Gott ist ein gnädiger Wiederhersteller und Erstatter - Hi 42:7-17

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aus HSA Ist Gott mein Freund oder mein Feind? - Das Buch Hiob


Gott ist ein gnädiger Wiederhersteller und Erstatter - Hi 42:7-17

Gottes Urteil ist oft ganz anders als das der Menschen. Hatten nicht die "Freunde" Hiobs "richtig" über Gott geredet - Ihn als den absolut Gerechten dargestellt, der die Frommen segnet und die Schuldigen bestraft - , während Hiob geklagt und gejammert und Gottes gerechtes Walten in Frage gestellt hatte? Wieso redete Hiob "richtig" über Gott?

Die "Freunde" vertraten eine "starre und festgelegte Theologie des Vergeltungsschemas" (Groß/Bräumer). Gewiss, auch nach 5Mo 28 scheint Got ein Gott zu sein, der die Gehorsamen segnet und die Ungehorsamen bestraft. Aber das ist nicht alles. Er beschreibt auch nicht Sein innerstes Wesen, das barmherzig und gnädig ist (2Mo 34:6 - Ps 86:15), ja die Liebe ist (1Jo 4:8 - 1Jo 4:16).

Hiob hat nicht nur geklagt und gejammert. Er hat sich, wie wir schon sahen, trotz allem Schweren und Unverständlichen, das über ihn gekommen war, in Momenten des Glaubens an Gott als einen Anwalt und Erlöser geklammert (Hi 16:19 - Hi 19:25). Zutiefst lebte in ihm der Glaube: Es kann nicht sein, dass Gott gegen mich ist, mein Feind ist. In solchen Augenblicken durchbricht er alles vordergründige Erleben und Fühlen, das ihm klarmachen will: Gott ist gegen dich. So redete er im Glauben "richtig" über Gott.

Gott zeigt sich hier auch als Hörer des Gebets und Erstatter. Wir wissen nicht, was und wie Hiob für seine Freunde gebetet hat. Jedenfalls nimmt Gott seine Fürbitte zum Anlass, sein Geschick zu wenden. Ähnliche "Wendungen" vom Unheil zum Heil finden wir auch in Hes 16:54-55, wo Gott sagt: "Und ich wende ihr Geschick, das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und ich wende dein Geschick (Jerusalem) in ihrer Mitte... und ihr werdet in euren früheren Zustand zurückkehren." Hiob aber durfte nicht nur in seinen früheren Zustand zurückkehren, nein Gott segnete sein Ende mehr als seinen Anfang (Hi 42:12), sodass sein Viebestand sich verdoppelte und seine Töchter alle Frauen des Landes an Schönheit übertrafen. Auch eine große Familie und hohes Alter wurden ihm zuteil.

Das ist nun kein "Happy End" einer schönen Erzählung, sondern Führung Gottes. Um Seine Führungen einigermaßen zu verstehen, muss man aufs Ende schauen. Gottes Wege mögen uns hart, ja grausam und ungerecht erscheinen - Seine Ziele sind immer Liebesziele, sie bringen Heil und Glück. Wohl dem, der das schon heute auf den oft rätselhaften Wanderwegen zum Ziel im Glauben fassen und festhalten kann! Dazu möchte uns das Buch Hiob ermuntern.