Der Friede Gottes (Kurzandacht)

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

Der Apostel Paulus empfiehlt uns im Philliperbrief Folgendes:

  • Phil 4:6-7 - Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden und der Friede Gottes, der allen Verstand (w. Denksinn) übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.

Jedes Mal, wenn ich diese Stelle lese, habe ich ganz stark den Eindruck, dass sich hinter dieser Aussage ein ganz großes Geheimnis verbirgt. Gleichzeitig ahne ich auch, dieses Geheimnis noch zu wenig verstanden und erkannt zu haben.
Der „Verstand“ oder besser übersetzt, der "Denksinn" ist etwas enorm Wichtiges. Alles, was wir planen und tun, entsteht durch unsere Gedanken. Das Denken steht am Anfang und mit dem Denksinn kann man etwas erfolgreich durchführen. Ohne Denken gäbe es keine Bauwerke, keine Computer, keine Herztransplantationen, keine Raumfahrt usw. Das Denken ist geradezu die Voraussetzung für alles, was wir tun. Das Wort Gottes vermittelt uns an dieser Stelle eine völlige neue Dimension:

„Der Friede Gottes übersteigt allen Denksinn!“

An dieser Stelle tauchen einige Fragen auf:

- Was beinhaltet der Friede Gottes?
- Warum ist der Friede Gottes höher als aller Denksinn?
- Ist nicht gerade das Denken die notwendige Voraussetzung, um anstehende Probleme zu lösen?

Wie so oft, gibt uns auch hier der Kontext die entscheidenden Hinweise. Paulus sagt uns, wir sollen um nichts besorgt sein und alle Anliegen vor Gott kundwerden lassen. Dabei spielt der “Dreiteiler” Gebet, Flehen und Danksagung, eine ganz entscheidende Rolle. Bei allem, was uns Sorgen bereiten könnte, dürfen wir sofort ins Gebet gehen und den Herrn um Gnade anflehen. Dabei darf die Danksagung aber nicht fehlen. Gerade dann, wenn wir für die Problemlösung danken, obwohl wir die Lösung noch nicht sehen, haben wir unser Denken dem Prinzip des Glaubens, resp. des Vertrauens untergeordnet. Die Lösung unseres Problems kann allerdings ganz anders aussehen, als wir uns das vorstellen. Wer mit ganz aufrichtigem Herzen zu Gott betet und ihn anfleht, erwartet die Lösung seines Problems, nicht von seiner Denkkraft, sondern von dem Wirken Gottes. Und wer Gott mit Danksagung seine Sorgen hinlegt, bringt damit Folgendes zum Ausdruck: “Auch diese Sorgen darf ich meinem Gott abgeben und er hält eine wunderbare Lösung meines Problems bereit! Vielleicht nimmt er mir meine Not nicht sofort weg, aber es muss mir auf jeden Fall, alles zum Guten zusammenwirken (Röm 8:28).” Dieser Glaube, dieses Vertrauen, vermittelt uns den Frieden Gottes, der alles Denken übersteigt. Das eigene Denken wird immer wieder mit Unmöglichkeiten konfrontiert, währenddem, der in Gott ruhende Glaube davon überzeugt ist, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist (Mt 19:26). Im Gegensatz zu unserem Denken, das immer wieder an seine Grenzen stößt, vermittelt uns der Friede Gottes eine Ruhe und Gelassenheit, die sich der natürliche Mensch nicht erklären kann. Der Friede Gottes ist auch mit Abstand der beste “Seelsorger”, weil er unser Herz und unsere Gedanken bewahrt. Was ist wichtiger, als die Bewahrung unseres Herzens? Bereits in den Sprüchen steht:

  • Spr 4:23 - Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist; denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens.

Durch Gebet, Flehen und Danksagung in allen Dingen, kommt der Friede Gottes in uns hinein und er wird unsere Herzen und unsere Gedanken bewahren. Ohne diese Bewahrung wird unser Herz bitter, neidisch und freudlos. Die Dankbarkeit hat auch eine ganz große Verheißung:

  • Ps 50:23 - Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass jeder das Geheimnis des Friedens Gottes entdecken darf und dadurch auch in die überwältigende Ruhe Gottes eingehen darf.