Die Passion Jesu unter der Masse

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Abschrift des Buches: Der da war, und der da ist und der da kommt!
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Aus dem Gemeinschaftsblatt für innere Mission Augsb. Bek.: "Reich-Gottes-Bote“ (1918-26)
Selbstverlag des Bibelheims „Bethanien", Langensteinbach

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Inhaltsverzeichnis:
Kapitel davor:
11. Zielklar durch Leiden und Tod Lk 18:31-43 (1922)

12. Die Passion Jesu unter der Masse

  • Joh 6:1-15 (ELB) Danach ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa oder von Tiberias; (2) und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. (3) Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern (4) Es war aber das Passa nahe, das Fest der Juden. (5) Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, daß eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, daß diese essen? (6) Dies sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er selbst wußte, was er tun wollte. (7) Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, daß jeder auch nur ein wenig bekomme. (8) Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm: (9) Es ist ein kleiner Junge hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische (10) Jesus sprach: Macht, daß die Leute sich lagern! Es war aber viel Gras an dem Ort. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl etwa fünftausend.(11) Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. (12) Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts umkomme! (13) Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrig blieben. (14) Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. (15) Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Der Herr und die Volksmassen

Die gegenwärtige Welt trägt in allem den Sünden- und Fluch-Stempel; darum ist sie auch in allem für den Heiland eine Passion gewesen und ist es Seiner Gemeine noch. Sie ist, ihrem in sie eingedrungenen Wesen nach, v o n u n t e n ; der Herr ist von oben. Diese beiden Prinzipien leiden untereinander. Jetzt ist das Leiden vorwiegend am Herrn und an allem, was von oben ist - es wird sich dereinst umkehren. Das Leiden vom Angesicht des Herrn und Seiner Gemeine wird auch noch an die Welt kommen. So hat Er unter hoch und nieder, unter den einzelnen und unter der Masse Seine Passion gehabt, unter einem jeglichen nach seiner Art. Unser heutiger Text zeigt uns den Herrn inmitten von großen Volksmassen, die Ihm auf Schritt und Tritt folgen; er zeigt uns aber auch, wie der Heiland diesen Volksmassen z w e i m a l a u s w e i c h t. Das erste Mal geht Er mit Seinen Jüngern auf einen Berg besonders; das zweite Mal, da auch die Jünger vom Geiste der Masse angesteckt waren, weicht Er gar ganz allein auf den Gipfel des Berges aus.

Die Bemerkung des Johannes am Anfang unserer Textgeschichte: „Es war aber nahe Ostern, der Juden Fest“, lässt uns nicht nur die Ursache erkennen, woher die großen Scharen kamen, sondern lässt uns auch einen Blick tun in des Herrn Seelenverfassung. Passah konnte der Heiland nicht feiern ohne Leidensgedanken. Sollte Er doch über ein Kleines selbst das Passahlamm werden. Er war bei Seinem zweimaligen Entweichen auf den Berg voller Leidensgedanken, welche durch das Verhalten der Volksmassen mit hervorgerufen und vertieft wurden. Sein zweites Entweichen, ganz allein, hat schon etwas Gethsemaneartiges an sich. Wieviel Schmerz und Leid haben doch diese Volksmassen dem Herrn bereitet! Als sie am stürmischsten und lautesten in ihren Messiasjubel ausbrachen, dort bei Einzug in Jerusalem, da weinte der Herr gar.

Was war doch die Ursache solcher Passion unter der Masse? Dass unser Herr Jesus Christus kein stolzer Massen- und Volksverächter war, wie es derer leider viele gibt, das wissen wir. Er gehörte nicht zu den Genossen jenes römischen Dichters, der sprach: „Ich hasse das gemeine Volk und halte es mir vom Leibe.“ Solcher Sinn war ferne von Ihm. Zwar war Er ja turmhoch erhaben über alle, alle, die Ihm nachfolgten. Schon Seine Sündlosigkeit stellt Ihn wesensmäßig allen gegenüber. Wohl konnte Er selbst von Sich sagen: „Ich bin von oben, ihr seid von unten“. Aber niemals hat Ihn Seine göttliche Überlegenheit zu einer Verachtung der andern verleitet. Ganz im Gegenteil, je grundmäßiger Er von allen Sich verschieden wusste, umso mehr lebte Er für sie. Er hatte alle Seine Hoheit und Sündlosigkeit und göttliche Überlegenheit nur zum Lieben und zum Helfen.

