Nach den 1000 Jahren

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
37b. Das Königreich der Tochter Jerusalems

38. Nach den 1000 Jahren

Wir haben in der vorhergehenden Arbeit viel von der zukünftigen Herrlichkeitszeit des Königreichs Jesu, Millenium genannt, gehört. Doch wer da meint, dass mit dem Millenium der Zustand der Vollendung angebrochen sei, der irrt sehr, wie wir bald sehen werden.

Schatten des Milleniums

Wollen wir den geistigen Charakter vieler im Millenium erfahren, so müssen wir nur in die Schrift hineinschauen. Da wollen wir zuerst die Psalmen befragen, von denen so viele vom Millenium handeln und die im nächsten Zeitalter mehr gebraucht werden; dort sehen wir auch, was vom König und von seinem Königreich erfüllt werden wird. Da erfahren wir aus vielen Stellen, dass viele Menschen im Millenium nicht von Herzen, sondern nur äußerlich, gezwungen, dem Herrn untertan sein werden:

Ps 18:45: "Die Söhne der Fremde unterwerfen sich mir mit Schmeichelei (d.h. sie heucheln den Gehorsam)"
Ps 66:3: "Ob der Größe deiner Macht werden deine Feinde dir schmeicheln (oder: heucheln)."
Ps 72:9: "Vor ihm werden sich neigen, die in der Wüste, und seine Feinde werden Staub lecken."
Ps 81:16: (genau): "Die den Herrn hassen, müssten ihm schmeicheln."

Kurz, die Ruhe und der Gehorsam vieler ist nicht das Ergebnis der Liebe, sondern der Furcht, und wird nur durch immerwährende Gerichte über die Übeltäter aufrecht erhalten, wie solches so viele Stellen bezeugen.

Ps 9:8: "Er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht,"
Ps 9:18: "Die Gottlosen müssen zur Hölle gekehrt werden, und alle Heiden, die Gottes vergessen"

Siehe ferner Ps 21:9-13; Ps 46:7-12; Ps 59:14; Ps 66:7; Ps 68:2.3; Ps 76:4-13; Ps 83:14-19 Ps 101:3-8; Ps 149:6-9. (Bitte diese Stellen genau nachzulesen.) Gewiss, oft sind diese Psalmen Gebete und handeln in erster Linie vom König David, doch über denselben blicken wir weiter auf den großen König, der Davids Sohn und Herr ist. Ganz bestimmt sehen wir das in den ausgesprochenen Königreich-Psalmen, die alle direkt vom Messias (Jesus) und von seinem Königreich handeln.

Ps 2:5: "Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn und mit seinem Grimm wird er sie schrecken."
Ps 2:9: "Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmettern."
Ps 45:4.6: "Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held, und schmücke dich schön.... Scharf sind deine Pfeile, dass die Völker vor dir niederfallen, sie dringen ins Herz der Feinde des Königs."
Ps 50:3 "Unser Gott kommt und schweigt nicht. Fressend Feuer geht vor ihm her und um ihn ein großes Wetter."
Ps 97:1-3: "Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich, und seien froh die Inseln, so viele ihrer sind. Wolken und Dunkel ist um ihn her; Gerechtigkeit und Gericht ist seines Stuhles Festung. Feuer geht vor ihm her und zündet an umher seine Feinde."
Ps 110:2.5-6: "Der Herr wird das Zepter deines Königreichs senden aus Zion. Herrsche unter deinen Feinden!.... Der Herr zu deiner Rechten wird zerschmettern Könige am Tage seines Zorns. Er wird richten unter den Heiden, er wird ein großes Schlagen unter ihnen tun, er wird zerschmettern das Haupt über große Lande."
Ps 72:14: "Ihr (seiner Heiligen) Blut wird kostbar geachtet werden vor ihm."
Ps 9:13: "Denn er gedenkt und fragt nach ihrem Blut."

