Durch Leiden zur Herrlichkeit

Aus Bibelwissen
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Abschrift des Buches: Der Brief von der Freude (Philipperbrief)
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem letzten Bibelkurs im Oktober 1926
(nach den Notizen mehrerer Teilnehmer)

weitere interessante Abschriften:

Inhaltsverzeichnis
Kapitel davor:
I. Eine Auslegung des Philipperbriefes - Kapitel 1

II. Durch Leiden zur Herrlichkeit

Kapitel 2

Erfüllet meine Freude

Phil 2:1.2
Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so erfüllet meine Freude, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid.
In den ersten vier Versen des zweiten Kapitels bohrt sich der Apostel, gewissermaßen wie ein Schlüssel ins Schloss, ins Herz und Gewissen der Philipper ein. Er muss ihnen etwas sagen, woran es bei ihnen noch fehlt, was er dann im zweiten Vers des vierten Kapitels noch einmal zum Ausdruck bringt. Er muss sie ermahnen, eines Sinnes zu sein. Er findet den Grundsinn, nämlich den Liebes-, Leidens-, Sterbens- und Geistesgemeinschaftssinn, diesen neuen Sinn der Wiedergeborenen, nicht völlig bei ihnen.

Nun ist es schwer, auch gläubigen Menschen, etwas zu sagen. Darum auch das sorgsame Vortasten des Apostels. Er fällt nicht mit der Tür ins Haus. Aber er weiß, dass der, der sich ermahnen lässt, eben dadurch den neuen Sinn offenbart. Wer aber ermahnen will, muss selber unter dem, was er zu sagen hat, leiden und sterben. Wenn uns einmal eine Ermahnung trifft, dann gilt es annehmen, nicht dagegen stoßen, selbst wenn es etwas Rechtes wäre, womit wir uns wehren könnten. Mit dem Stillesein geht man nie fehl, aber mit dem Maulen allemal.

Die Philipper sollen in Christo stehen und die Mahnung annehmen, und Paulus soll in Christo stehen und es in Christo sagen. Wenn sofort ein Gegenstoß kommt, ist es ein bedenkliches Zeichen. Ist ein Zuspruch der Liebe bei euch möglich? Paulus geht noch tiefer: Ist Gemeinschaft des Geistes? Sind wir so herzlich miteinander verbunden in der Gemeinschaft des Glaubens und der göttlichen Liebe, dass ich so frei sein darf und euch etwas sagen? Ist euer Innerstes so bestellt in der Liebe, dass es auch Liebe aufnehmen kann? Vierfach rückt Paulus heran: Ermahnung, Zuspruch der Liebe, Gemeinschaft des Geistes und innere, herzliche Liebesverbindung. Wenn ihr das habt, dann "macht meine Freude voll“ (Phil 2:2). Der Apostel kommt nun wieder auf den einen Sinn und die eine Seele zu sprechen. Wenn er das fände, dann wäre es eine Freude für ihn. Es muss darum etwas Großes sein um diesen Sinn. Paulus meint damit das Geistesorgan des inneren Urteilens, das Urteilsvermögen. Das ist etwas, was die ganze Kreatur besitzt. Die Pflanze hat Empfindung für Licht und Schatten, das Tier hat Unterscheidungsvermögen. Jeder Mensch aber urteilt beständig über alles, was er hört und sieht. Ist nun ein Mensch in Christo, so wird er mit anderen Gläubigen in diesem Urteilen übereinkommen. Da offenbart sich nun freilich oft, dass wir auf einem anderen Grund stehen als unsere Umgebung, auch als die christliche Welt. Auch für Berufs- und Hausgenossen gilt es, in einem Sinn zu stehen. Wie leicht geht doch alles, wenn man eines Sinnes ist.

Tut nichts durch Zank oder eitle Ehre

Phil 2:3
Wie oft kommt es vor, dass man sich wegen Kleinigkeiten Streit und in Zank und eitle Ehre verfällt. - Als ich mich einmal meinem Haus näherte, hörte ich laute Stimmen. Es war gerade Regenwetter und die Treppe war ziemlich schmutzig. Da hatte die Großmutter zu dem Mädchen gesagt: „Nimm heute zwei Eimer Wasser zur Treppe!“ Die Mutter aber gebot vorher: „Nimm einen!“ Darüber gab es Streit. Ich wandte mich an das Mädchen: „Und ich sag dir, du nimmst drei Eimer Wasser, einen für die Mutter und zwei für die Großmutter. Ihr aber schämt euch, euch wegen solcher Nichtigkeiten zu streiten!“

