Gott wendet Böses zum Guten

Aus Bibelwissen
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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, Gott aber gedachte es gut zu machen." (1Mo 50:20)


In diesen Worten Josefs am Schluss der Genesis wird noch einmal Gottes wunderbares Walten über allem menschlichen Geschehen gerühmt. Was er hier sagt, betrifft nicht nur die Familie Josefs, sondern auch die Geschichte Israels und das Weltgeschehen überhaupt.

Der Vater Jakob war gestorben. Da kam noch einmal Angst im Herzen der Brüder Josefs auf. Vielleicht hat er uns nur schonend behandelt, solange der Vater lebte; vielleicht wird er uns nun all das Böse vergelten, das wir ihm angetan haben. Darum treten sie mit einer klaren Bitte um Vergebung vor ihren Bruder: "Vergib doch das Verbrechen der Knechte des Gottes deines Vaters!" Josef weint, als er sie so reden hört. Auch fallen sie vor ihm nieder und unterwerfen sich ihm als seine Knechte. Josef weist das aber zurück und sagt: "Bin ich etwa an Gottes Stelle?"

Wir erinnern uns daran, dass Josef ein Vorausdarsteller Christi ist. Auch wenn wir zu unserem Retter kommen, ist beides nötig: Die Bitte und Vergebung und Unterwerfung (besser gesagt: Hingabe). Wie reagiert Jesus darauf? In Liebe erlöst Er uns und spricht uns gerecht. Er nimmt uns die Furcht weg, wie Josef es hier tut (1Mo 50:19).

Viel Böses geschieht in unserer Welt. Doch wir haben einen Gott, der Fluch in Segen und Böses in Gutes umzuwandeln vermag. So haben schon viele Menschen rückblickend für schwere Führungen gedankt.

Letzten Endes kommt es nicht auf die Gedanken der Menschen an, sondern auf die Gedanken und Absichten Gottes; die aber wollen das "Gute". Auch Paulus lehrt: "Denen, die Gott lieben, lässt Gott alles zum Guten zusammenwirken" (Röm 8:28). Das sollten wir nicht vordergründig und oberflächlich verstehen. Gemeint ist nicht: dass es uns immer gut geht, dass wir es schön haben. Es gibt höherwertige Güter bei Gott: Errettung und Glaubenswachstum, die Umgestaltung in Sein Bild und Wesen, das Hoffnungsgut der Gemeinde. Trotz Seiner Gerichte, in denen Er den Menschen "hart und fremd" erscheint, hat Er immer das Gute im Auge. Dies lehrt uns die Genesis am Schluss.