Der Messias im Alten Testament

Aus Bibelwissen
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Der Messias im AT- was sagen die Rabbiner dazu?

(eine Zusammenfassung und Neustrukturierung des gleichnamigen Buches von Risto Santala)

I. Einführung:

A. Warum ist dieses Thema so wichtig und interessant?

Weil es uns Jesus näher bringt Weil wir viel über die Auslegungsmethoden der Bibel lernen Weil wir Heiden uns zu wenig mit jüdischem Denken beschäftigen, da wir von ihnen aufgrund des NT und dass die Juden immer noch nicht an Jesus glauben ein schlechtes Bild haben, so dass wir uns fragen: Was kann aus dem Judentum (für uns) Gutes kommen? Man hat nicht bemerkt, dass durch das intensive Studium der jüdischen Kommentare neben den vielen langweiligen Passagen über das Gesetz viele Juwelen verborgen sind, die wir nun bezüglich unseres Themas ausgraben wollen. Wenn wir uns mit den Juden beschäftigen und lernen wie sie denken, leben und glauben, dann hilft das uns die Bibel und das Leben der Gläubigen in der Bibel besser zu verstehen, da nahezu 95 % Juden sind. Man spricht auch gerne von einem jüdischen Erbe, bzw., dass wir zurück zu unsern jüdischen Wurzeln müssen, wenn wir das Christentum verstehen wollen. Und das ist in der Tat wahr. Wir werden sehen, dass nicht Christen die Idee einer Dreieinigkeit erfunden haben oder dass der Messias 2x kommen wird, dass der Messais der Sohn Gottes ist, ja JHWH selber, die Jungfrauengeburt ist nichts Neues,…sondern dass dies alles schon in rabbinischen Schriften enthalten ist. Das bewahrt uns nebenbei gesagt auch solche Gedanken z. B. der Dreieinigkeit vorschnell als falsches katholisches Erbe abzutun. Warum die Juden dann nicht zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, liegt einfach daran, dass es nicht Gottes Plan ist. Er wollte durch den Fall der Juden den Heiden das Evangelium nahebringen. Er hat auch in der Schrift vorausgesagt, dass die Juden an einem Tag zum Glauben kommen werden, … Nicht zuletzt bringt uns das Thema in die gleiche Situation hinein, wie wir. Die Juden warteten und warten heute noch auf den Messias, wir auch. Sie beschäftigten sich mit dem Zeitpunkt, wir auch. Sie fragten sich, wie man dem Messias begegnet, wie man leben soll, bis der Messias kommt, wir auch. Und sie haben zur Ausgangsgrundlage nur die Bibel aus der sie alles erforschen und dem sie die Priorität einräumen, wie wir auch. Darum möchte ich zu Anfang ein Wort von dem bekanntesten und im Judentum am höchsten angesehensten Rabbi zu Wort kommen lassen: Rabbi Moses Ben Maimonides (RaMBaM) (12.Jh). Er spricht übrigens von Jesus respektvoll und nennt ihn Jesus, nicht Jeschu, wie die orthodoxen Juden. In seinen 13 Grundaussagen, das als Morgengebet jeder frommen Juden betet, heißt es: Ich glaube mit voller Überzeugung, dass alle Worte der Propheten wahr sind (vgl. Apg 24:14). – Ich glaube mit voller Überzeugung an das Erscheinen des Messias und wenn er auch säumt, so harre ich trotzdem täglich seiner Ankunft. Diese Gesinnung wünsche ich uns Christen auch für jeden Morgen, denn wir sind oft von vielen Dingen des Alltags und des Irdischen voll und vergessen mehr denn je uns auf die Ankunft unseres Erlösers vorzubreiten. Die Rabbinen haben viel mehr Messiashinweise im AT gefunden als die Christen. Damit sind sie näher an dem dran was Jesus sagt: Die ganze Schrift zeugt von mir. Wir möchten bei dieser Betrachtung lernen, wie Juden denken und wie man die Bibel auch auslegen kann, um noch mehr Hinweise auf den Messias zu finden, die uns bisher verborgen blieben. Laut Luk.24,44 hat der ganze Tanach (AT) Aussagen auf Jesus. Der Talmud sagt: „Alle Propheten weissagten nur für die Tage des Messias“. Und „die Welt wurde nur für den Messias erschaffen“. Wir müssen auch lernen hebräisch zu denken. Der Grieche denkt in Systemen. Jede Einzelheit wird sofort auf das Ganze bezogen und man schaut wie die einzelnen Teile untereinander zusammenhängen. Hebr. Denken kommt vom Einzelfall zu allgemeinen Regeln, von konkreten Beobachtungen zu Gedanken. Deshalb kennt die Bibel weder Dogma noch System an sich, sondern nur Berichterstattung und Gesetzgebung als Richtschnur fürs Leben. Darum gibt es unter den Rabbinern viele sich widersprechende Meinungen, die alle irgendwo richtig sind, da man noch kein übergeordnetes System hat, wo das eine das andere ausschließt. Wir müssen mehr lernen mit sogenannten Widersprüchen klar zu kommen, wenn sie deutlich in Gottes Wort geschrieben sind, z. B.: Man kann als Gläubiger verloren gehen und doch nicht,…Aus Gnade gerettet sein und doch gute Werke tun müssen/dürfen, …Im hebr. Denken geht es nicht um einen Zustand, sondern um Handlung und Dynamik, was schon in der hebr. Grammatik deutlich wird. Nach hebr. Denken sollten wir zunächst hören worum es geht und fragen ob es in der Praxis funktioniert. Christsein ist Jüngerschaft und Leben. Derjenige, der den Willen tut, wird merken ob die Lehre Jesu von Gott ist. Lehre und Leben ist eine Einheit.

B. Wichtige Hinweise zum Gebrauch dieses Buches und des Judentums überhaupt

a) Schriftzitate:

Die Rabbiner pflegten nur die ersten Worte zu zitieren, da der Leser die Bibel kennt und im Geist den Satz zu Ende führt.

b) Es gibt 4 Auslegungsprinzipien: Peschat: buchstäblicher Sinn, Remez1: Hinweis, Anspielung, Draschah: geistliche, homiletische Aussage, Sod: Geheimnis. Zusammen bilden die 4 Worte das Akronym: PaRDeS (Paradies) mit dem die Bibel oft verglichen wird.

c) Die jüd. Quellen: Das AT führt zu den Targumim, die Targumim führen zur Mischnah und die Mischnah zum Talmud Targumim: Viel vor Christus geschrieben. Es sind erläuternde Übersetzungen ins Aramäisch. Der Talmud sagt: Die Bibel ist in Hebr. geschrieben, aber gewisse Dinge im Targum gehören auch dazu (dabei wurden manche Stücke im AT auch in Aramäisch geschrieben). Ein Zeitgenosse Jesu, Rabbi Hillel, hatte 80 Schüler, wovon Jonathan der Beste ist. Dieser schrieb sehr viel zum Messias im AT, deshalb (!) wurde er abgelehnt. Targumim wurden wie die Midraschim nicht zensiert, darum sind sie für uns viel mehr Wert wie der Talmud! Als die Synagoge die Septuaginta (LXX), die gri. Übersetzung des ATs., nicht akzeptierte, weil die Christen sie benutzen, griffen die Juden auf den Targum Onkelos der schon im 2. Jh. übersetzt wurde, zurück. Midrasch: Bibelauslegungen, (s. bei Draschah): 2-6 Jh. n. Chr. Santala sagt dazu, dass es einen wahren Lesemarathon braucht, um auch nur einen Funken Hoffnung auf Erlösung zu erreichen. Im Mittelalter entstanden neue Midraschim. Sohar: bed. Glanz. Ca. 2. Jh. in Aramäisch. 1000e Seiten über Gottes Wesen, esoterisches und kabbalistisches, aber auch Interessantes wie Zahlenwerte, Abhandlungen über die Dreieinigkeit, und wie der Messias der Sohn Gottes sein kann.… Er wurde wenig von den Rabbinern zensiert, im Gegensatz zum Talmud. Talmud: Sie umfasst die Gesetzesauslegung früherer jüd. Schriftgelehrter: die Schriftgelehrten (Sofrim) von 400-50 v.Chr. und die Lehrer der Tanaim (50 v. Chr - 200 n. Chr., -Paulus war einer davon-) ergeben die Mischnah, den Teil des Talmuds, gegen den Jesus immer im NT kämpfte. Er nennt sie „Überlieferung und Satzungen der Ältesten“. Die Mischnah enthält 4187 Lehrsätze (nur schon) von Rabbi Judah ha Nasi. Die Gemara macht den 2. Teil des Talmud von 2-5 Jh. n Chr.. Sie ist 20 x größer. Der Talmud ist unerteilt in 6 Ordnungen und 63 Traktate und 7 kleine Traktate. Bestimmte Teile wurden von der Synagoge und der katholischen Kirche zensiert!

d) Zur aram. Sprache: Ab und zu gibt es gute Auslegungen, die nur mit der aramäischen Sprache möglich sind. Wir lehnen das nicht ab, weil für uns die Bibel nicht nur in Hebr. und Gri. geschrieben wurde, sondern auch einige wenige Teile im AT in Aram. geschrieben wurden und es somit auch Gottes Wort ist. Von daher sind wir vorsichtig das Ausgelegte vorschnell zu verwerfen, zumal sie die biblischen Auslegungen und Argumente unterstützen und nicht nur alleine für sich stehen (sonst ist Vorsicht geboten).

e) Abkürzungen und Anhang: Wir finden im Anhang den vollen Namen der abgekürzten Rabbinernamen mit einer kleinen Beschreibung wann er lebte und was für eine Bedeutung dieser Mann für das Judentum hat. Es macht Sinn zuerst diese Namen zu lesen (oder dann ihre Daten, wenn sie im Text auftauchen), da dann ihre Aussagen viel gewichtiger erscheinen, als wenn es ein ganz normaler Rabbi sagt. Ebenso finden wir im Anhang einfach noch wichtige und interessante Dinge, die wir aus dem Buch entnommen haben, aber eigentlich nichts mit diesem Thema zu tun haben, sondern nur interessant sind für unser Bibellesen und Glaubensleben. Das kann man dann zum Schluß mal lesen, wenn es einem danach ist.

f) Nun aber zum Hauptthema: Auslegungen Wir haben sie vorwiegend nach Themen und Bibelstellen sortiert, so dass man es leichter finden kann, wenn man zu einer Bibelstelle die rabbinische Meinung hierzu wissen will. So muß man nicht die ganze Arbeit immer durchlesen, sondern kann es schnell an der betreffenden Stelle aufschlagen. Wir versuchten es ein wenig nach Bibelstellen zu ordnen, aber es ist nicht immer möglich gewesen, da die eine Bibelstelle mit einer anderen gedeutet wird und wir das bei der andern nicht nochmals wiederholen wollen. Zudem sind die Rabbiner sich nicht einig, wie wir Bibelausleger auch. Daher haben wir die anderen Auslegungen, die nicht messianisch verstanden wurden, (bzw. die Auslegungen anderer Rabbiner, die die Stelle nicht auf den Messias ausgelegt haben), oft unerwähnt gelassen, da sonst der Rahmen der Zusammenfassung gesprengt wird und unsere Leser gelangweilt werden. Ebenso ist wichtig zu beachten, dass wir nicht alle rabbinischen Auslegungen 1:1 übernehmen können. Wir überlassen es daher manchmal dem Leser ein eigenes Urteil zu finden. Wir haben auch nicht immer hingeschrieben von welcher Literatur diese Auslegung kommt, da manches uninteressant und unbekannt ist, sowie manches auch mehre Quellen hat, die das Gleiche sagen. Wenn wir unsere Meinung kundtaten, dann wird das der Leser sicher an den bestimmten Stellen merken, ohne das extra aufgeführt zu haben.

g) Hebräische oder Aramäische Wörter Wir haben nicht immer die offizielle Transkription der Urtexte ins Deutsche übertragen, denken aber dass Laien und Kenner der Urtextsprachen die Kommentare gut nachvollziehen können. Im Zweifelsfall vertraue der Laie dem Geschriebenen.


II. Hauptteil: Aussagen über den Messias aus jüdischer Sicht, bzw. aus den jüdischen Quellen

Im 1.Mos.: a) Elia lehrte aufgrund der 7 Schöpfungstage (-mündliche Überlieferung-), dass die Welt 6000 J. bestehen soll [danach ein neuer Himmel für den Sabatäon], Die ersten 2000 J. Verwüstung, dann gilt 2000 J. das Gesetz und 2000 J. sind die Tage des Messias. Seine Welt wird Gott erst am Ende des 7. Jts. wiederherstellen. Das Jahr 2000 entspricht dem jüd. Jahr 5759, wobei 215 Jahre der Gefangenschaft abgezogen wurden => Das Jahr 2000 ist das Jahr 5974 nach Adam. Das 7 Jt. fängt also ca. 2026 an (ca. deshalb, weil es sich immer wieder verschiebt). Für diesen Heilsplan müsste der Messias schon 2000 Jahre gekommen sein. Und in der Tat, er kam für die Öffentlichkeit ca. 26-33 n. Chr. Nach dieser Rechnung (sofern sie denn richtig Gottes Wort ist) kommt Jesus also um 2030 wieder und richtig sein messianisches Königreich auf.

b) 1,2: ruach- Geist der Geist Gottes ist der Geist des Messias, denn in Jes.11,2 steht: Auf ihm ruht der Geist des Herrn.

c) 1,3: Licht:

Es ist das Licht des Messias, das auf die Gemeinde des Herrn fällt, denn es steht geschrieben: in deinem Lichte sehen wir das Licht. (Ps.36,10). Midrasch aus dem 13. Jh. Dort steht aber die Person nicht Messias, sondern Herr und Gott, aber interessant und richtig, da Jesus tatsächlich Herr und Gott ist, sowie das Licht der w

Welt Joh.8,12. Die Rabbiner hielten das aram. Wort Nechora (Licht) für einen geheimen Namen des Messias, wegen Dan.2,22 (in aram. Teil des Dan): Er weiß was in der Finsternis ist, denn bei ihm ist lauter Nechora. Diese Auslegung ist nicht weit hergeholt, denn in Jes.60,1-3 und 42,6 wird dies bestätigt: Mache dich auf und (es) werde Licht, denn dein Licht kommt. Interessant dass auch sie dieses Licht als Messias sehen, ebenso auch die Schechina, die Herrlichkeit des Herrn… Die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und er (Messias) wird zum Licht für die Heiden. (In Jes.42,7 wird weiter gesagt, dass Jesus die Augen der Blinden öffnet, …daher ist in V.6 der Messias gemeint.) Risto Santala fragt hier, ob Paulus die jüd. Anspielungen meinte, wenn er von dem Christusgeheimnis (Kol.1,26) spricht.

d) 3,15: Protoevangelium Dies wird komischer Weise im NT nie zitiert, obwohl es bei Juden und Christen klar ist, dass hier der Messias und Satan gemeint sind. Feindschaft heißt eigentlich Hass, der wegen dem Sündenfall kam. Der Messias wird die Welt wiederherstellen. Sie werden Frieden schließen am Ende der Tage, wenn der Messais kommt (Eine Assoziation von aqeb Ferse und iqbah Ende, sowie iqbot meschiha = Füßstapfen des Messais. Das aram. Wort schefjuta ähnelt dem hebr.Wort für zertreten jeschufchah. Man könnte in aram. übersetzen: In den Tagen des Messias, wird er an der Ferse verletzt werden. (In Anlehnung an Ps.22,17: Hände und Füße durchbohrt). Targum Jonathan sagt hier: „Sie werden vom Biß der Schlange geheilt“, bedeutet, dass sie ein Gegenmittel bekommen. Frieden schließen bedeutet: Friede und Sicherheit und er wird in den Tagen des Messias ihr Heiler sein… Zu dem Biß der Schlange und dem Heilen passt auch gut die Geschichte, wo Mose die Schlange erhöhen musste, was ja laut Jesus ein Bild auf ihn war Joh.3, 14-15. Dazu eine ganz interessanter Stelle aus den Apokryphen (auch jüdische Auslegungen) in Weisheit 16, 6-7: „Denn sie hatten ein heilsames Zeichen, auf dass sie gedächten an das Gebot… Denn welche sich zu dem Zeichen (der ehernen Schlange) kehrten, die wurden gesund, nicht durch das, so sie anschauten, sondern durch dich, aller Heiland …du führtest hinunter zu der Höllen Pforten und führest wieder herauf.