Wir sehen, dass Morden und Blutvergießen zuweilen auch im Millenium vorkommen wird, welches aber sofort gerichtet wird. Dann lesen wir: Jes 66:24:

"Und sie werden hinausgehen und sehen die Leichname der Leute, die an mir übel gehandelt haben, denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer wird nicht verlöschen und werden allem Fleisch ein Gräuel sein!"

In Sach 14:16-19 wird uns ganz klar gesagt, dass eine Dürre über alle Geschlechter kommen wird, die während der 1000 Jahre nicht jährlich einen Vertreter nach Jerusalem senden, um dort den König anzubeten. Mi 5:8: "Denn deine Hand wird siegen wider alle deine Widersacher, auf dass alle deine Feinde müssen ausgerottet werden." Kurz, wir sehen, dass Sünde, Morden, Blutvergießen und Tod auch noch im Millenium vorkommen wird. Diese sind die Schatten des Milleniums. Ich frage nun auf Grund der aus der Schrift angeführten Stellen, ob dieses das Bild eines vollkommenen Zustandes des Königreiches des Friedensfürsten ist? Und wir müssen mit Nein antworten. Demnach müssen wir bezüglich des Milleniums ein Dreifaches feststellen.

Die Gemeinde

1. Nur die Gemeinde hat ihre wirkliche und endgültige Vollendung erlangt.

Israel

2. Israel aber hat den denkbar größten Umschwung seiner inneren und äußeren Lage erhalten, von ganzem Herzen als Volk zum Herrn bekehrt, in Frieden und Sicherheit mit Segnungen überschüttet, im Land wohnend, den Herrn in seiner Mitte habend, ist nun eine Pflanzung Gottes zu seinem Preise, ein großartiges Muster, eines von Christus regierten, geordneten, und gegen alle feindlichen Angriffe gedecktes, gesegnetes Staatswesen, der theokratische Musterstaat, der einst in unvollkommenerem Schattenbild unter David und Salomo, jetzt aber vollkommen dasteht, ein Anschaungsobjeckt für die Nationen der Erde.

Die Völkerwelt

3. Die große weite Völkerwelt von aller Misswirtschaft und ungerechter Regierung befreit, vor den Verführungskünsten, Anschlägen und Ränken Satans sichergestellt, in beständiger Berührung mit den Kräften der himmlischen Welt, beherrscht von dem Sohn Davids, durch dessen würdige Repräsentanten - so dass sie keine Entschuldigung haben wegen Tyrannei, Ungerechtigkeit in Regierung und Verwaltung, wegen Duldung von Lastern und Verbrechen oder irgendeiner Form ausbrechender Sünde und Gottlosigkeit, der Segnungen eines 1000-jährigen Völkerfriedens teilhaftig, aus dem Bann eines gefälschten und verblendeten Christentums, sowie allen Götzen- Dämonen- und Teufelskultus erlöst - und dennoch nicht innerlich erneuert, sondern sündig, weltlich und fleischlich, imstande, nicht nur Frömmigkeit und Unterwürfigkeit zu heucheln, sondern auch im gegebenen Augenblick in hellem Aufruhr gegen den Christus auszubrechen", wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden. Das herrliche Ziel göttlicher Heils- und Vollendungsgedanken liegt demnach noch weit jenseits des tausendjährigen Königreiches, wie wir später noch sehen werden.

