Von den anvertrauten Pfunden: Unterschied zwischen den Versionen

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(Belohnung der Knechte)
 
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[http://www.bibelwissen.ch/wiki/Die_königliche_Hochzeit <big>'''Die königliche Hochzeit'''</big>] <br/>
 
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[[Mt 22:1]]-14; [[Lk 14:16]]-24<br/><br/>
 
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==<big>'''Von den anvertrauten Pfunden'''</big>==
 
==<big>'''Von den anvertrauten Pfunden'''</big>==
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<big>[[Mt 25:14]]-30</big><br/>
 
<big>[[Mt 25:14]]-30</big><br/>
 
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Wir stehen vor dem Knechte-Gleichnis. Wer es unvoreingenommen liest, ersieht aus allem den gesetzlichen Charakter. Wenn die Söhne wohl auch Knechte genannt werden können, so sind sie es nicht im gesetzlichen Arbeits- und Lohnverhältnis, vielmehr nach der Seite der völligen, durch Bluts-Kauf vollzogenen Hingabe. Wir stehen am Anfang des tausendjährigen Reiches. Die Söhne sind hier schon lange bei ihrem Herrn. Sie sind schon am Anfang des antichristlichen Reiches zu ihm versammelt. Auch die Braut ist zur Hochzeit eingegangen. Das geschieht nach dem Sturz des Antichristen. Davon handelt das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Wir möchten hier nur noch zur größeren Deutlichkeit hinzufügen, dass zur Braut, zum Weib jedenfalls auch gläubig hingegebene Israeliten aus allen Jahrhunderten gehören. Diese stehen dann auf, wenn es heißt: der Bräutigam kommt, in der Auferstehung der Gerechten. Mit dem Beginn des tausendjährigen Reiches ist eine Auferstehung unter den Juden verbunden. Das zeigt schon Hes 37 ganz deutlich. Das sehen wir auch im Kommen des Moses und des Elias auf dem Verklärungsberg; das sehen wir bei der Auferstehung vieler nach der Auferstehung des Herrn, welche in der heiligen Stadt vielen erschienen. Das war ein Anfang des Königreiches, welcher aber um des Unglaubens der Juden willen nicht zur Vollauswirkung kam. <br/><br/>
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Wir stehen vor dem Knechte-Gleichnis. Wer es unvoreingenommen liest, ersieht aus allem den gesetzlichen Charakter. Wenn die Söhne wohl auch Knechte genannt werden können, so sind sie es nicht im gesetzlichen Arbeits- und Lohnverhältnis, vielmehr nach der Seite der völligen, durch Bluts-Kauf vollzogenen Hingabe. Wir stehen am Anfang des tausendjährigen Reiches. Die Söhne sind hier schon lange bei ihrem Herrn. Sie sind schon am Anfang des antichristlichen Reiches zu ihm versammelt. Auch die Braut ist zur Hochzeit eingegangen. Das geschieht nach dem Sturz des Antichristen. Davon handelt das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Wir möchten hier nur noch zur größeren Deutlichkeit hinzufügen, dass zur Braut, zum Weib, jedenfalls auch gläubig hingegebene Israeliten aus allen Jahrhunderten gehören. Diese stehen dann auf, wenn es heißt: der Bräutigam kommt, in der Auferstehung der Gerechten. Mit dem Beginn des tausendjährigen Reiches ist eine Auferstehung unter den Juden verbunden. Das zeigt schon [[Hes 37]] ganz deutlich. Das sehen wir auch im Kommen des Moses und des Elias auf dem Verklärungsberg; das sehen wir bei der Auferstehung vieler nach der Auferstehung des Herrn, welche in der heiligen Stadt Vielen erschienen. Das war ein Anfang des Königreiches, welcher aber um des Unglaubens der Juden willen nicht zur Vollauswirkung kam. <br/><br/>
  
 
===<big>Die Auferstehung der Gerechten</big>===
 
===<big>Die Auferstehung der Gerechten</big>===
  
Wir haben früher diese Auferstehungen zu der Erstlings- und Sohnesgemeine gerechnet, glauben aber jetzt, dass das nicht richtig war. Diese Auferstehungen zählen in die Auferstehung der Gerechten bei Aufrichtung des 1000 jährigen Reiches. Das ist wohl die eigentliche Erstauferstehung. Die gilt den Juden, den Gläubigen und Gerechten unter ihnen. Die Versammlung der Söhne zu ihrem Haupt ist auch eine Erstauferstehung, aber mehr, wie Paulus sagt, eine Ausauferstehung, eine Auswahlauferstehung. Die Versammlung der gläubigen Söhne Gottes zu ihrem Herrn ist etwas alles andere Überragendes. Die Kinder Gottes sind ja in dieser Welt mit ihrem Wiedergeburtsglauben schon auferstanden. „Seid ihr mit Christus auferstanden“, heißt es. Wir sind mit Christus begraben in seinem Tod und sind mit ihm auferstanden in seinem Leben, wir loben Gott in Christo Jesu, unseren Herrn Röm 6. Wir wissen, was wir vom Tode zum Leben hindurchgedrungen sind. Wir warten darum auf den Tag unserer Offenbarung, wenn er selbst, uns Herr, offenbar werden wird. Kol 2.3.4
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Wir haben früher diese Auferstehungen zu der Erstlings- und Sohnesgemeine gerechnet, glauben aber jetzt, dass das nicht richtig war. Diese Auferstehungen zählen in die Auferstehung der Gerechten bei Aufrichtung des 1000-jährigen Reiches. Das ist wohl die eigentliche Erstauferstehung. Die gilt den Juden, den Gläubigen und Gerechten unter ihnen. Die Versammlung der Söhne zu ihrem Haupt ist auch eine Erstauferstehung, aber mehr, wie Paulus sagt, eine Ausauferstehung, eine Auswahlauferstehung. Die Versammlung der gläubigen Söhne Gottes zu ihrem Herrn ist etwas alles andere Überragendes. Die Kinder Gottes sind ja in dieser Welt mit ihrem Wiedergeburtsglauben schon auferstanden. „Seid ihr mit Christus auferstanden“, heißt es. Wir sind mit Christus begraben in seinem Tod, und sind mit ihm auferstanden in seinem Leben, wir loben Gott in Christo Jesu, unseren Herrn [[Röm 6]]. Wir wissen, dass wir vom Tode zum Leben hindurchgedrungen sind. Wir warten darum auf den Tag unserer Offenbarung, wenn er selbst, unser Herr, offenbar werden wird. [[Kol 2:3]].4
  
 
Die Erstauferstehung geschieht im jüdischen Volk, welches unter den Nationen der erstgeborene Sohn ist. Da werden nun die Innigsten heraus auferstehen zur Braut und zum Weib und werden vereinigt werden mit den noch auf der Erde Befindlichen. Es werden auch viele auferstehen, welche zu Knechten im Königreich bestimmt sein werden.
 
Die Erstauferstehung geschieht im jüdischen Volk, welches unter den Nationen der erstgeborene Sohn ist. Da werden nun die Innigsten heraus auferstehen zur Braut und zum Weib und werden vereinigt werden mit den noch auf der Erde Befindlichen. Es werden auch viele auferstehen, welche zu Knechten im Königreich bestimmt sein werden.
  
Damit sind wir in unserm Gleichnis. Die Zahl der zum Weib Berufenen ist abgeschlossen. Diese sind ganz dem König nach innen zugewandt. Nicht nach außen. Das zeigt auch Off 14:1ff. Nach erfolgter Hochzeit des Lammes kommt die Ausrüstung der Knechte zu ihrem Königreichsberuf.
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Damit sind wir in unserem Gleichnis. Die Zahl der zum Weib Berufenen ist abgeschlossen. Diese sind ganz dem König nach innen zugewandt. Nicht nach außen. Das zeigt auch [[Offb 14:1]]ff. Nach erfolgter Hochzeit des Lammes kommt die Ausrüstung der Knechte zu ihrem Königreichsberuf.
  
