Gottes Bund mit Abraham

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Und es geschah, als die Sonne untergegangen war und Finsternis eingetretenwar, siehe da, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, diezwischen den Stücken hindurchfuhr. An jenem Tag schloss der HERR einen Bund mit Abram." (1Mo 15:17.18)


Nachdem Abraham vor Gott "gerecht" geworden war, weil er Gottes Worten glaubte (1Mo 15:6), konnte nun Gott einen Bund mit ihm schließen. "Bund" bedeutet zunächst ganz allgemein: Gott verbindet sich mit Menschen. Er hat etwas (Gutes) mit ihnen vor, so z.B. Weiterführung im Glauben, Erziehung durch Gesetz, Leben unter der Königsherrschaft Gottes und unter Seiner Führung, Gottesnähe und Gemeinschaft mit Gott. Der Bund Gottes mit Abraham hat es darüber hinaus mit der Erfüllung der Verheißungen Gottes bis in die ferne Zukunft zu tun (große Nachkommenschaft, Besitz des verheißenen Landes).

Der Abrahamsbund ist ein einseitig von Gott geschlossener Bund. Bündnisse müssen durch Einwilligung beider Partner ratifiziert (anerkannt und in Kraft gesetzt) werden. Dies geschah damals dadurch, dass man Tiere schlachtete und zerteilte und die Stücke rechts und links so hinlegte, dass dazwischen eine Gasse entstand; beide Bündnispartner mussten dann zwischen den Stücken hindurchgehen. Dies tat Got auch - als Feuerfackel. Und was machte der andere Partner? Abraham schlief! - Er konnte also seinerseits den Bund nicht schließen. Gott schenkt ihm im Schlaf eine prophetische Schau in die Zukunft (1Mo 15:12-16).

Weil der Bund nur einseitig von Gott geschlossen war, hat er festen Bestand - fortwirkend bis in unsere Gegenwart und in die Zukunft. Denn so wie Abraham werden auch wir gerecht - allein durch den Glauben, der Gottes Wort vertraut und Seine Gnade ergreift. Darum ist Abraham, was den Glauben betrifft, "unser aller Vater" (Röm 4:16), auch wenn wir leiblich nicht von ihm abstammen. Der Abrahamsbund ist ein Glaubensbund.

Gott tut das Entscheidende - auch in unserem Leben. Doch wir müssen "dabei sein", bereit zu Glauben und Vertrauen und offen für Sein Wort. Unser Glaube soll nichts Erzwungenes sein und auch nicht unsere Liebe zu Gott. Er will Freiwilligkeit, Er will unser Herz.