Tränen in der Nacht

Aus Bibelwissen
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Auszüge aus dem Buch: Licht aus Seinem Licht von Pastor A. Fünning
erschienen 1948 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
15. Die Verklärung Jesu Christi

16. Tränen in der Nacht

(Offb 21:4) Ein Dichter fragt: "Warum sind Tränen unterm Mond so viele?" Ja, warum fließen so viele Tränen auf dem Erdenrund, besonders in der jetzigen Zeit, wo Hunderttausende, wenn nicht Millionen, weinen um der vermissten oder gar gefallenen Sohn oder Vater; Tränen, wenn die Heime mit allem Hab und Gut vernichtet sind; Tränen, wenn kein Stücklein Brot vorhanden ist, um seinen oder der Kindlein Hunger zu stillen; Tränen an so vielen Kranken- und Sterbebetten? Warum nicht statt Weinen Lachen? Warum muss die Familie, wenn sie einmal gegründet ist, wieder auseinander gerissen werden? Warum die schrecklichen Kriege, Seuchen, Missernten, teure Zeiten, Hungersnöte, Grausamkeit, teuflische Behandlung, die harte Arbeit, Mühsal, Jammer und Not, warum die vielen Krankheiten und Todesfälle, die ja alle viele Tränen verursachen? Nun, wie alle andern Dinge, so haben auch die Tränen eine Aufgabe auf Erden und zwar eine große Aufgabe bis zu dem Zeitpunkt, wenn Gott abwishen wird alle Tränen. Deshalb betrachten wir heute: Die Aufgabe der Tränen. - Da sehen wir, dass die Aufgabe der Tränen ist:

Die Aufgabe der Tränen

Rückkehr zu Gott

1. Den in der Welt verirrten Menschen zu Gott zurückzubringen.

Einst sagte ein blinder Mann: Ich lernte erst richtig sehen, als ich im Krieg beide Augen verlor. Ein anderer, der ein Bein verloren hatte, sagte: O mein Herr, es war gerade der Verlust dieses Beines, das mich zum Nachdenken über mich selbst und zu den Füßen des Heilandes gebracht hat! Viele Menschen wären nie zu Jesus gekommen, wenn sie nicht in irgend einer Weise zu leiden gehabt hätte, was bekanntlich nicht ohne Tränen abgeht. Siehe im Neuen Testament die vielen Kranken, die zu Jesus kamen. Die Krankheiten und Leiden sind der schwarze Schäferhund, der uns zum guten Hirten und zur Herde zurück treiben soll. Bocke deshalb nicht gegen den Stachel, wenn du zu leiden hast und Tränen vergießest, sondern fliehe in die Arme des guten Hirten, denn bei ihm kannst auch du wie David jubeln: "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Der Tränen Aufgabe ist

Lösung vom Irdischen

2. Uns von der Erde zu lösen

Wenn Not und Krankheit hereinbrechen oder auch Vermögensverluste oder Verfolgung, dann merken wir erst, wie fest wir trotz allem noch immer an der Erde kleben. Doch es muss etwas geschehen, um uns willig zu machen, von dieser Erde abzuscheiden; hier setzen die Tränen ein. Wenn keine Tränen da wäre, dann würde diese Erde ein genügend guter Himmel für uns sein. Nachdem wir uns auf dieser Erde recht bequem eingerichtet hätten, ein feines Heim mit allem erdenklichen Komfort, viel Geld auf der Bank, ein hochfeines Auto und viele andere Dinge hätten die dass Menschenherz begehrt, dann würden wir uns dieses Leben für mindestens 500 Jahre wünschen, und keinen Bericht von einer andern Welt würde uns interessieren. Wir würden sagen: Wir fühlen uns hier ganz wohl; wenn ihr gerne in himmlische Welten auswandern wollt, dann geht nur, ich bleibe hier! - Was soll nun Gott machen, um uns von dem Wunsch, hier zu bleiben, zu kurieren? Sein Wort hören Millionen nicht, und andere Millionen, die es hören, die hören es nur halb oder ein viertel und tun doch nicht danach. Was soll den der Herr tun? Hier ist der Punkt, wo Gott der Herr mit Tränen einsetzt. Nachdem der Mensch viel Trübsal erlebt hat - was immer mit viel Tränen verbunden ist - dann sagt er: "Wenn es irgendwo ein Plätzchen gibt, wo kein Schmerz, keine Mühsal, keine Not, kein Jammer, Elend, keine Klatscherei, kein Zorn, Zank, Zwietracht, keine Mühsal, keine schwere Arbeit, kein Krieg und Blutvergießen, keine Grausamkeit, keine Verunglimpfung, Beleidigung und Verleumdung, kein Herzeleid, keine Krankheit und kein Tod mehr gibt dann bin ich bereit, dahin auszuwandern.

Als Hiob infolge der Eiterbeulen und des Verlustes seines Vermögens von der Erde gelöst war, da verlangte er, Gott zu schauen (Hi 19:26.27). Das ist die Aufgabe der Tränen, die Erde uns weniger wertvoll, uns dagegen den Himmel kostbar zu machen. Wenn ein Mensch einen Leidenskurs genommen hat, ähnlich wie Paulus, in Gefängnissen, Schiffbruch, Verfolgung, Bekämpfung von Irrlehren, Verunglimpfung von falschen Brüdern, Verlassen seiner Mitarbeiter, Entbehrungen mancherlei Art und andere Leiden (2<or 4.8-12; 2Kor 6:3-10; 2Kor 11:23-33), und in diesem Kursus, wie Paulus, den Herrn gefunden hat, dann wird er mit den Patriarchen nicht nur alt, sondern auch: "des Lebens satt", und ruft mit Paulus aus: "Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christo zu sein!" So gründlich lösen die Tränen - besonders vor dem Herrn geweint - uns von der Erde. - Der Tränen Aufgabe ist

Abängigkeit von Gott

3. Unsere völlige Abhängigkeit von Gott zu zeigen