Zusammenbruch des Milleniums

Wir lesen in Offb 20:7-10, wo uns die Dauer des kommenden Königreichs Jesu Christi auf Erden mit 1000 Jahren, und das des Gebundenseins Satans während dieser ganzen Zeit geschildert wird, und offenbart, dass am Ende der gesegneten Herrschaft Christi ein großer Aufstand, der sich über die ganze Welt erstreckt, gegen Christus und seine Heiligen stattfinden wird. Es liegt klar vor Augen, dass das Volk Israel und Jerusalem, die vom Herrn geliebte Stadt, das Angriffsziel ist. Also am Ende der tausendjährigen Herrlichkeitszeit Christi ist Tumult, Aufruhr, Krieg und Blutvergießen. Jerusalem, das schon 18 mal belagert worden ist, wird unter Aufhetzung Satans und seiner Führung wiederum von Heeren, wie Sand am Meer, umzingelt, diesmal von einem unzähligen Heer aus allen Nationen der Erde. Diese haben während der langen herrlichen Friedenszeit die alte Feindschaft gegen die Juden und ihren Messias nie aufgegeben. Wenn der Herr, der Feuer vom Himmel auf sie fallen und sie vernichten lässt, nicht eingreifen würde, dann würden Blutszenen, welche die Straßen der geliebten Staddt so oft schon gesehen hat, sich dann noch grausamer wiederholen als jemals zuvor. Doch wie ist es möglich, dass die wunderbare Herrlichkeitszeit des Sohnes Gottes mit den vielen Segnungen, solch ein trauriges Ende nehmen kann? Dies Ende lehrt uns ein Doppeltes:

Die Weltgeschichte geht weiter

A. Dass das Millenium nicht der Abschluss der Weltgeschichte, und nicht die vollkommene Erfüllung der Weissagungen von der zukünftigen königlichen Herrlichkeit Christi ist.
Es ist in Wahrheit nichts anderes als das Ende einer langen Reihe göttlicher Prüfungen, durch die Gott den Menschen im Fleisch erproben will und die uns alle zeigen, dass ohne Wiedergeburt kein Leben aus Gott, kein neues göttliches Leben auf dieser Erde möglich ist. Das Millenium ist die herrlichste, aber auch die ernsteste aller Proben, weil der Mensch in demselben viele und höhere Vorrechte genießt als in den anderen vorher. In den vergangenen 6000 Jahren sind nach G.F. Trench fünf große Probezeiten gewesen, die vergangen sind.

Prüfungen der Menschen

1. Des Menschen Unschuld wurde auf die Probe gestellt und - er fiel.

2. Sein Gewissen wurde auf die Probe gestellt, und die Gottlosigkeit, welche die Sintflut zur Folge hatte, war das Ergebnis.

3. Er wurde durch das Gesetz Moses mit all den genauen Vorschriften über Opfer, Tempel, Priester und Propheten auf die Probe gestellt, und das Resultat war Götzendienst, Zügellosigkeit und Frevel, und die Folgen waren Niederlagen, nationaler Fall und Gefangenschaft.

4. Durch die leibliche Gegenwart seines Schöpfers, Erhalters und Heilandes in Menschengestalt, der alle seine Gebrechen heilte, alle seine Sünden vergab, der sich freute mit den Fröhlichen und weinte mit den Weinenden, wurde der Mensch nochmals vor eine Entscheidung gestellt, und das Resultat war - das Kreuz.

5. Seit er seinen Schöpfer an das Kreuz geschlagen, wurde der Mensch auf die Probe gestellt durch die Gegenwart des heiligen Geistes in der Gemeinde auf Erden, durch welche, wenn auch in unvollkommener Weise, das Wesen Gottes und die Liebe Christi sich im Leben Tausender offenbarte, die ihr Bekenntnis durch Leiden oder durch den Märtyrertod besiegelten. Das Ergebnis wird sich zeigen, wenn die ganze Welt das Tier anbetet und unter seiner Führung gegen das Lamm und seine Heiligen in den Krieg ziehen wird.

