Der rechte Gottesdienst nach Ps 50

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Der rechte Gottesdienst: Gott will nicht Tieropfer, sondern Dank und Bitte (Ps 50)

Sinn: "Wer Dank opfert, verherrlicht mich." Dies wurde schon oft so gedeutet: Auch in schwerer Zeit Gott danken - allezeit für alles (Eph 5:20) - das ist ein Opfer, das ihm gefällt. Das ist auch richtig. Doch im Zusammenhang mit Ps 50 meinen die Verse 14 und 23 nicht etwas Schweres, sondern eine Erleichterung: Ihr müsst euch nicht mit Tieropfern abplagen (die ich eigentlich sowieso nicht brauche); bringt mir lieber Lob und Dank dar und bringt mir eure Bitten in der Not! Solche "Gaben" sind mir lieber.

Auch aus Ps 40:7 - Ps 51:18,19 - Ps 141:2 geht hervor, dass Gott an den äußerlichen Opfergaben Israels eigentlich gar nicht interessiert ist, sondern an der rechten inneren Einstellung des Menschen. Warum hat er sie dann aber durch Mose anordnen lassen? Nicht um seinetwillen, sondern um Israels willen, als Veranschaulichung des Grundsatzes "Ohne Blutvergießen keine Vergebung" (Hebr 9:22) und als Hinweis auf das wirklich vor Gott gültige Opfer zur Sühnung der Sünden der Welt, das Opfer des Sohnes auf Golgatha.

Ausleger sind verschiedener Meinung bei der Frage, ob Ps 50:9-14 und Ps 51:18,19 eine grundsätzliche Ablehnung der Tieropfer durch Gott bedeuten, etwa im Sinne des viel später geschriebenen Hebräerbriefs (Hebr 8-10). Die einen bejahen dies, während andere meinen, dass Gott hier nicht die Tieropfer als solche verneine (dafür könnte man Ps 50:8 und Ps 51:21 geltend machen), sondern nur eine Darbringung aus falschen Motiven. "Man will Jahweh Kraft zuführen ..., seinen Zorn beschwichtigen und eine günstige Stimmung erzielen" (H.-J. Kraus). Das aber ist typisch heidnisch und das lehnt Gott ab. Nicht wir Menschen, auch nicht fromme Menschen, sind Gott gegenüber die Gebenden, die ihn bereichern oder stärken könnten. Er ist der Gebende, wir können bestenfalls etwas zurückgeben, und zwar Dank und Lob und vertrauensvolles Anrufen seines Namens. Diese "Opfer" gefallen ihm, auch bei dir und mir.

Man spricht von der himmlischen Telefonnummer 5015 und meint damit den 15. Vers unseres Psalms, die freundliche Einladung Gottes, ihn anzurufen. Das wollen wir gern tun, und zwar im Gebet, und ihm alles sagen, vor ihm unser Herz im Vertrauen ausschütten (Ps 62:9). Das ist niemals umsonst, auch wenn die Erhörung nicht zu der Zeit und nicht so kommt, wie wir's erwarteten.

Nachdem Christus den Kreuzestod erlitten und das allumfassende und einzig gültige Opfer dargebracht hat, nämlich sich selbst, sind seither alle Tieropfer für die Glaubenden überflüssig geworden. Umso mehr wollen wir Ps 50:14,15 und Ps 51:19 beherzigen.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Ps 50
📕 Rufe mich an am Tag der Not, so werde ich dich befreien! - Ps 50:15 (D. Muhl)
📕 Der rechte Gottesdienst nach Ps 50 (H.Schumacher)
📕 Gott wohlgefällige Opfer - Ps 50:14.15 (H.Schumacher)