So hat nie ein Mensch geredet

Ja, niemals hat wohl jemand die großen Volksmassen mehr geliebt und mehr unter ihnen für sie gelebt, als der Heiland. Von Seinem ersten Heraustreten am Jordan an, wo Er mit den Buße tuenden Massen zur Taufe in den Jordan stieg, bis zum Einzug in Jerusalem, wo Er unter den Volksscharen, welche vorgingen und nachfolgten, einhertritt, finden wir Ihn immer mitten im Volk und Volksleben. Und nie hat jemand die großen Volksmassen schon durch seine Rede tiefer bewegt als Er, tagelang konnten sie Seinen Worten lauschen, ohne müde zu werden. „So hat nie ein Mensch geredet, wie dieser Mensch“ - das bekennen selbst die Knechte der Hohenpriester. Und einem ganzen Volke wohlgetan hat wohl auch noch nie jemand, wie Er. Unermüdlich stand Er im Volksdienst. So sehr gab Er Seine letzten Kräfte hin, dass selbst die Seinen meinten, Er komme noch von Sinnen. Er heilte alle Seuchen und Krankheit im Volke. W e n sie auch brachten und wieviele - keinen wies Er zurück, für jeden hatte Er Zeit und Kraft. Auch in unserem Text wird uns erzählt, dass große Volksmassen Ihm nachfolgten, weil Er ihre Kranken gesund gemacht hatte. Selbst Sein Ausweichen, wenn Er litt unter ihnen, war keine Lieblosigkeit.

Seine Liebe blieb unverändert. Kaum sah der Herr vom Berge aus wie die Scharen unten am Meeresufer den See umliefen, Ihn zu suchen, da brannte auch Sein Herz in Ihm gegen sie. Nicht Unwille kam auf, dass sie Ihn auch gar nicht in Ruhe ließen, sondern neues, großes, tiefes Erbarmen. Er sah, wie sie selbst der Speise vergaßen, nur um Ihn wieder zu hören und zu sehen. Da drang es Ihn, sie zu speisen. Er verhandelte mit Seinen Jüngern, sie zugleich dabei im Glauben prüfend, wie die Massen wohl möchten gespeist werden. Und dann schuf Er den Gelagerten Brot die Fülle, ja die Überfülle. Seine ganze Schöpfermacht stand in ihrem Dienst. Das ist der Heiland und die Volksmassen - da ist eitel Liebe und Erbarmen. Wir müssen dabei allerdings im Auge behalten, dass es bei diesem Wirken Jesu auf die Volksmassen sich ums jüdische Volk und um die Heraufführung des tausendjährigen Reiches handelt. Wir dürfen das nicht ohne weiteres in den jetzigen Äon der Gemeine übertragen. Aber in gewissem Sinn ist es bis heute so.

Der Herr lässt bis heute den ganzen Völkermassen Evangelium predigen, ja, Er hat in großer Herablassung sogar den Fehlweg der großen Volks- und Massen-Kirchenzugelassen und viel Liebe durch sie ausgestreut und unter erschwerten Verhältnissen Seinen Plan durchgeführt. Und dies alles, obwohl jetzt nicht die Zeit der Massen ist, sondern die Zeit der Gemeine. Woher kommt aber bei solcher Liebe zu dem ganzen der Völker der Erde, doch die tiefe Passion des Heilandes unter den Massen? Warum weicht Er ihnen aus, anstatt ihnen völlig zu helfen? Warum ließ Er damals das jüdische Volk ins Gericht laufen und lässt es noch; warum lässt Er bis heute die Nationen in immer schwerere Elends-Gerichte laufen? Ist's am Ende so, dass wohl E r die Massen liebt, aber die Massen I h n nicht? -

Es folgte Ihm viel Volk nach

Weit gefehlt! Die Massen lieben auch den Heiland. „Es folgte Ihm viel Volks nach“, sagt unsere Geschichte. Und nun lief dies Volk, alle Verpflegung völlig vergessend. Begeistert waren sie für Ihn. Am Schluss der Speisung wollen sie Ihn gar zum König machen, und dort beim Einzug in Jerusalem riefen sie Ihn, laut jubelnd, zum Messias aus. „Alles Volk läuft Ihm nach,“ müssen selbst Seine pharisäischen Feinde bekennen. Es ist in gewissem Sinne heute noch so. Die Feste der Volkskirchen, sonderlich Christfest, Karfreitag und und Osterfest sind heute noch, trotz aller Verhetzung, Feste der Volksmassen. Der Gekreuzigte von Golgatha, dieser für Seine Kreaturen sterbende Schöpfer und Herr, zieht heute noch die großen Scharen machtvoll an. Ja, warum weicht denn der Heiland trotzdem aus? Er liebt - sie lieben - Er geht leidend hinweg - und sie laufen von Gericht zu Gericht. Das ist ja ein entsetzliches Trauerspiel? Ist auch eines! Der Heiland k a n n den Volksmassen nicht helfen wie E r wollte, weil Er ihnen s o nicht helfen kann, w i e sie g e h o l f e n haben w o l l e n.

