Abraham wird auserwählt
aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)
"Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einer großen Nation machen und will dich segnen, und ich will deien Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen, und in dir sollen gesegneet werden alle Geschlechter der Erde!" (1Mo 12:1-3)
Zunächst soll angemerkt werden: Der Mann, den wir im Allgemeinen "Abraham" nennen und den auch das Neue Testament so nennt, hieß zunächst "Abram", bis Gott ihn in "Abraham" umbenannte (1Mo 17:5). Abram heißt "Vater der Höhe", Abraham "Vater der Menge". Diese Umbenennung weist auf ein göttliches Programm hin: Gott selbst ist ein "Vater der Höhe", ein "Vater der Menge", ein "hoher, erhabener Vater" (Jes 57:15). Er will aber nicht allein bleiben, sondern ein "Vater der Menge" werden, der "viele Söhne zur Herrlichkeit bringt" (Hebr 2:10).
Mit 1Mo 12 beginnt ein neuer Abschnitt der Heilsgeschichte Gottes. In dem vorangestellten Wort fällt auf, dass es mehrmals heißt: Geh aus - aus - aus. Hier beginnt das göttliche Auswahlverfahren. Es setzt sich bis heute fort. Gott hat Israel auserwählt - eine völkisch-nationale Auswahl. Und Er hat die Glieder der Gemeinde auserwählt - eine übervölkisch-internationale Auswahl.
Warum handelt Gott so? Wir drücken es einmal in menschlich-unzugänglicher Weise so aus: Gott beschäftigte sich zunächst mit der Gesamtmenschheit. Doch die Sünde nahm überhand und Gott musste zweimal Gericht ausüben (Sintflut, Sprachenverwirrung). Nach diesen beiden "gescheiterten Versuchen" mit der Gesamtmenschheit weiterzukommen, wendet Er nun ein neues Verfahren an: das der Auswahl.
Er ruft Einzelne aus der Masse heraus, nicht weil sie besser sind oder damit sie es besser haben und nur Glück auf Erden erleben, sondern um sie in Seine besondere Erziehung und Schule zu nehmen und sie zum Segen für die üübrigen Menschen zu machen. Dazu hat Er auch dich und mich, wenn wir Glieder Seiner Gemeinde sind, auserwählt.