Anstatt solche Dinge ins Licht der Ewigkeit zu stellen, wo sie dann klein und nichtig werden, macht man oft viel Wesens daraus. Wir wollen doch ja keinen Streit anfangen, sondern in Kleinigkeiten großzügig sein. Ein Bruder war zum Großherzog geladen. Auf dem Karlsruher Bahnhof angekommen, lässt er sich die Schuhe putzen und fragt nach seiner Schuldigkeit. „Wie es dem Herrn recht ist“, gibt der Stiefelputzer zur Antwort. Nun hat aber der Bruder nur ein Markstück und einen Nickel im Geldbeutel. Also gibt er den Nickel, weil die Mark ihm zu viel war. Nach fünf Minuten kehrt er um: „Lieber Mann, ich habe Ihnen vorhin zehn Pfennig gegeben; nehmen Sie das auch noch!“ - und gibt ihm die Mark. Der Bruder, dem man den Stillen im Lande ansah, wollte nicht, dass der Stiefelputzer Anstoß nehme an der Schäbigkeit der Frommen.

Durch Demut achte einer den andern höher als sich selbst
Wenn es Streit gibt, ist das immer der Grund, dass man höher sein will als der andere. Den andern hochhalten, das trägt zur Einigkeit bei. Selber groß sein wollen macht Streit. Den andern höher achten als sich selbst, daran liegt es. Das gibt Einheitscharakter in einem Haus, wenn jedes sich in Demut einfügt und eines das andere um dessen willen, was es tut, höher stellt als sich selbst. Ich muss mich oft wundern, was meine Knechte leisten. Dieser Tage haben sie an einem Tag 300 Zentner Kartoffeln in den Keller geschafft. Das will etwas heißen, ohne zu erlahmen, bis in die Nacht hinein immer die schweren Lasten schleppen. Ich muss sie höher achten als mich. Auch meine Mädchen im Heim, die immer dieselbe Arbeit verrichten, ohne zu ermüden; auch unsere Hausfrauen. Ich muss sagen: höher denn ich!

Ein jeglicher sehe nicht auf das Seine

Phil 2:4
Ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist.
Wer es vermag, sich so zu stellen, dass er immer für andere da ist, der hat das ausgelebt, was Vers 4 geschrieben steht. Wir sollen also auf das sehen, was dem Nächsten dient, was ihm Vorteil bringt. - Unser Bruder F. hat mir Stiefel gemacht, die mir, so oft ich sie anziehe, große Freude machen. Ich sehe an der tadellosen Arbeit, wie der liebe Bruder bei jedem Stich und Zug von dem Gedanken geleitet war: Es ist für den Pfarrer; die müssen gut sein!

Auf das sehen, was des andern ist kann aber nur, wer die Christusgesinnung in sich hat; andern ist das unmöglich. Da sitzen sie zusammen und beraten, wie der sozialen Not abzuhelfen ist, stellen wunderbar schöne Sätze auf von der christlich-sozialen Lösung und werfen diese Sätze den unbußfertigen, ungläubigen Massen hin, Arbeitern wie Arbeitgebern, als ob damit geholfen wäre. Immer mehr nimmt man christliche Ideen auf und will sie einem unbußfertigen Geschlecht anziehen (oder aufpfropfen).

Ein jeglicher sei gesinnt wie Jesus Christus

Phil 2:5-11
Es gibt besondere Fülllestellen in der Bibel, wo es so recht herausbricht aus göttlicher Offenbarung. Unser Abschnitt (Phil 2:5-11) ist eine solche Füllestelle. Darin ist das ganze Evangelium enthalten. Diesen Christussinn kann ich nur bekommen, wenn ich in Ihm bin.

Er war göttlicher Gestalt

Phil 2:6
Vers 6 zeigt Jesus vor der Erschaffung der Welt. Das geht in die Unendlichkeiten hinüber und zeichnet uns den Sohn in vorweltlicher Majestät und Herrlichkeit, ehe denn der Welten Grund gelegt war. Christus war in göttlicher Gestalt (morphä = Ausgestaltung). Er war der ausgestaltete Gott (Joh 1:1). Das Wort war der ausgestaltete Geist. Das ist der Geist in seiner Ausgestaltung. Daher kann man das Wort in Gestaltung bringen, kann es schreiben und drucken.

Gott, der in einem unzugänglichen Lichte wohnt, der Ohnegrund, der Ungrund und Urquell alles Lebens, gebiert aus Sich den ausgestalteten Gott in Seinem Sohn. Damit ist Gott der Kreatur näher gerückt. Es ist ein Hinaus; Er ist schon halbwegs bei Seinen Geschöpfen. Der Gott-Vater, der unendlich Innerliche, wohnt im Licht, wo niemand hinzukommen kann. Der Gewaltige, der alle Unsterblichkeit hat, gestaltet sich aus im Sohn. Im Sohn ist Er der Kreatur näher getreten. Darum gingen die Schöpfungen aus dem Sohn im Heiligen Geist. Die Herrlichkeit des Vaters ist eine andere als die des Sohnes. Jesus redet darum auch von Seiner Herrlichkeit, die Er hatte beim Vater, ehe der Welt Grund gelegt war (Joh 17:5). In diese Herrlichkeit gehen nach Seinem Willen die Höchsten, die Söhne, ein. Und was wir im Glauben annehmen, ist unsere Herrlichkeit. So hat der Sohn Seine Herrlichkeit angezogen vom Vater.

