Wer hat Gesprächsbedarf?

Aus Bibelwissen
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Von Daniel Muhl

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Wenn eine Beziehung schwierig geworden ist, dann wenden wir häufig folgende Strategien an: Entweder verdrängen wir das Problem oder wir suchen nach einer Lösung. Die naheliegendste Lösung besteht meistens darin, dass wir das Gespräch suchen.
Das gleiche gilt auch für unsere Beziehung zu Gott. Gott hat eigentlich immer Gesprächsbedarf mit uns, aber Er schweigt oft, weil wir vielleicht gar nicht wirklich wissen wollen, was Er uns zu sagen hat! Nicht wenige Menschen haben meist nur dann Gesprächsbedarf mit Gott, wenn sie etwas von Ihm bekommen wollen. Wenn Er ihnen aber nicht das gibt, was sie sich wünschen, dann folgern sie fälschlicherweise, dass Er sich nicht wirklich für sie interessiert. Daraus entstehen Zweifel an Gottes Liebe und Fürsorge. Etliche denken auch, dass Gott sowieso nur ein Produkt der 
menschlichen Fantasie ist.

Wie groß ist eigentlich unser Interesse an Gott und von welchen Motiven ist dieses Interesse angetrieben? Ist es der persönliche Vorteil oder die reine Neugier? Ist es der Wunsch, außergewöhnliche, bzw. übernatürliche Dinge zu erleben? Ist es die Sehnsucht nach ewigem Leben oder ist es das Bedürfnis nach einer vertrauensvollen Liebesbeziehung?
Auch wir Menschen haben einen Gesprächsbedarf mit Gott! Sogar dann, wenn wir dieses Bedürfnis leugnen. Ohne eine Beziehung zu unserem Schöpfer wissen wir noch nicht, von wo wir kommen, durch wen wir leben und welchen Sinn, bzw. welches Ziel unsere Existenz hat! Ohne das Bewusstsein einen persönlichen Schöpfer zu haben, bleibt unsere Identität völlig nebulös. Ohne Ihn sind wir eigentlich nur »biologische 
Zellmaschinen«, die gefüttert und unterhalten werden müssen!
Was aber bleibt, wenn diese »Zellmaschine« nicht mehr richtig »funktioniert«? Taugen wir dann nur noch als »Organ-Ersatz-Teillager«? Selbst wenn wir an Gott glauben, gibt es Zeiten, wo sich unser Gesprächsbedarf mit Ihm in Grenzen hält. Das kann viele Ursachen haben. Manchmal sind wir so sehr beschäftigt, dass für Gott kaum Zeit bleibt. Ein andermal sind wir so 
selbstzufrieden, dass wir kein Verlangen danach haben, mit Gott in Kontakt zu treten. Auch wenn uns die Lust und Motivation fehlt, tun wir gut daran, so oft wie möglich, mit Gott das Gespräch zu suchen. Wer Seine große Liebe sehen und erleben durfte, der kann nicht anders, als den 
himmlischen Vater zu lieben. Wer Ihn liebt, möchte so oft wie möglich, mit Ihm im Gespräch sein und bleiben! Doch zu einem Gespräch gehört sowohl das Hören als auch das Reden. Für ein gutes Gespräch rät uns Jakobus:

  • »Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden (Jak 1:19)!«

Aber wie können wir mit Gott reden, wenn wir Seine Stimme nicht hören? Die akustische Stimme Gottes konnten nur die wenigsten Menschen hören. Auch bei ihnen war das ein eher seltenes Ereignis. Gott redet hauptsächlich durch Sein (schriftliches) Wort zu uns. Deshalb ist das Lesen der Bibel und auch das Darüber-Nachdenken ein unverzichtbarer Bestandteil des Redens mit Gott, bzw. des Gebetes! Bei jedem Bibelabschnitt, den wir gelesen haben, dürfen wir uns immer wieder die Frage stellen: »Was will Gott mir persönlich damit sagen«? Diese Frage gehört u. a. auch zum Bibellesen und zum Gespräch mit Gott! Natürlich verstehen wir anfänglich noch vieles nicht, aber das Verständnis des Wortes Gottes nimmt mit den Jahren laufend zu, wenn wir es uns oft und regelmäßig zu Gemüte führen. Wie klein müsste Gott sein, wenn wir (mit unserer beschränkten Erfahrung) gleich zu Beginn alles verstehen würden, was Er uns in Seinem Wort mitteilt? Beides ist enorm wichtig: »Das Hören auf Gott und das Reden mit Ihm!« Darum gilt:

  • Wer viel betet und kaum die Bibel liest, wird offen für Eindrücke und Gefühle, die nicht von Gott stammen und ist deshalb leichter verführbar! Wer viel die Bibel studiert, aber kaum mit Gott im Gespräch ist, wird zu einem 
»theologischen Schreibtischtäter«, der die Kraft Gottes noch kaum erleben konnte und 
deshalb auch zu wenig Glaubenserfahrungen machen konnte!

Ob Gott mit Wohlwollen auf ein Gebet hört, hängt auch davon ab, ob es von ganzem Herzen (mit Liebe und Vertrauen zu Gott) gesprochen wird oder nicht! Wer im Gebet andere Menschen verachtet (wie der Pharisäer in Lk 18:11) oder Gott aus reinem Pflichtgefühl dient (ohne Liebe und Vertrauen, wie z. B. Kain in 1Mo 4:3), findet keinen wirklichen Zugang zu Gott. Mit der nachfolgenden Grafik möchte ich das noch ein wenig veranschaulichen:

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Ich wünsche allen eine bereitwillige und motivierte Gesprächsbereitschaft mit unserem liebenden himmlischen Vater und Seinem Sohn Jesus Christus!


Stichworte: §Gespräch, §Reden, §Hören, §Gebet



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