Die göttliche Natur des neuen Menschen

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'nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes

"Der neue Mensch und das ewige Leben"

Gedanken über das zwölffache "Wahrlich, wahrlich!" des Sohnes Gottes im Evangelium Johannes


Inhaltsverzeichnis des Buches

  1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
  2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
  3. Die Geburt des neuen Menschen - Das zweite "Wahrlich, wahrlich"
  4. Das Gesetz des neuen Menschen - Das dritte "Wahrlich, wahrlich"
  5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
  6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"
  7. Die göttliche Natur des neuen Menschen - Das sechste "Wahrlich, wahrlich"
  8. Der Dienst des neuen Menschen - Das siebte "Wahrlich, wahrlich"
  9. Das Opfer des neuen Menschen - Das achte "Wahrlich, wahrlich"
  10. Die Erniedrigung des neuen Menschen - Das neunte "Wahrlich, wahrlich"
  11. Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen - Das zehnte "Wahrlich, wahrlich"
  12. Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen - Das elfte "Wahrlich, wahrlich"
  13. Die Vollendung des neuen Menschen - Das zwölfte "Wahrlich, wahrlich"
  14. Schlussgedanken zum Buch - Der neue Mensch und das ewige Leben


Das sechste "Wahrlich, wahrlich"

7. Die göttliche Natur des neuen Menschen

Joh 8:42 Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.
Joh 8:43 Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
Joh 8:44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Joh 8:45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
Joh 8:46 Wer von euch überführt mich einer Sünde ? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
Joh 8:47 Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.
Joh 8:48 Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und einen Dämon hast ?
Joh 8:50 Ich aber suche nicht meine Ehre: Es ist einer, der sie sucht und der richtet.
Joh 8:51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.
Joh 8:52 Die Juden sprachen nun zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.
Joh 8:53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist ? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?
Joh 8:54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.
Joh 8:55 Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein: ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort.
Joh 8:56 Abraham, euer Vater, jubelte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.
Joh 8:57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?
Joh 8:58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.

Alle "Amen" sind verwoben

Ich habe schon bezüglich der wiederholten "Amen" bemerkt, dass alle die Wahrheiten, welche sie enthalten, wie dies auch bei den vier Evangelien der Fall ist, so innig und tief ineinander verwoben sind, dass es unmöglich ist, von denselben ohne Wiederholungen zu sprechen., denn sie sind alle miteinander nur verschiedene Anschauungen von der Natur oder von den Wirkungen des gleichen himmlischen Lebens. Jede Wahrheit in Bezug auf dieses Lebens schließt deshalb schon wieder eine andere in sich ein, ja und eine jede schließt alle übrigen ein. Zum Beispiel die erste, dass der Himmel die Heimat des neuen Menschen ist, führ notwendigerweise zur nächstfolgenden, die sich auf die neue Geburt bezieht, und beweist dass der Mensch nur mittels einer Geburt in deselben eigehen kann. Hierin liegt nun wieder die nächste Stufe eingehüllt, dass nämlich der neue Mensch als ein Sohn, welcher des Vaters Natur trägt, nichts aus sich selbst zu tun vermag, sondern nur das, was der Vater tut. Dieses legt dann wieder den Grund zu dem darauffolgenden Zeugnis in Bezug auf des neuen Menschen himmlisches Brot, denn wie der Baum au seiner eigenen Wurzel lebt, so kann dies neue Leben nur aus der Quelle, aus der es geflossen ist, erhalten werden.

Diese Wahrheit wiederum bildet die Grundlage zu der Lehre bezüglich der Freiheit des Menschen, denn diese Freiheit besteht in der Gemeinschaft mit dem Sohn, welcher kein Knecht, sondern der wahre Erbe ist. alle diese Wahrheiten sind ihrer Substanz nach ein und dieselbe , und sie alle schließen die Wahrheit ein, wenn sie diese nicht geradezu behaupten, dass nämlich der neue Mensch eine göttliche Natur besitzt. Hier in diesem sechsten "Wahrlich, Wahrlich" wird diese göttliche Natur des neuen Menschen in bestimmtester Weise gelehrt. "Er ist ausgegangen von Gott und kommt von Ihm" (Joh 8:42). Ja, Er kann in Wahrheit sagen: "Wahrlich, Wahrlich, ehe denn Abraham ward, bin ich". (Joh 8:58) Deshalb kann Er auch das Mittel sein, um anderen den Samen dieses göttlichem Lebens mitzuteilen. "Wahrlich, Wahrlich, ich sage euch, so jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich". (Joh 8:51).

Nichts Höheres als das kann gesagt werden. Alles, was naher bezüglich des neuen Menschen folgt, bezieht sich sowohl auf seine Natur, als auf sein Werk und auf den Weg, auf welchem derselbe durch Werk und Opfer und Tod vollendet und zu einem Mittel der Vollendung für andere gemacht wird. Hier aber legt unser Herr Zeugnis von dieser göttlichen Natur ab, die Er uns gegeben hat, indem Er uns sich Selbst zu eigen gab.

I. Des Menschen Sohn

Zuerst sagt Er: "Ich bin ausgegangen und komme von Gott". "Wahrlich, wahrlich, ehe denn Abraham war, bin ich", (Joh 8:42 - Joh 8:58) und zugleich nennt Er sich beinahe im selben Atemzug "einen Menschen" und "des Menschen Sohn": "Ein Mensch, der euch die Wahrheit gesagt hat" (Joh 8:40) und "des Menschen Sohn, der erhöht werden soll" (Joh 8:28). Alle vorhergegangenen "Amen" enthielten in ihren Aussagen über das Hinauf- und Herabsteigen der Engel auf des Menschen Sohn, "Welcher die Macht empfangen hat, Gericht zu halten, darum, dass Er des Menschen Sohn ist, welcher vom Himmel herabkam, um den Menschen das Fleisch und Blut des Menschensohnes zu geben., welcher sogar auf Erden "des Menschen Son ist, der im Himmel ist und welcher ganz deutlich sagt, obgleich sich etliche daran stoßen. "Wenn ihr sehen werdet des Menschen Sohn auffahren dahin, wo Er zuvor war", - alle diese Amen enthielten die Wahrheit, dass derjenige, von welchem diese Dinge gelten, wahrhaft göttlich ist, obschon Er des Menschen Sohn ist. In den Worten, welche jetzt vor uns liegen, wird dieser Anspruch nur in noch klareren ausdrücken erhoben. Des Menschen Sohn ist beides, "von Gott" und auch "wahrhafter Gott", denn Er ist "von Gott ausgegangen" und Er "kam von Gott", denn "Wahrlich, Wahrlich, ehe denn Abraham war, bin ich". (Der Unterschied des Ausdrucks im Grundtext ist sehr wichtig und einleuchtend").

