Ein Mann hastiger Worte - Spr 29:20

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336. Ein Mann hastiger Worte - Spr 29:20

Siehst du einen Mann, der hastig ist in seinen Worten - für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn.

Kennen wir nicht alle solche Vielredner, die sich mit ihren Worten überstürzen (PAR) und mit einem Wasserfall an Wörtern ihre Gedankenarmut zu verschleiern suchen? Auf dem Gebiet der Verkündigung des Wortes Gottes kann ein solches Verhalten die göttliche Offenbarung geradezu verschütten! Das hastige Wort ist auch das voreilige, unbedachte Wort, das oftmals gefährliche Wirkungen auslöst. "Gefürchtet ist in seiner Stadt der geschwätzige Mann, und wer mit seinem Wort vorwärts stürzt, ist verhasst!" sagt der apokryphe Jesus-Sirach in Sir 9:18. Vor dem Reden sollte das gründliche Besinnen und Denken erfolgen, das der Jude "Klären" nennt; das Wort muss "im embryonalen Raum" der Seele und des Geistes erst heranreifen, ehe es ausgesprochen wird. Hierzu führt Spr 21:5 aus: "Die Gedanken des Fleißigen führen nur zum Überfluss, und jeder, der hastig ist - es ist nur zum Verlust!" So kann sich selbst der Weise durch die Fülle der Wörter das bedeutungsvolle Wort göttlicher Offenbarung versperren und damit den weiteren Zugang zur Weisheit dem Toren jedoch bleibt immer noch mehr Hoffnung, weil er trotz seiner Schwerfälligkeit noch etwas werden und erlangen kann. Das bezeugt auch Spr 26:12: "Siehst du einen Mann, der in seinen eigenen Augen weise ist - für einen Toren ist mehr Hoffnung als für ihn!" Der Weise kann jedoch wieder zu einem Toren werden, wie uns Eph 5:15-16 vor Augen führt: "Sehe nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die den Gottestermin (kairos) auskaufen, denn die Tage sind böse. Darum werdet nicht Törichte sondern gewinnt Einsicht in das, was der Wille des Herrn ist!"

Dies gilt nun sonderlich für die Verkündigung des Wortes Gottes! Wer nur auf plötzliche "Einfälle" und "Improvisation" setzt, kann zwar auch so manche Stunde "füllen" - aber oftmals mit Müllhalden hastiger Wörter. Der große Apostel Paulus wusste um die Notwendigkeit der Gebetsunterstützung für seinen wichtigen Dienst; dabei genügte es ihm nicht, "den Mund aufzutun" und, "das ihm Rede verliehen würde", sondern er erstrebte die "Freimütigkeit" in der Verkündigung und die Fähigkeit, "das Geheimnis der Frohen Botschaft zu offenbaren" und "in Übereinstimmung mit dem göttlichen Auftrag zu reden" (Eph 6:18-20).

Das überhastete Reden führt oft auch zum schnell sich entflammenden Zorn, weshalb Jakobus uns ermahn: "Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn" (Jak 1:19)! Gott gebe uns, dass wir Weise sind, in denen Sein Offenbarungswort reifen kann, ehe denn es ausgesprochen wird!


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337. Anteilhaben am Bösen? - Spr 29:27+24