Becher, Kelch = ein Symbol für Darreichung, Vermittlung

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Becher, Kelch = ein Symbol für Darreichung, Vermittlung


Der Becher oder Kelch ist das Sinnbild der Darreichung und Vermittlung. Es gibt Kelche des Heils, der Freude und der Segnungen, aber auch Becher des Grimms, des Zornes und der Rache (1Kor 10:21a). Betrachten wir zunächst einige der letzteren Art! In Jes 51:20-23 wird der Zustand Israels beschrieben als "ohnmächtig hingesunken", "voll des Grimmes des Herrn, des Scheltens deines Gottes".

Gott verheißt dem vom Grimme trunkenen Volk: "Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Taumelbecher, den Kelch meines Grimms; du wirst hinfort nicht mehr trinken. Und ich gebe ihn in die Hand deiner Peiniger" (vgl. Offb 18:6). In Jer 49:12 lesen wir: "Siehe, deren Urteil es nicht war, den Becher zu trinken, die müssen ihn trinken." Vom Becher des Entsetzens und der Betäubung steht in Hes 23:33 geschrieben, und Offb 14:10 spricht von dem "Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt in dem Kelch seines Zornes bereitet ist" (vgl. Jer 51:7 - Ps 75:9!).

Wir werden in diesem Zusammenhang gewiss an die Worte des Herrn erinnert, die seinen Todesgang und seine Gottverlassenheit einen Kelch nennen: Mt 20:22.23 - Joh 18:11 - Lk 22:42. Vielfach ist auch der Kelch das Bild einer Darreichung von Freude, Heil und Segen. Wer dächte da nicht zunächst an das wunderbare Wort in 1Kor 10:16, wo vom Kelch der Segnung die Rede ist, den zu segnen wir Vollmacht und Auftrag haben?

In Ps 116:12.13 zeigt der Psalmist, wie man Wohltaten Gottes gottgemäß vergelten kann. Nicht etwa dadurch, dass man Gott etwas g i b t ! Das macht der religiös-gesetzliche Mensch. Der Psalmist sucht seinen Dank dadurch zu erzeigen, dass er noch mehr n i m m t ! Er will den Becher der Rettungen ergreifen und dabei den Namen des Herrn anrufen. Wir erfreuen und ehren unsern Gott und Vater dadurch, dass wir aus seiner unerschöpflichen Gnadenfülle immer mehr Heils- und Segensgüter nehmen. Nach Mk 9:41 soll selbst die geringe Darreichung eines Bechers kalten Wassers nicht unbelohnt bleiben, wenn sie geschieht, "weil ihr Christi seid" und im Namen des Herrn.

Jesus wirft den Pharisäern in Lk 11:39 vor, dass sie zwar das Äußere, die Form des Bechers reinigen, dass aber das Innere des Kelches, der Gehalt und das Wesen, voll Raub und Bosheit ist. Wohl uns, dass wir nicht den Taumelkelch des Zornes Gottes zu trinken brauchen, weil unser Herr und Haupt ihn für uns getrunken hat, sondern des Kelches der Segnung teilhaftig sein dürfen!