Paulus zieht die Summe von dieser Lehre, indem er sagt: "Der andere Mensch ist der Herr vom Himmel". (1Kor 15:47). Johannes bekräftigt das noch mit den bekannten Worten: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort", "und das Wort wurde Fleisch" (Joh 1:1-14). In Christo sehen wir dieses verwirklicht. In Ihm erblicken wir den Menschen nach Gottes Ratschluss. Und in Ihm ist der Mensch ein Sohn Gottes, und des Menschen Sohn "wahrhaftiger Gott". Lasst uns wie Mose dem Busch uns nahen, welcher brannte und doch nicht verzehrt wurde, und dieses große Gesicht betrachten: Gott im Menschen und der Mensch in Gott, und dasWort, wie es Fleisch wurde, auf dass unser nichtiger Leib Seinem herrlichen Leib ähnlich gemacht werden könne!

Das Geheimnis, das uns hier eröffnet wird, ist das, dass des Menschen Sohn Gott ist. Ein solches Geheimnis muss schwer zu verstehen sein, noch schwieriger aber ist es, davon zu reden, nicht allein, weil Gottes Wesen und Natur unsere Gedanken bei weitem übersteigen, sondern auch deswegen, weil nur wenige es je versuchen, in die Höhen und Tiefen, die sich uns hier öffnen, auch nur hineinzusehen. Wir sprechen wohl davon, dass Gott Geist ist und dass des Menschen Sohn Gott ist. Wir denken aber wenig daran, was Geist ist, oder was es bedeutet, ewig zu sein. All unsere Gedanken werden naturgemäß durch Begriffe von Raum und Zeit begrenzt. Und doch, wenn des Menschen Sohn wahrhaftig Gott ist, so muss Er ewig gewesen sein, oder vielmehr, so ist Er es wirklich. Ewigkeit ist aber im eigentlichen Sinn keine Zeit. Zeit, Raum und Materie, welches alles so real zu sein scheint, sind nur Erscheinungen von etwas, was des Menschen Auge nicht sehen kann - Erscheinungen, die von unserem gegenwärtigen Anfangszustand des Bewusstseins abhängig sind. Dasjenige kann nicht ewig sein, was in der Zeit seinen Anfang genommen hat. Es gibt nur eine substantielle und deshalb ewige, obwohl unsichtbare Wirklichkeit, welche allen sichtbaren Realitäten zugrunde liegt, und diese Realität ist Gott, der Geist ist. Es gibt nur ein ewiges Wesen, "Einen Gott und Vater aller, der da ist über alle und durch alle und in allem" (Eph 4:6). Und "von Ihm und durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge" (Röm 11:36).

Was ist der Mensch?

Was ist nun aber der Mensch? Was lehrt hier unser Herr vom Menschen? Ist auch er nur eine Erscheinung? Ich kann darauf Ja und Nein antworten. Das, was zeitlich an ihm ist, das heißt alles, was nicht göttlich ist, kann einen Anfang haben, es kann zu Ende gehen und sich verändern. Alles, was göttlich im Menschen ist, hat niemals einen Anfang und kann auch niemals enden. Es ist die Wesenhaftigkeit, welche das Mannesalter ausmacht. Liebe, Weisheit und alle göttlichen Eigenschaften haben niemals einen Anfang gehabt und können auch niemals enden. Nimm irgendeine dieser Eigenschaften von dem Menschen weg, so wird er nicht länger menschlich sein, denn nur das, was göttlich an ihm ist, macht ihn zum Menschen. Schneide ihm seine Glieder ab oder nimm ihm seinen Leib selbst, wie das im Tode geschieht, so bleibt er deshalb trotzdem Mensch. Es gibt freilich etliche, bei welchen bis jetzt noch keine göttliche Eigenschaft sichtbar ist, aber ist sie nicht doch in ihm verborgen, wie die Hitze im Eisen? Um es also kühn heraus zu sagen, der Mensch ist deshalb Mensch, weil Gott in ihm, in seinem innersten Wesen ist, und seine Göttlichkeit wird auch offenbar werden, wenn die göttliche Natur auferstanden ist und alles bezwungen und mit sich selbst in Übereinstimmung gebracht hat, was zu unserer gegenwärtigen, äußeren Natur gehört.

Dies ist es, was im Menschensohn enthüllt ist, welcher die Offenbarung der vollkommenen Menschheit ist. In Ihm ist das ganze äußere Leben eins mit dem innersten, göttlichen Leben. Überaus wahr ist es gewesen, als Er sagte: "Ich bin von Gott ausgegangen", und "Wahrlich, Wahrlich, ehe denn Abraham war, bin ich", Jesus ist im vollsten Sinne des Wortes Gott. Er und der Vater sind eins (Joh 10:30). Und dieses Einssein ist etwas weit Höheres als Gleichheit, denn Gott kann keinen neben sich haben, der Seinesgleichen wäre. Im Menschensohn wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol 2:9). Indem Er uns dieses offenbart, zeigt Er uns, was Gottes Absicht mit uns ist, dass wir nämlich aus unserem gefallenen und geteilten Leben zu dem Leben zurückkehren müssen, welches in Christo Jesu unser ist. Der vollkommene Zustand, welchem wir entgegeneilen, ist der, dass Gott alles in Allem sei (1Kor 15:28). Der rechte Stand der Dinge jetzt ist der, dass Gott alles werden soll, denn unser wahres Wesen besteht in Ihm.

Alle gegenwärtige Ruhelosigkeit ist nur die Frucht der Scheidung von Ihm, und die Hölle besteht nur im Nichterkennen unseres wahren Wesens. Nicht dass wir nicht sogar in unserem gegenwärtigen Zustand in Gott seien; denn in ihm leben, weben und sind wir (Apg 17:28 und Kol 1:17). Denn gleichwie der Gedanke des Dichters, des Architekten oder des Künstlers sich in dem Denker befindet, sowohl ehe, als nachdem er denselben im Buch oder im Bauwerk oder im Bild ausprägt, so befinden sich alle Wesen im ewigen, unwandelbaren einigen Gott: wir sind von Ewigkeit her in Gottes Plan und daher in Gott gewesen. Es ist aber etwas anderes, dieses als Lehre intellektuell zu erkennen oder es im innersten Leben zu erfahren. Wir können es als eine Lehre erkennen und dabei verlorengehen. Der Sohn Gottes erkannte es als lebendige Realität in jedem Teil seines Wesens. Er fühlte es: "Ich bin im Vater und der Vater ist in mir" (Joh 14:11) und Er kam, um dieses allen denen zu offenbaren, die Ihn aufnehmen, auf dass sie sich durch Ihn ihres hohen Berufes bewusst werden. Es scheint, als seien wir sehr weit von alledem entfernt. Wie wenig davon erkennen wir auch nur, gerade wie ein Kind, solange es noch unmündig ist. Nichts von seinem Erbteil weiß und dasselbe nicht in Besitz zu nehmen vermag! Dennoch sind in Christo alle diese Dinge unser. Wir sind teilhaft der göttlichen Natur, Miterben Christi, und zuletzt werden wir Ihm gleichgemacht sein. Alles ist unser, obschon wir jetzt nicht einmal soviel davon besitzen, dass wir unseren Fuß darauf stellen könnten. Wenn auch wir überwunden haben, werden wir alles ererben.