Der Herr wird ja mit seinem herrlichen Söhne-Leib  und mit seinem nun endlich gewonnenen Weib nicht immer sichtbar sein. Im Sichtbaren des Königreichs vertreten ihn seine Knechte. Vom Herrn heißt es, dass er über Land zog, dass er verreiste. Dieses Wort kann nicht auf die Himmelfahrt bezogen werden. Verreisen bedeutet, dass der Herr im Gebiet dieser Erde bleibt. Nach seiner Himmelfahrt blieb er von den Seinen durchaus nicht getrennt, sondern er sandte den Heiligen Geist. Sonderlich die Kinder Gottes, wenn sie auch ihr Haupt nicht sehen, sind doch auf das Engste mit ihm verbunden. Durch den Heiligen Geist wohn der Herr in ihnen. Die Gemeinschaft ist eine wahrhaftige und innige. Der Heilige Geist nimmt es von dem Seinen und gibt es uns. Ihm gegenüber sind wir nicht Fremdlinge. Der Herr aber in unserem Gleichnis hat offenbar bis zu seiner Wiederkunft zur Abrechnung keine Gemeinschaft mit seinen Knechten.
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Der Herr wird ja mit seinem herrlichen Söhne-Leib, und mit seinem nun endlich gewonnenen Weib, nicht immer sichtbar sein. Im Sichtbaren des Königreichs vertreten ihn seine Knechte. Vom Herrn heißt es, dass er über Land zog, dass er verreiste. Dieses Wort kann nicht auf die Himmelfahrt bezogen werden. Verreisen bedeutet, dass der Herr im Gebiet dieser Erde bleibt. Nach seiner Himmelfahrt blieb er von den Seinen durchaus nicht getrennt, sondern er sandte den Heiligen Geist. Sonderlich die Kinder Gottes, wenn sie auch ihr Haupt nicht sehen, sind doch auf das Engste mit ihm verbunden. Durch den Heiligen Geist wohnt der Herr in ihnen. Die Gemeinschaft ist eine wahrhaftige und innige. Der Heilige Geist nimmt es von dem Seinen und gibt es uns. Ihm gegenüber sind wir nicht Fremdlinge. Der Herr aber in unserem Gleichnis hat offenbar bis zu seiner Wiederkunft zur Abrechnung keine Gemeinschaft mit seinen Knechten.
  
Wir Gläubigen in Christo halten alle Tage Abrechnung, und ob wir auch vor seinem Stuhl offenbar werden, so sind wir ihm doch jetzt schon offenbar. Wohl wird ja der Herr im 1000jährigen Reich je und je erscheinen. Im Gleichnis von den Arbeiter in Mt 20 heißt es, dass er zu bestimmten Stunden auf dem Markt erscheint, also in Zion, um neue Arbeiter zu werben. Den schon Geworbenen, die schon draußen im Weinberg sind, erscheint er erst am Ende wieder. Da die Söhne Gottes ihrem Herrn entgegengerückt werden in die Luft, so nehmen wir an, dass der Herr im 1000jährigen Reich mit den verklärten Söhnen  und mit der verklärten Braut in der Luft herrscht. Satan hat ja diesen Wirkungsplatz räumen müssen und ist gebunden. Hier in der Luft ist die selige Gemeinschaft mit Leib und Weib, welche die Bibel Hochzeit des Lammes nennt. Von hier aus erfüllen die verklärten Lebenskräfte die Erde, wie vorher die Todeskräfte Satans sie von da erfüllten. Die Zurückziehung des Herrn an diesen Ort ist sein Verreisen. Es ist also falsch, wenn wir hier von Himmelfahrt reden. Hier sind wir schon weiter als Himmelfahrt. Hier ist sein Wiederkommen schon erfolgt, da fährt er nicht mehr zurück. <br/><br/>
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Wir Gläubigen in Christo halten alle Tage Abrechnung, und ob wir auch vor seinem Stuhl offenbar werden, so sind wir ihm doch jetzt schon offenbar. Wohl wird ja der Herr im 1000-jährigen Reich je und je erscheinen. Im Gleichnis von den Arbeitern in [[Mt 20]] heißt es, dass er zu bestimmten Stunden auf dem Markt erscheint, also in Zion, um neue Arbeiter zu werben. Den schon Geworbenen, die schon draußen im Weinberg sind, erscheint er erst am Ende wieder. Da die Söhne Gottes ihrem Herrn entgegengerückt werden in die Luft, so nehmen wir an, dass der Herr im 1000-jährigen Reich mit den verklärten Söhnen, und mit der verklärten Braut in der Luft herrscht. Satan hat ja diesen Wirkungsplatz räumen müssen und ist gebunden. Hier in der Luft ist die selige Gemeinschaft mit Leib und Weib, welche die Bibel '''Hochzeit des Lammes''' nennt. Von hier aus erfüllen die verklärten Lebenskräfte die Erde, wie vorher die Todeskräfte Satans sie von da erfüllten. Die Zurückziehung des Herrn an diesen Ort ist sein Verreisen. Es ist also falsch, wenn wir hier von Himmelfahrt reden. Hier sind wir schon weiter als Himmelfahrt. Hier ist sein Wiederkommen schon erfolgt, da fährt er nicht mehr zurück. <br/><br/>
  
 
===<big>'''Berufung der Knechte'''</big>===
 
===<big>'''Berufung der Knechte'''</big>===
  
Ehe er nun geht, ruft er seine Eigentumsknechte und übergibt ihnen all das Seine. Der Herr hat allerlei Knechte. Auch die Söhne können Knechte heißen, auch ein Cyrus und eine Nebukadnezar, heidnische Weltmachtherrscher, heißen auch Knechte. Israeliten heißen Eigentumsknechte. Sie stehen ach ewiger höchsteigener Wahl ihm zur Verfügung. Sie sind die Elite des erwählten Volkes, welche auf seine Wahl eingegangen ist. Die Gerechten aller Jahrhunderte sind in dieser Schar vereint. Die bekommen alle Güter des Herrn, all sein Eigentum. Das kann nicht auf den Herrn und seine Söhne bezogen werden. In der Gemeine-Zeit hat ja der Herr sein Eigentum gar nicht zur Verfügung. Der Teufel herrscht ja noch. Freilich hat ER alle Macht, freilich ist die Erde des Herrn. Aber er hat beides noch  nicht im Besitz. Auf eRden wirken sich die satanischen Prinzipien erst zu ihrer Höhe aus. Darum kann der Herr jetzt noch nicht verteilen. Die Gläubigen sind arm, machtlos und einflusslos in dieser Welt. Ihre Kräfte sind innerlich und geistlich; und wenn sie schwach sind, dann sind sie stark. Sie gehen unter Kreuz und Schmach. Da ist keine Rede von Güterausteilung.
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Ehe er nun geht, ruft er seine Eigentumsknechte und übergibt ihnen all das Seine. Der Herr hat allerlei Knechte. Auch die Söhne können Knechte heißen, auch ein Cyrus und ein Nebukadnezar, heidnische Weltmachtherrscher, heißen auch Knechte. Israeliten heißen Eigentumsknechte. Sie stehen ach ewiger höchsteigener Wahl ihm zur Verfügung. Sie sind die Elite des erwählten Volkes, welche auf seine Wahl eingegangen ist. Die Gerechten aller Jahrhunderte sind in dieser Schar vereint. Die bekommen alle Güter des Herrn, all sein Eigentum. Das kann nicht auf den Herrn und seine Söhne bezogen werden. In der Gemeine-Zeit hat ja der Herr sein Eigentum gar nicht zur Verfügung. Der Teufel herrscht ja noch. Freilich hat ER alle Macht, freilich ist die Erde des Herrn. Aber er hat beides noch  nicht in Besitz. Auf Erden wirken sich die satanischen Prinzipien erst zu ihrer Höhe aus. Darum kann der Herr jetzt noch nicht verteilen. Die Gläubigen sind arm, machtlos und einflusslos in dieser Welt. Ihre Kräfte sind innerlich und geistlich; und wenn sie schwach sind, dann sind sie stark. Sie gehen unter Kreuz und Schmach. Da ist keine Rede von Güterausteilung.
  
Das wird beim Beginn des tausendjährigen Reiches ganz anders. Jetzt ist Israel unbekehrt. Jetzt geht die große Bußbewegung durch die Nationen. Mit dem Zerbruch des Antichristen und mit seinem Gericht zerbricht alles. Die größte Eigenherrlichkeit der Menschen hat sich als nichtig erwiesen. Aber in Zion geht auf der schöne Glanz Gottes. Der erschienene Gottessohn schafft, wonach sich die Kreatur umsonst streckte. Die Nationen fallen Schritt für Schritt Zion zu. Jetzt kann der Herr sein Königreich antreten und einrichten und seinen Knechten alles austeilen. Die Söhne Gottes sind da die Mitausteilenden. Es geht ja alles durch sie hindurch. Sie sind immer ihrem Herrn gleich in allem Tun. So sind es die Söhne, welche an die Knechte austeilen. Und das erwählte und gewonnene Weib freut sich hoch über ihres Mannes Pracht. <br/><br/>
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Das wird beim Beginn des tausendjährigen Reiches ganz anders. Jetzt ist Israel unbekehrt. Jetzt geht die große Bußbewegung durch die Nationen. Mit dem Zerbruch des Antichristen und mit seinem Gericht zerbricht alles. Die größte Eigenherrlichkeit der Menschen hat sich als nichtig erwiesen. Aber in Zion geht auf der schöne Glanz Gottes. Der erschienene Gottessohn schafft, wonach sich die Kreatur umsonst streckte. Die Nationen fallen Schritt für Schritt Zion zu. Jetzt kann der Herr sein Königreich antreten und einrichten, und seinen Knechten alles austeilen. Die Söhne Gottes sind da die Mitausteilenden. Es geht ja alles durch sie hindurch. Sie sind immer ihrem Herrn gleich in allem Tun. So sind es die Söhne, welche an die Knechte austeilen. Und das erwählte und gewonnene Weib freut sich hoch über ihres Mannes Pracht. <br/><br/>
  
 
====<big>Aufgabe der Knechte</big>====
 
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Aber der dritte will nicht. Der macht eine Grube und verbirgt des Herrn Geld. Er lebt für sich. Es ist schön im tausendjährigen Reich. Er lässt sich’s behaglich sein, auf ihn kommt es ja nicht an mit seinem einen Pfündlein.
 
