Asche = ein Symbol für Wertlosigkeit, Trauer, Vergänglichkeit

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Asche = ein Symbol für Wertlosigkeit, Trauer, Vergänglichkeit


Die Schrift versinnbildlicht das Wesen des Menschen nach verschiedenen Seiten. Sie gebraucht entsprechend den Eigenschaften, die sie kennzeichnen will, verschiedene Symbole. Eines davon ist die Asche. "Ich bin Staub und Asche", sagt Abraham zu Gott in 1Mo 18:27; und der Dulder aus Uz klagt, dass er der Asche gleich geworden sei (Hi 30:19).

Wenn Christus als Sonne der Gerechtigkeit erscheinen wird, dann wird sich für die Gerechten, die seinen Namen fürchten, hinsichtlich ihrer Feinde und Unterdrücker Mal 3:19 erfüllen: "Siehe, der Tag kommt, brennend wie ein Ofen; und es werden alle Übermütigen und jeder Täter der Gesetzlosigkeit zu Stoppeln werden; der kommende Tag wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heerscharen." Sodom und Gomorra wurden eingeäschert und zur Zerstörung verurteilt, um allen Gottlosen, sowohl Menschen als Engeln, als warnendes Beispiel zu dienen (2Petr 2:6). Dass unser großer, wunderbarer Gott aber selbst das, was zu Asche wurde, wieder ins Dasein rufen und neu erstehen lassen kann, ersehen wir unzweideutig aus Hes 16:53, wo er das Zerstörtsein Sodoms als Gefangenschaft kennzeichnet, die aber ein Ende haben wird. (Vgl. Mt 11:24 und Jud 1:7 mit dieser Bibelstelle!)

Asche ist auch ein vielgebrauchtes Sinnbild für Trauer. Zum Zeichen der Erniedrigung und Betrübnis des Herzens, der Trauer und der Buße setzte man sich in Asche oder streute sich Asche aufs Haupt (Hi 2:8). Wie anschaulich ist die Buße der Tamar in 2Sam 13:19 geschildert, wo wir lesen: "Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriss das lange Gewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und schrie im Gehen." Mordechai und viele Juden taten Buße in Sack und Asche (Est 4:1.3) und Jeremia rief dem abtrünnigen, gottlosen Israel zu: "Tochter meines Volkes, gürte dir Sacktuch um und wälze dich in der Asche, traure wie um den Eingeborenen, führe bittere Klage, denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen" (Jer 6:26). Ja, in Kla 3:14-16 sagt er sogar: "Meinem ganzen Volke bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr Saitenspiel den ganzen Tag. Mit Bitterkeiten hat er (Gott) mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt. Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche."

Über den König von Tyrus weissagt Hesekiel: "Alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle Steuermänner des Meeres, werden aus ihren Schiffen steigen, werden an Land treten; und sie werden ihre Stimme über dich hören lassen und bitterlich schreien, und sie werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen. Und sie werden sich deinethalben kahl scheren und sich Sacktuch umgürten und werden deinetwegen weinen mit Betrübnis der Seele in bitterer Klage" (Hes 27:29-31). Und Gott sagt zu dem nämlichen König von Tyrus in seiner Eigenschaft als Symbol auf Satan: "Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich hatte dich eingesetzt; du warst auf Gottes heiligen Berge, du wandeltest inmitten feuriger Steine... der du das Bild der Vollendung warst, voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit, du warst in Eden, dem Garten Gottes..., ich habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine... du hast deine Heiligtümer entweiht; darum habe ich aus deinem Innern ein Feuer ausgehen lassen, welches dich verzehrt hat, und ich habe dich zu Asche gemacht..." (Hes 28:12-18).

Daniel suchte den Herrn mit Gebet und Flehen in Fasten, Sacktuch und Asche (Dan 9:3), und als der König von Ninive die Bußpredigt von Jona vernahm, "stand er auf von seinem Throne und legte seinen Mantel ab und hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in die Asche" (Jon 3:6).

Der Herr bedrohte in Mt 11:20-24 Chorazim, Bethsida und Kapernaum, die Stätten seiner Wirksamkeit indem er sagt, dass Tyrus und Sidon längst in Sack und Asche Buße getan hätten, wenn sie seine Wunderwerke gesehen hätten. So wichtig, grundlegend und unerlässlich Buße, Beugung und Selbstgericht auch sind, so bilden sie doch nicht Herzstück und Ziel der Gedanken Gottes; er hat kein Wohlgefallen daran. Oder könnte ein Vater Wonne empfinden, wenn sein Kind leidet und sich selbst geißelt? Bußgesinnung ist notwendig, gut und heilsam; aber Buße und Beugung, Angst und Gericht sind nicht Ziel, sondern nur Weg! Zum anderen aber hat der Pharisäismus aller Zeiten und aller Religionen aus dem Fasten und Büßen wie aus allen äußeren Darstellungen geistlicher Wahrheiten eine religiöse Leistung, eine lohnheischende Schaustellung gemacht, die Gottes Missfallen erregt. Lesen wir in dem Zusammenhang nur zwei Jesajaworte:

In Jes 58:5 sagt Gott durch den Propheten: "Ist dergleichen ein Fasten, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an welchem der Mensch seine Seele kasteiet? Seinen Kopf zu beugen wie ein Schilf, und Sacktuch und Asche unter sich zu betten, nennst du das ein Fasten, und einen dem Herrn wohlgefälligen Tag?" An Fasten, Sacktuch und Asche hat Gott, besonders wenn es äußere Form geworden ist, keinerlei Wohlgefallen. In Jes 61:1-3 werden uns sieben Christusaufgaben genannt. Die letzte lautet: "Zu trösten alle Trauernden, um den Trauernden Zions aufzusetzten und ihnen zu geben Kopfschmuck statt Asche, Freudenöl statt Trauer, ein Ruhmesgewand statt eines verzagten Geistes; damit sie genannt werden Terebinthen der Gerechtigkeit, eine Pflanzung des Herrn zu seiner Verherrlichung." Kopfschmuck statt Asche; Freudenöl statt Trauer! In diesen wenigen Worten liegen große Verheißungen verborgen; denn der Kopfschmuck gehörte zum Priestergewand, und mit Öl wurden in der Regel nur Könige, Priester und Propheten gesalbt.

Gott wolle auch an uns geistlicherweise diese herrliche Zusage erfüllen und uns schon jetzt in unserm Niedrigkeitswandel allezeit das Freudenöl des Heiligen Geistes statt Furcht und Angst und den Kopfschmuck priesterlicher Gesinnung statt Asche der Vergänglichkeit und Trauer geben und erhalten!