Die Natur des neuen Menschen

Also dieses und nichts Geringeres ist die Natur des neuen Menschen. In Ihm sind Schöpfer und Geschöpf unauflöslich eins; denn als der ewige Sohn sich mit der Natur des Menschen bekleidete, lebte die Fülle Gottes im Menschen, und die Menschheit wurde in Gott aufgenommen. O welche Tiefen der Liebe sind hier zu finden! Himmel und Erde sind gemacht worden, und Thronen und Herrschaften sind auch gemacht. Hier aber steht der lebendige Gott vor uns, der zu einem wahren Menschen für uns gemacht ist, auf dass der Mensch göttlich, Gottes eigenster Sohn und Erbe in Christo Jesu werden können. Auch ist dies nicht etwa ein nachträglicher Gedanke Gottes, noch kam es als Resultat eines von Seiner Weisheit unvorhergesehenen Geschehens zustande. Der Mensch ist von Ewigkeit her in Gottes Herzen gewesen (Eph 1:8-11) und seiner Zeit wurde das, was von Ewigkeit her in Seinem Herzen war, durch Sein Wort und durch Seine Weisheit hervorgebracht, als der Mensch, nach Gottes Bild geschaffen, auf den Erdboden gesetzt wurde, um die Herrschaft über alle lebendigen Wesen in einer Schöpfung zu übernehmen, die aus der finsteren und öden Leere des gefallenen Fürstentums des Satans entstand (1Mo 1:2-28).

Nachdem er zuerst auf seine Weise gebildet worden war, fiel der Mensch in die Nacht des Todes, (Hebr 2:14), aber sicherlich nicht ohne einen göttlichen Ratschluss, der in Christo erfüllt und enthüllt ist, indem Er an die Stelle des Menschen trat und dessen Tod auf sich nahm, auf dass Er durch den Tod zerstörte den, der des Todes Gewalt hatte und den Menschen in Seiner Person dahin zurückführen konnte, wo er nimmermehr stirbt, sondern wo er sogar die Engel richtet, die seinen Fall hervorgerufen haben (1Kor 6:3). Denn Gottes Gaben und Berufungen können Ihn nicht gereuen (Röm 11:29). deshalb sind alle, die in Adam gefallen sind, in Christo auferstanden, in welchem erwählt sind vor Grundlegung der Welt zum Preis und zum Lob Seiner Gnade, durch welche Er uns angenehm gemacht hat in dem Geliebten. In Ihm sind wir von Anfang an gewesen, viel wesenhafter als Levi in den Lenden seines Vaters Abraham gewesen ist, als ihn Melchisedek begegnete, denn von Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin sind alle Dinge. Und deshalb sagte Er zu einem Seiner Propheten: "Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleib bereitete, und heiligte dich, ehe du von der Mutter geboren wurdest" (Jer 1:5 und Röm 9:11-13). Denn Er ist unser Leben. Durch Sein Kommen in das Fleisch offenbarte Er diesen Menschensohn, welcher, da Er aus Gott gekommen ist, die Werke Gottes tun konnte. In Ihm ist das wahre Leben und Bild Gottes im Menschen geoffenbart, frei von aller Furcht vor einem abermaligen Abfall und vor einer neuen Niederlage. Gott ist in Ihm für alle Ewigkeit Mensch geworden, auf dass der Mensch göttlich werden sollte.

Ehe Abraham war

Obgleich diese Wahrheit in Bezug auf die göttliche Natur des Menschen nirgends so ausdrücklich als von dem Herrn selbst dargelegt wird, noch so klar zutage tritt, wie in dem, welcher sagte: "Ich bin von Gott ausgegangen und komme von Gott", und "Wahrlich, Wahrlich, ehe Abraham wurde, bin ich", so ist dieselbe doch wenigstens zu Teil schon im Gesetz, in den Propheten und in den Psalmen vorgebildet, welche von dem Menschen und vom Menschensohn in Ausdrücken reden, die eigentlich Gott allein zukommen. Denn weshalb hat das Gesetz befohlen: "Du kannst nicht irgendeinen Fremden, der nicht dein Bruder ist, über dich setzen" (5Mo 17:15) deshalb, weil der Gesalbte, der über uns gesetzt ist, (und Gott ist König auf der ganzen Erde (Ps 47:8) kein Fremder, sondern in der Tat unser Bruder ist? Warum wird in den Psalmen einer aus Davids Geschlecht mit solchen Worten angeredet wie: "Dein Stuhl, o Gott, ist immer und ewig" (Ps 45:7), weil es Gottes Wille ist, dass der Mensch ewig mit Ihm eins sein soll? In der wunderbaren Vision des Hesekiel, als der Himmel sich auftat und er "Gesichte von Gott" sah, als er aus dem Wirbelwind und aus der Wolke ein Feuer hervorbrechen sah und danach einen hellen Glanz, was erblickte er da, inmitten des Glanzes? - Das Ebenbild eines Menschen; und über den Häuptern der vier lebendigen Tiere war es gestaltet wie ein Thron, und auf dem Thron saß einer, gleichwie einem Mensch gestaltet. "Das war das Aussehen der Herrlichkeit des Herrn" (Hes 1:26-28).

