Erfreue dich an der Frau deiner Jugend - Spr 5:15-20

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53. Erfreue dich an der Frau deiner Jugend - Spr 5:15-20

Trinke Wasser aus deiner Zisterne, reiche Zuflüsse aus deinem Brunnen! Sollen deine Quellen sich nach draußen ergießen, die Wasserbäche auf die Straßen? Dir allein sollen sie gehören, und keinesfalls den Fremden neben dir. Dein Born wird gesegnet sein, und erfreue dich an der Frau deiner Jugend - die liebliche Hindin, die anmutige Gemse! Mögen ihre Brüste dich berauschen allezeit, mögest du stets taumeln in ihrer Liebe! Warum denn, mein Sohn, solltest du an einer Fremden taumeln, und der Ausländerin Brust umschlingen?

Welche Werbung für die Freuden irdischer Liebe! Sollte dies dem Worte Gottes angemessen sein? Lautet nicht das, was Paulus in 1Kor 7. und 1Kor 11. ausführt, wesentlich anders? Erhebt sich nicht ein starker Widerspruch zwischen dem "diesseitsbejahenden" AT und dem "weltfremden" NT? Hätten wir nicht vorliegenden Text verkürzt wiedergeben sollen? So könnte man in oberflächlicher Betrachtung meinen!

Und doch spricht gerade der Apostel Paulus überaus hoch von der ehelichen, körperlichen Einswerdung! Er sieht im Vollzug der Schöpfungsordnung der Ehe geradezu ein "mysterion" ein Geheimnis; und dies nicht aus einer romantischen Verklärung heraus, sondern weil er in der Stiftung der Ehe durch den Schöpfer eine prophetische Vorbildung der Einswerdung zwischen dem Christus und Seiner Gemeinde sieht. Dieses "große Geheimnis" wird im Vollzug der Ehe christusgläubiger Menschen zur Darstellungsprophetie gegenüber der unsichtbaren Welt (Eph 5:25-33). Wenn er in den Korintherbriefen die Akzente anders setzte, dann um der "gegenwärtigen Not" der verfolgten Gemeinde willen und im Hinblick auf die Zeitverkürzung einer nahe erwarteten Endzeit. An keiner Stelle wertet das Wort Gottes die Ehe moralisch ab (man lese nur Pred 9:9).

Deine Zisterne, dein Brunnen, dein Born - die lebendiges, erfrischendes, belebendes Wasser spenden - so rühmt der Verfasser der SPRÜCHE die Frau der Jugend, welcher der Mann lebenslang die Treue halten soll auch wenn sie im hohen alter ihm nicht mehr als liebliche Hindin und anmutige Gämse erscheint wie einst in seiner ersten Liebe. Der treue Mann orientiert sich nicht nach draußen, sucht Liebesfreude nicht an der Fremden; wir erinnern uns daran, wie oft im Worte Gottes das Fremde, das "Andersartige", das Dämonische meint (2Kor 11:4). Die Bilder des Brunnens, der Zisterne und des Borns schildern uns die Frau durchaus" nicht nur als die Empfangende, sondern auch als die Gebende. Sie ist "ihres Mannes Krone" (Spr 12:4) und "des Mannes Herrlichkeit" (1Kor 11:7), die ihn nach Geist, Seele und Leib reich beschenken kann. So darf sich der Freudenruf Adams beim Manne wiederholen, der ausrief, als der Herr ihm die "Gehilfin zur Ergänzung" schenkte: "Endlich diese" (1Mo 2:20.23)! Matthias Claudius schrieb seiner Frau zur Silberhochzeit:

Ich denke Dir mein Wohl, mein Glück in diesem Leben.
Ich war wohl klug, dass ich Dich fand.
Doch ich fand nicht, Gott hat Dich mir gegeben.
So segnet keine andere Hand!

Schon in 1Mo 3:16 wurde mit dem Gotteswort "Nach deinem Manne wird dein Verlangen sein!" der Grund zur lebenslangen Einehe gelegt!