Er hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich sein
Der Sohn nimmt die göttliche Herrlichkeit nicht für sich, wie es etwa der Satan gemacht hat, sondern Er gibt sie dem Vater im Gehorsam zurück zur Hinausführung Seines väterlichen Schöpfungs- und Heilsplans.

Ich halte den Sohn für wachstümlich von Unendlichkeiten her. Er ist das Leben, und Leben ohne Wachstum gibt es nicht. Darum ist in Gott ein Wachstum im Sohn, durch den Sohn in den Söhnen, und durch die Söhne in den Kreaturen. Der Sohn ist heute noch nicht völlig ausgestaltet. Jetzt wächst Ihm Sein Leib zu, Seine Söhneschar, dann Sein Weib, und dann die Knechte (beide aus dem Volk der Juden), dann die Untertanen. So vollendet der Sohn das Werk des Vaters und gibt dann alles wieder hinein in des Vaters Herrlichkeit, damit Gott sei alles in allem.

Jeder Anfang beruht auf einer vorausgegangenen Reife. So ist zum Beispiel die Saat aus der reifen Ernte hervorgegangen. Wenn es deshalb heißt: „Im Anfang schuf Gott“ - so bedeutet dieser Anfang einen vorherigen gewissen Abschluss. Dieser bestand in der Fülle des Sohnes, die nunmehr eingetreten war, so dass jetzt die Schöpfungen aus dem Sohn herauskamen. Der Sohn hatte also schon einen Äon oder Äonen, wo Vater und Sohn eins waren, bis der ausgestaltete Sohn aus dem Vater heraustrat. Der Geist führt in die Tiefen der Gottheit und erforscht alles. Es ist Faulheit zu sagen: mit diesen Dingen befasse ich mich nicht. - Sage mir, was du für einen Gottesbegriff hast, dann sage ich dir, was du für ein Gottesleben hast. Wer nicht in Gott lebt, hat für die göttlichen Unterschiede keinen Blick.

Aus der Fülle des Sohnes kommen alle weiteren Ausgestaltungen der Gottesschöpfung. Der Sohn ist herausgeboren, die Schöpfungen dagegen sind kreatürlich. Im Sohn kommen die Söhne, in den Söhnen die Kreaturen zu ihrer Herrlichkeit. Das sind die Unterschiede, von denen der Apostel Phil 1:9.10 sprach, die den Gläubigen in Christo aufgehen.

Der Gottesbegriff: Vater, Sohn und Heiliger Geist ist also zu fassen, dass der Sohn nicht als Fertiger neben dem Vater steht, sondern durch Mitteilung des Geistes die Fülle vom Vater immer mehr wachstümlich empfängt. Am Ziel wird so der Sohn Gott gleich, die Söhne dem Sohn gleich, die Kreatur den Söhnen gleich.

Der Sohn hat die Anlage, Gott gleich zu werden. Die Söhne haben die Anlage, dem Sohn gleich zu werden. Nun hätte der Sohn diese Gleichheit an sich reißen können wie Satan, der sein wollte wie Gott. Aber dann wäre Er in das Todeswesen gekommen. Die Versuchungen Jesu in der Wüste waren lauter Ich-Versuchungen: Mache Dich selber groß! Der Sohn hätte sich auch in Sich selber stellen können. Aber Er hat die Herrlichkeit bekommen auf dem Weg des Gehorsams bis zum Tod am Kreuz. Das Rauben ist der Ich-Sinn. - Ein Gotteskind gibt alles zurück, auch die geistlichen Gaben und Kräfte, und gebraucht sie in Ihm. Hinunter mit den Kräften! Aus dem Sterben kommt viel süßes Leben.

Er entäußerte sich selbst

Phil 2:7
Sehen wir in die unbeschreibliche Herrlichkeit hinein, wie sie Christus als der eingeborene Sohn beim Vater hatte, so erscheint uns die Entäußerung nur umso größer. Diese Entäußerung kommt einer Entleerung der göttlichen Kraft und Herrlichkeit gleich, die Er beim Vater hatte. Er hätte diese Herrlichkeit festhalten und selbstherrlich darauf ausruhen können. Damit wäre der Plan Gottes zum Stillstand gekommen, der Sohn wäre niemals zur Vollendung gelangt - nicht nachvollziehbare Gedanken!