Wer ist nun der Same des Weibes? Warum wird er mit der 3. Person: „er“ in Verbindung gebracht? Und ich (Gott) will Feindschaft setzen zwischen dir (Schlange) und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er (3. Person maskulin), [hebr. Hu] wird dir (Schlange) den Kopf zermalmen und du wirst ihm in die Ferse stechen. Sie sehen hier, dass Same nicht Mehrzahl meint, sondern einen Samen, den Messias. Und das nicht nur hier, sondern auch in 1. Mos.4,25 und 22,18 (die ja von Paulus in Gal.3,16 genauso auslegt werden, wie hier schon die Rabbiner! Übrigens mit einer typischen Midraschformel: nicht so, sondern so aufzufassen, hebr. tiqra). Ebenso auch Ru.4,8: Er (der Samen) ist der Löser (und damit unser Erlöser, von uns ergänzt).

e) Zu 1.Mos.4,25 Rabbi Tanhuma und Rabbi Huna sagen: Es handelt sich hier um einen andern Samen von einem andern Ort. Und der andere Same, den Gott für Abel setze ist der Messais.

f) 1.Mos.32 bei uns Christen gibt es ja die Frage: Die große Frage ist ja, wer mit Jakob gekämpft hat, wer dieser Mann war. Siehe daher die Anmerkung von uns2


Nun zu den jüdischen Auslegungen: Der Targum Onkelos sagt, „dass Jakob tatsächlich den Engel des Herrn sah. Aber wer ist dieser Engel des Herrn und wer ist Pnuel? Jes.63,9 enthält ein mystisches Rätsel, das in gewisser Weise mit 1.Mos.32 in Verbindung steht. Jesaja sagt, dass es nicht ein Engel, nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen…“ Die Rabbinen sagen, dass in diesem Vers mit Angesicht, der Engel des Angesichts oder der Engel des Bundes und der Fürst des Angesichts gemeint ist. Rabbi David Qimhi deutet Mal.3,1 dass der Herr, der bald zu seinem Tempel kommt, der Messias ist. Daraus kann man schließen, dass Jakob eine messianische Erfahrung machte, wo er das Gesicht des Messias sah, so Santala.


g) 1.Mos.38 Über den Perez habe ich noch nie eine messianische Sicht gelesen, daher haben mich die rabbinischen Auslegungen hierzu sehr verwundert, aber in positivem Sinne. Sie schreiben: Dies ist die Geschichte von Perez… Als der heilige seine Welt schuf, gab es noch keinen Todesengel…aber als Adam... in Sünde fiel wurden alle Generationen verderbt. Als Perez erschien, begann die Geschichte durch ihn erfüllt zu werden, weil durch ihn der Messias erscheinen wird und in seinen Tagen wird der Heilige dafür sorgen, dass der Tod verschlungen wird, wie geschrieben steht: Er wird den Tod verschlingen auf ewig (Jes.25,8). Man vergleiche hierzu Röm.5,12 und 1.Kor.15,22.54-55! Im Judentum gibt es auch ein Abkürzel eine Art Akronym: So steht ADaM für: A= Adam, D= David, M= Messias. Auf diese Weise wird der Messias, der Sohn Davids, den Sündenfall Adams wieder gutmachen.

Der Messias ist der Sohn des Perez, darum gab man dem Messias auch den Beinamen Ben (=Sohn) Perez. Von daher ist nicht uninteressant, dass auch Perez im Stammbaum Jesu auftaucht und damit als ein Sohn des Perez nachgewiesen wird. Tanhuma: Er ist der endgültige Retter, der messianische König. Und weiter: So zog Juda Nutzen daraus (von seiner Sünde), weil von Perez und Hezron kamen, von denen David abstammte sowie auch der Messias, der Israel erretten wird. Siehe, wie groß auch die Schwierigkeiten sind, die der heilige in der Tat schickt(e), bis er den messianischen König aus Juda erscheinen ließ (od. läßt), von dem geschrieben ist: Der Geist des Herrn ist auf ihm. Midrasch Rabba: Juda war mit einer Frau beschäftigt, als der Heilige das Licht des Messias (Perez) schuf (zeugte). Priestergabe: Der letzte Erlöser ist der Messias, der Sohn David, der von Judas Sohn Perez abstammt. Dies ist der messianische König wie geschrieben steht: Es wird ein Zweig aus dem Stamm Isais hervorbrechen und der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion (Jes.11,2 u. Ps.110,2)… Dies ist der Messias der bald kommen wird, weil von ihm geschrieben steht: Er wird als Porez (Durchbrecher) vor ihnen heraufziehen. Mi.2,13. Interessant finden wir die Assoziation von dem Hauptwort Perez und einem Namen das ein Verb ist : Perez. RaMBaN: Er (Perez-Messias) war von einer Mauer (Gesetz) umgeben, von ihr eingeschlossen. Deshalb wird gesagt: So bist du durch die Mauer gebrochen und kamst aus ihr hervor. Perez war der Erstgeborene. Der Erstgeborene durch die Macht des Höchsten, da geschrieben steht: Ich will ihm einen erstgeborenen Sohn geben. Das wurde über den heiligen Menschen geschrieben, der noch kommen sollte, David den König Israels…. Wer weise ist, wird es verstehen. Hier wird Jesus beschrieben, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Er hat die Mauer des Gesetzes niedergerissen vgl.Eph.2,14f Talmud: Er bringt Jes.8,14 ins Spiel, weil er auch von dem niederreißen der Mauer spricht. Wahrscheinlich Niederreißen = durchbrechen (perez). RaSchI: Perez ist der Retter, der Durchbrecher, der den Weg vor ihnen durchbricht. RaDaQ meint dagegen: dass der Durchbrecher Elia ist (vgl. Elia als Wegbereiter), aber ihr König der Sproß Davids und damit gleichbedeutend mit Herr. D. h. der Messias ist JHWH!

h) 1.Mos.49: Im Segen Jakobs geht es um den Messias, da Jakob ihnen einen Segen gibt, der auf die letzten Tage geht (V.1). RaDaQ sagte, dass überall wo „die letzten Tage“ (oder „zur letzten Zeit“) stehen es um den Messias geht. Den Segen für Juda in V.10 und 11 sehen alle Kommentatoren auf den Messias. „Das Zepter von Juda weicht nicht, bis Schilo kommt und ihm werden die Völker anhangen. Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut.“ Die 3 alten, ungewöhnlichen Wörter für „Füllen“ sind genauso in der Reihenfolge in Nordmesopotamien gefunden worden. Das ist ein Argument für das Alter des Segens (Ca. 1750 v. Chr.), später wurden andere Wörter hierfür benutzt. Targum Onkelos (und andere ähnlich): Das Zepter weicht nicht bis der Messias kommt. Midrasch: Judas Zepter bedeutet die Große Synagoge, der Sanhedrin, der geschlagen wurde und zusammenbrach bis Schilo kam. Dazu weiter unten mehr. Esel an den Weinstock binden: bedeutet die Stadt, die der Messias erwählt hat (Jerusalem), da das Wort, das hier für Esel gebraucht wird eng mit „seine Stadt" verwandt ist (iro und iroh). Der Weinstock ist: Israel (Z. B. Jes.5). Hier wird eine Verbindung zu Mose gemacht, der seine Frau und Kinder auf den Esels setzte (2.Mos.4,20). Das tut der 2. Mose (der Messias) auch. Er wird sich auf einen Esels setzen… (Sa.9,9) und sich erniedrigen. Der Messias kommt nicht auf einem Kriegsroß, denn er ist der Friedefürst… Esel an den Weinstock binden bedeutet: sein Friedensreich ist in Israel. Und wenn bekannt ist, dass er in Frieden kommt, dann werden ihm die Völker gehorchen. Der Messias kommt entweder in einer Generation die völlig gerecht ist (wegen Jes.60,21) oder völlig verdorben (Jes.59,16) ist. Wenn sie gerecht sind, kommt er in den Wolken (Dan.7,13), wenn verdorben, dann ärmlich auf einem Esel (Sa.9,9). Warum preisen die Brüder Judas den Juda (V.8)? Weil nach seinem Namen die Juden ihren Namen haben und weil aus ihm der Messias kommt, wie in Jes.11,1 steht. Schilo: Woher kommt dieser Name? Von schalew friedlich oder schawah Friede, weshalb der Messias den Titel Friedefürst (Jes.9,5) erhält. Andere denken, dass es von Moschlo kommt: ihr Herrscher, weshalb der Messias Herrscher der Völker ist. Für ihn (schölo) ist die Macht. Ps.76,12: Bringt Geschenke dem Furchtbaren [hebr. …schai Lamorah, ergibt, da die buchstaben zusammengeschrieben wurden (ohne Leertaste und ohne Vokale!: SchaILaMoRAH, 3 Buchstaben von SchILoH). Sie sahen darin, dass auch Morah = Furchtbarer (Gottesfurcht) ein Name für den Messias ist, dem man die Geschenke bringen wird]. Der Zahlenwert (ZW) von Schiloh ist 358, wie Schlange. Der Messias wird also den Kopf der Schlange zertreten (er wird die Verderbnis der Sünde vernichten 1.Joh.3,8). Augen trübe/ strahlend von Wein: die Augen des Messias sind so schön, wie strahlend vom Wein, seine Augen sind wie Feuerflammen (hier zitiert Rabbi Abraham Ben Esra die Offenbarung, die nach seinem dafürhalten sehr nützlich ist für Juden zum Lesen). Stab des Herrschers: wörtl. Stab des Gesetzgebers. Der Messias wird die Thora klar und deutlich auslegen (denke an die Bergpredigt). Edle Rebe: Das ist der Messias, der so edel ist. Er bringt rote Früchte. Mit Traubenblut wird er sein Volk reinigen (Denke an Joh.6, dass man ohne sein Bluttrinken nicht gerettet wird).


2. Mose (2.Mos-5.Mos) a) der häufigste vergleich zwischen Messias und einer andern Person wird mit Mose gemacht. Und das zurecht, denn es steht geschrieben: einen Propheten wie mich wird der Herr euch erwecken (5.Mos.18,15). Auch Jesus sagt: Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubt et ihr auch mir, denn er hat von mir geschrieben (Joh.5,46). Auch Phillipus sagte: Wir haben den gefunden, von dem Mose geschrieben hat (Joh.1,45) und auch Petrus und Stephanus zitieren 5.Mos.18,15 in Apg.3,22 und 7,37. Er ist der 1. Erlöser, der Messias der letzte Erlöser. Mit Hilfe der Wunder, die Mose tat, gelang es ihm ein Volk zu retten aber der Messias wird alle Völker dazu bringen, ihm zu dienen, sagte Rabbi Levi Ben Gerschom. Er ist genau wie Mose (5.Mos.18,15), ein Prophet durch den Hl. G. Vom 1. Erlöser wurde gesagt: Er nahm seine Frau und sein Sohn und setzte sie auf den Esel, vom Messias: Er ist arm und reitet auf einem Esel. Wie der 1. dem Volk Manna verschaffte, so wird der Erlöser Ps.72,16 erfüllen: Voll steht das Getreide im Land bis oben auf den Bergen. Und ein anderer Rabbi ergänzte im 3. Jh. n. Chr.: Am Ende wird JHWH selbst erscheinen und Manna vom Himmel schenken (vgl. auch Joh.6,30ff)! Der 1. Erlöser ließ eine Quelle sprudeln, der letzte wird für Wasser sorgen, wie geschrieben steht: Es wird einen Quelle ausgehen vom Hause des Herrn (Joe.4,18), vgl. auch Joh.4,10-14. Bei Mose Geburt wurden Kinder auf Befehl getötet (wie bei Jesus) Er war der Hirte Israel, so erzählen Rabbinern folgendes: Als Mose ein verirrtes Schaf suchte, sprach Gott: Weil du dich erbarmt hast… will ich dich zum Hirten über dein Volk machen. Auch der Messias wird der gute Hirte sein (Hes.34,23). Wird nicht Jesus der gute Hirte genannt? Joh.10,11! Es gibt noch viele andere tolle Vergleiche, die aber von Christen gefunden wurden (z. B. der Mitternachtsruf (ca.2009) brachte über 30 Vergleiche zwischen Mose und Jesus). Hier könnte man einen Juden auf Jesus hinweisen, dass er tatsächlich dieser 2. Mose ist auf den sie warten.

b) Mose sah JHWH in seiner Gestalt und in den Namen JHWH gab er sich Mose zu erkennen (2.Mos.6,2.3; 4.Mos.12,6-8). Was bedeutet das, fragt RaSchI. Mose hat JHWH nicht wirklich gesehen, sondern vielmehr in einer Vision des Hl. G. oder wie von hinten. Auch Jakob sah das Gesicht Gottes am Jabbok als er mit dem Engel des Angesichts rang (1.Mos.32,31). Das Angesicht Gottes ist der Messias, der sie in der Wüste errettet hat (Jes.63,9 wörtl.).

Wie ist dieser Widerspruch zu lösen, wenn in 2.Mos.33,20 gesagt wird: Mein Angesicht kannst du nicht sehen, weil keiner lebt, der mich sieht? In 4.Mos12 steht im Hebr. Das Wort temunah für Gestalt, was in seiner Grundbedeutung Zeichnung heißt, er sah also die Umrisse und eben von hinten (2.Mos.33,23). Eine zusätzliche Möglichkeit ist die, dass Jesus das Angesicht Gottes ist. Wer mich sieht, der sieht den Vater. Wir werden später nochmals auf das Angesicht Gottes näher zu sprechen kommen.

