Absage an die Sünde nach Ps 101

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Absage an die Sünde
Grundsätze des von Gott eingesetzten Königs
(Ps 101)

Sinn: Der Psalm enthält eine Steigerung: Erst in den letzten Versen merkt man, dass hier ein Herrscher und Richter spricht. Der Beter will

a) im persönlichen Leben,
b) im Umgang mit anderen und
c) in der Ausübung seiner richterlichen Gewalt das Böse völlig überwinden.

a) Reinheit des Herzens und tadelloses Verhalten müssen im eigenen Leben beginnen, ehe man es von anderen verlangt. David, der wahrlich nicht immer rein und lauter lebte, hat offensichtlich die Situation von 2Sam 11 und Ps 51 hinter sich gelassen; ganz entschieden spricht er sich - wie in Ps 18:21-27 - für ein reines und Gott wohlgefälliges Leben aus. -

b) Das beginnt im eigenen Haus (in der eigenen Familie), betrifft dann aber auch unseren Umgang mit anderen, mit der Welt (V. 3-4). Was schauen meine Augen an? Was für Leute sind meine Freunde? Vers 3 lautet, ins Moderne übertragen: Nichtswürdiges, Unordentliches, Heilloses sollen meine Augen im Fernsehen nicht anschauen; denn so etwas prägt; mit Lügnern und Übertretern der Gebote Gottes will ich keine Gemeinschaft haben. -

c) Dann aber spricht der König und Richter: Die Treuen im Lande sollen bei mir wohnen, die tadellos Lebenden mir dienen dürfen; die Gottlosen aber werde ich richten.

Das Radikale, Absolute in vielen Aussagen dieses Psalms weist über David hinaus auf einen Größeren hin, der niemals sündigte (Joh 8:46): auf Jesus Christus und sein Reich. Denn V. 8 hat sich bis heute nicht erfüllt, auch nicht unter David. Im Reich des Messias steht dann die Sünde nicht mehr unter göttlicher Geduld, sie darf nicht mehr wie heute ausreifen (Mt 13:30); mit der heute üblichen verständnisvollen Toleranz gegenüber der Sünde und den Sündern ist es dann vorbei (obwohl Jesus auch die Sünder liebt!). Doch nur auf dem Weg über das Gericht können sie zurechtgebracht werden und können Friede und Gerechtigkeit auf Erden einkehren (Jes 2:2-4).


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