In jeder dieser aufeinander folgenden Prüfungen erkennen wir, wie in immer steigendem Maße die Gnadengaben fließen. Gott gibt in seiner Langmut und Geduld immer Gnade, und gießt seinen Segen immer mächtiger aus, um die tödliche Feindschaft seiner Geschöpfe zu überwinden. Doch bis jetzt war alles vergeblich. Durch die wachsende Gnade hat sich die Sünde immer weiter entwickelt. Doch noch einen Versuch hat sich Gott vorbehalten. Er will den Menschen nicht als hoffnungslosen, unrettbaren und unverbesserlichen Gottesfeind aufgeben, solange diesem der leiseste Schatten einer Entschuldigung bleibt. Und welche Entschuldigung könnte er noch vorbringen? Wohl ist es wahr, Gottes Gaben und Güte haben wir in reichem Maße genossen. Es ist wahr, dass wir das Gewissen verletzt, das Gesetz übertreten, Christus gekreuzigt und dem heiligen Geist widerstrebt haben, aber die wahre Ursache all dieses Unheils liegt nicht in uns, sondern in unserm großen Feind, dem Teufel. Er trägt die Schuld an unserem ersten Fall und in seinen Ketten schmachten wir seitdem. Nimm ihn weg, beraube ihn seiner Macht, setze seiner verderbenbringenden Tätigkeit ein Ende, binde ihn, befreie uns von seinem Einfluss, dann wird es sich zeigen, dass das, was uns Philosophen sagen, vollkommene Wahrheit ist, nämlich dass der Mensch von Natur aus gut und tugendhaft, und nur das Opfer ungünstiger Verhältnisse geworden ist, dass er aber unter günstigen Umständen seinem Schöpfer in Dankbarkeit treulich dienen wird. Nun, Gott handelt in Gnaden. Er erfüllt die Forderung und tut noch mehr, denn

1. Satan wird gebunden, damit er die Nationen nicht länger betrügen kann. Der Mensch soll nicht mehr versucht werden, kein Böses soll ihm von außen nahen, damit er seine Tugenden, wenn er solche besitzt, dann wirklich und ganz entfalten kann.

2. Und nicht nur Satan wird gebunden, sondern, damit Zeit genug sei, dem Bösen, das sich so lange festsetzen und einwurzeln konnte, entgegenzuwirken und es auszurotten, soll diese Probezeit volle 1000 Jahre dauern, und nicht vor Ablauf dieser Zeit soll dieser Versuch ein Ende haben und das Urteil gefällt werden.

3. Und nicht allein das. Der Mensch soll dann im Genuss all der Vorrechte der vorausgegangenen Probezeiten stehen, ja noch mehr. Außer dem Gewissen, dem Gesetz und dem heiligen Geist soll er noch die wunderbare Gegenwart Christi, nicht wie einst in Niedrigkeit und Knechtsgestalt, sondern in Herrlichkeit, Ehre und Macht genießen.

4. Noch mehr. Unter allen Nationen werden sich Menschen befinden, die Christus lieben und ihm im treuen Gehorsam nachfolgen (Jes 36:5-8; Sach 8:20ff.), und die nicht, wie bisher so oft ihr Bekenntnis durch Untreue abschwächten und wirkungslos machten, sondern durch Wort und Tat ein gutes Zeugnis geben, Männer und Frauen, die in Wahrheit gerecht sind.

5. Ja, noch mehr. Damit der Mensch nicht über die schlimmen, ansteckenden Einflüsse der Sünden anderer zu klagen habe, soll jedes sichtbare Ärgernis in allen Teilen der Erde sofort mit dem Tod bestraft werden, damit die Menschen es sehen, sich fürchten und dem Herrn die Ehre geben (Jes 65:20). -