V.11 sagt er, dass er mit Gott von Angesicht zu Angesicht redet, wie ein Mann mit seinem Freund. Hier kann man nicht einfach nur die äußere Gestalt meinen. V.15 wird dann gesagt, dass wenn das Angesicht Gottes nicht vorangeht, er lieber da bleiben will. Nun ist die Lösung die, dass das Angesicht Gottes Jesus ist. In Jes.63,9 wird gesagt, dass das Angesicht eine Person ist und nicht nur ein teil von Gott. Er ist mit dem Volk Israel gegangen, ihm vorangegangen. Er ist der Engel des Bundes, die Wolkensäule, die Herrlichkeitswolke

c) 2.Mos.3,12-14: Und ich (anochi) will mit dir sein und das soll das Zeichen sein. Was bedeutet das? Es ist ein Zeichen der Befreiung, denn mit einem anochi kam Israel nach Ägypten, wie in 1.Mos.46,4 steht. Es ist auch ein Sinnbild für die letzte Erlösung, da geschrieben steht: Anochi wird euch heilen und (zu den Zeiten des Messias) erretten. (Dabei muß man wissen, dass das Wort für „ich“ meistens nicht ausgeschrieben wird, sondern oft ani oder gar in den Verben das Fürwort für „ich“ enthalten ist). Dieses anochi wird hier als JHWH gedeutet und dem Mose offenbart. D. h. sie sehen einen Bezug zu JWHW und dem Messias und zwar aufgrund von Jer.23,6; 33,16, wir kommen später noch darauf zu sprechen, wenn es um die Namen des Messias geht. Die Christen gehen noch einen schritt weiter, dass JHWH dieser Jesus ist, da in der LXX (Septuaginta) der Name JHWH mit Kyrios wiedergegeben wird, was auch im NT immer der Fall ist (bei Zitaten) und Jesus eben dieser Kyrios = Herr ist (z. B. in Phl.2,11).


d) der Messias ist die Wahrheit: eine sadduzäische Schrift, die nur die 5 Bücher Mose gelten lassen sagt: Und er wird ihnen einen Lehrer der Gerechtigkeit erwecken, der sie nach ihrem Herzen führt… Und er wird in den letzten Tagen Gerechtigkeit lehren. Von ihm wird gesagt, dass Gott ihnen durch seinen Messias seinen Hl. G. bekannt machen wird und er wird die Wahrheit sein. Interessant, dass der Messias die Wahrheit ist, daher auch Joh.14,6! Aber ebenso interessant, dass die Juden auch den Begriff Hl. G. für den Geist Gottes haben, da das Wort Hl. G. nur sehr selten in der Bibel vorkommt.

e) Jungfrauengeburt Die Essener schrieben in Qumran: Wenn Gott den Messias zeugt,… und das vor Christi Geburt! Es ist dasselbe Wort wie in Ps.2,7. Kein Wunder, dass (wahrscheinlich) viele Essener sich zum Christentum bekehrten.

f) Der Messias wird König Priester und Prophet sein sagen die Rabbiner! König in vielen Stellen (z.B. 1.Mos.49,10), Priester, da er sich für das Volk verwendet, und Prophet, weil er für das Volk ein neues Gesetz aufstellen wird. Sie streiten sich ob der Messias eine neue Thora bringen wird, oder sie zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückkehren wird. (denke an die Bergpredigt und Rö.10,4: Hier steht gri. Telos = Ziel oder Zweck, wie z. B. in 1.Tim.1,5 und nicht Ende, als Abschluß gemeint, vgl.Mat.5,17. Sie wurden auf Golgatha nicht abgeschafft, so Santala).

g) 2. Mos.15,1 Der Sohar: Dies Lied bezieht sich auf den Einen der kommen soll. Deshalb soll Israel dieses Lied dem singen, der kommen wird… Gott wird seine Hand ausstrecken um den Rest seines Volkes zu retten. Dann werden die, die durch die Täuschung der Schlange starben auferstehen und zu Ratgebern des messianischen Königs werden. V.2: der Herr ist mein Heil verweisen auf den Messias (der Messias ist also JHWH!) h) 4.Mos.6,24-26: wer ist „sein Angesicht“? Targum Onkelos erklärt: JHWH lässt seinen Hl. G. (wörtl. Schechina) über dir leuchten. (Vmtl. steht das wörtl. auch im Targum so drin und wurde nicht von Santala ergänzt). Wenn wir das Angesicht Gottes als Metatron sehen, dann ist das Angesicht Jesus. Auch die Schechina wird als Metatron und damit als Jesus gesehen. Also 2x wird bestätigt, dass es hier Jesus ist und doch spricht er vom Hl. G., so als ob sie eins wären.



Psalmen: Jesus selbst bezeugt in Luk.24,44, dass auch einiges in den Psalmen auf den Messias geschrieben ist. Viele Christen sind sich einig, dass gerade die Psalmen durch und durch messianisch sind. Nestle Aland hat 280 Verweise auf 103 Psalmen. 50 davon handeln vom Leiden bis Pfingsten (Evangelium auch für Heiden). Interessant dabei ist sogar, dass die Juden mehr Psalmen messianisch verstanden haben wie die Christen landläufig sehen. Die Pssalmen heißen Loblieder (tehillim) enthalten aber viele Gebete (tephillot) und Hymnen/ Psalmen (mismorim). Von daher bilden sie das Gesangbuch Jesu und bilden bis heute die Grundlage des jüdischen Gebetsbuches. a)73 Psalmen sind von David geschrieben. Und da Jesus der Sohn Davids ist der den ganzen Segen Davids erbt, sehen die Rabbinen viele Hinweise auf den Messais. b)Die ganzen Klagepsalmen sehen sie messianisch, wo der fromme und schuldlose Gottesfürchtige den Haß der Menschen duldet. Wobei nicht der Messias der Fromme ist, sondern ganz Israel darstellt, der an den Geburtswehen des Messias teilhat. Es ist ein Leiden für das Königreich für alle, die das Joch des Königreiches auf sich nehmen. c)Ps.2 Als Christen ist uns dieser Psalm sehr wichtig, da er fast als einzigste Stelle sagt, dass Jesus Gottes Sohn ist. Wir haben dann immer die Meinung, dass die Juden diese Stelle alle nur auf David (oder Könige allgemein) beziehen. Das ist weit gefehlt. Viele AT-Stellen werden mit dem Satz: „Kundtun will ich den Ratschluß des Herrn“ in Verbindung gebracht, die die Rabbiner vorwiegend messianisch deuten. So auch Ps.2,7! Der ganze Psalm wird auf den gesalbten Messias gedeutet, wenn es auch manche Rabbiner gibt, die sagen, dass es sich auf David, Ahas (wegen Jes.7,11) oder Israel (Mezudat David) u. a. (auch) bezieht. Auch der Talmud sagt : Kurz vor dem Kampf von Gog und Magog …wird gesagt: wir sind zum Kampf gegen den Herrn und seinen Gesalbten gekommen, denn es steht geschrieben: Warum toben die Heiden …. (Ps.2)… Der Heilige sagt…, denn es steht geschrieben …Heute habe ich dich gezeugt… Der Sohar schreibt zu V.12: Küsset den Sohn: Du bist der gute Hirte (Joh.11,11). Von dir wird gesagt: küsset den Sohn. Du bist groß auf Erden, der Lehrer Israels, der Herr, dem die Engel dienen und der Sohn des Höchsten, der Sohn des Heiligen, sein Name sei gepriesen und sein heiliger Geist. (vgl. Heb.1!) d)Ps.16 Der Midrasch schreibt : So werden die Gerechten dessen der kommen wird eines Tages die Herrlichkeit von Gottes Angesicht preisen und werden nicht von seiner Heiligkeit verletzt (getötet), da geschrieben steht: Vor deinem Angesicht ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten (V.11). Zu deiner Rechten ist der Messias gemeint, da in Ps.110,1 steht… Überall also wo die Rechte Gottes steht ist Jesus mit gemeint (z. B. auch Ps.18,36! e)Ps.18: Nach dem Midrasch bezieht sich dieses Lied auf das Kommen des Messias. So ist der Fels in V.32 der Messias aufgrund von 5.Mos.32,15. In V.36 ist deine Rechte ebenfalls der Messias f)Ps.20 Der Herr hilft seinem Gesalbten (Messias) auf (V.7), darum spricht der Psalm auch vom Messias g)Ps.21,5.7.8 …und weil er den Messias, den Sohn Josephs, der getötet wurde, sah…Ich werde dich um nichts mehr als das Leben bitten, denn es steht 21,5 geschrieben Er bittet dich um Leben du gibst es ihm. Der Talmud sagt also, dass der Messias sterben wird, richtig tot sein wird und damit auch indirekt, dass er auferstehen wird, da er ja wieder das Leben bekommt!

RaSHI und Targum sehen hier in V.7.8 den König als den Messias, den Sohn Davids: Wer ist dieser König?... Gott wird keinen König aus Fleisch und Blut krönen, sondern der Heilige wird seine eigene Krone dem messianischen König geben…Gott wird keinen irdischen König in sein purpurnes Gewand kleiden, sondern gab es dem Messias… Auch der Targum bestätigt, dass das Kleid des Messias purpurn sein wird. Jesus hatte dies nur für kurze Zeit an. Aber wir verstehen darum, warum die Evangelien diese Tatsache extra beschreiben.

h)Ps.22 Die Christen sagen, dass dieser Psalm am Fuße des Kreuzes geschrieben wurde. Doch die Rabbiner interpretieren gewöhnlich nur den Schluß messianisch. RaSHI erklärt z.B., dass V.27 in den Tagen des Messias erfüllt werden wird. Dagegen sagt eine Peschikhta Rabbati: Unsere Rabbinen lehren dass eines Tages im Monat Nissan (Osterzeit) die Erzväter zu ihm sagen. Ephraim (Sohn von Joseph, daher Messias Ben Joseph), Messias unsere Gerechtigkeit (!!!). Obwohl wir deine Väter sind, bist du größer als wir, weil du für die Sünden unserer Kinder gelitten hast und durch große schwere Leiden gegangen bist… Um Israels Willen bist du zum Spott der Leute und verachtet vom Volk (V.7)… deine Haut wurde weggerissen bei der röm. Geißelung!), dein Leib vertrocknete wie Holz …und deine Kräfte wie eine Tonscherbe(V.16). Wegen der Sünden unserer Kinder hast du das alles erlitten!!! Ibn Esra zu V.19: es handelt sich um königliche Gewänder, wenn er (der Messias) nicht ein König wäre, dann hätten diese Worte keinen Sinn…. In der Endzeit werden sie kommen und sich vor dem König beugen, der ihre Seele sammeln wird. Der Midrasch sagt zu V.1: nach der Weise „Hirschkuh die früh gejagt wird“, diese Bez. geht auf Esther zurück, im Hebr. bedeutet dies eigentlich das Strahlen der Morgendämmerung (ajälät schakhar) und bringt uns zu Hos.6, 2.3 (s.d.). i)Ps.44,26 Aus diesem Vers (und andere mit: Hos.2,2; 14,6) wird geschlossen, dass der Messias Israel dann erlöst, wenn sie unter tiefster Bedrängnis leiden j)Ps.45 Dieses Hochzeitslied sehen die Rabbinen die Beziehung zwischen Israel und dem Messias. Interessant, dass hier steht, dass der Messias auch Gott genannt wird. Und er ist schöner als die Menschenkinder (ein Widerspruch zu Jes.53? Nein, da Jes.53 sicher nur die letzten Tage Jesu beschreibt). k)Ps.72 Targum und Midrasch verstehen den ganzen Psalm von Salomo auf den Messias als König. V.17: Bevor die Sonne war, war sein Name „Jinnon“, das bed.: „Möge er sprießen“. Es ist einer der 8 Begriffe für „Reis“. Dieser Name wurde dem Messias gegeben, bevor die Sonne geschaffen wurde (RaSHI). Aus diesem Psalm wird weiter geschlossen, dass Ägypten dem Messias Geschenke bringen wird. In V.12 heißt es: alle die ihr um ihn her seid, bringt Geschenke für ihn (schai lo) oder: Geschenk dem Fruchtbaren. Eine sprachliche Verbindung zwischen schai lo und schilo, daher wird gefolgert, dass der Fruchtbare (oder der „für ihn“) der Messias, der schilo ist. l)Ps.78 In V.41 steht, dass sie den Heiligen Israels kränkten (hitwu). Der Heilige Israels, der 15 x bei Jesaja steht wird (an manchen oder allen Stellen) der Messias gesehen und dieser wird gekränkt. Und zwar erklärt der Midrasch, dass dies Schläge sind, die auf dem Körper Male (Zeichen) hinterlassen (vgl. Jes.50,6.7), da das Wort kränken von taw = Zeichen kommt. RaSHI meint es ist das anbringen eines Zeichen, wie in Hes.9,4. Dazu meint ein Jesusgläubiger Rabbiner, dass dies auf die Kreuzigung Jesu prophezeit ist, da der Buchstabe Taw früher wie ein Kreut geschrieben wurde. m)Ps.80 V.15 spricht vom Weinstock Israel, den die Rechte Gottes (= der Messias) gepflanzt hat. In V.18 heißt es wörtlich: …den Mann deiner Rechten, den Sohn, den du dir großgezogen hast. Hier wird Der Messias als Sohn Gottes bezeichnet!!! Leider sieht Ibn Esra im Weinstock Israel und sagt zum Messias „Sohn Ephraims“, anstatt es deutlicher zu formulieren. n)Ps.98,1 Eines Tages wird Israel dem Herrn (JHWH), der kommen wird ein neues Lied singen. Und welches Recht hat Israel dies Lied zu singen? Um Abrahams willen, denn er glaubte…und der Gerechte lebt durch seinen Glauben. (Sie sehen also JHWH als Messias!) o)102 Die Rabbiner haben „nur“ herausgearbeitet, dass dieser Psalm für die Zeit gilt, wenn der Messias da ist. Denn in V.19 steht, dass dies für die letzte Generation gilt (hebr. dor acharon, sonst gebräuchlicher: dor ha ba = die künftige Generation. Dieser Ausdruck steht auch in den Qumrantexten als Zeit für die letzte Generation, die Generation, die den Messias erlebt)! . Santala zeigt in seinem Buch auf, dass dieses Gebet für den Elenden (so die Überschrift des Psalms) in wunderbarer Weise die Situation eines KZ- Häftlings zeigt, wo er auch jemanden kannte, der diesen Psalm öfters gebetet hat und ihn im KZ durchgetragen hat (V.1-13). Nun wird in V.14 davon gesprochen, dass Gott Jerusalem wieder aufbauen soll und jetzt die Zeit gekommen ist, die Stunde da ist, sich Jerusalem zu erbarmen. V.17 wird dann das Kommen in Macht und Herrlichkeit beschrieben. In V.19 ist der Schlüssel zur Parallele. Es steht hier wörtlich: Für die letzte Generation ist dies(er Psalm) geschrieben worden. In V.25-28 wird davon gesprochen, dass Himmel und Erde vergehen, aber Gott (und sein Wort) nicht. Damit haben wir eine wunderbare Parallele zu Mat.24: Am Anfang auch die Leiden der Messiaswehen, dann die Wiederkunft Jesu (V.29-31). V.32-34 dann den Feigenbaum mit der letzten Generation und zum Schluß (V.35) Himmel und Erde vergehen, aber nicht Gottes Wort. Man kann daher sagen, dass die Generation des Feigenbaums auch die Generation ist, die den Holocaust überlebte. p)Ps.110 Hier in Ps.110 sind gleich mehrere Verse messianisch zu verstehen V.1: Rabbi Hunna sagte im 3. Jh.: mein Sohn aus Ps.2 und mein Herr aus Ps.110 sind dieselbe Personen => derjenige der zur Rechten Gottes sitzt, ist Gottes (JHWHs) Sohn. Rabbi Chana (im 4.Jh) sagt: Es ist nicht Abraham wie viele (z. B. RaSHI, Ibn Esra) sagen (wegen 1.Mos.23,6-15), sondern weist auf den Erlöserkönig hin Doch RaSHI sagt auch: „Der Herr (ADoNI) ist derselbe wie in Jer.30,21 (den er zu sich zieht) und ist identisch mit Dan.7,13“. Interessant ist, dass in Dan.7 in der hebr. Übersetzung des aram. Urtextes das Wort HaDOMäH (= zum Schemel hin) ergänzend steht. Es ist damit eine Verbindung zu dem Schemel (DOM) in Ps.110, so jedenfalls die Rabbiner. Ebenso ist es eine Verbindung zu Ps.80,18, wo der Menschensohn (Ben haadam) der gleiche ist, wie in Dan.7,13 und wie in Ps.110 zur Rechten Gottes ist! Midrasch zu den Psalmen: Er sagt das zum Messias und sein Thron wird in Gnaden hergestellt werden Rabbi Schimon der Prediger (12.Jh) fasst den Talmud zusammen und sagt (was lustiges): …Der Heilige wird den messianischen König zu seiner Rechten und Abraham zu seiner Linken setzen. Dann wird Abraham neidisch sein: der Sohn meines Sohnes sitzt zu deiner Rechten und ich muß zu deiner Linken sitzen. Dann wird der Heilige ihn beschwichtigen …: Dein Sohn sitzt zu deiner Rechten (vmtl. Linken, oder ich verstehe es nicht) und ich sitze zu deiner Rechten.( Oder: dein Sohn sitzt zu deiner Rechten von mir aus gesehen und ich zu deiner Rechten von dir aus gesehen). V.2: Priestergabe: Der letzte Erlöser ist der Messias, der Sohn David, der von Judas Sohn Perez abstammt. Dies ist der messianische König wie geschrieben steht: Es wird ein Zweig aus dem Stamm Isais hervorbrechen und der Herr wird das Zepter deiner Macht ausstrecken aus Zion (Jes.11,2 u. Ps.110,2).

V.1 wird am 2.meisten in der Bibel zitiert: 6x. Nur das Liebesgebot aus 3.Mos.19,18 wird öfters zitiert. Darin sehen wir, wie wichtig dieser Vers und der ganze Psalm ist in Bezug auf die Messianität.

