Einleitende Gedanken zum hohepriesterlichen Gebet Jesu

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Von Daniel Muhl

Das 17. Kapitel des Johannesevangeliums gestattet uns Einblicke in die tiefe Vertrautheit zwischen dem Vater und dem Sohn. Hier wird die innige Verbundenheit zwischen Vater und Sohn deutlich. Diese harmonische Einheit ist gerade im Angesicht der bevorstehenden Ereignisse sehr ergreifend. Hier werden wir in die heilige Gegenwart von Vater und Sohn hineinversetzt. Durch dieses Gebet wird offenbar, in was für einer wunderbaren Beziehung der Sohn mit dem Vater stand.

Diese Einheit der Liebe ist kostbarer als alles, was es sonst noch gibt. Durch dieses Gebet öffnet uns der Sohn den Vorhang ins "Allerheiligste". Er gibt uns an dieser Stelle Einblicke in die Vertrautheit zweier Herzen, die vollkommen lieben! Während dieses Gebetes befand sich die Seele Jesu im Herzen des Vaters! Mit anderen Worten: Sie war im herrlichsten Ort des ganzen Universums und 24 Stunden später wurde seine Seele in den Tod ausgegossen (Jes 53:12); in die allergrößte Gottesferne.

Bedenken wir; der Tod ist der letzte Feind, der hinweggetan wird (1Kor 15:26)! Der Tod verfügte vor Golgatha über die gleiche Stärke wie die Liebe (Hl 8:6 / 1Kor 13:13). Dieser Weg, vom Herzen des Vaters, bis in den Tod, bis in das Herz der Erde (Mt 12:40), stellt wohl das allergrößte "Wechselbad" der Geschichte dar! Innert kürzester Zeit hat die Seele Jesu die gegensätzlichsten Bereiche durchlaufen. Er ging aus der Gegenwart der Liebe und des Lichtes, in die Gegenwart des Hasses und der äußersten Finsternis. Damit hat Jesus alles umfasst und der Tod wurde verschlungen in Sieg (1Kor 15:54)!

Wenn wir bedenken, dass Gethsemane und Golgatha unmittelbar bevorstanden, dann bekommt dieses Gebet unseres Herrn Jesus zu seinem Vater, ein ganz anderes Gewicht. Jesus redet mit seinem Vater und er will, dass die Seinen an dieser Vertrautheit Anteil haben; ja die Seinen sollen in diese Intimität mit hineingenommen werden. Einerseits wird hier die wunderbarste Beziehung im ganzen Universum deutlich und auf der anderen Seite prophezeit uns der Sohn Gottes, dass auch die Seinen in diese intime Verbundenheit hineingenommen werden.

Für Jesus gab es nichts Schöneres, als die Liebesgemeinschaft mit dem Vater und nichts wünschte er sich so sehr, wie dass die Seinen, ebenfalls diese Liebesgemeinschaft erleben und erfahren dürfen. Nichts wiegt diese Liebesgemeinschaft auf! Nichts ist schöner und erfüllender! Nur diese Gemeinschaft erfüllt den Geist und die Seele mit Liebe, Freude und Frieden!

Das hohepriesterliche Gebet Jesu ist auch das Vermächtnis unseres HERRN, an die Seinen, bevor er sterben sollte. Die Bitten, die Jesus an seinen Vater richtet, betreffen in vielen Fällen uns und alles, was er den Vater gebeten hat, wird der Vater ihm auch geben! Mit anderen Worten: "Jede Bitte unseres Herrn Jesus ist auch eine Verheißung und wird in Erfüllung gehen! Es ist lediglich eine Frage der Zeit!"


Gesamttext: Das hohepriesterliche Gebet Jesu
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