Mt HSN

Aus Bibelwissen
Version vom 8. Juli 2019, 06:44 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „<big><big>'''Das Matthäusevangelium'''</big></big><br /> übersetzt und erklärt von Heinz Schumacher<br /> Zurück zur Übersicht <br /> {| borde…“)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Matthäusevangelium
übersetzt und erklärt von Heinz Schumacher
Zurück zur Übersicht

Mt 1 Mt 2 Mt 3 Mt 4 Mt 5
Mt 6 Mt 7 Mt 8 Mt 9 Mt 10
Mt 11 Mt 12 Mt 13 Mt 14 Mt 15
Mt 16 Mt 17 Mt 18 Mt 19 Mt 20
Mt 21 Mt 22 Mt 23 Mt 24 Mt 25
Mt 26 Mt 27 Mt 28

Erläuterungen

Zurück zur Übersicht

Jedes Evangelium stellt Jesus Christus aus etwas anderer Sicht dar. Matthäus zeigt Jesus als König. Er betont stark das Königtum Jesu, des Sohnes Davids, das "Königreich der Himmel". Häufiger als die drei anderen Evangelisten zeigt er durch die Bemerkung "damit erfüllt würde" oder "so wurde erfüllt" die Übereinstimmung gewisser Geschehnisse mit den Weissagungen des AT und verknüpft so AT und NT miteinander. Es finden sich bei Mt große Reden Jesu wie z.B. die Bergpredigt (Mt 5-7), die Aussendungsrede (Mt 10), sieben Gleichnisse vom Gottesreich (Mt 13), die Weherufe Jesu (Mt 23) oder die Reden und Gleichnisse über das Ende dieser Weltzeit (Mt 24-25). Matthäus enthält viel "Sondergut" (Texte, die nur in diesem Evangelium vorkommen).

Nach Wilhelm Michaelis wurde das Matthäusevangelium später als das des Markus, aber etwa gleichzeitig mit dem des Lukas mutmaßlich zwischen 60 und 70 n. Chr. verfasst. Dass es vor Matthäus einen (vielleicht ums Jahr 50 entstandenen) aramäisch geschriebenen "Ur-Matthäus" gegeben habe, wie manche vermuten, hält Michaelis nicht für erwiesen. Typische Wendungen, die dies belegen würden, gebe es bei Matthäus keineswegs häufiger als bei Markus oder Lukas. Doch können die ersten Aufzeichnungen der Worte Jesu durch Matthäus schon sehr früh erfolgt sein. Da Matthäus von Beruf Zolleinnehmer war, muss er mit den beiden Landessprachen seiner Zeit (Aramäisch und Griechisch) gut vertraut gewesen sein.

Mt 1

Zurück zur Übersicht

Mt 1:1 - Buch der Abstammung (1*) Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams (2*).
"1* o. Entstehungsgeschichte, Ursprung, Werden (genesis)
2* Hier wird der Stammbaum Jesu bis auf Abraham zurückverfolgt, in Lk 3 bis auf Adam und Gott. Es ist der Stammbaum seines Pflegevaters Josef, also die rechtmäßige, nicht blutmäßige Abstammungslinie (letztere dürfte nach der Meinung einiger Forscher in Lk 3 vorliegen: das Geschlechtsregister der Maria). - Das Alte Testament beginnt mit einem 'Buch der Genesis' (= das 1.Buch Mose), und auch die beiden ersten Worte des Neuen Testaments lauten 'Buch der Genesis'. Das 1. Mosebuch zeigt die Geschlechterfolgen von Adam bis auf Abraham und seine Nachkommen, Mt 1 die Linie Abraham-David-Josef und Maria. Jesus ist Erbe der Verheißungen, die Abraham (Gal 3:16) und David (Lk 1:32,33) von Gott gegeben wurden."

Mt 1:2 - Abraham zeugte Isaak, Isaak zeugte Jakob, Jakob aber zeugte Juda und seine Brüder (3*).
3* Was Matthäus hier in kurzen Worten zusammenfasst, zeigt das AT zum Teil sehr ausführlich als ein dramatisches Geschehen, gekennzeichnet von menschlichem Versagen, göttlichen Wundern, göttlichen Gerichten und göttlicher Treue.
Mt 1:3 - Juda zeugte Perez und Serach von der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram.

Mt 1:4 - Ram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon.

Mt 1:5 - Salmon zeugte Boas von der Rahab, Boas aber zeugte Obed von der Ruth (4*). Obed zeugte Isai,
4* Matthäus nennt in den Versen Mt 1:3-6 die Namen von 4 Frauen, die nach dem AT allesamt Sünderinnen oder [Heidinnen] waren: Tamar, Rahab, Ruth und 'die Frau des Urija' (Batseba). Er will damit nicht diese Frauen anprangern, sondern die Gnade Gottes rühmen, die mächtiger ist als Sünde und Heidentum (Röm 5:20b) und auch große Sünder (wie David) und Sünderinnen in den Stammbaum Jesu mit einbezieht.
Mt 1:6 - Isai aber zeugte David, den König. David zeugte Salomo von der (Frau) des Urija.

Mt 1:7 - Salomo aber zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa.

Mt 1:8 - Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija.

Mt 1:9 - Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia

Mt 1:10 - Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia.

Mt 1:11 - Josia aber zeugte Jojachin und seine Brüder zur Zeit der Wegführung (5*) nach Babylon.
5* o. Verschleppung, Deportation
Mt 1:12 - Nach der Wegführung nach Babylon zeugte Jojachin den Schealtiel. Schealtiel zeugte Serubbabel.

Mt 1:13 - Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Asor.

Mt 1:14 - Asor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud.

Mt 1:15 - Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob.

Mt 1:16 - Jakob aber zeugte Josef, den Mann der Maria, aus welcher Jesus gezeugt und geboren wurde, der Christus heißt (6*).
6* Der ständig wiederkehrende Wortlaut "er zeugte" hört bei Josef auf - ein deutlicher Hinweis auf die "Jungfrauengeburt". Siehe Mt 1:18-20 und Lk 1:30-35! Da das griechische Wort gennao sowohl zeugen als auch gebären bedeuten kann, ist die Übersetzung berechtigt: Aus Maria wurde Jesus gezeugt und geboren.
Mt 1:17 - Alle Generationen nun von Abraham bis David sind 14 Generationen, und von David bis zu der Verschleppung nach Babylon 14 Generationen, und von der Verschleppung nach Babylon bis auf den Christus (7*) 14 Generationen (8*).
"7* d.h. den Gesalbten (Gottes), den Messias 8* In der zweiten Vierzehnergruppe hat Mt. zwischen Joram und Usija drei Glieder ausgelassen: die Könige Ahasja, Joasch und Amazja (2Chr 22-25 - 1Chr 3:10-14). Dies war wohl Absicht: Mt will hier zahlensymbolisch ausdrücken: In Jesus Christus vollendet sich zum dritten und letzten Mal die Davidszahl (14)."
Mt 1:18 - Mit der Erzeugung und Geburt (9*) Jesu Christi aber war es so: Als seine Mutter Maria mit Josef verlobt (10*) war, stellte sich heraus, [noch] ehe sie zusammengekommen waren, dass sie schwanger war, [und zwar] vom Heiligen Geist.
"9* Das hier gebrauchte Wort 'genesis' kann verschiedene Bedeutungen annehmen: Werden, Entstehen, Ursprung, Erzeugung, Geburt, Abstammung (vgl. Mt 1:1). - Als Sohn Gottes wurde Jesus schon vor Grundlegung der Welt vom Vater gezeugt (Ps 2:7 - Hebr 1:5), als Mensch aber durch Gottes Geist aus Maria. 10* Die ""Verlobung"" stellte im damaligen Israel ein rechtsgültiges Eheversprechen dar; erst später erfolgte die Eheschließung: die Heimholung der Braut ins Haus des Bräutigams als Beginn des häuslichen und ehelichen Zusammenlebens; vgl. Lk 1:34,35."
Mt 1:19 - Josef aber, ihr Mann, der [im Sinne des Gesetzes Israels] ein Gerechter war und nicht willens war, sie öffentlich bloßzustellen, gedachte sie heimlich zu entlassen (11*).
11* d.h. sie ohne Aufsehen in aller Stille aus dem Eheversprechen zu entlassen. In Josefs Augen musste Maria eine Ehebrecherin sein, die man öffentlich hätte anprangern und bestrafen können; doch Josef wollte eine private Lösung des Verlöbnisses. Gottes Eingreifen befreite Josef aus seiner Seelennot und bewahrte Maria und das Kind vor schutzlosem Ausgestoßensein.
Mt 1:20 - Als er aber dies überlegte (12*), sieh, da erschien ihm ein Engel des Herrn (13*) im Traum und sprach: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte (14*) ist vom Heiligen Geist.
"12* o. erwog, in Betracht zog, darüber nachdachte 13* vgl. 1Mo 16:7 - 1Mo 22:11 - Ri 2:1 - Ri 13:3 - 2Kö 1:3 - Ps 34:8 - Mt 2:13 - Mt 2:19 - Lk 1:11 - Apg 5:19 14* o. das in ihr entstehende Leben, das werdende Kind"
Mt 1:21 - Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus (15*) nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden.
15* Jesus oder Jeschua (verkürzt aus Jehoschua) heißt: Jahwe (der Ewigseiende) ist Heil o. Rettung; der Herr rettet; vgl. Lk 1:31.
Mt 1:22 - Das Ganze aber ist geschehen, damit erfüllt werde, was vom Herrn gesagt ist durch den Propheten (16*), der da spricht:
16* vgl. Jes 7:14
Mt 1:23 - 'Sieh, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und sie werden seinen Namen Immanuel nennen', das heißt übersetzt: Gott mit uns.

Mt 1:24 - Als dann Josef vom Schlaf erwacht war, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Mt 1:25 - Er verkehrte aber nicht ehelich mit ihr (17*), bis sie einen Sohn geboren hatte, und er nannte seinen Namen Jesus.
17* w. und er erkannte sie nicht.

Mt 2

Zurück zur Übersicht

Mt 2:1 - Als nun Jesus geboren worden war - in Bethlehem in Judäa in den Tagen des Königs Herodes (1*) -, sieh, da kamen Weise (2*) von [Sonnen-]Aufgang (3*) nach Jerusalem
"1* Herodes der Große regierte von 37 bis 4 vor Christus. Jesus wurde also früher geboren, als unsere Zeitrechnung angibt, höchstwahrscheinlich im Jahr 7 vor unserer Zeitrechnung. 2* w. 'Magier', d.h. Angehörige einer babylonischen Priester- und Gelehrtenklasse, die sich auf Stern- und Traumdeutung verstanden 3* o. von Osten, aus dem Morgenland"
Mt 2:2 - und sprachen: Wo ist der König der Juden (4*), der geboren wurde? Wir haben nämlich seinen Stern im Aufgehen (5*) gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten (6*).
"4* vgl. Mt 27:11 - Mt 27:29 - Mt 27:37 - Joh 18:33 - Joh 19:19 5* o. im Osten, Aufgang, Morgenland 6* o. ihm zu huldigen"
Mt 2:3 - Als [das] der König Herodes hörte, erschrak er (7*) und ganz Jerusalem mit ihm
7* o. geriet er in Bestürzung, Verwirrung, Erregung
Mt 2:4 - und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus (8*) geboren werden solle.
8* d.h. der Messias, der Gesalbte
Mt 2:5 - Sie aber sagten ihm: In Bethlehem in Judäa! Denn so steht es geschrieben durch den Propheten:

Mt 2:6 - "Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten[städten] Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen (9*), der mein Volk Israel weiden wird."
9* o. ein Führer, Fürst, Herr, Gebieter hervorkommen (Mi 5:1)
Mt 2:7 - Daraufhin rief Herodes die Weisen heimlich [zu sich] und erkundete von ihnen genau (10*) die Zeit der Sternerscheinung
10* o. sorgfältig, gründlich, "akribisch"
Mt 2:8 - und er sandte sie nach Bethlehem und sagte: Zieht hin und forscht genau (10*) nach dem Kind! Und wenn ihr`s gefunden habt, meldet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige!
10* o. sorgfältig, gründlich, "akribisch"
Mt 2:9 - Sie aber, als sie den König gehört hatten, brachen auf. Und sieh, der Stern, den sie im Aufgehen (5*) gesehen hatten, zog vor ihnen her (11*), bis er [an den Ort] kam und darüber stehen blieb, wo das Kind war.
"5* o. im Osten, Aufgang, Morgenland 11* o. führte sie vorwärts, ging ihnen voran"
Mt 2:10 - Als sie den Stern [dort] sahen, freuten sie sich mit überaus großer Freude

Mt 2:11 - und sie traten in das Haus und sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und beteten es an (12*); dann öffneten sie ihre Schatzbehälter und brachten ihm Geschenke dar: Gold und Weihrauch und Myrre.
12* o. huldigten ihm
Mt 2:12 - Und nach einer im Traum erhaltenen [göttlichen] Weisung, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg [wieder] heim in ihr Land.

Mt 2:13 - Als sie sich entfernt hatten, sieh, da erscheint ein Engel des Herrn (13*) im Traum dem Josef und spricht: Steh auf, nimm mit dir das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und halte dich dort [so lange] auf, bis ich dir [etwas anderes] sage! Denn Herodes ist dabei, das Kind zu suchen, um es umzubringen.
13* vgl. Mt 1:20 mit Anm. 13
Mt 2:14 - Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter mit sich [noch] in der Nacht und zog fort nach Ägypten

Mt 2:15 - und er hielt sich dort auf bis zum Tod (14*) des Herodes. [Dies geschah] damit erfüllt würde (15*), was vom Herrn gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: 'Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.' (16*)
"14* w. Ende 15* vgl. Mt 1:22 - Mt 2:15 - Mt 2:17 - Mt 2:23 - Mt 4:14 - Mt 8:17 - Mt 12:17 - Mt 13:14 - Mt 13:35 - Mt 21:4 - Mt 26:54 - Mt 26:56 - Mt 27:9 16* Hos 11:1"
Mt 2:16 - Als dann Herodes sah, dass er von den Weisen hintergangen worden war, wurde er sehr zornig und er schickte [Leute] aus und ließ in Bethlehem und seinem ganzen Gebiet alle Knaben töten, die [im Alter von] zwei Jahren und darunter waren, entsprechend der Zeit, die er von den Weisen genau (17*) erkundet hatte.
17* o. sorgfältig, gründlich, "akribisch"; vgl. Mt 2:7
Mt 2:17 - Da erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt ist, da er spricht:

Mt 2:18 - "Eine Stimme wurde in Rama gehört, viel Weinen und Wehklagen. Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht [darüber] trösten lassen, dass sie nicht mehr da sind." (18*)
18* Jer 31:15
Mt 2:19 - Als aber Herodes gestorben war, sieh, da erscheint ein Engel des Herrn im Traum dem Josef in Ägypten

Mt 2:20 - und spricht: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die dem Kind nach dem Leben trachten (19*), sind gestorben.
19* w. die die Seele ("psyche") des Kindes Suchenden
Mt 2:21 - Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter mit sich und kam in das Land Israel.

Mt 2:22 - Als er aber hörte, dass Archelaus anstelle seines Vaters Herodes König über Judäa sei, fürchtete er sich, dorthin zu gehen; nach einer [göttlichen] Weisung aber, [die er] im Traum [erhielt], wich er aus in das Gebiet von Galiläa.

Mt 2:23 - Und er kam und ließ sich nieder in einer Stadt namens Nazareth, damit erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt ist: Er wird Nazoräer genannt werden (20*).
20* Nazoräer ist gleichbedeutend mit Nazarener: Mk 1:24 - Mk 10:47 - Mk 14:67 - Mk 16:6 - Lk 4:34 - Lk 24:19. - Wieso spricht aber hier Mt. von erfüllter Prophetie? Er mag an Stellen wie Jes 11:1 gedacht haben, wo Jesus prophetisch "Spross“ (nezer) aus dem Hause Isais genannt wird.

Mt 3

Zurück zur Übersicht

Mt 3:1 - In jenen Tagen tritt Johannes der Täufer auf, er predigt in der Wüste Judäas

Mt 3:2 - und spricht: Ändert euer Sinnen und Denken (1*)! Denn das Königreich der Himmel (2*) ist nahe gekommen (3*)!
"1* o. Kehrt um, nehmt eine andere Gesinnung an, bereut, tut Buße! Gemeint ist nicht nur Reue und Abkehr von Sünden, sondern Umpolung des Denkens, sodass Christus und sein Reich (und nicht mehr das eigene Ich) die Mitte bilden (Mt 6:33 - 2Kor 5:15 - Röm 12:2). 2* Nicht ein Königreich im Himmel, sondern vom Himmel her (Dan 2:34 - Dan 2:44,45 - Dan 7:14), das Reich der Gottesherrschaft, das in den Herzen der Jünger Jesu seinen Anfang nehmen soll. 3* nahe in der Person Jesu, des Königs. Es fehlt nur noch die Buße des ganzen Volkes, dann könnte das Gottesreich in Israel beginnen (Jes 2:2-4 - Apg 3:19-21 - Lk 1:32,33 - Offb 11:15)."
Mt 3:3 - Dieser ist es, von dem durch den Propheten Jesaja gesprochen wurde, da er sagt: "Die Stimme eines laut Rufenden [ist] in der Wüste [zu hören]: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade (4*) seine Pfade (5*)!"
"4* o. eben 5* In Jes 40:3 gilt dieses Wort JAHWE, dem unwandelbaren ewigen Gott; Mt. bezieht es ohne weiteres auf JESUS!"
Mt 3:4 - Er aber, Johannes, trug ein Gewand von Kamelhaaren und einen Ledergurt um seine Hüfte; seine Nahrung aber waren Heuschrecken und wilder Honig.

Mt 3:5 - Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze Umland des Jordans

Mt 3:6 - und sie ließen sich im Jordanfluss von ihm taufen [und] bekannten dabei ihre Sünden.

Mt 3:7 - Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sagte er ihnen: Brut von Giftschlangen, wer hat euch eingeredet (6*), dass ihr dem zukünftigen Zorn [Gottes] entkommen (7*) werdet?
"6* o. zu verstehen gegeben, nachgewiesen, gelehrt 7* w. entfliehen"
Mt 3:8 - Bringt nur erst der Sinnesänderung (8*) würdige Frucht hervor
8* o. Bekehrung, Umkehr, Buße
Mt 3:9 - und lasst euch nicht einfallen, bei euch selbst zu sagen (9*): Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen (10*) Kinder zu erwecken!
"9* d.h. euch innerlich darauf zu berufen und damit zu beruhigen 10* ein Bild für Gott gegenüber verhärtete, kalte, tote (Eph 2:1), ihm fern stehende Menschen"
Mt 3:10 - Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen (11*) und ins Feuer geworfen.
11* w. herausgeschlagen, ausgehauen
Mt 3:11 - Ich zwar taufe euch mit (12*) Wasser zur Sinnesänderung (13*); der aber nach mir kommt, ist stärker als ich; ich bin nicht [einmal] gut genug, ihm die Schuhe zu tragen; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen (14*).
"12* o. in 13* o. Bekehrung, Buße, Umdenken (vgl. Mt 3:8) 14* vgl. Apg 1:5 - Apg 11:15-16"
Mt 3:12 - Und er, dessen Worfschaufel (15*) [bereits] in seiner Hand ist, wird seine Tenne gründlich säubern (16*) und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.
"15* Schaufel zum Worfeln des Getreides = zur Trennung der Körner von der Spreu 16* o. durch und durch reinigen"
Mt 3:13 - Da kommt Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.

Mt 3:14 - Johannes aber verwehrte es ihm beharrlich (17*) und sprach: Ich habe nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?
17* o. wollte ihn energisch daran hindern
Mt 3:15 - Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt [geschehen], denn so ist es geziemend (18*) für uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da lässt er es ihm zu.
18* o. gebührend, passend, angemessen
Mt 3:16 - Nach seiner Taufe aber stieg Jesus sofort aus dem Wasser herauf, und sieh, die Himmel öffneten sich ihm und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und auf ihn kommen (19*).
19* In Jesu Taufe zeigt sich seine Solidarität mit den Sündern. Er, der der Buße und Vergebung nicht bedarf, stellt sich in eine Reihe mit ihnen. So deutet Jesus Taufe bereits an, was am Kreuz vollbracht wurde: das stellvertretende Opfer. Dort am Kreuz wurde vollgültig 'alle Gerechtigkeit erfüllt'.
Mt 3:17 - Und sieh, eine Stimme aus den Himmeln sagt: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe."

Mt 4

Zurück zur Übersicht

Mt 4:1 - Dann wurde Jesus vom Geist [Gottes] (1*) in die Wüste hinaufgeführt (2*), um vom Teufel versucht zu werden (3*),
"1* Als Mensch wurde Jesus vom Geist Gottes geführt (vgl. Röm 8:14); als der erhöhte Christus sendet er den Geist (Joh 15:26 - Joh 16:7). 2* aus der Jordansenke, wo er getauft worden war 3* ""Teufel"" (griech. diabolos) leitet sich ab von diaballo = durcheinanderwerfen, entzweien, verfeinden, verleumden, verdächtigen, verklagen. Das NT rechnet ganz eindeutig mit der realen Existenz der Engel sowie der Dämonen, deren Anführer der Teufel ist."
Mt 4:2 - und als er 40 Tage und 40 Nächte hindurch gefastet hatte, hungerte ihn hernach.

Mt 4:3 - Da trat der Versucher [an ihn] heran und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brote werden!

Mt 4:4 - Er aber gab zur Antwort: Es steht geschrieben (4*): "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (5*), sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt." (6*)
"4* vgl. 5Mo 8:3 5* w. Nicht von Brot allein soll (o. wird) der Mensch leben 6* w. das ausgeht durch den Mund Gottes"
Mt 4:5 - Dann nimmt ihn der Teufel mit in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels (7*)
7* So weit geht die gehorsame Erniedrigung des Sohnes Gottes (Phil 2:5-8), dass er sich sogar vom Teufel "mitnehmen", d.h. äußerlich führen lässt. Wie einst Adam und Eva (1Mo 3:1-6), so musste auch Jesus in Bezug auf Standfestigkeit gegenüber der Sünde erprobt werden.
Mt 4:6 - und sagt zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab, denn es steht geschrieben (8*): "Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben (9*) und sie werden dich auf Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stößt."
"8* Ps 91:11,12 9* o. Auftrag geben, gebieten"
Mt 4:7 - Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben (10*): "Du sollst JAHWE (11*), deinen Gott, nicht [herausfordernd] versuchen!"
"10* o. Andererseits steht aber auch geschrieben, vgl. 5Mo 6:16 11* d.h. den Ewigseienden, den Unwandelbaren, den HERRN"
Mt 4:8 - Wieder nimmt ihn der Teufel mit, [und zwar] auf einen sehr hohen Berg, und er zeigt ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit

Mt 4:9 - und spricht zu ihm: Dies alles werde ich dir geben, wenn du niederfällst und mich auf den Knien anbetest (12*)!
12* o. mir huldigst, mich verehrst; vgl. Lk 4:6 sowie die Bezeichnungen des Teufels in 2Kor 4:4 - Joh 14:30
Mt 4:10 - Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan (13*)! Denn es steht geschrieben: "JAHWE (11*), deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen" (14*).
"13* o. Weiche, geh fort! Das hebr. Wort 'Satan' bedeutet Widersacher, Anfeinder, Gegner, Feind. 14* 5Mo 6:13"
Mt 4:11 - Da verlässt ihn der Teufel, und sieh, Engel kamen herbei und dienten ihm.

Mt 4:12 - Auf die Nachricht hin, Johannes sei gefangen gesetzt worden (15*), zog er sich zurück nach Galiläa.
15* o. überliefert, verhaftet worden
Mt 4:13 - Und er verließ Nazareth und kam und ließ sich nieder in Kapernaum, das am See [Genezareth] liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali.

Mt 4:14 - So wurde erfüllt (16*), was gesagt ist durch Jesaja, den Propheten, da er spricht (17*):
"16* w. damit erfüllt würde 17* Jes 8:23 - Jes 9:1"
Mt 4:15 - "Das Land Sebulon und das Land Naftali, nach dem See zu gelegen (18*), jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden (19*),
"18* längs des Sees o. nach dem Meer zu gelegen 19* das nördliche Galiläa, wo auch Heiden wohnten"
Mt 4:16 - das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen, und die im Land und Schatten des Todes saßen: Licht ist ihnen aufgegangen."

Mt 4:17 - Von da an begann Jesus zu predigen (20*) und zu sprechen: Ändert euer Sinnen und Denken! Denn das Königreich der Himmel ist nahe gekommen (21*)!
"20* o. als Herold auszurufen, öffentlich bekannt zu machen 21* vgl. Mt 3:2"
Mt 4:18 - Als er nun am See Galiläas entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas, die ein Wurfnetz in den See auswarfen, denn sie waren Fischer.

Mt 4:19 - Und er spricht zu ihnen: Kommt, [folgt] mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen!

Mt 4:20 - Sie aber ließen sofort ihre Netze liegen und folgten ihm nach.

Mt 4:21 - Als er von dort weitergegangen war, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den (Sohn) des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, wie sie im Boot mit ihrem Vater Zebedäus ihre Netze instand setzten (22*), und er rief sie.
22* o. fertig machten, ausbesserten, in Ordnung brachten
Mt 4:22 - Sie aber verließen sofort das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.

Mt 4:23 - Und er zog umher in ganz Galiläa; dabei lehrte er in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Königreichs (23*) und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volk.
23* o. und rief als Herold die frohe Botschaft von der [nahe gekommenen] Königsherrschaft [Gottes] aus. Zu dieser Reichsproklamation gehören Krankenheilung und Dämonenaustreibung als wesentliche Bestandteile (vgl. Mt 4:17 - Mt 9:35 - Mt 10:7,8 - Lk 11:20 - Apg 3:19-21 - Apg 5:12-16).
Mt 4:24 - Und die Kunde von ihm verbreitete sich über ganz Syrien und sie brachten ihm alle, die an den verschiedensten Krankheiten litten, von Qualen Geplagte und von Dämonen Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie.