V.4: Das NT zitiert diesen Vers an 3 Stellen und bringt damit die Bedeutung zum Ausdruck, dass dieser Vers deutlich von Jesus spricht. Das sehen auch die Rabbiner so. Talmud: die 2 Gesalbten in Sa.4,14 sind Aaron und der Messias… Wenn in Ps.110,4 steht… so wissen wir, dass der messianische König angenehmer ist als der Priester der Gerechtigkeit. q)Ps.118 Die Hallel- Psalmen spielen bei allen großen Tempelfesten eine große Rolle. Der Schlußteil von 118 wird gewöhnlich am Passahabend (-so sagen die Jünger dies am Abendmahl Mt.26,30-) und am Nachmittag des 14. Nissans gesungen, zu der Zeit, wo Jesus gekreuzigt wurde (und zu andern Festzeiten, wie Pfingsten oder dem Hosianna- Tag beim Laubhüttenfest)!!! V.22: RaSHI erklärt, dass mit dem Stein den die Bauleute verworfen haben, der Messias gemeint ist. Es ist erstaunlich, dass selbst die Rabbinen die Möglichkeit einräumen, dass Israel seinen Messias nicht annimmt. Er verweist dann auch auf Jes.28,16. Siehe ich lege in Zion einen Stein (hebr.: eben), einen Stein (eben) der bewährt ist, einen geschnittenen/ geschliffenen Stein (karat pinnah)…. Es gibt 2 Wörter für Schlussstein oder Eckstein: eben pinnah und Rosch pinnah. In der Mezudat David heißt es, dass dieser verworfene Eckstein an den begehrtesten Platz kommt, so dass ihn alle sehen (vmtl. der Schlussstein). Ein toter Stein ist noch unbehauen, ein lebendiger Stein wurde bearbeitet und konnte, wenn das Haus einstürzte wieder verwendet werden und so zum Schlussstein des neuen Hauses werden. Der Prüfstein erfüllt 3 Bedingungen: 1. bewährter, geprüfter Stein 2. ein kostbarer Edelstein für die Ecke. 3. Grundstein, der den ganzen Bau trägt. Der Nachsatz: wer glaubt der flieht nicht, deutet darauf hin, dass die Erfüllung erst durch eine Drangsalszeit geht. Rabbi Samuel Ben Isaak: das ist die Folge des Stolzes Israels. Deshalb wird ihm die Thora genommen und den heidnischen Völkern gegeben werden. V.25-26: Doch Rabbi Juda sagte: „Die Propheten befahlen Israel, dies am Tag ihrer Erlösung ihrem Retter zu singen“. Wie wunderbar doch von diesem Gesichtpunkt der Palmsonntag gelesen wird, als viele Juden eben dieses „Hosianna“ dem Messias Jesus sangen! Ein Erlebnis: Ein Student kam durch das Lesen eines zerfetzen NTs zum Glauben. Sein Vater war Talmudlehrer und bot ihm Geld an, wenn er dem Glauben entsagte. Zur Passahzeit fragte dann sein Bruder, 19 Jahre alt, seinen Vater: Was ist das für ein Stein? Der Vater verstummte. Papa was ist das für ein Stein, den die Bauleute verworfen haben? Wieder Stille. Jetzt fragte der Gläubige seinen Vater, ob er antworten durfte. Der Vater nickte. Er sagte: „Es handelt sich um etwas zwischen Vater und Sohn“. (a-b-n = Stein; a-b = Vater, b-n = Sohn!) Und das ist Jesus, der zwischen mir und dem Vater steht (so ähnlich wird das Gespräch weiterverlaufen haben, denn bald darauf musste er seine Fam. verlassen und wurde Hauptübersetzer des hebr. NTs). r)129,3 „Die Pflüger haben auf meinem Rücken geackert und Furchen langgezogen“. Dies wird auch auf den Messias bezogen im Zusammenhang mit den Wunden/ Zeichen am Körper des Messias. s)Ps.146,7 Der Herr macht die gefangenen frei… was bedeutet das Freimachen von Gefangenen? Manche sagen, dass der Heilige in Zukunft alle unreinen Tiere essbar macht. Weil es das Wort für Gefangene hier Asurim = verbotene Dinge frei macht (anstatt asirim, wie üblich). Sehr interessant, denn Jesus erklärte alle Speise für rein Mt.15,11, Mk.7,19! Risto Santala ergänzt, dass die Speisevorschriften in 3. Mos.11 nicht den Menschen verunreinigt, sondern die Seele, denn es heißt 2 x wörtlich: Verunreinigt nicht eure Seelen. Er zieht den Schluß daraus, dass es sich nicht um eine körperliche gesundheitliche Sache geht, sondern um ein ethisches Problem. t) Das NT erläutert die ganze Heilsgeschichte Jesu aus den Psalmen (christliche Sicht im Nachhinein): verachtet 22,7; 69,19-22 verworfen 118,22 verspottet 22,8-9; 89,51.52 ausgepeitscht 129,3 verhöhnt 69,8.20 ans Kreuz genagelt 22,1-2.14-17 er war durstig 22,16 bekam Galle und Wein zu trinken 69, 20-22 Kleider wurden verlost 22,18.19 Gebeine nicht zerbrochen 34,21 Von den Toten auferstanden 16,10 Himmelfahrt 68,19 Sitzt zur rechten Gottes 91,1; 110,1 Hohepriester 110,4 Er wird die Völker richten 96,10 Seine Herrschaft ist ewig 89,35-37 Sohn Gottes 2,7 Spricht in Gleichnissen 78,2 Stillt den Sturm 89,10 Das Volk sang Hosianna 118,25-26 Für ewig gesegnet 45, 1-4.8.18 Wiederkunft Jesu zur letzten Zeit 102,16-23 Usw.

Sprüche 30,4: Leider bringt dieser Vers kein Rabbiner, aber Santala antwortet einem Juden mit diesem Vers, als er gefragt wurde, wo denn im AT steht, dass Gott einen Sohn hat. Der Jude antwortete, dass man das nicht so wörtlich nehmen kann, als er so getroffen wurde. Da bat Santala ihn weiter zu lesen: V.6+7 bringt dann deutlich zum Ausdruck, dass man das Wort Gottes wörtlich nehmen soll und nichts zu seinen Worten hinzufügen soll. Das traf bei ihm ins Schwarze. Leider hat er nicht geschildert wie es ausging. Dennoch ist es für uns ein goldenes Wort, wo man beweisen kann, dass Gott einen Sohn hat und dies schon im AT enthüllt wird.

Prediger: Midrasch zum Prediger sagt: Die Thora die der Mensch erlernt ist nichts, verglichen mit den Lehren des Messias. Wie wahr ist das doch, wenn wir das NT haben, da verblassen alle Gesetze und Weisungen des Moses.

Die Propheten: Petrus sagt in 1.Petr.1,10-12 und 2.Petr.1,19-21, dass die Propheten viel von Jesus weissagen. Jesaja: Nach der Überlieferung war er der Sohn des Bruders von Amazja, also der Vetter Usijas. Jesaja beschreibt das prophetische und hohepriesterliche Amt des Messias. Er sieht seine Geburt, seine Majestät, seine Erniedrigung und die Herrlichkeit seiner Erhöhung voraus. Ebenso auch die Auferstehungshoffnung, den neuen Himmel und die neue Erde und das letzte Gericht. Er ist zurecht der Evangelist des AT. Parallel zum Aufbau der Bibel, die aus 39 AT und 27 NT Bücher bestehen sind die ersten 39 v. a. Gericht und ab 40-66 sind es 27 Kapitel voller Hoffnung und Evangelium. 62 Stellen werden messianisch gedeutet, leider muß man die meisten selber nachlesen. Hier sind nur einige herausgegriffen (z. B. werden Jes.4,2; 9,5; 10,27; 11,1.6; 14,29; 16,1; 28,5, 42,1; 43,10; 52,13ff; 60,1 im Targum messianisch gedeutet). 2,2: RaDaQ sagt, dass jede Stelle, wo es heißt: „zur letzten Zeit (oder in jenen Tagen)“ auch ein Hinweis auf die Tage des Messias sind. 7,14: Das Wort „almah“ hat die LXX auch mit Jungfrau übersetzt und nicht junge Frau! Es macht auch keinen Sinn, dies als besonderes Zeichen zu sehen, denn eher wäre das ein Zeichen, wenn eine alte Frau noch Kinder bekommt, wie Sara, als eine junge Frau, daher macht auch exegetisch nur eine Jungfrau Sinn. Zeichen: Die Jungfrauengeburt ist ein Zeichen, deshalb wird im NT so oft das Wort Zeichen im Zusammenhang mit der Geburt geschrieben: Luk.2,12.34 9,5: Der Targum sag, dass dies Namen des Messias sind. Der Messias war schon immer, da er Ewig-Vater heißt! 11,1: Reis, Sproß oder Wurzel kommt öfters vor und sind alles Bilder für den Messias. 11,2: Das ist der Geist,…der Geist des Lebens genannt wird. Dieser wird die Weisheit der Dreieinigkeit durch den königlichen Messias überbringen (Sohar). 16,1: Die Lämmer, die gebracht werden müssen, schreibt der Targum, gehören rechtmäßig dem Messias. (Werden wir nicht als Lämmer des Christus bezeichnet! Und wir gehören Christus, müssen aber trotzdem ihm gebracht werden) 28,16: Siehe bei Ps.118 Jes.44+45 Kyros: Er ist ein wunderbares Bild auf Jesus, den wahren Kyrios. Ein Geschichtsschreiber sagt von ihm, dass er als Kind ermordet werden sollte (wie Jesus). Der Schäfer der den Auftrag ausführen sollte verschonte ihn aber. Er war ein friedliebender König, der den Völkern ihre Religionen ließ. 49,23: Vor dem messianischen König werden alle niederfallen, da es in Jes.49, 23 so steht, sagt der Midrasch. 53: Dieses Kapitel fehlt in der fortlaufenden jüdischen Lesung, sowie in allen mittelalterlichen Kommentaren. Das ist auffallend. Nur an Jom kippur Versöhnungstag wird davon vorgelesen. Leider hat er nicht geschrieben, wie viele Rabbiner hierdurch schon zum Glauben an Jesus fanden, da muß man einfach eine andere Literatur dazu lesen. Ich hab mal eine tolle gelesen, vielleicht füge ich das mal noch hinzu. (eine Ausführliche Sichtweise: siehe weiter unten bei der „Leidende Messias“). 55,5: RaDaQ erklärt, dass die beständigen Gnaden Davids den Messias meint, da der Name David für ihn gebraucht wird und da geschrieben steht in Hes.37,25….

Wer ist der Knecht im Jes.? Israel oder der Messias? Der Midrasch sieht in 42,1; 43,10 u. 52,13 den Messias. In 44,1-3 ist es Israel.

Jes. Schildert an vielen Stellen, dass auch die Heiden das Heil erfahren werden

(11,10; 25,7-8; 49,6-8; 52,15; 55,5;  60,3.5.9; 62,10-11)


Jeremia: 16 x kommt „es kommt die Zeit“ vor (sonst nur noch 5x) als Zeichen für die Endzeit. 23,5 „der Herr unsere Gerechtigkeit“ das ist der Name des Messias. Er ist gerecht und wird auch als Sproß bezeichnet (bez.). Dass hier der Messias als Herr, Jahwe bez. wird, bestärkte die ersten Christen Jesus als Kyrios (Herr) zu bez. 23,6; 33,16: Und er wird den messianischen König mit Namen nennen, denn es ist gesagt: Dies ist der Name mit dem er genannt wird: „JHWH unsere Gerechtigkeit“. Er wird die Schuld abtun, da er eine ewige Gerechtigkeit bringt (Dan.9,24). Seine Gerechtigkeit wird gepredigt, da er es getan hat (Ps.22). 23,22: Das Wort sod = Rat, geheim betont, dass wir Gott im geheimen in der Stille begegnen sollen. In Kap.31 wird Ephraim 2x als Sohn Gottes (teurer, erstgeborener) beschrieben, alles Wendungen, die die Rabbiner messianisch auslegten! Auch sonst haben die Wendungen: Sohn (mit Zusatzbez.) eine messianische Auslegung zur Folge, gerade im Jeremia. Auch nur schon der Name Ephraim wird messianisch verstanden: Messias Ben Joseph = Ephraim gibt, da Ephraim Josephs (erwählter) Sohn war. 31, 31-34+32,39.40: Der Messias wird einen neuen und einen ewigen Bund schließen, der auf die Vergebung der Sünden gegründet ist (RaDaQ).

Hesekiel: S.261 Hesekiel war ein priesterlicher Prophet, deshalb auch Kap.40-48! Seine messianischen Prophetien finden sich hauptsächlich in Kap.33-39. 17,22-24: Der zarte Wipfel (Reis) der Zeder ist der Messias (vgl. Mat.13,32). Der Libanon ist in der jüd. Auslegung ein Symbol für Jerusalem. RaSHI u. a. deuten es auf die Tage des Messias, wo alle Menschen unter dem Messias Zuflucht finden. Ganz besonders interessant ist (meine Auslegung), dass Hesekiel sich selber oft als Ben Adam sieht, als Menschensohn (nicht Menschenkind). Das erinnert an Jesus, der sich ja immer so bez. hat, weshalb Hesekiel ein Bild auf Christus ist. Aber auch die Juden sahen eine Verbindung zwischen Ben Adam und dem aram Ben enasch in Dan.7,13, der ja der Messias ist. Das besondere an Hes. ist auch die Sache, dass die Juden eines Sinnes und eines neuen Herzens brauchen um den Messias zu erkennen (Hes.11,17-20 und Kap. 33-36) Der Hirte David in Kap.34-35 ist der Messias: Er ist der messianische König, der aus dem Geschlecht Davids kommt (Mezudat David). Auch RaDaQ erklärt zu Hes.37, dass der Hirte David bedeutet, dass er vom Geschlecht Davids ist und in Kap.37 gibt es sogar einen Hinweis auf die Auferstehung der Toten. Der Messias ist der gute Hirte! 44: der Fürst ist nach RaDaQ u. a. der messianische König, da es in V.4 heißt, dass der Tempel von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt war. Und zum verschlossenen Tor: „ Der Gott Israels ging dort hinein, deshalb ist es verschlossen. Daraus lernen wir, dass der Hl. G. diesen Ort nie verlassen wird. Nachdem er in den Tempel eingezogen ist, wurde das Tor geschlossen“. Dieses goldene Tor wurde erst 1530 verschlossen. Es wird geöffnet wenn Issa (Jesus) wiederkommt. Ist Jesus nicht durch dieses Tor gekommen, beim Einzug nach Jerusalem? Und ist Jesus nicht Gott? Hes.47: Hier meint Santala, dass das Tote Meer nur 2 km von Jerusalem entfernt liegen wird, was bedeutet, dass hier durch den Krieg von Gog und Magog viele geologische Veränderungen (38,20) gibt, z. B. durch Erdbeben (Sach.14,4ff; Ofb.16,18). Wenn man diesen Feldzug von Gog zeitlich früher ansiedelt, wie Fruchtenbaum, dann bedeutet das, dass wir diese gewaltigen Veränderungen noch mitbekommen, bevor die Entrückung stattfindet.