Die Cherubim oder Lebewesen, welche den Thron umgaben bilden alle kreatürliche Fähigkeiten und Formen ab, welche in denselben erkennbar sind. Der Mensch aber ist noch mehr als diese, weil er die Zusammenfassung aller Kreaturen ist und die Geduld des Ochsen, die Stärke des Löwen, das Auge des Adlers, sowie alles Übrige in sich einschließt, was infolge der Sünde während einer kurzen Zeit im Kampf liegt, obwohl einmal alles im Königreich des Sohnes vereinigt werden soll; aber zu dem allen bekommt er auch noch Gemüt und Willen hinzu, um zu erkennen und zu lieben und um mit dem in Gemeinschaft zu sein, aus dem er entsprungen ist und in dessen Bild er gebildet ist. "Wir sind größer, als wir ahnen". Der Mensch auf dem Thron ist in der Vision von dem Blick in die Herrlichkeit des Herrn über alles erhaben. Dieses ist es, was uns unser Herr hier lehrt, und zwar nicht durch eine Vision, sondern durch Sein wiederholtes "Amen, Amen". "Ehe Abraham ward, bin ich". Das Göttliche in Ihm ist menschlich und das Menschliche ist göttlich, ja je menschlicher es ist, umso göttlicher ist es, weil das wahre Leben und der Geist der Menschheit im Grunde von Gott sind, und der Sohn Gottes wahrhaftiger Gott ist.

Abrahams Same

Beachten wir, dass auch hier der neue Mensch mit Bestimmtheit des "Menschen Sohn" genannt wird (Joh 8:28 siehe auch Joh 1:51 - Joh 3:13 - Joh 5:27 - Joh 6:53 u.s.w.). Man könnte vielleicht vermuten, wenn man die Verheißungen betrachtet, welche Abraham und seinem Samen gemacht wurden, dass die göttliche Natur, von der hier gesprochen wird, dass sie das Erbteil des neuen Menschen sei, demselben weit eher in der Eigenschaft des Sohnes Abrahams als in der des Menschensohnes zukommen; aber es wird immer davon geredet, als ob sie Ihm als Menschensohn gehöre, weil dieser Titel ein höherer ist als der des Samens Abrahams, wie herrlich auch die Privilegien sind, die diesem letzteren zustehen. Abrahams Same ist der auserwählte. Aber der Mensch ist mehr und größer als der auserwählte Mensch. Denn der erwählte Mensch ist nur ein Teil des Menschen, während des Menschensohn der ungeteilte Mensch ist. Allerdings ist der Erwählte das Mittel, durch welches, nachdem der Sündenfall und die Scheidung eingetreten sind, der verlorene Segen, der erst von etlichen aufgenommen wird, seiner Zeit auch auf die anderen, welche noch in dem Sündenelend stecken, kommen soll. Allein die Auswahl zeugt doch trotz all ihrer Herrlichkeit von einer Scheidung. Des "Menschensohn" ist der Erbe des Menschen, der nach Gottes Bild geschaffen ist, ehe das Weib aus dem Manne genommen wurde.

Auch Christus als Einer, der "Vom Weibe geboren ist und unter das Gesetz getan" (Gal 4:4), ist eher des Weibes Same als des "Menschen Sohn", denn von dem Weibe hatte Er unsere gegenwärtige Gestalt im geteilten Fleisch, worin der Mann vom Weibe geschieden ist und das Weib vom Mann. Und indem Er also "in der Gestalt des sündigen Fleisches" (Röm 8:3) für uns daist, ziemte es Ihm, "durch Leiden vollkommen gemacht zu werden" (Hebr 2:10), durch welche Er die geteilte Gestalt abgelegt hat, in der Er "ein Sohn Davids dem Fleische nach war, um bekräftigt als Sohn Gottes erwiesen zu werden nach dem Geist, der da heiligt, seit Er auferstanden ist von den Toten", da nicht mehr ist "Jude, Grieche, Knecht noch Freier, weder Mann noch Weib", sondern wo der Mensch wieder einer ist in Christo Jesu. In Ihm, dem Menschensohn, ist der Bruch geheilt, und deshalb erblickt Johannes, wie ich schon bemerkte, in der ihm gegebenen Vision, in welcher er einen sah, der gleich einem Menschensohn unter den sieben goldenen Leuchtern wandelte, und bezeugt er dadurch, dass die Trennung unserer Natur in Ihm geheilt ist, in Ihm, welcher, da Er "vollendet ist, allen, die Ihm gehorsam sind, Ursache zur ewigen Seligkeit geworden ist, genannt von Gott ein Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks" (Hebr 5:9-10). Trotzdem war Er stets, selbst im Leib, der vom Weibe kam und der Ihm bereitet war (Hebr 10:5) der Heilige Gottes und zeigte selbst in der Gestalt des sündigen Fleisches die staunenswerte Kräfte des heiligen Samens, weil Er schon hier des Menschen Sohn war, der in der Tat göttlich ist.

Das Priestertum Melchisedeks

Von diesem Menschensohn, der an unserer Stelle und in unserer Gestalt erscheint und welcher, nachdem "Er vollendet ist", Priester nach der Ordnung Melchisedeks wurde, hätten wir wohl viel zu sagen, aber es ist schwer, weil wir sehen, dass so viele noch der Milch bedürfen und nicht der starken Speise; doch darf ich vielleicht das hier sagen, dass das Priestertum des Melchisedeks das Priestertum des Menschensohnes ist, das heißt des Menschen als Mensch im Gegensatz zu dem Priestertum Aarons, des Sohnes Abrahams, welches das Priestertum der Teilung, nämlich der Auserwählten ist. Vorbildlich erblicken wir das eine in der Berufung Israels und Levis, das andere in der Berufung der Heiden. Unser Herr ist, dem Geiste nach, die Erfüllung beider (Röm 15:8.9). Er ist die Erfüllung des aaronitischen Priestertums, welches in Beziehung zu einem Tempel und deinem Vorhang steht, da der Hohepriester mit Blut in das Heiligtum eingeht, denn Er ist durch Sein eigenes Blut in das Heilige eingegangen, indem Er für uns eine ewige Erlösung erwirkt hat (Hebr 9:11.12.24). Er ist aber nicht weniger der "Priester nach der Ordnung Melchisedeks", da es weder Blut noch Tempel gibt, sondern nur "Brot und Wein" (1Mo 14:18.19), welches letztere Priestertum also viel größer ist als das Priestertum des Auserwählten, weil Melchisedek größer als Aaron war, der wie der Apostel sagt, ihm in Abraham den Zehnten gab (Hebr 7:4.9). Dieses Priestertum gehört eher dem "Menschensohn" an als dem "Samen Abrahams" und beruht auf Gottes ewigem Ratschluss bezüglich des Menschen und bezüglich dessen, dass derselbe diesem Ratschluss gemäß der göttlichen Natur teilhaftig ist (2Petr 1:4).