Mt 4:25 - Und es folgten ihm große Volksmengen, von Galiläa und dem Gebiet der zehn Städte (24*), von Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordans.
24* griech. Dekapolis

Mt 5

Zurück zur Übersicht

Mt 5:1 - Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg (1*). Er setzte sich [und] seine Jünger (2*) traten zu ihm.
"1* Jesus weist sich in Mt 5-9 in Wort und Tat als der MESSIAS aus: in Mt 5-7 im Wort und in Mt. 8-9 in zehn Wundertaten. - Die Kapitel 5-7 enthalten die sog. Bergpredigt. Sie ist losgelöst vom Bergprediger nicht zu praktizieren; denn der Mensch ohne Jesu kann seine Forderungen nicht erfüllen. Die Bergpredigt kann verstanden werden a) als ungeheuer verschärftes Gesetz, b) als Verfassung des Gottesreiches und c) als Anweisung für die Jüngergemeinde Jesu. 2* o. Schüler, Lernende"
Mt 5:2 - Und er tat seinen Mund auf (3*), lehrte sie und sprach:
3* Keine überflüssige Bemerkung, sondern ein Hinweis darauf: Jesus lehrte nicht aus dem Munde eines Lehrers, einer menschlichen Autorität, sondern aus seinem Munde (K. Bornhäuser).
Mt 5:3 - Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist (4*) das Königreich der Himmel (5*)!
"4* o. ihnen gehört 5* vgl. Mt 3:2 mit Anm. 2!"
Mt 5:4 - Glückselig die Trauernden (6*), denn sie werden getröstet werden.
6* Es ist nicht nur an Trauer über Todesfälle oder die Not der Welt zu denken, sondern vorrangig an Trauer der Buße, an Traurigsein über eigene Sünde (Jes 61:1-3).
Mt 5:5 - Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben (7*).
7* o. die Erde besitzen. Doch ist zunächst an das Land Israel zu denken; vgl. Ps 37:9 - Ps 37:11 - Ps 37:22 - Ps 37:29
Mt 5:6 - Glückselig, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden (8*).
8* Gemeint ist Gottes Gerechtigkeit: Mt 6:33- Röm 3:21-26 - Phil 3:9 - 2Petr 3:13
Mt 5:7 - Glückselig, die sich erbarmen, denn sie werden Erbarmen finden.

Mt 5:8 - Glückselig, die reinen Herzens sind (9*), denn sie werden Gott schauen.
9* Siehe aber Mt 15:19! Gemeint ist wohl das aufrichtige, einfältige Herz (Ps 15:2 - Ps 32:11 -Ps 36:11) sowie das von Gott gereinigte, erneuerte Herz (Apg 15:9 - Ps 51:12).
Mt 5:9 - Glückselig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes heißen.

Mt 5:10 - Glückselig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist (4*) das Königreich der Himmel.
4* o. ihnen gehört
Mt 5:11 - Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und euch alles Böse lügnerisch nachsagen um meinetwillen.

Mt 5:12 - Freut euch und jubelt [alsdann]; denn groß ist euer Lohn in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch [gewesen sind].

Mt 5:13 - Ihr (10*) seid das Salz der Erde! Wurde das Salz aber fade, womit soll man es salzen (11*)? Es ist zu nichts mehr tauglich (12*), als hinausgeworfen (und) von den Menschen zertreten zu werden.
"10* Das betonte'ihr' in V.13.14 will sagen: Nicht die Schriftgelehrten (die sich dafür hielten), sondern ihr, meine Schüler, seid berufen, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, d.h. der Fäulnis und Finsternis entgegenzuwirken (vgl. Röm 2:17 - Eph 5:5-14). Die ist auch Israels Berufung nach Jes 60:1-3. 11* d.h. wodurch soll es seine Salzkraft zurückerhalten 12* w. stark, vermögend, fähig"
Mt 5:14 - Ihr seid das Licht der Welt! Eine Stadt, oben auf einem Berg gelegen, kann nicht verborgen sein.

Mt 5:15 - Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter ein Gefäß (13*), sondern auf den Leuchter (14*); dann leuchtet sie allen im Hause.
"13* w. unter den Scheffel (ein Getreidemaß) 14* o. das Lampengestell"
Mt 5:16 - So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater (15*) in den Himmeln preisen (16*)!
"15* Jesus lehrt, dass Gott der Vater der an ihn Glaubenden ist (Mt 5:45 - Mt 5:48 - Mt 6:1 - Mt 6:6 - Mt 6:8,9 - Mt 6:18 - Mt 6:32 - Mt 10:20 - Mt 13:43 - Lk 6:36 - Joh 20:17); dies wird in den Apostelbriefen noch deutlicher (Röm 1:7 - 1Kor 8:6 - Eph 4:6). Im AT ist Gott der Vater Israels, seines erstgeborenen Sohnes (2Mo 4:22 - Jes 63:16 - Jes 64:7). 16* o. verherrlichen"
Mt 5:17 - Meint nicht (17*), ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen (18*); ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen (19*).
"17* o. Glaubt nicht (von Sitte, Brauch, Gewohnheiten aus urteilend) 18* o. aufzuheben, abzuschaffen, außer Geltung zu setzen 19* nämlich das Gesetz durch die Liebe zu erfüllen (Mt 22:35-40 - Röm 13:10), allerdings ohne Buchstabenknechtschaft (Mk 2:23 bis Mk 3:6). Ferner bedeutet dieses Wort: Ich bin gekommen, um die im Gesetz schattenhaft (Kol 2:17 - Hebr 10:1) verborgene Prophetie und die Weissagungen der Propheten zu erfüllen (Lk 24:44)."
Mt 5:18 - Denn wahrlich (20*), ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird auf keinen Fall [auch nur] ein Jota (21*) oder ein Strichlein (22*) vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
"20* w. Amen 21* der kleinste Buchstabe des hebr. Alphabets 22* o. Pünktchen, Häkchen, Akzentzeichen"
Mt 5:19 - Wer also eins von diesen Geboten - [selbst] von den kleinsten - aufhebt und lehrt die Menschen so, wird der Geringste heißen im Königreich der Himmel, wer [sie] aber hält und lehrt, wird ein Großer heißen im Königreich der Himmel.

Mt 5:20 - Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht überfließend besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer (23*), werdet ihr bestimmt nicht ins Königreich der Himmel eingehen (24*)!
"23* die in kleinlicher Pedanterie die wichtigsten Anliegen des Gesetzes übersahen und es rein äußerlich, aber nicht innerlich durch die Liebe erfüllten (Mt 23:23-26) 24* vgl. die Stellung des früheren Pharisäers Paulus zur 'Gerechtigkeit aus dem Gesetz': Phil 3:9 - Gal 2:21"
Mt 5:21 - Ihr habt gehört, dass den Alten (25*) gesagt wurde: Du sollst nicht töten (26*); wer aber tötet, soll dem [örtlichen] Gericht (27*) verfallen sein (28*).
"25* den Israeliten, die durch Mose das Gesetz empfingen 26* 2Mo 20:13 27* vgl. 5Mo 16:18 28* das die Todesstrafe für Mörder vorsieht: 2Mo 21:12 - 3Mo 24:17 - 4Mo 35:15-16"
Mt 5:22 - Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder [auch nur] zürnt, soll dem [örtlichen] Gericht verfallen sein; wer aber zu seinem Bruder sagt: "Du Tor!" (29*), soll dem Hohen Rat (30*) verfallen sein; wer aber sagt: "Du [gottloser] Narr!", soll der Gehenna des Feuers (31*) verfallen sein (32*).
"29* w. Raka, ein Ausdruck der Verachtung 30* dem höchsten Gericht der Juden 31* Gehenna (meist mit 'Hölle' übersetzt) meint zunächst das 'Tal Hinnom' südlich von Jerusalem, wo zur Leichenverbrennung ein immer währendes Feuer unterhalten wurde; der Ausdruck wurde zum Bild für Gottes Gericht. Vgl. Jes 66:24! 32* Karl Bornhäuser deutete die Bergpredigt von den Gepflogenheiten der rabbinischen Frömmigkeit aus. Er verstand V. 22 so: Man verhängt einen Bann über seinen Mitbruder und bricht die Gemeinschaft mit ihm ab, a) für 7 Tage, b) für 30 Tage, c) unbegrenzt. Dieser Abbruch der Gemeinschaft ist in Jesu Augen ein 'Töten', das bei seinen Schülern nicht vorkommen soll. (Dieses Wort hebt die von Gott gebotene Gemeindezucht bei schwerer Sünde eines Bruders allerdings nicht auf: Mt 18:15-17 - 1Kor 5:1-5.)"
Mt 5:23 - Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort daran erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,

Mt 5:24 - so lass deine Gabe dort vor dem Altar [liegen] und geh zuvor hin [und] versöhne dich mit deinem Bruder und dann komm [und] opfere deine Gabe!

Mt 5:25 - Erzeige dich wohlwollend (33*) deinem Gegner, [und zwar] schnell, solange du [noch] mit ihm unterwegs bist (34*), damit dich nicht der Gegner dem Richter übergebe und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen werdest.
"33* o. entgegenkommend, nachgiebig 34* mit dem gekränkten Bruder (o. Prozessgegner) auf dem Weg zum Gericht"
Mt 5:26 - Wahrlich (20*), ich sage dir: Du wirst auf keinen Fall von dort herauskommen, bis du den letzten Pfennig zurückgezahlt hast!
20* w. Amen
Mt 5:27 - Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst nicht ehebrechen (35*)!
35* 2Mo 20:14
Mt 5:28 - Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau (36*) begehrlich anblickt, hat bereits in seinem Herzen mit ihr Ehebruch getrieben.
36* Ehefrau, die Frau eines andern
Mt 5:29 - Wenn dich aber dein rechtes Auge zur Sünde reizt (37*), so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, wenn [nur] eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Gehenna (31*) geworfen wird.
"31* Gehenna (meist mit 'Hölle' übersetzt) meint zunächst das 'Tal Hinnom' südlich von Jerusalem, wo zur Leichenverbrennung ein immer währendes Feuer unterhalten wurde; der Ausdruck wurde zum Bild für Gottes Gericht. Vgl. Jes 66:24! 37* w. dir zum 'Skandal' (Ärgernis, Fallstrick) wird"
Mt 5:30 - Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde reizt (37*), so hau sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, wenn [nur] eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Gehenna (31*) kommt (38*).
"31* Gehenna (meist mit 'Hölle' übersetzt) meint zunächst das 'Tal Hinnom' südlich von Jerusalem, wo zur Leichenverbrennung ein immer währendes Feuer unterhalten wurde; der Ausdruck wurde zum Bild für Gottes Gericht. Vgl. Jes 66:24! 37* w. dir zum 'Skandal' (Ärgernis, Fallstrick) wird 38* Jesu Worte in Mt 5:29,30 und Mt 18:8,9 sind bildhaft zu verstehen. Der Kampf gegen die Sünde soll mit äußerster Entschlossenheit geführt werden. ""Nicht anschauen! Nicht kaufen! Nicht berühren!"", so spricht der Entschlossene in Befolgung dieser Worte Jesu."
Mt 5:31 - Es ist [auch] gesagt worden: Wer seine Frau entlässt (39*), soll ihr einen Scheidebrief geben.
39* o. wegschickt, loslässt, gehen lässt, verstößt, sich von ihr scheidet (5Mo 24:1)
Mt 5:32 - Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau wegschickt - außer wegen Unzucht -, der macht, dass sie zum Ehebruch verführt wird (40*), und wer eine Weggeschickte heiratet, bricht die Ehe (41*).
"40* d.h. er ist der eigentlich Schuldige, wenn dann Ehebruch mit ihr verübt wird 41* weil die erste Ehe ja noch fortbestand, denn die Israeliten 'entließen' ihre Frauen oftmals aus ganz geringfügigem Anlass"
Mt 5:33 - Weiter habt ihr gehört, dass den Alten gesagt wurde: Du sollst keinen falschen Eid schwören; du sollst aber dem Herrn deine Eide halten (42*)!
42* 3Mo 19:12 - 4Mo 30:3
Mt 5:34 - Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören - weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,

Mt 5:35 - noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt.

Mt 5:36 - Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du vermagst nicht ein Haar weiß oder schwarz zu machen.

Mt 5:37 - Es sei aber euer Wort: Ja, ja; nein, nein; was darüber hinausgeht, ist vom Bösen.

Mt 5:38 - Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um Auge und Zahn um Zahn (43*)!
43* 2Mo 21:24 - 3Mo 24:20 - 5Mo 19:21
Mt 5:39 - Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen [das euch angetan wird] keinen Widerstand entgegensetzen; sondern wer dich auf deine rechte Wange schlägt, dem kehre auch die andre zu,

Mt 5:40 - und wer mit dir vor Gericht gehen und dir den Rock nehmen will, dem lass auch den Mantel,

Mt 5:41 - und wer dich nötigt, eine Meile [mitzugehen], mit dem geh zwei!

Mt 5:42 - Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem ab, der von dir Geld leihen will.

Mt 5:43 - Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen (44*)!
44* vgl. 3Mo 19:18 - Ps 139:21,22
Mt 5:44 - Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger,

Mt 5:45 - damit ihr Söhne eures Vaters in den Himmeln werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und regnen über Gerechte und Ungerechte.

Mt 5:46 - Denn wenn ihr [nur die] liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr [dann zu erwarten]? Tun dasselbe nicht auch die Zöllner (45*)?
45* die sich als Steuereintreiber der Römer nicht selten durch Betrug bereicherten und als große Sünder galten
Mt 5:47 - Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun dasselbe nicht auch die Heiden?

Mt 5:48 - Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist (46*)!
46* 'Vollkommen' heißt hier: Total in der Liebe, wie Gott es ist, der sogar seine Feinde liebt. - Hier zeigt sich die ganze Radikalität der Bergpredigt Jesu. Er verschärft die Gesetzesforderungen bis hin zur Forderung göttlicher Vollkommenheit. Dies kann kein Mensch von sich aus leisten. Ein Leben ohne Hass und Streit und böses Begehren ist dem 'natürlichen Menschen' ebenso unmöglich wie die Feindesliebe. Warum verlangt es dann Jesus? Nicht, damit wir uns vergeblich um Vollkommenheit bemühen, sondern damit wir zerbrechen und uns im Glauben Gottes Gnade öffnen, die durch Wiedergeburt und Innewohnung Jesu neue Menschen schafft (1Petr 1:3 - Eph 3:14-19 - Eph 4:23,24).

Mt 6

Zurück zur Übersicht

Mt 6:1 - Achtet darauf, eure Gerechtigkeit nicht vor den [Augen der] Menschen zu üben, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist.

Mt 6:2 - Wenn du nun Wohltätigkeit übst (1*), so kündige es nicht vor dir her mit Posaunenschall an, wie das die Heuchler tun (2*) in den Synagogen und auf den Gassen, um von den Menschen geehrt (3*) zu werden. Wahrlich (4*), ich sage euch: Sie haben ihren Lohn [schon] empfangen (5*)!
"1* w. etwas aus Mitleid o. Erbarmen tust, ein Werk der Liebe tust, speziell: ein Almosen gibst 2* die Scheinheiligen, die ihre Frömmigkeit wie Schauspieler öffentlich darstellen 3* o. gelobt, gerühmt, gepriesen 4* w. Amen 5* d.h. ihr himmlischer Lohn ist dahin"
Mt 6:3 - Du aber, wenn du Wohltätigkeit übst (1*), so lass deine linke [Hand] nicht wissen, was deine rechte tut,
1* w. etwas aus Mitleid o. Erbarmen tust, ein Werk der Liebe tust, speziell: ein Almosen gibst
Mt 6:4 - damit dein Wohltun im Verborgenen geschehe (6*), und dein Vater, der [auch] im Verborgenen sehen [kann], wird es dir vergelten.
6* w. sei
Mt 6:5 - Auch wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler (2*); denn die lieben es, in den Synagogen und an den Straßenecken stehend zu beten, um sich den Menschen zu zeigen. Wahrlich (4*), ich sage euch: Sie haben ihren Lohn [schon] empfangen (5*)!
"2* die Scheinheiligen, die ihre Frömmigkeit wie Schauspieler öffentlich darstellen 4* w. Amen 5* d.h. ihr himmlischer Lohn ist dahin"
Mt 6:6 - Du aber, wenn du betest, so geh in dein kleines Zimmer (7*), schließ deine Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen [gegenwärtig ist] (8*), und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten.
"7* o. Vorratskammer (z.B. ein lichtloser Schuppen beim Bauernhaus), innerstes Gemach, versteckter Raum 8* Gott ist sowohl in den Himmeln gegenwärtig (Mt 6:1 und Mt 6:9) als auch in jedem noch so verborgenen Winkel der Erde."
Mt 6:7 - Wenn ihr aber betet, so plappert nicht [gedankenlos] daher wie die Heiden (9*)! Sie nämlich meinen erhört zu werden, wenn sie viele Worte machen (10*).
"9* Leute aus den Nationen, den nichtisraelitischen Völkern 10* o. wegen ihrer Geschwätzigkeit, ihres Wortschwalls"
Mt 6:8 - Werdet ihnen also nicht gleich! Denn euer Vater weiß, woran ihr Mangel habt (11*), ehe ihr ihn bittet.
11* o. was ihr braucht
Mt 6:9 - Ihr nun sollt so beten: Unser Vater in den Himmeln, geheiligt werde dein Name (12*)!
12* vgl 2Mo 20:7 - Hes 36:20-27 - Jes 29:23 - 1Tim 6:1 - Kol 3:17
Mt 6:10 - Dein Königreich komme (13*)! Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!
13* vgl. Jes 2:2-4 - Dan 7:13,14 - Mt 3:2 - Mt 4:17 - Mt 5:3 - Mt 5:20 - Mt 13:43 - Offb 11:15 - Offb 20:4 - Offb 22:1-5
Mt 6:11 - Unser tägliches Brot (14*) gib uns heute!
14* o. unser zum Dasein nötiges Brot, unser Brot für den anbrechenden o. folgenden Tag
Mt 6:12 - Und vergib (15*) uns unsere Schulden, wie auch wir unsern Schuldnern vergeben haben (16*)!
"15* o. erlass 16* vgl. Kol 3:13"
Mt 6:13 - Und führe uns nicht in Versuchung (17*), sondern errette uns von dem Bösen (18*)!
"17* vgl. aber 1Mo 22:1 - 1Kor 10:13 - Jak 1:12 - Offb 3:10; gemeint ist hier wohl eine Versuchung, in der man versagt und fällt 18* nämlich vom Teufel und all seiner Macht; vgl. Mt 13:19 - Joh 17:15 - Eph 6:16 - 2Thes 3:3 - 1Jo 2:13 - 1Jo 5:18 - Offb 12:9 - Offb 20:1-3 - Offb 20:10"
Mt 6:14 - Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben;

Mt 6:15 - wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Mt 6:16 - Wenn ihr aber fastet, so seid nicht wie die finster blickenden (19*) Heuchler (2*)! Sie verbergen nämlich ihr [wahres] Gesicht, um sich den Menschen als Fastende zu zeigen (20*). Wahrlich (4*), ich sage euch: Sie haben ihren Lohn [schon] empfangen (5*)!
"2* die Scheinheiligen, die ihre Frömmigkeit wie Schauspieler öffentlich darstellen 4* w. Amen 5* d.h. ihr himmlischer Lohn ist dahin 19* o. mürrisch, trübe, traurig dreinschauenden 20* Griechisch ein Wortspiel: Sie machen ihre Gesichter unscheinbar, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen."
Mt 6:17 - Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,

Mt 6:18 - damit du den Menschen nicht als Fastender erscheinst, sondern deinem Vater, der im Verborgenen [gegenwärtig ist] (8*), und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten (21*).
"8* Gott ist sowohl in den Himmeln gegenwärtig (Mt 6:1 u. Mt 6:9) als auch in jedem noch so verborgenen Winkel der Erde. 21* Wieso kann Jesus zu seinen Jüngern immer wieder von Gott als ihrem 'Vater' reden? Sein Erlösungswerk (mit Kreuz und Auferstehung), das Menschen rettet und zur Wiedergeburt führt (1Petr 1:3), war ja noch nicht geschehen. - Einmal, weil ganz Israel als Gottes erstgeborener Sohn in der Völkerwelt Gott zum Vater hat (völkische Sohnschaft: 2Mo 4:22 - Jes 64:7 - Röm 9:4), dann aber auch, weil Jesus in seinen Schülern sein Heilswerk bereits begonnen hatte, das sie später auch zur persönlichen Wiedergeburt und Kindschaft führen würde."
Mt 6:19 - Ihr sollt euch nicht Schätze aufhäufen (22*) auf Erden, wo [sie] Motte und Wurm (23*) zerstören (24*) und wo Diebe einbrechen (25*) und stehlen.
"22* o. Reichtümer ansammeln, Kostbarkeiten horten; griech. zweimal derselbe Wortstamm: Aufgespeichertes aufspeichern, Schätze in Schatzbehältern aufbewahren 23* w. Fraß (des Holzwurms) 24* o. unansehnlich, unkenntlich machen 25* o. durchgraben, durchbrechen, durchwühlen"
Mt 6:20 - Sammelt euch vielmehr Schätze an im Himmel, wo weder Motte noch Wurm zerstören und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.

Mt 6:21 - Wo nämlich dein Schatz (26*) ist, da wird auch dein Herz sein!
26* dein Wertvollstes, Kostbarstes
Mt 6:22 - Das Auge ist des Leibes Leuchte (27*). Ist nun dein Auge lauter (28*), so wird dein ganzer Leib licht sein.
"27* Lampe o. Licht 28* o. einfältig, offen, klar, aufrichtig, ehrlich"
Mt 6:23 - Ist aber dein Auge böse, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir (29*) Finsternis ist, wie groß [ist dann] die Finsternis!
29* dein Auge o. "inneres Auge" (Eph 1:18)
Mt 6:24 - Niemand kann zwei Herren dienen. Er wird entweder den einen hassen und den andern lieben (30*) oder sich an den einen hängen (31*) und den andern verachten. Ihr könnt nicht [zugleich] Gott und dem Geld (32*) [als Sklaven] dienen.
"30* 'Hassen' und 'lieben' kann auch 'zurücksetzen' und 'bevorzugen' bedeuten: 1Mo 29:30,31 - 5Mo 21:15 - vgl. auch Lk 14:26 mit Mt 10:37 31* o. sich an ihn halten, um ihn bemühen 32* o. Besitz, Vermögen, 'Mammon'"
Mt 6:25 - Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer [irdisches] Leben (33*), was ihr essen oder trinken sollt, noch um euern [irdischen] Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben (33*) mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
33* w. Seele (psyche); gemeint ist das mit der Seele eng verbundene irdische Leben; vgl. 1Kor 2:14 (der natürlich-seelische Mensch) und 1Kor 15:44 (der natürlich-seelische Leib)
Mt 6:26 - Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen und euer himmlischer Vater ernährt sie [doch]. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie (34*)?
34* o. viel vorzüglicher als sie, ihnen gegenüber in hohem Maße ausgezeichnet
Mt 6:27 - Wer aber von euch vermag mit [all seinem] Sorgen seiner Lebenszeit (35*) [auch nur] eine kurze Spanne (36*) hinzuzufügen?
"35* o. Körpergröße 36* w. Elle, Ellenbogen (46-48 cm)"
Mt 6:28 - Und was sorgt ihr euch um die Kleidung? Beobachtet [um zu lernen] (37*) die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht ab und spinnen nicht;
37* Das griech. Wort katamanthano bedeutet: etwas durch Beobachtung genau lernen, gründlich studieren.
Mt 6:29 - doch ich sage euch: Selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht gekleidet wie eine von ihnen!

Mt 6:30 - Wenn nun Gott das Gras des Feldes so [herrlich] kleidet, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, [sollte er das] nicht vielmehr euch [tun], ihr Kleingläubigen?

Mt 6:31 - So sorgt euch nicht, indem ihr sprecht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?

Mt 6:32 - Alles dies erstreben die Heiden (38*). Euer himmlischer Vater weiß ja, dass ihr dies alles braucht (39*).
"38* o. die Nationen (die nichtisraelitischen Völker) 39* o. nötig habt"
Mt 6:33 - Trachtet vielmehr zuerst (40*) nach dem Königreich (41*) Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles dazugegeben werden.
"40* o. Sucht vielmehr vorrangig 41* o. der Königsherrschaft"
Mt 6:34 - Macht euch also keine Sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen (42*); genug ist [jedem] Tag seine eigene Plage (43*).
"42* o. für sich selbst sorgen 43* o. Mühsal, Übel, Unheil, Not. Jeder Tag hat Übles genug, wenn er da ist; man muss sich nicht damit herumplagen, noch ehe er da ist."

Mt 7

Zurück zur Übersicht

Mt 7:1 - Richtet (1*) nicht, damit ihr nicht gerichtet (1*) werdet!
1* o. verurteilt
Mt 7:2 - Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden (2*), und mit welchem Maßstab (3*) ihr messt, wird man [auch] euch messen.
"2* vgl. Röm 2:1-3 - 1Kor 4:5 - Lk 6:38 3* o. Messlatte, Richtschnur, Norm"
Mt 7:3 - Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber in deinem [eigenen] Auge nimmst du nicht wahr (4*)?
4* Splitter und Balken veranschaulichen die geringfügige oder gewaltig große Fehlerhaftigkeit bzw. Sünde des Menschen, die den Blick trübt und das Urteil verzerrt.
Mt 7:4 - Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass [es bitte geschehen], ich will den Splitter aus deinem Auge herausziehen, und sieh, der Balken [steckt] in deinem Auge!

Mt 7:5 - Du Heuchler (5*), zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann wirst du klar und scharf sehen [können] (6*), um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen.
"5* o. Scheinheiliger 6* o. dann magst du (genau) zusehen, wie du ... ziehst"
Mt 7:6 - Gebt das Heilige nicht den Hunden preis und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, damit sie sie nicht mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen (7*)!
7* Im Zusammenhang könnte V.6 bedeuten: 'Nicht richten' heißt nicht, alle Menschen für Freunde zu halten! Es gibt Spötter und Feinde des Evangeliums, wo Schweigen statt Heilsverkündigung geboten sein kann.
Mt 7:7 - Bittet (8*) und euch wird gegeben werden; sucht und ihr werdet finden; klopft an und euch wird aufgetan werden!
8* nämlich Gott, euren Vater
Mt 7:8 - Denn jeder Bittende empfängt (9*), und wer sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.
9* Kein ernsthaftes Gebet zu Gott ist umsonst. Doch er gibt uns nicht immer, was wir wünschen, sondern was nach seinem Urteil gut ist.
Mt 7:9 - Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, der ihn um Brot bittet, einen Stein geben wird,

Mt 7:10 - oder ihm, wenn er um Fisch bittet, eine Schlange geben wird?

