Die lebendige Hoffnung

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Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

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Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
98. Wann kommt der Antichrist? 2Thes 2:1-12 (1919)

99. Die lebendige Hoffnung

  • 1Petr 1:3-9 (ELB) (3) Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten (4) zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch, (5) die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Rettung, die bereit steht, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden. (6) Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid, (7) damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi; (8) den ihr liebt, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an den ihr glaubt, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, über den ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude jubelt; (9) und so erlangt ihr das Ziel eures Glaubens: die Rettung der Seelen.

Unsere Hoffnung

Gläubige in Christo haben eine l e b e n d i g e Hoffnung - niemand sonst in der Welt hat eine lebendige Hoffnung. Alle Hoffnungen d i e s e r Welt verfallen dem T o d e, ob sie sich erfüllen oder nicht. Erfüllen sie sich nicht, dann sind sie Totgeburten; erfüllen sie sich, dann sterben sie, nachdem sie erwachsen sind; wer weiß, was schwerer ist? Arme Welt, auch auf dem Köstlichsten was es gibt, auf dem Liebesleben, auf deinem Hoffnungsleben, lastet der Tod. Du bist tief elend - tote Hoffnung! Verstehst du jetzt, warum Petrus beginnt mit einem „Gelobt sei Gott!“ Er hat eine herrliche, lebendige Hoffnung überkommen! Das allein wäre des gründlichen Bekehrens wert, dass man aus der Welt der toten Hoffnungen in die Welt der lebendigen Hoffnungen versetzt wird. Ein gut Teil des Jammers, des inneren Elends, des Unzufrieden- und Friedloseins der Menschen ist auf das Konto der toten Hoffnungen zu setzen. Wie selig sind dagegen die Menschen, die eine lebendige, nie sterbende, sich sicher erfüllende, und in der Erfüllung bleibende Hoffnung haben! Und das sind die Gläubigen in Christo. Welches ist ihre lebendige Hoffnung?

Die lebendige Hoffnung der Gläubigen in Christo ist die: Im Heiland ist geistleiblicher Auferstehungsherrlichkeit zu Seinem Leibe und zu Seiner Herrschaftsherrlichkeit ewiglich berufen z u sein. Das ganze Neue Testament, soweit es von der Gemeine der Gläubigen handelt, kennt keine andere Hoffnung für sie als die, in der Erscheinung des Herrn zu Ihm versammelt zu werden in verklärter Geistleiblichkeit. Und diese Verherrlichung geschieht nach der klaren Schrift vor dem Sturz des Antichrists und vor den Gerichten, welche das Tausendjährige Reich einleiten. Diese lebendige Hoffnung des Herrlichkeitslebens mit dem Erstverherrlichten, dem Haupt, hat auch das in sich, dass die Seelen, die sie haben, nicht ins Gericht kommen, sondern in der allgemeinen Gerichtsauferstehung, als schon lange zuvor Verherrlichte, bei ihrem Haupt im Gerichtshof stehen. Die lebendige Christenhoffnung ist durchaus nicht bloss ein Seligwerden. Das Wort Seligkeit in der Mitte und am Ende unseres Textes bedeutet, wie klar aus dem Zusammenhang hervorgeht, die vollendete Endrettung oder Zielrettung (Ende des Glaubens, Ziel des Glaubens), und dieses ist für die Gemeinde des Geistes die Ausauferstehung.

Die Ausauferstehung

Die drei ersten Evangelien, die Evangelien des Königreiches Gottes (Tausendjähriges Reich), haben diese Hoffnung fast nicht; das vierte Evangelium aber, das des Geistes, hat sie überall; besonders Joh 5 unterscheidet deutlich die verschiedenen Auferstehungen; noch klarer tut es Joh 11, wo Martha sichtlich nicht zufrieden ist, dass ihr Bruder nur auferstehen soll am Jüngsten Tage, und wo der Heiland ihr dann von der Ausauferstehung sagt in Seinem gewaltigen Selbstzeugnis von der Auferstehung und dem Leben. Die paulinischen Briefe bezeugen alle diese lebendige Hoffnung im Sinne der Ausauferstehung. Lies nur Röm 8; 1Kor 15:1; 1Thes 5; 2Thes 2; Phil 3 (Auferstehung, Kleinod) und die Offenbarung. Es braucht hier gar keine einzelnen Stellen, die Apostel wissen gar nichts anderes. Die gläubige Gemeine wartet immer nur auf die Erscheinung ihres Herrn, niemals aufs Jüngste Gericht. In Gleichnissen hat der Heiland diese Grundwahrheit von der lebendigen Hoffnung auch schon in den drei ersten Evangelien verhüllt dargestellt. Lesen wir nur Mt 25, wo deutlich d r e i Ankunftsepochen Jesu in klarer Verschiedenheit dargestellt sind: das Kommen des Bräutigams zur Braut, das Kommen des Herrn zu den Knechten zum Abrechnen, und das Kommen des Richters zu allen Nationen zum Jüngsten Gericht.