Daniel 2,22: Nechorah (oder Nechirah) ist eine Name für den Messias (s. bei: Mos.1,5) Bei ihm ist lauter Licht, das ist der messianische König denn es steht geschrieben…Jes.60,1. 7,9: Throne stehen hier in der Mehrzahl und deuten auf den Thron Gottes und den Messias sagt Rabbi Akiba 7,13: Wir haben schon anderswo die Stellen angedeutet hier nur noch eine Ergänzung von Gaon (9.Jh.): Er ist der Messias unserer Gerechtigkeit und steht nicht geschrieben, dass er arm ist und reitet auf einem Esel? Er wird arm kommen und nicht stolz und hoch zu Roß. Der Ausdruck mit den Wolken betrifft die Schar der Engel des Himmels und ist ein Hinweis auf die Größe die de rSchöpfer dem Messias verleihen wird. 9,25-27 Laut dieser Perspektive hätte der Messias während der Zeit des 2. Tempels hätte kommen sollen. Darin sind sich die jüd. Ausleger einig (s. bei „Wann kommt der Messias“). Aber man mußte die Stelle irgenwie anders deuten, ähnlich wie die Zeugen Jehovas mit ihren Berechnungen. Man erklärte: IN dem Augenblick, in dem der Tempel zerstört wurde, wurde der Messias geboren…aber ein Sturm hat ihn weit weggetragen. Aber aufgrund dieser Stelle nennt man ihn auch den Tröster und Erquicker der Seele, „der eine der Barmherzigkeit heißt“…

Hosea 2,20-22 +3,4-5: Targum Jonathan: Sie werden den Messias ihrem König gehorchen. Mezudat David: Lange Zeit werden die Israeliten zerstreut sein und auf ihre Erlösung warten …und es wird kein Opfer geben, weil der Tempel in Trümmern liegt…und sie werden sich falschen Göttern zuwenden, weil sie keine Eingebung vom Hl. G. erhalten und keinen Gottesdienst am Altar feiern… Aber nach langer Zeit werden sie in ihr Land zurückkehren und den Herrn suchen…denn er wird zurückkehren und seinen Geist ausgießen über sie und David ihren König, denn sie werden den messianischen König suchen. 6,1-3: Mezudat David: Hier ist die Rede von der Knechtschaft in Ägypten und Babylon. Der 3. Tag bedeutet, dass er uns in der 3. Heilszeit, die noch kommen wird aus der Tiefe herausführen wird und wir leben werden. Er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte, damit ist der Messias gemeint, da in Ps.22,1 auch das Strahlen der Morgenröte (= Licht der Welt = Messias) vorkommt. Midrasch: der 3. Tag wird mit dem Tag der Auferstehung und den 3 Tagen Jonas im Bauch in Verbindung gebracht. 14,6: Hier ist auch von der Auferstehung die Rede, weshalb Paulus diese Stelle in seinem Auferstehungskapitel als Argument/ Erfüllung anführt (1.Kor.15,54.55). Paulus arbeitet hauptsächlich die Parallelen zw. At und NT, die die jüd. Theologen seinerzeit messianisch verstanden haben!!! Darum sind viele Pauluszitate messianisch zu verstehen, auch wenn es zunächst nicht den Anschein hat.

Joel: 2,23: Gnädiger Frühregen (wörtl. Frühregen nach der Gerechtigkeit) bedeutet eigentlich „Lehrer der Gerechtigkeit“ obwohl das Wort moreh „Lehrer“ zugleich ein Synonym des normalen Wortes für Herbstregen (joreh) ist. Dazu: Ibn Esra: Lehrer bedeutet, dass er den Weg der Gerechtigkeit lehren wird und es liegt eine lange Zeit zwischen Früh- und Spätregen. Nach Qimhi weist dies als Gleichnis auf den Messias hin. Auch die Qumranrollen sprechen vom Lehrer der Gerechtigkeit, so dass RaSHI sagen kann: Die Prophetien Sacharjas sind gründlich… wir werden sie erst verstehen, wenn der Lehrer der Gerechtigkeit kommt. 3,1-5: Mit nach diesem ist die Endzeit gemeint, da geschrieben steht: Das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein (Jes.11,9). Ich will meinen Geist ausgießen auf alles Fleisch, bezieht sich auf Israel, sagt Qimhi. Ebenso bezieht die Mezudat David dieses Ausgießen auf die Tage des Messias. Zum Hl. G. sagt der Talmud: Nachdem die letzten Propheten gestorben waren, verließ der Hl. G. Israel, obwohl die himmlische Stimme immer noch zu hören war (vgl. Joh.12,28-30). Die Rabbinen wussten, dass wenn der Messias da ist, der Hl. G. wieder neu wehen wird. Paulus und Petrus (Apg.2; Rö.10) zitieren diese Passage und sehen die Erfüllung in Jesus (wobei es nochmals eine Vollerfüllung geben wird, in der 7 jährige Trübsalszeit und dem 1000 jährigen Reich ). 4,18: Die Quelle im Hause des Herrn wird in Verbindung mit Jes.35; 65, dass Gott in den Tagen des Messias Manna vom Himmel regnen lassen wird und eine Quelle vom Tempel ausgeht.

Amos 4,7: Dieser Vers wird auf das 1000 jährige Reich verstanden. Warum, das wissen wir nicht. 5,18: Tag des Herrn ist klar als die Trübsalszeit definiert. Der Messias kommt, wenn Finsternis ist (im Vgl. mit Jes.60,2) 8,11 Dieser Hunger wird zeitlich in die Tage des Messias eingeordnet 9,7-15 Talmud: Der Messias wird liebevoll Bar (aram. „Sohn“) Naphli genannt, weil er die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichtet. Das hebr. Wort (naphal) für „zerfallen“ bedeutet auch „fallen“, daher sehen die Rabbiner, dass der Messias, der Bar Naphli, gleichsam vom Himmel fallen wird. So nennen ihn die Rabbiner manchmal auch Anani oder Ben Ha Ananim (Sohn der Wolken), wegen Dan.7,14, wo er mit den Wolken kommt. [Das gri. Wort nephelon (Wolken) kommt wahrscheinlich von dem hebr. Wort naphal.] Die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten bedeutet, dass die ganze Welt eine Familie wird Zef.3,9 (s.dort). Diese Verbindung ist für uns nachvollziehbar, aber wir wären nicht selber drauf gekommen.

Obadja: Talmud: Das Wort Gottes spricht in 10 Redeweisungen zu den Menschen: Weissagung, Gesichte, Predigt, Gespräch, Reden, Befehle, Gleichnisse, scherze, Rätsel und Vorraussagen. 2 x spricht der Text von Geretteten. Darum fragen die Rabbiner: Wann kommt der Messias? Dafür führt man Sa.14,4 und 4.Mos.24,17 an und sagt, dass sich „die Geretteten vom Berg Zion“ auf den Messias bezieht, der da kommen soll. Früher gehörte die Königsbotschaft Israel (also das AT- Evangelium), aber da das Volk in Sünde fiel, wurde ihnen die Herrschaft genommen und den heidnischen Völkern gegeben und das Land an Fremde verkauft (vgl.Hes.30,12). Das ist ein starkes Stück, so was aus diesem Text zu sehen, dass sich das tatsächlich so erfüllt.

Jona: Nach jüd. Überlieferung war Jona der Sohn der Witwe von Zarpath, den Elia auferweckte und darum sein Schüler wurde. Seine Auferstehung im Bauch des Fisches, war also eine 2. Auferstehung. Dieses Zeichen des Jonas von dem sogar der Midrasch spricht, ist damit eine Bestätigung, dass Jona tatsächlich tot war und wieder auferstanden ist. Dies wird im NT ja an einigen Stellen betont und angeführt (Mt.12,39-41; 16,4; Lk.11,29-32…). Es ist das Buch der Feindesliebe.

Micha: 2,13: Zu „Durchbrecher“ siehe bei 1.Mos.38 RASHi meint es geht um den Messias, während RaDaQ sagt: der Eine, der den Weg öffnet ist Elia (Mal.3,24) und ihr König ist der Messias. 4,7: Israels Messias blieb wegen der Sünden Zions verborgen (1.Kommen!), aber später wird das Königreich für ihn herannahen, wie der Morgengrauen (2.Kommen für Israel). 5,1:

„Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist“: Der Messias war vorher.

Qimhi sagt: …aus Bethlehem bedeutet, dass er aus dem Hause Davids kommt, denn es liegt eine lange Zeitspanne zwischen David und dem Messias und er ist EL (Gott), was erklärt, dass er von Anfang und Ewigkeit her gewesen ist. RaSHI bringt diesen Herrscher mit dem Eckstein in Ps.118 und dem Jinnon (blühen) in Ps.72,17 in Verbindung, welcher die Kinder des Staubes (Bibelstelle?) von den Toten auferwecken wird!

Habakuk: Sein Einfluß auf das Christentum und die Essener kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Qumranrollen zum Habakukkommentar: und Gott befahl ihm aufzuschreiben, was während der Zeit der letzten Generation geschehen wird; er offenbarte ihm jedoch nicht den ganzen Ratschluß. Die Bemerkung „das es lesen könne, wer vorübergeht“ bezieht sich auf den Lehrer der Gerechtigkeit, dem er alle Geheimnisse seiner Diener, der Propheten offenbarte. Laut Talmud hat die Endzeit schon begonnen, aber der Messias ist noch nicht gekommen. 2,4: Die LXX übersetzt: ek pisteos mou = aus meiner Treue/ aus meinem Glauben. Der Gläubige lebt also durch seinen ihm von Gott geschenkten Glauben (Santala!) Also Nicht, wie Luther: der Gerechte wird durch seinen Glauben leben, sondern der Gerechte wird durch meinen Glauben leben. Demnach muß man die Stelle in Röm.1,17 auch so übersetzen! Sehr interssant Ein Jude erzählte Santala, dass sein Vater ihm vor seiner Ausreise nach Israel noch ein Wort mitgab: Mein Sohn, es wird dir nie gelingen alle Forderungen des Gesetzes zu erfüllen. Aber denke an die Worte des Propheten Habakuks, dass die Gerechten durch ihren Glauben leben. Der Weise Rat half ihm zu verstehen was das wichtigste am Gesetz ist! Der Talmud sagt dazu: Mose erhielt 613 Ge- u. Verbote, … dann kam David und kürzte sie auf 11… Jesaja auf 6, Micha auf 3 (Mi.6,8). ..Dann kam Jesaja zurück und kürzte sie auf 2… Habakuk kürzte sie auf 1, wie geschrieben steht: Der Gerechte lebt aus Glauben. (Kein Wunder zitiert Paulus diese Stelle 3 x und in Röm.1 so deutlich. Dass Paulus eine Verbindung von diesem Vers zu Abraham schlägt kann man im Kommentar zu Ps.98 nachlesen. 3,18: Targum Jonathan: Damit sind die Erlösung und seine Wunder, die der Messias bewirkt, gemeint.

Zefanja: Er war ein Mischling (Kuschi = Dunkelhäutig, wie Zippora und Ebed Melech) und der Überlieferung nach ein Spielkamerad des Jeremia. 3,9: Die ganze Welt ist eine einzige Familie (Organisation, Gesamtheit der Menschen), da er den Völkern reine Lippen geben wird, …Sie dienen dem Herrn Schulter an Schulter (schechem echad) 3,11.12: Talmud: der Sohn Davids kommt erst, wenn aller Hochmut in Israel aufgehört hat… und ein elendes bedrängtes Volk übrigbleibt.

Haggai: 2,6,7: Wird auf die Endzeit bezogen, wo Gott die Herzen der Völker erschüttern wird 2,23: Wie ein Siegelring nicht vom Finger seines Eigentümers genommen wird, so wird meine Liebe nicht von ihm weichen, denn ich habe dich erwählt. Ich habe einen von deinen Nachkommen als messianischen König erwählt (Mezudat David). So ist Math. wichtig, dass Jesus ein Nachkomme Serubbabels ist. (Interessant ist, dass Haggai sagt, dass Serubbabel einen Nachkommen von ihm nehmen wird und den Messias hervorbringen, während Jer.22,30 sagt, dass kein Nachkommen von Jojachin (der Opa von Serubbabel) der Messias sein wird. Wie ist der Widerspruch aufzulösen? Nur durch die rechtliche Sach: Mat. teilt uns den rechtmäßigen Stammbau auf die Königskrone Davids auf, nämlich über seinen Königssohn Salomo. Aber laut dem Fluch Jeremias ( 22,30) durfte der Messias und Thronfolger nicht ein Nachkomme Jojachins sein. Damit wollte Math. sagen, dass Joseph, nicht der leibliche Vater des Messias ist, aber der Pflegevater, dessen Sohn trotzdem Anrecht auf den Thron Davids besitzt, da die Königslinie über den Vater weitergegeben wird (so wie z. B. Mose ein Königssohn des Pharao war). Aber um zu beweisen, dass Jesus auch der leibliche Sohn Davids war und somit doch der Messias sein konnte, das berichtet uns Lukas, der den Stammbaum über die Mutter Maria aufzeigt, um die leiblichen Blutsverwandtschaft Jesu mit David herauszustellen. Er erwähnt nämlich auch Serubbabel und seinen Vater Schealtiel, aber nicht den Großvater Jojachin, sondern hier weicht er ab: Neri!


Sacharjah: 2,3: Die 4 Schmiede sind, sagt der Talmud: Messias, Ben David; Messias Ben Joseph; Elia und den Engel der Gerechtigkeit 3,8: Targum: Gott wird seinen Knecht, den Messias der erscheinen soll, kommen lassen. Die Schriftrollen vom toten Meer unterscheiden den Messias Aarons und den Messias Israels. So sehen auch die Rabbiner einen königlichen Messias und einen priesterlichen Messias. Mose und Aaron haben ja auch diese Unterscheidung. 4,7: Schlussstein: Auf diese Weise wird des Messias offenbart werden, denn sein Name besteht von alters her und er herrscht über alle Königreiche. 6,12: Manche Übersetzen: Siehe den Mann. Sein Name ist der Messias (eigentlich Sproß). Er wird kommen und groß sein und den Tempel Gottes bauen (Darum sagt Jesus auch dass er einen Tempel bauen wird Joh.2, ebenso baute er die Gemeinde Gottes, die der Tempel Gottes ist 1.Kor.3,17) 9,1: Land Hadrach: Dieser Name bezieht sich auf den Messias, denn er ist had (scharf) mit den Heiden und rach (zärtlich) mit Israel. Dieser Hadrach wird die Menschen zur Buße leiten (löhadrich). 9,9: Der Messias wird arm kommen, und nicht stolz und hoch zu Roß. Dieser Vers wurde auch schon anderweitig kommentiert z. B. in 1.Mos.49: 10,4: Aus Juda wird sein König kommen von ihm sein Messias. Mezudat David sieht hier den König, der vom Volk erhöht wurde und der als Eckstein, der am schönsten ist, in den Bau eingefügt wird, da geschrieben steht: Ps.118,22. 12,10: Sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, damit ist der Messias Ben Joseph gemeint (siehe auch weiter unten bei der Leidende Messias). 13,6: Dort steht im Hebr. wörtl. die Wunden zwischen deinen Händen (oder Armen). Die Rabbiner interpretieren es als Schlagen auf die Schulter, zwischen die Arme (für uns ist es Jesu Geißelung auf den Rücken) 13,7: Der nächste (amiti) bedeutet im hebr. „gleichen Ranges“. Daher Mezudat David: Der hirte über den man sich aufmachen soll ist genauso Hirte seines Volkes, wie ich Hirte Israels bin. Dazu sagt Ibn Esra, dass es hier um den Tod des Messias handelt.

Maleachi: Er sieht die Wirkungszeit um 516 (nicht um 400, wie wir landläufig) 20 x steht JHWH Zebaoth allmächtiger Herr (übersetzt Santala, wir normal: Herr der Heerscharen). 3,1-3.23.24: RaDaQ: Er ist der Messias und der Engel des Bundes. Mezudat David unterscheidet: der Herr ist der Messias auf den die Augen aller warten, nach dem sie sich sehnen und wünschen, dass er kommt mit dem Engel des Bundes, welcher Elia ist.(wegen V.23.24). Elia wird vor der Erlösung kommen um Israels Herz zu ihren Vätern zu bekehren 3,19: Wenn der der kommen soll schließlich ankommt, wird der Heilige sein Feuer aus seinem Gefäß offenlegen und die Sünde verbrennen (Midrasch). 3,20: Midrasch spricht vom Aufgehen der Sonne, wenn der Messias kommt, da geschrieben steht: Euch, die ihr meinen Namen fürchtet wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil.