Aber der dritte will nicht. Der macht eine Grube und verbirgt des Herrn Geld. Er lebt für sich. Es ist schön im tausendjährigen Reich. Er lässt sich’s behaglich sein, auf ihn kommt es ja nicht an mit seinem einen Pfündlein.
  
Das zeigt uns zunächst, dass im tausendjährigen Reich noch die Sünde, das Ich-Wesen herrscht. Selbst unter den Knechten sind ungehorsame Ichmenschen. Soweit dieser Knecht Macht und Aufgabe hatte, herrschte das Ich. Da war’s nicht durchweg herrlich, es war nicht christusgemäß. Kein Wunder, dass aus solchen und anderen Ursachen Satan wieder los wird. Der eine Knecht repräsentiert ja eine ganze Knechtsart, einen Typus von Knechtsgesinnung im Königreich. Mag sein, er war verbittert wegen seiner geringen Stellung. Er hatte keine Selbsterkenntnis und hielt sich einer höheren Aufgabe für würdig. Mag sein, er war gleichgültig, lieber genießend als wirkend, lieber das Fleisch pflegend als Christi Reichslinien folgend. Solcher Geist wird sich wohl im Königreich je länger je mehr herausbilden. Dass     die Hochgestellten so treu sind, zeigt an, dass der maßgebende Geist doch der Geist des Herrn ist - der Widergeist läuft mehr im Vergrabenen und im Verborgenen. Er geht aber doch auf Offenbarung hinaus. Er offenbart sich im Aufstand des Gog und Magog gegen Jerusalem, beim Gericht über die Knechte.  
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Das zeigt uns zunächst, dass im tausendjährigen Reich noch die Sünde, das Ich-Wesen herrscht. Selbst unter den Knechten sind ungehorsame Ichmenschen. Soweit dieser Knecht Macht und Aufgabe hatte, herrschte das Ich. Da war’s nicht durchweg herrlich, es war nicht christusgemäß. Kein Wunder, dass aus solchen und anderen Ursachen Satan wieder los wird. Der eine Knecht repräsentiert ja eine ganze Knechtsart, einen Typus von Knechtsgesinnung im Königreich. Mag sein, er war verbittert wegen seiner geringen Stellung. Er hatte keine Selbsterkenntnis, und hielt sich einer höheren Aufgabe für würdig. Mag sein, er war gleichgültig, lieber genießend als wirkend, lieber das Fleisch pflegend als Christi Reichslinien folgend. Solcher Geist wird sich wohl im Königreich je länger je mehr herausbilden. Dass die Hochgestellten so treu sind, zeigt an, dass der maßgebende Geist doch der Geist des Herrn ist - der Widergeist läuft mehr im Vergrabenen und im Verborgenen. Er geht aber doch auf Offenbarung hinaus. Er offenbart sich im Aufstand des Gog und Magog gegen Jerusalem, beim Gericht über die Knechte.  
  
Am Ende des tausendjährigen Reiches ergeht das Gericht über die jüdischen Knechte. Wir sehen deutlich in unserer Gleichnisfolge Mt 15, dass das Gericht über die jüdischen Knechte dem Endgericht vorausgeht. Es darf also die Abrechnung mit den Knechten nicht einfach als Endgericht angesehen werden, das ist es nicht. Die Gericht laufen auch stufenmäßig. Und wie wir schon beim Gleichnis der zehn Jungfrauen gesehen haben: Das Gericht beginnt am Hause Gottes. Nach langer Zeit kommt der Herr jener Knechte und fordert Rechenschaft von ihnen. Diese Rechenschaft ist durch und durch gesetzlich und kaufmännisch und lohnmäßig. Da sehen wir den Abschluss der Gesetzeszeit. Einen ganzen Äon ließ der Herr sie wirken. Das Alter der Menschen ist ja im tausendjährigen Reich wieder vorsintflutlich, sehr hoch. Diese Knecht leben den ganzen Äon hindurch (siehe Mt 20).<br/><br/>
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Am Ende des tausendjährigen Reiches ergeht das Gericht über die jüdischen Knechte. Wir sehen deutlich in unserer Gleichnisfolge [[Mt 15]], dass das Gericht über die jüdischen Knechte dem Endgericht vorausgeht. Es darf also die Abrechnung mit den Knechten nicht einfach als Endgericht angesehen werden, das ist es nicht. Die Gerichte laufen auch stufenmäßig. Und wie wir schon beim Gleichnis der zehn Jungfrauen gesehen haben: Das Gericht beginnt am Hause Gottes. Nach langer Zeit kommt der Herr jener Knechte und fordert Rechenschaft von ihnen. Diese Rechenschaft ist durch und durch gesetzlich und kaufmännisch und lohnmäßig. Da sehen wir den Abschluss der Gesetzeszeit. Einen ganzen Äon ließ der Herr sie wirken. Das Alter der Menschen ist ja im tausendjährigen Reich wieder vorsintflutlich, sehr hoch. Diese Knecht leben den ganzen Äon hindurch (siehe [[Mt 20]]).<br/><br/>
  
 
===<big>'''Belohnung der Knechte'''</big>===
 
===<big>'''Belohnung der Knechte'''</big>===
  
Und nun kommen sie vor ihren Herrn. Sie haben ihre Arbeitsaufgabe erfüllt. Mit fünf Pfunden haben sie fünf gewonnen mit  zweien zwei.Sie haben ihre Arbeitsbezirke dem Herrn untertan und die Königslinien ausgewirkt bis zum Schluss. Wir sehen hier, wie es bei diesen Knechten auf das Wirken ankommt, bei den Söhnen im Gemeine-Äon aufs Werden. Geborene Söhne werden Männer, Männer werden Väter. Bei den Söhnen handelt es sich ums Hinauswirken, ums Schaffen im Weinberg. Es ist das ein großer Unterschied in beiden Äonen, welchen wir wohl beachten müssen. Die Söhne wachsen in der göttlichen Stille hinein in die göttliche Stille; und wachsend sind sie fruchtbar. Die Knechte des tausendjährigen  Reiches sind auf dem Markt gedingt und haben große Aufgaben, zu Untertanen unter Christus zu machen.  Die Söhne sind und werden Herausgenommene in der Welt; die Knechte sind hineingesandt. Die guten und treuen Knechte werden nun entlohnt. „Gut“ heißen sie, weil sie ihrer Aufgabe entsprochen haben; treu  heißen sie, weil sie ausgehalten haben bis ans Ende. Sie werden nun über viel gesetzt und gehen ein zu ihres Herrn Freude. Nach Offb 22:3ff. dürfen sie zum neuen Jerusalem gehören. Sie dürfen also in der Lebensgemeinschaft des Herrn bleiben. Da, wo im Allerheiligsten die verklärten Sohne beim Herrn stehen; da, wo das Weib seine Herrlichkeit hat, da sind auch sie und dürfen, wie die Offenbarung sagt, von da aus herrschen.  
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Und nun kommen sie vor ihren Herrn. Sie haben ihre Arbeitsaufgabe erfüllt. Mit fünf Pfunden haben sie fünf gewonnen, mit  zweien zwei. Sie haben ihre Arbeitsbezirke dem Herrn untergetan und die Königslinien ausgewirkt bis zum Schluss. Wir sehen hier, wie es bei diesen Knechten auf das Wirken ankommt, bei den Söhnen im Gemeine-Äon aufs Werden. Geborene Söhne werden Männer, Männer werden Väter. Bei den Söhnen handelt es sich ums Hinauswirken, ums Schaffen im Weinberg. Es ist das ein großer Unterschied in beiden Äonen, welchen wir wohl beachten müssen. Die Söhne wachsen in der göttlichen Stille hinein in die göttliche Stille; und wachsend sind sie fruchtbar. Die Knechte des tausendjährigen  Reiches sind auf dem Markt gedingt und haben große Aufgaben, zu Untertanen unter Christus zu machen.  Die Söhne sind und werden herausgenommen aus der Welt; die Knechte sind hineingesandt. Die guten und treuen Knechte werden nun entlohnt. „Gut“ heißen sie, weil sie ihrer Aufgabe entsprochen haben; treu  heißen sie, weil sie ausgehalten haben bis ans Ende. Sie werden nun über viel gesetzt und gehen ein zu ihres Herrn Freude. Nach [[Offb 22:3]]ff. dürfen sie zum neuen Jerusalem gehören. Sie dürfen also in der Lebensgemeinschaft des Herrn bleiben. Da, wo im Allerheiligsten die verklärten Söhne beim Herrn stehen; da, wo das Weib ihre Herrlichkeit hat, da sind auch sie und dürfen, wie die Offenbarung sagt, von da aus herrschen.  
  
