Gestorben, begraben, auferstanden

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Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

weitere Abschriften hier:

Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
25. Drei gewaltige Zeugnisse der Auferstehung Jesu 1Kor 15:1-11 (1919)

26. Gestorben, begraben, auferstanden

das Evangelium, welches Paulus verkündete

  • 1Kor 15:1-11 (ELB) (1) Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, (2) durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. (3) Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; (4) und daß er begraben wurde und daß er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; (5) und daß er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. (6) Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind. (7) Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; (8) zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir. (9) Denn ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. (10) Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin; und seine Gnade mir gegenüber ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist. (11) Ob nun ich oder jene: so jedenfalls predigen wir, und so seid ihr zum Glauben gekommen.

Das Kernevangelium

Die Karwoche - Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag - bringt uns das zusammengedrängte Kernevangelium. Darin besteht und liegt all unser Heil: Jesus Christus, der eingeborene Sohn, gestorben, begraben und auferstanden; und darin besteht und liegt das ganze neue Wesen in Christo; gestorben, begraben und auferstanden.

Den Korinthern war der Weg dieses Evangeliums verdüstert worden. Sie hatten sich das hintereinander weggedacht, dieses: gestorben, begraben und auferstanden. Nach der verkürzten prophetischen Glaubens- und Lebens-Weise der ersten Gemeine hatten sie den Herrn in einer Kürze wiederkommend geglaubt. Und damit verbunden hofften sie, nachdem sie der Sünde gestorben, und dem eigenen Ich nach begraben seien, dürften sie nun als Erstandene, als geistleiblich Verklärte dem Herrn entgegengerückt werden. Das war keine Täuschung - alle prophetische Liebe sieht verkürzt von Anfang an. Nun aber waren etliche der korinthischen Gläubigen gestorben - und noch war der Herr nicht wiedergekommen. Da fingen die überlebenden korinthischen Gemeine-Glieder zu wanken an. Was war nun mit diesen Gestorbenen?

Die Not der Korinther

Die Auferstehungshoffnung, so wie ihre Herzen sie fasst, die war dahin. Da verwesten diese Gläubigen im Grabe; was war’s nun mit ihrer Auferstehung? Da muss ihnen der Apostel beispringen. Und er fragt sie: wie habt ihr geglaubt? G e s t o r b e n , b e g r a b e n , a u f e r s t a n d e n ? Ich habe euch nie anders gepredigt. Ich erinnere euch an das Evangelium, das ich euch gebracht habe; welches ihr angenommen habt, in welchem ihr auch stehet, durch welches ihr auch gerettet seid. In dieser Gestalt habe ich es euch verkündigt, und ihr habt’s behalten. Ihr habt doch nicht umsonst, d. h. so, dass es jetzt auf eine Leere ausginge, geglaubt? Nein, das ist unmöglich - ihr seid eine Gemeine Christi; ihr seid Heilige und Geliebte Gottes; ihr seid gerettete Gläubige. Dann muss euch aber der Weg des Heils doch auch verklärt sein: gestorben, begraben und auferstanden. - Mit Macht hämmert nun der Apostel diesen Weg in ihre Herzen. Möchte die ganze Karwoche mit ihrem Gipfel, dem Ostersonntag, möchte das apostolische Wort Pauli auch uns tief den Heilsweg eingraben: gestorben, begraben, auferstanden.

Das ist das Evangelium, dass in Christo der Weg ist, auf welchem wir die erlangte Rettung anziehen bis zu ihrer Ausvollendung. Das Evangelium hat es mit dem auf der Erde lastenden Fluch zu tun, mit dem Fluch der Sünde und des Todes. Das ist der eigentliche Jammer der Erde, den sie aber immer noch nicht erkennt und nicht erkennen will: Sünde und Tod. Die ganze Erde steht auf allen Gebieten des Lebens im E i g e n l e b e n. Auf dem Gebiet der Religion: die Völker und die Einzelnen machen und formen ihre Götter sich selbst. Auf dem Gebiet der Sitte: die Völker und die Einzelnen bauen sich ihre sittlichen Anschauungen nach ihrem eigenen Gutdünken selbst auf. Auf dem Gebiet des Schaffens und Denkens, des Erfindens und Auswirkens, auf dem Gebiet der Arbeit und des Vergnügens, auf dem Gebiet der Wirtschaft und des sozialen Lebens - überall wirkt der Mensch und die Menschheit in sich selbst und aus sich selbst. Ohne Gott, ohne Sohn Gottes wird alles gebaut. Und in diesem Selbstleben sieht jeder auf s e i n e n Weg , und in diesem Selbstleben gehen sie alle in die Irre und irren umeinander herum, und irren wider einander an. Und in diesem Ich-Leben fallen sie, gelöst von den göttlichen Bahnen und Normen, schließlich in die niedrigsten und gemeinsten Dinge.

