Der wiederkommende Herr (Offb 19)

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

Offb 19:11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit.
Offb 19:12 Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst;
Offb 19:13 und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes.
Offb 19:14 Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, bekleidet mit weißer, reiner Leinwand.
Offb 19:15 Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er mit ihm die Nationen schlage; und er wird sie hüten mit eisernem Stab, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
Offb 19:16 Und er trägt auf seinem Gewand und an seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.
Offb 19:17 Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die hoch oben am Himmel fliegen: Kommt her, versammelt euch zum großen Mahl Gottes,
Offb 19:18 damit ihr Fleisch von Königen fresst und Fleisch von Obersten und Fleisch von Mächtigen und Fleisch von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als auch Sklaven, sowohl von Kleinen als auch Großen!
Offb 19:19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer Krieg zu führen.
Offb 19:20 Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet - der mit ihm war und die Zeichen vor ihm tat, durch die er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten - lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.
Offb 19:21 Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund dessen hervorging, der auf dem Pferd saß; und alle Vögel wurden von ihrem Fleisch gesättigt.

Die Beschreibung des wiederkommenden Herrn

Seine Eigenschaften

Der Himmel öffnet sich

Bevor der Herr erscheint, öffnet sich der Himmel:

  • Offb 19:11 - Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit.

Diese Aussage zeigt uns, dass bis zu diesem Zeitpunkt der Himmel geschlossen ist. Bevor der Herr seinen Krieg in Gerechtigkeit führt, muss sich der Himmel öffnen. Heute ist der Himmel geschlossen. Auch wenn die Astronomen behaupten, Milliarden von Lichtjahren weit zu sehen, hinter den verschlossenen Himmel sehen sie nicht.

Nebenbei bemerkt: Ich glaube nicht, dass der Himmel Milliarden von Lichtjahren umfasst, ich glaube viel eher, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht konstant ist, dass das Licht gekrümmt ist und der interstellare Raum sich an gewissen Stellen so verdichtet, dass die Messungen der Astronomen ein falsches Bild abgeben. So findet man in Wikipedia u.a. folgende Aussage:

Die Größe des Schwarzschildradius beträgt für ein Schwarzes Loch von einer Sonnenmasse etwa 2,9 km, für ein Objekt von einer Erdmasse etwa 9 Millimeter.

Der Durchmesser des Weltalls wird auf 78 Mrd. Lichtjahre geschätzt (Quelle: Wikipedia). Ein Lichtjahr beinhaltet ca. 9,46 Billionen Kilometer. Der Erddurchmesser beträgt ca. 12'700 km, also 0,000' 000' 012’ 713 Bill. km. Die Erde ist also 744 Mio. mal kleiner als ein Lichtjahr. Innerhalb von 78 Mrd. Lichtjahren ist die Erde geradezu ein "Nichts". Sollte die Erde in der Mitte des Universums sein (was wahrscheinlich nicht der Fall ist), müssten wir heute Sterne sehen, die vor 39 Mrd. Jahren ihr Licht ausgesendet haben. Die Größenverhältnisse von Raum und Zeit, die uns hier die Wissenschaft vor Augen führen, sind für mich schwer zu glauben, nur schon deshalb, weil wir nicht wissen, ob sich die Gesetze der Lichtgeschwindigkeit konstant verhalten. Ich glaube, wir werden einmal alle Staunen, wenn wir die tatsächlichen Größenordnungen erkennen können.

Was passiert nun, wenn sich der Himmel öffnet? Sehen dann die Menschen plötzlich eine weitere Dimension, bekommen sie dann plötzlich eine ganz andere Realität vor Augen geführt? Ich weiß es nicht, aber wie auch immer; der Himmel ist heute verschlossen, so dass wir "die Himmel" noch nicht sehen können. Ich gehe davon aus, dass hinter dem Himmel, den wir jetzt sehen können, "die Himmel" verborgen sind (1Mo 1:1).

