Feuer = ein Symbol für verzehrende Strafe, Reinigung, Läuterung

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Feuer = ein Symbol für verzehrende Strafe, Reinigung, Läuterung


In Jes 5:24 wird der gegen sein Volk brennende Zorn Gottes mit der Zunge des Feuers und einer Flamme verglichen. Dieses Bild finden wir sehr oft in den heiligen Schriften. Fast immer und überall bedeutet Feuer Gericht und verzehrende Strafe. Wir denken an die Flamme des kreisenden Schwertes, womit die Cherubim den Weg zum Baum des Lebens bewahrten (1Mo 3:24); an den brennenden Dornbusch (2Mo 3:2), das Bild des unter Gericht stehenden Volkes Israel, das trotz schwerster Züchtigungswege nicht aufgerieben wird; an die ernste Gerichtsansage Gottes in Jes 10:17.18 u.v.a.m.

Während die Füße dessen, der gute Botschaft verkündigt, lieblich genannt werden (Jes 52:7 - Röm 10:15), werden die Füße des zum Gericht wiederkommenden Christus mit feurigem Erz verglichen (Offb 1:15).

Weil der Heilige Geist nur auf dem Weg des Gerichts bzw. des Selbstgerichts von einem unheiligen Menschen Besitz ergreifen kann, so empfingen die Jünger in Jerusalem die Pfingstgabe in Gestalt von feurigen Zungen, während der Geist auf den Herrn, den einzig Reinen, wie eine Taube kam (Apg 2:3 - Mt 3:16). Nicht nur das Gericht über Israel und die Nationen, sondern auch über die ganze Erde und die Himmel wird durch Feuer geschehen, wie in 2Petr 3:7.10.12 bezeugt wird.

So furchtbar aber auch die Gerichtswirkungen des Feuers sind, so stehen sie doch in genau zuvorbestimmtem Umfang und gottverordneter Stärke im Dienst dessen, der alles seinen Gnadenabsichten und Liebeszielen dienstbar zu machen weiß. Darum lesen wir in Ps 104:4, dass Gott seine Engel zu Geistern macht, seine Diener zu flammendem Feuer. Auch die feurigen Schlangen in der Wüste (4Mo 21:4-9) waren nur Ausführungsorgane des Gerichtes Gottes, das Veranlassung gab, ein großes, köstliches Vorbild des alles Gericht tragenden Sündentilgers und Versöhners zu enthüllen.

Der Glaube sieht in allem Feuer der Gerichte die zurechtbringende Gnade Gottes und vermag darum allezeit und für alles, also auch für die schwersten Gottesgerichte, zu danken (Eph 5:20). Feuer straft und züchtigt nicht nur, sondern prüft, läutert und reinigt zugleich. Das ersehen wir aus Sach 13:9 - Spr 17:3 - Mal 3:3 und vielen anderen Schriftzusammenhängen. Es geht nicht anders, als dass wir im "Schmelzofen des Elends" (Jes 48:10) einen schmerzlichen, aber heilsamen Reinigungs- und Prüfungsprozess durchleben.

Ps 83. redet von tobenden Gottesfeinden. Der heilige Sänger fordert den Herrn auf, sie hinwegzuschrecken, wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzündet (Ps 83:14.15) und ihr Angesicht mit Schande zu füllen. Wozu aber dieses schreckliche Feuergericht? Ps 83:16 gibt uns die Antwort: damit sie den Namen Gottes suchen!

Asaph geht in seiner inspirierten Bitte noch weiter, "Lass sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer und mit Scham bedeckt werden und umkommen!" Nach menschlicher Meinung gibt es für Geschöpfe, an denen solche Gerichte vollzogen wurden, keine Rettungsmöglichkeit mehr. Der Psalmist aber sieht tiefer. Für ihn sind die schweren Heimsuchungen (einen Staubwirbel gleichgemacht, mit Feuer verfolgt, vom Sturm hinweggeschreckt, mit Schande gefüllt, hinweggeschreckt für immer [für immer!], mit Scham bedeckt und umgekommen) letzten Endes nur Vorbereitungen dafür, dass auch die Feinde des Herrn zur lebendigen Gotteserkenntnis kommen möchten, wie wir in Ps 18. lesen. Erkenntnis Gottes aber ist nach Joh 17:3 nichts weniger als ewiges Leben, das nach Ps 18:2 "allem Fleisch" zuteil werden soll.

Sinn und Zweck schmerzlicher Gerichte durch glühende Kohlen erkennen wir auch aus Jes 6:6.7, wo wir lesen: "Einer der Seraphim flog zu mir, und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte. Und er berührte meinen Mund damit und sprach: Siehe, dieses hat deine Lippen berührt; und so ist deine Ungerechtigkeit (Schuld oder Missetat) gewichen und deine Sünde gesühnt."

Die Schrift spricht an einer Reihe von Stellen von "unauslöschlichem Feuer". Damit will sie sagen, dass das dort erwähnte Feuer so beschaffen ist, dass es weder von sich aus erlischt noch von irgend einem Geschöpf zum Erlöschen gebracht werden kann. Über das Vermögen oder Unvermögen Gottes, dieses Feuer zum Erlöschen zu bringen, ist damit gar nichts gesagt. Denn Gott vermag sehr wohl "unheilbare Wunden" zu heilen (Jer 30:12.13.17), "immer fließende Ströme auszutrocknen (Ps 74:15) und den Tod in allen seinen Auswirkungen zu beseitigen (1Kor 15:26). Unauslöschliches Feuer redet nur von der Art des Feuers, nicht aber von dem, was Gott einmal zu tun oder nicht zu tun vermag! Wir müssen die Aussagen und Zeugnisse über Geschöpfe und Geschöpfliches auseinanderhalten von dem, was über Gottes Person und Vermögen bezeugt wird. Für ihn gibt es eben keine Unmöglichkeiten (Mt 19:26).

"Geliebte, lasst euch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Erprobung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; sondern insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, freuet euch, auf dass ihr auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken euch freuet!" (1Petr 4:12.13)