Die Scharen unseres Textes folgten Jesu nach, weil sie die Zeichen sahen, die Er an den Kranken tat; und die Scharen unseres Textes wollen Jesus zum Messiaskönig machen, weil sie Brot und Fisch genossen hatten. Sie blieben völlig und allein am Äußeren hängen. Gesundwerden und Essen, das waren ihre materiellen Ideale. Der Herr aber wollte voll und ganz und wurzelmäßig helfen. Was half das, Tausende von Kranken gesund machen, wenn Zehntausende danach wieder erkrankten? Was half das, Tausende zu speisen auf wunderbare Weise, wenn ein paar Stunden darauf der Hunger wieder kam? Ja, musste nicht solch mühelose Speisung regelmäßig fortgesetzt, alle bösen Geister im Menschen zur Auferstehung bringen. Müßiggang ist aller Laster Anfang. Müheloser Verdienst und mühelose Einnahmen sind Verderb fürs sündige Menschengeschlecht. Von i n n e n h e r a u s musste die Hilfe kommen, die Sünde, das Selbstwesen, das irdische Wesen und ihre grausigen Folgen: Fluch und Tod, mussten erst gehoben werden; dann erst konnte die Gesamthilfe durchgreifen.

Sie verstanden Ihn nicht

Die Seele musste erst gelöst werden, und dann konnte auch der Leib kommen. Das aber begriffen die Massen nicht - sie sahen nur das Äußere. Aber, könnte man fragen, warum weckte der Heiland durch Sein äußeres Helfen solche falschen Hoffnungen in ihnen? Er wollte sie von außen nach innen führen. Weil sie das Innere nicht verstanden, hob Er mit dem Verständlichen an. Sie sollten durch Sein Heilen und Speisen ein solches Vertrauen zu Ihm fassen, dass sie Ihm auch durch die geistlichen Tiefen folgten. Aber das taten sie nicht. Sowie Er tiefer mit ihnen ging, wichen ihrer viele hinter sich. Sowie Er von der Erfüllung ihrer äußeren Hoffnung absah, setzte sich ein Groll, ein Enttäuscht-Sein in den Massen fest, so dass sie den Feinden Jesu in leichtem Spiel zufielen bis zum „Kreuzige“ hin.

Sie waren ja f r o m m e Leute, diese Scharen, welche Jesu nacheilten; es waren, wie sie jemand nannte, „fromme Massen“ - aber auch die frommen Massen, wenn sie nicht auf das Innere, das Geistliche und Ewige gerichtet sind; wenn sie nicht Sündenüberwindung z u e r s t wollen - und das ist eben nicht der Fall bei ihnen - sind sie im Grunde W e l t , und bereiten Jesu eine tiefe Passion. Auch unter den großen Kirchen- und Gemeinschafts-Haufen ohne geistliches Leben leidet der Herr schwer. Und Er muss Sich ihnen entziehen, Er muss auch sie in Gerichte eilen lassen, ob sie sich von ihrem äußeren Wesen wenden möchten. Der Heiland kann nur da voll und ganz helfen, wo Er an Herz und Gewissen anfangen darf, wo Er in Gericht und Gnade das Innere reinigen, ein Glaubensleben und Geistesleben pflanzen und fördern darf - da geht’s durch, aber durch viel Leiden und Sterben, zur geistleiblichen Vollherrlichkeit - anders nicht. Jene Scharen am Genezareth-See hätten gerne einen solchen Helfer und Brot-König gehabt, ein Herrlichkeitsreich von irdischer Schöne; aber sie bedachten nicht, dass ihre eigene Sünde, selbst wenn ihnen Willfahrt worden wäre, gar bald ein Elendreich wieder heraufgeführt hätte.

Geld und Spiel

Wir sehen’s ja nur zu gut in unseren Tagen. Alle Umwälzungen nützen nichts: die Selbstsucht und der irdische Sinn schaffen gleich wieder eine Hölle. Das ist aber der Jammer, dass auch die Massen unserer Tage immer nur auf äußre Hilfe gerichtet sind. Geld und Spiel - das sind die beiden Massenbegriffe, von denen die meisten eingenommen sind. Und auch auf dem religiösen Gebiet ist das Massenwesen ä u ß e r l i c h. D i e Kirche hält die Massen am besten zusammen, welche nur äußerliches Formenwesen von ihnen will und sie im übrigen laufen lässt, und welche ihnen im Äußeren viel bietet. Dafür sind unsere Gegenwartstage ein schlagender Beweis. Und wo auf religiösem Gebiet irgend etwas sich ereignet, etwa wie zu Jesu Zeiten, Krankenheilung oder Speisungen, da rennt die Masse hin. Wo Wort und Geist Herzensübergabe und Herzensänderung fordern, da bleibt sie weg.

