Die Gesinnung Jesu Christi

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
Von Daniel Muhl

Bibeltext:

  • Phil 2:5 - Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus [war],

Wie ich schon mehrfach betonen durfte, war die Gesinnung Jesu eine Niedrigkeitsgesinnung. Es war ein Denken, das zum Ziel hatte, seinen Nächsten zu erheben. Das Denken Jesu wollte die, im Tode, verlorenen Seelen retten und sie in das Leben führen. Das konnte Er nur, indem Er ganz hinabstieg und zur untersten Person wurde. Nur so konnte Er das Verlorene aufheben und in das Haus Gottes führen.
Jesus hat die Menschen nicht entwertet – wie wir das oft machen – sondern Er hat ihnen Wert gegeben, indem Er sie in die unverdiente Gottessohnschaft berufen hat! Die ersten 17 Verse dieses zweiten Kapitels könnte man wie folgt aufgliedern:

  1. Von Vers 1 – 4 beschreibt Paulus die Eigenschaften der Gesinnung Jesu Christi!
  2. In Vers 6 – 11 werden die Auswirkungen dieser Gesinnung deutlich.
    1. Die Verse 6 – 8 beschreiben den Abstieg des Gottessohnes!
    2. Die Verse 9 – 11 zeigen uns die Erhöhung des Herrn, die darin gipfelt, dass alle Geschöpfe zu einer neuen Erkenntnis kommen (Jes 45:24), die dann auch zu einer wunderbaren und universalen Anbetung führt!
  3. Die Verse 12 – 13 weisen dann darauf hin, dass man diese göttliche Gesinnung nicht aus sich selbst produzieren kann, sondern dass Gott sie in uns bewirkt! Ebenso bewirkt Gott dann auch die Auswirkungen dieser Gesinnung!
  4. Im Vers 14 kommt dann der Imperativ! Nachdem wir erkannt haben, dass Gott sowohl das Wollen, als auch das Vollbringen in uns bewirkt, sagt Paulus dann: „Tut alles ohne Murren und Zweifel!“ Damit ruft Paulus zum Gehorsam und zum Glauben auf! Wenn Gott in uns das Wollen und Vollbringen bewirken will, können wir uns dagegen wehren, wie dies Jona tat oder wir tun es widerwillig und mit Murren (wie Bileam widerwillig das Volk Israel segnete) oder wir tun es freiwillig aus Liebe und damit ohne Murren und Zweifel. Wenn wir etwas ohne Zweifel tun, dann heißt das auch, dass wir es im Vertrauen darauf tun, dass Gott es wirklich gut mit uns meint!
  5. Der Vers 15 macht dann auf die Auswirkungen des Gehorsams und des Glaubens aufmerksam: Durch dieses Verhalten erweisen wir uns als lautere, tadellose und unbescholtene Kinder Gottes, die als Himmelslichter in einer (dunklen) Welt leuchten!
  6. Die Verse 16-17 machen deutlich, dass dies nur dann (bis auf den Tag Christi) geschehen kann, wenn wir auch am Wort des Lebens festhalten! Dadurch konnte Paulus am Ende seines Glaubenslaufes auch als Trankopfer versprengt werden. Ohne Vertrauen und Festhalten am Wort des Lebens, wäre ihm das nicht möglich gewesen!

Das griech. Wort für Gesinnung lautet phroneō und hängt mit Einsicht, bzw. Besonnenheit (phronēsis; +5428) zusammen. Die Gesinnung Jesu Christi kommt natürlich nur durch den innewohnenden Geist Gottes zustande. Dieser Geist vermittelt uns aber auch eine Einsicht in die göttliche Realität, so dass bei uns auch eine Besonnenheit entstehen kann, bei der wir in eine überlegte und selbstbeherrschte Gelassenheit hineinkommen.