Das Gesetz der Sünde und des Todes

Das Ich-Leben in seinen untersten, leiblich-körperlichen Auswirkungen ist auch zu sagen schändlich. Und dieses Ich-Leben in den verschiedensten Formen und Auswüchsen beherrscht die Einzelnen und die Massen. Und dieses Ich-Leben, höchstes oder niederstes, gebiert den Tod - den Tod in jeglicher Form. Von den geistigen, zerreißenden Philosophien an bis hinab zum gemeinsten Verbrechen - im Todeswesen sind sie eins. Vom Unfrieden des menschlichen Innern an bis zum massenmordenden Krieg - im Wesen ist es ein - Tod. Auf allen Straßen in allen Gassen geht der Tod. In den Häusern mit ihrem Neid, Streit und Unfrieden; in den Werkstätten und Fabriksälen mit dem Klassengeist; in den Parteiungen und Kampf-Verbänden; in den Seelen und in den Leibern, überall ist der Tod. Ein grausiges Gesetz - Sünde und Tod - es durchrast die Welt - es lässt Europa in besonderer Weise zu keinem Aufatmen mehr kommen. Mit diesem Gesetz der Sünde und des Todes, mit seiner Aufhebung und Überwindung hat es das Evangelium zu tun. Von diesem Gesetz der Sünde und des Todes handelt der Apostel auch in unsern Versen und sagt: der Heiland, Jesus Christus, der gestorbene, begrabenen und erstandene - der habe es aufgehoben und uns davon befreit. Vom Evangelium redet das apostolische Wort unseres Textes einmal und abermals.

Evangelium ist Freudenbotschaft - und im biblischen Sinne ist es die Freudenbotschaft von der Aufhebung von Sünde und Tod. Auch du und ich, wir beide stehen und vergehen von Natur unter diesem Fluchgesetz. All dein Unglück, Weh und Leid kommt aus deiner und der andern Sünde, und aus dem daraus hervorquellenden mannigfachen Tode. Die Karwoche stellt uns dies Gesetz der Sünde und des Todes in Grauen vor Augen. Die Selbstsucht der Juden und Heiden schlägt, wider alles Recht und Gerechtigkeit, Jesum ans Kreuz - ein gräßlich und sündig Getöteter steht vor unseren Augen. Das Gesetz der Sünde und des Todes ist am Kreuze aufgerichtet und erhöht. Die Menschheit muss es figürlich vor Augen sehen, ausgewirkt an dem Einen und Reinen. Und die Menschheit muss den Tod in allen Auswirkungen sehen - drei Kreuze - und das Grab. Aber dann die Erlösung - Er ist auferstanden; Er lebt.

Das Gesetz der Versöhnung und Erlösung

Das ganze Kreuz ist f ü r uns. Es ist die göttliche, gekreuzigte Liebe. Im Auferstandenen wird alles Leben; auch das Kreuz wird Lebensquell, Liebesquell, Rettungsquell. Gestorben, begraben - das ist das Gesetz der Sünde und des Todes - gestorben, begraben und a u f e r s t a n d e n - das ist das Gesetz der Versöhnung und Erlösung, des Lebens und des Friedens mit Gott. Schon im Alten Testament ist dieser Rettungsweg geoffenbart. „Nach der Schrift“, sagt der Apostel. Vom ersten Verheißungswort und vom ersten Verheißungsmenschen an, durch das ganze Gesetz und die Propheten hindurch, ist auf den Heiland gewiesen, der da kommen sollte zur Rettung - und der den Weg des „gestorben, begraben und erstanden“ gehen werde. Ja, will Er uns retten von Sünde und Tod, dann muss Er auch hinein in Sünde und Tod. Er muss aber freiwillig, nicht gezwungen hinein. Er muss rein, unschuldig, ohne Tod in Sich selbst hinein - aus Liebe für die andern, und muss wieder heraus, wahrhaftig heraus, um alle andern, die da heraus wollen, herauszuziehen.

So schildert schon 1Mo 3 den Weibessamen. Er geht hinein in Tod und Grab - die Ferse wird Ihm tödlich gestochen - aber Er dringt hervor und zertritt der Schlange den Kopf, eben indem Er den Fersenstich duldet. Die Schlange aber ist das Todessymbol. So ist ein Abel, der Mann nach dem Herzen Gottes, nach angenommenem Opfer in Tod und Grab gegangen; aber er lebt, und sein Blut schreit, und der Herr zeugt für die Lebenden. So sehen alle Heiligen: als die Gestorbenen und Begrabenen, aber Lebenden - ein Joseph und ein Moses; ein David und ein Daniel, und wie sie alle heißen. Und so geht es durchs prophetische Wort: Er trägt die Sünde; Er stirbt und wird begraben; Er steht auf, und lebt in die Länge und hat Samen. Wie ging ein Abraham mit seinem Isaak so gläubig diesen Weg! Er ging auf Sterben und Begraben ein und hoffte, Gott kann Isaak auch von den Toten auferwecken. Und dieser tausendfach Vorgebildete, dieser immer klaren Vorausgezeichnete, der ist in der Fülle der Zeiten erschienen.