So ist’s nun auch in unserem Text. Die lebendige Hoffnung ist die verklärte Geistleiblichkeits-Auferstehung, wie wir deutlich daraus sehen, dass die verklärte geistleibliche Auferstehung Christi ihre Grundlage ist. Es ist genau so, wie wenn Paulus sagt: „Der Erstling Christus, danach, die Christo angehören.“ Und ganz deutlich setzt Petrus in unserer Stelle die Erfüllung der lebendigen Hoffnung auf den Tag der Offenbarung Jesu Christi. Dieser Tag der Offenbarung ist aber, nach der Gesamtlehre der Apostel, zuerst der Tag der Erscheinung des Herrn bei den Seinen. Diese lebendige Hoffnung kommt überein mit der K r o n e des Lebens, mit der K r o n e der Herrlichkeit, mit dem K l e i n o d, mit dem S i e g e s k r a n z, den nur wenige erlangen. Es ist etwas namenlos Großes, dass alle, die in völliger Heilandshingabe stehen und sich darin bewahren lassen, g l e i c h sein w e r d e n , w i e E r ist - sowohl persönlich in ihrem geistleiblichen Herrlichkeitsstand, als auch beruflich in der Teilnahme an Jesu Herrscher- und Priesteraufgaben. Es ist unbegreiflich, dass arme Sünder Großes hoffen dürfen, aber es ist allenthalben versiegelt durchs Wort, auch heute in unserer Petrusstelle, und so wollen wir’s denn aus Gnaden nehmen.

Urquell unserer Hoffnung

Diese lebendige Hoffnung, die wir in Christo haben, beschreibt uns nun Petrus im Geiste nach allen Seiten hin. Er betet zuerst Gott und den Vater unseres Herrn Jesu Christi an über die Gabe und Gnade so großer Hoffnung. Ja, der ewige Gottvater, eben als Vater unseres Herrn Jesu Christi, ist Ursprung und Urquell unserer lebendigen Hoffnung. Unsere Kindschaftshoffnung ruht und besteht nicht auf irgend etwas Irdischem, in keinerlei Art und Weise. Im Schoß der Gottheit ist dies Geheimnis entsprungen, welches in den Zeiten geoffenbart ist, dass Gott eine Schar aus der Menschheit, die sich Ihm völlig ergibt während der Herrschaft des Teufels, wo’s also Leid und Trübsal bringt, zu Ebenbildern und Gleichgesetzten mit Seinem eingeborenen Sohn machen will (Röm 8). Im Geburtsgrund alles Lebens ist beschlossen worden, diese lebendige Hoffnung armen, sündigen, aber lichtgeborenen Menschen zu geben. Und im Sohne sollte von Ewigkeits-Beschluss her diese lebendige Hoffnung verwirklicht werden - also in Dem, der von Ewigkeiten her das Leben hat ins Sich selbst.

Aus dem allerreinsten Lebensgrund und im allerreinsten Lebensquell besteht unsere lebendige Hoffnung. Sie ist Lebensaufluss aus dem Lebensgrundstrom - darum lebendige Hoffnung. Die Fülle aller Liebes-Lebenskräfte Gottes ist in dies geoffenbarte Geheimnis hineinbeschlossen. Unsere Hoffnung kommt überein mit Gottes Grund-Lebenswillen - wie sollte sie nicht gewiss sein wie Gott selbst! Wir stimmen ein in den Anbetungsruf des Petrus: „Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns wiedergeborenen hat nach Seiner großen Barmherzigkeit zu einer lebendigen Hoffnung.“ Und was im Ur-Lebensgrund beschlossen war, ist ausgeführt in den Zeiten. Das Leben ward das Licht der Menschen. Der Lebendige, der Eingeborene des ewigen Lebensschoßes wurde Mensch: Jesus Christus. Das Leben ist im Fleisch erschienen und ging in den Tod. Es war aber unmöglich, dass Er, das Leben, vom Tode sollte gehalten werden; Er hat in Seiner Sündlosigkeit den Tod durchbrochen und geistleibliche Verklärung ans Licht gebracht. Und nun ist Er, dieses sündlose Leben, Er dieses vom Tode erstandene Leben, unsere Hoffnung. Gelobt sei Gott, Er der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der nach Seiner großen Barmherzigkeit den Sohn schickte und erweckte, Er hat uns wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung. Dieser aus dem Tode lebendig Gewordene, dieser nun ewiglich Lebende, dieser Aufgefahrene, dieser Geist, der lebendig macht: Er ist unsere Hoffnung.

