Erläuterungen zum Galaterbrief

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von Heinz Schumacher aus der HSN

Dieser Brief ist der schärfste Kampfbrief des Apostels Paulus. Er darf wohl auch als der älteste uns erhaltene Paulusbrief gelten, Ende 49 oder Frühjahr 50 während der 2. Missionsreise des Apostels Paulus entstanden (W. Michaelis). Zur römischen Provinz Galatia gehörten auch die Landschaften Pisidien und Lykaonien in der Südhälfte Kleinasiens (heutige Türkei). Dort hatten Paulus und seine Mitarbeiter auf der 1. Missionsreise Gemeinden gegründet (Apg 13:14-52 – Apg 14:1-23). An die dortigen Christen richtete Paulus den Galaterbrief. (Man nennt dies die "südgalatische Theorie".) – Nach der "nordgalatischen Theorie" jedoch schrieb Paulus den Galaterbrief an die keltischen Galater im alten (nördlichen) Galatien. Dorthin ist Paulus erst auf seiner 2. und 3. Missionsreise gekommen (Apg 16:6 - Apg 18:23); somit könnte in diesem Fall der Galaterbrief erst ums Jahr 54 verfasst worden sein. Aus mehreren Gründen dürfte die "südgalatische Theorie" richtig sein.

Paulus hebt im Galaterbrief vor allem die eine Wahrheit hervor, dass Christi Erlösungswerk zum Heil des Menschen völlig ausreicht und keiner menschlichen Hinzufügung bedarf. Dies war seit seiner Damaskusstunde das Fundament seiner Botschaft geworden. Gnade und Gesetz dürfen nicht vermischt werden. Muss der Mensch sein Heil durch fromme Werke selber schaffen, wie gewisse Irrlehrer es verlangten, dann ist Christus "umsonst gestorben" (Gal 2:21). Dagegen wendet sich Paulus in aller Schärfe. – Wir finden in diesem Brief großartige und grundlegende Ausführungen über die Themen:

  • Gottes allgenugsame Gnade
  • Die Aufgabe des Gesetzes
  • Rechtfertigung und Leben aus dem Glauben
  • Leben im Geist
  • Sieg über die ichsüchtige menschliche Natur ("Fleisch")
  • Freiheit in Christus.