"Ich aber sage euch" - Mt 5:43-45

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


"Ich aber sage euch" - Mt 5:43-45

"Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen! Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger, damit ihr Söhne eures Vaters in den Himmeln werdet; denn Er lässt Seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und regnen über Gerechte und Ungerechte." Mt 5:43-45


Jesus ist in Seiner Verkündigung radikal, das heißt im wörtlichen Sinn. Er geht an die Wurzel der Gesinnung Seiner Hörer. Das zeigt besonders Seine Bergpredigt (Mt 5.-7). Er sagt zwar, Er sei nicht gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Doch Er verlangt eine andere, bessere, höhere Gerechtigkeit als die Selbstgerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer (Mt 5:17 - Mt 5:20). Der hier spricht, ist der Sohn Gottes. Er ist größer als Mose, gröer als das Gesetz. Er besitzt - obwohl von Beruf Zimmermann (Mk 6:3) - die Vollmacht eines Königs und Richters. So kann Er es wagen, den Gesetzesbestimmungen Sein "Ich aber sage euch" engegenzuhalten (Mt 5:22 - Mt 5:28 - Mt 5:34 - Mt 5:44). Er hebt aber das Gesetz nicht auf, sondern vertieft es in seinem Anspruch an den Menschen. Es genügt in Seinen Augen nicht, wenn man im Vollzug der Tat kein Mörder oder Ehebrecher ist; schon eine hasserfüllte Gesinnung oder ein lüstern umherschweifendes Auge sind für Ihn Mord und Ehebruch. Er treibt Seine Forderungen auf die Spitze, wenn Er in Mt 5:48 sagt: "Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!"

Spätestens an dieser Stelle fragen wir: HERR, können wir Menschen das überhaupt? Du weißt doch selbst am besten, wie schwach und verloren wir sind, unfrei und untüchtig zum Guten! Mit Mühe und Not gelingt es uns, die Zehn Gebote einigermaßen zu befolgen, doch im Licht Deiner radikalen Fordrungen - niemals! Da müssen wir unsren Bankrott erklären!

Genau das will Jesus erreichen! Hier in der Bergpredigt ist noch nicht von Erlösung durch Sein Blut und von GEerechtigkeit aus dem Glauben die Rede. Er muss der Mensch sich selbst als Sünder erkennen, der nicht nur ein bisschen fehlerhaft ist, sondern verloren vor Gott. Dann kann ihm Jesus als Heiland begegnen.