Wir haben eine lebendige Hoffnung, eine Lebenspersönlichkeit - d i e Lebenspersönlichkeit. Wir haben eine lebendige Hoffnung: so wie Er ist, so werden wir sein in Ihm, also lauter geistleiblich verklärtes Leben. „Ich lebe, und ihr sollt auch leben“, spricht der Herr. „Jesus, Er mein Heiland, lebt, ich werd' auch das Leben schauen.“ Hier ist keine leere Hoffnung, sondern eine ganz gefüllte. Hier ist kein Luftgespinst, hier ist klarer, sicherer Grund: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Das Land der Lebendigen

Der Lebendige ist unsere Hoffnung und das an Ihn geknüpfte Evangelium. Und an dies Hoffnungsgut hat kein Tod und keine Sünde und keine Verwesung, kein Alt- und Elendwerden je ein Recht. Unvergänglich, d.h. unverderblich ist dies Erbe. Der Heiland ist in allem Todesverderben gewesen und hat es überwunden; nie und nimmer hat der Tod irgendwelche Macht mehr an Ihm. Was Er gestorben ist, ist Er einmal gestorben uns zugut; was Er lebt, lebt Er nun Gott. Und auch die Sünde ist völlig ausgeschlossen. So wie Er im Fleische keine Sünde getan hat, so kann Ihn nun im Geist erst recht keine mehr beflecken - nein, Er bleibt rein und hell in die Äonen der Äonen. Und kein Altwerden, kein Welken und Verwelken kann Ihn je antasten - Er bleibt derselbe wie gestern und heute auch in Ewigkeiten. Alles ist Leben, göttliches, verherrlichtes Leben durch und durch. Von unserem Erbteil ist jedes Sünden- und Todeswesen endgültig ausgeschlossen. Wir haben eine lebendige Hoffnung allerwege. Und im Himmlischen ist unser Hoffnungsgut einstweilen deponiert, bis wir reif sind, es ganz anzuziehen. "Das behalten wird im Himmel“, sagt Petrus. Im Lande der Lebendigen ist’s aufgehoben, wo es keine Todesmacht je antasten kann. Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der nach seiner großen Barmherzigkeit also gesorgt hat, dass unserer Hoffnung Gut und Ziel so köstlich lebensmäßig sichergestellt ist!

Aber, möchtest du fragen, warum gibt Er es uns nicht gleich, wenn’s doch schon völlig fertig ist und bereitliegt? Warum lasst Er uns noch warten, warum lässt Er uns noch kämpfen, warum lässt Er uns noch leiden, anstatt es uns gleich zu geben? Weißt du, warum ein Vater einem unmündigen Kind und Jungen das Erbe nicht gleich in die Hand gibt? Weißt du, warum selbst der irdische Staat, wenn Vater und Mutter etwa früh sterben, dem Erben noch Vormünder setzt, und ihm das Erbe nicht ausliefert? Du weißt es: vorzeitig im Besitz desselben, würde das Kind es ruinieren. Ist’s nicht also: je reicher das Hoffnungsgut, umso gründlicher muss der, welcher es erhalten soll, dafür vorbereitet werden? Ein Fürstensohn, welcher als Hoffnungsgut ein Reich und eine Herrschaft hat, muss sehr gründlich und allseitig erzogen werden, wenn er dem Reich und der Herrschaft nicht ein Verderber werden soll. Also ist es auch mit unserem lebendigen Hoffnungsgut, welches ein reiches Erbe zu erhoffen hat - er hat jetzt schon einen Anfangsgenuss davon, und dieser Anfangsgenuss wird eben zu seiner Vorbereitung verwendet. So auch die Kinder Gottes.

Unser Lebensanteil

Allen, welche ihr Herz dem Evangelium von dieser lebendigen Hoffnung in Christo zuneigen, gibt Gott jetzt schon L e b e n s a n t e i l. Er gibt den Empfänglichen und Annehmenden den Heiligen Geist, und dieser Heilige Geist wirkt in ihnen den Glauben oder die Wiedergeburt. Wiedergeburt und lebendiger Glaube sind e i n s. Wer lebendig und herzlich in tiefer Bußbewegung die Liebe Gottes im Heiland glauben kann, und wer den Heiland, den Gestorbenen und Erstandenen, als seinen Heiland anerkennen und annehmen kann, der ist aus Gott geboren (1Jo 5). Das wachstümliche Glaubensleben und Wiedergeburtsleben ist ein Stück des ewigen Herrlichkeitslebens Christi, durch den Heiligen Geist, also durch Gottes Macht, in uns gezeugt. Dadurch wird unsere Hoffnung eine l e b e n d i g e Hoffnung, dass wir im Wiedergeburtsleben den wachstümlichen Anfang des einst herrlich ausbrechenden geistleiblichen Verklärungslebens in uns tragen. Ja, unsere Hoffnung ist sehr lebendig; sie lebt schon in uns in Wirklichkeit und wächst ihrem Vollausleben entgegen. Darum sagt der Geist in unserem Text: die lebendige Hoffnung gehört euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben v e r s c h l o s s e n (Luther: bewahrt) werdet auf den Tag der Vollerlangung eurer Seligkeit.