Die Ursache der Rettung für alle

Das Wort ward Fleisch; der eingeborene Sohn zeltete mit Seiner Herrlichkeit in der Niedrigkeit des Fleisches. Und in der Kraft des Geistes machte Er die Sünde, das gesamte Selbstwesen jeglicher Art, unwirksam in Seinem Fleisch (Röm 8), und war und blieb ein Reiner unter denen, die alle tot sind. Und als solch einer ging Er in freier Liebe zu uns armen Geknechteten, hinein in der Sünde grausige Tiefen und trug sie; hinein in des Todes Rachen. Und damit wir’s ganz gewiss glauben, Er habe das getan, ward Er auch b e g r a b e n. Aber am dritten Tage brach Er hervor, geistleiblich in Verklärung begriffen ging Er einher - von Stufe zu Stufe stieg Er an bis zur Rechten des Vaters. Und nun ist Er die Ursache der Rettung für alle. Sünde und Tod sind durchbrochen, so groß auch noch, um des Unglaubens der Leute willen, ihre tatsächlich Macht ist.

Die Erstlinge der Rettung stehen auf dem Plan; der Anbruch ist da; der ganze Teig folgt auch noch nach. - Und gewiss ist Sünde und Tod durchbrochen. Sie haben den Herrn geisterneuert auf Erden wandeln sehen: Kephas zuerst; die Zwölfe danach; 500 vielfach zu Pauli Zeit noch lebende Brüder sind Ihm dann nach der Auferstehung begegnet; Jakobus und alle Apostel haben Ihn geschaut; zuletzt, wie eine Nachgeburt, hat Ihn auch Paulus gesehen. Jesus hat den Sieg behalten über Tod, Grab und Hölle. Er, der Herr über alles, ist auch Herr über das Furchtbarste, über das Gesetz der Sünde und des Todes. Aber anders ging es nicht - Er musste als der Sündlose Sich behandeln lassen, als wäre Er lauter Sünde. Er musste hinein und hinab: T o d und G r a b waren der unbedingt nötige Weg für den Retter des fluchbeladenen Geschlechts. Und dann die geistleiblich verklärte Rückkehr: Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Gott sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesum Christum.

Paulus und das Gesetz

Gestorben, begraben, erstanden - so wie die Rettung und Freiheit erworben ist, so wird sie auch angenommen, und auf demselben Wege wächst sie in uns. Paulus stellt sich uns persönlich in den letzten Versen unseres Textes als Geretteter vor. Er ist es aber nur geworden auf dem Wege des Todes und Grabes. „Ich bin der Geringste unter den Aposteln, als der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, darum, dass ich die Gemeine Gottes verfolgt habe.“ Da sehen und hören wir von seinem Todes- und Begräbnisweg. Er war in Sich selbst gewesen in eigener Gerechtigkeit. „Nach dem Gesetz gewesen unsträflich“, aber nach der Wahrheit ein elender Mensch, der das Gute, das er sah und wollte, nicht tat, gebunden von dem Gesetz in den Gliedern. Die Übertretung und die Schuld zerreißen ihm Mark und Bein. Aufschreien musste er: „Ich elender Mensch!“ Durchs Gesetz, das er aufs strengste erfüllen wollte, ist er dem Gesetze gestorben. Dieser Weg tötete ihn; alle Fluchstrahlen des Gesetzes trafen ihn. Er war ein nach dem Gesetze ein Todverfallener. Und ein Tötender. Das Gesetz richtet Zorn an. Mit Wut verfolgte er die Gläubigen, welche vom Buchstaben-Gesetz befreit, des Gesetzes Fülle in sich trugen im Geiste. Er sank ins Grab. Was hatte er für ein Ich - ein todverfallenes, mörderisches - da hieß es gestorben und begraben.