Es bedarf nur geringer Einsicht, um zu erkennen, dass eine besondere Gefahr mit dieser Wahrheit verbunden ist, denn es könnte uns veranlassen, an Gott zu denken als an einen, der uns in allen Dingen gleich ist, und unsere jetzige gefallene Natur als eine göttliche zu betrachten und deshalb die Stimme unserer Leidenschaften für die Stimme Gottes zu halten. Es ist dies eine Gefahr, die ganz besonders unserer Zeit angehört, denn jedes Zeitalter vertritt eine besondere Wahrheit und Lehre, und das besondere und stets zunehmende Zeugnis der gegenwärtigen Zeit ist die universelle Vaterschaft Gottes, sicherlich eine sehr segensvolle Wahrheit, wenn sie recht verstanden wird; jedoch kann sie dem ärgsten Missbrauch anheimfallen, wenn Menschen, welche noch im geteilten Leben der Eigenliebe stehen, dasjenige in Besitz nehmen wollen, was nur dem Menschen zukommt, der im einheitlichen Leben des Menschensohnes steht, welches in dem Kreuz und Tod des eigenen Ich in Christo Jesu hervorleuchtet.

Dies wird, wenn ich nicht irre, die Hauptsünde des großen künftigen Abfalls sein, wenn der letzte Antichrist, der sich der göttlichen Menschheit rühmen und dieselbe für sich in Anspruch nehmen wird, als Mensch in dem geteilten Leben und in Unabhängigkeit von Gott das kopieren wird, was nur wahrhaftig unser ist, insofern wir teilhaftig des vollkommenen Lebens gemacht sind, das in der Vereinigung mit Ihm besteht. Es liegt daher sowohl eine Gefahr als ein Segen in dem Geheimnis des "Menschensohnes", welches, wie wir gesehen haben, so innig mit dem Priestertum Melchisedeks verbunden ist, der ein Priester nicht sowohl Elohims, noch Jehovas, als El Elion ist, das heißt: "Gottes des Allerhöchsten" (1Mo 14:18.19) ein Name, der eine Reihe gleichartiger Naturen in sich schließt, welche Götter genannt werden können, wie geschrieben steht: "Ich habe gesagt, Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten" (Ps 82:6) und der Gott Melchisedeks ist der "Gott aller Götter und der Herr aller Herren" (Ps 96:4, siehe auch Ps 82:1). Und doch werden wir Gottes Absicht mit uns nicht erkennen, bevor wir diese Berufung verstanden haben, welche darin besteht, dass Er uns zu Teilhabern an Seiner eigenen Natur machen will, zu Miterben des Menschensohnes., welcher ein "Sohn des Allerhöchsten" ist und welcher, da Er von Gott ausging, sagen konnte: "ehe Abraham war, bin ich" und: "wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin" (Joh 8:28 und Joh 8:58)1.

1 Das Geheimnis der göttlichen Natur ist voller Wunder. Athanasius erwähnt mehr als einmal den Unterschied und den anscheinenden Widerspruch, der zwischen den Namen des "Eingeborenen" und "Erstgeborenen" stattfindet, welcher genau dem Unterschied entspricht, der in den Namen "Menschensohn" und "Weibersame" liegt. Der "Erstgeborene" ist das Männliche, das zuerst die Mutter bricht (2Mo 13:12), das ist die Erstgeburt des Weibes, nicht des Mannes, welche auch die Erstgeburt des Vaters seinmkönnte, aber nicht notwendigerweise sein muss, weil das Weib das Bild der Natur in ihrem gegenwärtigen Zustand der Trennung von ihrem eigentlichen Haupt ist. Athanasius spricht sich folgendermaßen aus: "Er ist der 'E i n g e b o r e n e'...m- Wird er auch 'der E r s t g e b o r e n e aller K r e a t u r e n' genannt, so geschieht dies um der Herablassung willen, welche das Wort zu den Geschöpfen hat, nach welcher Er der 'B r u d e r' 'V i e l e r' geworden ist. Denn der Ausdruck ' E i n g e b o r e n e r' wird gebraucht, wo nicht von Brüdern die Rede ist, der 'E r s t g e b o r e n e' als von dem, der mit dem Vater in Beziehung steht. Der 'E r s t g e b o r e n e' deutet auf das Herabsteigen zu der Kreatur hin, denn von ihr ist Er der 'Erstgeborene' genannt. Ist Er demnach der 'E i n g e b o r e n e', wie Er es denn wahrhaftig ist, so verdient der Titel 'E r s t g e b o r e n e r' einige Erklärung; als 'E r s t g e b o r e n e r' ist Er nicht 'E i n g e b o r e n'. Denn es kann nicht derselbe sowohl 'E i n g e b o r e n e r' als auch 'E r s t g e b o r e n e r' sein, es sei denn, dass Er es in verschiedenen Beziehungen ist; nämlich 'E i n g e b o r e n' um Seiner Abstammung willen vom Vater, und 'E r s t g e b o r e n' um Seiner Herablassung willen zu der Kreatur und von wegen der Bruderschaft, die Er mit Vielen geschlossen hat. (Reden gegen die Arianer, II c. 21 § 9)

Geheimnis des Namens

Sagt Er nun, wie Er es hier tut: "Ich bin", indem Er der den Namen, das ist die Natur dessen, für sich in Anspruch nimmt, "der da ist, der Er ist" (2Mo 3:14). so zeigt Er eben durch diesen Seinen Namen, was der gefallene Mensch verloren hat und was ihm wiedergegeben ist, indem er Christi teilhaftig geworden und durch Ihn die göttliche Natur empfangen hat. Das, was die gefallene Kreatur kennzeichnet, ist ihr beständiger Wechsel. Niemals bleibt sie auch nur für einen Augenblick in derselben Verfassung. Sie ist so flüchtig wie ein Schatten. Was sie gestern war, das ist sie heute nicht mehr. Sogar die Berge und die Felsen bezeugen, dass sie nicht mehr sind was sie ursprünglich waren, und dass sie eines Tages anders sein werden, als sie jetzt sind. Durch diesen Wechsel bekunden sie , dass ihre Existenz nicht ihr wahres Wesen ist. Wie Augustinus sagt: "Alles, was dem Wechsel unterworfen ist, sei es was es sei, hat kein wahres Sein. Wenn aber das, was gewesen ist, nicht mehr da ist, so hat eine Art Tod stattgefunden. Es ist etwas hinweggetan, was gewesen ist und nicht mehr ist. Oh Wahrheit, Du allein bist ewig! Denn in allen Bewegungen finde ich zweierlei Zeiten, die Vergangenheit und die Zukunft. Ich suche das Gegenwärtige. Nichts besteht. Was ich soeben gesagt habe, das existiert nicht mehr. Was ich demnächst sagen werde, das ist noch nicht vorhanden. Was ich getan habe, ist nicht mehr da. Was ich tun werde, ist noch nicht da. In dem ganzen Kreislauf der Dinge finde ich Vergangenheit und Zukunft. In der Wahrheit, welche ewig bleibt, finde ich keine Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur die Gegenwart, und zwar ohne alle Furcht, ohne die Möglichkeit der Veränderung. Nimm die Wandlung der Dinge Punkt für Punkt durch, und du wirst stets ein G e w e s e n s e i n und ein W e r d e n finden. Denkst du aber an Gott, so findest du überall das I c h b i n, wo das G e w e s e n s e i n und W e r d e n nicht sein kann. Damit du nun auch S e i n mögest, überschreite die Zeit. Wer aber sollte dies in seiner eigenen Kraft zu tun vermögen? Möge derjenige uns dahin tragen, welcher zum Vater gesagt hat: "Ich will, dass wo I c h b i n, auch die bei mir s e i e n, die Du mir gegeben hast" (Traktat in Johan. XXXVIII § 10). Gott sei Dank, dass dies Sein Wille ist; und Er ist "Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit", und "wie Er ist, so sind auch wir in dieser Welt" (Hebr 13:8 und 1Jo 4:17).