Wenn es sich unter solch wunderbaren Verhältnissen erweist, dass der Mensch ohne Wiedergeburt seinen Gott lieben, dem Sohn dienen und alle Gemeinschaft mit dem Satan brechen kann, dann mag dem Menschen im Fleisch sein verlorenes Paradies zurückerstattet werden, dann kann er, wie einst Adam, als Herr und Haupt über alle Werke Gottes gesetzt werden (Ps 8:7). Wenn es sich dagegen ergibt, dass nach abgelaufener Probezeit der Mansch, sich wie vorher in Aufruhr gegen Gott erhebt, dass er die Stimme seines Gewissens unterdrückt, das Gesetz übertritt und wider den Herrn und seinen Gesalbten ratschlagt, wenn von den vier Enden der Erde sich Scharen unter der Fahne Satans sammeln und dem alten Anführer, der nun wieder frei ist, mit Jauchzen und Frohlocken zujubeln, dann soll es Menschen, Engeln und dem ganzen Weltall kundgetan werden, dass der Mensch die letzte und höchste Probe dieser natürlichen alten Schöpfung, wie alle vorangegangenen, nicht bestanden hat. Weder Gewissen, noch Gesetz, noch Gnadenzeit, auch nicht die herrlichste und köstlichste aller Zeiten, die Herrlichkeitszeit Jesu Christi, mit den vielen irdischen Segnungen haben den Menschen innerlich umgewandelt, ihm kein Leben aus Gott, kein neues, göttliches Leben gegeben. Das alles kann nur durch den Geist Gottes in Christo, durch die Geburt von oben geschehen. Gerade der Zusammenbruch des Milleniums verkündet Engeln und dem ganzen Weltall die Lehre Jesu: Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch. Setze den Menschen in Gold und Silber und in alle Edelsteine der Welt, und gib ihm alle Herrlichkeiten und Segnungen dieser Welt, doch sein Herz wird dadurch nicht erneuert. Es wird auch nicht erneuert werden durch die herrlichsten Segnungen des Friedensreiches Jesu Christi. Deshalb gilt Jesu Wort für alle Zeiten und Menschen: "Ihr müsst von neuem geboren werden!"

Bist du, lieber Leser, von neuem geboren? Wenn nicht, dann komm zu Jesus, nur er kann dir ein neues Herz und Leben geben, und einen neuen Menschen aus dir machen, der hinfort aus Gott und für Gott lebt. -

Weitere Zeitalter

B. Das Millenium oder Freidensreich Jesu Christi wird nicht das letzte Zeitalter ein, sondern nach demselben werden noch viele Zeitalter folgen. Schon das eine Wort in Eph 2:7, wo Paulus aufs deutlichste lehrt, dass in den kommenden Zeitaltern der Herr den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade erweisen wird durch seine Güte gegen uns (die Gemeinde) in Christo Jesu, räumt gründlich mit der Lehre auf, dass es nur noch ein Zeitalter geben werde, nämlich das 1000-jährige Königreich, räumt auch ferner gründlich auf mit der herkömmlichen Meinung und Lehre, als sei das jetzige Zeitalter die letzte Heilszeit. Die Schrift redet nicht nur in Eph 2:7, sondern auch an vielen anderen Stellen von mehreren, ja von vielen Zeitaltern. Die Schrift lehrt, wie die 40 Stellen beweisen, dass es viele Äonen oder Zeitalter (Ewigkeiten) gibt, die alle einen Anfang und ein Ende haben. Und alle diese Äonen oder Ewigkeiten sind durch den Sohn geschaffen, Hebr 1:2:

"durch welchen er auch die Äonen (Ewigkeiten) gemacht hat."

Denn es ist alles nicht nur durch den Sohn, sondern für ihn geschaffen wie geschrieben steht in Kol 1:16-17:

"Denn durch ihn ist alles geschaffen, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm."

Dass Jesus nicht nur im 1000-jährigen Königreich, sondern auch noch in vielen noch folgenden Äonen oder Ewigkeiten (die alle durch den Sohn und für den Sohn geschaffen sind) herrschen und regieren wird, gerade das besagt wieder die Schrift, z.B. Ps 145:13: "Dein Königreich ist ein Königreich in allen Äonen (Ewigkeiten)." Und in Lk 1:33 sagt der Engel Gabriel der Maria von Jesus: "Er wird König sein über das Haus Jakob durch die Ewigkeiten." Ps 110:4: "Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester für die Ewigkeiten, nach der Ordnung Melchisedeks." Noch eine andere und zwar sehr wichtige Stelle, 1Kor 15:23-28:

"Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: der Erstling Christus, danach die Christus angehören, wenn er kommen wird. Danach das Ende, wenn er das Königreich Gott und dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird (besser: aufgehoben hat) alle Herrschaft, alle Obrigkeit und alle Gewalt. Er muss aber herrschen bis er alle seine Feinde unter seine Füße lege (besser: gelegt hat). Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod, denn er hat ihm alles unter seine Füße getan. Wenn er aber sagt, dass ihm alles untertan sei, ist es offenbar, dass ausgenommen ist, der ihm alles untertan (besser: unterworfen) hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allen."