Auch als Mensch hatte Jesus Herrlichkeit (Joh 1:14: „Wir sahen Seine Herrlichkeit“), aber Er gebrauchte sie nur, wo der Vater Ja sagte, etwa bei der Stillung des Sturmes und bei der Speisung der Fünftausend. Für sich gebrauchte Er diese Herrlichkeit nie. Im Garten Gethsemane hätte Er, wie Elia Feuer vom Himmel regnen lassen können, oder mehr als zwölf Legionen Engel zu Seiner Verteidiung herbeirufen. Er hätte auch vom Kreuz herabsteigen können, aber Er entäußerte sich und tat es nicht, und gerade darin liegt Seine große Liebe.

Auch wir dürfen nicht auf unserem Recht sitzen, sondern müssen uns entäußern. - Der Weg von der Bahn zum Heim ist schon lange in verbesserungsbedürftigem Zustand. Nun hätten wir, als die größten Steuerzahler das Recht, das Instandsetzen des Weges zu verlangen. Wir tun’s nicht.

Er nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und „im Schema“ als ein Mensch erfunden
Der Mensch ist hinein versklavt in Süden- und Todeswesen. Unser Leib ist Todesmaterie. Das Anziehen der Sklavengestalt und des menschlichen Schemas bedeutet darum für Jesus eine weitere Entäußerung, ein weiteres Herabsteigen. Wenn wir wissen, wie tief gesunken, ja dem Todeswesen verfallen unser Leib ist, werden wir ihn nicht zur Schau stellen. Unsere heutige Mode aber stellt den Körper heraus, statt ihn zu verhüllen. Der Sport pflegt diesen Todesleib. Jede Zeitung ist voll von solchen Dingen der Herausstellung des entblößten Leibes. Wir sollen ihn zudecken mit der Kleidung.

Gott und Christus haben auch einen Leib, einen Lichtleib, einen göttlichen Geistesleib. Es steht ja in der Schrift von Gottes Auge und von Gottes Hand. Das sind keine Gleichnisse, sondern Wirklichkeiten. Gott hat lauter Lichtmaterie in Seiner Leiblichkeit. Er ist nicht der Zauberer, der aus Nichts die Schöpfungen hervorgehen ließ. Wenn man sagt, die Welt sei aus Nichts erschaffen worden, trifft das nicht zu. Aus Nichts wird auch nichts. Aus Nichts macht auch Gott nichts. Hebr 11:3 heißt es, dass alles, was man sieht, aus Nichtsichtbaren geworden ist.

Alles hat seinen Grund in Gott, auch die Leiblichkeit. Darum ist das Ende der Wege Gottes auch die verklärte Leiblichkeit, Geistleiblichkeit.

Jesus stieg noch weiter herab, indem Er auch die versklavte Seele annahm, und in den Lebensäußerungen wie Essen, Trinken und Schlafen ganz Mensch wurde. Es hätte in Seiner Macht gelegen, dies alles zu überwinden. Aber Ihm blieb gar nichts Menschliches fremd. Diesen Christussinn sollen auch wir anziehen. Auch uns soll nichts Natürliches zu gering sein. Nur keine geschraubte Stelzenfrömmigkeit! Gotteskinder müssen einfältige Menschen sein, die nicht mit stolzer Heiligkeit dahingegen, sondern mit anderen auch über äußere Dinge reden. - Neulich traf ich den Schweinehirten von Langensteinbach. Ich sagte zu ihm: „Wie viel prächtige Säue haben Sie!“ Der freut sich, dass ich mich dafür interessiere. Es ist mir ja nicht so wichtig. Aber ein andermal findet auch ein anderes Wort bei ihm Eingang.

Er erniedrigte Sich selbst

Phil 2:8
Er erniedrigte Sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz
Weil der Sohn gehorsam war, müssen wir, sowohl für uns selbst als auch für unsere Gemeinschaften, auf Erziehung zum Gehorsam gegenüber dem Wort, aber auch gegenüber den Brüdern dringen. Dieser Gehorsam muss sich, wenn er rechter Art ist, auch dann erweisen, wenn unsere Arbeit im Verborgenen ohne Kontrolle geschieht. Wir gehorchen ja um des Herrn willen. - Einer unserer Gäste, ein alter Soldat, ging durch unsere Gärten und sah, wie unsere Leute arbeiten. Eines Tages fragt er mich: „Wie kommst es nur, dass jedes treu seine Arbeit tut und alles ohne Aufsicht in Ordnung ist? Das begreife ich einfach nicht.“ So war es jedenfalls auf seinem Proviantenamt nicht.