Wir haben nun die Bibelstellen ausgelegt und wollen nun einige Themen nochmals ausführlicher und gesondert behandeln: a)Die Namen des Messias b)Was sagen die Rabbiner über die Trinität c)Die Präexistenz des Messias: d)Die Leiden des Messias (Auslegung über Jes.53) e)Wann kommt der Messias

Die Namen des Messias: Metatron Wer ist Metatron? Es ist ein Kunstname der Rabbinen. Metatron kommt von gri. Meta thronon = der der mit auf dem Thron sitzt (so würden wir es übersetzen). Targum Jonathan sagt, es ist der entrückte Henoch (1.Mos.5,24): Gott gab ihm den Namen Metatron, der Große Schriftgelehrte. Gottlieb Klein schrieb 1898: „Metatron ist die Person, die Gott am nächsten ist, die ihm dient, einerseits sein vertrauter und Gesandter, anderseits der Vertreter Israels vor Gott … Er ist auch Sar ha Panim, der Fürst des Angesichts oder nur der Fürst (Jos.5,14) und er sitzt in Gottes innerem Saal (Penim). Der ZW (=Zahlenwert) von Metatron ist 314 und der gleiche wie für Schaddai, Allmächtiger. Deshalb ist er der Gesandte des Allmächtigen“. Wir werden gleich sehen, dass diese Beschreibung auf Jesus zutrifft. Und damit ist Jesus der Engel (Gesandte) des Herrn, aber auch der Allmächtige selber, sagt sogar RaSchI, da es heißt mein Name ist in ihm (2.Mos.23,20.21) und er den gleichen ZW wie Schaddai hat! Klein erörtert ausführlich, dass im Judentum Metatron oft mit dem Wort Logos gleichgesetzt wird (- ein direkter Hinweis auf Jesus, Joh.1). Es gibt im Talmud 5 Vermittler: Metatron, das Wort JHWHs (aram. Mimra, gri. Logos), Schechinah (Herrlichkeitswolke Gottes), Heiliger Geist und die Stimme vom Himmel. (Für uns ist alles Jesus und der Hl. G.). Metatron wirkt in 1. Linie als Fürbitter (vgl. Hebr.7,25). Metatron ist der Engel des Bundes (Mal.3,1) und ist der Engel, der den Israeliten voranging. RaMBaN meint, dass er das Angesicht Gottes ist, wenn es z. B. in 2.Mos.33,15 heißt: …wenn dein Angesicht nicht vorangeht. Im jüd. Gebetbuch steht zu Neujahr (Rosch Haschanah, an dem Tag, wo Jesus geboren sein soll/ könnte, jedenfalls Adam geschaffen wurde, laut Rabbiner) ein Gebet, wo von Jesus als dem Fürsten des Angesichts gesprochen wird: „Möge es dein Wille sein, dass der Schall des Schofarhorns durch die Vermittlung unseres Gesandten Tartiel, dem Elia… seinen Namen gab und durch Jesus (hebr. Jeschuah), den Fürsten des Angesichts und den Fürst Metatron bis zur Hütte Gottes reicht und möge uns Gnade zuteil werden“. Diese 3 Namen werden als dieselbe Person gesehen (außer Elia). Das bedeutet, dass Metatron Jesus ist. 2 x passierte es, dass Leute die fragten, wer denn dieser Jesus sei, aus der Synagoge geworfen wurden. Tartiel kommt von tartei el = Gottes andere Gestalt oder: in der er sich offenbart! Der Talmud sagt klar, dass Metatron gleichbedeutend mit JHWH ist!!! und der Träger dieses Titels sitzt im Allerheiligsten und handelt als Gottes Sendebote! Er wird dort auch der Fürst des Universums genannt. Rabbi Akiba ergänzt3: Fürst der Thora, Fürst der Macht, Fürst der Engel, Fürst des Heiligtums, Fürst der Herrlichkeit, Fürst der Könige (Ri.5,13) und Fürst der Fürsten. Brauchen wir noch weitere Zeugen?!!! Jesus ist also nicht nur dieser Metatron, sondern auch JHWH selber, die Schechina und eben auch immer der Engel des Herrn, das streiten ja sogar viele Christen ab.

Mimra, das Wort Gottes Klein setzte Metatron den Beinnamen des Messias, mit JHWHs Mimra gleich. Das aram. Wort beruht auf dem Glauben, dass der Christus das fleischgewordene Wort oder der Logos Gottes ist. Der jüd. Philosoph Philo, ein Zeitgenosse Jesu, hielt den Logos für Gottes Gesandten, seinen Sendboten und Engel, der als Hoherpriester vor Gott für die Welt betet. Und das alles vor der Zeit des Hebräerbriefes gesagt! Mimra kommt 596x in den Targumim vor, nie im Talmud (weil dieser nach Jesus geschrieben wurde und er sich ja als die Mimra, der Logos bezeichnet hat). In mehr als die Hälfte der Stellen, wird die Mimra wie eine Person gebraucht. Z.B. schuf die Mimra den Menschen (1.Mos.1,27), in 1.Mos.16,13 spricht sie mit Hagar (da ist es der Engel des Herrn = er ist das Wort, Jesus). Und dort wird der Engel des Herrn als Gott bezeichnet (du bist (der) Gott des Schauens: atah el ra`i)

Weitere Namen: Der Tröster ist der Messias. Und wie ist sein Name? JHWH, denn in Jer,23,6 steht: Und dies ist sein Name: JHWH Zidkenu der Herr unsere Gerechtigkeit. Und Sproß ist sein Name, denn Sa.6,12 sagt: Siehe ein Mann, der Sproß heißt…. Und Tröster ist sein Name, denn in Klg.1 steht: Der Tröster ist ferne von mir. Schilo: 1.Mos.49,10 Gnade: Jer.16,13 Jinnon: (möge er sprossen) Ps.72,17 Wunderrat, Gott, Held, Ewigvater, Friedefürst Jes.9,5 Ben Parets Sohn des Perez 1.Mos.38,29; Mi.2,13 Soreqa = edler Weinstock 1Mos.49,11, Joh.15,1 Gesalbter Ps.2,2; Dan.9,26 Der Engel des Bundes Mal.3,1 Der 2.Mose 5.Mose.18,18 JHWH unsere Gerechtigkeit Jer.23,6 Pnuel 1.Mos.32,30-31 Fürst des Angesichts Jes.63,9 Engel des Angesichts Jes.63,9 Bar Naphli, Anan Am.9,11 Ephraim, Sohn Josephs Jer.31,9 Bar Enasch Dan.7,13 Metatron Sohar Mimra Sohar Jinnon Ps.72,17 Morah der Fruchtbare Ps.76,12 Der Erste Jes.41,27 Eckstein Ps.118,22 Sohn Davids Hos.3,5 Nechorah- Licht Dan.2,22 Hadrach Sa.9,1 Grundstein Jes.28,16

8 hebr. Namen für Sproß: Zeman Sa.6,12 Jes.4,2 Jer.23,5; Nezer Jes.11,1 (daher: er wird Nazoräer heißen Mat.2,23. Weitere Beinamen sind Netiruta, Natrona, beide kommen vom Verb, wie Nazareth= Beobachtungsposten. Der Messias ist also ein Wächter und ein Beschützer.) Hoter Jes.11,1; Schoresch Jes.11,10; 53,2; Jinnon Ps.72,17, Zameret oder Rosch Jenikotav Hes.17,4.22

Die Namen des Messias waren schon vor der Schöpfung festgelegt. Sie beschreiben welche Art der Auftrag des Messias sein wird. (Daher sind Namen Wesen und Aufgaben eines Menschen) Im NT kommen noch folgende hinzu (noch unvollständig): Heiliger Ps.16,10.11 (in Apg.2,27; 3,14) Gerechter Ps.16,10.11 (in Apg.3,14) Fürst des Lebens Apg.3,15 (vmtl auch aus Ps.16,10.11) Was sagen die Rabbiner (nicht nur einfache Juden) zur Trinität Gottes? 1.Zur Gottheit Jesu (des Messias): der Messias ist El (Gott), was erklärt, dass er von Anfang und Ewigkeit her gewesen ist (Kommentar zu Mi.5,1 (s. dort). 2.Midrasch zu 3.Mos.26,13: Morgen wenn die Endzeit kommt wird der Heilige der Völkern nicht sagen: Dies oder das habt ihr meinem Sohn getan… Sie glauben also dass der Heilige einen Sohn hat, den Messias 3.In Ps.2 wird 2 x gesagt, dass der Messias der Sohn Gottes ist! Unsere Rabbiner lehren, dass sich dieser Psalm auf den Messias- König bezieht…(RaSHI) 4.Der Sohar zu Ps.2,12: Du bist groß auf Erden, der Lehrer Israels, der Herr, dem die Engel dienen und der Sohn des Höchsten, der Sohn des Heiligen, sein Name sei gepriesen und sein heiliger Geist. 5.Da der Name Gottes immer im Plural steht (Älohim) und das Verb aber im Singular, muß es eine Art Dreieinigkeit geben. 6.Der Sohar fragt: „Wie können diese 3 eins sein? Sind sie nur eins, weil wir sie so nennen? Wie sie eins sind, können wir nur auf Drängen des Hl. G. und auch dann nur mit geschlossenen Augen erkennen“. 7.Der Sohar bez. das Problem der Selbstoffenbarung Gottes als das Geheimnis der Zahl 3. Sie sind wir die äußere Hülle, der inneren Wahrheit. Eines Tages wird dieses Geheimnis vom Messias enthüllt!!!, da es heißt: Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, … 8.Auch die Qumranrollen sprechen vom Messias als Sohn des Allerhöchsten 9.Oder Sohn des Heiligen. Er wurde von Gott gezeugt! 10.Rabbi Hunna sagte im 3. Jh.: mein Sohn aus Ps.2 und mein Herr aus Ps.110 sind dieselbe Personen => derjenige der zur Rechten Gottes sitzt, ist Gottes (JHWHs) Sohn 11.Santala hatte ein Gespräch mit einem Juden, der ablehnte, dass Gott einen Sohn hat: Zeig mir wo das steht, sagte er zu Santala. Der lies in Spr.30,4 lesen worauf dieser antwortete: Man kann das nicht wörtlich nehmen. Dann bat er ihn weiterzulesen: Alle Worte sind durchläutert. Er ist ein Schild denen die ihm glauben: Tu nichts zu seinen Worten hinzu, dass er dich nicht zur Rechenschaft zieht und du als Lügner dastehst. Das traf bei dem Juden ins Schwarze. 12.5 Ausdrücke haben sie in dem Zusammenhang der Trinität S.178 13.die Rabbiner sprechen wie die Christen vom Geheimnis der 3. Er sitzt zur rechten Gottes und man höre und staune: alle Gebete sollten im Namen „Jesu, des Fürsten der Gegenwart“ an Gott gerichtet werden. Das sagen Juden, dass man nicht (nur) direkt zu Gott beten soll, sodnern durch Jesu, so brauchen auch wir uns nicht zu verstecken wenn wir zu Jesus beten anstatt nur zum Vater, wie uns manche weissmachen wollen (es sei die Gewohnheit des Paulus und … gewesen). 14.In seinen Wunden sind wir geheilt. Es ist Zeit für ewig eine neue Schöpfung zu schaffen! Schicke ihn zurück aus Seir, dass wir ein 2. x im Libanon (Tempel) hören können. Er ist unser Gott, unser Vater, unser König, er ist unser Erlöser und er wird ein 2.x uns befreien und erlösen. Schließlich werde ich euch erretten, wie zu Anfang, so dass ich euer Gott sein werde. Der Messias ist Gott und unser Vater, obwohl sie das sonst nur von dem einen Gott sagen. 15.RaMBaN: Er (Perez-Messias) war der Erstgeborene. Der Erstgeborene durch die Macht des Höchsten, da geschrieben steht: Ich will ihm einen erstgeborenen Sohn geben. Das wurde über den heiligen Menschen geschrieben, der noch kommen sollte, David den König Israels…. Wer weise ist, wird es verstehen.


Die Präexistenz des Messias: Der Sohar sagt, dass er im Garten Eden gegenwärtig war, wo er ein neues Gesetz aufstellte, in dem es keine Gebote oder Verbote mehr gibt. Dass er der Same des Weibes Der Same Abrahms oder einfach der Same von einem andern Ort ist Er ist die Mimra durch die die Welt erschaffen wurde Er wird geboren werden durch den Hl. Geist (Jungfrauengeburt!). RaMBaN ergänzt:. Der Erstgeborene durch die Macht des Höchsten, da geschrieben steht: Ich will ihm einen erstgeborenen Sohn geben


Der leidende Messias Sa.12,9-14; 13,6-7 und Jes.53: Sie werden mich ansehen,den sie durchbohrt haben deuten viele Rabbiner auf den Messias Ben Joseph Jes.53 ist im Mittelalter aus der jährlichen Lesung des AT gestrichen worden, aber z. Z. Jesu wurde noch darin gelesen, da der Kämmerer fragt, ob Jesaja von sich spricht oder von jemand anders (Apg.8). Normal wird gesagt, dass es sich um Israel handelt, die für die Sünden der Heiden büßen. Auch Israel in der Zerstreuung (RaDaQ). Doch dann müsste Israel sündlos sein, da ein Sühneopfer ohne Fehler sein mußte. Rabbi Elia de Vidas im 16. Jh. schreibt: So litt der Messias wegen unserer Sünden und wurde verwundet. Wer nicht will, dass der Messias für unsere Übertretungen verwundet wird, der soll doch selbst leiden und seine Sünden tragen Der Targum ergänzt schon in 52,13, dass der Knecht der Messias ist, wenngleich er dann von Israel spricht. Dagegen sagt ein Midrasch aus dem 9. Jh. ganz klar: Dies ist der Messias, der sich erheben und hoch erhaben, höher als Abraham und Mose und über den anbetenden Engeln sein wird. Rabbi Alschekh: Unsere alten Weisen bewahrten uns das Zeugnis, dass damit der Messias gemeint ist. Aus diesem Grund sollten wir ihre Nachfolger, die Prophetie auf David den Messias beziehen. Der Talmud meint: der Messias kommt entweder in einer Generation, die vollkommen gerecht oder vollkommen sündig ist. Wenn er nicht gerecht ist, kommt er in Armut und auf einem Esel. Elia der die messianische Geheimnisse kennt, sagt zu einem Rabbi: An welchem Zeichen erkennt man den Messias? Er sitzt bei den Armen und kranken und alle, die er befreit, bindet er gleichzeitig. Es wird weiter gefragt, wie man dem Messiasleiden entrinnen kann: Antwort: Durch Lesen der Bibel und Gnade. Als Messias erklärt sich Hivrah der Aussätzige mit den Kranken solidarisch.(wird aus Jes.53,4 geschlossen, wo seine Wunden dem eines Aussätzigen gleicht). Midrasch zu Ruth 2,14: Das Brot ist das Brot des Königreichs und die Worte „tauchen deinen Bissen in Essigtrank“ sind dieselben Leiden, von denen in Jes.53 geschrieben steht. Älteste Midraschim: Zu der Zeit als Israel den Tempel baute befahl der Heilige auch eine Hütte im Paradies für Metatron zu bauen, damit er die Seelen der Gerechten zu Gott bringen, um für die Sünden die Israel in der Diaspora tat zu sühnen. Auch der Sohar sagt deutlich: An jenem Tag wird der Messias in den palast kommen und rufen: Mögen alle Krankheiten und Schmerzen Israels auf mich kommen Uns so wird es geschehen. Wenn er nicht Israels Schmerzen auf sich nehmen würde, könnte niemand für Israels Unterdrückung leiden. Der Tod eines Gerechten kann Sühne wirken, ebenso wie gute Werke tun, sagt der Talmud (ist leider nicht biblisch, z. b. Hes.14,14) Sie beten an Jom Kippur: Der Messias unsere Gerechtigkeit hat scih von uns abgewandt. Wir sind tief erschüttert und können niemand finden der uns rechtfertigen kann!!! Das Joch unserer Sünden ist eine schwere Last und der Messias ist doch um unserer Sünden willen verwundet. Er trug unserer Schandtaten und er litt. Daher gibt es Vergebung für unsere Sünden. In seinen Wunden sind wir geheilt. Es ist Zeit für ewig eine neue Schöpfung zu schaffen! Schicke ihn zurück aus Seir (Codename für Rom, den Mittelpunkt der Christen, wo laut Talmud der Messias bei den Kranken und Armen sitzt!), dass wir ein 2. x im Libanon (Tempel) hören können. Er ist unser Gott, unser Vater, unser König, er ist unser Erlöser und er wird ein 2.x uns befreien und erlösen… Sie glauben also, dass de Messias schon ihre Sünden getragen hat! Ibn Esra zu Leiden: Es gibt Leiden, die das Ergebnis von Sünde sind und andere die die Folge von Liebe sind, wenn ein gerechter für die Sünden seiner Generation leidet… und heir in jes.53 wird der unschuldige gerechte, der keine Sünden begangen hat, gezwungen die Sünden aller ! Übeltäter zu tragen, so dass sie sich freuen können, er aber von schmerz erfüllt ist, sie bleiben gesund, er aber zerschlagen…Dies bezeugt den messianischen König, der für die Sünden der Kinder Israels leiden wird und was er gewinnt ist bei ihm. Nichts christlicher wie das.! Ein Bsp. für die die vielen Rabbiner, die wegen Jes.53 zum Glauben kamen: Rabbinowischfloh 1881 aus Russland nach Israel/ Jerusalem. Von einem Verwandten hatte er ein NT bekommen, als Reiseführerbuch! Auf dem Ölberg stehend fragte er sich, warum Jerusalem und Israel schon so lange öde ist. Warum wir leiden, …Während er nachdachte blieb sein Blick auf Golgatha hängen. Dann kamen ihm spontan Jes.53 in den Sinn: Fürwahr er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Sünden: Wir aber hielten ihn für den der von Gott geschlagen und geplagt wurde… In diesem Augenblick wurde ihm klar dass Jesus der Messias war, der für die Sünden des Volkes litt und starb! Daher kam er predigend nach Russland zurück: Die Schlüssel zum heiligen Land sind in der Hand unseres Bruders Jesu und seine Worte wurzeln in unserem Herzen, wo sie die Früchte der Gerechtigkeit hervorbringen