Aus dem furchtbaren Aufruhr am Schluss des 1000-jährigen Königreichs Jesu ersehen wir aber, dass ihm, dem Friedefürsten, noch lange nicht alle seine Feinde unter seine Füße gelegt sind, und dass die satanische Herrschaft noch nicht aufgehoben ist. Doch die Schrift sagt: "Er muss herrschen, bis dass er alle seine Feinde unter seine Füße gelegt hat", und jegliche Herrschaft, ja selbst der Tod, aufgehoben, d.h. beseitigt ist. Um dieses Ziel zu erreichen, wird es noch viele Zeitalter, Äonen (Ewigkeiten) brauchen. Wenn Satan Zeit und Gelegenheit hatte, sechs Jahrtausende seine Macht und List zu entfalten, um die göttlichen Heilsgedanken zu vereiteln, dann sollte der herrliche Sohn sich auf ein einziges Jahrtausend beschränken müssen? Nimmermehr, schon allein weil alle Äonen oder Ewigkeiten durch den Sohn und für den Sohn geschaffen worden sind.

Da dem Sohn am Anfang des 1000-jährigen Königreiches seine Fülle, die Gemeinde der Erstgeborenen einverleibt wurde, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dass der Sohn nach Eph 2:7 in den künftigen Ewigkeiten den unerforschlichen Reichtum seiner Gnade durch die Gemeinde der Welt, dann erst recht offenbaren wird. Deshalb halte ich mit anderen daran fest, dass die in Offb 20. erwähnten 1000 Jahre nicht das äußerste Zeitmaß, sondern der Mindestumfang der großen Segens- und Friedenszeit sein wird, für das, was Gott seinem Volk Israel und allen Völkern durch das erneuerte Israel zugesagt hat, ferner für das, wie Jesus durch die Gemeinde, den unerforschlichen Reichtum seiner Gnade, der Welt offenbaren wird. Übrigens werden auch die Segnungen noch viele weitere Zeitalter in Anspruch nehmen.

Denn es steht geschrieben:

"Im überwallenden Zorn habe ich mein Angesicht einen Augenblick vor dir verborgen; aber mit ewiger Gnade (oder Güte) werde ich mich deiner erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser."

Der "Augenblick" des Zornes Gottes über Israel dauert nun schon fast 2000 Jahre. Wenn nun der Herr das schreckliche 2000-jährige Verstockungsgericht nur "einen Augenblick" nennt, wie lange wird dann die "ewige Gnade" oder Güte sein? Dieselbe Tatsache erfahren wir auch aus Jes 45:17, wo das Wort "ewig" zweimal im gleichen Vers in der Mehrzahl steht, infolgedessen der Vers genau lautet: "Israel aber wird erlöst durch den Herrn, durch eine Erlösung der Ewigkeiten, und wird nicht zuschanden noch zu Spott werden in die Ewigkeiten." Nicht wahr, das sind wunderbare Ausblicke der Segnungen für das wieder begnadete und bekehrte Israel. Es wird, wie geschrieben steht, "Zwiefältiges empfangen für alle ihre Sünden" (Jes 40:2). Kurz, trotz des Zusammenbruchs des Milleniums wird der Sohn es dennoch dahin bringen, dass das ganze Universum erfahren wird, wie wir bald sehen werden, was geschrieben steht:

Was unaussprechlich, wird geschehen! Amen.

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39. Was bedeutet "ewig" und "Ewigkeit"?