Sie gehören also mit zur Herrlichkeit des Herrn und bilden sie mit. Sie sind der äußerste Teil, der nach der andern Kreatur, welche die neue Erde füllt, am meisten herausragende Teil. „In der Freude des Herrn“ ist ihr Platz. Also bei ihm, das ist das Große - und herrschend mit ihm auf ihrer Stufe, so wird sind sie über viel gesetzt. Die Bewohner der neuen Erde brauchen ihre Führer, hier sind sie. Die Söhne und das Weib haben mehr ihre dem Herrn  zugewandte Stellung und Aufgabe , die Knechte eine mehr den Seligen der neuen Erde zugewandte. Das neue Jerusalem ist nächst dem Sohn und den verklärten Söhnen mit Juden, mit dem Israel Gottes gefüllt. Darum trägt sie auch die Zahl 12 in allen Teilen. Als Weib und als Knecht sind die verherrlichten Leute Israels ihre Einwohnerschaft und Bürger. Doch sind sie nicht als Geborene darinnen, das ist das Teil der Söhne, sondern als belohnte Knechte, die der Herr zu sich erhoben hat und denen er die größten Aufgaben gibt. So sind sie über Viel gesetzt und sind in ihres Herrn Freude. Wenn nach dem jüngsten Gericht die neue Erde und der neue Himmel entstanden ist, dann fahren diese verherrlichten Knecht mit hinab im neuen Jerusalem auf die verklärte Erde.<br/><br/>
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Sie gehören also mit zur Herrlichkeit des Herrn und bilden sie mit. Sie sind der äußerste Teil, der nach der andern Kreatur, welche die neue Erde füllt, am meisten herausragende Teil. „In der Freude des Herrn“ ist ihr Platz. Also bei ihm, das ist das Große - und herrschend mit ihm auf ihrer Stufe, so sind sie über viel gesetzt. Die Bewohner der neuen Erde brauchen ihre Führer, hier sind sie. Die Söhne und das Weib haben mehr ihre dem Herrn  zugewandte Stellung und Aufgabe, die Knechte eine mehr den Seligen der neuen Erde zugewandte. Das neue Jerusalem ist nächst dem Sohn und den verklärten Söhnen mit Juden, mit dem Israel Gottes gefüllt. Darum trägt sie auch die Zahl 12 in allen Teilen. Als Weib und als Knecht sind die verherrlichten Leute Israels ihre Einwohnerschaft und Bürger. Doch sind sie nicht als Geborene darin, das ist der Teil der Söhne, sondern als belohnte Knechte, die der Herr zu sich erhoben hat und denen er die größten Aufgaben gibt. So sind sie über Viel gesetzt und sind in ihres Herrn Freude. Wenn nach dem jüngsten Gericht die neue Erde und der neue Himmel entstanden ist, dann fahren diese verherrlichten Knecht mit hinab im neuen Jerusalem auf die verklärte Erde.<br/><br/>
  
 
====<big>Die Verheißung der Kinder Gottes</big>====
 
====<big>Die Verheißung der Kinder Gottes</big>====
  
Wir sehen aber, wir dürfen diese Verheißung des Herrn nicht ohne weiteres auf die Kinder Gottes anwenden. Freilich wird auch bei ihnen darauf gesehen, dass sie treu erfunden werden. Aber ihr Teil ist ein größeres als das der treuen Knechte. Sie gehen nicht nur ein in ihres Herrn Freude, sie werden teilhaftig der göttlichen Natur, sie werden ihn sehen, wie er ist und ihm gleich sein, wie er ist. Wir dürfen uns nicht unser Ziel verrücken lassen, sonst wird der ganze Gotteskindschaftsstand verrückt. Das erleben wir vielfach in unsern Versammlungen, dass hier das Verständnis fehlt. Es ist eben vielfach auch die Kindschaft nicht da. Ein verklärtes Glied am Haupte ist allewege nicht mehr und höher, als ein die Freude des Herrn versetzter Knecht. Wir haben uns ja unserer Gotteskindschafts- und Erbschaftsziel nicht selbst gesteckt. Er hat es uns verheißen, so dürfen wir auch jagen nach dem Kleinod.  
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Wir sehen aber, wir dürfen diese Verheißung des Herrn nicht ohne weiteres auf die Kinder Gottes anwenden. Freilich wird auch bei ihnen darauf gesehen, dass sie treu erfunden werden. Aber ihr Teil ist ein größeres als das der treuen Knechte. Sie gehen nicht nur ein in ihres Herrn Freude, sie werden teilhaftig der göttlichen Natur, sie werden ihn sehen, wie er ist und ihm gleich sein, wie er ist. Wir dürfen uns nicht unser Ziel verrücken lassen, sonst wird der ganze Gotteskindschaftsstand verrückt. Das erleben wir vielfach in unsern Versammlungen, dass hier das Verständnis fehlt. Es ist eben vielfach auch die Kindschaft nicht da. Ein verklärtes Glied am Haupte ist allewege nicht mehr und höher, als ein in die Freude des Herrn versetzter Knecht. Wir haben uns ja unserer Gotteskindschafts- und Erbschaftsziel nicht selbst gesteckt. Er hat es uns verheißen, so dürfen wir auch jagen nach dem Kleinod.  
  
Die Knechte, die guten und treuen, sind also über Viel gesetzt in der Freude des Herrn. Anders der faule und arge Knecht. Er sagte zum Herrn: „Ich wusste, dass du ein harter Mann bist - du erntest, wo du nicht gesät hast, du sammelst, wo du nicht gestreut hast; ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in die Erde - siehe, da hast du das Deine.“ Das Ganze ist natürlich Lüge und Ausrede. Aber diese Lüge hat eine Grundlage. Unter dem Gesetz, auch unter dem in Christo erfüllten, erscheint auch die harte, befehlende, verdammende Seite des Herrn. So gewiss der Herr von Ewigkeiten her gnädig ist und barmherzig, geduldig und von großer Güte, ebenso  gewiss ist er heilig. Seine Gnade und Güte triumphiert immer über das Gericht, und Gerechtigkeit und Gericht bleibt seines Stuhles Festung, wenn auch Gnade  und Wahrheit vor seinem Angesicht ist. <br/><br/>
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Die Knechte, die guten und treuen, sind also über Viel gesetzt in der Freude des Herrn. Anders der faule und arge Knecht. Er sagte zum Herrn: „Ich wusste, dass du ein harter Mann bist - du erntest, wo du nicht gesät hast, du sammelst, wo du nicht gestreut hast; ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in die Erde - siehe, da hast du das Deine.“ Das Ganze ist natürlich Lüge und Ausrede. Aber diese Lüge hat eine Grundlage. Unter dem Gesetz, auch unter dem in Christo erfüllten, erscheint auch die harte, befehlende, verdammende Seite des Herrn. So gewiss der Herr von Ewigkeiten her gnädig ist und barmherzig, geduldig und von großer Güte, ebenso  gewiss ist er heilig. Seine Gnade und Güte triumphiert immer über das Gericht, und Gerechtigkeit und Gericht bleiben seines Stuhles Festung, wenn auch Gnade  und Wahrheit vor seinem Angesicht ist. <br/><br/>
  
====<big>Abrechnung mit dem falschen Knecht</big>====
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===<big>'''Abrechnung des falschen Knechts'''</big>===
  