Wann kommt der Messias? Das ist eine große Frage, doch interessant ist auch zunächst, dass Santala gefragt wurde welches der beste Beweis für einen Juden sei, dass Jesus der Messias ist. Er antwortete damit, dass es zuerst wichtig war, zu entscheiden wann der Messias kommen soll und dann sich zu fragen, ob es eine bessere Alternative zu Jesus gibt. Die Antwort fand ich sehr interessant, weil wir uns im Hauskreis z. Z. mit dem Thema beschäftigen wann Jesus wieder- kommt. Denn ist die eine Antwort in der Bibel enthalten und auf Jahreszahlen bestimmbar, dann kann auch das 2.Kommen Jesu berechenbar sein. Denn das Argument, dass man nicht rechnen darf und in der Bibel es dazu keine Zeitangaben gibt wäre unterm Tisch, wenn dies für das 1.Kommen der Fall ist. Denn warum gibt es Zahlen für die Juden zum 1.Kommen und warum sollen es dann keine geben für das 2. sichtbare Kommen, das ja auch für die Juden ist? Wir wissen, dass nicht viele für das Rechnen sind, aber wir sind überzeugt, dass wer unsere Zusammenfassung liest wie die Berörer sie gelesen hätten, der wäre nicht mehr dagegen. Wahrscheinlich nicht unbedingt gleich dafür, aber nicht mehr so dagegen, wie ein rotes Tuch, eine Irrlehre, …

Nun zu den vorhergesagten Zeitbestimmungen: noch sortieren in vor 70 n.<chr. dann 30. dann 6 nChr…. So dass die bestimmung immre näher differzierter wird. a) Allgemein ums Jahr 0 (+/ - 100 Jahre) a.Manche glauben, dass Israel keinen König aus dem Hause David haben wird, bis die Toten auferstehen und der Messias, der Sohn Davids kommen wird. (Das wird beim Wiederkommen Jesus so sein). b.Der Sidur spricht an 2 Stellen davon, dass es 2 Tage des Messias gibt: … dass wir das gute Teil und die beiden Segen an den beiden Tagen des Messais, … erhalten… Aus unserer Sicht kann es die 2000 Jahre des Messais meinen, der einmal kommt, aber auch 2 Kommen des Messias meinen, der Sidur selbst erklärt dies nicht. c.In 4.Mos.24,13 und andere Stellen mit, wird die Zeit angegeben: „zur letzten Zeit“ oder wörtlich: „in den letzten Tagen“. Diese Zeiteinheit ist zwar nicht auf Jahreszahlen bestimmbar, aber interessant ist, dass diese Redewendung die Rabbiner immer auf die messianische Zeit beziehen. Einmal bezieht sich diese Zeit, bzw. der Inhalt auf das 1.Kommen Jesu. So spricht Hebr.1,1.2 davon, dass in den letzten Tagen er nun geredet hat durch seinen Sohn. Damit will der Hebräerbriefschreiber sagen, dass jetzt also die Tage des Messias angebrochen sind. Dann ist der Inhalt vorwiegend auf das 3.Kommen Jesu gerichtet, so dass die letzten Tage 2000 Jahre später sind, bzw. sich auf einen Zeitraum von 2000 Jahren erstreckt. Für uns ist die große Zeitspanne keine genaue Zeitangabe, aber die Rabbiner sagen durch die Weissagung Elias, dass 2000 Jahre lang die Tage des Messias sind und zwar vom 4-6 Jt. ab Adam. Und wie sieht es aus christlichem Standpunkt aus? Tatsächlich sind seit 2000 Jahre die Zeit der Christen bzw. die Zeit des Christus, des Messias. Dabei ist die Redewendung „Tage“ eigentlich richtig gewählt, denn die Auslegung der 2000 Jahre beruht ja auf den 6 Schöpfungstagen. Und 2 Tage 2000 Jahre entsprechen (Ps.90,4). Da ist es richtig von Tagen zu reden und nicht nur vom Tag des Messias! Es ist eine grobe Zeitangabe, da die Tage des Gesetzes auch nicht genau 2000 Jahre nach der Schöpfung begannen (vmtl. aber schon ab Abraham gemeint und nicht erst ab Mose), aber immerhin so grob ums Jahr 0.

[Was die Prophetie von Bileam so interessant macht ist die, dass Jellinek davon spricht, dass ein Stern im Osten mit einem Zepter aufgehen wird und dies der Stern Israels sein wird, wie in 4. Mos.24 geschrieben steht, was sich auf die Tage des Messais beziehen. Er sagt also, wie der Bethlehemsstern aussehen wird. Nicht ein Stern mit Schweif oder 2 Sterne ineinander, o. ä. Theorien, sondern ein Stern mit einem Zepter (-was das Astronomisch ist weiß ich nicht genau-), das im Osten gesehen wird. Es stimmt daher genau mit dem Bericht der Weisen aus dem Morgenland überein. Sie kamen aus Osten und sahen den Stern der Juden aufgehen mit einem Zepter (als Herrscherstab, Königszepter- denke an das Buch Esther-), das ihnen ein Zeichen war, dass ein neuer König in Israel geboren wurde. Es sahen nicht die Sterndeuter aus Westen dies oder aus Israel, denn sie sahen diesen Stern nicht mehr, da sie bei Herodes sagten: wir haben den Stern im Osten gesehen, … Wäre er hier sichtbar gewesen, dann hätten sie sagen können hier oben dieser Stern da ist es, … Darum waren sie überrascht und sehr erfreut, dass sie diesen Stern wieder sahen und über dem Haus stehen blieb, (was für uns bislang ein Wunder ist, da ein normaler Stern nicht genau auf ein Haus scheinen kann). Ob das ein Stern ist, das man heute noch sehen (nachvollziehen) kann, weiß ich nicht, denn Ibn Esra sagt, dass es Sterne am Himmel gibt, die geschichtlich nicht bekannt sind und bekannt sein werden]. d.Rabbi Judah selbst sagt von den Zeiten Daniels, dass sie längst vergangen sind. Andere bestätigen das aufgrund der Weissagung Elias, wo 2000 Jahre nach dem Gesetz hätte die Tage des Messais kommen müssen, aber man hat als Ausrede, dass um unserer großen Sünden willen alles so kam wie es kam. e.In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage ob der Messais nur kommt, wenn Israel bußfertig ist. Doch ein Rabbi sagte aus Jes.49,7: Rabbi Elieser verstummte, weil dies bedeutet, dass die Rettung auf jeden Fall kommt, sogar ohne Buße.

b)Der Messias muß vor 70 n. Chr. gekommen sein a.Qimhi sagt, dass Sa.11,13 davon redet, dass der Verräter des Messias 30 Silberstücke in den Tempel wirft. Das setzt einen Tempel voraus, demnach muß der Messias vor der Zerstörung des 2. Tempels gekommen sein!!! b.Aus 1.Mos.49,10 wird argumentiert, dass der Stamm Juda seine Identität wahren muß bis der Schilo der Messias kommt. Denn aus ihm wird der Messias kommen. Auch musste man anhand von Geschlechtsregister nachweisen, dass Jesus aus dem Samen Davids kommt. Aber 70 n. Chr. sind alle Geschlechtregister verbrannt und daher muß der Messais vorher gekommen sein. Es kann sich daher nicht auf eine spätere Tempelpräsens beziehen. c.Santala schreibt: „Der Gedanke, dass wir die Zeit des Kommens des Messias nicht vorhersagen können, ist so tief verwurzelt, dass wir leicht fälschlicherweise meinen, die Bibel sage auch nichts Genaues über sein 1.Kommen.. Stimmt das?“ Laut Ibn Esra nicht. Er verweist auf Dan.9, 24-27: Daniel beschreibt 3 Dinge: 1. Die Zeit des Kommens Christi, seine Hauptaufgabe und das was zu jener Zeit mit Jerusalem und dem Tempel geschehen wird. 3 x steht das Wort salben (2 gesalbte und 1x wird das Heiligtum wieder gesalbt werden). Und der Begriff des Ausrottens des Gesalbten (=Messias auf Deutsch) wird im Hebr. für den Abschluß eines Bündnisses gebraucht. Der Messias wird also durch seinen Tod einen neuen Bund schließen. Es ist ein Bund wo die Sünde abgetan wird und die Schuld gesühnt ist (V.24). Also sein Tod ist ein Sühnetod. Das war das Hauptwerk des Messias! Aus Dan.9,26 ist noch was zu entnehmen außer den Jahrwochen: das Volk eines Fürsten wird kommen und Jerusalem und Tempel zerstören. Das zitierte Josephus als Begründung warum Jerusalem mitsamt Tempel unterging. Dies geschieht zeitlich nachdem der Messais gestorben ist! Demnach muß der Messais vor 70 n. Chr. gekommen und gestorben sein. Es kann also nicht eine zukünftige Tempelzerstörung meinen, da auch Jerusalem zerstört werden wird. Und auf die vergangene Zerstörung des 1. Tempels kann es nicht bezogen werden, da Daniel dies ja nach der Zerstörung geschrieben hat (um 538).

c)Der Tod des Messias wird auf das Jahr 25-35 vorhergesagt: a.Die 70 Jahrwochen, nach denen der Messias kommen wird, sind so einfach, dass sogar jüdische Kinder sie sofort verstehen. Mit „Woche“ sind 7 Jahre gemeint. Und der Ausgangspunkt steht in Neh.2,1, das 20. Jahr des Artaxerxes, Santala sieht das 7. Jahr aufgrund von Esr.7,7-8. und kommt daher als Ausgangspunkt auf 457 v. Chr., wir auf 445 v. Chr. Uns geht es hier nicht um unsere Ansicht, sondern uns ist wichtig, dass sie dies trotzdem wörtlich glaubten und einen Ausgangspunkt wählten aufgrund einer Bibelstelle, das sich nur um wenige Jahre von unserer Ansicht unterscheidet. Auf jeden Fall egal wie man rechnet ob mit Schaltjahre, Prophetische Jahre, …man kommt immer auf die Zeit Jesu und zwar das Jahr wo Jesus auftritt und seine Wirkungszeit beginnt, also nicht die Geburt meint. b.Daher ist nicht uninteressant, dass die Qumranrollen bezeugen, dass kurz vor Jesu Zeit eine tiefe Sehnsucht nach dem Messias herrschte (vgl. Luk.2: Simeon und Hanna!!!). Auch der Galaterbrief sagte, dass Gott seinen Sohn sandte als die Zeit erfüllt war. Wir lesen da immer als die Zeit gekommen war, die Gott sich ausdachte, aber hier steht was von Erfüllung und meint damit, dass vorher etwas prophezeit wurde, was sich dann erfüllen konnte. Und Gott prophezeite eine Zeit, weshalb er in Gal.4 davon spricht, dass die Zeit sich erfüllt, die Jahrwochen sind bald um, jetzt kann Jesus auf die Welt kommen um für das Volk zu sterben.

d)30 n Chr. war der Tod des Messias Jesu a.Hos.3,4-5 sagt, dass Israel eine lange Zeit ohne König und ohne Opfer sein wird. Dies wurde 70 n. Chr. erfüllt, da hier das tägliche Opfer aufhörte Ganz interessant dagegen ist, dass dies schon 30 n Chr. geschehen sein könnte. Denn die Mischna Sanhedrin und Avoda Sara sprechen davon, dass 40 Jahre vor der Zerstörung des Tempels die Opfer ihre Macht verloren und die Türen zum Allerheiligsten sich allein öffneten!!! Dies ist für uns ganz interessant, darum hier die wörtliche Wiedergabe: 40 Jahre vor der Zerstörung des Heiligtums…gingen dessen Lampen auf der Westseite aus und die Türen zum Heiligtum öffneten sich von allein. Dann wies Rabbi Jochanan Ben Sakkai (der 90 n. Chr. starb): „Tempel o Tempel warum bist du so betrübt? Ich weiß (!) dass du zerstört wirst. Schließlich sagte der Prophet Sach. 11,1 über dich: Tu deine Türen auf, Libanon (Tempel), dass das Feuer deine Zedern verzehre“. Josephus sagt, dass sich das bronzene Osttor des Tempelinnenhofs öffnete. Obwohl es durch Eisenriegel fest verschlossen war, öffnete sich das Tor mitten in der Nacht (die um 18.00 Uhr anfängt) von allein. Der Tempelwächter lief sofort zum Hauptmann um ihm Bericht zu erstatten und dieser konnte es nur mit größter Schwierigkeit wieder schließen. Anschließend wurde das Opfer verändert: Das schimmernde Tuch färbt sich nicht mehr von Rot nach Weiß. RaShI sagt zu allem: dass diese Ereignisse Kundgebungen der Schechinah waren und dass es war, als hätte der Hl. G. den Tempel verlassen.

e)Der Messias muß vor 6 n. Chr. geboren sein a.Auch darf das Zepter Judas nicht weichen (1.Mos.49,10). Was ist damit gemeint? Es meint die selbständige Gerichtsbarkeit der Juden, auch wenn andere Herren das Land beherrschen. So durften sie seit der Deportation nach Babel selbständig rechtsprechen. Bis 6n. Chr. als der Nachfolger von Archelaus König wurde, dann verlor er den größten Teil seiner Befugnisse deshalb auch Joh.18,31, dass sie niemand zum Tode verurteilen dürfen. Erst 70 n. Chr. verloren sie alle Sonderrechte. Rabbi Rahmon sagte daher: Als die Mitglieder des Sanhedrins merkten, dass sie das Recht der Entscheidung über Tod und Leben eingebüßt hatten, waren sie zutiefst bestürzt. Sie streuten Asche auf ihr Haupt, legten Säcke an und riefen: Wehe uns! Das Zepter Judas wurde uns genommen und der Messias ist noch nicht gekommen. Sie merkten nicht, dass Jesus schon einige Jahre auf der Welt war.