Mt 7:11 - Wenn nun ihr, die ihr böse seid (10*), [dennoch] euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater in den Himmeln Gutes geben denen, die ihn bitten!
10* vgl. Mt 15:19 - Röm 3:9-12 - Röm 5:12 - Röm 7:14 - Röm 7:18
Mt 7:12 - Alles nun, was immer ihr wollt, dass es euch die Menschen tun sollen - tut ihr ihnen ebenso; denn dies ist das Gesetz und die Propheten (11*).
11* Wie immer ihr euch das Verhalten der Menschen euch gegenüber wünscht, so verhaltet auch ihr euch ihnen gegenüber! Dies ist es nämlich (auf einen Hauptnenner gebracht), was auch das Gesetz und die Propheten wollen! (Dies ist die sog. 'Goldene Regel'; sie ist nicht nur ein moralischer Imperativ, sondern der Wille Gottes; vgl. 3Mo 19:18!)
Mt 7:13 - Geht hinein durch die enge Pforte (12*)! Denn die Pforte ist weit und der Weg breit (13*), der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm da hineinlaufen.
"12* nämlich ins Königreich der Himmel und somit ins Leben (Mt 5:3 - Mt 5:20 - Mt 7:14 - Mt 23:13 - Mt 25:34 - Mt 25:46) 13* o. geräumig, weit hin offen (der Weg, auf dem man dem Egoismus dient statt der Liebe Jesu)"
Mt 7:14 - Wie eng [aber ist] der Toreingang und wie beengt der Weg, der ins Leben führt, und [nur] wenige sind es, die ihn finden!

Mt 7:15 - Achtet aufmerksam auf die falschen Propheten (14*), die in Schafskleidern zu euch kommen, im Innern aber sind sie reißende (15*) Wölfe.
"14* o. Lügenpropheten, 'Pseudo-Propheten'; vgl. Mt 24:11 - Mt 24:24 15* o. räuberische"
Mt 7:16 - An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man etwa Trauben von Dornsträuchern oder Feigen von Disteln?

Mt 7:17 - So bringt jeder gute Baum gute Früchte hervor, der faule Baum aber schlechte Früchte.

Mt 7:18 - Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte hervorbringen noch ein fauler Baum gute Früchte.

Mt 7:19 - Jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird abgehauen (16*) und ins Feuer geworfen.
16* o. herausgeschlagen, ausgehauen (vgl. Mt 3:10)
Mt 7:20 - Darum: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Mt 7:21 - Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird ins Königreich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters in den Himmeln tut.

Mt 7:22 - Viele werden mir an jenem Tage (17*) sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt (18*) und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten getan (19*)?
"17* am Tage des Gerichts: Mt 10:15 - Mt 12:36 - Mt 25:11,12 - Mt 25:31 - Mt 25:32 - 1Thes 5:2 - 2Thes 1:6-8 - Offb 6:15-17 - Offb 20:11,12 - Jes 2:12 - Jes 13:9-13 18* o. prophetisch geredet, Verborgenes enthüllt, Gottesoffenbarungen verkündigt? Doch es gibt neben den echten auch falsche Propheten (Mt 7:15) und neben echten Gotteswundern auch Wunder Satans (2Thes 2:9). 19* o. Wundertaten gewirkt"
Mt 7:23 - Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt (20*); weicht von mir, die ihr Freveltaten (21*) vollbracht habt!
"20* Ihr habt nie auf Gemeinschaft mit mir Wert gelegt. 21* o. gesetzlose, gesetzwidrige, sündige Taten; w. Gesetzlosigkeit"
Mt 7:24 - Jeder nun, der diese meine Worte hört und tut, wird einem klugen Manne gleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.

Mt 7:25 - Und [als wolkenbruchartiger] Regen niederging und die [überflutenden] Ströme kamen und die Winde wehten und auf jenes Haus losstürzten, fiel es nicht, denn es war auf den Felsen gegründet.

Mt 7:26 - Und jeder, der diese meine Worte hört und nicht tut, wird einem törichten Manne gleichen, der sein Haus auf den Sand baute.

Mt 7:27 - Und [als wolkenbruchartiger] Regen niederging und die [überflutenden] Ströme kamen und die Winde wehten und an jenes Haus stießen, da fiel es und sein Fall war groß (22*).
22* o. sein Sturz (Einsturz, Zusammensturz) war gewaltig
Mt 7:28 - Und es geschah: Als Jesus diese Rede (23*) vollendet hatte, gerieten die Volksmengen außer sich (24*) über seine Lehre;
"23* w. diese Worte 24* o. waren die Volksmengen entsetzt, betroffen, bestürzt, erschrocken, erschüttert"
Mt 7:29 - denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Mt 8

Zurück zur Übersicht

Mt 8:1 - Als er aber vom Berg herabgestiegen war, folgten ihm große Volksmengen (1*).
1* o. zahlreiche Volkshaufen, große Menschenmassen
Mt 8:2 - Und sieh, ein Aussätziger kam herzu (2*), fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen (3*).
"2* Jesus weist sich nun auch in der Tat als der Messias aus (Mt 8-9), wie zuvor im Wort (Mt 5-7). Hatte sich einst Mose durch 10 Plagen in Ägypten als der Befreier seines Volkes ausgewiesen, gipfelnd im Tod aller Erstgeborenen (2Mo 7-12), so erweist sich nun Jesus durch 10 rettende Taten als der gottgesandte Retter, gipfelnd in einer Totenauferweckung. 3* Eine vorbildliche Haltung: Jesu Können wird nicht angezweifelt, Jesu Wollen aber ihm anheimgestellt."
Mt 8:3 - Da streckte er die Hand aus, berührte ihn und sprach: Ich will, werde rein! Und sofort wurde er von seinem Aussatz rein (4*).
4* w. wurde sein Aussatz gereinigt
Mt 8:4 - Da spricht Jesus zu ihm: Sieh zu, sag es niemand, sondern geh hin, zeige dich dem Priester und bringe die Gabe dar, die Mose angeordnet hat - zum Zeugnis für sie (5*)!
5* vgl. 3Mo 13:49 - 3Mo 14:2-32
Mt 8:5 - Als er aber nach Kapernaum hineinkam, trat ein Hauptmann (6*) auf ihn zu, bat ihn
6* w. ein Anführer von 100 Mann (lat. centurio), ein Offizier des römischen Heeres; s.a. Lk 7:1-10!
Mt 8:6 - und sagte: Herr, mein Knecht (7*) wurde [aufs Krankenlager] geworfen, [er liegt] gelähmt zu Hause [und ist] schrecklich gequält!
7* o. Knabe, Bursche, Diener (ein Sklave)
Mt 8:7 - Und er spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen (8*)!
8* Manche fassen den Satz als Frage auf: Ich soll (in das Haus eines Heiden) kommen und ihn heilen?
Mt 8:8 - Da gab der Hauptmann zur Antwort: Herr, ich bin nicht wert (9*), dass du unter mein Dach trittst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht geheilt werden!
9* o. nicht würdig, passend, tauglich, gut genug
Mt 8:9 - Auch ich bin ja ein Mensch unter Befehlsgewalt und habe Soldaten unter mir, und sage ich zu diesem: Geh hin!, so geht er, und zu jenem: Komm!, so kommt er, und zu meinem Sklaven: Mach das!, so macht er´s.

Mt 8:10 - Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, [die ihm] folgten: Wahrlich (10*), ich sage euch: Bei keinem in Israel habe ich so großen Glauben gefunden!
10* w. Amen
Mt 8:11 - Ich sage euch aber: Viele werden kommen von [Sonnen-]Aufgang und Untergang und sich zusammen mit Abraham und Isaak und Jakob [zu Tisch] niederlassen im Königreich der Himmel (11*);
11* vgl. Mt 3:2 mit Anm. 2!
Mt 8:12 - die Söhne des Königreichs (12*) aber werden hinausgeworfen werden in die außerhalb befindliche Finsternis; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein.
12* d.h. die zuerst zum Reich berufenen Israeliten (sofern sie nicht glauben)
Mt 8:13 - Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht wurde in jener Stunde geheilt.

Mt 8:14 - Und als Jesus in das Haus des Petrus gekommen war, sah er dessen Schwiegermutter, [wie sie aufs Krankenlager] geworfen fiebernd dalag.

Mt 8:15 - Da berührte er ihre Hand und das Fieber verließ sie und sie stand auf und diente ihm.

Mt 8:16 - Als es aber Abend geworden war, brachten sie ihm viele von Dämonen Besessene und er trieb die Geister aus durchs Wort (13*) und heilte alle Leidenden (14*).
"13* o. mit einem (gebietenden) Wort 14* o. alle, denen es schlecht ging, die ein Übel hatten"
Mt 8:17 - So wurde erfüllt, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist, da er spricht (15*): "Er selbst hat unsere Schwachheiten (16*) [auf sich] genommen und [unsere] Krankheiten getragen."
"15* Jes 53:4 16* o. Kraftlosigkeiten, Schwächezustände"
Mt 8:18 - Als aber Jesus eine Volksmenge um sich sah, befahl er, an das jenseitige [Seeufer] wegzufahren.

Mt 8:19 - Und ein Schriftgelehrter kam und sagte zu ihm: Lehrer, ich will dir folgen, wohin auch immer du gehst!

Mt 8:20 - Da spricht Jesus zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, doch der Menschensohn (17*) hat nicht (18*), wo er das Haupt hinlegen [kann].
"17* Menschensohn (w. ""Sohn des Menschen"") muss vom AT her verstanden werden (Ps 8:5-7 - Dan 7:13,14). Es ist ein Würdename Jesu, der etwa 80-mal in den Evangelien vorkommt und dort (außer in Joh 12:34) immer nur von Jesus selbst gebraucht wird: Ich bin der wahre Mensch im Sinne Gottes, der einzigartige Mensch, der ""neue Mensch"" (Eph 4:24 - 1Kor 15:45 - 1Kor 15:47), von Gott zum König der Welt ausersehen (Dan 7:14 - Hebr 2:5-8). Selbst in Verbindung mit Jesu Leiden weist dieser Name auf seine Hoheit hin. Er kommt allein bei Mt. 30-mal vor: Mt 8:20 - Mt 9:6 - Mt 10:23 - Mt 11:19 - Mt 12:8 - Mt 12:32 - Mt 12:40 - Mt 13:37 - Mt 13:41 - Mt 16:13 - Mt 16:27,28 - Mt 17:9 - Mt 17:12 - Mt 17:22 - Mt 19:28 - Mt 20:18 - Mt 20:28 - Mt 24:27 - Mt 24:30 (zweimal)- Mt 24:37 - Mt 24:39 - Mt 24:44 - Mt 25:31 - Mt 26:2 - Mt 26:24 (zweimal) - Mt 26:45 - Mt 26:64. 18* o. hat keine Stätte"
Mt 8:21 - Ein anderer seiner Schüler sagte zu ihm: Herr, erlaube mir, zuerst (19*) hinzugehen und meinen Vater zu begraben!
19* bevor ich dir nachfolge
Mt 8:22 - Jesus aber spricht zu ihm: Folge du mir und lass die Toten (20*) ihre Toten begraben!
20* die geistlich Toten: Eph 2:1 - Eph 2:5 - Joh 5:24 - 1Jo 3:14
Mt 8:23 - Als er dann ins Boot stieg, folgten ihm seine Schüler (21*).
21* o. Jünger, Anhänger (Lernende)
Mt 8:24 - Und sieh, ein großes Beben (22*) entstand in dem See, sodass das Boot von den Wogen zugedeckt wurde; er selbst aber schlief.
22* Das Wort seismos bedeutet Erschütterung (insbesondere Erdbeben o. Seebeben), im weiteren Sinn auch heftige Wellenbewegungen, starker Sturm.
Mt 8:25 - Da traten sie [an ihn] heran, weckten ihn und sagten: Herr, rette [uns], wir kommen um!

Mt 8:26 - Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam (23*), Kleingläubige? Dann stand er auf und redete ernstlich tadelnd (24*) zu den Winden und dem See und es trat eine große Stille ein (25*).
"23* o. ängstlich, verzagt; vgl. Mt 6:30 - Mt 14:31 - Mt 16:8 24* o. Vorwürfe machend, gebietend, scheltend, rügend 25* vgl. Ps 65:8 - Ps 89:10 - Ps 107:29 - Lk 21:25"
Mt 8:27 - Die Menschen aber wunderten sich und sprachen: Was ist dies für ein Mann (26*), dass ihm auch die Winde und der See gehorsam sind?
26* w. Was für einer ist dieser
Mt 8:28 - Und als er ans jenseitige [Ufer] kam, ins Land der Gadarener (27*), begegneten ihm zwei von Dämonen Besessene, aus den Grabhöhlen hervorkommend [und] sehr wild (28*), sodass niemand auf jenem Weg [an ihnen] vorbeizugehen vermochte.
"27* d.h. in das Gebiet um den Ort Gadara, südöstlich vom See Genezareth im Ostjordanland gelegen 28* o. bösartig, gefährlich"
Mt 8:29 - Und sieh, sie schrien laut und riefen: Was haben wir mit dir [zu tun], Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, um uns vor der bestimmten Zeit zu quälen (29*)?
29* o. dem peinigend untersuchenden Gericht zu übergeben? Satan und seine Dämonen wissen um ein künftiges Gericht Gottes; offensichtlich ahnen sie auch etwas von dessen zeitlicher Nähe o. Ferne; vgl. Offb 12:12
Mt 8:30 - Es befand sich aber weit entfernt von ihnen eine große Schweineherde auf der Weide.

Mt 8:31 - Da baten ihn die Dämonen und sagten: Wenn du uns austreibst, so schick uns in die Schweineherde!

Mt 8:32 - Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Sie aber, ausgefahren, fuhren in die Schweine. Und sieh, es stürmte (30*) die ganze Herde den Abhang hinab in den See und sie kamen in den Wassern um.
30* o. stürzte sich
Mt 8:33 - Die Hüter aber flohen, und als sie in die Stadt gekommen waren, berichteten sie alles - auch was mit den dämonisch Besessenen [geschehen war].

Mt 8:34 - Und sieh, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen, und als sie ihn sahen, baten sie ihn, er möge ihr Gebiet verlassen.

Mt 9

Zurück zur Übersicht

Mt 9:1 - Dann stieg er in ein Boot, setzte über und kam in seine Stadt (1*).
1* w. in die eigene Stadt (d.h. Kapernaum, vgl. Mt 4:13)
Mt 9:2 - Und sieh, da brachten sie ihm einen Gelähmten, der auf einem Tragbett lag (2*). Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Fasse Mut (3*), Kind, deine Sünden sind [dir] vergeben!
"2* w. auf ein Bett geworfen (o. hingestreckt) 3* o. Sei guten Mutes, getrost, unverzagt"
Mt 9:3 - Und sieh, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert!

Mt 9:4 - Da Jesus ihre Gedanken (4*) sah, sprach er: Warum denkt (5*) ihr Böses in euren Herzen?
"4* o. Überlegungen 5* o. überlegt, ersinnt, erwägt"
Mt 9:5 - Was ist denn leichter, zu sagen: 'Deine Sünden sind [dir] vergeben', oder zu sagen: 'Steh auf und geh umher' (6*)?
6* Jesus meint damit: In euren Augen ist mein Zuspruch der Vergebung "leicht", ja leichtfertig und geradezu lästerlich. So will ich euch an einem "Schwereren" - einer nachprüfbaren Wundertat - beweisen, dass ich auch zum "Leichteren" die Vollmacht habe.
Mt 9:6 - Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn (7*) Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sagt er daraufhin zu dem Gelähmten: Steh auf, hebe dein Bett auf und geh [heim] in dein Haus!
7* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17
Mt 9:7 - Und er stand auf und ging fort in sein Haus.

Mt 9:8 - Als aber die Volksmengen [das] sahen, gerieten sie in Furcht und ehrten (8*) Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben.
8* o. priesen, rühmten, verherrlichten
Mt 9:9 - Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen namens Matthäus am Zollhaus sitzen und er spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.

Mt 9:10 - Und es geschah: Als er in dem Hause (9*) zu Tische lag, sieh, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen zusammen zu Tisch mit Jesus und seinen Schülern (10*).
"9* des Matthäus 10* o. Jüngern. Vgl. Mk 2:15!"
Mt 9:11 - Als [das] die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Schülern: Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern?

Mt 9:12 - Er aber sprach, als er's hörte: Nicht die bei Kräften sind, brauchen einen Arzt, sondern die Leidenden (11*).
11* o. Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken (vgl. Lk 5:31 - Hes 34:16)
Mt 9:13 - Geht aber hin und lernt, was es bedeutet: 'Ich will Erbarmen und nicht Opfer (12*).' Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen (13*), sondern Sünder.
"12* Hos 6:6 - Mt 12:7 - 1Sam 15:22 13* um teilzuhaben an der Königsherrschaft Gottes"
Mt 9:14 - Darauf treten die Schüler des Johannes an ihn heran; sie sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer viel, deine Schüler aber fasten nicht?

Mt 9:15 - Und Jesus sprach zu ihnen: Können denn die Gefährten des Bräutigams (14*) trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist (15*)? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird (16*); dann werden sie fasten.
"14* w. die ""Söhne des Brautgemachs"" = die engsten Freunde des Bräutigams 15* Als Jesus in Israel auftrat, war gleichsam der Bräutigam (der Sohn Gottes) zu der von Gott erwählten Braut gekommen (Jes 50:1 - Jes 54:6 - Jes 62:4,5 - Jer 2:2 - Hos 2:21,22 - Joh 3:29 - Offb 19:7 - Offb 21:9,10). 16* o. ihnen entrissen sein wird (ein erster Hinweis auf die gewaltsame Tötung Jesu)"
Mt 9:16 - Niemand setzt einen Flicken von neuem Tuch (17*) auf ein altes Kleid; denn sein Füllstück (18*) reißt [wieder] ab von dem Kleid und der Riss wird [noch] schlimmer.
"17* w. von ungewalktem Stoff 18* der aufgesetzte Flicklappen, w. das, was füllt (die Füllung o. Ergänzung)"
Mt 9:17 - Noch füllt (19*) man jungen Wein in alte Schläuche; sonst reißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet und die Schläuche verderben. Vielmehr füllt man jungen Wein in neue Schläuche und beide zusammen bleiben erhalten (20*).
"19* o. gießt, schüttet 20* Der Sinn ist: Das Neue, das Jesus bringt, sprengt den Rahmen des Gesetzes und der Tradition Israels und eine neue Ordnung Gottes wird eingeführt (vgl. Apg 10:34,35 - 2Kor 3:6-9 - Röm 8:2-4 - Hebr 8:13)."
Mt 9:18 - Während er [noch] so zu ihnen sprach, sieh, da kam ein Vorsteher (21*) herzu, warf sich huldigend vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist soeben gestorben; doch komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.
21* der Synagoge von Kapernaum (Lk 8:41)
Mt 9:19 - Da stand Jesus auf und folgte ihm und auch seine Schüler.

Mt 9:20 - Und sieh, eine Frau, die [schon] 12 Jahre an Blutungen litt, trat von hinten herzu und rührte die Quaste (22*) seines Gewandes an;
22* ein Fadenbüschel, wie es der fromme Jude an den vier Zipfeln seines Mantels zur Erinnerung an Gottes Gebote trug (4Mo 15:38,39 - Mt 23:5)
Mt 9:21 - denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, werde ich geheilt werden (23*).
23* o. gerettet werden (Heil, Heilung, Hilfe, Befreiung erlangen) (vgl. Mt 14:36)
Mt 9:22 - Jesus aber wandte sich um und sah sie und sprach: Fasse Mut (24*), Tochter; dein Glaube hat dich geheilt (25*)! Und die Frau war von jener Stunde an geheilt.
"24* o. Sei guten Mutes, getrost, unverzagt (vgl. Mt 9:2) 25* o. gerettet"
Mt 9:23 - Als [dann] Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Flötenspieler und die lärmende Volksmenge (26*) sah,
26* o. die in Unruhe versetzte Menge (Flötenspieler und Klageweiber fehlten auf keiner Begräbnisfeier)
Mt 9:24 - sprach er: Geht weg, denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern schläft! Und sie verlachten ihn.

Mt 9:25 - Als [daraufhin] die Menge hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff ihre Hand und das Mädchen richtete sich auf (27*).
27* o. wurde erweckt, auferweckt, stand auf
Mt 9:26 - Und die Kunde davon ging aus in jenes ganze Land.

Mt 9:27 - Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde; sie schrien und sagten: Erbarme dich unser, Sohn Davids!

Mt 9:28 - Als er dann ins Haus trat, kamen die Blinden zu ihm und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies zu tun vermag? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr!

Mt 9:29 - Daraufhin rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!

Mt 9:30 - Da wurden ihre Augen aufgetan. Und Jesus gebot ihnen streng (28*): Gebt Acht, dass es niemand erfährt (29*)!
"28* o. fuhr sie an, sagte drohend 29* Jesus der Messias wollte nicht Wundersüchtige und Schaulustige um sich sammeln, sondern demütig Glaubende; seine Messianität sollte dem Unglauben gegenüber ein Geheimnis bleiben."
Mt 9:31 - Sie aber, [kaum dass sie] hinausgegangen waren, machten ihn bekannt (30*) in jenem ganzen Lande.
30* o. verbreiteten die Kunde von ihm, erzählten von ihm
Mt 9:32 - Während diese [noch] hinausgingen, sieh, da brachten sie ihm einen Menschen, [der war] stumm [und] dämonisch besessen.

Mt 9:33 - Als dann der Dämon ausgetrieben worden war, redete der Stumme. Und die Volksmengen staunten und sagten: Noch nie hat man in Israel Derartiges gesehen (31*)!
31* o. Noch nie ist in Israel so etwas erschienen
Mt 9:34 - Die Pharisäer aber sprachen: Durch den Obersten (32*) der Dämonen treibt er die Dämonen aus (33*).
"32* o. Beherrscher, Führer, Fürsten 33* vgl. Mt 12:24-32 - Lk 11:15-22"
Mt 9:35 - Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer; dabei lehrte er in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Königreichs und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen (34*).
34* vgl. Mt 4:23 mit Anm. 23!
Mt 9:36 - Als er aber die Volksmengen sah, wurde er ihretwegen im Innersten von Erbarmen bewegt (35*), denn sie waren geschunden und niedergeworfen (36*) wie Schafe, die keinen Hirten haben.
"35* o. erfasste ihn tiefes Mitleid mit ihnen (vgl. Hos 11:8 - Kla 3:22 - Kla 3:31-33 - Mt 11:28,29) 36* o. geplagt und hingestreckt, erschöpft und verschmachtet"
Mt 9:37 - Da sagt er zu seinen Schülern: Die Ernte ist zwar groß, doch [es gibt nur] wenige Arbeiter.

Mt 9:38 - Bittet daher dringend (37*) den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende!
37* Gemeint ist das dringende Flehen aus Mangel, Notlage o. Bedürftigkeit heraus.

Mt 10

Zurück zur Übersicht

Mt 10:1 - Dann rief er seine zwölf Schüler zu sich und gab ihnen Vollmacht über unreine Geister, um sie auszutreiben, und zu heilen jede Krankheit und jedes Gebrechen.

Mt 10:2 - Die Namen der zwölf Apostel aber sind folgende: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder, dann Jakobus, der [Sohn] des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder,

Mt 10:3 - Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der [Sohn] des Alphäus, und Thaddäus,

Mt 10:4 - Simon der Kananäer (1*) und Judas Iskariot, der ihn dann verriet (2*).
"1* ""Kananäer"" ist hier von dem aramäischen Wort kanan abzuleiten und gleichbedeutend mit Zelot = Eiferer (Lk 6:15) (W. Bauer). 2* o. übergab, überlieferte, preisgab"
Mt 10:5 - Diese zwölf sandte Jesus aus, er gebot ihnen (3*) und sprach: Begebt euch nicht auf einen Weg zu den Heidenvölkern (4*) und betretet [auch] keine Stadt der Samariter,
"3* o. wies sie an, beauftragte sie 4* w. Geht nicht weg auf einen Weg der Nationen"
Mt 10:6 - geht vielmehr hin zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (5*).
5* vgl. Mt 15:24! Nach Jesu Kreuzestod aber gilt Apg 1:8 - Apg 10:34,35 - Apg 13:45-48.
Mt 10:7 - Indem ihr hingeht, predigt (6*) und sprecht: Das Königreich der Himmel ist nahe gekommen (7*)!
"6* d.h. verkündigt als Herolde, macht öffentlich bekannt 7* vgl. Mt 3:2 - Mt 4:17!"
Mt 10:8 - Heilt Kranke (8*)! Weckt Tote auf! Reinigt Aussätzige! Treibt Dämonen aus (9*)! Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt [es weiter]!
"8* o. Kraftlose, Schwache 9* in V.8 (wie auch in Mt 10:1) drängt sich die Frage auf: Warum geschieht das heute so wenig? Fehlt der rechte Glaube? - Als Jesus und seine Apostel das nahe gekommene Königreich Gottes proklamierten, gehörten Krankenheilungen und Dämonenaustreibungen als begleitende Zeichen notwendigerweise dazu (Mt 4:23 - Mt 9:35 - Mk 16:17,18 - Apg 5:12-16). Nachdem aber Israel in seiner großen Masse Jesus als Messias nicht anerkannte, konnte das verheißene Königreich damals nicht aufgerichtet werden. Eine neue Entwicklung setzte ein: der Übergang zur Bildung der Gemeinde Jesu aus allen Völkern. Nun geht es mehr um Einzelne als um die Massen; die Zubereitung durch Leiden wird stärker betont als Heilungen; der Glaube, der nicht schaut, wird dem Glauben, der schaut vorgezogen. Diese Entwicklung ist im Leben des Herrn und des Paulus, in den Berichten der Apg. und in der Lehre der Briefe deutlich zu erkennen. Das Kommen des Reiches Gottes (als Friedensreich auf Erden) ist jedoch nicht ""aufgehoben"", sondern nur ""aufgeschoben""."
Mt 10:9 - Erwerbt euch weder Gold noch Silber noch Kupfergeld für eure Gürtel (10*),
10* die zugleich als "Geldbeutel" dienten
Mt 10:10 - [auch] keinen Ranzen (11*) für unterwegs noch zwei Untergewänder noch Sandalen noch Stab (12*)! Denn der Arbeiter ist seiner Nahrung wert.
"11* o. Tasche, Reisesack, Bettelsack 12* ""In anschaulicher Weise zählt Jesus die ganze Ausrüstung eines Wanderers auf"" (F. Rienecker)."
Mt 10:11 - In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch kommt, erkundigt euch, wer darin es wert (13*) ist, und dort bleibt, bis ihr weiterzieht.
13* o. dessen würdig
Mt 10:12 - Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßt es,

Mt 10:13 - und wenn das Haus es wert (13*) ist, so komme euer Friede darauf; wenn es aber nicht dessen wert ist, so wende sich euer Friede zu euch zurück.
13* o. dessen würdig
Mt 10:14 - Und wer euch nicht aufnehmen noch eure Worte hören wird - geht hinaus aus jenem Haus oder jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen (14*).
14* vgl. Mk 6:11 mit Anm. 10; Lk 9:5 - Lk 10:11 - Apg 13:51
Mt 10:15 - Wahrlich (15*), ich sage euch: Dem Land von Sodom und Gomorra wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als jener Stadt (16*)!
"15* w. Amen 16* Ein Dreifaches kann diesem Jesuswort entnommen werden: a) Das letzte Wort über das Schicksal von Sodom und Gomorra ist noch nicht gesprochen worden (vgl. 1Mo 19:24,25 - Hes 16:53-55 - Mt 11:23,24). b) Das Wort ""erträglicher"" zeigt, dass es im Gericht Gottes wie in der Herrlichkeit Abstufungen gibt. c) Jesus Stimme ist die des Heilandes, aber auch die des Richters der Welt: Mt 7:22,23 - Mt 11:22-24 - Mt 25:31,32."
Mt 10:16 - Sieh, ich selbst sende euch aus wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und arglos (17*) wie die Tauben.
17* o. unverdorben, lauter, ohne Falsch
Mt 10:17 - Hütet euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch an die Gerichtshöfe ausliefern und euch geißeln in ihren Synagogen (18*);
18* vgl. Mt 23:34 - Apg 22:19 - 2Kor 11:24
Mt 10:18 - aber auch vor Statthalter und Könige werdet ihr um meinetwillen geführt werden, ihnen und den Heidenvölkern zum Zeugnis.