Wir Menschen sind ans Sterben gewöhnt, weil ja der Tod als der Sünde Sold schon in uns ist. Ganz anders war es bei Jesus, dem Sündlosen, an dem der Tod kein Recht hatte. In Ihm war das Leben. Sein Hinabsteigen unter den Tod, als Seinen Erzfeind, war die tiefste Entäußerung. Nicht gezwungen, sondern frei ging Jesus in den schmachvollsten Tod, in den Tod eines Verbrechers.

Jeder Hohepriester musste zuerst einen Widder für sich opfern, dann einen Bock für das Volk. Nur wenn wir selber im Gehorsam geopfert sind, können wir uns für andere hingeben. Auch bei unserem Heiland war das doppelte Opfer nötig. In Gethsemane wurde gleichsam der Widder geopfert, der eigene Wille, am Kreuz dann für uns der Bock, das Leben unseres Heilandes. Tiefer hinab geht es nicht mehr.

Wie das Opfertier bei der Schlachtung geöffnet wurde, so wird uns Jesus geöffnet in Seinem Leiden und Sterben. Wir sehen in die Heilandslinie hinein und erkennen, dass der ganze Heilandsweg, von der Geburt bis zum Kreuz, eine große Passion ist. Er ist in die Welt gekommen, um zu sterben, nicht um zu wirken. Alle andern wollen in dieser Welt leben. Die Wiedergeborenen sterben in Ihm, und fassen freiwillig ihr Sterben als einen Sterbensgang. Gotteskinder werden und wirken durch ihr tiefes Leiden. Im Leiden liegt der Segen. Nach dem Hinuntergehen kommt auch das Erhöhtwerden.

Darum hat Ihn Gott auch erhöht

Phil 2:9
Darum hat Ihn auch Gott erhöht und hat Ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist.
Jesus ging unter alle Kreatur hinunter, darum erhöht Ihn Gott auch über alle Schöpfung. Christus wurde „übererhöht“. Er ist an der Spitze der Söhne als das Haupt, an der Spitze der Juden als König, an der Spitze der Kreatur als Herr, weil Er unter alles hinuntergegangen ist. Wenn wir Seinen Weg gehen, dann werden wir auch erhöht. Aus dem Maß des Hinuntergehens erwächst das Maß des Erhöhtwerdens. Darum hinab, freiwillig hinab im Gehorsam, im Geist gebunden an Ihn, bis alles Eigenleben erstorben ist und wir Ihm ähnlich geworden sind da, wo Er am Verhöhntesten war. Dann wird es auch bei uns heißen: „darum erhöht!"

Dass in dem Namen Jesu sich beugen alle Knie

Phil 2:10.11
Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr sei, zu Ehre Gottes, des Vaters.
Nun schließt der Apostel mit dem herrlichen Ausblick auf das, was der erhöhte Herr geworden ist und noch werden soll. Alle Zungen sollen bekennen, dass Er der Herr sei. Niemand und nichts ist davon ausgeschlossen. Damit lässt sich nicht vereinigen, was oft gelehrt wird, dass Millionen und Abermillionen in Marter, Qual und Pein in alle Ewigkeiten verhaftet bleiben sollen. Ist es schon für eine irdische Regierung keine Ehre, wenn alle Gefängnisse voll sind, wie viel weniger würdig wäre das dem allweisen Gott, wenn Er Millionen Geschöpfe nicht anders zu leiten verstünde, als in unaufhörlichem Kerker und Pein. Das fühlen auch manche, und darum lehren sie, dass am Ende ihrer Qual diese Seelen vernichtet werden. Das wäre unserem Schöpfergott noch viel unwürdiger, wenn es heißen würde: Jetzt sind sie gebraten und gesotten, und nun schlägt Er sie tot! Das wäre ein schrecklicher Gott! Die Geschöpfe können ja nichts dafür, dass sie in diese sündige Welt hineingeboren wurden. Wenn ich glauben müsste, dass mein Kind in unendlichen Qualen schmachten müsste oder zuletzt noch vernichtet würde, dann könnte ich nicht glücklich und selig sein. Wenn ich aber weiß, dass es durch den Weg des anderen Todes schließlich zur Rettung hinausläuft, dann kann ich mein Herz stillen. Wenn unser Standpunkt in Christus ist, können wir diesen Weg sehen.

Wenn am Ende viele noch in den entsetzlichsten Qualen wären, würden sie doch nicht ihre Knie beugen vor Christus, sondern über Ihn schelten. Hiskia sagt: Jes 38:18: „Die Hölle (das Totenreich) lobt Dich nicht.“ Gott aber führt in die Hölle (ins Totenreich) und wieder heraus (1Sam 2:6).