Was zeigt der geöffnete Himmel?

Der geöffnete Himmel zeigt uns die wahre Realität, die Realität, die man heute nicht sieht und die man nur glauben kann:

  • "und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit."

Als Jesus in Jerusalem einzog, ritt er auf einem Eselsfüllen (Joh 12:15). Nicht auf einem majestätischen Schlachtross, sondern auf einem einfachen Lasttier. Nicht zuletzt deshalb, weil er in Jerusalem die Last der Welt trug. Hier aber erscheint Jesus auf einem weißen Pferd. Jetzt kommt er als Feldherr, der auf einem weißen und somit auf einem reinen Pferd reitet und Krieg in Gerechtigkeit führt. Bei diesem Krieg kommt keiner ungerechtfertigt um, bei diesem Krieg werden keine Unschuldigen vernichtet. Hier wird Krieg in Gerechtigkeit geführt und es wird in Gerechtigkeit gerichtet.
Die beiden Namen, die hier erwähnt sind, sagen uns sehr viel über die Einmaligkeit Jesu aus. Man hätte hier ja auch schreiben können: "Er heißt Gerecht und Wahrhaftig!" Aber hier steht "Treu und Wahrhaftig"! Die Erfahrung zeigt: Wenn wir Menschen versuchen, ganz treu zu sein (wobei wir das gar nicht können), dann fällt es uns schwer auch ganz wahr zu bleiben. Wer sich bemüht, möglichst immer ganz wahr zu sein, der wird sehr schnell einmal untreu.
Wenn der Freund eines Richters vor Gericht erscheinen muss, weil er eine große Schuld auf sich geladen hat, dann muss die Schuld getilgt werden und aufgrund der Wahrheit muss der Richter seinen Freund verurteilen. Gleichzeitig will der Richter aber auch zu seinem Freund stehen. Weil er treu ist, wünschte er sich auch eine Möglichkeit, ihn vor einer Verurteilung zu verschonen, vor allem auch deshalb, weil er sieht, wie leid es seinem Freund tut. Wenn er kein Urteil spricht, dann ist er nicht wahrhaftig und wenn er ihn ohne Gnade verurteilt, dann erkennt man keine Treue. "Treu und Wahrhaftig" zu sein, kann man mit der Quadratur des Kreises vergleichen. Doch was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich! Durch seine Opferung auf Golgatha, wo er die Sünde des Kosmos wegtrug (Joh 1:29), hat er das gerechte Urteil und das Gericht nicht einfach ausgelassen, sondern er hat es an sich selbst vollstrecken lassen. Gleichzeitig kann Jesus vollständig treu sein, obwohl wir manchmal untreu sind! Er ist treu und gleichzeitig wahrhaftig!

Die nächste Aussage verbirgt noch mehr Geheimnisse:

  • Offb 19:12-13 - Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst; 13 und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes.

Die Augen Jesu, die alles sehen und beurteilen, sind zutiefst von der Liebe geprägt, den die Liebe ist eine Flamme Jah's (Hl 8:6). Gleichzeitig ist das Feuer auch ein Symbol auf die Gerichte Gottes. Doch Liebe und Gericht schliessen sich nicht aus, wie wir das vielleicht denken! Die Gerichte haben immer einen zurechtbringenden Charakter (Ps 107 / Zeph 3:8-9). Sie führen zur Umkehr und letztlich zu der Einsicht, dass die Liebe das Erstrebenswerteste ist, das es überhaupt gibt!

Das Feuer der Liebe Gottes verbrennt alles was nicht Liebe ist und es brennt für immer, aber es verbrennt die Schlacke nur solange, bis keine Schlacke mehr da ist und dann wird Gott alles in allem sein, weil alles von seiner Liebe durchdrungen ist (1Kor 15:28)!

