Emotionen und Gefühle der Psalmisten

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Von Daniel Muhl

Zum Hauptartikel "Die Psalmen und die Empfindungen unserer Seele"

Liebe zu Gott

  1. Ich liebe dich, HERR, meine Stärke (Ps 18:2).

Niedergeschlagenheit und Bestürzung

Siehe auch: Die Not und Bedrängnis in den Psalmen.

Schwach und Niedergeschlagen

  1. Ich bin welk und meine Gebeine sind bestürzt (Ps 6:3).

Fehlender Halt

  1. Mein Gott, aufgelöst in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich aus dem Land des Jordan und des Hermon, vom Berg Misar (Ps 42:7).

Erschütterung des Herzens

  1. Mein Herz bebte in meinem Innern, und Todesschrecken haben mich befallen. 6 Furcht und Zittern kamen mich an, und Schauder bedeckte mich. 7 Und ich sprach: Hätte ich doch Flügel wie die Taube, ich wollte hinfliegen und ruhen. 8 Siehe, weithin entflöhe ich, würde nächtigen in der Wüste. // 9 Ich wollte eilen, daß ich Zuflucht hätte vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm (Ps 55:5-9).

Die Last der Sünde

  1. In Ps 38 erkennt man die schwere Last der Sünde und eine Vielzahl von Bedrängnissen. Diese Situation verursacht eine Menge Fragen, die noch unbeantwortet sind und man kann heute auch nicht sagen, wie lange diese unbeantwortet waren. Trotzdem besteht bei David die Gewissheit, dass der Herr antworten wird (Ps 38:16). Der Umgang mit der eigenen Sünde ist in diesem Psalm sowie im Ps 51 sehr bemerkenswert!
  2. Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Sünden haben mich erreicht, dass ich nicht aufzublicken vermag; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen (Ps 40:13). Die Sünden (o. Vergehungen) Davids haben ihn erreicht. Plötzlich sind sie so präsent, dass es kaum aushaltbar ist. Man kann nicht mehr aufblicken, so sehr schämt man sich. Es erinnert an den Zöllner, von dem Jesus sagte: "Der Zöllner aber stand weitab und wollte sogar die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig (Lk 18:13)!" Drei Dinge werden hier deutlich:
    1. Zuwendung zu Gott. Er geht nicht zum Psychiater, zum Seelsorger oder Wunderheiler und Wahrsager, sondern zu Gott!
    2. Bekenntnis ein Sünder (o. Zielverfehler) zu sein. Das Eingeständnis, aus eigener Kraft den Anforderungen Gottes nicht genügen zu können und die klare Feststellung völlig untauglich zu sein.
    3. Hoffnung auf die Gnade Gottes. Für den Zöllner gab es nur noch diese eine Hoffnung und weil er nur noch auf die Gnade Gottes hoffte, konnte Jesus sagen:
      "Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus!" (Lk 18:14a).

Gottverlassenheit

  1. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen (Ps 22:2)?
  2. Warum stehst Du so fern und verbirgst Dich in Zeiten der Drangsal (Ps 10:1).
  3. vereinsamt ist meine Seele (Ps 35:12b).
  4. Höre mein Gebet, HERR, und vernimm mein Schreien; schweige nicht zu meinen Tränen! Denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine Väter. 14 Blicke von mir weg, dass ich [noch einmal] fröhlich werde, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin (Ps 39:13-14). David verknüpft hier seine Not mit Gottes Blick auf ihn und denkt vielleicht: "Weil Gott mich anschaut, züchtigt Er mich. Aber Seine Züchtigung scheint ihm in Vers 14 vermutlich so schwer, dass er sich wünscht, Gott möge noch einmal von ihm wegblicken.
  5. Meine Tränen sind mein Brot geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott (Ps 42:4)?

