Erläuterungen zur Apostelgeschichte

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von Heinz Schumacher aus der HSN

Sie ist ein Buch des Übergangs. Sie schildert den heilsgeschichtlich so bedeutsamen Übergang der Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus von Israel zur Völkerwelt, den Nationen - von Kleinasien über Griechenland bis nach Rom. Es geschieht der Übergang vom irdischen Jesus zum erhöhten Christus (durch die Himmelfahrt), von Petrus zu Paulus (was die Vorrangstellung als Apostel betrifft) und von der Jerusalemer Urgemeinde zur Bildung von Gemeinden in der weiten Völkerwelt. Deren Lehrer wird vor allem Paulus, der "Lehrer der Nationen" (1Tim 2:7), dessen 13 Briefe sich im neutestamentlichen Kanon an die Apostelgeschichte anschließen.

Der Verfasser der Apostelgeschichte ist Lukas, der auch das nach ihm benannte Evangelium geschrieben hat. Er war Arzt und zeitweiliger Begleiter des Apostels Paulus auf dessen Missionsreisen (man vergleiche die Ausdrücke "wir" oder "uns" in Apg 16:10.13.16 - Apg 20:5.6.7.15 - Apg 21:1.18 - Apg 27:1.2 - Apg 28:1.16). Er hat die Apostelgeschichte mit hoher Wahrscheinlichkeit in Rom niedergeschrieben, wo er - vermutlich bis zu dessen Tod - mit Paulus zusammen war (2Tim 4:11). Nach Wilhelm Michaelis dürfte er "nicht allzu lange nach dessen Tod" dieses einzigartige biblische Buch in den letzten Jahren vor oder den ersten Jahren nach dem Jahre 70 verfasst haben.

Die Überschrift "Apostelgeschichte", die sich nun einmal eingebürgert hat, ist insofern nicht ganz zutreffend, als es sich nicht eigentlich um ein Geschichtswerk handelt. Lukas will vielmehr den Lauf des Evangeliums darstellen, er schildert die Taten der Apostel (wie es wörtlich übersetzt heißt).