Gott ist der Vater der Lichter - Jak 1:17.18

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Gott ist der Vater der Lichter - Jak 1:17.18

"Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem es keine Veränderung gibt, keine Verfinsterung durch einen Wandel (Seine Wesens). Nach Seinem freien Willen hat Er uns durch das Wort der Wahrheit hervorgebracht, damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht Seiner Geschöpfe seien." Jak 1:17.18


Hier spricht Jakobus, der leibliche Bruder Jesu, ein "Säulenapostel" der Jerusalemer Urgemeinde. Er ist wohl auch jener Jakobus, den Jesus nach Seiner Auferstehung durch eine besondere Erscheinung von Seiner Gottessohnschaft überzeugte (1Kor 15:7). Was muss das für eine ergreifende Begegnung gewesen sein! "Vergib mir, o Jesus, mein Bruder, dass ich Dich so oft mit meinen Brüdern zusammen im Unglauben verspottet habe! Ab sofort sollst Du mein Herr sein!" So etwa mag sein Bekenntnis gelautet haben.

Nach Wilhelm Michaelis ist der Jakobusbrief "die älteste uns erhaltene urchristliche Schrift". Sie berührt sich starkt mit der Verkündigung Jesu nach den synoptischen Evangelien (Mt - Mk - Lk) und könnte ums Jahr 47 entstanden sein. Der Brief ist ein Ermahnungsschreiben an Judenchristen in der Diaspora. Doch auch wir aus den Nationen tun gut daran, auf seine Ermahnungen zu hören.

Gott ist nicht nur Licht (1Jo 1:5), sondern auch der Vater der Lichter. Ist hier an die Sterne zu denken oder an Sonne, Mond und Erde und den Wechsel von Tag und Nacht? Das ist möglich, zumal Jakobus betont, bei Gott gebe es keine Verfinsterung durch einen Wechsel. Sein Licht leuchtet immer. Doch im Vollsinn ist Gott nicht der "Vater" der Gestirne (nur ihr Schöpfer). Er ist der Vater Seines Sohnes, des "Lichtes der Welt", und aller Seiner Kinder, die wie Himmelslichter leuchten sollen (Phil 2:15).

Jakobus weiß auch, dass alle, die heute an Jesus Christus gläubig werden, nur Erstlinge sind. Durch ihre Rettung ist Gottes Retterliebe noch nicht am Ziel. Auch in Apg 15:13-20 sehen wir Jakobsu als einen Mann, der den Verlauf der Heilsgeschichte kennt. Auf diesem sogenannten "Apostelkonzil" sind sich wohl auch Paulus und Jakobus nähergekommen.