Betrübt nicht den Heiligen Geist - Eph 4:30

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Betrübt nicht den Heiligen Geist - Eph 4:30

"Betrübt nicht den Heiligen GEsit Gottes, mit dem ihr auf den Tag der Erlösung hin versiegelt worden seid!" Eph 4:30


Man kann auf verschiedene Weise dem Heiligen Geist widerstehen: durch Betrügen oder Traurigmachen (das meistens unabsichtlich geschieht), durch Dämpfen (1Thes 5:19), Widerstreben (Apg 7:51), Belügen (Apg 5:3) oder gar Lästern (Mt 12:31). Am verbreitetsten ist wohl das Betrügen. Aus diesem Wort geht hervor, dass der Heilige Geist eine Persönlichkeit ist und nicht nur eine Kraft. Er gibt Kraft (Apg 1:8), ist aber selber mehr als nur Kraft. Denn eine Kraft kann ich nicht traurig machen.

Erstaunlich ist der Zusammenhang in Eph 4:25-31. Am ehesten verstehen wir noch den Vers Eph 4:26. Beim Zürnen sündigt nicht! Es ist nicht gesagt, dass wir überhaupt nicht zürnen sollen! Es gibt viele Dinge - in der Erziehung oder im gesellschaftlichen Leben -, zu denen wir "Nein" sagen müssen, wo wir unseren Unwillen äußern dürfen oder gar müssen. Doch wie leicht reden wir im Übereifer schärfer, als es nötig wäre, oder werden schlimmstenfalls gewalttätig! Heftig zürnen und doch in Christi Sanftmut und Demut bleiben - das ist nicht leicht.

Dann sagt Paulus noch, wir sollten nicht lügen oder stehlen; kein faules Geschwätz solle aus unserem Munde kommen, auch nicht Bitterkeit, Wut, Zorn und Geschrei. Und eben diese Ermahnungen richtet der Apostel an Gläubige, in denen Christus wohnt! Da ist doch unsre erste Reaktion die: Muss man uns das sagen? - Wenn wir ganz ehrlich sind vor uns selbst und vor Gott, müssen wir zugeben: Ja, das muss man uns sagen! Wäre es unnötig, hätte der Heilige Geist es Paulus nicht gestattet, das zu schreiben. Freilich, wenn alles glatt läuft, stehen wir nicht in Gefahr, zu lügen oder zu vertuschen. Und wer Arbeit und Geld hat, braucht nicht zu stehlen. Aber wie ist es mit dem Diebstahl geistigen Eigentums? Stehle ich einem anderen vielleicht Zeit durch unnötige lange Gespräche? Und wie ist es mit Bitterkeit und Wut? Könnten wir in Ausnahmesituationen nicht doch da hineingeraten? - Paulus, du hast dich nicht geirrt! Gern wollen wir deine Ermahnungen ernst nehmen.