Wirkt euer Heil aus mit Furcht und Zittern

Phil 2:12
Wirkt euer Heil aus, so heißt es hier - nicht wie Luther übersetzt: schaffet eure Seligkeit! Unser Heil, unsere Rettung ist fertig in Christo. Es gilt nun, dieses uns dargebotene Heil mit den inneren Geistesorganen (Herz, Geist, Seele und Gemüt) zu verarbeiten, auszuwirken. So muss ja auch fertige Speise von den inneren Leibesorganen ausgewirkt, verarbeitet werden. Wenn unser Magen die aufgenommene Speise nicht verdaut, dann können wir noch soviel essen, wir verhungern doch. Genauso ist es im geistlichen Leben mit dem Annehmen des Heils. Es kann einer voll von Erkenntnis sein, aber dennoch nicht wachsen im inwendigen Menschen, weil die Auswirkung, das Ausleben fehlt. Wir können auch gar nicht alle neuen Erkenntnisse in uns aufnehmen, sondern wir lassen von vornherein die Dinge liegen, die uns noch zu schwer sind, und die wir nicht fassen können. Es wird ja der Heilige Geist der Gemeine nur wachstümlich gegeben, wie sie, oder wie der einzelne Ihn braucht. Deshalb bitten wir bei allen neuen Erkenntnissen um Geistesvermehrung. Petrus redet 1Petr 2:2 von jetzt geborenen Kindlein. Sie müssen noch auswachsen zum vollkommenen Mannesalter Christi. - Es ist wichtig, das Anfänger nicht gleich an die schwersten Texte gehen, überhaupt nicht zu viel lesen! Man muss auch „dumm“ sein können, wie die Welt es nennt, aber bei Gott sind wir dann weise.

Wenn der Apostel fortfährt: „mit Furcht und Zittern“, so meint er damit nicht, dass wir das Heil nicht an uns nehmen könnten. Vielmehr meint er, dass gerade das angezogene Heil uns in Kreuz und Leiden führen muss, wenn wir es auswirken wollen. Davor zittert der Mensch, denn jede Wahrheit Gottes muss erprobt werden und führt darum in die Passion.

Wir werden sowohl von den Ungläubigen angefochten als auch von den Finsternismächten, die einem die Heilsgewissheit rauben wollen. Wenn wir ein inneres Wachstum haben, so haben wir viel Freude, aber auch viel Furcht und Zittern, weil wir wissen, dass es in Prüfung und Kreuz geht. Wenn Gott uns tiefer in die Erkenntnis Seiner Wahrheit hineinführt, kommt nach außen vermehrtes Zittern. Man muss den neuen Menschen durch manche Angst hindurchtragen.

Gott ist’s, der in euch wirkt

Phil 2:13
Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach Seinem Wohlgefallen
Das ist anbetungswürdig, dass Gott in Seiner Gnade den Menschen willig macht. Er wirkt selbst den Willen und die „Energie“ (das Vollbringen) zum Durchhalten, und zum Überwinden nach Seinem Wohlgefallen. Er stärkt uns das Wollen, wie Er auch dem Heiland in Gethsemane, als Er anfing zu zittern und zu zagen, das Wollen gestärkt hat. Aus der Bitte: „Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch von Mir!“ erhellt ja, wie das Fleisch vor den Angstzuständen zurückschaudert. Aber Gott gibt die Kraft, um Angst, Furcht und Leiden tragen zu können.

Tut alles ohne Murren und Zweifel

Phil 2:14
Die Auswirkung der Erkenntnis des Heils führt in Leiden hinein. Wir dürfen deshalb nie fragen, wenn die Passion da ist: Warum muss gerade mir das widerfahren, warum gerade jetzt? Beanstandet nicht Gottes Führungen und macht euch nicht soviel unnötige Gedanken! Wenn wir über Gottes Führung im Glauben gewiss sind, dann sollen wir alsbald fortfahren, einfältig im Herrn bleibend, und keinen Zweifeln und Vernunftschlüssen Raum geben.

Auf dass ihr seid ohne Tadel

Phil 2:15
Auf dass ihr seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt
Die Frucht des Leidens als Heilsauswirkung wird dann sein, dass unser Wesen untadelig und lauter („ohne Hörner“) sich herausbildet. Unter den freiwillig übernommenen Leiden tritt die Schönheit des Geistesmenschen zutage.

Aus den Worten des Apostels müssen wir entnehmen, dass es immer nur wenige sind, die so ganz ihr Heil auswirken. Aber diese Wenigen aus dem großen Haufen werden als Lichter da und dort wirken, umgeben von einer verdrehten und ungeschlachten Menschheit. Sie wirken durch Darreichung des Wortes des Lebens. Sie strecken dieses Wort gleichsam der Menschheit entgegen.

Solange sie leben, leuchten sie hell als ein Licht. Wenn sie der Herr wegnimmt, wird durch die nun herrschende Finsternis offenbar, dass sie Lichter waren. So dürfen sie noch hintennach Frucht wirken. Man könnte dies eine positive und eine negative Wirksamkeit des Lichtes nennen.