Darum haben heute noch, wie Jesus einst, die wahrhaft Gläubigen, die innerlichen Geistesmenschen unter all dem staatlichen und kirchlichen Massenwesen eine große Passion. Ja, dieses innere Leiden ist geradezu ein Anzeichen ihres geistlichen Standes. Auch sie haben das Volk und seine Scharen lieb. Sie suchen ihm Liebes zu tun, was in ihren Kräften steht; aber ihre Geisteswege, ihre Ewigkeitswege müssen sie vielfach allein gehen, wie ihr Herr. Und oft und viel entweichen sie auf einen Berg allein, dass selbst liebe Jünger nicht mehr mit ihnen gehen vom Geist der Diesseitsmasse angesteckt. Das ist Leiden, tiefes Leiden. Nur dass wir uns bewahren lassen, dass wir nicht massenfeindlich werden; das wurde der Heiland selbst am Kreuze nicht. Wir müssen sie lieb behalten, und wenn sie uns kreuzigen. Wir brauchen ja dies Kreuz. Gehen und stehen müssen wir vielfach allein - Jesu gleich. Gehen lassen müssen wir ja auch vieles und in den Fluch fahren lassen, wie es der Heiland auch tun musste.

Jesu Umgang mit den Massen

Das ist natürlich neue Passion. Der Heiland konnte und wollte die nicht halten, die hinter sich gingen. Auch wir können’s und dürfen’s nicht; sie müssen durch Gerichte. Aber unverändert, auch unterm Kreuze, lieb bleiben und lieb behalten, das können wir. Und s o ganz allein, wie der Heiland, brauchen wir auch nicht auf den Berg zu gehen - es kommt vor - aber es gibt auch Gottes-Kinder neben uns, denen wir die Hand reichen dürfen und sie uns. Aufpassen müssen wir sehr, dass wir nicht ins Massen-Wesen mit seinem Diesseitsgeist hineingerissen werden. Wir sehen in unserer Geschichte, dass die Jünger offenbar damals weder Kraft noch Durchblick besaßen, sondern mitsausten mit dem Haufen. Darum war der Heiland allein. Sonderlich, wenn der Massengeist f r o m m wird, wie dort nach der Speisung, und als der Messiasglaube, aber in u n v e r s ö h n t e r Form, mächtig emporloderte, da wurden viele mitgerissen.

Das erleben wir heute bis in die Gemeinschaften hinein. Da heißt es, rechtzeitig z u w e i c h e n , sonst leidet man Schaden. Wer sich mit dem vorwiegend aufs Diesseits gerichteten Massengeist auch mit dem frommen, unwiedergeborenen, einlässt, muss mit in die Massengerichte. Geistesmenschen laufen in den freien Passionsgerichten - Jesu gleich - und werden geläutert darin. Aber das bleibt, dass wir nicht massenfeindlich werden, vielmehr in der Passion unter den Massen unsere Liebe vollenden. Wir dürfen nie vergessen, dass auch noch einmal der Tag der Massen folgt, wo wir ihnen viel sein sollen. Gerade die damaligen Krankenheilungen und Speisungen Jesu zu Seinen Lebzeiten, genau so wie das jetzige Herablassen zu Massenkirchen, zeigt an, dass der Herr auch einen Plan mit dem Massen hat.

Gottes Plan mit der Gemeine

Zur Zeit ist der Plan d e r, dass Seine Gemeine d a r a u s herausgezogen und d a r i n erzogen wird, eben durch Leiden. Dann aber kommt auch noch die Heilszeit für die Massen. Freilich müssen sie da erst durch schwere Gerichte in dieser Welt und im Totenreich. Sie müssen den Zusammenbruch all ihrer irdischen Gedanken erleben, und zwar in äußerlichen schweren Gerichten - das musste ja in i h r e r A r t die Geistesgemeine auch. Haben sie diesen erlebt, dann sind sie reif für das Angefasst-Werden von innen. Dann wird der Herr mit Seiner Geistesgemeine erscheinen und Juden und Nationen unter Seine Herrschaft stellen. Dann wird’s eine Lust sein, die Massen zu segnen, sie nach den inneren Linien Christi zu leiten und auch äußerlich glücklich zu machen. Dabeisein zu dürfen, ist höchste Seligkeit. Drum wollen wir gerne jetzt, als Herausgenommene, auch die Passion der Masse tragen an unserem Teil. Wir wollen fleißig auf unsern Berg - den Berg Zion, da Christus thront - gehen und dort Kraft holen zum Alleinstehen und Alleingehen, aber auch Liebe für die Massen, deren Führer in Jesu wir einst werden sollen.

Lies weiter:
13. Kreuzestrost für den Heiland Mt 15:21-28