Der falsche Knecht wird’s bald erfahren, dass der Herr, wo es nötig ist, auch ein harter Mann ist. Und auch darin lag  eine halbe Wahrheit. Er erntete, wo er nicht gesät, er sammelte, wo er nicht gestreut, er schickte in der Tat diese Knechte hinaus, einen jeglichen an seinen Platz, und er selbst feierte in seiner Herrlichkeit in der Luft mit den Söhnen und mit der Braut herrliche Gemeinschaft.  Und erst bei der Abrechnung erschien er wieder, die Knechte mussten sich voll und ganz für ihn einsetzen. Aber waren sie nicht auch alles durch ihn? Durften sie das je vergessen? Und hatten sie nicht eine große Aussicht in ihm, welche sich an den treuen Knechten erfüllte? Fürwahr, der arge Knecht verzerrte Wahrheiten und  zog sie in die Lüge, in die Selbstsucht. Der Herr lässt sich tief zu ihm herab. Er sagt: Wusstest du, dass ich so bin, wie du sagst und wolltest du mir nicht dienen, dann hättest du deine Aufgabe wenigstens von einem andern tun lassen sollen. Hättest du dein Pfund den Wechslern gegeben, d. h. denen, welche das Ihre umsetzen. Leicht hätten diese das Deine noch mit umgesetzt. Dann wäre meinem Reich wenigstens gedient gewesen. Ich hätte meinen Zins bekommen. Aber du hast einen wider mich gerichteten Sinn, du bist ein arger und fauler Knecht. Du kriegst weder Platz noch Teil im neuen Jerusalem noch in der Seligkeitswelt der neuen Erde. Nehmt ihm Platz und Anrecht und gebt es dem, der das meiste geleistet hat, dem mit den zehn Pfunden.  Der wird in meiner Herrlichkeit auch das noch mit verwalten, da gibt es keine Lücke.   
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Der falsche Knecht wird’s bald erfahren, dass der Herr, wo es nötig ist, auch ein harter Mann ist. Und auch darin lag  eine halbe Wahrheit. Er erntete, wo er nicht gesät, er sammelte, wo er nicht gestreut, er schickte in der Tat diese Knechte hinaus, einen jeglichen an seinen Platz, und er selbst feierte in seiner Herrlichkeit in der Luft mit den Söhnen und mit der Braut herrliche Gemeinschaft.  Und erst bei der Abrechnung erschien er wieder, die Knechte mussten sich voll und ganz für ihn einsetzen. Aber waren sie nicht auch alles durch ihn? Durften sie das je vergessen? Und hatten sie nicht eine große Aussicht in ihm, welche sich an den treuen Knechten erfüllte? Fürwahr, der arge Knecht verzerrte Wahrheiten und  zog sie in die Lüge, in die Selbstsucht. Der Herr lässt sich tief zu ihm herab. Er sagt: Wusstest du, dass ich so bin, wie du sagst und wolltest du mir nicht dienen, dann hättest du deine Aufgabe wenigstens von einem andern tun lassen sollen. Hättest du dein Pfund den Wechslern gegeben, d. h. denen, welche das Ihre umsetzen! Leicht hätten diese das Deine noch mit umgesetzt. Dann wäre meinem Reich wenigstens gedient gewesen. Ich hätte meinen Zins bekommen. Aber du hast einen wider mich gerichteten Sinn, du bist ein arger und fauler Knecht. Du kriegst weder Platz noch Teil im neuen Jerusalem noch in der Seligkeitswelt der neuen Erde. Nehmt ihm Platz und Anrecht und gebt es dem, der das meiste geleistet hat, dem mit den zehn Pfunden.  Der wird in meiner Herrlichkeit auch das noch mit verwalten, da gibt es keine Lücke.   
 
Und das ist mein Gesetz der Gerechtigkeit: Wer da hat, wer da in Treue ausgeführt hat, was ihm befohlen war, dem kann man auch geben, dass er überschwänglich habe und glänze in Herrlichkeit. Wer aber nicht hat - nicht erworben und gewonnen, von dem wird auch das ihm einst Übergebene genommen. Und dann geht’s arm und leer an den Finsternis-Gerichtsort, da wird sein Heulen und Zähneklappern.<br/><br/>
 
Und das ist mein Gesetz der Gerechtigkeit: Wer da hat, wer da in Treue ausgeführt hat, was ihm befohlen war, dem kann man auch geben, dass er überschwänglich habe und glänze in Herrlichkeit. Wer aber nicht hat - nicht erworben und gewonnen, von dem wird auch das ihm einst Übergebene genommen. Und dann geht’s arm und leer an den Finsternis-Gerichtsort, da wird sein Heulen und Zähneklappern.<br/><br/>
  
 
====<big>Am Ende das Gericht</big>====
 
====<big>Am Ende das Gericht</big>====
  
Alles Gesetzliche endet mit Gericht. Und das Gericht bringt dem einen Segen, dem andern die Verdammnis. Das ist die Gesetzeslinie in ihren Ausläufen und Zielen. Wie es dem Gerichteten im Gericht gehen wird, ist nichts, was ihn zunächst angeht. Er wird eben einmal hinausgeworfen. Der Herr selbst weiß, wie es weitergeht. Er weiß, dass die entsetzlichen Finsternisorte Läuterungen sind. Das sind sie aber von Gott aus, für den Gerichteten sind es Gerichte. Alle Königreichsschriften schließen mit Gericht ab. Die Söhne Gottes dürfen weiter schauen. Sie sind eins mit ihrem Herrn. Sie schauen auch durch die schrecklichsten Gerichte hindurch und sehen die Liebesabsichten Gottes darin. Sie sehen die Hinausführung des Rates Gottes bis zum Ziel.Wer das nicht sieht, steht eben n och auf Gesetzesboden, und da muss er nach seinem Stand anders sehen. Falsch aber ist es, die Wahrheiten des Gesetzes nur als die letzten anzusehen.  Und falsch isst es, sie mit den Wahrheiten des Sohnes-Äons zu vermischen. Dass es hier beim argen Knecht mit der Verdammnis endet, zeigt uns, in welcher Haushaltung wir stehen. Kinder Gottes sehen auf Grund ihrer Offenbarungsschriften auch durch diese Finsternis-Verdammnis zum großen Ganzerlösungsziel hindurch. In den Gemeineschriften ist es überall verkündigt.  Wir sehen, wir müssen, wenn wir gemeinmäßig auslegen wollen, im Geist immer über die Gesetzeslinie hinausgehen.  
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Alles Gesetzliche endet mit Gericht. Und das Gericht bringt dem einen Segen, dem andern die Verdammnis. Das ist die Gesetzeslinie in ihren Ausläufen und Zielen. Wie es dem Gerichteten im Gericht gehen wird, ist nichts, was ihn zunächst angeht. Er wird eben einmal hinausgeworfen. Der Herr selbst weiß, wie es weitergeht. Er weiß, dass die entsetzlichen Finsternisorte Läuterungen sind. Das sind sie aber von Gott aus, für den Gerichteten sind es Gerichte. Alle Königreichsschriften schließen mit Gericht ab. Die Söhne Gottes dürfen weiter schauen. Sie sind eins mit ihrem Herrn. Sie schauen auch durch die schrecklichsten Gerichte hindurch und sehen die Liebesabsichten Gottes darin. Sie sehen die Hinausführung des Rates Gottes bis zum Ziel. Wer das nicht sieht, steht eben n och auf Gesetzesboden, und da muss er nach seinem Stand anders sehen. Falsch aber ist es, die Wahrheiten des Gesetzes nur als die letzten anzusehen.  Und falsch ist es, sie mit den Wahrheiten des Sohnes-Äons zu vermischen. Dass es hier beim argen Knecht mit der Verdammnis endet, zeigt uns, in welcher Haushaltung wir stehen. Kinder Gottes sehen auf Grund ihrer Offenbarungsschriften auch durch diese Finsternis-Verdammnis zum großen Ganzerlösungsziel hindurch. In den Gemeineschriften ist es überall verkündigt.  Wir sehen, wir müssen, wenn wir gemeinemäßig auslegen wollen, im Geist immer über die Gesetzeslinie hinausgehen.  
  
Wir müssen sagen, so ist es und so endet es unter dem Gesetz. Und alle, für die es hier endigt, die müssen wir lassen. Wir dürfen es ihnen nicht auflösen. Sind sie gesetzlich, dann endet es eben da. Ihre Augen sind für das weitere Ziel gehalten. Wem aber im Kindschaftswesen Herz und Auge geweitet und erweitert ist, der sieht auch diese Verdammnisstrafen wohl und weiß, wie notwendig sie sind. Er sieht noch weiter, welches Ziel sie haben und freut sich darüber in seinem Herrn. In der Praxis müssen wir da gesetzlichen Menschen gegenüber schweigen. Sie brauchen für ihren Stand dies Gerichtsende. Kinder Gottes aber brauche das Herrlichkeitsende in Christo Jesu, ihrem Herrn. Das ist auch hier dazu zu bezeugen, das heißt gemeinemäßig auslegen.
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Wir müssen sagen, so ist es und so endet es unter dem Gesetz. Und alle, für die es hier endigt, die müssen wir lassen. Wir dürfen es ihnen nicht auflösen. Sind sie gesetzlich, dann endet es eben da. Ihre Augen sind für das weitere Ziel gehalten. Wem aber im Kindschaftswesen Herz und Auge geweitet und erweitert ist, der sieht auch diese Verdammnisstrafen wohl und weiß, wie notwendig sie sind. Er sieht noch weiter, welches Ziel sie haben und freut sich darüber in seinem Herrn. In der Praxis müssen wir da gesetzlichen Menschen gegenüber schweigen. Sie brauchen für ihren Stand dies Gerichtsende. Kinder Gottes aber brauchen das Herrlichkeitsende in Christo Jesu, ihrem Herrn. Das ist auch hier dazu zu bezeugen, das heißt gemeinemäßig auslegen.
  
