Das zukünftige Richteramt der Gläubigen - 1Kor 6:2.3

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Das zukünftige Richteramt der Gläubigen - 1Kor 6:2.3

"Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann unwürdig, die geringfügigsten Rechtssachen zu beurteilen? Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden?" 1Kor 6:2.3


Die Urgemeinde Jesu wird zuweilen glorifiziert; man möchte werden, wie die Urchristen waren. Doch waren sie wirklich so vorbildich oder gar fehlerlos? Bei näherem Hinsehen erkennen wir, dass es auch bei ihnen zuweilen menschlich zuging. Paulus und Barnabas - gesegnete Männer, eben noch im Missionsdienst vereint - konnten sich zu Beginn der zweiten Missionsreise nicht darüber verständigen, ob sie den Johannes Markus mitnehmen sollten oder nicht. Es kam zu einem erbitterten Streit und man trennte sich (Apg 15:35-40). Und in 1Kor 6. lesen wir, dass es in der Korinthergemeinde Streitigkeiten gab. Es stritt Bruder mit Bruder. Es scheint sich nicht um schwerwiegende Dinge gehandelt zu haben, sondern eher um Alltägliches (1Kor 6:4). Weil man sich intern nicht einigen konnte, zog man vor ein weltliches Gericht.

Wenn es um Häuser und Grundstücke geht, braucht man gelegentlich die weltliche Rechtshilfe. Dagegen ist nichts zu sagen. Aber musss man wegen Kleinigkeiten des Gemeindelebens die irdischen Richter bemühen? Paulus schreibt den Korinthern: Denkt doch einmal an die Würde der Gemeinde Gottes und an ihre hohe Beurfung! Ihr sollt doch einmal als die Glieder des Christus die Welt und sogar Engel richten; stattdessen lasst ihr euch von der Welt richten! In der Gemeinde Gottes sollte man sich auch einmal übervorteilen lassen können (1Kor 6:7). Ein bisschen Ehre, ein bisschen Geld - was ist das schon gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit!

Ja, die Glieder der Gemeinde Christi sollen einmal mit Christus königlich herrschen, sie sollen Miterben Christi sein, sie sollen Welt und Engel richten. Bei dem "Richten" ist nicht einfach an ein Verdammen zu denken, sondern an ein zurechtbringendes Richten. Sollte man angesichts solcher Zukunftsaufgaben nicht die kleinlichen Streitereien der Gegenwart ruhen lassen können? Stellen wie doch alles ins Licht Gottes und bedenken wir, was heute unsre Aufgabe ist: dass wir uns selber richten (1Kor 11:31)!