Erläuterungen zum Titusbrief

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

von Heinz Schumacher aus der HSN

Der Heidenchrist Titus war wie Timotheus ein geistliches Kind des Paulus, also durch ihn zum Glauben gekommen. Er wurde ein wertvoller Mitarbeiter des Apostels. Er hatte diesen schon zu dem wichtigen in Apg 15. und Gal 2. erwähnten Aposteltreffen begleitet (Gal 2:1 / Gal 2:3). Außer in Gal 2. und 2Tim 4:10 wird Titus nur noch im 2. Korintherbrief erwähnt (2Kor 2:13 - 2Kor 7:6 - 2Kor 7:13.14 - 2Kor 8:6 - 2Kor 8:16 - 2Kor 8:23 - 2Kor 12:18). Aus diesen Worten ist die große Wertschätzung des Paulus für seinen Mitarbeiter Titus zu ersehen.

Titus wirkte auf Kreta (Tit 1:5). Juden von Kreta hatten seinerzeit das Pfingstwunder in Jerusalem miterlebt (Apg 2:11) und – so darf man annehmen – das Evangelium von Jesus Christus in ihrer Heimat verbreitet, sodass kleine Gemeinden oder Hauskreise entstehen konnten, die allerdings in Gefahr gerieten, durch jüdisch-gesetzliche Irrlehrer von der gesunden Lehre hinweg verführt zu werden. So finden wir im Titusbrief, ähnlich wie in den Timotheusbriefen, sehr ernste Warnungen vor gefährlichen Irrlehren und törichten Streitfragen; der Apostel ruft zu Nüchternheit und geistlicher Gesundheit in der Lehre und im Glauben auf; auch gibt er – ähnlich wie im 1. Timotheusbrief – spezielle Anweisungen für Aufseher, Sklaven, Alte und Junge. – An zwei Stellen (Tit 2:11-14 - Tit 3:4-7) rühmt Paulus die Erscheinung der Gnade Gottes und die Hoffnung auf die Erscheinung seiner Herrlichkeit. Der Glaube soll als Frucht gute Werke hervorbringen (Tit 3:8 - Tit 3:14).

Zu den Fragen der Echtheit und Abfassungszeit vergleiche man die Einführung in den 1. Timotheusbrief.