Die vielen Diademe (w. Durch-bundenes) sind ein Zeichen seiner Königswürde. Diese Diademe kann man sich vielleicht auch als einen verzierten Turban vorstellen.

In diesen Versen werden gleich mehrere Namen des Herrn erwähnt: "Treu", "Wahrhaftig", "ein Name den niemand kennt, als nur er selbst", "Wort Gottes", "König der Könige", "Herr der Herren". Ein Name in der Bibel hat auch immer etwas mit der Identität, der Bestimmung und Berufung zu tun! Jesus Christus ist der Treue, der Wahrhaftige, das fleischgewordene Wort Gottes, der König der Könige! Das alles ist auch seine Identität. Da gibt es aber auch noch ein Name, den niemand kennt, als nur er selbst. Was will uns die Bibel damit sagen? Was nützt uns ein Name, den wir nicht kennen? Wenn es so einen Namen gibt, könnte man ihn doch gleich weglassen, resp. gar nicht erwähnen.

Die Aussage, dass Jesus einen Namen trägt, den sonst niemand kennt, ist aber trotzdem sehr aufschlussreich. Er hat noch eine verborgene und geheimnisvolle Identität, die (noch) niemand kennt. Will uns der Herr in der Ewigkeit noch mit einer Identität oder Bestimmung überraschen, die wir heute noch nicht wahrnehmen können. Handelt es sich hier um etwas Ähnliches, wie damals, als Jesus zu den Jüngern sagte:

  • Joh 16:12 - Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.

Der Vater hat dem Sohn noch eine Identität gegeben, die uns (noch) verborgen bleibt, die aber untrennbar mit ihm verbunden ist. Vielleicht offenbart sich dieser Name erst in der Vollendung. Wir wissen es nicht.

Das in "Blut getauchte Gewand" dürfte aller Welt deutlich machen, dass er sein Blut für eine verlorene Menschheit vergossen hat und dass er seine Seele in den Tod ausgeschüttet hat (Jes 53:12), damit die Todgeweihten die Möglichkeit haben, Anteil an seinem Leben zu bekommen. Vielleicht besteht auch ein Zusammenhang zwischen diesem blutgetränkten Gewand und dem Blut der Heiligen aus (Offb 17:6). Das sichtbare Blut Jesu ist auf jeden Fall immer ein Zeugnis der Liebe und Hingabe des Herrn!

Das ihn begleitende Heer

Jesus, als der wiederkommende Herr erscheint nicht alleine! Mit ihm kommen Kriegsheere:

  • Offb 19:14 - Und die Kriegsheere, die im Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, bekleidet mit weißer, reiner Leinwand.

Diese Kriegsheere reiten ebenfalls auf weißen Pferden und sind mit weißer, reiner Leinwand bekleidet. Was die Leinwand beinhaltet, durften wir bereits erkennen (siehe hier). Die Kriegsleute, die hier mit dem Herrn kommen, sind solche, die mit der Gerechtigkeit Jesu Christi beschenkt und bekleidet sind (Röm 10:4 / Phil 3:9). Da dieses Ereignis gegen Ende dieses Zeitalters (gr. Äons) stattfindet, gehe ich davon aus, dass es sich hier um diejenigen handelt, die zu Christus gehören. Einige Ausleger werden vmtl. im wiederkommenden Herrn, der mit einem blutgetränkten Gewand bekleidet ist, sowohl das Haupt, als auch seine Glieder sehen. Andere sehen in diesem Herrn nur das Haupt, währendem seine Glieder zu den weiß bekleideten Kriegsheeren gehören. Ich lasse dies noch offen.

Sein Handeln und sein Name

Der wiederkommende Herr vollstreckt jetzt an den Nationen das Gericht:

  • Offb 19:15-16 - Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er mit ihm die Nationen schlage; und er wird sie hüten mit eisernem Stab, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen. 16 Und er trägt auf seinem Gewand und an seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.