 
So ist dann am Ende des tausendjährigen Reiches das Judenvolk ganz durchgerichtet. Was nicht taugt, ist verdammt - vom Antichristen an bis zum kleinsten Knecht. Was treu war, hat seinen Lohn in verschiedenen Stufen. Hauptstufen sind: Weib und Knecht. Jetzt ist das Volk in allen seinen Schichten gerichtet: Sohn, Söhne, Weib und Knechte, jetzt kann das Endgericht kommen über die Nationen.<br/><br/>
 
So ist dann am Ende des tausendjährigen Reiches das Judenvolk ganz durchgerichtet. Was nicht taugt, ist verdammt - vom Antichristen an bis zum kleinsten Knecht. Was treu war, hat seinen Lohn in verschiedenen Stufen. Hauptstufen sind: Weib und Knecht. Jetzt ist das Volk in allen seinen Schichten gerichtet: Sohn, Söhne, Weib und Knechte, jetzt kann das Endgericht kommen über die Nationen.<br/><br/>
  
 
Lies weiter: <br/>
 
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<big>'''Vom jüngsten Gericht'''</big><br/>
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[http://www.bibelwissen.ch/wiki/Vom_jüngsten_Gericht <big>'''Vom jüngsten Gericht'''</big>] <br/>
[[Mt 25:31]]-46
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[[Mt 25:31]]-46<br/><br/>

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2020, 16:37 Uhr

Die Gleichnisse Jesu - Eine Auslegung in prophetischer Sicht

Pfarrer Theodor Böhmerle (1870 - 1927)

Quelle: private Abschrift, Verlag unbekannt

Weitere interessante Abschriften siehe hier:

Inhaltsverzeichnis des Buches

Kapitel davor:
Die königliche Hochzeit
Mt 22:1-14; Lk 14:16-24

Von den anvertrauten Pfunden

Mt 25:14-30

Wir stehen vor dem Knechte-Gleichnis. Wer es unvoreingenommen liest, ersieht aus allem den gesetzlichen Charakter. Wenn die Söhne wohl auch Knechte genannt werden können, so sind sie es nicht im gesetzlichen Arbeits- und Lohnverhältnis, vielmehr nach der Seite der völligen, durch Bluts-Kauf vollzogenen Hingabe. Wir stehen am Anfang des tausendjährigen Reiches. Die Söhne sind hier schon lange bei ihrem Herrn. Sie sind schon am Anfang des antichristlichen Reiches zu ihm versammelt. Auch die Braut ist zur Hochzeit eingegangen. Das geschieht nach dem Sturz des Antichristen. Davon handelt das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Wir möchten hier nur noch zur größeren Deutlichkeit hinzufügen, dass zur Braut, zum Weib, jedenfalls auch gläubig hingegebene Israeliten aus allen Jahrhunderten gehören. Diese stehen dann auf, wenn es heißt: der Bräutigam kommt, in der Auferstehung der Gerechten. Mit dem Beginn des tausendjährigen Reiches ist eine Auferstehung unter den Juden verbunden. Das zeigt schon Hes 37 ganz deutlich. Das sehen wir auch im Kommen des Moses und des Elias auf dem Verklärungsberg; das sehen wir bei der Auferstehung vieler nach der Auferstehung des Herrn, welche in der heiligen Stadt Vielen erschienen. Das war ein Anfang des Königreiches, welcher aber um des Unglaubens der Juden willen nicht zur Vollauswirkung kam.

Die Auferstehung der Gerechten

Wir haben früher diese Auferstehungen zu der Erstlings- und Sohnesgemeine gerechnet, glauben aber jetzt, dass das nicht richtig war. Diese Auferstehungen zählen in die Auferstehung der Gerechten bei Aufrichtung des 1000-jährigen Reiches. Das ist wohl die eigentliche Erstauferstehung. Die gilt den Juden, den Gläubigen und Gerechten unter ihnen. Die Versammlung der Söhne zu ihrem Haupt ist auch eine Erstauferstehung, aber mehr, wie Paulus sagt, eine Ausauferstehung, eine Auswahlauferstehung. Die Versammlung der gläubigen Söhne Gottes zu ihrem Herrn ist etwas alles andere Überragendes. Die Kinder Gottes sind ja in dieser Welt mit ihrem Wiedergeburtsglauben schon auferstanden. „Seid ihr mit Christus auferstanden“, heißt es. Wir sind mit Christus begraben in seinem Tod, und sind mit ihm auferstanden in seinem Leben, wir loben Gott in Christo Jesu, unseren Herrn Röm 6. Wir wissen, dass wir vom Tode zum Leben hindurchgedrungen sind. Wir warten darum auf den Tag unserer Offenbarung, wenn er selbst, unser Herr, offenbar werden wird. Kol 2:3.4

Die Erstauferstehung geschieht im jüdischen Volk, welches unter den Nationen der erstgeborene Sohn ist. Da werden nun die Innigsten heraus auferstehen zur Braut und zum Weib und werden vereinigt werden mit den noch auf der Erde Befindlichen. Es werden auch viele auferstehen, welche zu Knechten im Königreich bestimmt sein werden.

Damit sind wir in unserem Gleichnis. Die Zahl der zum Weib Berufenen ist abgeschlossen. Diese sind ganz dem König nach innen zugewandt. Nicht nach außen. Das zeigt auch Offb 14:1ff. Nach erfolgter Hochzeit des Lammes kommt die Ausrüstung der Knechte zu ihrem Königreichsberuf.

Der Herr wird ja mit seinem herrlichen Söhne-Leib, und mit seinem nun endlich gewonnenen Weib, nicht immer sichtbar sein. Im Sichtbaren des Königreichs vertreten ihn seine Knechte. Vom Herrn heißt es, dass er über Land zog, dass er verreiste. Dieses Wort kann nicht auf die Himmelfahrt bezogen werden. Verreisen bedeutet, dass der Herr im Gebiet dieser Erde bleibt. Nach seiner Himmelfahrt blieb er von den Seinen durchaus nicht getrennt, sondern er sandte den Heiligen Geist. Sonderlich die Kinder Gottes, wenn sie auch ihr Haupt nicht sehen, sind doch auf das Engste mit ihm verbunden. Durch den Heiligen Geist wohnt der Herr in ihnen. Die Gemeinschaft ist eine wahrhaftige und innige. Der Heilige Geist nimmt es von dem Seinen und gibt es uns. Ihm gegenüber sind wir nicht Fremdlinge. Der Herr aber in unserem Gleichnis hat offenbar bis zu seiner Wiederkunft zur Abrechnung keine Gemeinschaft mit seinen Knechten.

Wir Gläubigen in Christo halten alle Tage Abrechnung, und ob wir auch vor seinem Stuhl offenbar werden, so sind wir ihm doch jetzt schon offenbar. Wohl wird ja der Herr im 1000-jährigen Reich je und je erscheinen. Im Gleichnis von den Arbeitern in Mt 20 heißt es, dass er zu bestimmten Stunden auf dem Markt erscheint, also in Zion, um neue Arbeiter zu werben. Den schon Geworbenen, die schon draußen im Weinberg sind, erscheint er erst am Ende wieder. Da die Söhne Gottes ihrem Herrn entgegengerückt werden in die Luft, so nehmen wir an, dass der Herr im 1000-jährigen Reich mit den verklärten Söhnen, und mit der verklärten Braut in der Luft herrscht. Satan hat ja diesen Wirkungsplatz räumen müssen und ist gebunden. Hier in der Luft ist die selige Gemeinschaft mit Leib und Weib, welche die Bibel Hochzeit des Lammes nennt. Von hier aus erfüllen die verklärten Lebenskräfte die Erde, wie vorher die Todeskräfte Satans sie von da erfüllten. Die Zurückziehung des Herrn an diesen Ort ist sein Verreisen. Es ist also falsch, wenn wir hier von Himmelfahrt reden. Hier sind wir schon weiter als Himmelfahrt. Hier ist sein Wiederkommen schon erfolgt, da fährt er nicht mehr zurück.

