Abrahams Glaubensgerechtigkeit

Aus Bibelwissen
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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Abraham glaubte dem HERRN und Er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an." (1Mo 15:6)


Gerade noch hat Abraham gezweifelt und nun kann er plötzlich glauben. Wie kam es zu solch schnellem Wechsel?

Auf Abrahams Zweifel reagiert Gott nicht micht Strafe, sondern mit gnädiger Zuwendung. Abraham befindet sich sozusagen in einer Schule, der Glaubensschule. In einer Schule macht man auch Fehler; man wird darauf hingewiesen und darf den Fehler verbessern. Wie geht Gott mit dem Zweifler um? Er stellt dem Zweifler einfach Sein Verheißungswort entgegen (1Mo 15:4): "Nicht Elieser wird dich beerben, sondern der aus deinem Leibe hervorgeht, der wird dich beerben." Dazu gibt ihm Gott noch einen Anschauungsunterricht: Er führt Abraham hinaus unter den gestirnten Himmel und sagt: "Zähle die Sterne, wenn du kannst! So zahlreich wird deine Nachkommenschaft sein!"

Da kann Abraham nicht anders, als seinem Gott zu vertrauen. Er bringt es nicht fertig zu sagen: Du lügst! - Das wollen auch wir nicht tun, so unvorstellbar groß viele Gottesverheißungen auch sind. Gott meint es ernst und meint es gut mit dem, was Er zusagt.

Man spricht aufgrund von 1Mo 15:5 von Glaubensgerechtigkeit. Was ist darunter zu verstehen? - "Gerecht sein" vor Gott bedeutet: Man kommt mit Gott in Ordnung: nicht länger stehen Schuld und Feindschaft der Gemeinschaft mit Gott im Wege. Zwar brachte erst der Kreuzestod Jesu Christi die Sühnung (Bezahlung) der Sünden der Welt; doch schon im Alten Tstament lässt Gott - sozusagen im Vorgriff auf das Kreuz von Golgatha - Sünde bedeckt und vergeben sein. Bedingung ist allein der Glaube. Der Mensch hat weiter nichts zu tun, als Gott und Seinem Wort zu vertrauen. Das praktiziert hier Abraham.

So und nur so werden auch wir gerecht. Das lehrt der Apostel Paulus im Römerbrief. Er zitiert unser vorangestelltes Wort in Röm 4:3. Nichts hab ich zu bringen als meine Armut und Sünde, wenn ich zum Kreuz meines Retters komme. Und nichts hab ich zu tun als zu glauben (Gottes Wort ernst zu nehmen und mich Ihm anzuvertrauen), um gerecht und gerettet zu werden.