Mt 10:19 - Wenn sie euch aber ausliefern (19*), so sorgt euch nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt;
19* (den Gerichtshöfen) überantworten, (den Behörden) übergeben
Mt 10:20 - denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters [ist es], der in euch redet.

Mt 10:21 - Es wird [sogar] ein Bruder den Bruder zum Tode überliefern und ein Vater das Kind, ja, Kinder werden gegen [ihre] Eltern aufstehen und sie zu Tode bringen (20*).
20* o. umbringen, töten
Mt 10:22 - Und ihr werdet gehasst werden von allen um meines Namens willen; wer aber geduldig ausharrt bis ans Ende, wird gerettet werden.

Mt 10:23 - Verfolgen sie euch aber in dieser Stadt, so flieht in die andere! Wahrlich (15*), ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels keineswegs zu Ende kommen (21*), bis der Menschensohn gekommen sein wird (22*)!
"15* w. Amen 21* o. fertig werden 22* Hier verspricht der Herr nicht etwa, noch zu Lebzeiten der zwölf Apostel wiederzukommen; dies hat er auch in Mt 16:28 und Mt 24:34 nicht gesagt. Der Sinn dürfte vielmehr sein: Die Sendboten Jesu werden bei der Wiederkunft des Herrn mit der Missionsarbeit an Israel noch nicht fertig geworden sein; Israel wird nicht vor, sondern bei seinem Kommen als Volksganzes bekehrt werden (Sach 12:10 - Mt 24:30 - Röm 11:25,26)."
Mt 10:24 - Ein Schüler ist nicht mehr als der Lehrer noch ein Sklave mehr als sein Herr (23*).
23* w. Ein Schüler ist nicht über den Lehrer hinaus noch ein Sklave über seinen Herrn hinaus
Mt 10:25 - Es ist dem Schüler genug, dass er werde wie sein Lehrer, und der Sklave wie sein Herr (24*). Haben sie den Hausherrn 'Beelzebul' genannt (25*), wie viel mehr seine Hausgenossen!
"24* o. dass es ihm ergehe wie seinem Lehrer, und dem Sklaven wie seinem Herrn; 25* vgl. Mt 12:24 - Mk 3:22 - Lk 11:15. ""Beelzebul"" o. ""Beelzebub"" nennt man den Obersten der bösen Geister."
Mt 10:26 - So fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verhüllt, das nichts enthüllt, und nichts verborgen, das nicht bekannt werden wird.

Mt 10:27 - Was ich euch sage in der Finsternis (26*), das redet im Licht, und was ihr ins Ohr hinein (27*) hört, ruft aus auf den Dächern!
"26* o. im Dunkeln, im Geheimen; 27* wie im Flüsterton"
Mt 10:28 - Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib in der Gehenna zu verderben vermag (28*)!
28* vgl. Offb 20:14,15! Zu "Gehenna" vgl. Mt 5:22 mit Anm.31! Menschen können Menschen nur teilweise verderben; Gott allein hat die Macht, Menschen total ins Gericht zu bringen, aber auch total zu erneuern. - Auch nach der Tötung des Leibes existiert die Seele weiter (vgl. Offb 6:9).
Mt 10:29 - Verkauft man nicht zwei Sperlinge für ein paar Pfennige (29*)? Und nicht einer von ihnen fällt zur Erde ohne euren Vater.
29* w. für ein Assarion
Mt 10:30 - Bei euch aber sind sogar die Haare des Hauptes alle gezählt.

Mt 10:31 - So fürchtet euch nun nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge (30*).
30* o. Ihr seid vorzüglicher o. besser, w. ihr unterscheidet euch (vorteilhaft) von vielen Sperlingen
Mt 10:32 - Jeder nun, der sich zu mir bekennen wird vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater in den Himmeln.

Mt 10:33 - Wer mich aber verleugnen wird vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater in den Himmeln (31*).
31* "Bekennen" bedeutet nach dem griechischen auch: zusichern, versprechen, frei heraussagen; " verleugnen" heißt auch: verweigern, ablehnen, sich lossagen.
Mt 10:34 - Meint nicht, ich sei gekommen (32*), um Frieden auf die Erde zu bringen (33*), sondern das Schwert (34*) .
"32* vgl. Mt 5:17 33* w. zu werfen (plötzlich hereinbrechen zu lassen) 34* Innerlich ist Jesus schon heute der Friedensstifter für die Seinen (Joh 14:27 - Röm 5:1); den äußeren Frieden aber bringt erst seine Wiederkunft (Jes 2:2-4)"
Mt 10:35 - Denn ich bin gekommen, um den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die junge Frau mit ihrer Schwiegermutter,

Mt 10:36 - und des Menschen Feinde werden seine [eigenen] Hausgenossen sein (35*).
35* vgl. Mi 7:6
Mt 10:37 - Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich (36*), ist meiner nicht wert (37*), und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich (36*), ist meiner nicht wert (37*).
"36* w. über mich hinaus liebt 37* o. würdig"
Mt 10:38 - und wer nicht sein Kreuz (38*) nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert (37*)
38* Nicht irgendwelche irdischen Lasten und Nöte sind hier gemeint, sondern das um Jesu willen getragene Kreuz.
Mt 10:39 - Wer sein Leben findet (39*), wird es verlieren (40*), und wer sein Leben verliert um meinetwillen (41*), wird es finden (42*)!
"39* d.h. Wer sein seelisch-natürliches Leben (w. seine Seele) durch Befriedigung seiner ichhaften Bedürfnisse zu finden sucht 40* o. verderben, zugrunde richten 41* d.h. wer sein seelisch-natürliches Leben (w. seine Seele) ""zugrunde richtet"", d.h. zurückstellt, in die Schranken weist um meinetwillen 42* Es geht nach Jesu Lehre durch Sterben zum Leben und durch Verlust zum Gewinn; vgl. Lk 17:33!"
Mt 10:40 - Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat (43*).
43* Häufig bezeugt Jesus (besonders nach Joh) dass der Vater ihn gesandt hat; so in Mt 10:40 - Mt 15:24 - Lk 4:18 - Lk 4:43 - Joh 3:17 - Joh 3:34 - Joh 5:36 - Joh 6:29 - Joh 6:57 - Joh 7:29 - Joh 8:42 - Joh 10:36 - Joh 11:42 - Joh 17:3 - Joh 17:8 - Joh 17:18 - Joh 17:21 - Joh 17:23 - Joh 17:25 - Joh 20:21.
Mt 10:41 - Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet heißt (44*), wird den Lohn eines Propheten empfangen, und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter heißt (45*), wird den Lohn eines Gerechten empfangen,
"44* w. auf den Namen eines Propheten hin 45* w. auf den Namen eines Gerechten hin"
Mt 10:42 - und wer einem von diesen Geringen nur einen Becher kalten [Wassers] zu trinken gibt, weil er ein Schüler [von mir ist] (46*), wahrlich (47*), ich sage euch: Er wird seinen Lohn keinesfalls verlieren!
"46* w. auf den Namen eines Schülers hin 47* w. Amen"

Mt 11

Zurück zur Übersicht

Mt 11:1 - Und es geschah: Als Jesus die Anordnungen an seine zwölf Schüler beendet hatte, zog er von dort weiter, um zu lehren und zu predigen (1*) in ihren Städten.
1* (das Evangelium) zu verkündigen, öffentlich auszurufen
Mt 11:2 - Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus (2*) hörte, sandte er [ihm eine Botschaft] durch seine Schüler;
2* o. von den Taten des Messias (vgl. Mt 8 und Mt 9)
Mt 11:3 - er ließ ihm ausrichten (3*): Bist du [es wirklich], der da kommen soll (4*), oder sollen wir auf einen anderen warten?
"3* w. er sagte ihm 4* gemäß Jes 11:1-4 - Jes 35:5,6 - Jes 42:1-3 - Mal 3:1 u.a."
Mt 11:4 - Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Geht hin und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:

Mt 11:5 - Blinde sehen wieder und Lahme gehen umher, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt und Armen wird Evangelium verkündigt (5*)
5* d.h. frohe, gute Botschaft. Es erfüllen sich also Verheißungen wie Jes 35:5,6 - Jes 61:1.
Mt 11:6 - und glückselig ist, wer nicht im Ärger Anstoß an mir nimmt (6*)!
6* Johannes wurde fast irre an Jesus, weil er zwar Wunder tat, aber seinen gefangenen Vorläufer nicht befreite.
Mt 11:7 - Als diese fortgingen, begann Jesus zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Wozu seid ihr [seinerzeit] in die Wüste hinausgezogen? Um ein Schilfrohr anzuschaun, vom Winde schwankend?

Mt 11:8 - Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Um einen Menschen zu sehen, in weiche [Gewänder] gekleidet? Siehe, die die weichen [Gewänder] tragen, sind in den Königshäusern [zu finden].

Mt 11:9 - Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Sogar sehr viel mehr als einen Propheten (7*) [habt ihr gesehen].
7* einen besonderen, außergewöhnlichen Propheten
Mt 11:10 - Dieser ist's, von dem geschrieben steht: 'Sieh, ich sende meinen Boten vor dir her (8*), der deinen Weg vor dir bereiten (9*) wird.'
"8* w. vor deinem Angesicht her (Mal 3:1) 9* o. instand setzen, herrichten"
Mt 11:11 - Wahrlich (10*), ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer als Johannes der Täufer [jemals] aufgestanden (11*); doch der Kleinste im Königreich der Himmel ist größer als er.
"10* w. Amen 11* o. erweckt worden, aufgetreten. ""Er schloss den Alten Bund und eröffnete den Neuen Bund"" (F. Rienecker)."
Mt 11:12 - Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird dem Königreich der Himmel Gewalt angetan und Gewalttätige reißen es an sich (12*).
12* Ein Lob für diejenigen, die das Reich der Himmel gleichsam "erstürmen"? Wohl kaum. Der Sinn ist eher der: Man will das Gottesreich auf Erden notfalls mit Gewalt (gegen die Römer?) herbeizwingen. Immer wieder drängte man auch Jesus, sich (vor der Zeit) als Messias zu offenbaren, statt zu leiden (vgl. Joh 6:15 - Joh 18:36 - Mt 16:21-23 - Mt 26:51-54).
Mt 11:13 - Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes (13*),
13* Nun hat die Zeit der Erfüllung der Weissagungen begonnen (Mt 1:22 - Mt 2:15 - Mt 2:17 - Mt 2:23 - Mt 4:14 - Mt 8:17 u.a.). Doch nicht alles erfüllt sich sofort bei Jesu erstem Kommen. Die "Gewalttätigen" aber wollen weder warten noch leiden.
Mt 11:14 - und wenn ihr's annehmen wollt: Er ist Elia, der kommen soll (14*).
14* vgl. Mal 3:23,24 - Mt 17:10-13
Mt 11:15 - Wer Ohren hat, der höre!

Mt 11:16 - Mit wem aber soll ich das gegenwärtige Geschlecht (15*) vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Marktplätzen sitzen, die einander zurufen
15* o. diese Generation, das Volk von heute
Mt 11:17 - und sagen: Wir haben für euch Flöte gespielt und ihr habt nicht getanzt; wir haben [euch] Klagelieder gesungen (16*) und ihr habt euch nicht [trauernd] an die Brust geschlagen.
16* o. eine Totenklage angestimmt, gejammert und geweint
Mt 11:18 - Denn Johannes kam, aß nicht und trank nicht, da sagen sie: Er hat einen Dämon.

Mt 11:19 - Der Menschensohn (17*) kam, der da isst und trinkt, da sagen sie: Sieh, [dieser] Mensch [ist ein] Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund (18*)! Und [doch] war die Weisheit von ihren Werken her gerechtfertigt (19*).
"17* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17! 18* o. der Zöllner und Sünder freundschaftlich liebt 19* Die Weisheit Gottes, die sich nicht den Launen der Menschen anpasst, sondern sie zur Umkehr ruft, wurde als gerecht unter Beweis gestellt von ihren Wirkungen her (o. nach Lk 7:35: von ihren Kindern her)."
Mt 11:20 - Dann begann er die Städte zu tadeln (20*), in denen die meisten seiner Machttaten (21*) geschehen waren, weil sie [trotzdem] nicht umgekehrt waren (22*):
"20* o. zu schelten, ihnen Vorwürfe zu machen 21* o. Kraftentfaltungen, Wunderwerke 22* o. ihr Sinnen und Denken nicht geändert hatten (vgl. Mt 3:2 - Mt 4:17)"
Mt 11:21 - Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Machttaten (21*) geschehen wären, die in euch geschehen sind, längst wären sie in Sack und Asche [sitzend] (23*) umgekehrt (24*).
"21* o. Kraftentfaltungen, Wunderwerke 23* zum Zeichen der Buße (vgl. Dan 9:3) 24* o. längst hätten sie ... ihr Sinnen und Denken geändert"
Mt 11:22 - Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch.

Mt 11:23 - Und du, Kapernaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Totenreich wirst du abstürzen (25*)! Denn wenn in Sodom die Machttaten (21*) geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis zum heutigen Tag.
"21* o. Kraftentfaltungen, Wunderwerke 25* w. Bis zum Hades wirst du hinabsteigen (niederfahren)"
Mt 11:24 - Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir (26*)!
26* vgl. Mt 10:15 mit Anm. 16!
Mt 11:25 - Zu jener bestimmten Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies vor Weisen und Klugen (27*) verborgen und es Unmündigen geoffenbart (28*) hast.
"27* o. Verständigen, Gescheiten, Scharfsinnigen 28* o. enthüllt"
Mt 11:26 - Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig (29*) vor dir.
29* w. Wohlgefallen, Wohlwollen, freudiger Entschluss
Mt 11:27 - Alles wurde mir übergeben von meinem Vater und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn - und wem der Sohn [ihn] offenbaren will (30*).
30* o. es enthüllen will. Hier wird die Vater-Sohn-Beziehung so wunderbar dargestellt wie sonst nur im Johannesevangelium; man nennt diesen Vers darum auch das "johanneische Wort" in Mt.
Mt 11:28 - Kommt her zu mir alle, die ihr euch abmüht [bis zur Erschöpfung] und schwere Lasten zu tragen habt (31*)! Ich will euch Ruhe geben (32*).
"31* vgl. Mt 23:4 - Lk 11:46 - Apg 15:10 - Gal 5:1 32* o. Erquickung und Erholung gewähren"
Mt 11:29 - Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (33*).
33* vgl. Eph 4:1,2 - Jer 6:16
Mt 11:30 - Denn mein Joch ist sanft (34*) und meine Last ist leicht (35*).
"34* o. brauchbar, geeignet, milde 35* vgl. 1Jo 3:23 - 1Jo 5:3"

Mt 12

Zurück zur Übersicht

Mt 12:1 - Zu jener bestimmten Zeit (1*) ging Jesus am Sabbat durch die Saaten (2*); seine Schüler hatten Hunger und begannen, Ähren auszuraufen und zu essen.
"1* Das griech. Wort ""kairos"" bedeutet: rechter Zeitpunkt, günstiger Augenblick, passende, festgesetzte, bestimmte Zeit, o. auch: entscheidender, kritischer Augenblick (bei Mt 8:29 - Mt 11:25 - Mt 12:1 - Mt 13:30 - Mt 14:1 - Mt 16:3 - Mt 21:34 - Mt 21:41 - Mt 24:45 - Mt 26:18). 2* o. Kornfelder"
Mt 12:2 - [Das] sahen die Pharisäer und sprachen zu ihm: Sieh, deine Schüler tun, was am Sabbat nicht zu tun erlaubt ist!

Mt 12:3 - Er aber sagte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter Hunger hatten,

Mt 12:4 - wie er in das Haus Gottes hineinging und sie die Schaubrote (3*) aßen, die zu essen ihm nicht erlaubt war noch seinen Begleitern, sondern allein den Priestern?
3* heilige, geweihte Brote (3Mo 24:5-9 - 1Sam 21)
Mt 12:5 - Oder habt ihr im Gesetz nicht gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel [durch ihr Tätigsein] den Sabbat entweihen und [doch] unschuldig sind (4*)?
4* vgl. 4Mo 28:9,10 - 3Mo 24:8
Mt 12:6 - Ich sage euch aber: Größeres als der Tempel ist hier (5*)!
5* o. steht hier vor euch (vgl. Mt 11:27 - Offb 21:22)
Mt 12:7 - Wenn ihr aber erkannt hättet, was es bedeutet: 'Ich will Erbarmen und nicht Opfer' (6*), so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt.
6* vgl. Mt 9:13 - Hos 6:6
Mt 12:8 - Denn der Menschensohn (7*) ist Herr über den Sabbat.
7* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17!
Mt 12:9 - Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge.

Mt 12:10 - Und sieh, [da war] ein Mensch, der eine abgestorbene Hand (8*) hatte. Und sie fragten ihn, um einen Anklagegrund gegen ihn zu haben: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?
8* o. eine verdorrte, vertrocknete, gelähmte Hand
Mt 12:11 - Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch unter euch, der ein einziges Schaf besitzt, wird dieses nicht, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, ergreifen und heraufziehen (9*)?
9* o. packen und aufrichten
Mt 12:12 - Wie viel wertvoller (10*) ist nun ein Mensch als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.
10* o. vorzüglicher, höher stehend (Mt 6:26)
Mt 12:13 - Darauf spricht er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere (11*).
11 vgl. Mk 3:1-6!
Mt 12:14 - Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten einen Beschluss gegen ihn (12*), um ihn umzubringen (13*).
"12* o. hielten Rat wider ihn 13* Mt 9:15 - Mt 11:20-24 und Mt 12:14 weisen bereits auf Jesu Verwerfung und Leiden hin."
Mt 12:15 - Als Jesus [das] erkannte, zog er sich von dort zurück. Und es folgten ihm große Scharen (14*) und er heilte sie alle (15*).
"14* o. Mengen (des Volkes) 15* vgl. Mt 4:23 - Mt 9:35"
Mt 12:16 - Und er gebot ihnen nachdrücklich (16*), ihn nicht [öffentlich] bekannt zu machen (17*).
"16* o. ermahnte sie ernstlich (bedrohte sie, fuhr sie an) 17* Im Sinne moderner Werbestrategie ein unmögliches Verhalten! Doch Gott wirkt gern im Verborgenen."
Mt 12:17 - [Dies geschah] damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist (18*):
18* Jes 42:1-4. Es sind Worte JHWHs, des Ewigseienden, über den Dienst Jesu als "Gottesknecht" auf Erden.
Mt 12:18 - 'Sieh, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat (19*)! Ich werde meinen Geist auf ihn legen und er wird den Nationen (20*) [Gottes] Gericht und Recht (21*) verkünden.
"19* vgl. Mt 3:17 - Mt 17:5. Jesus ist es, der den Willen des Wohlgefallens Gottes (Eph 1:5 - Mt 11:26) ausführt. 20* o. Heidenvölkern 21* ""krisis"" ist das Recht schaffende göttliche Richten."
Mt 12:19 - Er wird nicht streiten noch schreien noch wird man seine Stimme auf den Straßen vernehmen (22*).
22* Jesus bietet das Gottesreich nicht marktschreierisch auf breiten Straßen und offenen Plätzen an.
Mt 12:20 - Ein [bereits] geknicktes Schilfrohr wird er nicht [vollends] zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen (23*), bis er Gericht und Recht (21*) zum Sieg geführt,
"21* ""krisis"" ist das Recht schaffende göttliche Richten 23* Hier beschreibt Mt. mit einem Jesajawort in zwei wunderbaren Bildern die Seelsorge Jesu. Gerade das Verwundete, Gebrochene, fast Erloschene will er retten."
Mt 12:21 - und auf seinen Namen werden die Nationen hoffen'.

Mt 12:22 - Dann wurde ihm ein dämonisch Besessener gebracht, blind und stumm, und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah.

Mt 12:23 - Und all die Scharen (14*) gerieten außer sich (24*) und sprachen: Ist dieser wohl der [verheißene] Davidssohn?
"14* o. Mengen (des Volkes) 24* o. kamen von Sinnen, verloren die Fassung"
Mt 12:24 - Doch als die Pharisäer [das] hörten, sagten sie: Dieser treibt die Dämonen nur aus durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen (25*)!
25* vgl. Mt 9:34 u. Mt 10:25 (mit Anmerkungen)
Mt 12:25 - Er aber, der ihre Gedanken kannte, sprach zu ihnen: Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit (26*) ist, fällt der Verwüstung anheim (27*), und keine Stadt, kein Haus, gegen sich selbst entzweit (26*), wird je Bestand haben.
"26* o. mit sich selbst uneins, in sich selbst gespalten 27* o. verödet, geht zugrunde, wird entvölkert, entleert"
Mt 12:26 - Wenn nun [angeblich] der Satan den Satan austreibt, so ist er gegen sich selbst entzweit (26*); wie soll dann sein Königreich bestehen (28*)?
"26* o. mit sich selbst uneins, in sich selbst gespalten 28* o. sein Königtum (seine Herrschaft) Bestand haben"
Mt 12:27 - Und wenn ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

Mt 12:28 - Treibe ich aber durch Gottes Geist die Dämonen aus, so ist ja das Königreich Gottes zu euch hingekommen (29*).
29* Zwei Reiche kämpfen widereinander: das Königreich Gottes und das Königreich Satans. Wo immer Jesus wirkte, erwies sich das Königreich Gottes als das stärkere.
Mt 12:29 - Wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und seine Habe (30*) rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Erst dann wird er sein Haus ausrauben (31*).
"30* o. seinen Hausrat, w. seine Gefäße, Geräte 31* Die Befreiung des Besessenen bewies, dass Jesus dessen Herrn, den Satan, zu besiegen und zu binden und seine ""Habe"" ihm zu entreißen vermag (vgl. Lk 11:21,22)."
Mt 12:30 - Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich (32*), und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
32* Im Kampf zwischen Gottesreich und Satansreich gibt es keine neutrale Zone; darum ist Entscheidung nötig.
Mt 12:31 - Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, die Lästerung des Geistes (33*) aber wird nicht vergeben werden.
33* Gemeint ist die hasserfüllte Ablehnung und Schmähung, nicht aber das Betrüben des Geistes Gottes (Eph 4:30).
Mt 12:32 - Und wer ein Wort sagt gegen den Menschensohn, dem wird vergeben werden; wer aber gegen die Heiligen Geist spricht (34*), dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem noch in dem bevorstehenden Weltzeitalter (35*).
"34* wie es die Pharisäer taten (vgl. Mt 12:24) 35* o. noch in dem herankommenden, zukünftigen Zeitalter (in dem Äon, der im Begriff steht zu kommen)"
Mt 12:33 - Macht entweder den Baum gut, [dann ist] auch seine Frucht gut, oder macht den Baum unbrauchbar, [dann ist] auch seine Frucht unbrauchbar; denn an der Frucht wird der Baum erkannt.

Mt 12:34 - Brut von Giftschlangen (37*), wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Redet doch der Mund aus dem überfließenden Herzen (37*).
"36* vgl. Mt 3:7 37* o. ""Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über"" (Luther)"
Mt 12:35 - Der gute Mensch (38*) holt aus dem guten Schatz [seines Herzens] Gutes hervor und der böse Mensch holt aus dem bösen Schatz [seines Herzens] Böses hervor.
38* "Gut" entweder im Sinne sorgfältiger Gesetzesbeobachtung (Lk 1:6 - Lk 23:50) o. der Erneuerung durch Jesus (Eph 4:23,24 - Eph 3:17); vgl. auch Lk 6:45!
Mt 12:36 - Ich sage euch aber: Über jedes unnütze Wort (39*), das die Menschen reden, werden sie Rechenschaft ablegen [müssen] am Tag des Gerichts (40*).
"39* o. faule, müßige, ertraglose, unbrauchbare Wort. Unsere Worte nimmt Gott sehr ernst. ""Die innere Verwahrlosung des modernen Menschen hängt mit der Verwahrlosung seiner Worte zusammen"" (F. Rienecker). 40* vgl. Jak 3:1-6 - Röm 14:10-13 - Mt 10:15 - Offb 20:12"
Mt 12:37 - Denn aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden und aus deinen Worten wirst du verurteilt werden (41*).
41* Auf einer anderen, höheren Ebene gilt die paulinische Rechtfertigungslehre, wie sie nach Jesu Tod, Auferstehung und Erhöhung dem Paulus anvertraut wurde (vgl. Röm 3:21-28 - Eph 2:8-10).
Mt 12:38 - Dann entgegneten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern: Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen!

