Übersetzung des 2.Thesalonicherbriefes
Abschrift des Buches: Der zweite Thessalonicher Brief
Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)
Neu durchgesehene Auflage
St.-Johannis-Druckerei, Lahr-Dinglingen (Baden) 1957
weitere Abschriften:
Der 2. Thessalonicherbrief
Eine gemeinemäßige Übersetzung
Kapitel 1
1. Paulus und Silvanus und Timotheus der Gemeine der Thessalonicher in unserem Vatergott und in dem Herrn Jesus Christus.
2. Gnade sei mit euch und Friede von dem Gottvater und dem Herrn Jesus Christus.
3. Es ist meine Schuldigkeit, Gott allezeit für euch zu danken, liebe Brüder, wie es entsprechend ist; denn euer Glaube wächst sehr, und die Liebe jedes einzelnen unter euch nimmt zu gegeneinander,
4. so dass wir rühmen müssen über euch unter den Gemeinen Gottes über eurer Geduld und eurem Glauben in allen euren Verfolgungen und Trübsalen, die ihr erduldet.
5. Diese sind ein Anzeichen der gerechten Entscheidung (Krisis) Gottes, dass ihr würdig gemacht werdet des Königreiches Gottes, zu dessen Gunsten ihr auch leidet.
6. Denn es ist recht bei Gott, zu vergelten denen, die euch betrüben, mit Trübsal;
7. euch aber, den Betrübten, Ruhe zusammen mit uns in der Offenbarung des Herrn Jesu vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht.
8. in der Feuer-Flamme; der da gibt gerechte Vergeltung denen, die Gott nicht wissen, und denen, die nicht folgsam sind dem Evangelium unseres Herrn Jesu,
9. welche rechtmäßig büßen werden, ewiges Verderben vom Angesichte des Herrn und von der Herrlichkeit Seiner Kraft,
110. wenn Er kommt, verherrlicht zu werden in Seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen Gläubigen an jenem Tage, dessen Zeugnis von uns an euch geglaubt wurde (nämlich von euch)
11. In Beziehung auf das beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig mache der Berufung, und voll mache alles Wohlgefallen Seiner Güte, und das Werk des Glaubens in Macht,
12. damit der Name unseres Herrn Jesu verherrlicht werde an euch und ihr in Ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesu Christi.
Kapitel 2
1. Wir bitten euch aber, liebe Brüder, in Betreff der Erscheinung (Gegenwärtigmachung) unseres Herrn Jesus Christus und unserer Entgegenführung zu Ihm,
2. dass ihr euch nicht schnell bewegen lasset von inneren Urteil, und euch nicht erschrecken lasset, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief - als wäre er von uns -, als ob der Tag des Herrn gegenwärtig sei.
3. Niemand möge euch betrügen in keiner Weise, (denn Er kommt nicht), wenn nicht zuvor der Abfall gekommen ist, und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbar geworden ist, der Sohn des Verderbens;
4. der sich Entgegenstemmende, der sich Überhebende über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und gibt sich aus, er sei Gott.
5. Gedenket ihr nicht daran, dass ich euch solches sagte, da ich noch bei euch war?
6. Und das jetzt noch Zurückhaltende wisset ihr, dass er zu seiner Zeit geoffenbart werde.
7. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wird schon wirksam, nur der es noch aufhält, muss aus dem Mittel getan werden.
8. Und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, welchen der Herr wegnehmen wird durch den Geist Seines Mundes und wird ihn unwirksam machen durch die Erscheinung Seiner Gegenwart.
9. Seine (des Gesetzlosen) Gegenwart ist in der Energie Satans, in aller Kraft, sowohl in Zeichen als in Wundern der Lüge;
10. in jeglicher Verführung der Ungerechtigkeit für die Verlorenen, darum, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, um gerettet zu werden.
11. Darum schickt ihnen Gott energievolle Verführung, dass sie glauben der Lüge,
12. dass gerichtet werden alle, welche der Wahrheit nicht gehorchen, sondern haben Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit.
13. Wir aber müssen Gott allezeit danken für euch, vom Herrn geliebte Brüder, weil euch Gott erwählt hat von Anfang zur Rettung, in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit,
14. wozu Er euch auch berufen hat durch unser Evangelium zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesu Christi.
15. Also nun, Brüder, steht und halte die Überlieferungen, welch ihr gelehrt wurdet, sei es durch unser Wort oder durch einen Brief von uns.
16. Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus und unser Vatergott, der uns geliebt hat, und der uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung auf dem Gnadengrunde,
17. Er ermahne eure Herzen und stärke sie in jedem guten Werk und Wort.
Kapitel 3
1. Im übrigen, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde wie auch bei euch,
2. und dass wir errettet werden von den platzwidrigen und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht aller Sache.
3. Getreu aber ist der Herr, der euch stärken wird und bewahren weg von dem Bösen.
4. Wir vertrauen aber in dem Herrn auf euch, dass ihr tut und tun werdet, was wir gebieten.
5. Der Herr aber richte eure Herzen geradewegs auf die Liebe Gottes und auf das Tragen Christi.
6. Wir schärfen euch aber ein, Brüder, im Namen des Herrn Jesus Christus, von jedem Bruder euch zurückzuziehen, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Überlieferung, welche ihr von uns empfangen habt.
7. Denn ihr selbst wisst, wie ihr uns nachahmen sollt, dass wir nicht unordentlich unter euch gewesen sind
8. und nicht umsonst Brot von jemand gegessen haben, dass wir vielmehr in Arbeit und Mühe Tag und Nacht gearbeitet haben, um niemand von euch zu beschweren.
9. Nicht, dass wir nicht Macht hätten, sondern dass wir uns selbst euch zum Vorbild gäben, uns nachzuahmen.
10. Als wir nämlich bei euch waren, haben wir euch das eingeschärft, dass, wenn jemand nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.
11. Wir hören nämlich, dass etliche unter euch unordentlich wandeln; arbeiten nichts, sondern wirken umher.
12. Den so Beschaffenen aber befehlen wir, und ermahnen in dem Herrn Jesus Christus, dass sie mit Ruhe arbeiten und ihr eigenes Brot essen sollen.
13. Ihr aber, Brüder, seid nicht verzagt (oder: zu feige), das Gute zu tun.
14. Wenn aber jemand nicht gehorchst unserem brieflichen Wort, den zeichnet an, indem ihr keinen Verkehr mehr mit ihm habt, dass er in sich schlage,
15. und haltet ihn nicht als einen Feind, sondern ermahnet ihn als einen Bruder.
16. Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden durch alles hindurch und in jeglicher Form! Der Herr sei mit euch allen!
17. Der Gruß durch meine, des Paulus, Hand, das ist das Zeichen in jedem Briefe, so schreibe ich.
18. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!
