Das Denken und das Herz des Menschen

Aus Bibelwissen
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IN BEARBEITUNG !

von Daniel Muhl

Das Thema der Gedanken und der Gesinnung des Menschen beschäftigt mich schon seit bald drei Jahrzehnten. Einerseits ist dieses Thema hoch interessant und andererseits absolut grundlegend, weil damit auch fast alle Weichenstellungen unseres Lebens zusammenhängen.
Daraus ergibt sich auch eine logische Schlussfolgerung:

  • Wer sich nicht für das Thema der Gedanken und Motive interessiert, der kümmert sich auch nicht wirklich um den Verlauf seines Lebens.

Junge Menschen sollten sich eigentlich zuerst einmal über ihre eigenen Motive klar werden, um dann darüber nachzudenken, welche Auswirkungen diese auf ihr Leben haben werden. Aber auch die Motive haben eine Ursache. Viele Motive sind deshalb entstanden, weil sich der Mensch ein Ziel gesetzt hat, aber es gibt auch Ziele, die infolge eines Motives entstanden sind.

Das Denken und die Warum-Fragen

Um unser Denken und die Motive ein stückweit begreifen zu können, sind die Warum-Fragen eine große Hilfe, weil sie ein stückweit das offenbar machen, was in uns drin steckt. Beispiel:

  1. Warum tue ich dies oder jenes?
    1. Weil ich dies will!
  2. Warum will ich dies?
    1. Weil dies meine Lebenssituation verbessert.
  3. Warum verbessert dies meine Lebenssituation?
    1. Weil ich das Leben dann noch mehr geniessen kann.
  4. Warum kann ich mein Leben dann noch mehr geniessen?
    1. Weil es ein befriedigendes Gefühl ist, etwas zu bekommen, was ich mir schon lange gewünscht habe.
  5. Warum ist dieses Gefühl befriedigend?
    (Kurze Zwischenbemerkung: Diese Warum-Fragen empfinden wir bald einmal als ätzend und arrogant, weil damit alles infrage gestellt wird, was wir tun, aber wenn wir uns diese Fragen selber stellen, dann sind sie erträglicher und wir lernen uns selbst besser verstehen. Die Antwort auf die Frage, „warum ist dieses Gefühl befriedigend?“, kann natürlich unterschiedlich ausfallen, darum ist die nächste Antwort einfach eine von mehreren möglichen Antworten)
    1. Dieses Gefühl ist deshalb befriedigend, weil ich mich dann wertgeschätzt fühle!
  6. Warum fühle ich mich dann wertgeschätzt?
    1. Weil meine Mitmenschen mich dann bewundern.
  7. Warum will ich bewundert werden?
    1. Weil ich dann das Gefühl habe, geliebt zu werden.
  8. Warum will ich geliebt werden?

Diese letzte Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten und wahrscheinlich fallen hier die Antworten auch unterschiedlich aus. Natürlich kann man hier die „Warum-Fragen“ noch endlos weiter führen und sie in eine Art Endlosschlaufe führen. Aber selbst in dieser Endlosschlaufe wird man wahrscheinlich mehr oder weniger immer das Grundbedürfnis „Geliebt-werden“ umkreisen. Wenn wir allen unseren Motiven wirklich auf den Grund gehen, dann landen wir wahrscheinlich immer bei dem „Geliebt-werden“ und damit bei der Liebe!

Durch die Warum-Fragen können wir vielleicht ein stückweit unser Urmotiv erkennen, aber es wird dadurch noch nicht klar, ob wir auch den richtigen Weg zur Erreichung unseres Zieles eingeschlagen haben. Die genannte Abfolge offenbart einen Denkfehler und den können wir erkennen, sofern wir bereits ein stückweit vom biblischen Gedankengut geprägt sind.

Es ist natürlich ein Denkfehler, wenn wir meinen, dass man sich die Liebe verdienen kann, indem man eine Leistung vollbringt, die uns Ansehen und Wertschätzung vermittelt, welche wir wiederum als ein Geliebt-werden interpretieren.

Das Hinterfragen unserer Motivation und unserer Ziele lässt uns unter Umständen die Notwendigkeit einer Kurskorrektur erkennen. Die Kurskorrektur hingegen, kann nur dann richtig geschehen, wenn wir unser Denken, dem göttlichen Denken anpassen. Das wiederum kann nur dann geschehen, wenn wir die Bibel studieren und das Gelesene mit unserem Leben in Verbindung bringen.

Das Thema der Gedankenwelt ist sehr interessant und gleichzeitig äusserst komplex. Das Thema ist deshalb so interessant, weil letztlich alles, was durch Menschenhand geschieht, ihren Ursprung in den Gedanken hat. Doch nicht nur das! Es kann ganz generell gesagt werden, dass die Gedanken der Verursacher von allem sind, was wir sehen. Die Frage lautet lediglich: „Auf wessen Gedanken führt eine Angelegenheit zurück? War Gott der Verursacher, waren es Engel oder Menschen?“
Wenn wir den Verkauf des Joseph, durch seine 10 Brüder anschauen, dann war natürlich zuerst einmal der Hass die Ursache. Der Hass basierte einerseits auf der Eifersucht auf Joseph und dem Ärger über die selbstgefällige Art des Joseph (denken wir daran, wie er vmtl. auch gerne seine Träume erzählte). Die Eifersucht ging auf die Bevorzugung des Joseph durch Jakob zurück. Die Bevorzugung hatte ihre Ursache vermutlich in dem Umstand, dass Joseph sehr früh ein Halbwaiser wurde und er deshalb im Zelt seines Vaters wohnte. Auch der Umstand, dass Joseph von seiner Lieblingsfrau Rahel geboren wurde, spielte sicher eine gewisse Rolle. Wenn wir dann aber berücksichtigen, dass die ganzen Lebensumstände von Jakobs Familie, mit dem allmächtigen Gott zusammenhängen, dann sehen wir letztlich Gott hinter der ganzen Sache. Der Verkauf von Joseph war eine ganz üble Sache, die Gott aber zugelassen hat, um daraus das Gute zu machen.