Erfreue dich an der Frau deiner Jugend...! ...den unmittelbar vor den Augen JAHWEHs sind die Wege des Mannes, und alle seine Wegspuren wägt Er ab (Spr 5:18.21).

Hinter der Aufforderung zu solch treuer und andauernder Freude steht mehr als nur ein moralischer Anspruch, etwa zum Schutze der Frau. Sie ist Ausdruck von Gottes eigener Freude auf die Zeit der Wiederherstellung Israels zur Braut, da es "wieder singen wird wie in den Tagen ihrer Jugend, wie an dem Tage, da es aus dem Lande Ägypten heraufzog" (Hos 2:15). Auch das Hohelied schaut die "Braut JAHWEHs", als einen "verschlossenen Garten, einen verschlossenen Born, eine versiegelte Quelle", als eine "Gartenquelle, einen Brunnen lebendigen Wasser, wie Bäche, die vom Libanon herabfließen" (Hl 4:12.15).

Darum sind die Wege des Mannes, gerade auf dem so heiß umkämpften sexuellen Gebiet, unmittelbar konfrontiert mit den Augen JAHWEHs, weil Gott die Menschen "von Anfang an" männlich und weiblich erschuf, bekannte sich Jesus zur Unantastbarkeit der Ehe und stellte sich schützend vor die Frau: "Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! (Mt 19:3-12).

Es gibt ein eigenartiges Kapitel im Propheten Maleachi, das in diesem Zusammenhang steht (Mal 2:10-17) JAHWEH selbst liebte Sein Heiligtum in Jerusalem, doch nun ist es mit der "Tochter" (der Hauptstadt) eines fremden Gottes "vermählt". Die Frommen Israels aber fragen nach der Ursache warum der Herr ihre Opfergaben nicht mehr annimmt, und ihre Tränen und ihr Seufzen übergeht. Die prophetische Antwort lautet: "Weil JAHWEH Zeuge gewesen ist zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend, an welcher du treulos gehandelt hast, da sie doch deine Gefährtin und das Weib deines Bundes ist." Dieser irdische Ehebund aber ist nur ein schwaches Abbild der "Vermählung" JAHWEHs mit Seinem "Weibe" Israel! Er jedoch ist Seinem Bunde getreu, auch wenn Israel im Bündnis mit fremden Göttern zur abtrünnigen "Hure" wurde. Das umfassende "Eheprogramm Gottes" wird auch deutlich an der Aussage: "und hat nicht der EINE sie" (als Mann und Frau) "geschaffen"? Und Sein war der Überrest des Geistes" - was sich den "glimmenden Dort" des Geistes im gefallenen Menschen meint. "Und was wollte der EINE?" (mit der Institution der Ehe): "Er suchte einen Samen Gottes!" Er wollte durch, Menschenkinder die Väterreihe des Volkes Israel aufbauen, damit "aus dem Samen Davids" der "Weibersame", der Messias, käme. In Gottes Plan stellt die menschliche Geburt die biologische Basis der Wiedergeburt dar. Nun verstehen wir erst recht die Mahnung: "so hütet euch in eurem Geiste, treulos zu handeln gegen das Weib deiner Jugend! Denn ich hasse Entlassung, spricht JAHWEH, der Gott Israels."

Die Untreue des Mannes beginnt "im Geiste". Alle seine Wegspuren wägt ER ab! Wenn Männer ihre Frauen nicht als "Miterben der Gnade des ewigen Lebens ehren", können sogar ihre Gebete von Gott verhindert werden (1Petr 3:7). So sehr identifiziert sich der Herr selbst mit dem Wege der Treue zwischen Mann und Frau. Darum steht in Hebr 13:4 das ernste Wort: "Die Ehe sei geehrt in allem, und das Bett unbefleckt; Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten!"

Lies weiter hier:

54. Auge in Auge mit Gott - Spr 5:21