Luther hat es einmal so ausgesprochen: „Gottes Wort und Gnade ist ein fahrender Platzregen, der nicht wiederkommt, wo er einmal gewesen ist. Er ist bei den Juden gewesen; aber hin ist hin, sie haben nun nichts. Paulus brachte ihn nach Griechenland; hin ist hin, nun haben sie den Türken. Und ihr Deutschen dürft nicht denken, dass ihr ihn ewig haben werdet. Denn der Undank und die Verachtung werden ihn nicht dableiben lassen. Drum greif zu und halte zu, wer greifen und halten kann.“

Die Welt sucht Licht bei ihren eigenen Leuchten. Es sind ja edle Geister darunter, aber sie stehen im Ich und suchen ihren Ruhm. - Der Philosophie-Professor K. in Heidelberg sagte zu seinen Studenten: „Es gibt nur zwei deutsche Philosophen; der andere wohnt in Berlin!"

Haltet fest an dem Wort des Lebens

Phil 2:16-18
Haltet fest an dem Wort des Lebens, mir zu einem Ruhm an dem Tag Christi, als der ich nicht vergeblich gelaufen noch vergeblich gearbeitet habe. Und ob ich geopfert werde über dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich, und freue mich mit euch allen. Dessen sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen.
Der Apostel freut sich, dass die Philipper als Frucht seiner Arbeit am Tag Christi erscheinen werden und er also nicht allein kommen wird. Wir sind gewiss, dass er jetzt ohne Aufhören erntet. - Er sagt nun den Philippern, sie seien Gott geopferte Leute, die als Brandopfer vor dem Herrn liegen. Paulus ist willig, sich als Trankopfer über das Opfer und den Gottesdienst des Glaubens der Philipper sprengen zu lassen. Das Opfer der Philipper soll durch das seine vollkommen gemacht werden.

Dieses Geopfertsein gehört zum Gläubigsein. Wenn ich anderen etwas sein will, muss ich mich zuerst hinopfern. Jeder Stundenhalter muss für seine Gemeinschaft zum Opfer werden. Wir dürfen auch aufgerieben werden und sterben bei unserer Arbeit für den Herrn, wenn Er es zulässt. Der Gläubige muss in völliger Hingabe an Gott und Sein Wort leben. - Weil Paulus das bei den Philippern findet, darum ist er erquickt. Auch sie dürfen sich mit ihm freuen.

Timotheus

Phil 2:19-23
Paulus hatte keinen „Gleichgeseelten“ („der so gar meines Sinnes sei“) außer Timotheus. Es gibt zu denken, dass von den vielen, die durch Paulus zum Glauben kamen, auch von all den Evangelisten, Lehrern und Diakonen, nur einer so ganz auf das innere Wesen und Wirken des Paulus einging, dass er mit ihm Kreuz und Leiden teilte. Die andern suchten alle das Ihre, nicht Christus. So kann trotz übernommener Leiden ein Mensch dennoch sich selber suchen.

Timotheus war für den Apostel eine Stütze, sowohl was die Verkündigung des Evangeliums anbelangt, als auch in seinen äußeren Nöten, welche die Gefangenschaft mit sich brachte. Dennoch gibt er ihn her. Was der Heiland uns wegzieht, brauchen wir nicht mehr. Wahre Liebe tut weh, und zwar sich selber. Das will aber gelernt sein in der Schule der Entsagung, des Hergebens, des Verzichtens und Sichbescheidens. Wer in seiner Jugend nur Sonnenschein hatte, verträgt im Alter keinen Schatten. Darum ist es ein köstlich Ding, das Joch in der Jugend zu tragen (Kla 3:27).

Ihn also, diesen treuen und bewährten Timotheus, seine Stütze im Alter, schickt Paulus den Philippern. Wie ein Vater stellt er sich wegbahnend vor seinen geistlichen Sohn. - Unter dem Gesetz gibt es keine Väter. Das Gesetz kann nicht zeugen, sondern bloß Linien zeigen. Da gibt es keine Kinder, sondern Knechte und Zuchtmeister. Bei der Geburt gibt es Väter und Kinder. So wächst man aus der Kindschaft zur Sohnschaft, aus der Sohnschaft zum Manne, und dann in die Vaterschaft. Hier gibt es Zeugungen. Jeder Wiedergeborene soll ein Vater in Christo werden.