Und er begräbt sich heute noch einmal vor unseren Augen: er ist nicht wert, ein Apostel zu heißen; verstecken in der Erde Schoß will er das Ich, welche die Gemeine verfolgte. So Sich gestorben, war er reif für den Heiland. Zusammengebrochene Ich-Leute kann Er retten und selig machen. Und Jesus erschien dem gestorbenen und begrabenen Saulus und weckte ihn auf. Und nun begann im Geiste das göttliche Leben. „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und Seine Gnade ist nicht vergeblich an mir gewesen; sondern ich habe viel mehr Mühe gehabt, denn sie alle; nicht aber ich - o nein, dieses Ich ist gestorben und begraben - , sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.“ Das ist ein Ostermensch, aber nicht ohne Karfreitag und Karsamstag. Gestorben, begraben, auferstanden - das ist der Weg. Nur zerbrochenen Sündern kann Jesus vergeben; nur in den Tod gesunkenen Ich-Menschen kann Jesus Leben geben; nur bei begrabenem Eigenwesen kann Er die neue Kreatur schaffen. Niemand kann ein lebendiger Christ werden und niemand es sein, bei dem es nicht diesen Weg gegangen ist. Alles Christentum, welches nicht den Sterbens- und Begrabens-Weg des eigenen Ich gegangen ist, ist auch nicht geistes-auferstehungs-mäßig.

Der Weg der Glaubenden

Bei den lebendigen Christen heißt es: wir sind mit Christus gekreuzigt, wir sind mit Christus gestorben, nämlich nach dem eigenen Ich-Wollen, als dem Todes-Quell. So sind wir nun ja mit Ihm begraben in den Tod, auf dass wir auch Seiner Auferstehung ähnlich werden. Darum heißt es auch bei den Gläubigen: ihr seid mit Christus auferstanden. Gläubig sein in Christo, das ist Auferstehungsleben, das hier schon anfängt, und für die ganze Gemeine in der Wiederkunft Christi zu den Seinen sich vollendet. Weil „gestorben, begraben und erstanden“ der Weg ist, darum kann man auch Christum auf keine andere Weise erfassen, und von Ihm nicht anders erfasst werden. Eigene Werke oder eigene Vernunft verschlagen hier gar nichts. Drum darf es uns nicht wundern, wenn Weisen und Klugen - die i n s i c h stehen - es verborgen ist. Darum geht es auch nicht durch Disputieren zu Christus und christlichem Leben - sondern nur durch E r s t e r b e n und B e l e b t w e r d e n. Es geht auch nicht durch E r l e b e n, sondern eben durch Ersterben und Belebtwerden. Wer darum Ich-Zerbrüche erlebt; wer in ein Nichtmehr-Können oder Nichtmehr-Wissen versetzt wird - das ist der rechte Gang - ; schreit ein solcher, so wird der Erstandende Sich ihm auch offenbaren von Stufe zu Stufe. Ohne Erschüttert- und Zerworfen-Sein geht’s nicht ins Heiligtum. Darum müssen auch die Nationen, ehe ihr Tag kommt, noch durch die furchtbaren Erschütterungszeiten, welche die Offenbarung uns zeichnet. Du aber lass dich durch Wort, Geist, Zeugnis und Führungen erschüttern, entwurzeln in deinem eigenen Boden, und ergreife Christum, so entgehst du diesen und den folgenden Gerichten. Buße ist die Entwurzelung des Ich-Wesens, Glauben die Einpflanzung ins Heilandswesen. Beides wirkt der Herr - tue Ihm keinen Widerstand.

Und dieses „gestorben, begraben und erstanden“ - das geht im ganzen Glaubensleben weiter. Bei den Gläubigen heißt es: ich sterbe täglich. Und täglich gibt's auch zu begraben - aber täglich dürfen wir auch Auferstehungskräfte anziehen, wie wir sie nötig haben. Wundere dich drum nicht, wenn’s durch Sterben und Begraben geht - aber bleib’ nicht liegen! Der Herr ist auferstanden, und du darfst auch aufstehen. Das sind die Überwinder, welche alles ererben: die sterben und aufstehen können. Ich bin nicht wert - heißt es im Glauben - aber wiederum: durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. -

Bei diesem Wege - gestorben, begraben und erstanden - kann es nun auch noch durch den leiblichen Tod gehen. Das spielt nicht eine so große Rolle. Der leibliche Tod - wenn er auch durch mitlaufende Gerichte dem Gläubigen noch Kämpfe bringen kann, er ist doch nur Durchgang zu weiterem Auferstehungsleben in Christo. Jeder Todesweg und Begräbnisweg ist für den Gläubigen auch ein Auferstehungsweg. Wir bleiben nicht stehen bei gestorben und begraben, wir brechen durchs Gehege: wer an Ihn glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe - und wer da lebt und glaubt an Ihn, der wird nimmermehr sterben, d. h. den wird kein Tod behalten. Wohlan denn, so sei’s unser Weg in Christo heißt: „als die Sterbenden und siehe, wir leben.“ Gestorben, begraben, erstanden - heiliger Jesusweg! Das sei je länger, je mehr auch mein frei gegangener Glaubensweg!

Lies weiter:
27. Wahrhaftig gestorben und wahrhaftig auferstanden Mk 16:1-8