Mt 12:39 - Er aber antwortete ihnen: Ein böses und ehebrecherisches (42*) Geschlecht (43*) fordert ein Zeichen, doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen Jonas, des Propheten (44*).
"42* Israels Abfall von Gott wird schon im AT Ehebruch genannt (vgl. Hes 16 - Hos 2). 43* o. Volk, Generation 44* Die Geschichte Jonas weist sinnbildlich auf Jesu Tod und Auferstehung hin."
Mt 12:40 - Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Seetieres war, so wird [auch] der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein (45*).
45* nämlich im Totenreich: Eph 4:9 - Offb 1:18 - Jon 2:1. Es ist nicht an volle drei Tage zu denen, denn Jesus wurde "am dritten Tag" auferweckt (Mt 16:21 - 1Kor 15:4). Auch nach Est 4:16 - Est 5:1 können drei Tage bereits "am dritten Tag" beendet sein.
Mt 12:41 - Männer von Ninive werden beim Gericht (46*) zusammen mit diesem Geschlecht (43*) auftreten (47*) und es verurteilen; denn sie änderten ihr Sinnen und Denken (48*) auf die Predigt des Jona hin (49*), und sieh, mehr als Jona ist hier (50*)!
"43* o. Volk, Generation 46* vgl. Mt 10:15 - Mt 11:22 - Mt 11:24 - Mt 12:36 - Röm 2:3-5 47* o. auferstehen, aufstehen 48* o. taten Buße, kehrten um (Mt 3:2) 49* auf den öffentlichen Bußruf des Jona hin (vgl. Jon 3) 50* o. steht hier vor euch (vgl. Mt 12:6)"
Mt 12:42 - Die Königin des Südens (51*) wird beim Gericht zusammen mit diesem Geschlecht (43*) auftreten (52*) und es verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde [herbei], um die Weisheit Salomos zu hören, und sieh, mehr als Salomo ist hier (50*)!
"43* o. Volk, Generation 50* o. steht hier vor euch (vgl. Mt 12:6) 51* Die Königin von Saba in Südarabien (1Kö 10:1-13) 52* o. auferweckt werden"
Mt 12:43 - Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Stätten (53*), sucht Ruhe und findet sie nicht.
53* o. dürre Gegenden, Wüstengebiete
Mt 12:44 - Daraufhin spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin, und ist er [dort] angekommen, findet er's leerstehend, gekehrt und geschmückt (54*).
54* Das Menschenherz wartet auf einen neuen Bewohner. Dieser sollte Jesus sein (Eph 3:17)
Mt 12:45 - Dann geht er hin und nimmt [noch] sieben andere Geister mit sich, bösere als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort; und es werden die letzten [Zustände] jenes Menschen schlimmer als die ersten. So wird es auch diesem bösen Geschlecht (43*) ergehen (55*).
"43* o. Volk, Generation 55* Jesus hat bei diesem ""Gleichnis vom Rückfall"" nicht nur Einzelne, sondern auch das nicht zur Umkehr bereite Israel seiner Tage im Auge."
Mt 12:46 - Während er noch zu den Volksmengen redete, sieh, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und suchten ihn zu sprechen.

Mt 12:47 - Und es sagte ihm jemand: Sieh, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen.

Mt 12:48 - Er aber gab dem, der es ihm sagte, zur Antwort: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?

Mt 12:49 - Und seine Hand ausstreckend zu seinen Schülern sprach er: Sieh, meine Mutter und meine Brüder!

Mt 12:50 - Denn wer den Willen meines Vater in den Himmeln tut (56*), ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
56* vgl. Mt 7:21 - Mt 26:42 - Joh 4:34 - Joh 5:30 - Joh 6:38 - Joh 7:17

Mt 13

Zurück zur Übersicht

Mt 13:1 - An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich am See nieder

Mt 13:2 - und große Volksmengen (1*) kamen bei ihm zusammen, sodass er in ein Boot stieg und sich setzte, während die ganze Volksmenge am Ufer stand.
1* o. zahlreiche Volkshaufen, große Menschenmassen
Mt 13:3 - Und er sagte ihnen vieles in Gleichnissen (2*) und sprach: Sieh, es ging der Sämann aus zu säen.
2* Es geht in diesen Gleichnissen um die 'Geheimnisse des Königsreichs der Himmel' (Mt 13:11). Jesus nimmt in Gleichnisform zu den Fragen Stellung: Wie kommt es zur Ablehnung Jesu? Und was wird aus dem Königreich Gottes, wenn Israel seinen König nicht annimmt? Das erste Gleichnis antwortet: Der Herzensboden ist nur bei wenigen zur Aufnahme der Saat, die Jesus sät, bereit.
Mt 13:4 - Während er nun säte, fiel einiges [daneben] an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.

Mt 13:5 - Anderes aber fiel auf steinigen Grund (3*), wo es nicht viel Erde hatte, und sogleich ging es auf, weil dem Erdreich die Tiefe fehlte (4*).
"3* w. auf das Felsige 4* w. weil es nicht Tiefe der Erde hatte"
Mt 13:6 - Als aber die Sonne aufgegangen war, wurde es von der Hitze versengt (5*), und weil es keine [rechte] Wurzel hatte, verdorrte es.
5* o. verbrannt, verzehrt
Mt 13:7 - Anderes aber fiel unter (6*) die Dornen und die Dornen wuchsen empor und erstickten es.
6* o. zwischen, in (w. auf)
Mt 13:8 - Anderes aber fiel auf das gute Land (7*) und brachte Frucht: das eine hundertfältig, das andere sechzigfältig, das andere dreißigfältig.
7* o. auf guten Boden, auf die gute Erde
Mt 13:9 - Wer Ohren hat, der höre!

Mt 13:10 - Da traten die Schüler [Jesu] herzu und sagten zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?

Mt 13:11 - Er antwortete ihnen: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Königreichs der Himmel zu erkennen (8*), jenen aber (9*) ist es nicht gegeben.
"8* o. wahrzunehmen, zu wissen; vgl. Anm. 2! 9* den Massen, die nicht wirklich auf Jesus hörten (wie Schüler auf den Lehrer)"
Mt 13:12 - Denn wer hat, dem wird gegeben werden, ja, er wird Überfluss haben (10*); wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen werden, was er hat (11*).
"10* o. ihm wird überfließend dargereicht werden, er wird mehr als die Fülle haben 11* Der Besitz göttlicher Heilsgaben ist nicht statisch, sondern dynamisch: Er vermehrt sich entweder durch rechtes Hören, das zum Glauben und Gehorchen führt, oder er verringert sich."
Mt 13:13 - Deswegen rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie 'sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen' (12*),
12* o. zusammenbringen, zusammenhängend begreifen, einsehen. Dem Nicht-wissen-Wollen folgt das Nicht-verstehen-Können.
Mt 13:14 - und es erfüllt sich die Weissagung Jesajas an ihnen (13*), die da sagt: "Mit dem Gehör werdet ihr hören und [doch] keineswegs verstehen (12*) und sehend werdet ihr sehen und [doch] keineswegs wahrnehmen;
"12* o. zusammenbringen, zusammenhängend begreifen, einsehen. Dem Nicht-wissen-Wollen folgt das Nicht-verstehen-Können. 13* o. der prophetische Ausspruch Jesajas (Jes 6:9,10 - vgl. 5Mo 29:3 - Röm 11:8-10)"
Mt 13:15 - denn das Herz dieses Volkes ist abgestumpft (14) und mit den Ohren hören sie schwer und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen wahrnehmen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und umkehren und ich sie [dann] heilte."
14* dick, fett, unempfindlich o. unempfänglich geworden
Mt 13:16 - Doch glückselig [zu preisen] sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören.

Mt 13:17 - Denn wahrlich (15*), ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte trachteten danach (16*), [das] wahrzunehmen, was ihr seht, und haben's nicht wahrgenommen, und [das] zu hören, was ihr hört, und haben's nicht gehört.
"15* w. Amen 16* o. begehrten, wünschten, hatten Sehnsucht danach"
Mt 13:18 - Ihr nun, hört das Gleichnis vom Sämann!

Mt 13:19 - Bei jedem, der das Wort vom Königreich (17*) hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt aus, was in seinem Herzen gesät war (18*); bei einem solchen wurde an den Weg gesät (19*).
"17* o. von der Königsherrschaft (Gottes) 18* Der Teufel, der Böse (Mt 6:13 - Eph 6:16 - 1Jo 2:13 - 1Jo 5:18), betätigt sich nicht nur als Versucher und Verleumder (Mt 4:1 - Offb 12:10) und Lichtengel (2Kor 11:14), er liebt es auch, Gottes Wort, die Saat Jesu, aus den Herzen zu 'reißen' o. zu 'rauben'. 19* w. dieser ist der an den Weg Gesäte"
Mt 13:20 - Auf steinigen Grund aber wurde bei dem gesät (20*), der das Wort hört und es sogleich mit Freuden [auf]-nimmt;
20* w. Der auf das Felsige Gesäte aber ist dieser
Mt 13:21 - er hat aber keine Wurzel in sich (21*), sondern lässt sich vom Augenblicks[gefühl] leiten; entstehen Bedrängnis und Verfolgung wegen des Wortes, so nimmt er sofort Anstoß [daran] (22*).
"21* Das Wort hat nicht Wurzeln schlagen können (Eph 3:17). 22* o. sofort ärgert er sich, kommt er zu Fall"
Mt 13:22 - In die Dornen hinein aber wurde bei dem gesät (23*), der das Wort [zwar] hört, aber die Sorgen dieser Weltzeit (24*) und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort und er bringt keine Frucht (25*).
"23* w. Der in die Dornen Gesäte aber ist dieser 24* w. und die Sorge des Zeitalters [nämlich dieser bösen Weltzeit: Gal 1:4) 25* o. und es bleibt fruchtlos"
Mt 13:23 - Auf das gute Land aber wurde bei dem gesät (26*), der das Wort hört und versteht [und] dann auch Frucht bringt, und der eine bringt [sie] hundertfältig hervor, der andere sechzigfältig, der andere dreißigfältig.
26* w. Der auf das gute Land Gesäte aber ist dieser ... Entscheidend ist in allen vier Fällen der Umgang des Menschen mit dem in seinem Herzen gesäten Wort. Gottesmenschen werden ja durch Gottes Wort 'gezeugt' (1Petr 1:23).
Mt 13:24 - Ein anderes Gleichnis legte er ihnen dar (27*) und sprach: Das Königreich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinem Acker ausgesät hatte.
27* o. trug er ihnen vor, vertraute er ihnen an
Mt 13:25 - Als aber die Menschen schliefen, kam sein Feind (28*) und säte Unkraut[samen] darauf (29*), mitten unter den Weizen, und ging weg.
"28* Der Feind ist der Teufel (Mt 13:39). Jesus macht hier deutlich: Es ist noch ein anderer Sämann am Werk. Das Gottesreich wird angefochten - mit dem Ziel der Vermischung von Gut und Böse. Es gibt im jetzigen Zeitalter eine doppelte Aussaat, ein doppeltes Wachsen und Ausreifen (Mt 13:30) und schließlich eine Ernte mit zweifachem Ausgang. Am Ende dieses Zeitalters richtet Jesus das Gottesreich auf (Mt 13:41-43). 29* nämlich Lolch (ein Getreideunkraut). Da es stärkere Wurzeln hat als der Weizen, würde man beim Herausziehen den Weizen mit ausjäten (Mt 13:29)."
Mt 13:26 - Als nun die grüne Saat sprosste und Frucht hervorbrachte, da erschien auch das Unkraut.

Mt 13:27 - Es kamen aber die Knechte (30*) des Hausherrn herbei und sagten zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinem Acker ausgesät? Woher hat er denn das Unkraut?
30* w. Sklaven
Mt 13:28 - Er sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat das getan. Da sagen die Knechte (30*) zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammenlesen (31*)?
"30* w. Sklaven 31* o. sammeln, ausjäten"
Mt 13:29 - Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht beim Zusammenlesen der Unkraut[pflanzen] zugleich mit ihnen den Weizen entwurzelt!

Mt 13:30 - Lasst beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit (32*) der Ernte werde ich den Erntearbeitern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündeln zum Verbrennen, den Weizen aber sammelt in meine Scheune!
32* 'Kairos' ist die passende, günstige, gelegene Zeit (Mt 12:1).
Mt 13:31 - Ein anderes Gleichnis legte er ihnen dar (27*) und sprach: Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf seinem Acker säte.
27* o. trug er ihnen vor, vertraute er ihnen an
Mt 13:32 - Es ist zwar kleiner als alle Samen[arten]; ist es aber [heran]gewachsen, so ist es größer als die Gartengewächse (33*) und wird [gar] zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten (34*).
"33* o. Gemüse, Gartenkräuter 34* vgl. Hes 17:23 - Hes 31:6 - Dan 4:7-9. Für die Königsherrschaft Gottes gilt: Aus zunächst geringen Anfängen wird nach Christi Wiederkunft ein weltumspannendes Reich (Jes 2:2-4 - Offb 20:1-4). - Manche wenden das Senfkorngleichnis allerdings auf das jetzige Zeitalter an. Sie denken bei dem 'großen Baum' an angemaßte, falsche Größe und Machtstreben in der Christenheit."
Mt 13:33 - [Noch] ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Königreich der Himmel ist einem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und unter drei Maß [feines] Weizenmehl mengte (35*), bis es ganz durchsäuert war (36*).
"35* w. versteckte, verbarg 36* Man kann bei diesem Gleichnis an die Durchdringungsmacht, die 'große Kraft der Durchsäuerung' die 'umgestaltende Macht des Wortes vom Reich' (F. Rienecker) denken. Da aber das NT den Sauerteig auch sonst mit Bosheit und böser Lehre in Verbindung bringt (Mt 16:6 - Mt 6:11,12 - 1Kor 5:6-8 - Gal 5:9), liegt die Deutung nahe: 'Das Sauerteiggleichnis schildert, ähnlich wie das Senfkorngleichnis, die üble Entwicklung, in die das Himmelreich in der Geheimnisgestalt des gegenwärtigen Zeitalters gerät, wenn es in die Hände der Menschen gegeben wird' (F. Hubmer)."
Mt 13:34 - Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen und ohne Gleichnis[form] sagte er ihnen nichts.

Mt 13:35 - So wurde erfüllt (37*), was gesagt ist durch den Propheten, da er spricht: 'Ich will meinen Mund in Gleichnissen auftun, will aussprechen, was von Grundlegung (38*) der Welt an verborgen war.'
"37* w. damit erfüllt würde; vgl. Mt 2:15 - Ps 78:2 38* o. Erschaffung, Anfang, Legung des Fundaments"
Mt 13:36 - Dann, nachdem er die Volksmengen entlassen hatte, ging er [wieder] ins Haus (39*). Und seine Schüler traten zu ihm und sagten: Erkläre uns [doch] (40*) das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!
"39* in Kapernaum, wo er wohnte (Mt 4:13 - Mt 13:1) 40* o. Deute uns, lege uns aus"
Mt 13:37 - Er aber antwortete: Der den guten Samen sät, ist der Menschensohn (41*).
41* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17!
Mt 13:38 - Der Acker ist die Welt (42*). Der gute Same sind die Söhne des Königreichs (43*), das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen (44*).
"42* Nicht die Gemeinde Jesu! In der Welt soll Böses und Gutes zusammen wachsen bis zur Ernte (Mt 13:30), nicht in der Gemeinde (vgl. 1Kor 5:13). 43* d.h. Menschen, die sich Gottes Königsherrschaft unterstellt haben. Der gute Same ist zunächst Jesu Wort (Mt 13:19,20), dann aber sind es auch Menschen, in denen das Wort durch Gottes Lebenskraft wächst (Apg 6:7). 44* vgl. Joh 8:44 - 1Jo 3:9,10"
Mt 13:39 - Der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel (45*), die Ernte (46*) ist die Vollendung des [jetzigen] Zeitalters (47*), die Erntearbeiter sind Engel.
"45* vgl. Mt 4:1 mit Anm. 3! 46* vgl. Joe 4:13 - Offb 14:15 47* o. die Vollendung dieser Weltzeit, die Zielvollendung o. der Abschluss des (gegenwärtigen) Weltlaufs, das Ende des Äons. Der gegenwärtige böse Äon (Gal 1:4) reicht vom Sündenfall bis zur Wiederkunft Christi."
Mt 13:40 - Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des [jetzigen] Zeitalters sein:

Mt 13:41 - Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem [nun aufzurichtenden] Königreich alle Ärgernisse und Übeltäter zusammenlesen (48*)
48* d.h. alles, was zum Abfall von Gott verführt, und alle, die Gesetzloses tun, sammeln und wegtun
Mt 13:42 - und sie werden sie in den Feuerofen werfen; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein (49*).
49* vgl. Mt 5:22 - Mt 8:12 - Mt 10:28 - Mt 25:41 - Röm 2:5-9
Mt 13:43 - Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Königreich. Wer Ohren hat, der höre!

Mt 13:44 - Das Königreich der Himmel ist einem Schatz gleich, [der] im Acker verborgen [lag]; den fand ein Mensch und verbarg ihn; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.

Mt 13:45 - Wiederum ist das Königreich der Himmel einem Kaufmann (50*) gleich, der wertvolle (51*) Perlen suchte;
"50* w. einem Menschen, einem Kaufmann 51* o. gute, schöne, edle, einwandfreie"
Mt 13:46 - als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er weg und verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie (52*).
52* Was sagen diese beiden Gleichnisse über den Charakter des Königreiches Gottes aus? Sie betonen beide seinen hohen Wert und sein gegenwärtiges Verborgensein. Die Gottesherrschaft ist es wert, alles für sie hinzugeben. Dazu war aber Israel in den Tagen Jesu nicht bereit.
Mt 13:47 - Wiederum ist das Königreich der Himmel einem Schleppnetz gleich, das ins Meer geworfen wurde und [Fische] aller Art zusammenbrachte;

Mt 13:48 - dieses zogen sie, als es ganz gefüllt war, herauf an den Strand; und sie setzten sich nieder und sammelten die guten in Gefäße, die faulen aber warfen sie weg.

Mt 13:49 - Ebenso wird es in der Vollendung des [jetzigen] Zeitalters sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern

Mt 13:50 - und sie in den Feuerofen werfen; dort wird Weinen und Zähneknirschen sein (53*).
53* Im Gottesreich gilt es 'Menschen zu fangen' (Mt 4:19). Doch längst nicht alles, was im jetzigen Zeitalter 'gefangen' - von der Botschaft Jesu erreicht - wird, erweist sich auf die Dauer als echt (vgl. Mt 13:18-23 - Hebr 6:4-6). Wenn Gottes Königreich bei Christi Wiederkunft aufgerichtet wird, werden die Echten von den Unechten geschieden werden (vgl. Mt 13:40-43).
Mt 13:51 - Habt ihr dies alles verstanden? Sie entgegnen ihm: Ja!

Mt 13:52 - Da sagte er zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der ein Schüler des Königreichs der Himmel wurde (54*), einem Hausherrn (55*) gleich, der Neues und Altes aus seinem Schatz hervorholt (56*).
"54* o. der fürs Königreich der Himmel unterrichtet wurde 55* w. einem Menschen, einem Hausherrn 56* In der Lehre Jesu ist beides vorhanden: das Festhalten am Alten (Mt 5:17-19) und das Weiterführen zu ganz Neuem (vgl. das 'Ich aber sage euch' in Mt 5:21-48; ferner Mt 9:16,17 - Mt 12:6 - Lk 22:20 - 2Kor 3:6)."
Mt 13:53 - Und es geschah: Als Jesus diese Gleichnisse zu Ende geführt hatte, brach er von dort auf.

Mt 13:54 - Und er kam in seine Vaterstadt (57*) und lehrte sie in ihrer Synagoge [in einer Weise], dass sie außer sich gerieten (58*) und sagten: Woher hat dieser solche Weisheit und die Wunderkräfte (59*)?
"57* Er begab sich also von Kapernaum nach Nazareth (vgl. Mk 6:1). 58* o. sich entsetzten (vgl. Mt 7:28 - Mt 19:25) 59* o. Machttaten (vgl. Mt 7:22 - Mt 11:20)"
Mt 13:55 - Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt seine Mutter nicht Maria und [heißen] seine Brüder [nicht] Jakobus und Josef und Simon und Judas?

Mt 13:56 - Und sind seine Schwestern nicht alle bei uns? Woher hat er denn dies alles?

Mt 13:57 - Und sie nahmen Anstoß an ihm (60*). Jesus aber sagte ihnen: Nirgendwo wird ein Prophet weniger geachtet als in seiner Vaterstadt und seinem Hause (61*).
"60* o. sie ärgerten sich über ihn (vgl. Mt 11:6 - Mt 13:21) 61* w. Nicht ist ein Prophet ungeehrt (verachtet) außer ..."
Mt 13:58 - Und er vollbrachte dort nicht viele Wunderwerke (59*) um ihres Unglaubens willen (62*).
"59* o. Machttaten (vgl. Mt 7:22 - Mt 11:20) 62* o. weil sie nicht glaubten (vgl. Mt 8:13 - Mt 9:29)"

Mt 14

Zurück zur Übersicht

Mt 14:1 - Zu jener bestimmten Zeit (1*) hörte der Vierfürst Herodes (2*) die Kunde von Jesus
"1* griech. kairos (vgl. Mt 12:1 mit Anm. 1) 2* Herodes Antipas, Sohn Herodes des Großen (Mt 2:1-19), herrschte als 'Vierfürst' (Tetrarch) von 4 v.Chr. bis 39 n.Chr. über Galiläa und Peräa im Ostjordanland."
Mt 14:2 - und er sagte zu seinen Dienern (3*): Das ist Johannes der Täufer! Der ist von den Toten auferweckt worden; darum auch sind die [Wunder-]Kräfte in ihm wirksam (4*).
"3* o. Gefolgsleuten, Hofleuten, Knechten, Knaben 4* Die Grundtextworte erinnern an 'Dynamik' und 'Energie'."
Mt 14:3 - Herodes nämlich hatte den Johannes greifen, [mit Ketten] binden und ins Gefängnis legen [lassen] wegen der Herodias, der Frau seines Bruders Philippus.

Mt 14:4 - Denn Johannes hatte ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben (5*)!
5* o. Du hast kein Recht, sie zu besitzen
Mt 14:5 - Und er wollte ihn [am liebsten] töten, fürchtete [aber] die Volksmenge, denn sie hielten ihn für einen Propheten.

Mt 14:6 - Als aber die Geburtstagsfeierlichkeiten [zu Ehren] des Herodes stattfanden, tanzte die Tochter der Herodias vor der Gesellschaft (6*) und sie gefiel dem Herodes,
6* w. in der Mitte
Mt 14:7 - weshalb er [ihr] mit einem Eide versprach, ihr zu geben, was immer sie erbitte (7*).
7* vgl. Mk 6:21-23!
Mt 14:8 - Sie aber, von ihrer Mutter angestiftet (8*), sagt: Gibt mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!
8* o. (in den Vordergrund) geschoben, angewiesen
Mt 14:9 - Da wurde der König traurig (9*), [doch] wegen der Eidesworte und der mit zu Tisch liegenden [Gäste] befahl er, es zu geben;
9* trotz Mt 14:5! Vgl. aber Mk 6:19,20!
Mt 14:10 - und er schickte [Leute] hin und ließ den Johannes im Gefängnis enthaupten

Mt 14:11 - und sein Haupt wurde auf einer Schüssel [herein]gebracht und dem Mädchen gegeben und sie brachte es ihrer Mutter.

Mt 14:12 - Da kamen seine Schüler (10*) herbei, nahmen den Leichnam und begruben ihn, und sie kamen und berichteten es Jesus.
10* die Schüler des Johannes
Mt 14:13 - Als aber Jesus [das] hörte, zog er sich von dort in einem Boot an einen einsamen Ort zurück, um für sich [allein zu sein]; doch die Volksmengen erfuhren [das] und folgten ihm von den Städten aus zu Fuß (11*).
11* von Kapernaum und anderen Orten den See entlang nach Bethsaida Julias, an der Nordküste des Sees Genezareth 1 km östlich der Jordanmündung gelegen (Lk 9:10)
Mt 14:14 - Und als er ausstieg (12*), sah er eine große Volksmenge und wurde ihretwegen im Innersten von Erbarmen bewegt, und er heilte, die unter ihnen kraftlos waren (13*).
"12* o. hervortrat, herauskam 13* o. schwach, energielos, krank waren"
Mt 14:15 - Als es aber Abend geworden war, traten die Schüler (14*) zu ihm und sagten: Einsam ist die Gegend (15*) und die [rechte] Stunde schon verstrichen (16*); entlasse [darum] die Scharen, damit sie in die Dörfer fortgehen und sich Essen kaufen [können]!
"14* o. die Jünger (Jesu) 15* o. Öde (wüst und leer) ist der Ort 16* o. die Zeit (des Abendessens) schon vorübergegangen"
Mt 14:16 - Jesus aber sprach zu ihnen: Es ist nicht nötig, dass sie weggehen; gebt ihr ihnen zu essen!

Mt 14:17 - Sie aber entgegnen ihm: Wir haben hier nichts außer fünf Broten und zwei Fischen!

Mt 14:18 - Er aber sprach: Bringt sie mir hierher!

Mt 14:19 - Und er befahl, dass sich die Volksmengen auf dem Grase lagern sollten, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte auf zum Himmel, segnete [sie], brach die Brote und gab [sie] den Schülern, die Schüler aber den Mengen (17*).
17* Die Worte erinnern an Mt 26:26.
Mt 14:20 - Und sie aßen alle und wurden satt und sie hoben auf, was übrig war an Brocken: zwölf Tragkörbe voll!