Berufung der Knechte

Ehe er nun geht, ruft er seine Eigentumsknechte und übergibt ihnen all das Seine. Der Herr hat allerlei Knechte. Auch die Söhne können Knechte heißen, auch ein Cyrus und ein Nebukadnezar, heidnische Weltmachtherrscher, heißen auch Knechte. Israeliten heißen Eigentumsknechte. Sie stehen ach ewiger höchsteigener Wahl ihm zur Verfügung. Sie sind die Elite des erwählten Volkes, welche auf seine Wahl eingegangen ist. Die Gerechten aller Jahrhunderte sind in dieser Schar vereint. Die bekommen alle Güter des Herrn, all sein Eigentum. Das kann nicht auf den Herrn und seine Söhne bezogen werden. In der Gemeine-Zeit hat ja der Herr sein Eigentum gar nicht zur Verfügung. Der Teufel herrscht ja noch. Freilich hat ER alle Macht, freilich ist die Erde des Herrn. Aber er hat beides noch nicht in Besitz. Auf Erden wirken sich die satanischen Prinzipien erst zu ihrer Höhe aus. Darum kann der Herr jetzt noch nicht verteilen. Die Gläubigen sind arm, machtlos und einflusslos in dieser Welt. Ihre Kräfte sind innerlich und geistlich; und wenn sie schwach sind, dann sind sie stark. Sie gehen unter Kreuz und Schmach. Da ist keine Rede von Güterausteilung.

Das wird beim Beginn des tausendjährigen Reiches ganz anders. Jetzt ist Israel unbekehrt. Jetzt geht die große Bußbewegung durch die Nationen. Mit dem Zerbruch des Antichristen und mit seinem Gericht zerbricht alles. Die größte Eigenherrlichkeit der Menschen hat sich als nichtig erwiesen. Aber in Zion geht auf der schöne Glanz Gottes. Der erschienene Gottessohn schafft, wonach sich die Kreatur umsonst streckte. Die Nationen fallen Schritt für Schritt Zion zu. Jetzt kann der Herr sein Königreich antreten und einrichten, und seinen Knechten alles austeilen. Die Söhne Gottes sind da die Mitausteilenden. Es geht ja alles durch sie hindurch. Sie sind immer ihrem Herrn gleich in allem Tun. So sind es die Söhne, welche an die Knechte austeilen. Und das erwählte und gewonnene Weib freut sich hoch über ihres Mannes Pracht.

Aufgabe der Knechte

Jeder Knecht erhält die Gaben, Kräfte und den Arbeitsumfang nach seinem Vermögen, nach seiner ihm zur Verfügung stehenden Macht. Jeder Knecht ist ja eine eigenständige Gottesschöpfung, jeder hat sein besonderes Vermögen. Zur Heraufführung des Königreichs kann der Herr alle brauchen, hohe und schlichte. Und er stellt jeden an seinen Ort. Im Königreich Christi herrscht nicht die Verwirrung. Da stehen nicht Unvermögende an hohen Stellen, da verkümmern nicht Vielvermögende am ungeeigneten Platz. Im Königreich Christi ist Wahrheit und Recht. Die Pfunde, welche der Herr jedem gibt, sind die ihren Gaben und Kräften angemessenen Posten. Es soll durch alles hindurch der Geist Christi herrschen. Da gibt es viel zu ordnen auf allen Gebieten der danieder gebrochenen und verirrten Staaten. Da haben die Israel-Knechte viel zu tun, bis die religiösen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Dinge alle nach des Königs Sinn und Geist geordnet sind. Da hat’s millionenfache Aufgaben und braucht es millionenfache Gaben. Und die größte ist so wichtig wie die kleinste, dass alles an jedem Ort richtig geschehe. Darum teilt der Herr mit unfehlbarer Gerechtigkeit aus, einem jeden sein Arbeitsfeld. Der eine hat fünf Pfund, er hat weiterhin große Macht und Aufgabe; der andere hat zwei, der dritte eins. Und nun geht’s im Namen und in der Kraft des Herrn ans Werk.

Aber der dritte will nicht. Der macht eine Grube und verbirgt des Herrn Geld. Er lebt für sich. Es ist schön im tausendjährigen Reich. Er lässt sich’s behaglich sein, auf ihn kommt es ja nicht an mit seinem einen Pfündlein.

Das zeigt uns zunächst, dass im tausendjährigen Reich noch die Sünde, das Ich-Wesen herrscht. Selbst unter den Knechten sind ungehorsame Ichmenschen. Soweit dieser Knecht Macht und Aufgabe hatte, herrschte das Ich. Da war’s nicht durchweg herrlich, es war nicht christusgemäß. Kein Wunder, dass aus solchen und anderen Ursachen Satan wieder los wird. Der eine Knecht repräsentiert ja eine ganze Knechtsart, einen Typus von Knechtsgesinnung im Königreich. Mag sein, er war verbittert wegen seiner geringen Stellung. Er hatte keine Selbsterkenntnis, und hielt sich einer höheren Aufgabe für würdig. Mag sein, er war gleichgültig, lieber genießend als wirkend, lieber das Fleisch pflegend als Christi Reichslinien folgend. Solcher Geist wird sich wohl im Königreich je länger je mehr herausbilden. Dass die Hochgestellten so treu sind, zeigt an, dass der maßgebende Geist doch der Geist des Herrn ist - der Widergeist läuft mehr im Vergrabenen und im Verborgenen. Er geht aber doch auf Offenbarung hinaus. Er offenbart sich im Aufstand des Gog und Magog gegen Jerusalem, beim Gericht über die Knechte.

Am Ende des tausendjährigen Reiches ergeht das Gericht über die jüdischen Knechte. Wir sehen deutlich in unserer Gleichnisfolge Mt 15, dass das Gericht über die jüdischen Knechte dem Endgericht vorausgeht. Es darf also die Abrechnung mit den Knechten nicht einfach als Endgericht angesehen werden, das ist es nicht. Die Gerichte laufen auch stufenmäßig. Und wie wir schon beim Gleichnis der zehn Jungfrauen gesehen haben: Das Gericht beginnt am Hause Gottes. Nach langer Zeit kommt der Herr jener Knechte und fordert Rechenschaft von ihnen. Diese Rechenschaft ist durch und durch gesetzlich und kaufmännisch und lohnmäßig. Da sehen wir den Abschluss der Gesetzeszeit. Einen ganzen Äon ließ der Herr sie wirken. Das Alter der Menschen ist ja im tausendjährigen Reich wieder vorsintflutlich, sehr hoch. Diese Knecht leben den ganzen Äon hindurch (siehe Mt 20).

Belohnung der Knechte

Und nun kommen sie vor ihren Herrn. Sie haben ihre Arbeitsaufgabe erfüllt. Mit fünf Pfunden haben sie fünf gewonnen, mit zweien zwei. Sie haben ihre Arbeitsbezirke dem Herrn untergetan und die Königslinien ausgewirkt bis zum Schluss. Wir sehen hier, wie es bei diesen Knechten auf das Wirken ankommt, bei den Söhnen im Gemeine-Äon aufs Werden. Geborene Söhne werden Männer, Männer werden Väter. Bei den Söhnen handelt es sich ums Hinauswirken, ums Schaffen im Weinberg. Es ist das ein großer Unterschied in beiden Äonen, welchen wir wohl beachten müssen. Die Söhne wachsen in der göttlichen Stille hinein in die göttliche Stille; und wachsend sind sie fruchtbar. Die Knechte des tausendjährigen Reiches sind auf dem Markt gedingt und haben große Aufgaben, zu Untertanen unter Christus zu machen. Die Söhne sind und werden herausgenommen aus der Welt; die Knechte sind hineingesandt. Die guten und treuen Knechte werden nun entlohnt. „Gut“ heißen sie, weil sie ihrer Aufgabe entsprochen haben; treu heißen sie, weil sie ausgehalten haben bis ans Ende. Sie werden nun über viel gesetzt und gehen ein zu ihres Herrn Freude. Nach Offb 22:3ff. dürfen sie zum neuen Jerusalem gehören. Sie dürfen also in der Lebensgemeinschaft des Herrn bleiben. Da, wo im Allerheiligsten die verklärten Söhne beim Herrn stehen; da, wo das Weib ihre Herrlichkeit hat, da sind auch sie und dürfen, wie die Offenbarung sagt, von da aus herrschen.