Das Schwert, das aus seinem Mund hervorgeht wird praktisch unisono als das Wort Gottes gesehen. Paulus bezeichnet in Eph 6:17 das Schwert des Geistes, als das Wort Gottes und im Hebräerbrief lesen wir:

  • ELB Hebr 4:12 - Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;

Das Wort Gottes war von Anfang an, die entscheidende Kraft, die all das bewirkt, was Gott will. Bereits im ersten Kapitel der Bibel lesen wir: "Und Gott sprach ... und es wurde ..." (1Mo 1:3). Das Wort Gottes bewirkt immer das, wozu es gesandt wird (Jes 55:11). Wenn Gott durch sein Wort eine Verheißung ausspricht, dann entwickeln sich bei uns fast automatisch Vorstellungen darüber, wie und wann diese Verheißungen in Erfüllung gehen wird. Diese Vorstellungen sind in den meisten Fällen falsch. Sein Wort geht meist anders in Erfüllung, als wir uns das vorstellen; aber es geht immer in Erfüllung!

Das Endgericht

Das schlagende Schwert

Jesus führt also mit seinem Wort das Gericht aus. Dabei kommt es zu einer Scheidung von Seele und Geist und es wird ein Richter über die Gedanken und Gesinnungen des Herzens sein! Vor dem Angesicht Jesu und Gottes werden die Gedanken des Hasses, des Hochmutes, der Feindschaft unheimliche Schmerzen auslösen. Plötzlich erkennen die Geschöpfe im Lichte Gottes ihre abgrundtiefe Bosheit und das löst ein schmerzhaftes Feuer in ihrer Seele aus. Wenn vor aller Welt offenbar wird, dass viele aus lauter Hass, den andern Schaden zufügten, dann wird das unheimlich brennen, weil es u. a. im krassen Gegensatz zur Liebe Gottes steht.

Wir tun gut daran, wenn wir die Abgründe unseres Herzens schon heute vor unseren Herrn legen und ihn um Vergebung und Befreiung bitten. Leider gibt es Bereiche unseres Herzens, die wir ganz bewusst nicht offenlegen. Manchmal wollen wir an der Bitterkeit, der Eifersucht und der Wut einfach festhalten. Gleichzeitig wundern wir uns, wenn unser Gebetsleben beinahe erstorben ist. Je schneller wir alles ans Licht bringen, desto einfacher wird es. Wenn wir diese Dinge nicht ans Licht bringen, dann entsteht immer mehr Unfriede und Eifersucht, die letztendlich in Hass übergehen. Deshalb ist es viel besser, wenn wir diese Dinge heute schon ans Licht bringen und nicht erst vor dem Preisrichterstuhl (bema) Christi.

Wenn Jesus hier mit seinem Heer kommt, dann ergießt sich der Zorn Gottes über eine gottlose und gesetzlose Menschheit. Dieses Ereignis wird vmtl. auch in Zeph 3:8 beschrieben:

  • Zeph 3:8-9 - Darum wartet auf mich, spricht der HERR, auf den Tag, an dem ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist es, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um mein Strafgericht über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zorns, denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden. 9 Dann aber werde ich den Völkern andere, reine Lippen geben, damit sie alle den Namen des HERRN anrufen und ihm einmütig dienen.

Der Aufruf an die Vögel

Nun erfolgt durch einen Engel ein Aufruf an die Vögel:

  • Offb 19:17-18 - Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die hoch oben am Himmel fliegen: Kommt her, versammelt euch zum großen Mahl Gottes, 18 damit ihr Fleisch von Königen fresst und Fleisch von Obersten und Fleisch von Mächtigen und Fleisch von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und Fleisch von allen, sowohl von Freien als auch Sklaven, sowohl von Kleinen als auch Großen!