Mt 14:21 - Die aber gegessen hatten, waren etwa 5000 Männer, ohne Frauen und Kinder (18*).
18* o. nicht mitgerechnet Frauen und Kinder (die der Sitte entsprechend abseits lagerten). Vgl. Mt 15:37,38 - Mt 16:9,10 - Mk 6:30-44 - Lk 9:10-17 - Joh 6:1-15 - 2Kö 4:42-44.
Mt 14:22 - Und sogleich drängte (19*) er [seine] Schüler, in das Boot einzusteigen und ihm voraus an das jenseitige Ufer zu fahren, bis er die Volksmengen entlassen habe.
19* o. nötigte, trieb. Vgl. Mk 6:45-52 - Joh 6:15-21
Mt 14:23 - Als er dann die Mengen hatte gehen lassen (20*), stieg er auf den Berg, [allein] für sich, um zu beten, und als es Abend geworden, war er dort allein.
20* o. verabschiedet, fortgeschickt, entlassen hatte
Mt 14:24 - Das Boot aber war schon viele Stadien (21*) weit vom Land entfernt und wurde von den Wellen hart bedrängt (22*); denn der Wind stand [ihm] entgegen.
"21* Ein Stadion entspricht 185 o. 192 Metern. 22* o. schwer gepeinigt, hart erprobt"
Mt 14:25 - Dann, in der vierten Wache der Nacht (23*), kam er auf sie zu, dahingehend über der See.
23* nach römischer Einteilung zwischen 3 und 6 Uhr morgens
Mt 14:26 - Als die Schüler ihn aber auf dem See gehen sahen, gerieten sie in Schrecken und Verwirrung; sie riefen: 'Es ist ein Gespenst!' und schrien vor Furcht.

Mt 14:27 - Sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Seid getrost (24*), ich bin [es] (25*), fürchtet euch nicht!
"24* o. Fasst Mut (vgl. Mt 9:2 - Mt 9:22) 25* 'Ich bin (es)' (griech. ego eimi) ist nach Ethelbert Stauffer eine 'Theophanieformel'. Sie hat die Bedeutung: Ich bin der Unveränderliche, Ewigseiende. JAHWE selbst offenbart sich darin (vgl. 2Mo 3:14 - 5Mo 32:39 - Jes 41:4 - Jes 41:10 - Jes 41:13 - Jes 42:8 - Jes 44:6 - Jes 44:24 - Jes 45:5-7 - Jes 48:12). Im NT besagen diese Worte: In Jesus offenbart sich JAHWE, der ewigseiende Gott (vgl. außer Mt 14:27 - Mk 6:50 - Mk 14:62 - Joh 4:26 - Joh 6:35 - Joh 8:12 - Joh 11:25 - Offb 1:17 u.a.). Stauffer schrieb dazu: 'ICH BIN ES, das bedeutet: Wo ich bin, da ist Gott, da lebt, da spricht, da ruft, da fragt, da handelt, da entscheidet, da liebt, da erwählt, da vergibt, da verwirft, da verstockt, da leidet, da stirbt Gott. Kühneres kann man nicht sagen, nicht ausdenken.'"
Mt 14:28 - Da entgegnete ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so gebiete mir, über die Wasser zu dir zu kommen!

Mt 14:29 - Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg vom Boot herunter, ging über die Wasser und kam auf Jesus zu.

Mt 14:30 - Als er aber den Sturmwind verspürte (26*), fürchtete er sich, und zu sinken beginnend schrie er: Herr, rette mich!
26* w. den starken Wind sah
Mt 14:31 - Sogleich streckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn und er spricht zu ihm: Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

Mt 14:32 - Als sie dann ins Boot gestiegen waren, legte sich der [starke] Wind;

Mt 14:33 - die aber im Boot waren, fielen anbetend vor ihm nieder und sprachen: Du bist in Wahrheit (27*) Gottes Sohn!
27* o. wirklich, tatsächlich
Mt 14:34 - Nach ihrer Überfahrt kamen sie an Land, [und zwar] nach Genezareth (28*).
28* Die Landschaft Genezareth ist eine fruchtbare Ebene an der Nordwestseite des Sees.
Mt 14:35 - Und da die Männer jenes Ortes ihn erkannt hatten, schickten sie in die ganze dortige Umgegend [Boten] aus, und sie brachten ihm alle Leidenden (29*)
29* o. alle, denen es schlecht ging, die ein Übel hatten
Mt 14:36 - und sie baten ihn, nur die Quaste (30*) seines Gewandes anrühren [zu dürfen], und alle, die [sie] anrührten, wurden völlig geheilt (31*).
"30* vgl. Mt 9:20 mit Anm. 22! 31* o. völlig gesund (w. hindurchgerettet)"

Mt 15

Zurück zur Übersicht

Mt 15:1 - Dann kommen von Jerusalem her Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus; sie sagen:

Mt 15:2 - Warum [eigentlich] übertreten deine Schüler die Überlieferung der Ältesten (1*)? Sie waschen ja ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen!
1* die aus dem mosaischen Gesetz abgeleiteten Vorschriften der Alten
Mt 15:3 - Er antwortete ihnen: Warum übertretet ihr denn Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?

Mt 15:4 - Denn Gott sprach: "Ehre Vater und Mutter!" und: "Wer Vater und Mutter schmäht, soll des Todes sterben" (2*).
2* 2Mo 20:12 - 2Mo 21:17 (der hebr. Text in 2Mo 21:17 spricht von "verfluchen")
Mt 15:5 - Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: "Was dir von mir [als Unterstützung] zusteht (3*), [möge] eine Opfergabe [für den Tempel sein]",
3* o. zum Nutzen sein sollte, zugute kommen sollte
Mt 15:6 - der braucht seinen Vater nicht zu ehren (4*). Und so habt ihr das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen.
4* Der fromme Heuchler will den Eltern die notwendige Unterstützung (und damit Ehrung) dadurch vorenthalten, dass er Gott ein Geldopfer weiht. Solche Missachtung natürlicher, irdischer Verpflichtungen für einen angeblich höheren, "geistlichen" Zweck lehnt Jesus ab.
Mt 15:7 - Ihr Heuchler (5*)! Richtig (6*) hat Jesaja über euch geweissagt, da er sagt:
"5* o. Ihr Scheinheiligen 6* o. Treffend, gut"
Mt 15:8 - "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir;

Mt 15:9 - umsonst aber verehren sie mich, indem sie Menschengebote als Lehren vortragen (7*)."
7* w. lehrend als Lehren Menschengebote (Jes 29:13; Mk 7:7)
Mt 15:10 - Und er rief die Volksmenge herbei und sprach zu ihnen: Hört zu und versteht (8*)!
8* o. bringt es zusammen, seht es ein, begreift
Mt 15:11 - Nicht was in den Mund hineinkommt, verunreinigt (9*) den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen.
9* o. entweiht, profaniert, macht gemein
Mt 15:12 - Da traten die Schüler [an ihn] heran; sie sagen zu ihm: Weißt du, dass die Pharisäer, als sie das Wort hörten, Anstoß [daran] genommen haben (10*)?
10* o. sich geärgert haben
Mt 15:13 - Er aber antwortete: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird mit der Wurzel herausgerissen werden.

Mt 15:14 - Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer. Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in die Grube fallen.

Mt 15:15 - Da nahm Petrus das Wort und sagte zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis (11*)!
11* Gemeint ist Mt 15:11.
Mt 15:16 - Er aber sagte: Seid auch ihr noch immer (12*) unverständig?
12* o. gerade jetzt
Mt 15:17 - Begreift ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch gelangt und [dann] ausgeschieden wird (13*)?
13* w. in den Abort geworfen
Mt 15:18 - Was aber zum Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen heraus, und das verunreinigt (9*) den Menschen.
9* o. entweiht, profaniert, macht gemein
Mt 15:19 - Denn aus dem Herzen heraus kommen böse Gedanken(14*): Mordgelüste, Ehebrüche, Unzuchtgelüste, Diebereien, Lügenbehauptungen (15*), Lästerungen.
"14* o. Überlegungen, Erwägungen 15* o. falsche Zeugnisse, lügnerische Beteuerungen"
Mt 15:20 - Diese [Dinge] sind es, die den Menschen verunreinigen; aber das Essen mit ungewaschenen Händen (16*) verunreinigt den Menschen nicht.
16* ohne die Reinheitsvorschriften der Überlieferung der Alten genauestens zu beachten
Mt 15:21 - Und Jesus ging weg von dort und zog sich in die Gegend (17*) von Tyrus und Sidon zurück (18*).
"17* w. in die (Landes-)Teile 18* zur Zeit Jesu bedeutende phönizische Hafenstädte (vgl. Mt 11:21,22). Jesus zieht sich vorübergehend ins ""Heidenland"" nördlich von Israel zurück."
Mt 15:22 - Und sieh, eine kanaanäische Frau (19*), die von jenem Gebiet herkam, rief [laut und anhaltend]: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist ganz schlimm dämonisch besessen!
19* nach Mk 7:26 eine Griechin, eine Syrophönizierin
Mt 15:23 - Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Schüler herzu und baten ihn: Schick sie weg (20*), denn sie schreit hinter uns her!
20* o. Fertige sie (doch) ab, lass sie (doch) gehen
Mt 15:24 - Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen (21*) des Hauses Israel gesandt worden (22*).
"21* vgl. Mt 9:36 - Ps 119:176 - Hes 34:6 - Lk 15:4 22* So lautete damals der Auftrag seines Vaters; vgl. Mt 10:5,6. Der unbedingte Gehorsam dem Vater gegenüber hatte Vorrang vor Mitleidsgefühlen. Nach Jesu Tod und Auferstehung aber ist er für Menschen aus allen Nationen da: Apg 10:35 - Apg 13:46 - Eph 2:11-14."
Mt 15:25 - Sie aber, [näher] gekommen, warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!

Mt 15:26 - Doch er erwiderte: Es ist nicht recht (23*), das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden (24*) hinzuwerfen.
"23* o. fein, gut, schön 24* o. Hündlein. Nach W. Bauer Stuben- o. Schoßhund (zur Familie gehörend)."
Mt 15:27 - Sie aber sagte: Ja, Herr (25*)! Doch auch die Hunde fressen von den kleinen Bröckchen (26*), die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.
"25* Sie sagt trotz der dreimaligen Ablehnung Jesu ""Ja, Herr und fügt sich in die damals gültige heilsgeschichtliche Ordnung. Innerhalb dieser Ordnung erbittet sie Hilfe und wird erhört. 26* Krümlein o. Brosämlein"
Mt 15:28 - Da antwortete ihr Jesus: O Frau, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war von jener Stunde an geheilt.

Mt 15:29 - Dann kam Jesus, von dort weitergehend, [wieder] an den See Galiläas (27*). Und er stieg auf den Berg und setzte sich dort nieder.
27* den See Genezareth in Nordisrael (Galiläa)
Mt 15:30 - Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Verkrüppelte (28*), Stumme und viele andere [Kranke] mit sich führten, und sie legten sie zu seinen Füßen nieder und er heilte sie,
28* o. Verstümmelte (z. B. Einhändige)
Mt 15:31 - sodass die Volksmenge sich wunderte, als sie sahen, wie Stumme redeten, Verkrüppelte gesund waren, Lahme umhergingen und Blinde sehend waren, und sie verherrlichten (29*) den Gott Israels.
29* o. ehrten, rühmten, priesen
Mt 15:32 - Dann rief Jesus seine Schüler zu sich und sprach: Ich bin im Innersten von Erbarmen bewegt über die Volksmenge; denn sie harren [nun] schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig entlassen (30*), damit sie nicht etwa unterwegs kraftlos zusammenbrechen (31*).
"30* o. wegschicken, ohne dass sie gegessen haben (fastend o. nüchtern ziehen lassen) 31* o. ermattet niedersinken, an Entkräftung sterben"
Mt 15:33 - Da sagen die Schüler zu ihm: Woher [bekommen wir hier] in der Einsamkeit (32*) so viele Brote, dass wir eine so große Volksmenge sättigen [könnten]?
32* o. menschenleeren Gegend, Öde, Wüste
Mt 15:34 - Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie sagten: Sieben, und wenige Fischlein.

Mt 15:35 - Dann, nachdem er die Volksmenge angewiesen hatte, sich auf die Erde niederzulassen,

Mt 15:36 - nahm er die sieben Brote und die Fische, und als er [Gott] gedankt hatte, brach er [sie] und gab [sie] den Schülern, die Schüler aber [gaben sie] den Volksmengen (33*).
33* vgl. Mt 14:19 - Mt 26:26 - Lk 24:30
Mt 15:37 - Und sie aßen alle und wurden satt, und was übrig war an Brocken, hoben sie auf: sieben volle Körbe (34*).
34* Hier sind Handkörbe gemeint, in Mt 14:20 große Tragkörbe
Mt 15:38 - Die aber gegessen hatten, waren 4000 Männer, ohne Frauen und Kinder (35*).
35* vgl. Mt 14:15-21! Trotz mancher Gemeinsamkeiten schildern Mt 14:15-21 und Mt 15:32-38 zwei verschiedene Speisungswunder Jesu, verschieden nach "Ort und Zeit und Zahl" (F. Rienecker). Vgl. Mt 16:9,10!
Mt 15:39 - Und als er die Scharen entlassen hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Magadan (36*).
36* Nach anderen griech. Handschriften mag es sich um Magdala am Westufer des Sees Genezareth gehandelt haben.

Mt 16

Zurück zur Übersicht

Mt 16:1 - Da traten die Pharisäer und Sadduzäer [an ihn] heran, und um ihn auf die Probe zu stellen (1*), forderten sie ihn [nochmals] auf (2*), ihnen ein Zeichen aus dem Himmel vorzuführen.
"1* o. zu versuchen 2* vgl. Mt 12:38"
Mt 16:2 - Er aber antwortete ihnen: Wenn es Abend geworden ist, sprecht ihr: [Es gibt] heiteres Wetter (3*), denn der Himmel färbt sich feuerrot;
3* o. schönes, ruhiges, gutes Wetter
Mt 16:3 - und frühmorgens: Heute [gibt es] stürmisches Wetter; denn der Himmel ist feuerrot und trübe. Das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, doch die Zeichen der Zeiten (4*) könnt ihr nicht [beurteilen].
4* griech. kairos; vgl. Mt 12:1 mit Anm. 1!
Mt 16:4 - Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht fordert ein Zeichen, doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen Jonas (5*). Und er ließ sie stehen und ging weg.
5* vgl. Mt 12:39 mit Anmerkungen!
Mt 16:5 - Als dann die Schüler (6*) an das jenseitige Ufer (7*) kamen, [merkten sie, dass] sie vergessen hatten, Brote mitzunehmen.
"6* o. die Jünger (Jesu) 7* des Sees Genezareth"
Mt 16:6 - Jesus aber sprach zu ihnen: Gebt Acht und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

Mt 16:7 - Da machten sie sich untereinander Gedanken (8*) und sprachen: [Das sagt er] weil wir keine Brote mitgenommen haben.
8* o. Da überlegten sie bei sich
Mt 16:8 - Als Jesus es erkannte, sprach er: Was macht ihr euch untereinander Gedanken (9*), ihr Kleingläubigen, weil ihr keine Brote habt?
9* o. Was überlegt ihr bei euch selbst
Mt 16:9 - Begreift ihr [immer] noch nicht und erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote für die 5000 und wie viele Tragkörbe [voll] ihr mitgenommen habt,

Mt 16:10 - auch nicht an die sieben Brote für die 4000 und wie viele Handkörbe [voll] ihr mitgenommen habt (10*)?
10* vgl. Mt 14:20 und Mt 15:37
Mt 16:11 - Wieso begreift ihr nicht, dass ich nicht von Broten zu euch sprach? Hütet euch vielmehr vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

Mt 16:12 - Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sie sollten sich vor dem Sauerteig der Brote hüten, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer (11*).
11* vgl. Mt 13:33 mit Anm. 36; ferner Mt 15:1-9 - Mt 22:23 - Mt 23:1-36
Mt 16:13 - Als dann Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi (12*) gekommen war, fragte er seine Schüler: Was sagen die Menschen [zu der Frage], wer der Menschensohn sei (13*)?
"12* zu Füßen des Hermon im Golan-Gebiet (auch Paneas o. Banyas genannt, weil im Quellgebiet des Banyas, eines der drei Quellflüsse des Jordan, gelegen). Der Vierfürst Philippus (Mt 14:1 - Lk 3:1), Sohn Herodes des Großen, machte den Ort zu seiner Hauptstadt und nannte ihn Cäsarea Philippi. 13* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17!"
Mt 16:14 - Sie aber sprachen: Die einen [sagen]: Johannes der Täufer, andere aber: Elia, noch andere: Jeremia oder [sonst] einer der Propheten!

Mt 16:15 - Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt [denn] ihr, wer ich sei?

Mt 16:16 - Simon Petrus antwortete: Du bist der Christus (14*), der Sohn des lebendigen Gottes (15*)!
"14* o. der Gesalbte, der Messias (und damit der Erfüller aller Messias-Verheißungen des AT) 15* Als solcher ist Jesus, vom Vater vor Grundlegung der Welt gezeugt und geboren, der göttlichen Natur teilhaftig (Hebr 1:1-6) und dem Vater wesensgleich (vgl. Joh 1:34 - Joh 1:49 - Joh 3:18 - Joh 5:25 - Röm 8:3 - Röm 8:29 - Röm 8:32 - Gal 1:16 - Gal 2:20 - Gal 4:4 - Eph 4:13 - Kol 1:13 - Hebr 4:14 - 1Jo 1:3)."
Mt 16:17 - Jesus entgegnete ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben dir [das] nicht geoffenbart, sondern mein Vater in den Himmeln.

Mt 16:18 - Und ich sage dir: Du bist Petrus (16*), und auf diesem Felsen (17*) werde ich meine Gemeinde (18*) erbauen und [selbst] die Tore des Totenreichs werden sie nicht überwältigen (19*).
"16* griech. petros, d.h. Fels, Felsenmann 17* griech. petra. Nicht Petrus als schwankender Mensch ist der hier gemeinte Fels (vgl. Mt 16:22,23 - Lk 22:54-62 - Gal 2:11-16), sondern Petrus als Bekenner. Er blieb aber keineswegs der einzige Grundstein der Gemeinde Christi (Eph 2:20) noch ist er ihr eigentlicher Grund; dieser ist nach 1Petr 2:4 und 1Kor 3:11 Christus selbst. 18* griech. ekklesia = die (durch einen Herold) herausgerufene Versammlung. Nur dreimal kommt das Wort bei Mt vor (Mt 16:18 - Mt 18:17), aber über hundertmal in der Apg, den Briefen und der Offb; vor allem Paulus entfaltet eine Gemeindelehre. 19* o. besiegen. Denn Christus als die Auferstehung und das Leben (Joh 11:25 - Offb 1:17,18) wird die Glieder seiner Gemeinde keinesfalls dem Hades (Totenreich) überlassen (Phil 1:23 - 1Thes 4:15-17 - 2Kor 5:1-4)."
Mt 16:19 - Ich werde dir die Schlüssel des Königreichs der Himmel geben (20*), und was du auf Erden bindest, wird in den Himmeln gebunden sein, und was du auf Erden lösest, wird in den Himmeln gelöst sein (21*).
"20* Tatsächlich tat Petrus zuerst den Israeliten (Apg 2) und dann auch den Nichtisraeliten (Apg 10) durch seine Predigt von Jesus Christus die Tür auf, um glaubend in die Königsherrschaft Gottes einzugehen (Kol 1:13). 21* vgl. Mt 18:18 mit Anm. 22 und Joh 20:23 mit Anm. 18!"
Mt 16:20 - Dann befahl er den Schülern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei (22*).
22* vgl. Mt 9:30 mit Anm. 29!
Mt 16:21 - Von da an begann Jesus seinen Schülern zu zeigen, er müsse (23*) nach Jerusalem gehen und vieles erleiden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und [sogar] getötet werden und am dritten Tage auferweckt werden (24*).
"23* ein göttlich-heilsgeschichtliches Muss; vgl. Mt 24:6 - Mt 26:54 - Lk 24:44 - Joh 3:14 - Joh 20:9 - Apg 3:21 24* Dieser Vers deutet eine Wende an: Dominierten bisher Königsreichsproklamation und Wundertätigkeit, so wird nun immer deutlicher, dass Jesu Weg durch Sterben zum Auferstehungsleben und zur Königsherrschaft führt."
Mt 16:22 - Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm ernstlich tadelnd Vorhaltungen zu machen; er sagte: [Gott] sei dir gnädig, Herr! Auf keinen Fall soll dir das widerfahren!

Mt 16:23 - Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinweg, [tritt] hinter mich, Satan (25*)! Du bist mir ein Ärgernis (26*). Denn du hast nicht im Sinn, was göttlich, sondern was menschlich ist (27*).
"25* d.h. Widersacher, Feind 26* o. Fallstrick, Anstoß („Skandal“): Du willst mich zu Fall bringen, zum Ungehorsam verführen, vom Leidensweg abbringen! - Wie zwiespältig ist doch Petrus: seinem Glaubensbekenntnis nach ein Fels (Mt 16:18), aber im eigenen Denken menschlich, ja gottfeindlich! 27* o. dein Sinnen, Denken und Urteilen ist nicht auf Gottes, sondern der Menschen Anliegen gerichtet"
Mt 16:24 - Daraufhin sagte Jesus seinen Schülern: Will mir jemand nachfolgen (28*), der verleugne sich selbst (29*) und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.
"28* w. Will jemand hinter mir her kommen 29* o. sage sich los von sich selbst, lasse sein Ich los"
Mt 16:25 - Denn wer irgend seine Seele (30*) erretten will, wird sie verlieren; wer aber seine Seele (30*) verliert um meinetwillen, wird sie finden (31*).
"30* o. sein vom seelisch-natürlichen Wesen beherrschtes Leben; w. „psyche“ 31* vgl. Mt 10:39 mit Anmerkungen"
Mt 16:26 - Was für einen Nutzen hätte also ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne, aber Schaden nähme an seiner Seele (32*)?
32* Indem er sie durch Ichsucht „verliert“ (Mt 16:25a). - Ein Mensch hat keinen Nutzen davon, wenn er im irdisch-natürlichen Bereich seiner Seele ein Höchstmaß an Genuss und Reichtum gewährt, statt sie an Jesus zu „verlieren“; denn in Wirklichkeit verdirbt und schädigt er sie. Schon heute fügt er sich selbst Schaden zu – und erst recht im Blick auf die zukünftige Vergeltung.
Mt 16:27 - Denn der Menschensohn wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun (33*).
33* o. seinem Handeln (seiner „Praxis“); vgl. Ps 62:13 - Röm 2:6 - Offb 2:23 - Offb 22:12
Mt 16:28 - Wahrlich (34*), ich sage euch: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod gewiss nicht schmecken werden, bis sie den Menschensohn haben kommen sehen in seiner Königsherrschaft (35*).
"34* w. Amen 35* o. in seinem Königreich. Jesus sagt damit nicht, noch zu Lebzeiten einiger seiner Schüler werde das Königreich Gottes auf Erden aufgerichtet werden; er weist vielmehr auf die Vorausdarstellung seiner Reichsherrlichkeit auf dem Berg der Verklärung hin. Darum folgt auf diese Verheißung Jesu in allen drei synoptischen Evangelien unmittelbar der Bericht von seiner Verklärung (Mt 17:1 - Mk 9:2 - Lk 9:28)."

Mt 17

Zurück zur Übersicht

Mt 17:1 - Sechs Tage danach nimmt Jesus den Petrus sowie Jakobus und seinen Bruder Johannes mit sich und führt sie auf einen hohen Berg hinauf – für sich allein (1*).
1* o. abseits, in die Einsamkeit
Mt 17:2 - Und seine Gestalt veränderte sich vor ihnen (2*) und sein Angesicht strahlte [hell] wie die Sonne, seine Kleider aber wurden leuchtend weiß wie das Licht.
2* Jesus nahm die Gestalt seiner himmlischen Herrlichkeit an; er erlebte eine „Metamorphose“; vgl. Offb 1:13-16 - Apg 26:13 - Mk 9:2-8 - Lk 9:28-36 - 2Petr 1:16-19.
Mt 17:3 - Und sieh, es erschienen ihnen Mose und Elia, die unterredeten sich mit ihm.

Mt 17:4 - Da nahm Petrus das Wort und sprach zu Jesus: Herr, es ist gut (3*), dass wir hier sind; wenn du willst, werde ich hier drei Zelte errichten (4*), dir eines und Mose eines und Elia eines.
"3* o. fein, schön, angenehm („Es gefällt uns hier ausgezeichnet“). Dem Menschen gefällt Herrlichkeit ohne vorangegangenes Leid; siehe aber 1Petr 1:11 - 2Kor 4:17! 4* o. Hütten bauen (Laubhütten machen)"
Mt 17:5 - Während er noch redete, sieh, da überschattete sie eine lichte Wolke, und sieh, eine Stimme [kam] aus der Wolke; sie sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe (5*). Hört auf ihn!“
5* vgl. 2Mo 24:16 - Mt 3:17 - Mt 12:18
Mt 17:6 - Als die Schüler [das] hörten, fielen sie [nieder] auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr.

Mt 17:7 - Und Jesus trat herzu, berührte sie und sprach: Steht auf (6*) und fürchtet euch nicht!
6* o. Werdet erweckt, richtet euch auf
Mt 17:8 - Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als ihn, Jesus, allein.

Mt 17:9 - Jesus gebot ihnen [dann] beim Hinabsteigen von dem Berg: Sagt das Geschaute niemand [weiter], bis der Menschensohn aus [den] Toten erweckt ist!

Mt 17:10 - Da fragten ihn die Schüler: Warum sagen eigentlich die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse (7*)?
7* Die Frage hat wohl den Sinn: Wir haben heute Elia gesehen. Kommt nun dein Königreich? Oder muss Elia noch einmal kommen (Mal 3:23)?
Mt 17:11 - Er antwortete: Elia kommt zwar und wird alles wieder herrichten (8*).
8* o. wiederherstellen, in den richtigen Zustand versetzen
Mt 17:12 - Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen und sie haben ihn nicht erkannt (9*), sondern mit ihm getan, was sie wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie leiden.
9* d.h. als Vorläufer des Messias ernst genommen
Mt 17:13 - Da verstanden die Schüler, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen sprach (10*).
10* Jesus bestätigt also beides: einmal, dass in dem Täufer der Geist Elias wirkte, sodass Elia in Johannes schon einmal geistlicherweise gekommen ist, und zum andern, dass er auch noch einmal kommen werde, um alles (für die Aufrichtung des Reiches) vorzubereiten und herzurichten, was ja Johannes der Täufer nicht tat und was auch die kurze Erscheinung auf dem Berg nicht bewirkte.
Mt 17:14 - Als sie dann [wieder] zur Volksmenge gekommen waren, trat ein Mensch an ihn heran, warf sich vor ihm auf die Knie

Mt 17:15 - und sagte: Herr, erbarme dich meines Sohnes! Er ist nämlich mondsüchtig und hat schwer zu leiden, denn oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser.