Doch sagt Er hier nicht nur "Ich bin", Er sagt auch weiter: "Ich kenne Ihn". Daher antwortet Er auf die Frage: "Was sagst Du aus Dir selbst?" "So ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, von welchem ihr sagt, Er sei euer Gott, und kennt Ihn nicht; ich aber kenne Ihn". - "Ich kenne Ihn und halte Sein Wort" (Joh 8:53-55). Hier wird uns die Gemeinschaft vor Augen gestellt. Der Sohn Gottes ist nicht nur Gott, sondern ist auch bei Gott. Völliges Erkennen ist so wie Besitzen. Wer daher Gott erkennt, der besitzt Ihn und ist Besitz Gottes. Hierzu sind wir berufen, ja zu "wissen, dass wir Ihn kennen" (1Jo 2:3). Denn Gott ist Liebe und Liebe ist nicht zufrieden, sie habe denn sich selbst mit allem, was sie ist, dem Geliebten hingegeben. Die Fleischwerdung Gottes zeigt uns, wie absolut die Vereinigung und Gemeinschaft mit Ihm ist, zu welcher Er die Menschenkinder beruft und hinführen will. Viel höher als der Schlange Lüge: "ihr werdet sein wie Gott", ist daher unseres Vaters Vorsatz; denn "wie Gott sein" hieße höchstens Gott gleich sein und bedeutet in Wahrheit Trennung von Ihm. Gottes Absicht aber ist es, wie unser Herr zeigt, uns mit Ihm selbst eins zumachen, in der "Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus".

Endziel der Wahrheit

Dies ist der Zweck und das Endziel der Wahrheit, welche der Herr hier eröffnet, dass wir nämlich jene göttliche Natur ergreifen möchten, welche Er für uns besitzt, und mit derselben Gott "erkennen", das heißt Gemeinschaft mit Ihm haben. Das, was in Christo gewirkt wurde, als der Mensch in Ihm göttlich gemacht wurde, geschah zu dem Ziel, damit es durch Ihn auch in uns gewirkt werden sollte. Wie Viele daher das Wort aufnehmen, empfangen hiermit den Samen Gottes und mit demselben ein Leben, welches von Gott ausgeht und kommt, welches Gottes Ebenbild in dem Geschöpf wieder herstellt, in und durch welches es wieder aufgerichtet werden kann, um wieder sein verloren gegangenes Erbteil der Gemeinschaft mit Ihm zu erlangen. Sind wir in Wahrheit Christen, so müssen wir das Leben Christi und Gottes leben, weil Christus selbst in uns Gestalt gewinnt und wir dazu berufen sind, Ihn darzustellen. Wir sollen eins mit Ihm sein. Das ist Sein Wille, um dessen Erfüllung Er bittet, "dass sie alle eins seien, gleichwie Du, Vater, in mir und ich in Dir, auf dass auch sie in uns Eins seinen - ja dass sie Eins seien, gleichwie wir eins sind; Ich in ihnen und Du in mir, auf dass sie vollkommen seien in Eins, auf dass die Welt erkenne dass Du sie liebst, gleichwie du mich liebst" (Joh 17:21.23). Auf diese Weise werden wir aus dem "Gewesensein" und "Werden" zu dem "Ich bin, was ich bin" und von dem "Nichtwissen" zu dem "Erkennen und Erkanntsein" (Gal 4:8.9) gebracht, so dass wir mit Paulus sagen können: "durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin" (1Kor 15:10) weil " nicht mehr ich lebe, sondern Christus in mir" (Gal 2:20). Das Leben kommt von Gott allein, doch macht Er uns dieses Lebens teilhaftig, und zwar gleich mit dem, welcher sagt: "Ich lebe um des Vaters willen" und "tue nichts von mir selbst" (Joh 6:53 und Joh 5:19.30). Oh Geheimnis der ewigen Liebe! Wir sind nun Gottes Kinder, und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden; wenn Er aber erscheinen wird, so werden wir Ihm gleich sein, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist.

II. Die Natur des neuen Menschen

Nachdem die göttliche Natur des neuen Menschen auf diese Weise dargelegt worden ist, kommen wir zu den Kennzeichen, durch welche sie erkannt werden kann; denn die Menschen täuschen sich leicht und halten für Gold was nur vergoldet ist, und für göttlich, was satanisch ist. Also wurde auch Barabbas Christus vorgezogen (Joh 18:40). Daher wurden die brutalen Cäsaren als Götter angebetet, daher geschah es, dass, als Herodes eine Rede hielt, die Leute ihm zuriefen: "Das ist Gottes Stimme, und nicht eines Menschen" (Apg 12:21.22). Wenn deshalb der letzte Antichrist erscheinen wird und das Tier, welches durch das Schwert tödlich verwundet wird, wieder lebendig geworden ist, das heißt, wenn der Tod und die Verdammnis der bestialischen alten Natur durch die Magie der Hölle geheilt scheinen - und die vorlaufenden Zeichen davon sind, wenn ich nicht irre, schon jetzt vorhanden in der geoffenbarten Materialisierung der abgeschiedenen Geister, welche als von den Toten erweckt wieder in Berührung mit den gebracht werden, - wenn dies, weil es denn geschehen wird, in der Behauptung gipfeln wird, dass der Mensch ohne Gott göttlich sei, so wird die ganze Welt das Tier anbeten, welches die Wunde vom Schwert hatte und wieder lebendig geworden ist (Offb 13:3.4.14.15). Nicht ohne Grund weist deshalb der Herr hier aufs Neue auf die Kennzeichen der göttlichen Natur des neuen Menschen hin, durch welche derselbe von allen Nachahmungen unterschieden werden kann.
Zwei derselben werden angegeben: zuerst Wahrheit, dann Liebe; es sind die eigentlichen Kennzeichen Gottes, welcher selbst die Wahrheit und die Liebe ist.