Das Gefühl, von Gott verworfen zu sein

  1. Denn du bist der Gott meiner Zuflucht. Warum hast du mich verworfen? Warum muss ich trauernd einhergehen, bedrückt durch den Feind (Ps 43:2)?
  2. In Ps 22 wird der Gerechte dahingegeben. In Ps 44 wird Sein Volk (oder Seine Gemeinde) dahingegeben. Obwohl Gott gerühmt und gepriesen wird (Ps 44:9), stellen die Söhne Korachs eine Verworfenheit und eine Dahingabe fest (Ps 44:10-26). Aus der Sicht der Söhne Korachs sieht das Ganze so aus, wie wenn Gott Sein Volk straft obwohl sie Ihn preisen und rühmen. Man wird ein stückweit an die orthodoxen Juden erinnert, die Gott ständig rühmen und loben und trotzdem lässt es ihr Gott zu, dass sie in die Konzentrationslager geführt werden. Obwohl wir Gott rühmen und preisen, brauchen wir doch noch Lernprozesse, die oft nicht einfach sind! Da wo wir trotz schwierigen Erziehungswegen unseren Gott loben, wird Gott verherrlicht und es darf früher oder später ein ganz großer Segen daraus entstehen. Der Apostel Paulus zitiert den Psalm 44, wenn er in Röm 8:36 schreibt:
    Wie geschrieben steht: "Deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden."
    Man kann also in Ps 44 auch durchaus die Gemeinde Jesu Christi erkennen, die nicht deshalb leidet, weil sie gestraft werden müsste, sondern weil sie um des Namens Jesu Willen leiden soll, wie dies der Herr auch mehrfach prophezeit hat:
    "Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen (Mt 24:9)."
    Trotz dieses Umstandes wird die Bitte, die am Ende von Ps 44 geäussert wird, in Erfüllung gehen: "Stehe auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Güte willen (Ps 44:27)!"

Das Gefühl, Gott als Gegner zu haben

  1. Nimm von mir deine Plage! Vom Streit deiner Hand [gegen mich] vergehe ich (Ps 39:11). Der Streit der Hand Gottes macht David zu schaffen und er empfindet: "Ich vergehe!" Trotzdem bittet David um Befreiung von seiner Plage und bringt damit seine Hoffnung auf die Hilfe Gottes zum Ausdruck!

Sehnsucht

  1. David sehnt sich nach Rettung für Israel und danach, dass der Herr die Gefangenschaft seines Volkes wendet (Ps 14:7).
  2. Wie eine Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott (Ps 42:2).
  3. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht (Ps 42:3)? Diese Gefühle erinnern uns vielleicht an Paulus der sagte: "Ich werde aber von beidem bedrängt: Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, ... (Phil 1:23a).

Freude und Jubel über ...

Bergung und Festigkeit

  1. Bei denen, die sich beim Herrn bergen (Ps 5:12).
  2. Bewahre mich, Gott, denn ich berge mich bei dir (Ps 16:1)!
  3. Weil David auf Gott sah und er deshalb die Gewissheit hatte, nicht zu wanken, freute sich sein Herz (Ps 16:9).
  4. Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich will ihn preisen mit meinem Lied (Ps 28:7).

Geschenke Gottes

  1. Die Messschnüre sind mir gefallen auf liebliches Land; ja, mein Erbteil gefällt mir (Ps 16:6).
  2. Freude an der Kraft des Herrn und Frohlocken über Seine Hilfe (Ps 21:2).

Glück

  1. Du bist mein Herr; es gibt kein Glück für mich außer dir (Ps 16:2).

Die künftige Hochzeit des Königs

  1. Sie (die Jungfrauen) werden geführt unter Freude und Jubel, sie ziehen ein in den Palast des Königs (Ps 45:16).

Wohlgefallen und Herrlichkeit

  1. David hatte an den Heiligen Wohlgefallen (Ps 16:3).
  2. In Ps 45 wird die Schönheit und Herrlichkeit des Königs beschrieben und besungen. Hier wird uns auch einen Einblick in die zukünftige Herrlichkeit gewährt und vielleicht auch in die Zeit der Hochzeitsvorbereitungen des Königs der Herrlichkeit. Der Messias wird mit Freudenöl gesalbt, mehr als alle seine Gefährten (Ps 45:8). Nicht zuletzt auch deshalb, weil Er sich erniedrigt hat, bis zum Tod am Kreuz (Phil 2:8).
  3. Ihr Völker alle, klatscht in die Hände! Jauchzt Gott mit Jubelschall (Ps 47:2)!


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