Mt 17:16 - Und ich habe ihn zu deinen Schülern gebracht und sie konnten ihn nicht heilen.

Mt 17:17 - Jesus aber antwortete: O du ungläubiges und verdrehtes (11*) Geschlecht (12*), wie lange noch soll ich bei euch sein? Wie lange noch soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir hierher!
"11* o. verbogenes, verkehrtes 12* o. Volk, Art, Generation; vgl. Mt 12:39 - Phil 2:15"
Mt 17:18 - Und Jesus gebot ihm ernstlich (13*), da fuhr der Dämon von ihm aus und der Knabe war von jener Stunde an geheilt (14*).
"13* o. tadelte, schalt, rügte ihn (den bösen Geist). Das Wort „epitimao“ steht auch Mt 8:26 - Mt 12:16 - Mt 16:22 - Mt 19:13 14* vgl. Mk 9:14-27 - Lk 9:38-43"
Mt 17:19 - Da traten die Schüler abseits [von der Menge] an Jesus heran und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben?

Mt 17:20 - Er sagt zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens! Denn wahrlich (15*), ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn (16*), so werdet ihr zu diesem Berge sagen: Rücke von hier weg dort hinüber! - und er wird hinüberrücken (17*) und nichts wird euch unmöglich sein (18*).
"15* w. Amen 16* d.h. so lebendig und keimfähig, wenn auch zunächst klein 17* Bildliche Rede für die Überwindung von Sorgen, Schwierigkeiten, Gottwidrigem, unmöglich Scheinendem. 18* nichts, was in einer bestimmten Situation dem Willen Gottes entspricht, dem ich im Glaubensgehorsam folgen will (vgl. 1Jo 3:22 - 1Jo 5:14)"
Mt 17:21 - Aber diese Art fährt nur aus durch Gebet und Fasten (19*).
19* vgl. Mk 9:29. Vers 21 fehlt in wichtigen Handschriften.
Mt 17:22 - Als sie aber in Galiläa beieinander waren (20*), sprach Jesus zu ihnen: Der Menschensohn wird demnächst (21*) in die Hände der Menschen übergeben werden (22*)
"20* o. sich zusammendrängten, zusammen wanderten 21* o. Der Menschensohn steht im Begriff ... 22* o. ausgeliefert, überantwortet, dahingegeben werden (Mt 10:4 - Mt 26:2 - Mt 27:26 - Röm 4:25 - Röm 8:32 - 1Kor 11:23 - Gal 2:20 - Eph 5:2)"
Mt 17:23 - und sie werden ihn töten und am dritten Tag wird er auferweckt werden. Da wurden sie sehr traurig.

Mt 17:24 - Als sie nun nach Kapernaum gekommen waren, traten die Einnehmer der Tempelsteuer (23*) an Petrus heran und sagten: Zahlt euer Lehrer die Doppeldrachmen nicht?
23* w. der Doppeldrachmen (2Mo 30:13,14)
Mt 17:25 - Er sagt: Doch (24*)! Als er dann ins Haus eingetreten war, kam Jesus ihm (25*) mit den Worten zuvor: Was meinst du, Simon, von wem erheben die Könige der Erde Zölle oder Steuer – von ihren Söhnen oder von den Fremden?
"24* o. Gewiss; o ja! (eine voreilige Antwort) 25* und damit allen Erklärungsversuchen des Petrus"
Mt 17:26 - Als er sagte: Von den Fremden!, sprach Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei (26*)!
26* Jesus steht als Sohn des Vaters (mit seinen Schülern) Tempel, Sabbat und Gesetz in der Freiheit der Söhne gegenüber; dennoch bindet er sich freiwillig an Gesetz und Tempel (vgl. Gal 4:4).
Mt 17:27 - Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben (27*), geh zum See und wirf die Angel aus, und den ersten Fisch, der heraufkommt, den nimm, und hast du sein Maul geöffnet, so wirst du ein Vierdrachmenstück finden (28*); das nimm und gib es ihnen für mich und dich (29*)!
"27* o. kein Ärgernis bereiten („Skandal“) 28* einen Stater (als Tempelsteuer für Jesus und Petrus) 29* Gott zahlt selbst den vom Gesetz geforderten Preis; dies geschieht hier durch ein Wunder Gottes; es geschieht erst recht am Kreuz Jesu (Joh 19:7 - 1Petr 1:18,19)."

Mt 18

Zurück zur Übersicht

Mt 18:1 - In jener Stunde traten die Schüler zu Jesus mit der Frage (1*): Wer ist denn nun [eigentlich] der Größte im Königreich der Himmel?
1* w. indem sie sagten
Mt 18:2 - Da rief er ein kleines Kind herbei, stellte es in ihre Mitte

Mt 18:3 - und sprach: Wahrlich (2*), ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr bestimmt nicht ins Königreich der Himmel eingehen (3*).
"2* w. Amen 3* vgl. Mt 3:2 - Mt 5:3 - Mt 10:20"
Mt 18:4 - Wer sich darum selbst erniedrigt (4*) [und demütig wird] wie dieses Kindlein, der ist der Größte im Königreich der Himmel,
4* vgl. Mt 23:12 - Mt 11:29 - Phil 2:3,8
Mt 18:5 - und wer [auch nur] ein solches Kindlein aufgrund meines Namens aufnimmt, der nimmt mich auf.

Mt 18:6 - Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, ein Anstoß [zur Sünde] wird (5*), für den wäre es besser (6*), dass ihm ein Mühlstein (7*) um seinen Hals gehängt und er in der Tiefe des Meeres versenkt würde.
"5* o. zum Ärgernis („Skandal“) wird, es zu Fall bringt 6* w. nützlich, förderlich, angemessen 7* w. ein Eselsmühlstein (nicht der Stein der kleinen Handmühle, sondern der großen, durch Eselskraft getriebenen Mühle)"
Mt 18:7 - Wehe der Welt wegen der Verführungen (8*)! Die Verführungen sind ja [allerdings] notwendig (9*), doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung (8*) kommt!
"8* „skandalon“ = Anstoß zur Sünde, Ärgernis, Fallstrick (eig. losschnellendes Stellholz in der Falle) 9* o. unvermeidlich, ein Zwang (sie müssen kommen)"
Mt 18:8 - Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich zur Sünde verführt (10*), so hau sie ab und wirf sie von dir! Es ist dir besser, verstümmelt oder lahm ins Leben einzugehen, als zwei Hände oder zwei Füße besitzend in das ewige (11*) Feuer geworfen zu werden (12*).
"10* w. dir zum „Skandal“ (Ärgernis, Anstoß, Falle, Fallstrick) wird (vgl. Mt 5:29,30) 11* „aionios“ = Weltzeiten hindurch während, unermesslich; vgl. Mt 25:41 - Mt 25:46 - Röm 2:5-10 12* vgl. Mt 5:30 mit Anm. 38!"
Mt 18:9 - Und wenn dein Auge dich zur Sünde verführt (10*), so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist dir besser, einäugig ins Leben einzugehen, als zwei Augen besitzend in die Gehenna des Feuers (13*) geworfen zu werden.
"10* w. dir zum „Skandal“ (Ärgernis, Anstoß, Falle, Fallstrick) wird (vgl. Mt 5:29,30) 13* Gehenna meint zunächst das „Tal Hinnom“ südlich von Jerusalem, wo zur Leichenverbrennung ein immer währendes Feuer unterhalten wurde (Jes 66:24). Dieses Feuer wird zum Bild für Gottesgerichte in kommenden Weltzeiten (Äonen). Vgl. Mt 5:22 - Mt 5:29,30 - Mt 10:28 - Mt 23:15 - Mt 23:33."
Mt 18:10 - Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel in den Himmeln schauen allezeit das Angesicht meines Vaters in den Himmeln.

Mt 18:11 - Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zur retten (14*).
14* Vers 11 fehlt in wichtigen Handschriften.
Mt 18:12 - Was meint ihr wohl: Wenn einem Menschen 100 Schafe gehören und eines davon sich verirrt, wird er nicht die 99 auf den Bergen lassen und hingehen und das verirrte suchen?

Mt 18:13 - Und wenn es geschieht, dass er's findet – wahrlich (15*), ich sage euch -, so freut er sich über dieses mehr als über die 99, die sich nicht verirrt hatten.
15* w. Amen
Mt 18:14 - Ebenso ist es nicht die Absicht (16*) eures Vaters in den Himmeln, dass eines dieser Kleinen verloren gehe (17*).
"16* o. Wille, Wunsch, Begehren, Entschluss 17* Es ist keineswegs nur an kleine Kinder zu denken, sondern auch an Anfänger im Glauben (V.6!) sowie an die Geringen, Verirrten, Armen im weitesten Sinn."
Mt 18:15 - Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so geh hin und stelle ihn zur Rede (18*); [das geschehe] zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen;
18* o. überführe ihn, halte es ihm vor, weise es ihm nach, weise ihn zurecht; vgl. 3Mo 19:17
Mt 18:16 - hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit „auf [der Aussage von] zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache Bestand habe“ (19*).
19* vgl. 5Mo 19:15 - 1Tim 5:19
Mt 18:17 - Hört er aber [auch] nicht auf sie, so sage es der Gemeinde; hört er auch nicht auf die Gemeinde, so sieh ihn an wie den Heiden (20*) und den Zöllner (21*).
"20* w. so sei er dir wie der Heide ... 21* d.h. wie einen, der außerhalb der Gemeinde steht"
Mt 18:18 - Wahrlich (2*), ich sage euch: Was immer ihr auf Erden bindet, wird [auch] im Himmel gebunden sein, und was immer ihr auf Erden löst, wird [auch] im Himmel gelöst sein (22*).
"2* w. Amen 22* Die Schüler und Apostel Jesu können Menschen zwar niemals nach Gutdünken die göttliche Vergebung zusprechen oder verweigern, doch sie dürfen die Grundbedingungen erkennen und anwenden, unter denen Gott vergibt. Vgl. Mt 16:19! Beispiele des „Bindens“ finden sich in 1Kor 5:4,5 - 1Tim 1:20, des „Lösens“ in Apg 16:31 - Röm 10:9 - 1Jo 1:9. S.a. Apg 15:7-11 und Joh 20:23!"
Mt 18:19 - Wahrlich (2*), weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden in einem Gebetsanliegen (23*) übereinstimmen, so wird es ihnen zuteil werden von meinem Vater in den Himmeln (24*).
"2* w. Amen 23* w. in irgendeiner Sache, um die sie bitten wollen 24* Immer gilt allerdings 1Jo 5:14. Bei Wunschgebeten ist hinzuzufügen: „wenn es dein Wille ist“. Vgl. Mt 17:20."
Mt 18:20 - Denn wo zwei oder drei versammelt sind zu meinem Namen hin (25*), da bin ich mitten unter ihnen.
25* d.h. um mir im Glauben persönlich zu begegnen
Mt 18:21 - Dann trat Petrus herzu und sprach zu ihm: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, wenn er gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?

Mt 18:22 - Jesus spricht zu ihm: Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebzigmal sieben[mal] (26*).
26* Das wäre 490-mal. Vielleicht ist hier an Dan 9:24 zu denken: Siebzig Siebener (70 Jahrwochen = 490 Jahre) sind über Juda und Jerusalem verhängt, bis die Sünde abgetan ist. Das würde bedeuten: Solange es Sünde gibt, also unbegrenzt, soll man vergeben. - Andere erinnern hier an 1Mo 4:24 als an ein negatives Gegenbeispiel (und übersetzen 70-mal 7 mit „77-mal“): Lamech will nicht 7-mal, sondern 77-mal Rache üben.
Mt 18:23 - Darum ist das Königreich der Himmel einem König gleich (27*), der mit seinen Knechten (28*) abrechnen wollte.
"27* w. einem Menschen, einem König, gleichgemacht worden 28* w. Sklaven (so auch Mt 18:26-33). Solche konnten als Beamte o. Statthalter tätig sein."
Mt 18:24 - Als er nun mit der Abrechnung begonnen hatte, wurde einer zu ihm gebracht, der [ihm] 10 000 Talente (29*) schuldig war.
29* Eine riesige Schuldsumme von etwa 25 Millionen Euro. Zum Vergleich Das Jahresgehalt von Herodes Antipas betrug etwa 200 Talente = 0,5 Millionen Euro (F. Rienecker).
Mt 18:25 - Da er aber nichts besaß, um [die Schuld] zurückzuzahlen, gab der Herr Befehl, ihn und [seine] Frau und die Kinder und all seine Habe zu verkaufen und [damit] Zahlung zu leisten (30*).
30* den Erlös zum Abtragen der Schuld zu verwenden
Mt 18:26 - Da fiel der Knecht nieder, grüßte ihn ehrfurchtsvoll und sprach: Hab Geduld mit mir und ich werde dir alles zurückzahlen!

Mt 18:27 - Da gab, im Innersten von Erbarmen bewegt (31*), der Herr jenes Knechtes ihn los und die Darlehenssumme erließ er ihm [auch].
31* vgl. Mt 9:36 - Mt 14:14 - Mt 15:32 - Mt 20:34 - Lk 15:20
Mt 18:28 - [Kaum] aber war er hinausgegangen, fand jener Knecht einen seiner Mitknechte, der ihm 100 Denare (32*) schuldete. Und er packte ihn, würgte ihn und sprach: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist!
32* o. 100 Silbermünzen = 40 bis 50 Euro
Mt 18:29 - Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn: Hab Geduld mit mir und ich werde es dir zurückzahlen!

Mt 18:30 - Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er die Schuld bezahlt hätte.

Mt 18:31 - Als seine Mitknechte nun sahen, was geschehen war, wurden sie sehr traurig und sie kamen und schilderten ihrem Herrn genau alles, was vorgefallen war (33*).
33* w. geschehen war
Mt 18:32 - Darauf [lässt] sein Herr ihn herbeirufen und er sagt zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich [darum] gebeten hast;

Mt 18:33 - hättest nicht auch du mit deinem Mitknecht Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?

Mt 18:34 - Und sein Herr wurde zornig und übergab ihn den Peinigern (34*), bis er die ganze Schuld zurückbezahlt hätte.
34* o. Prüfern. Das Wort ist abgeleitet von „basanizo“ = die Echtheit prüfen, untersuchen, erforschen, verhören (auch mit Zwang), peinigen.
Mt 18:35 - So wird mein himmlischer Vater es auch mit euch machen, wenn ihr nicht [einander] vergebt, [und zwar] ein jeder seinem Bruder von Herzen (35*).
35* vgl. Mt 6:12 - Mt 6:14,15 - Eph 4:32 - Kol 3:13

Mt 19

Zurück zur Übersicht

Mt 19:1 - Und es geschah: Als Jesus diese Reden (1*) vollendet hatte, brach er auf (2*) von Galiläa und gelangte in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordans [wandernd] (3*).
"1* w. diese Worte (vgl. Mt 7:28) 2* o. machte er sich auf, begab er sich fort 3* Jesus zog durch das Ostjordanland (Peräa) nach Judäa."
Mt 19:2 - Und es folgten ihm große Volksmengen (4*) und er heilte sie dort.
4* o. zahlreiche Volkshaufen (Scharen) (Mt 4:25 - Mt 13:2)
Mt 19:3 - Da traten Pharisäer an ihn heran, sie versuchten ihn (5*) und sprachen: Ist es einem Mann (6*) wohl erlaubt, seine Frau aus jedem [beliebigen] Grund zu entlassen (7*)?
"5* o. stellten ihn auf die Probe. Sie hofften, Jesus in den Streit der jüdischen Schriftgelehrten hineinziehen zu können, die eine Scheidung teils nur wegen Ehebruchs, teils wegen jeder Kleinigkeit erlaubten. Jesus aber weist auf Gottes ursprüngliche Ordnung hin. 6* w. einem Menschen 7* o. loszugeben, fortzuschicken"
Mt 19:4 - Er aber antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer von Anfang an „männlich und weiblich sie hervorgebracht“

Mt 19:5 - und gesagt hat: „Darum wird ein Mann (8*) Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen (9*), und die zwei sollen zu einem Fleisch werden“ (10*)?
"8* w. ein Mensch 9* o. fest haften, kleben, mit ihr fest zusammengefügt o. verbunden sein (zusammengeleimt sein) 10* vgl. 1Mo 1:27 - 1Mo 2:24"
Mt 19:6 - Also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammen ins Joch gespannt hat (11*), das soll der Mensch nicht scheiden.
11* o. zusammengefügt, -gespannt, -gebunden hat
Mt 19:7 - Sie sagen zu ihm: Warum hat dann [aber] Mose geboten, [ihr] einen Scheidebrief zu geben und sie zu entlassen (7*)?
7* o. loszugeben, fortzuschicken
Mt 19:8 - Er spricht zu ihnen: Wegen der Härte (12*) eurer Herzen hat Mose euch erlaubt, eure Frauen zu entlassen (7*); von Anfang an aber ist es nicht so gewesen (13*).
"12* o. Mit Rücksicht auf den Starrsinn, die Verstocktheit 13* o. ursprünglich aber ist es nicht so geschehen"
Mt 19:9 - Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt (14*) – es sei denn wegen Unzucht – und eine andere heiratet, bricht die Ehe (15*).
"14* o. losgibt, loslässt, wegschickt, verstößt 15* Zwei Scheidungsgründe lässt das NT gelten: Unzucht (Hurerei) sowie die Weigerung eines Ungläubigen, mit dem gläubigen Ehepartner noch länger zusammenzubleiben; vgl. Mt 5:32 - 1Kor 7:10,11 - 1Kor 7:15."
Mt 19:10 - Da sagen seine Schüler zu ihm: Wenn das Rechtsverhältnis (16*) des Mannes (17*) gegenüber der Frau so ist, dann ist es nicht vorteilhaft (18*) zu heiraten.
"16* o. der Rechtsgrund, Klagegrund 7* w. des Menschen 18* o. nützlich, förderlich, zweckmäßig. Die Antwort zeigt bereits die menschliche Herzenshärte: Bei so strengen Regeln heirate ich lieber gar nicht!"
Mt 19:11 - Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort (19*), sondern [nur die], denen es gegeben ist (20*).
"19* haben Raum (in ihrem Innern), um es aufzunehmen 20* Gemeint ist wohl das folgende Wort (Mt 19:12)."
Mt 19:12 - Denn es gibt zur Ehe Unfähige (21*), die aus dem Mutterleib so geboren worden sind, und es gibt zu Ehe Unfähige (21*), die von den Menschen unfähig gemacht worden sind, und es gibt zur Ehe Unfähige (21*), die um des Königreichs der Himmel willen sich selbst zur Ehe unfähig gemacht haben (22*). Wer es fassen kann, der fasse es (23*)!
"21* w. Entmannte, Verschnittene, „Eunuchen“ 22* Diese Worte sind „so wenig wörtlich gemeint wie Mt 5:29,30“ (J. Schniewind). Jesus weist darauf hin, dass es tatsächlich Gründe geben kann, auf die Ehe zu verzichten: wegen natürlicher Veranlagung, dem Druck der menschlichen Verhältnisse o. freiwillig um des Gottesreiches willen (vgl. 1Kor 7:1,2 - 1Kor 7:17 - 1Kor 7:26-35). 23* o. Wer dem (innerlich) Raum geben kann, der tue es"
Mt 19:13 - Dann wurden Kindlein zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete. Die Schüler aber machten denen [die sie brachten], heftige Vorwürfe (24*).
24* o. tadelten, schalten, rügten sie, drohten ihnen, fuhren sie an (vgl. Mt 8:26 - Mt 12:16 - Mt 16:22 - Mt 17:18)
Mt 19:14 - Jesus aber sprach: Lasst die Kindlein [in Ruhe] und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! Denn solchen [wie ihnen] (25*) gehört das Königreich der Himmel.
25* o. Derartigen, so Beschaffenen (vgl. Mt 18:1-4 - Mt 5:3)
Mt 19:15 - Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, zog er von dort weiter (26*).
26* vgl. Mk 10:13-16 - Lk 18:15-17
Mt 19:16 - Und sieh, einer kam zu ihm und sagte: Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erlangen?

Mt 19:17 - Er aber sprach zu ihm. Was fragst du mich nach dem Guten? Einer ist der Gute [nämlich Gott] (27*). Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!
27* vgl. Mk 10:18 sowie die Aussage „Gott (der Herr) ist gut“ in Ps 73:1 - Ps 100:5 - Ps 106:1 - Ps 107:1 - Ps 119:68 - Ps 145:9
Mt 19:18 - Er sagt zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: „Du sollst nicht töten - nicht ehebrechen - nicht stehlen - nicht in lügnerischer Weise Falsches aussagen -

Mt 19:19 - ehre Vater und Mutter – du sollst deinen Nächten lieben wie dich selbst." (28*)
28* vgl. 2Mo 20:12-16 - 3Mo 19:18. Auf dem Boden des Gesetzes Israels führt das Halten der Gebote, das Tun guter Werke, zum Leben in der Gemeinschaft mit Gott (vgl. 3Mo 18:5 - Lk 10:28 - Röm 10:5 - Gal 3:12 - Mt 25:40 - Mt 25:46), auf dem Boden der Gnade aber allein der Glaube (vgl. Joh 3:36 - Joh 5:4 - Gal 3:11 - 1Tim 1:14-16). S. a. Mt 19:29!
Mt 19:20 - Da sagt der junge Mann zu ihm: Das alles habe ich wachsam beobachtet und befolgt; was fehlt mir noch?

Mt 19:21 - Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst (29*), so geh hin, verkaufe deinen Besitz (30*) und gib [den Erlös] den Armen, so wirst du einen Schatz in den Himmeln haben (31*); dann komm [und] folge mir nach!
"29* wie der himmlische Vater vollkommen ist (Mt 5:48), der sich in Christus ganz für die Welt geopfert hat 30* o. dein Hab und Gut, deine Güter 31* vgl. Mt 5:12!"
Mt 19:22 - Als aber der junge Mann das Wort gehört hatte, ging er traurig weg; denn er hatte viele Güter erworben (32*).
32* besaß ein großes Vermögen (zahlreiche Besitztümer)
Mt 19:23 - Jesus aber sprach zu seinen Schülern: Wahrlich (33*), ich sage euch: [Nur] schwer wird ein Reicher in das Königreich der Himmel eingehen (34*).
"33* w. Amen 34* denn durch Stolz und Geiz ist er besonders gefährdet; vgl. aber Mt 27:57 - Apg 16:14 - Apg 17:4 - 1Tim 6:17-19"
Mt 19:24 - Wiederum aber sage ich euch: Leichter kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurch als ein Reicher ins Königreich Gottes hinein!

Mt 19:25 - Als die Schüler [das] hörten, erschraken sie sehr (35*) und sprachen: Wer kann dann [überhaupt] gerettet werden?
35* o. waren sie sehr erschüttert, ganz außer sich
Mt 19:26 - Da blickte Jesus [sie] an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist das [allerdings] unmöglich; bei Gott aber ist alles möglich (36*).
36* vgl. 1Mo 18:14 - Hi 42:2 - Lk 1:37 - Eph 2:8. S.a. Mk 10:25 mit Anm. 26!
Mt 19:27 - Da nahm Petrus das Wort und sagte zu ihm: Sieh, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun [dafür] zuteil werden?

Mt 19:28 - Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich (33*), ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt (37*), wenn der Menschensohn auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch selbst auf 12 Thronen sitzen, richtend die 12 Stämme Israels (38*).
"37* nicht eines Einzelnen (Joh 3:3 - Tit 3:5), sondern des Volkes Israel (Jes 66:7,8 - Sach 12:10 - Mt 24:30 - Röm 11:25,26) als Beginn der Welterneuerung im messianischen Königreich 38* „Richten“ heißt: urteilen, entscheiden, Recht sprechen, im weiteren Sinn auch: Recht schaffen, regieren (vgl. Offb 20:4 - 1Kor 6:2)."
Mt 19:29 - Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter [oder Frau] (39*) oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird hundertfältig [Erstattung] empfangen und ewiges Leben als Erbteil erhalten (40*).
"39* „oder Frau“ fehlt in wichtigen Handschriften 40* vgl. Mk 10:28-30 - Lk 18:28-30 - 1Tim 4:8"
Mt 19:30 - Viele Erste aber werden Letzte sein und Letzte Erste (41*).
41* Dies wird im nun folgenden Gleichnis näher erläutert.

Mt 20

Zurück zur Übersicht

Mt 20:1 - Denn das Königreich der Himmel gleicht einem Hausherrn (1*), der gleich in der Morgenfrühe ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben (2*).
"1* w. einem Menschen, einem Hausherrn 2* o. gegen Lohn einzustellen, zu dingen"
Mt 20:2 - Und nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar (3*) für den Tag übereingekommen war, schickte er sie in seinen Weinberg.
3* römische Silbermünze im Wert von etwa 80 Goldpfennigen
Mt 20:3 - Um die dritte Stunde (4*) ging er [wieder] aus und sah andere arbeitslos auf dem Marktplatz stehen
* 4 nach Sonnenaufgang (etwa um 9 Uhr)
Mt 20:4 - und er sprach zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg, und was gerecht ist, werde ich euch geben.

Mt 20:5 - Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und die neunte Stunde und machte es ebenso.

Mt 20:6 - Als er dann um die elfte [Stunde] ausging, fand er [wieder] andere, die herumstanden, und er sagt zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag, ohne zu arbeiten (5*)?
5* o. untätig, müßig, arbeitslos
Mt 20:7 - Sie entgegnen ihm: Weil uns niemand eingestellt hat (6*). Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg!
6* o. gedungen, gegen Lohn angeworben hat
Mt 20:8 - Als es aber Abend geworden war, sagte der Herr des Weinbergs seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter [herbei] und zahle ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten bis zu den ersten!

Mt 20:9 - Und es kamen die um die elfte Stunde [Angeworbenen] und erhielten je einen Denar.