1. Er erkennt die Wahrheit

Diese Fähigkeit, "Gottes Wort zu hören", ist ein Unterscheidungszeichen des neuen Menschen. Der alte Mensch ist dermaßen in die Sinnen-Welt versenkt, dass er Gott nicht reden hören kann; er wird nur durch irgendeine äußere Stimme oder durch ein Zeichen erreicht, vermittelt durch einen Engel oder einen Menschen, nämlich durch einen Ruf, der ihm von außen und durch die Sinne kommt, während doch das Wort ihm sehr nahe, ja sogar im Herzen ist (5Mo 30:14 und Röm 10:8) und ohne Unterlass mit ihm redet, obgleich der gefallene Mensch es nicht bemerkt. Wer aber "von Gott ist, der hört Gottes Wort". Dies hat die Heiligen jeder Zeit gekennzeichnet. Waren sie treu, so kam das Wort des Herrn in ganz ausdrücklicher Weise zu ihnen. So "geschah das Wort des Herrn" zu Hesekiel (Hes 1:3) und zu Elia (1Kö 17:2) und zu Johannes (Lk 3:2). Leben aber die Menschen nach dem Fleisch, so können sie Gott nicht hören. War daher David gehorsam, so geschah das Wort des Herrn zu ihm, so dass er sagen konnte: "Der Geist des Herrn hat durch mich geredet, und Seine Rede ist durch meine Zunge geschehen" (2Sam 23:2; siehe auch 1Sam 23:2.4.11.12 und 2Chr 22:8) und das Vorbild von allem, das er durch den Geist hatte, wurde ihm als geschrieben gegeben von der Hand des Herrn, so dass Er ihn über alle Werke des Vorbildes unterwies" (1Chr 18:11.19).

Allein da er fiel, konnte sich Gott ihm nur durch einen anderen mitteilen. Da kam das Wort des Herrn zu dem Propheten Gad (2Sam 24:11) oder zum Propheten Nathan (2Sam 12:1 und 1Chr 17:3) um David dasjenige zu sagen, was er selbst gehört haben würde, wenn er in Gemeinschaft mit Gott gewesen wäre. Nur der Mann Gottes vernimmt Gottes Stimme, wie unser Herr hier hinzufügt: "Ihr hört sie nicht, denn ihr seid nicht aus Gott". Die Worte der Welt hören die Menschen, weil sie von der Welt sind, so hören sie auch die Lügen der Schlange, weil diese Worte eine Natur in ihnen erzeugt haben, welche der Falschheit und dem Bösen verwandter sind, als der Wahrheit und Gott. Sie hören deshalb Gottes Wort nicht, weil ihr Leben nicht ausschließlich Ihm allein gehört. Daher kommt des Menschen Unfähigkeit, Christi Rede zu verstehen. "Warum kennt ihr denn meine Sprache nicht? Denn ihr könnt ja mein Wort nicht hören" (Joh 8:43). Die Kirche Christi ist voll von Beispielen hierfür. Überall gibt es Menschen, dwelche vorgeben, sie verständen Christi Sprache, sie legen dieselbe sogar aus, und doch erklären solche die Schrift falsch und missverstehen sie, weil sie Sein Wort nicht hören können, und trotzdem glauben sie, dass sie Seine Sprache verstehen. Nur die Sein Wort wirklich hören, verstehen auch, was Er redet.

Er verkündet die Wahrheit

Weil nun der neue Mensch Gottes Wort hört, so redet er es auch: - "Wie ich höre, so richte ich" und "sage euch die Wahrheit". Dass er Gottes Wort hört, ist eben die Ursache, weswegen er dasselbe redet; gerade wie die Falschheit des alten Menschen, der sich "der Lügen befleißigt" (Ps 62:5) , die unvermeidliche Folge davon ist, dass er der Schlange Gehör gibt, welche ein Lügner ist (Joh 8:41). Was wir hören, das reden wir. Hören wir Deutsch reden, so werden wir auch Deutsch sprechen. Hören wir irgendeine andere Sprache, so wird dieselbe naturgemäß die unsrige werden. Der neue Mensch redet Gottes Wort, weil er es hört. Die Stummen sind nur deshalb stumm, weil sie kein Gehör haben, gerade wie auch die Stummheit aller "stummen Hunde" in der Kirche daher kommt, dass sie nicht hören, "Weil sie faul sind, liegen und schlafen gern" (Jes 56:10.) Wer Gottes Wort hört, der muss reden. "Das Wort ist wie ein Feuer in seinen Gebeinen" (Jer 20:9). "Er ist wie Einer, der voll neuen Weines ist" (Hi 32:19d). Er muss die Wahrheit verkündigen. Andere mögen kluge und angenehme Dinge sagen; das Kennzeichen aber der göttlichen Natur ist, dass sie die Wahrheit reden muss. Und der neue Mensch sagt dieselbe, obgleich er dafür als ein Betrüger verschrieen wird.

Ist die übliche Lehre der Kirche die, dass Gott den Verlorenen entweder nicht helfen kann oder will, - dass Er Seine Gefangenen ewiglich in ihren Fesseln unbesucht lässt - und dass Sein Zorn niemals ablassen wird, die Menschen für die Sünden zu strafen, die sie während einer Spanne Zeit begangen haben, von welcher Er Selbst sagt, dass es "nur ein Augenblick" sei, - so kann der neue Mensch nicht anders, als ein Zeuge sowohl Gottes als der Menschen sein, weil sein eigenes Ohr geöffnet ist, um Gott zu hören. Indem er nun also die Wahrheit redet, teilt der neue Mensch anderen die göttliche Natur mit. Deshalb fügt Er hier hinzu: "Wahrlich, Wahrlich, so jemand mein Wort halten wird, der wird den Tod nicht sehen ewiglich". (Joh 8:51)2 Wir haben bereits diese Wahrheit berührt (in dem dritten "Wahrlich, Wahrlich") als wir die Gabe betrachteten, andere lebendig zu machen, welches eines der Resultate davon ist, dass der neue Mensch "nichts aus sich selbst tun" kann. Hier werden wir auf dieselbe Lehre zurückgeführt: der neue Mensch redet, was er von Gott hört. Deshalb "Wer Sein Wort hält, wird den Tod nicht sehen ewiglich".

2 Ich mache darauf aufmerksam, dass die Juden diese Worte etwas falsch auslegen, so als ob unser Herr gesagt hätte, wenn jemand mein Wort hält, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich (Joh 8:56). Es mag jemand etwas vom Tod schmecken, ohne denselben zu sehen, wie wenn (um die Worte eines anderen zu gebrauchen) "Der, welcher der Sonne entgegengeht, den Schatten hinter sich nicht sehen kann".