Angesichts dieser genauen Prophetien hätte man in Jesus eigentlich den Messias erkennen müssen, denn keiner hatte die Zeichen getan (und die Vorraussagen der Bibel erfüllt) in dieser Zeit, wie Jesus. Doch RaMBaM dagegen schreibt: Daniel erklärt uns die Erkenntnisse der Endzeit. Doch da sie geheim sind haben die Rabbinen die Berechnung der Zeit wann der Messias kommt untersagt, damit die unwissende Bevölkerung nicht irregeleitet wird, wenn sie sieht, dass die Endzeit gekommen, aber immer noch kein Anzeichen des Messias sichtbar ist. Aus diesem Grund entschieden die Rabbinen (vermutlich im 2. oder 3. Jh., wo die Endzeit vorbei war): Verflucht sei der, der die Endzeit berechnet, aber wir können nicht behaupten, dass Daniel sich in seinen Rechungen geirrt hat… Wir können bei all diesen Fragen nicht wissen wie sie erfüllt werden, da sie den Propheten verborgen blieben. Unsere Lehrer haben keine besondere Meinung … Jedenfalls ist das wichtigste keine Forderung bezüglich der Genauigkeit der Einsteinstufung… denken wir deshalb nicht über die Letzten Tage nach. Die Weisen sagen: Verflucht sei, wer die Endzeit vorhersagt. Trotz dieser Warnungen findet man dutzende Vorhersagen über das Jahr, wann der Messias kommt. Sogar RaMBaM selbst sagte 1212 dies voraus (er erlebte es nicht mehr). Dieses „nicht rechnen dürfen“ ist nur eine Vertuschung dessen, dass der Messais schon lange kam, sie ihn aber nicht entdecken konnten. Und bevor viele Juden nun in Jesus den Messias sehen, muß man einen geistlichen Riegel vorschieben, damit die andern unmündig und abhängig bleiben. Hier bewahrheitet sich für uns wieder was Jesus den Pharisäern sagt: Ihr geht nicht hinein und die wo hinein wollen, die laßt ihr nicht hinein (Mat.23,13). Dieses Nicht erkennen können angesichts dieser Tatsachen ist eigentlich nur verständlich von dem Wort, dass die Juden z. T. verstockt wurden.

„Der Messias unsere Gerechtigkeit hat sich von uns abgewandt. Wir sind tief erschüttert und wissen nicht wo wir jemand finden, der uns erlöst…“ beten die Juden am Versöhnungstag. Hier wäre ein guter Ansatz zur Missionsarbeit oder wenigstens zur Trostarbeit nach Jes.40: Tröstet, tröstet mein Volk, predige ihr, dass ihre Sünden in Jesus getilgt sind.


III. Die Messiserwartungen im NT: Wir möchten noch einen Teil unserer Seite hinzufügen, der noch nicht abgeschlossen ist: Es soll darum gehen, wie die Juden zur Zeit Jesu den Messias sahen. Was war ihre Hoffnung und Vorstellung. Dazu müssen wir das NT durchlesen, weshalb es eine Zeit dauern wird. a)Die Heimatstadt des Messias ist Bethlehem, nicht Nazareth: Mat.2,4-5; Joh.1,46 b)Der Messias ist Gottes Sohn: Wir denken immer, dass wenn die Juden sagen, dass Jesus Gottes Sohn ist, dass das dann schon ein Skandal oder was besonderes wäre. Aber die Juden zur Zeit Jesu glaubten ganz normal, dass der Messias, der König von Israel Gottes eigener Sohn ist (Joh.1,49). c)Der Messias ist der König der Juden, König von Israel: Jesus bestätigt dies, was Juden über ihn glaubten (Joh.18,33-39; Natanael (Joh.1,49) d)Im Gesetz des Moses nicht nur in den Propheten steht was vom Messias. Joh.1,45: Philipus, Jesus in Luk.24,27 e)Joh,3,2: Nikodemus sagte: Wir wissen, dass Jesus ein Lehrer ist, der von Gott gekommen ist, da er Zeichen tat, die nur einer tun kann, der von Gott kommt. Vom normalen christlichen Verständnis hätten wir gesagt, dass die Zeichen die er tut, dafür sprechen, dass er von Gott gesandt ist oder Kraft von Gott im Himmel hat, also ein Prophet ist. Doch aus dem was die Rabbiner glaubten kann man ganz einfach sagen, dass Nikodemus und andere („wir“) glaubten, dass Jesus direkt von Gott kam, also aus dem Himmel kam. f)Und auch seinen Namen wusste sie, nämlich der „Gesalbte“ (gri. Christus, hebr. maschiach = Messias). Der Hauptname des Messias lautet also „Messias, Gesalbter“. Es ist also ganz richtig von Jesus als dem Messias zu reden. Joh.1,41: Andras glaubt auch, dass der Messias „Messias“ genannt wird. Joh.4,25: Die Frau am Jakobsbrunnen wusste, dass der Messias kommt g)Woher der Messias kommt, weiß man nicht Joh.7,27.31 h)Wenn jemand blindgeboren ist, dann hat er oder seine Eltern gesündigt und man bleibt unheilbar krank. Wenn aber der Messias kommt, dann kann er auch einen blindgeborenen heilen. Joh.9. Darum ist dieses ein Zeichen für die Messianität Jesu. i)Aus Joh.12,13 kann man erkennen, dass die Juden Psalm 118,25-26 messianisch verstanden haben, da sie deutend sagen, dass der Kommende: „Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn, hosianna“ der Messias, der König von Israel ist. j)Petrus sah Joel 3,1-5 (Geistausgießung) zeitlich vor dem Tag des Erscheinen des Messias (Apg.2,15-20). Er glaubte also, dass kurz bevor der Messias kommt, müssen die Drangsale (Tag des Herrn) kommen und da zuvor wird Gott seinen Geist ausgießen. k)Petrus verstand Ps.16,8-11 wie die Rabbinen, dass der Text von der Auferstehung Jesu spricht.Apg.2,24-32 l)Ps.110,1 wurde auch von Petrus auf den Messias und nicht auf David ausgelegt (Apg.2,33-36. m)Leiden des Messias: bezeugen alle ProphetenApg.3,18 n)Zeit der Erquickung: Zu dieser Zeit wird der Messias kommen Apg.3,20 und sein Reich aufrichten o)Der Prophet wie Mose: ist der Messias Jesus Apg.3,22. p)Ps.118,22: Dieser Vers wird auf den Messias (Jesus) gedeutet Apg.4,11 q)Ps.2,2: Interessanterweise auch Ps.2. Wo doch einige Juden denken, dass es hier nicht um den Messias geht, wird doch Ps.2,2 der Gesalbte auf den Messias verstanden und nicht ein König oder ein Priester. (Apg.4,25-27) r)es folgen noch weitere Dinge mit der Zeit





IV. Anhang: A. Namhafte Rabbiner. Ihre Daten und ihre Bedeutung für das Judentum (das „Ra“ in der Abk. steht immer für Rabbi) Rabbi David Qimhi (RaDaQ) : Von ihm wird gesagt: Ohne ihn werden wir nicht den rechten Weg zur Deutung der Schrift finden (keine richtige Bibelexegese). Rabbi Tanhuma Bar Abba: Von ihm wird gesagt: Er ist das Siegel der Midraschim. Rabbi Moses Ben Nachman (RaMBaN): 13.Jh. Rabbi Moses Ben Maimonides (RaMBaM): 11-12.Jh. Von ihm wird gesagt: Es gibt keinen größeren Mose (aus der Bibel, der für die Juden als größter Prophet gilt) wie dieser 2.Mose. Rabbi Schlomo Ben Isaak (RaSchI): Sehr Führender Theologe im Mittelalter mit besonderer Liebe für die Targumim. Gottlieb Klein: Jüd. Theologe (mit besonderer Kenntnis des Christentums) 19.Jh. Onkelos: Er war ein Heide, der zum Judentum übertrat, hat aber eine große und relativ angesehene Auslegung geschrieben. Er wird vom Talmud auf 80-110 n. Chr. datiert wird, wobei man sich streitet, ob der Inhalt auch von ihm selbst kommt oder es nur eine Sammlung von älteren Targumim ist. Es ist ein aramäisch verfasster babylonischer Targum, der eng verknüpft ist mit dem babylon. Talmud. Rabbi Hillel (der große): lebte Anfang des 1.Jh. Rabbi Jonathan Ben Usiel: lebte z. Z. Jesu und war der beste Schüler von Rabbi Hillel. Von seinen Aussagen wird behauptet, dass er sie von Sacharja, Maleachi und Haggai hat. Er verfasste den Targum Jonathan, der am stärksten messianisch gefärbt ist und sicher vorchristlich ist!!! Rabbi Huna: (3.Jh meinen wir)





B. Sonstiges Interessantes für unser Bibellesen und Glaubensleben: In diesem Buch kommen sonst noch interessante Dinge drin, die aber nichts mit dem Thema zu tun haben. Aber wir fänden es schad, diese Aussagen unsern Lesern zu verschweigen. Sie haben kein Thema und sind ungegliedert.


1.Im gleichen Maße wie die Menschheit lesen und schreiben lernte, nahm die Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses ab. 2.Man muß einen Rabbi höher achten als seine Eltern. Selbst die Schüler des Rabbi sind fast inspirierte Worte des Hl. G. 3.Libanon ist ein Synonym für Tempel, da Jes.10,34 (+ Sa.11,1) steht: Der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen (für mich weit hergeholt, aber vom Kontext durchaus möglich), aber der Libanon ist der weiße und damit auch der reine (Tempel). Er wird deshalb Libanon genannt, weil er die Sünden Israels weiß macht. Vielleicht steht deshalb so viel von Libanon in der Bibel, weil es an manchen Stellen den Tempel meint 4.Robinson sagte, dass, als er vorurteilsfrei seine Untersuchungen des NTs fortsetzte, darauf kam, gleichwie die Jerusalmer Schule, dass die Evangelien schon 30-40 n. Chr. geschrieben wurden. Das macht für uns am meisten Sinn, als die lange Wartezeit, denn jeder wollte doch wissen, wie es mit Jesus war und Mathäus und Lukas konnten ja gut und schnell schreiben. 5.In 1.Mos.1,27 wird der Mensch im Zelem (Ebenbild) Gottes erschaffen, im Neuhebr. bedeutet dieses Wort: Fotographie! 6.Hebr. (und ähnliche Sprachen wie aram. und ugaritisch) haben als einzige semitische Sprache das Wort Hoffnung in ihrem Sprachschatz. Die Araber mit ihrem Islam kennen das Wort nicht! 7.Das Judentum hat leider 2 Fixpunkte, wie die kath. Kirche: Schrift und Überlieferung. Sie sagen daher genauso, dass die Bibel im Lichte der Überlieferung interpretiert werden muß. Ohne die Auslegung ihrer Gelehrten ist das AT nicht verständlich. Darum ist es nicht verwunderlich, dass die Propheten von Samuel angefangen eher gemieden werden und in extremen Talmudschulen sogar verboten ist, eine prophetische Schriftrolle zu besitzen, weil es die Schüler eher verwirren könnte!!! Alles was die Rabbiner sagten, haben sie von Mose mündlich empfangen. Deshalb ist das Wort der Rabbiner wichtiger als das was die Propheten sagen. Mose ist der Meister aller Propheten, sagt RaMBaM. Das sitzt bei den meisten religiösen Juden tief drinnen. Genau gleich wie die katholische Kirche bislang! 8. Das Wort für Gebet kommt von schuldig sein lehitpallet und das andere Wort für Gebet kommt von gnädig sein (chanan). 9.Am Schluß hatten die Lehrer z. Z. Jesu die Gewohnheit ihre Zuhörer zu fragen: Was wollen wir nun hierzu sagen (siehe Paulus im Römerbrief) oder wörtlicher aus dem aram.: Was bedeutet das für uns? 10.Hitpalelform ist eine grammatische Form, die eine sich wiederholende Handlung beschreibt (ist nur wichtig für Hebräischkenner). 11.Gesetz: 613 Ge- und Verbote: Dazu Targum Jonathan: 248 Knochen hat der Mensch und 365 Sehnen = 613 Ge- und Verbote. 12.Talmud: Der Heilige wird seine Welt erst erneuern, wenn 7000 Jahre vergangen sind. 13.Die verschiedenen Opfer in 3. Mos.: Olah= Brandopfer, alah = erheben Kap.1 Minchah= Speisopfer, kommt von Ruhe: Menuchah Kap.2 Schelamim = Dankopfer kommt von schalom, schilum = Bezahlung und schalem = Vollkommenheit Kap.3 Chet = Sündopfer, chet bedeutet Trennmauer Kap.4 Ascham = Schuld(opfer) Kap.5 Es gibt noch Ganzopfer (kalil, von kol = alles) und Opfer, lehkriv, bedeutet = näher kommen 14.Nach dem Archäologen, der auch Massada ausgrub, Jigael Jadin, ist der Hebräerbrief an die Essener gerichtet, da er in gleicher Weise von der Engelwelt, …. spricht wie die Essener und die andern Beispiele „alle“ aus dem Leben der Essener gewählt sind. Der Brief will zum Ausdruck bringen, dass Jesus ein gesalbter Priester ist und der nicht vom Samen Aarons stammt, sondern viel edlerer Herkunft ist. Christus ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild des Wesens Gottes und trägt alles mit seinem kräftigen Wort (der Mimra). 15.Vor der Zerstörung Jerusalems flohen (aufgrund von Mat.24) die ersten Christen ans Ostufer des Jordans (Petra) und die Pharisäer nach Jabne. Dort beschlossen sie ca. 90 n. Chr., dass man nicht mehr in der Synagoge die 10 Gebote jeden Sabbat vorlesen soll. Sie beschlossen auch die LXX als offizielle Quelle der Synagoge abzuschaffen, weil die Christen sich zu oft auf sie (LXX) beriefen. Deshalb haben wahrscheinlich auch die NT- Schreiber so oft die LXX zitiert, anstatt dem hebr. Original, da sie öffentlich gelesen und geachtet wurde und eben vorwiegend außerhalb von Israel verwendet wurde, da die ausländischen Juden besser Gri, wie Hebr. sprachen. 16.Ibn Esra sagt, dass Daniel klar das Aufkommen der gri. Könige, die Herrschaft der Hasmonäer und die Zerstörung des 2.Tempels und die darauffolgende Erlösung vorhersagte…Aus welchen Bibelstellen er das Ableitet, stand nicht im Buch, könnte mir aber gewissen Passagen aus Daniel 8-12 vorstellen, wie z. B. Dan.9,25-27 für die Zerstörung des Tempels, Dan.12 für die Erlösung. Nur über das Hasmoneraufkommen finde ich noch keine Bibelstelle. 17.Die Rabbiner betonen immer wieder, dass die Thora nur für die Leute, die in der Wüste das Manna aßen, bestimmt war. (Heute gelten nicht nur diese Gebote, sondern auch die 10 000e neue Vorschriften). 18.Eusebius, der Vater der Kirchengeschichte, teilte das messianische Amt in 3 Bereiche: das königliche, priesterliche und prophetische Amt: 19.Ephraim, der Sohn Josephs starb als er das Land Kanaan einnehmen wollte (zeitlich ca. 100 Jahren vor Mose). Sie probierten also schon vor Mose ins verheißene Land zurückzukehren. 20.8 Worte für Sünde kennt das Hebr., die Griechen nur Harmatia = Sünde, sich verirren, Fehler. 1.Chet: Verbrechen, Vergehen, evt. von Trennwand herkommend 2.Pescha: Rebellion kommt von der Wurzel wie „Schritt“ und steht im Zusammenhang mit Wandel 3.Awerah: Hinübergehen, Hindurchgehen 4.Awel: kommt von dem Wort ol = Joch 5.Rescha: Frevel, große Schlechtigkeit 6.Mirmah: Täuschung und Verrat 7.Awen, Awon Schuld (unsere Deutung). Meint Verdrehung, Verkehrtheit; kommt von Gram 8.Plili: schuldig (von uns ergänzt)