Wir sind wie eingeschlossen für diese Hoffnung und aufbewahrt für sie, die wir jetzt schon die Erstlinge des Lebens und der Lebensfülle, die an uns soll geoffenbart werden, in uns tragen. So schreiten wir als lebendig Hoffende unserem lebendigen Hoffnungsgut, Jesu, dem Verklärten, entgegen. Wir sind schon selig, aber in Hoffnung. Und wir verstehen es im Geiste gut, dass der Herr uns jetzt das Ganze noch nicht anvertrauen kann; es ist noch so viel sündiges Eigenwesen an uns, welches erst noch herausgeläutert werden muss. Daher, wie das vergängliche Gold im Feuer bewährt und gereinigt wird von allen Schlacken, und erst als gereinigtes Gold köstlicher Schmuck werden kann, so müssen auch wir durch mancherlei Anfechtungen, durch ein Vielerlei von Leidensdurchfeuerungen, auf dass unser Wiedergeburtsleben, nämlich unser Glaube, geläutert werde. Unter den Leiden und Anfechtungen ziehen wir immer mehr Lebenselemente Christi an und werden so reifer für die Ganzverklärung.

Unser Vollbesitz

Wir wissen aber, dass das im Verhältnis zu den Äonen des Vollgenusses unseres Hoffnungsgutes nur eine k l e i n e Z e i t währet. Unser so gerne auf tote Hoffnungen sich richtendes Fleisch muss diesen Hoffnungen sterben und die e i n e lebendige immer mehr anziehen lernen. Sind wir da manchmal traurig, wenn das Feuer brennt, so wird doch eine unaussprechliche Freude daraus werden, wenn die Frucht erscheint: die Lebensherrlichkeit. Gerade die Anfechtungen und Durchfeuerungen erhalten uns lebendig in der Hoffnung und bewahren die Lebenskräfte auf den Tag der Fülle der Hoffnung. Der Herr weiß Seine Gläubigen lebendig zu erhalten. Er verleidet ihnen die Welt, damit sie nach ihrem ewigen Hoffnungsgut ein immer sehnlicheres Verlangen tragen. Und Er lässt Sich jetzt in Seiner Schönheit nicht von ihnen sehen, damit ihr Sehnen wachse volljährig, männlich, mündig für den Besitz zu werden. Sind wir dann reif, dann kommt sicher der Tag, da Er uns den Vollbesitz aushändigt.

Bei jedem einzelnen hat das seine besondere Zeit. Der leibliche Tod spielt dabei ein wichtige Übergangsrolle, obwohl er durchaus nicht schon der Eingang in den Vollbesitz ist. Es wird für die meisten drüben noch viele Läuterungen geben. Aber die Stunde der Reife kommt für jeden Einfältigen in Christo. Unaussprechlich wird die Freude sein, schon wenn wir Christum sehen; aber vollends erst, wenn wir Sein Leben in der für uns passenden Fülle haben werden, und in Geist, Seele und Leib lauter göttliche Vollkraft pulsieren wird. Doch der eigentliche Fülletag unserer Hoffnung wird der sein, wenn der ganze Leib fertig ist und der Heiland in Seiner Erscheinung ihn anziehen, und die Glieder in Sich selbst verbinden wird. Dann schlägt auch die Stunde, wo die geistleiblich Verklärten in ihren priesterlich-königlichen Beruf voll eintreten, und Gottes Rat mit weiterführen werden. Dann haben wir das Ziel unserer Vollseligkeit davongetragen. Das wird eine unaussprechliche und herrliche Freude sein und Lob, Preis und Ehre wird Gott und dem Lamme erschallen. Das ist der letzte Zug unserer lebendigen Hoffnung, dass der L e b e n d i g e wiederkommt und wir in Ihm, und verbunden mit allen Lebendigen, Lebensträger in Ewigkeiten sein werden. O, unserer lebendigen Hoffnung! Lebt sie in dir?

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100. Das neue Jerusalem Offb 2:11-8