2. Seine Liebe ist grenzenlos

Das andere Kennzeichen der göttlichen Natur ist ihre selbstlose Liebe. Der neue Mensch sagt hier: "Ich suche nicht meine Ehre" (Joh 8:50). Er entäußerst sich selbst, damit durch diese Selbstentäußerung auch andere Teilhaber an Seiner Herrlichkeit werden können. Deshalb wird er Jude, um die Juden zu gewinnen, und er stellt sich unter das Gesetz, um die, die unter Gesetz sind, zu gewinnen, indem er sogar der Menschen Gestalt und Stellung und Fluch auf sich nimmt, auf dass durch solches Verfahren - und sollte Er selbst ihren bitteren Kelch trinken müssen - Verlorene wiedergefunden und mit Gott versöhnt werden möchten. All dieses tritt in den folgenden wiederholten Amen völliger an den Tag, welche den Dienst, das Opfer und die Erniedrigung des neuen Menschen darlegen, welches alles Kundgebungen von Gott selbst in der menschlichen Natur sind. Denn was macht, dass der Mensch seine Kraft für diejenigen hingibt, die ihn nicht lieben, - ja, dass er sein Leben für solche opfert, die ihn nicht verstehen - was ist es, das ihn inmitten von Verkennung mit Frieden erfüllt, - ihn stark macht, alles zu tragen und zu vergeben - ihm hilft, mit Freuden sich darzulegen und dargelegt zu werden, wie der Apostel sagt, obschon man ihn umso weniger liebt, je mehr er Liebe ausgießt (2Kor 12:15) - was ist dies alles, wenn nicht ein untrügliches Kennzeichen von Gottes eigenstem Leben in Fleisch und Blut und ein Zeugnis dafür, dass sogar schon hier der Mensch in Christo göttlich ist?

Dies ist also die Natur des neuen Menschen. Er muss die Wahrheit reden, er muss Liebe üben. Und hierdurch befreit er die Menschen aus der Gewalt dessen, welcher die Welt gefangen hält. Denn der Teufel war, wie unser Herr hier hinzufügt, - indem Er auf diese Weise den Kontrast darstellt - "ein Lügner und ist nicht aus der Wahrheit", und ferner ist er "ein Mörder von Anfang an" (Joh 8:44). Die Wahrheit des neuen Menschen überwindet die Lüge, Seine Liebe überwindet den Hass; denn "der in uns ist, ist größer, als der in der Welt ist". Noch liegt die ganze Welt im Argen. Aber ihre Erlösung ist verbürgt. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass Er die Werke des Teufels zerstöre.

3. Er wird nicht erkannt

Trotzdem wird diese göttliche Natur hier verworfen. Sogar das Volk Gottes versteht sie nicht, sondern antwortet: "Sagen wir nicht recht, dass Du ein Samariter bist und hast den Teufel?" (Joh 8:52) Da "hoben sie Steine auf, dass sie auf Ihn würfen", indem sie sprachen: "Was hört ihr Ihm zu?" (Joh 8:59) Denn es vermag ein Tier besser zu beurteilen, was einem Menschen zukommt, als ein gefallener Mensch erkennen kann, was einem Sohne Gottes zusteht. Deshalb wird des Menschen Sohn ausgestoßen. Das ist das Los des Auserwählten. "Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb; dieweil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe , darum hasst euch die Welt" (Joh 15:19). Ein wahrhaft göttliches Leben findet noch immer eine erbärmliche Aufnahme in dieser Welt. Aber die wahren Erben stoßen sich nicht an diesem Stein des Anstoßes.

Solch eine ist die Natur des neuen Menschen, solches sind ihre Kennzeichen, solches ist die Aufnahme, die er findet. Und wie der kleinste Funke das ganze Wesen des Feuers in sich birgt, wie das kleinste Teilchen des Magnetsteines seine zwei Pole hat, so ist auch jeder Sohn Gottes ein Teilhaber der Natur Gottes mit seiner Ihm einwohnenden Liebe und Wahrheit und mit allen Seinen Kräften, welche, obschon sie noch nicht offenbar geworden sind, dennoch dieser Natur angehören. Wenn Er nun d i e "Götter" nennt, zu denen das Wort Gottes geschah (Joh 10:35) was werden erst die sein, welche durch das Wort Teilhaber an Seiner Natur sind und in welchen dieses Leben zunehmen wird, bis sie dem Bilde Seines geliebten Sohnes gleich gemacht sind. Wenn man an einen solchen Beruf denkt, und das dieses des Menschen eigentliche Stellung ist, dass der Himmel seine Heimat und das Blut Gottes sein Leben ist, und der Geist Gottes die Macht, welche in ihm wirkt, und dass er dazu berufen ist, vollkommen frei zu sein, ein Erbe Gottes, ja dass er alles ererben soll, und dann bedenkt, wie groß seine Versuchungen sind, wie ihn der Teufel oft bindet, so dass er sich damit begnügt, eine Bestie, ein Sklave, ein wahrer Teufel zu sein, und dass er sich bei dem allen noch rühmt und im göttlichen Leben seine Herrlichkeit erkennen kann, auch noch bereit ist, wie Esau sein Erstgeburtsrecht für eine vergängliche Speise zu verkaufen, so kann man nur die Reichtümer der Gnade bewundern, welche ihn dulden und ihn aus seinem Fall emporheben und ihn dem Sohne Gottes wieder ähnlich machen kann.

Mit Recht mögen die, welche um den Thron Gottes sind, ausrufen: "Heilig, heilig, heilig!". Mit Recht mögen sie sich in anbetender Verehrung zu Seinen Füßen niederwerfen und sprechen: "Herr, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft, denn Du hast alle Dinge geschaffen und durch Deinen Willen haben sie ihr Wesen und sind geschaffen" (Offb 4:10.11). Mit Recht mögen sie das neue Lied singen und sprechen: "Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn Du bist erwürgt und hast uns unserem Gott erkauft mit Deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zungen und Volk und Heiden und hast uns unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden" (Offb 5:9-11). Denn dies ist das Werk, zu welchem die Söhne Gottes berufen sind; eine Arbeit, von welcher unser Herr im nächst folgenden "Wahrlich, Wahrlich" redet.

Lies weiter hier:

8. Der Dienst des neuen Menschen - Das siebte "Wahrlich, wahrlich"
9. Das Opfer des neuen Menschen - Das achte "Wahrlich, wahrlich"
10. Die Erniedrigung des neuen Menschen - Das neunte "Wahrlich, wahrlich"