Esset Brot! Trinket Wein! - Spr 9:4-5

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85. Esset Brot! Trinket Wein! - Spr 9:4-5

"Wer ist einfältig (zugänglich)? Er wende sich ab - hierher!" Sie spricht zu dem, der am Herzen Mangel leidet: "Kommt her, esset Brot von meinem Brote, trinket von dem Weine, den ich gemischt habe! Lasset ab von der Einfalt und lebet - glückselig schreitend auf dem Wege der Einsicht!"

Wieder lädt uns Gottes Weisheit ein - an ihren reich gedeckten Gabentisch. Sie selbst hat das Brot gebacken und den Wein gemischt. Dem Hungrigen und Dürstenden wird sie statt des Brotes keinen Stein, statt des Fisches keine Schlange, statt des Eies keinen Skorpion geben, so wie der lebendige Gott Seinen Geist denen verleiht, die ihn darum bitten (Lk 11:11-13)! Dabei wird Gottes Gnadengeschenk völlig kostenfrei gegeben, (Eph 2:8); wie in der Öffentlichkeit eines orientalischen Basars bietet uns die Gottesweisheit ihre Waren an; "He! ihr Durstigen, kommt zu den Wassern; und die ihr kein Geld hab, kommet, kaufet ein und esset! Ja, kommet, kaufet ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Warum wäget ihr Geld für das, was nicht Brot ist, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Höret doch auf mich und esset das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem" (Jes 55:1-2). Eindringlicher kann uns Gottes reiche Gnadenfülle nicht angeboten werden, weshalb es gilt, in Weisheit die "gelegene Zeit auszukaufen" (Eph 5:16).

Wer wird nun von der Weisheit Gottes aufgefordert, das Brot des Wortes Gottes zu essen, das uns Stärke vermittelt und den Qualitätswein Seiner göttlichen Freude zu trinken? Es sind die Einfältigen, die Zugänglichen, die oftmals unbesonnen sind (PAR) und am Herzen, d.h. in ihrer Person, einen entscheidenden Mangel leiden (BUB: denen es an Herzsinn mangelt). Gerade das Essen des Gottesbrotes und das beständige Trinken des Freudenweines soll solchen Mangel ausgleichen. "Wie Kraut ist verdorrt und versengt mein Herz", so klagt der Beter in Ps 102:4. Woraus entstand solcher Mangel, solche seelische Versteppung und Verwüstung? "Weil ich vergessen habe, mein Brot zu essen!" Grundsätzlich aber gilt: "Wem Weisheit mangelt, der bitte Gott, der freiwillig und ohne Vorwürfe gibt, und sie wird ihm geschenkt werden" (Jak 1:4-5)!

Wer sich aber beständig vom Brote des Wortes Gottes nährt, ist zugänglich dem Heiligen Geiste, aber verschließt sich dem Bösen, wie es der Christus in der Wüste tat. "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht!" Mit diesem Bekenntnis wies Er den Satan von sich (Mt 4:4).

Nun aber gilt es von der Einfalt abzulassen, die Zugänglichkeit für das Böse zu verschließen. Törichte, Schwache, Unedle, Verachtete, dürfen "zum Lobpreis der göttlichen Herrlichkeit" Weise, Kraftvolle, Edle und Würdige werden (vgl. 1Kor 1:25-28 mit Eph 1:6.12)! Sie dürfen nun "weise sein dem Guten gegenüber, aber einfältig dem Bösen gegenüber" (Röm 16:19). Paulus ermahnt uns: "Ihr Brüder, seid nicht Kinder im Denken, sondern in der Bosheit seid unmündig. Im Denken aber werdet zielstrebig" (1Kor 14:20). Dies ist gottgewollte Kindlichkeit und Einfalt. Wer aber ablässt von der Zugänglichkeit, vom Offenstehen dem Bösen gegenüber, wird leben und, im Bilde des wahren Gottmenschen Jesus Christus, glückselig schreiten auf dem Wege der Einsicht.

Die Einladung der Weisheit erinnert uns aber auch an die Einladung unseres Herrn zum Mahl des Neuen Bundes an Seinem Tisch: "Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt dieses Passahmahl mit euch zu essen, ehe ich leide: (Lk 22:15)! Und wie sich in Spr 9:1-5 das Opfermahl zum Mahle mit Brot und Wein wandelt, gab der Herr der Passahmahlzeit den tieferen Sinn in der Tischgemeinschaft des Neuen Bundes. Nicht von ungefähr ergibt die Summe der Zahlenwerte von Brot (lächem) und Wein (janin: 70) den Zahlenwert für "Passah", nämlich 148; dem entspricht die Zahl des Namens JESUS (6 mal 148) und des Namens CHRISTUS (10 mal 148). Angesichts der Feinde "bereitet Er ihnen einen Tisch" (Ps 23:5). Alle "Unwürdigen", die "sich selbst prüfen und richten", sind von Jesus selbst zu Seinem Tisch geladen, um "in würdiger Weise zu essen und zu trinken". Indem sie den "Kelch der Segnung" trinken, nehmen sie "Anteil am Blute Christi", und das gebrochene Brot vermittelt ihnen "Teilhabe am Leibe Christi". Das Wort der Weisheit: Esset Brot von meinem Brote! wandelt sich im Munde Jesu zu "Nehmet, esset, dies ist mein Leib!" (Mt 26:26) Dieses Gottesmahl wird gefeiert bis zu Christi Wiederkunft (1Kor 11:26), indem wir ausschauen auf die Vollendung des Gottesreiches, wo wir mit ihm und allen Heiligen neu an Seinem Tische essen und trinken werden (Mt 26:29). Kommet her... nehmet... esset... trinket! So werden alle Gotteskinder eingeladen zur Verkündigung des Todes und des Sieges Christi an die unsichtbare Welt des Lichtes und der Finsternis!

Lies weiter hier:

86. Weise den Spötter nicht zurecht! - Spr 9:7-9