Was ist hier unter diesen Vögeln zu verstehen? Zuerst ist es durchaus denkbar, dass Geier und andere Aasfresser, sich hier an den Leichen, die am Boden liegen, gütlich tun und reichlich zu fressen finden. Doch diese Aussage legt auch eine geistliche Auslegung nahe. Was kann sonst noch unter diesen Vögeln gesehen werden? Ich zitiere aus dem Kurzkommentar von Wolfgang Einert:

Vögel sind Darstellung geistlicher Mächte. Dies gilt gleichermaßen für positive wie auch negative Geistermächte.

In Offb 18:2 wird zwischen den Geistern und den Vögeln einen direkten Bezug hergestellt:

  • Offb 18:2 - Und er rief mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gefängnis jedes unreinen und gehassten Vogels.

Die folgende Stelle könnte auf den Engelfürsten von Moab hinweisen:

  • Jer 48:40 - Denn so spricht der HERR: Siehe, wie der Adler fliegt er daher und breitet seine Flügel aus über Moab.

Auch Jesus macht in diese Richtung eine Bemerkung wenn er sagt:

  • Mt 24:27-28 - Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. 28 Wo das Aas (w. der Leib) ist, da werden sich die Adler (w. Geier) versammeln.

Was genau damit gemeint ist, wenn Geistesmächte das "Fleisch" der Könige, der Kleinen und Großen fressen, ist schwer zu sagen. Möglicherweise wird hier das gleiche Geschehen wie in folgender Stelle beschrieben:

  • Mt 13:36-43 - Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers! 37 Er aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, 38 der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; 39 der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. 40 Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein. 41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun; 42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. 43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre!

Das letzte Aufbäumen des Tieres

Das Tier (w. das Jagende) und somit der Antichrist versucht gegen den Herrn der Herren Krieg zu führen:

  • Offb 19:19 - Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer Krieg zu führen.

Offensichtlich hat der Antichrist noch die Hoffnung, diesen Krieg zu gewinnen. Weil er sich schon oft Zeichen und Wunder bedient hat und weil er vmtl. auch mit Zauberei schon einiges erreicht hat, hofft er auch jetzt, mit seinen übernatürlichen Kräften den König der Könige doch noch zu besiegen.
Das kleine Horn aus Dan 8 wird von den meisten Auslegern auch als der Antichrist interpretiert. Von diesem kleinen Horn lesen wir Folgendes:

  • Dan 8:9-13 - Und aus dem einen von ihnen kam ein einzelnes Horn hervor, zunächst klein, aber es wurde übermäßig groß gegen Süden und gegen Osten und gegen die Zierde. 10 Und es wuchs bis an das Heer des Himmels, und es warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde herab und zertrat sie. 11 Selbst bis an den Obersten des Heeres wuchs er empor. Und er nahm ihm das regelmäßige Opfer weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde gestürzt. 12 Und ein Opferdienst wurde verbrecherisch gegen das regelmäßige Opfer eingerichtet. Und das Horn warf die Wahrheit zu Boden, und hatte Erfolg. 13 Und ich hörte einen Heiligen reden. Und es sprach ein Heiliger zu jemandem - dem Redenden nämlich -: Bis wann gilt das Gesicht von dem regelmäßigen Opfer und von dem entsetzlichen Verbrechen, dass sowohl das Heiligtum als auch der Opferdienst zur Zertretung preisgegeben sind?

