Die Werke des wahren Israel - Spr 31:13-14

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357. Die Werke des wahren Israel - Spr 31:13-14

Spruch vom tüchtigen Weibe: Sie sucht Wolle und Flachs und arbeitet dann mit Lust ihrer Hände (Spr 31:13).

Woher rührt die Lust der arbeitenden Hände, wenn die lobenswerte Frau Wolle und Flachs verspinnt und webt und zu Gewänder verarbeitet? (s. auch Spr 31:19+24). Man kann seine Arbeit mit Widerwillen und Verdruss tun, dann werden auch die Hände keine Lust verspüren; man kann sie aber auch in einer freudevollen Haltung des Geistes und der Seele verrichten was sich dann auch in der Lust der Hände äußert. so ist es auch bei Gott selbst; weil Er Israel "nach der Lauterkeit Seines Herzens weidete", leitete Er sie auch "mit der Geschicklichkeit Seiner Hände" (Ps 78:72). Die vom Gesetz geforderten Werke des Glaubens können dem einen eine drückende Last sein, dem anderen aber "Lust und Wonne", wie es uns der Verfasser von Ps 119. in den Versen Ps 119:16.24.35.47.70 und 77 bezeugt. Wenn jemand dem Weibe JAHWEHs durch die Wiedergeburt das Gottesgesetz ins Herz geschrieben wird, wie es uns Mt 19:28 und Jer 31:31-33 verheißen, dann wird es ihm zum "königlichen, vollkommenen Gesetz der Freiheit" werden - durch die Liebe, die seine eigentliche Erfüllung darstellt (Jak 1:25 - Jak 2:8); diese Liebe wird sich dann im Liebeswerk für den Mann, für den Christus, bekunden!
Das "Frauenlob fährt in Spr 31:14 fort:

Sie ist Kaufmannsschiffen gleich; von fernher bringt sie ihr Brot herbei!

Die tüchtige Frau hat die Art solcher Handelsschiffe; gut ausgerüstet und nach einem klugen Plan Segen sie über die Meere, um von ferne her Nahrung und Handelswaren in Fülle herbeizuholen. Die Frau richtet voller Unternehmungsgeist ihren Blick weit über den engen Familienkreis hinaus; sie erspäht auch "ferne Gelegenheiten", um ihre Familie und das Gesinde gut zu versorgen.

Das Schiff ist ein biblisches Symbol für den Glauben in seiner Fülle, in seiner kostbaren Fracht und Sendung für andere. Darum wird auch ein Zerbrechen des Glaubens in 1Tim 1:19 als "Schiffbruch" bezeichnet. Im Hinblick auf Christi Menschwerdung singen wir das alte Lied:

"Es kommt ein Schiff, geladen bis an den höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn in Gnaden, des Vaters ewges Wort."

Barg der Glaube des Weibes ISRAEL wirklich jene kostbare Fracht - den Messias, das Brot der Welt? Wir können dies nur bejahen, weil ja unser Herr aus dem Samen Davids entsprossen ist, so dass Er selbst bezeugte: "Die Rettung" - das ist der Messias - "kommt aus den Juden" (Joh 4:22)! Als das lebendige und wesenhafte himmlische Gottesbrot, das der Welt das Leben gibt, kam Er von fernher, ging aber "durch die Hände Israels", wie es Matthias Claudius vom Brot sagt: "Es geht durch unsere Hände, kommt aber her von Gott!" (vgl. Joh 6:32-33.35.51). Der Brotverwalter Gottes trug den edlen Samen Seines Leibes - das Weizenkorn Gottes - weinend zur Aussaat, um viel Frucht bringen zu können; diese trug Er dann jubelnd dem Vater bei Seiner Heimkehr zu (Ps 126. - Joh 12:2 - Hebr 5:7-7). "Gott bricht den Hungrigen Sein Brot!" verheißt Ps 146:7 auch wir Feier beim "Brechen des Brotes" die wunderbare Brotvermehrung, die dereinst zur Sättigung aller heilsverlangenden Wesen und Welten führen wird!

Israel brachte in der Menschwerdung Christi aus dem Samen Davids von fernher Brot herbei; es wird im Messiasreich Kaufmannsschiffen gleich, dieses Brot zu den Völkern hinausbringen. Diese werden dann den ihnen zugesandten Glaubensreichtum ebenfalls als eine Fracht von fernher empfinden. Dann wird das Weib Israel nach Spr 25:21 handeln: "Wenn deinen Hasser hungert, so speise ihn mit Brot..." und nach Pred 11:1: "Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser" - das sind die Nationen im Völkermeer-, "denn nach vielen Tagen wirst du es finden!"

Schon heute birgt Israels Glaubensschiff die Aussprüche Gottes, die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bündnisse, die Gesetzgebung, den Gottesdienst, die Väterverheißung, die Erzväter, den Messias nach dem Fleisch - ein neunfacher Reichtum schon in der Vorerfüllung (Röm 3:2 - Röm 9:4-5)! Was wird es sein, wenn es im neuen Leben den ganzen "unausforschlichen Reichtum Christi" mit sich führen wird! Dieser endzeitliche Missionsauftrag Israels hat sich in der paulinischen Völkermission nach Jes 49. angebahnt.

Das Wort vom Kaufmannsschiff des Weibes ist insofern eigentümlich, weil Israel nie ein Seefahrervolk sondern immer das Volk des Landes war. So gibt es in der Heiligen Schrift nur wenige Berichte von seefahrenden Israeliten. Sie leuchten aber dem Kundigen prophetisch auf,; da ist:

  • die Flotte Salomos, die von fernher (aus Ophir) Gold herbeibrachte;
  • das Mietschiff des flüchtenden Propheten Jona, der nach Tarsis in Spanien vor dem Auftrag des Herrn fliehen wollte;
  • das Jüngerschiff in Sturm und Wellen des Sees Genezareth, das der Herr durch die Stillung de tobenden Elemente rettete;
  • und das mit Weizen beladene Schiff des gefangenen Paulus, durch den Gottes Wort nach Rom und schließlich nach Spanien gelangte, wodurch sich die Flucht Jonas nunmehr nach Gottes Wille wiederholte. Apg 27:38 berichtet, das der Weizen ins Meer geworfen wurde - wie das Wort Gottes ins Völkermeer.

Zum urchristlichen Glaubensbekenntnis in 1Tim 3:16 gehört auch die Aussage über den Christus: "Er wurde gepredigt unter den Nationen!"


Lies weiter hier:

358. Die tüchtige Frau: Nachtarbeit I - Spr 31:15+18+25