Sie gehören also mit zur Herrlichkeit des Herrn und bilden sie mit. Sie sind der äußerste Teil, der nach der andern Kreatur, welche die neue Erde füllt, am meisten herausragende Teil. „In der Freude des Herrn“ ist ihr Platz. Also bei ihm, das ist das Große - und herrschend mit ihm auf ihrer Stufe, so sind sie über viel gesetzt. Die Bewohner der neuen Erde brauchen ihre Führer, hier sind sie. Die Söhne und das Weib haben mehr ihre dem Herrn zugewandte Stellung und Aufgabe, die Knechte eine mehr den Seligen der neuen Erde zugewandte. Das neue Jerusalem ist nächst dem Sohn und den verklärten Söhnen mit Juden, mit dem Israel Gottes gefüllt. Darum trägt sie auch die Zahl 12 in allen Teilen. Als Weib und als Knecht sind die verherrlichten Leute Israels ihre Einwohnerschaft und Bürger. Doch sind sie nicht als Geborene darin, das ist der Teil der Söhne, sondern als belohnte Knechte, die der Herr zu sich erhoben hat und denen er die größten Aufgaben gibt. So sind sie über Viel gesetzt und sind in ihres Herrn Freude. Wenn nach dem jüngsten Gericht die neue Erde und der neue Himmel entstanden ist, dann fahren diese verherrlichten Knecht mit hinab im neuen Jerusalem auf die verklärte Erde.

Die Verheißung der Kinder Gottes

Wir sehen aber, wir dürfen diese Verheißung des Herrn nicht ohne weiteres auf die Kinder Gottes anwenden. Freilich wird auch bei ihnen darauf gesehen, dass sie treu erfunden werden. Aber ihr Teil ist ein größeres als das der treuen Knechte. Sie gehen nicht nur ein in ihres Herrn Freude, sie werden teilhaftig der göttlichen Natur, sie werden ihn sehen, wie er ist und ihm gleich sein, wie er ist. Wir dürfen uns nicht unser Ziel verrücken lassen, sonst wird der ganze Gotteskindschaftsstand verrückt. Das erleben wir vielfach in unsern Versammlungen, dass hier das Verständnis fehlt. Es ist eben vielfach auch die Kindschaft nicht da. Ein verklärtes Glied am Haupte ist allewege nicht mehr und höher, als ein in die Freude des Herrn versetzter Knecht. Wir haben uns ja unserer Gotteskindschafts- und Erbschaftsziel nicht selbst gesteckt. Er hat es uns verheißen, so dürfen wir auch jagen nach dem Kleinod.

Die Knechte, die guten und treuen, sind also über Viel gesetzt in der Freude des Herrn. Anders der faule und arge Knecht. Er sagte zum Herrn: „Ich wusste, dass du ein harter Mann bist - du erntest, wo du nicht gesät hast, du sammelst, wo du nicht gestreut hast; ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in die Erde - siehe, da hast du das Deine.“ Das Ganze ist natürlich Lüge und Ausrede. Aber diese Lüge hat eine Grundlage. Unter dem Gesetz, auch unter dem in Christo erfüllten, erscheint auch die harte, befehlende, verdammende Seite des Herrn. So gewiss der Herr von Ewigkeiten her gnädig ist und barmherzig, geduldig und von großer Güte, ebenso gewiss ist er heilig. Seine Gnade und Güte triumphiert immer über das Gericht, und Gerechtigkeit und Gericht bleiben seines Stuhles Festung, wenn auch Gnade und Wahrheit vor seinem Angesicht ist.

Abrechnung des falschen Knechts

Der falsche Knecht wird’s bald erfahren, dass der Herr, wo es nötig ist, auch ein harter Mann ist. Und auch darin lag eine halbe Wahrheit. Er erntete, wo er nicht gesät, er sammelte, wo er nicht gestreut, er schickte in der Tat diese Knechte hinaus, einen jeglichen an seinen Platz, und er selbst feierte in seiner Herrlichkeit in der Luft mit den Söhnen und mit der Braut herrliche Gemeinschaft. Und erst bei der Abrechnung erschien er wieder, die Knechte mussten sich voll und ganz für ihn einsetzen. Aber waren sie nicht auch alles durch ihn? Durften sie das je vergessen? Und hatten sie nicht eine große Aussicht in ihm, welche sich an den treuen Knechten erfüllte? Fürwahr, der arge Knecht verzerrte Wahrheiten und zog sie in die Lüge, in die Selbstsucht. Der Herr lässt sich tief zu ihm herab. Er sagt: Wusstest du, dass ich so bin, wie du sagst und wolltest du mir nicht dienen, dann hättest du deine Aufgabe wenigstens von einem andern tun lassen sollen. Hättest du dein Pfund den Wechslern gegeben, d. h. denen, welche das Ihre umsetzen! Leicht hätten diese das Deine noch mit umgesetzt. Dann wäre meinem Reich wenigstens gedient gewesen. Ich hätte meinen Zins bekommen. Aber du hast einen wider mich gerichteten Sinn, du bist ein arger und fauler Knecht. Du kriegst weder Platz noch Teil im neuen Jerusalem noch in der Seligkeitswelt der neuen Erde. Nehmt ihm Platz und Anrecht und gebt es dem, der das meiste geleistet hat, dem mit den zehn Pfunden. Der wird in meiner Herrlichkeit auch das noch mit verwalten, da gibt es keine Lücke. Und das ist mein Gesetz der Gerechtigkeit: Wer da hat, wer da in Treue ausgeführt hat, was ihm befohlen war, dem kann man auch geben, dass er überschwänglich habe und glänze in Herrlichkeit. Wer aber nicht hat - nicht erworben und gewonnen, von dem wird auch das ihm einst Übergebene genommen. Und dann geht’s arm und leer an den Finsternis-Gerichtsort, da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Am Ende das Gericht

Alles Gesetzliche endet mit Gericht. Und das Gericht bringt dem einen Segen, dem andern die Verdammnis. Das ist die Gesetzeslinie in ihren Ausläufen und Zielen. Wie es dem Gerichteten im Gericht gehen wird, ist nichts, was ihn zunächst angeht. Er wird eben einmal hinausgeworfen. Der Herr selbst weiß, wie es weitergeht. Er weiß, dass die entsetzlichen Finsternisorte Läuterungen sind. Das sind sie aber von Gott aus, für den Gerichteten sind es Gerichte. Alle Königreichsschriften schließen mit Gericht ab. Die Söhne Gottes dürfen weiter schauen. Sie sind eins mit ihrem Herrn. Sie schauen auch durch die schrecklichsten Gerichte hindurch und sehen die Liebesabsichten Gottes darin. Sie sehen die Hinausführung des Rates Gottes bis zum Ziel. Wer das nicht sieht, steht eben n och auf Gesetzesboden, und da muss er nach seinem Stand anders sehen. Falsch aber ist es, die Wahrheiten des Gesetzes nur als die letzten anzusehen. Und falsch ist es, sie mit den Wahrheiten des Sohnes-Äons zu vermischen. Dass es hier beim argen Knecht mit der Verdammnis endet, zeigt uns, in welcher Haushaltung wir stehen. Kinder Gottes sehen auf Grund ihrer Offenbarungsschriften auch durch diese Finsternis-Verdammnis zum großen Ganzerlösungsziel hindurch. In den Gemeineschriften ist es überall verkündigt. Wir sehen, wir müssen, wenn wir gemeinemäßig auslegen wollen, im Geist immer über die Gesetzeslinie hinausgehen.

Wir müssen sagen, so ist es und so endet es unter dem Gesetz. Und alle, für die es hier endigt, die müssen wir lassen. Wir dürfen es ihnen nicht auflösen. Sind sie gesetzlich, dann endet es eben da. Ihre Augen sind für das weitere Ziel gehalten. Wem aber im Kindschaftswesen Herz und Auge geweitet und erweitert ist, der sieht auch diese Verdammnisstrafen wohl und weiß, wie notwendig sie sind. Er sieht noch weiter, welches Ziel sie haben und freut sich darüber in seinem Herrn. In der Praxis müssen wir da gesetzlichen Menschen gegenüber schweigen. Sie brauchen für ihren Stand dies Gerichtsende. Kinder Gottes aber brauchen das Herrlichkeitsende in Christo Jesu, ihrem Herrn. Das ist auch hier dazu zu bezeugen, das heißt gemeinemäßig auslegen.

So ist dann am Ende des tausendjährigen Reiches das Judenvolk ganz durchgerichtet. Was nicht taugt, ist verdammt - vom Antichristen an bis zum kleinsten Knecht. Was treu war, hat seinen Lohn in verschiedenen Stufen. Hauptstufen sind: Weib und Knecht. Jetzt ist das Volk in allen seinen Schichten gerichtet: Sohn, Söhne, Weib und Knechte, jetzt kann das Endgericht kommen über die Nationen.

Lies weiter:
Vom jüngsten Gericht
Mt 25:31-46