Wenn er als kleines Horn sogar bis an das Heer des Himmels kommen konnte und dort Erfolg hatte, dann hatte er die Erfahrung, dass sogar ein solches Unterfangen Erfolg haben kann. Das "Heer des Himmels" aus Dan 8:10 ist sehr wahrscheinlich nicht mit den himmlischen Kriegsheeren aus Offb 19:14 identisch. Meiner Einschätzung nach handelt es sich beim „Heer des Himmels“ aus Dan 8:10 um Engelwesen, die nach wie vor einen Opferdienst tätigen, der durch den Antichrist aufgehoben wird. Diese "heiligen Engel" werden dann auf die Erde geworfen (vgl. mit Offb 12:4). Die himmlischen Kriegsheere aus Offb 19:14 dürften eher solche sein, die zu Christus gehören und als verstorbene Heilige an der ersten Auferstehung teil hatten und um solche, die bereits entrückt wurden. Sollte diese Auslegung stimmen, kann man das „Heer des Himmels“ aus Dan 8:10, durchaus als die "erste Engelgeneration" sehen, währendem die himmlischen Kriegsheere aus Offb 19:14 zur "zweiten Engelgeneration" gehören würden. Zu dieser ersten „Engelgeneration“ sagt Gott inmitten der Gottesversammlung und der Götter in Ps 82:

  • Ps 82:6-7 - Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle! 7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

Diese Sichtweise wäre für mich möglich, ich lasse sie aber noch offen.

Den Ausgang dieser letzten Schlacht finden wir in den nächsten Versen. Von Paulus wird dieses Geschehen auch noch mit anderen Worten beschrieben:

  • 2Thes 2:8-12 - und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft; 9 ihn, dessen Ankunft gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge 10 und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. 11 Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, 12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

Das Gericht über das Tier, den falschen Propheten und das Fleisch

Die letzten beiden Verse dieses Kapitels beschreiben auch Ereignisse, die am Ende des gegenwärtig bösen Äons geschehen:

  • Offb 19:20-21 - Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet - der mit ihm war und die Zeichen vor ihm tat, durch die er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten - lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. 21 Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund dessen hervorging, der auf dem Pferd saß; und alle Vögel wurden von ihrem Fleisch gesättigt.

Die Menschheit wird in den letzten Jahren mit Wundern und Zeichen verführt, wie sie noch nie dagewesen sind. Diese Wunder werden ein nie dagewesenes Ausmaß erreichen. Man wird auch beweisen können, dass diese Wunder echt sind, so dass eine Menschheit fest davon überzeugt sein wird, dass es sich hier um Gott handelt, dessen Bild angebetet werden muss. Paulus beschreibt, wie der Antichrist sich in den Tempel setzten wird:

  • 2Thes 2:3-4 - Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; 4 der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei.

Wenn der Antichrist sich ausweist, dass er Gott sei, dann tut er dies bestimmt auch mit Wundern, deren Echtheit nachgewiesen werden kann. Folgende Aussage deutet das ganz große Wunder des Antichristen an:

  • Offb 13:14 - und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dem Tier, das die Wunde des Schwertes hat und wieder lebendig geworden ist, ein Bild zu machen.

Wenn er wieder lebendig geworden ist, dann kann man durchaus auch von einer Totenauferstehung reden. Diese Totenauferstehung kann dann bewiesen werden, so dass eine Menschheit den "logischen Schluss" zieht: "Dieser ist Gott und ihm, resp. seinem Bild, gebührt Anbetung!"

Währendem das Tier und der falsche Prophet lebendig in den Feuersee geworfen wird, werden die übrigen Menschen zuerst getötet und anschließend den Vögeln zum Fraß vorgelegt. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Gericht im Feuersee für das Tier und den falschen Propheten wesentlich schwerer sein wird, als für die Menschen, die das Malzeichen des Tieres annahmen. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Menschen zu einem späteren Zeitpunkt (vmtl. nach dem 1'000-Jahrreich) auch in den Feuersee geworfen werden, da sie ebenfalls nicht im Buch des Lebens geschrieben stehen:

  • Offb 20:15 - Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Der Feuersee wird als der zweite Tod bezeichnet (Offb 20:14). Hier wird vmtl. das geschehen, was Jesus einmal beschrieb, als er sagte:

  • Mt 10:28 - Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle (gr. geenna; +1067)!

Im Feuersee dürften Leib und Seele verdorben werden. Alles Böse wird endültig beseitigt und das führt dann zu einem ganz großen „Halleluja und Amen“!