Davids radikale Buße in Ps 51

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Davids radikale Buße (Ps 51)

Sinn: Von den sieben altkirchlichen Bußpsalmen (Ps 6 - Ps 32 - Ps 38 - Ps 51 - Ps 102 - Ps 130 - Ps 143) ist dies der radikalste - sowohl was das sündige Wesen des Menschen betrifft als auch hinsichtlich der notwendigen göttlichen Erneuerung. David erkennt: Ich befinde mich von Zeugung und Geburt an - sozusagen von meinem Erbgut her - unentrinnbar in einem Schuldzusammenhang. Auch als Kind, das noch nicht gesündigt hatte, trug ich immer schon die Anlage zur Sünde und den Hang zur Sünde in mir. (Statt von "Erb-Sünde" würde man besser von "Erb-Sündenneigung" sprechen.)

Ich werde darum unweigerlich (ohne einen Eingriff von Gott her) früher oder später auch in Gedanken, Worten, Taten und Unterlassungen zum Sünder und werde damit schuldig vor Gott. Muss ich also sündigen? Nein, aber ich neige dazu. Gott warnte den Menschen vor der Sünde (schon seit den Tagen Kains - 1Mo 4:7). Dann gab er Israel das Gesetz; aber dieser "Zuchtmeister" machte die Sache noch schlimmer statt besser (Röm 5:20 - Röm 7:8-10 - Gal 3:24). So sind Sünde und Tod zu allen Menschen durchgedrungen (Röm 5:12).

Immer wieder sagen Menschen, das Ganze sei aber ungerecht von Gott. Jeder Mensch gerät früher oder später in kleinerem oder größerem Ausmaß in Sünde und Schuld - und dafür soll er noch bestraft werden? - Was sagt Gott dazu? Er steht in diesem Kampf und Zwang auf Seiten des Menschen! Er will die Sünde durch seine Gnade überwinden, letzten Endes weltweit (Röm 5:17-21); an die Stelle der Sündenherrschaft soll die Gnadenherrschaft treten. Er bietet dem Menschen unter der Sünde Gnade, Versöhnung, Rettung, Erlösung und Gottesleben an (Eph 2:1-10). Aus einem Menschen "in Adam" soll ein Mensch "in Christus" werden (1Kor 15:22 - 2Kor 5:17). An die Stelle des "alten Menschen" tritt dann ein "neuer Mensch" (Eph 4:22-24 - Kol 3:8-11). Das alles geht nicht ohne die glaubende Mitwirkung des Menschen. So wie er beim Sündigen aktiv dabei ist (im Denken, Planen, Handeln - oder auch nur durch fahrlässige Unwachsamkeit), muss er auch bei der Erneuerung dabei sein, allerdings nicht als der Handelnde, sondern als einer, der Gott handeln lässt und Gottes Erlösungsgeschenk annimmt.

Schon David erkennt: Die notwendige Erneuerung meines Lebens muss total und radikal sein! Darum gebraucht er in Ps 51:9 das Wort bara (erschaffen), das in der Schrift nur vom göttlichen Neuschaffen gebraucht wird (so dreimal in 1Mo 1:1 - 1Mo 1:21 - 1Mo 1:27). Er benötigt ein neues, reines Herz und einen neuen, festen, willigen Geist. Er weiß: Gott wird seinen völligen Zerbruch nicht verachten (Ps 51:19), im Gegenteil, er wird Erneuerung und neue Heilsfreude erleben dürfen. Als ein geheilter Übertreter wird er andere Übertreter zur Umkehr führen dürfen (V. 15).

Auch wir brauchen beides: die Erkenntnis radikaler Verlorenheit (die besonders Menschen mit relativ guter, frommer Vergangenheit schwerfällt) und die Bitte um völlige Erneuerung. Diese Bitte erhört Gott gern. Dann können alle Heilsgüter von Eph 2:1-10 in unserem Leben Wirklichkeit werden.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Ps 51
📕 Davids radikale Buße in Ps 51 (H. Schumacher)
📕 Bitte um totale Erneuerung - Ps 51:12-14 (H. Schumacher)