Epaphroditus

Phil 2:25-30
Paulus empfiehlt den Philippern den Epaphroditus, der wieder heim möchte nach Philippi. Ihn nennt er Bruder. Der erste Name für jeden Gläubigen soll der Brudername sein. Wen der Geist legitimiert als Bruder, den fügt Er ein in die Schar der Gläubigen, in den Leib Christi. Weiter nennt er ihn seinen Gehilfen und Mitstreiter. Rechte Mitstreiter sind auch Mitleider. Wir brauchen solche, die den Buckel hinhalten. Dann nennt ihn Paulus noch „euren Apostel und den Liturgen meiner Notdurft“. Paulus will mit dieser Bezeichnung den Philippern sagen, dass er ihre, durch Epaphroditus überbrachte Gabe als geheiligtes Opfer im Segen hinnimmt. Der Geber heiligt die Gaben und der Empfänger heiligt sie. So soll es immer sein. Wir empfangen die Gaben Gottes. Indem sie unser Leib auswirkt, wird er dadurch gekräftigt. Nun opfern wir ebenmdiese neue Kraft wiederum im Dienst des Herrn. Das ist die wahre Liturgie.

Unser Tischgebete sollte darum nicht gewohnheitsmäßiges Herunterplappern, sondern in aller Freiheit und Einfalt ein Gottesdienst sein. Auch sollten wir vor allem die Erstlinge ihm heiligen. Ist der Anbruch heilig, so ist es auch der ganze Teig. In der alten Sitte, bei der Ernte die Erstlinge an Arme zu verschenken, lag ein gläubiger Sinn, auch im Geben des Zehnten. Ich will Ihnen noch einen gesegneteren Weg zeigen: Lassen Sie die Hand vom Zehnten und geben Sie alles in die Hand des Herrn!

Der Apostel schreibt nun von der, den Philippern bereits bekannten Erkrankung des Epaphroditus. Wahrscheinlich war es keine gewöhnliche Krankheit, sondern eine allgemeine Elendigkeit und ein Schwächezustand auch an Seele und Geist, verursacht durch die Nachstellungen der jüdischen Feinde in Rom. Das alles brachte ihn offenbar dem Tode nahe. Derselbe Ausdruck für „krank“ im Sinn von Elendigkeit findet sich in der bekannten Stelle des Jakobusbriefs, wo es heißt: „Ist jemand krank“. Oft ist eine innere Schwachheit mit äußerer Krankheit verbunden. Beim Gebet der Ältesten geht es darum nicht nur um Heilung der leiblichen Krankheit, sondern auch um Seelenstärkung und innerliche Aufrichtung. In Phil 2:27 sagt der Apostel, Gott habe sich nicht nur über Epaphroditus erbarmt, sondern auch über ihn, damit er nicht eine Traurigkeit über die andere habe. Hier sehen wir, dass die Gläubigen in Christo in Leiden und Freuden eine Einheit bilden sollen. Paulus empfindet alles, was Epaphroditus erleidet, als ob es ihm selber widerfahre. Die Genesung des Mitarbeiters war daher auch für den Apostel ein Zeichen der Erbarmung Gottes.

So sollte, wenn auf ein Glied Schmach gelegt wird, sei es zu Recht oder Unrecht, die Gemeine unbedingt und unabänderlich sich zu dem leidenden Glied stellen. - So stellten sich die Brüder in der Kriegs- und Inflationszeit zum Bibelheim. Erst wenn alle Brüder verhungern, dann verhungern wir mit, vorher nicht. Auch in äußeren Nöten sollen wir eins sein.

Und nun stellt Paulus den Epaphroditus hoch hinauf. Er sagt von ihm, dass er sich um des Evangeliums willen aufgeopfert habe. Er stellt ihn also als wichtiges Glied hinein in Gottes Werk und bindet gleichzeitig den Philippern aufs Gewissen, diesen Mann in Ehren aufzunehmen. Inwiefern hat Epaphroditus anstelle der Philipper dem Apostel gedient? Paulus hat sein Leben um des Evangeliums willen für die Philipper in die Schanze geschlagen. Nun müssten sie dieses sein Opfer für sie heiligen durch Hingabe ihres Lebens für ihn. Weil sie das nicht konnten, hat Epaphroditus es für sie getan.

Es sollte in einer Gemeinschaft, wenn sie rechter Art sein will, auch untereinander eine gewisse Unterordnung und Ehrerbietung vorhanden sein , - nicht in falscher Scheu, denn wir sind Brüder. Allen Gliedern sind Gaben geschenkt; sie müssen nur geweckt werden. Jedes Glied sollte seine Gabe, und darum auch seinen Platz erkennen durch ein auf Christus sich gründendes Selbstbewusstsein. Wir müssen auch ein gewisses Selbstbewusstsein in Christo haben. Es ist nicht richtig, wenn Gläubige gern schüchtern, ja zu schüchtern sind; oder aber sie sind eigensinnig, was ebenso wenig taugt.

Lies weiter:
Kapitel 3
III. Freuet euch im Herrn