Gebet aus schwerer Zeit in Psalm 44

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Gebet aus schwerer Zeit (Ps 44)

Nach E. König dürfte dieser Psalm zur Zeit des babylonischen Exils entstanden sein, worauf auch V. 12 hindeutet. Er sei "ein Klageruf des jahwehtreuen Kerns von dem in der Gefangenschaft weilenden Israel". Wie in anderen Psalmen kommt die Spannung zum Ausdruck zwischen den mächtigen Heilstaten Jahwehs für Israel in der Vergangenheit und der gegenwärtigen elenden Situation. Hat der Herr sein Volk vergessen oder verstoßen (Röm 11:1)? Die Spannung quält die Korachsöhne umso mehr, als doch sie, die Jahwehtreuen, keineswegs von ihm abgefallen waren (V. 18-21). Gott lässt es zu, dass sie jetzt um ihres Glaubens willen Bedrängnis oder gar den Tod erleiden. Und welchen Gewinn hat er vom Exil seines Volkes? Nach menschlicher Meinung gar keinen. Ist Jahweh etwa eingeschlafen? Äußerst kühn sagen die Psalmbeter zum Allerhöchsten: "Rege dich doch - Wach auf - Steh auf!" (vgl. Ps 3:8 - Ps 7:7 - Ps 9:20 - Ps 10:12).

Wer so mit Gott redet, steht in Gefahr, selbstgerecht zu werden und in ungebührlicher Weise über Gottes Gerechtigkeit zu urteilen. Davor warnt Paulus (Röm 9:20,21). Doch schlussendlich besinnen sich die Beter auf das Eine, das ihnen und uns hilft: Gottes Güte.

Siehe auch:
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📕 Gebet aus schwerer Zeit in Psalm 44 (H. Schumacher)