Mt 20:10 - Als dann die ersten [an die Reihe] kamen, meinten sie, dass sie mehr bekommen würden; doch auch sie erhielten je einen Denar.

Mt 20:11 - Als sie [ihn] aber empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn

Mt 20:12 - und sprachen: Diese letzten haben [nur] eine Stunde gearbeitet (7*) und du hast sie uns gleich gemacht, die wir des Tages Last und Hitze (8*) ertragen haben!
"7* o. geschafft, gemacht 8* o. Sonnenglut, heißen Ostwind"
Mt 20:13 - Er aber antwortete einem von ihnen: Freund (9*), ich tue dir nicht unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart (10*)?
"9* o. Gefährte, Genosse, mein Lieber 10* o. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen"
Mt 20:14 - Nimm, was dein ist, und geh! Ich will aber diesem letzten so viel geben wir dir.

Mt 20:15 - Oder ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich so gütig bin (11*)?
11* w. weil ich gut bin
Mt 20:16 - So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte (12*).
12* Ebenso murrten die Pharisäer und Schriftgelehrten (die sich für „Erste“ hielten) über Jesu Umgang mit Sündern (Lk 5:30). Und wie schwer fiel es später vielen frommen Israeliten, zu akzeptieren, dass Heidenchristen (den „Letzten“) die gleiche Gnade zuteil werden sollte wie ihrem Volk, das zuerst berufen worden war und sich jahrhundertelang unter Gesetz abgemüht hatte, Gott zu gefallen (Apg 11:1-3 - Apg 13:44-46).
Mt 20:17 - Als nun Jesus nach Jerusalem hinaufzog (13*), nahm er die zwölf Schüler beiseite, für sich [allein], und sprach auf dem Wege zu ihnen:
13* Es ist biblischer Sprachgebrauch, dass man nach Jerusalem hinaufzieht (2Sam 19:35 - Sach 14:17 - Mk 15:41 - Lk 19:28 - Joh 11:55 - Apg 11:2 - Gal 1:17,18), während man z.B. nach Ägypten hinabzieht (1Mo 26:2 - 1Mo 46:3,4 - Jes 31:1 - Apg 7:15). Dies hat nicht nur geografische, sondern auch symbolische Bedeutung.
Mt 20:18 - Sieh, wir gehen hinauf nach Jerusalem und der Menschensohn wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten übergeben werden (14*) und sie werden ihn zum Tode verurteilen,
14* o. ausgeliefert, preisgegeben, überantwortet werden
Mt 20:19 - ja, sie werden ihn den Heiden (15*) übergeben, dass sie [ihn] verspotten (16*) und auspeitschen (17*) und kreuzigen, und am dritten Tag wird er auferweckt werden (18*).
"15* o. Nationen (Nichtisraeliten), d.h. den Römern 16* o. ihren Mutwillen mit ihm treiben 17* o. geißeln 18* vgl. Mt 16:21 - Mt 17:22,23"
Mt 20:20 - Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus (19*) mit ihren Söhnen an ihn heran, warf sich huldigend zu seinen Füßen nieder und erbat etwas von ihm.
19* Jakobus und Johannes (Mk 10:35)
Mt 20:21 - Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, dass diese meine beiden Söhne in deinem [kommenden] Königreich [bei dir] sitzen sollen – einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken!

Mt 20:22 - Jesus aber antwortete: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde (20*)? Sie sagen zu ihm: Wir können es.
20* o. den Becher trinken, den ich demnächst trinken soll? Das heißt: Ist euch bewusst, dass der Weg zur Königsherrschaft über das Leiden führt (1Petr 1:11)?
Mt 20:23 - Er entgegnet ihnen: Meinen Kelch sollt ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu vergeben, ist nicht meine Sache; vielmehr [wird es jenen zuteil], denen es bereitet ist von meinem Vater.

Mt 20:24 - Als die Zehn [das] hörten, ärgerten sie sich (21*) über die zwei Brüder.
21* o. wurden sie unwillig, zornig, erregt
Mt 20:25 - Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher der Weltvölker sie als die Herren unterjochen und dass die Großen gewalttätig gegen sie vorgehen (22*).
22* o. sie ihre Macht fühlen lassen.
Mt 20:26 - Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener (23*) sein
23* o. Gehilfe, „Diakon“
Mt 20:27 - und wer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.

Mt 20:28 - So ist [ja auch] der Menschensohn nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen (24*) und sein Leben (25*) zu geben als Lösegeld für viele (26*).
"24* w. „Diakon“ zu sein 25* w. seine Seele 26* vgl. 1Tim 2:6 - Tit 2:14 - 1Petr 1:18,19"
Mt 20:29 - Als sie dann aus Jericho hinausgingen, folgte ihm eine große Volksmenge.

Mt 20:30 - Und sieh, zwei Blinde saßen am Wege; als sie hörten, Jesus gehe vorüber, schrien sie: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!

Mt 20:31 - Die Volksmenge aber gebot ihnen drohend (27*) zu schweigen; sie aber schrien umso mehr (28*): Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!
"27* o. tadelnd, scheltend 28* o. nur noch lauter"
Mt 20:32 - Da blieb Jesus stehen, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll?

Mt 20:33 - Sie sagen zu ihm: Herr, dass unsere Augen aufgetan werden!

Mt 20:34 - Da berührte Jesus, von Erbarmen bewegt, ihre Augen und sofort wurden sie [wieder] sehend (29*) und folgten ihm nach.
29* o. blickten sie auf, sahen sie (wieder)

Mt 21

Zurück zur Übersicht

Mt 21:1 - Als sie sich dann Jerusalem genähert hatten und nach Bethfage hin an den Ölberg gekommen waren, da entsandte Jesus zwei [seiner] Schüler;

Mt 21:2 - er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das euch gegenüber[liegt], und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden vorfinden und ein Füllen (1*) bei ihr; bindet [sie] los und bringt [sie] zu mir!
1* o. Fohlen (junges Tier)
Mt 21:3 - Und wenn jemand etwas zu euch sagt (2*), so sprecht: Der Herr (3*) bedarf ihrer, und sofort wird er sie ziehen lassen (4*).
"2* euch zur Rede stellen sollte 3* griech. kyrios: Würdename Jesu und Gottes, er entspricht dem alttestamentlichen JAHWE = der Ewigseiende (Mt 7:21 - Mt 8:2 - Mt 11:25 - Apg 2:36 - Offb 17:14). 4* w. senden. Es kann der Besitzer der Tiere gemeint sein oder auch Jesus, der sie umgehend zurückschickt (so Mk 11:3)."
Mt 21:4 - Dies aber ist geschehen, damit erfüllt würde (5*), was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht:
5* vgl. Mt 2:15!
Mt 21:5 - „Sagt der Tochter Zion (6*): Sieh, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einem Esel reitend, und [zwar] auf einem Füllen (1*), dem Jungen des Lasttiers.“ (7*)
"1* o. Fohlen (junges Tier) 6* Gemeint ist die Stadt Zion, Gottes Stadt (Jerusalem). 7* w. dem Sohn des unter dem Joch Gehenden. Vgl. Jes 62:11 - Sach 9:9 - Mk 11:1-7!"
Mt 21:6 - Da gingen die Schüler hin und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte;

Mt 21:7 - sie brachten die Eselin und das Füllen und legten die Kleider auf sie und er setzte sich darauf.

Mt 21:8 - Die sehr zahlreiche Menge aber breitete ihre Kleider auf dem Wege aus; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten [sie] auf den Weg (8*).
8* o. breiteten sie auf dem Wege aus
Mt 21:9 - Die Volksmengen aber – die vor ihm her gehenden und die nachfolgenden – riefen laut und sprachen: „Hosianna (9*) dem Sohn Davids! Gesegnet (10*), der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in den Höhen (11*)!“
"9* d.h. „Rette doch, (Herr) gib doch Heil!“ (Ps 118:25) 10* o. Gepriesen, gelobt 11* Ps 118:26 - Mt 23:39"
Mt 21:10 - Und als er in Jerusalem eingezogen war, geriet die ganze Stadt in Bewegung (12*) und man fragte: Wer ist dieser?
12* o. Erschütterung, Erregung, Beben
Mt 21:11 - Die Volksmengen aber sagten: Dies ist der Prophet Jesus (13*) von Nazareth in Galiläa!
13* Jesus ist Prophet und zugleich noch viel mehr: Messias und Sohn Gottes (5Mo 18:15 - Joh 4:19 - Joh 4:25,26 - Joh 1:49).
Mt 21:12 - Und Jesus ging in den Tempel hinein und er warf alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften; die Tische der Geldwechsler stürzte er um wie auch die Sitze der Taubenverkäufer (14*).
14* Jesus wurde nicht etwa vom Zorn übermannt, vielmehr macht er seinen Messiasanspruch geltend. „Tempelreinigung ist königliche Tat“ schreibt K. Bornhäuser und erinnert an Hiskia und Josia. In Jesu Tagen war der Tempel Gottes zwar nicht zum Götzentempel verkommen (2Kö 23:4), wohl aber zum Kaufhaus (Joh 2:16) und zur „Höhle für Räuber“ (Mt 21:13). - Joh 2:13-16 dürfte eine frühere Tempelreinigung beschreiben, dagegen Mt 21:12,13 - Mk 11:15-17 - Lk 19:45,46 eine spätere.
Mt 21:13 - Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus soll ein Haus des Gebetes heißen“; ihr aber macht es zu einer Höhle für Räuber (15*).
15* vgl. Jes 56:7 - Jer 7:11! Der Vorwurf „Räuberhöhle“ richtet sich an die Hohenpriester (Mk 11:18) und bedeutet hier wohl soviel wie „Zufluchtsort für Zeloten“ (gewalttätige Eiferer gegen die Römer).
Mt 21:14 - Auch kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm und er heilte sie.

Mt 21:15 - Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat (16*), und die Kinder, die im Tempel laut riefen: „Hosianna dem Sohn Davids!“ (17*), da ärgerten sie sich (18*)
"16* o. die staunenswerten Taten, die er vollbrachte 17* vgl. Mt 21:9! 18* o. da wurden sie zornig, erregt, unwillig (Mt 20:24)"
Mt 21:16 - und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber spricht zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: „Aus dem Munde von Unmündigen und Säuglingen hast du [dir] Lob zubereitet“ (19*)?
19* vgl. Ps 8:3!
Mt 21:17 - Und er ließ sie stehen (20*) und ging aus der Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete dort.
20* o. verließ sie, ließ sie zurück
Mt 21:18 - Als er aber in der Morgenfrühe wieder in die Stadt ging, hatte er Hunger.

Mt 21:19 - Da erblickte er einen einzelnen Feigenbaum am Wege; er ging auf ihn zu und fand an ihm nichts als nur Blätter. Da spricht er zu ihm: Fortan wachse (21*) keine Frucht mehr aus dir für [dieses] Weltzeitalter (22*)! Und sogleich wurde der Feigenbaum dürr und trocken (23*).
"21* w. entstehe, werde 22* w. für den Äon. Jesus unterscheidet das gegenwärtige Weltzeitalter vom kommenden (Mt 12:32). Das jüdische Volk, das mit dieser Symbolhandlung gemeint ist, wurde keineswegs für immer, in alle Ewigkeit, von Jesus verflucht; sein Gerichtswort betrifft nur das gegenwärtige böse Zeitalter (Gal 1:4). An dessen Ende, bei Jesu Wiederkunft, wird Israel errettet werden und endlich Frucht bringen (Mt 23:39 - Mt 19:28 - Röm 11:25-29). Vgl. auch Mk 11:13! 23* Er verlor Saft und Kraft zur Fruchtbarkeit."
Mt 21:20 - Und die Schüler, die es sahen, wunderten sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich vertrocknet?

Mt 21:21 - Jesus antwortete ihnen: Wahrlich (24*), ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt (25*), so werdet ihr nicht allein das am Feigenbaum [Geschehene] tun (26*), sondern wenn ihr zu diesem Berge [dort] sagt: „Heb dich empor und wirf dich ins Meer“, so wird es geschehen (27*).
"24* w. Amen 25* o. Wenn ihr Glauben habt ohne Bedenken, Zaudern, Zwiespalt, Schwanken 26* d.h. in Gottes Auftrag Fluch androhen o. verhängen können (Apg 8:20 - Gal 1:8,9) 27* Viele christliche Biographien und Missionsberichte enthalten Beispiele dafür, wie Berge von Schwierigkeiten, die sich dem Wirken Gottes entgegenstellten, durch Glauben und Gebet überwunden wurden."
Mt 21:22 - Und alles, was ihr glaubend im Gebet erbittet, werdet ihr empfangen (28*).
28* Dies ist keine Verheißung für Wunsch- und Willkürgebete, sondern für den Glaubensgehorsam (Röm 1:5), der nach Gottes Willen fragt (Mt 18:19 - 1Jo 5:14).
Mt 21:23 - Als er dann in den Tempel gekommen war, traten, während er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes an ihn heran; sie sagten: In welcher Vollmacht (29*) tust du dies? Wer hat dir diese Vollmacht gegeben (30*)?
"29* o. Mit welcher Berechtigung, Befugnis, Erlaubnis 30* d.h. Wer hat dir, dem Zimmermann (Mk 6:3), gestattet, den Tempel zu reinigen und im Tempel zu heilen und zu lehren?"
Mt 21:24 - Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen (31*). Wenn ihr mir das beantwortet (32*), werde auch ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich dies tue.
"31* Gern beantwortete Jesus Fragen seiner Gegner mit Gegenfragen: Mt 15:3 - Mt 19:4,5 - Mt 21:16 - Mt 21:25 - Mt 22:20 - Mt 22:31 - Mt 22:42 32* w. sagt"
Mt 21:25 - Woher stammte die Taufe des Johannes - vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich: Sagen wir „vom Himmel“, so wird er uns entgegnen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?

Mt 21:26 - Sagen wir aber „von Menschen“, so haben wir die Volksmenge zu fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten.

Mt 21:27 - Und sie antworteten Jesus: Wir wissen es nicht (33*). Da sprach er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue.
33* Die Jesus in die Enge treiben wollten, werden nun selbst in die Enge getrieben.
Mt 21:28 - Was meint ihr aber (34*)? Ein Mensch hatte zwei Söhne (35*) und er wandte sich an den ersten und sprach: Kind, geh hin, arbeite heute im Weinberg!
"34* o. Wie kommt euch (Folgendes) vor, welchen Anschein hat es (in euren Augen) 35* w. Kinder"
Mt 21:29 - Er gab zur Antwort: Ich will nicht (36*)! Später aber bereute er's und ging hin.
36* o. Ich mag nicht (Ich habe keine Lust)
Mt 21:30 - Dann wandte er sich dem andern zu und sprach ebenso. Der aber antwortete: „Ja, Herr!“ (37*) - und ging nicht hin.
37* w. „Ich, Herr!“
Mt 21:31 - Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen: Der erste! Da spricht Jesus zu ihnen: Wahrlich (24*), ich sage euch: Die Zöllner und die Huren kommen vor euch ins Königreich Gottes hinein (38*)!
"24* w. Amen 38* Große Sünder gelangen eher zur Umkehr als Selbstgerechte."
Mt 21:32 - Denn Johannes ist zu euch gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit [zu zeigen] (39*), und ihr habt ihm nicht geglaubt; die Zöllner und die Huren aber haben ihm geglaubt; ihr aber habt [das] gesehen, [doch] habt ihr auch danach keine Reue gezeigt, um ihm zu glauben (40*).
"39* w. auf (o. mit) dem Weg der Gerechtigkeit 40* In anderen Grundtexthandschriften wird der Ja sagende Sohn an erster Stelle genannt und der Nein sagende (der aber des Vaters Willen tut) an zweiter Stelle. F. Rienecker meint, diese Reihenfolge entspreche besser dem was Jesus zeigen will. Die führende Geistlichkeit Israels, die Gottes Gesetz bejahte, sagte Nein zu Johannes und zu Jesus; viele Sünder aber, die durch ihren Lebenswandel Gottes Gesetz verneinten, sagten Ja zur Taufe des Johannes und zum Sünderheiland."
Mt 21:33 - Hört ein anderes Gleichnis: Da war ein Hausherr (41*), der einen Weinberg pflanzte (42*); er umgab ihn ringsum mit einem Zaun (43*) und grub darin eine Kelter und baute einen Turm; dann verpachtete er ihn an Weingärtner und reiste in die Fremde.
"41* w. ein Mensch, ein Hausherr 42* vgl. Jes 1:8 - Jes 5:1-7 - Jer 12:10 - Hos 2:17 - Lk 13:6 43* o. Umfriedung, Hecke, Steinwall, Mauer"
Mt 21:34 - Als nun die Zeit der Fruchtreife (44*) nahte, sandte er seine Knechte (45*) zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte in Empfang nähmen.
"44* w. die Zeit der Früchte (d.h. der Weinlese) 45* w. Sklaven (so auch Mt 21:35,36)"
Mt 21:35 - Da ergriffen die Weingärtner seine Knechte: einen verprügelten sie, einen anderen schlugen sie tot (46*), einen anderen steinigten sie.
46* w. töteten sie
Mt 21:36 - Wiederum schickte er andere Knechte, mehr [an Zahl] als die ersten, doch sie machten es genauso mit ihnen.

Mt 21:37 - Zuletzt (47*) aber sandte er seinen Sohn zu ihnen (48*) und sagte [sich]: Meinen Sohn werden sie [doch wohl] respektieren (49*)!
"47* o. noch später, schließlich 48* vgl. Gal 4:4 - Hebr 1:1,2 49* ihm Achtung o. Scheu entgegenbringen. In menschlichen Zügen wird hier dargestellt, wie sich Gott mehr und mehr um Israel mühte. Dies schließt die andere, göttliche Seite nicht aus: Gott hat von jeher den Kreuzestod Christi vorausgesehen und zum Heil der Welt eingeplant (1Petr 1:19,20 - Joh 3:16)."
Mt 21:38 - Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander (50*): Dies ist der Erbe! Auf, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen (51*)!
"50* o. sagten sie bei sich 51* o. in Besitz nehmen (w. haben, behalten)"
Mt 21:39 - Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn (52*).
52* Jesus weissagt seinen eigenen Tod in Gleichnisform
Mt 21:40 - Was wird nun der Herr des Weinbergs, wenn er kommt, mit jenen Weingärtnern machen?

Mt 21:41 - Sie sagen zu ihm: Er wird die Bösen böse zugrunde richten und den Weinberg an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zu ihren bestimmten [Ernte-]Zeiten abliefern.

Mt 21:42 - Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr noch nie in den Schriften gelesen: „Der Stein, den die Bauleute verworfen hatten (53*), der ist zum Eckstein geworden; vom Herrn aus ist das geschehen (54*) und es ist wunderbar (55*) in unseren Augen“ (56*)?
"53* o. als unbrauchbar verschmäht hatten 54* o. ist er das geworden 55* o. und er ist wunderbar ... 56* Ps 118:22,23 - Apg 4:11 - 1Petr 2:4-8. Immer wieder wirft Jesus seinen gelehrten Gegnern vor, die heiligen Schriften weder aufmerksam gelesen noch recht verstanden zu haben (Mt 12:3 - Mt 12:5 - Mt 19:4 - Mt 21:16 - Mt 21:42)."
Mt 21:43 - Darum sage ich euch: Das Königreich Gottes (57*) wird von euch genommen und einem Volk (58*) gegeben werden, das dessen Früchte [tatsächlich] hervorbringt (59*).
"57* o. die Königsherrschaft, das Königtum Gottes. Es war einmal nahe (Mt 3:2 - Mt 4:17) und rückt jetzt für Israel in die Ferne. 58* o. einer Schar, Nation 59* Jesus deutet hier den großen Übergang an, den die Apg. beschreibt: Eine Schar aus allen Nationen, die Gemeinde Christi Jesu, wird für das gegenwärtige Zeitalter Gottes Heilsträger anstelle Israels; vgl. Apg 13:44-46 - Mt 19:30 - Mt 20:16 - Mt 21:19 - Röm 11:7-32."
Mt 21:44 - Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerdrückt werden (60*); auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen (61*).
"60* o. zusammengedrückt, zerquetscht werden 61* vgl. Lk 20:18 - Jes 8:14,15 - Dan 2:34 - Dan 2:44,45"
Mt 21:45 - Als nun die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen sprach,

Mt 21:46 - und sie suchten ihn festzunehmen (62*), fürchteten [aber] die Volksmengen, da sie ihn für einen Propheten hielten (63*).
"62* o. in ihre Gewalt zu bekommen 63* vgl. Mt 16:14 - Mt 21:11 - Lk 7:16"

Mt 22

Zurück zur Übersicht

Mt 22:1 - Da ergriff Jesus das Wort und redete noch einmal in Gleichnissen zu ihnen; er sagte:

Mt 22:2 - Das Königreich der Himmel ist einem König zu vergleichen (1*), der seinem Sohn die Hochzeitsfeier bereitete (2*).
"1* w. einem Menschen, einem König gleich o. ähnlich geworden (vgl. Mt 13:24 - Mt 18:23 - Mt 25:1) 2* o. Hochzeit machte; vgl. Mt 9:15 - Joh 3:29 - Offb 19:7"
Mt 22:3 - Und er sandte seine Knechte (3*) aus, um die Geladenen (4*) zu den Hochzeitsfeierlichkeiten zu rufen, doch sie wollten nicht kommen.
"3* w. Sklaven (so auch Mt 22:4 - Mt 22:6 - Mt 2:8 - Mt 2:10) 4* w. Gerufenen o. Berufenen. Es geht in diesem Gleichnis um eine göttliche Einladung, Berufung (vgl. Röm 8:30 - Röm 9:24 - 1Kor 1:9 - Gal 1:6 - Gal 5:13 - Eph 4:1 - Eph 4:4 - 1Thes 2:12 - 2Tim 1:9 - 2Petr 1:10)."
Mt 22:4 - Wiederum sandte er andere Knechte aus mit der Weisung (5*): Sagt den Geladenen (4*): Sieh, mein Mahl (6*) habe ich bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet und es ist alles bereit, kommt zur Hochzeitsfeier!
"4* w. Gerufenen o. Berufenen. Es geht in diesem Gleichnis um eine göttliche Einladung, Berufung (vgl. Röm 8:30 - Röm 9:24 - 1Kor 1:9 - Gal 1:6 - Gal 5:13 - Eph 4:1 - Eph 4:4 - 1Thes 2:12 - 2Tim 1:9 - 2Petr 1:10). 5* w. sagend 6* w. Frühmahl (im Unterschied zum Abendessen)"
Mt 22:5 - Sie aber kümmerten sich nicht darum (7*) und gingen weg, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Geschäft;
7* o. missachteten (verachteten, vernachlässigten) das
Mt 22:6 - die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten (8*) und töteten [sie] (9*).
"8* o. behandelten sie übermütig, frech, beleidigend 9* vgl. Mt 21:35 - Mt 23:34 - Apg 5:17,18 - Apg 7:59 - Apg 12:1,2"
Mt 22:7 - Da wurde der König zornig; er schickte seine Truppen und brachte jene Mörder um und setzte ihre Stadt in Brand (10*).
10* vgl. Mt 23:37,38 - Mt 24:2 - Lk 19:41-44
Mt 22:8 - Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, doch die Geladenen (4*) waren [ihrer] nicht wert (11*).
"4* w. Gerufenen o. Berufenen. Es geht in diesem Gleichnis um eine göttliche Einladung, Berufung (vgl. Röm 8:30 - Röm 9:24 - 1Kor 1:9 - Gal 1:6 - Gal 5:13 - Eph 4:1 - Eph 4:4 - 1Thes 2:12 - 2Tim 1:9 - 2Petr 1:10). 11* o. würdig"
Mt 22:9 - So begebt euch nun an die Straßenkreuzungen (12*) und ruft zu den Hochzeitsfeierlichkeiten, wen immer ihr findet!
12* an die Endpunkte o. Kreuzungspunkte der Straßen o. Wege. Gemeint sind entweder die Ausmündungen, die die Ortsgrenze durchschneiden, oder die Straßenecken, wo Quergassen die Hauptstraße durchschneiden.
Mt 22:10 - Da gingen jene Knechte hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen (13*).
13* w. die Hochzeit wurde voll von zu Tische Liegenden. Es sind Fremde (ein Bild für Nichtisraeliten, die Gott in die Gemeinschaft seines Sohnes ruft; 1Kor 1:9).
Mt 22:11 - Als aber der König hineinging, um sich die Gäste anzuschauen, sah er dort einen Menschen, der kein Hochzeitskleid angelegt hatte (14*),
14* Er hatte offensichtlich ein vom Gastgeber angebotenes Feierkleid verschmäht, ein Bild für die Gerechtigkeit Gottes (Ri 14:12 - Jes 61:10 - Offb 19:8). Manche folgen zunächst Gottes Ruf, ohne jedoch seine Gnade im Glauben wirklich zu ergreifen (Hebr 6:4-6).
Mt 22:12 - und er sagt zu ihm: Freund (15*), wie bist du hier hereingekommen, ohne ein Hochzeitskleid [angelegt] zu haben? Er aber blieb stumm (16*).
"15* o. Gefährte, Genosse, mein Lieber (vgl. Mt 20:13) 16* o. war zum Schweigen gebracht, wusste nichts mehr zu sagen"
Mt 22:13 - Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände und werft ihn hinaus in die außerhalb befindliche Finsternis (17*); dort wird Weinen und Zähneknirschen sein.
17* o. in die Finsternis draußen (Mt 8:12 - Mt 25:30). Außerhalb der Königsherrschaft Gottes ist Finsternis.
Mt 22:14 - Denn viele sind berufen (18*), wenige aber auserwählt (19*).
"18* o. gerufen, aufgerufen, eingeladen 19* vgl. Röm 8:29,30 - Röm 8:33 - Eph 1:4 - Eph 4:1 - Eph 4:4 - Kol 3:12 - 1Petr 2:9 - 2Petr 1:10 - Offb 17:14"
Mt 22:15 - Daraufhin gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, wie sie ihn durch ein [bestimmtes] Wort wie in einer Schlinge fangen könnten.

Mt 22:16 - Und sie senden ihre Schüler zu ihm, zusammen mit den Herodianern (20*); die sagen: Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf [die Meinung von] niemand Rücksicht nimmst (21*), denn du siehst nicht auf das Äußere (22*) der Menschen.
"20* Anhänger des Herodes Antipas und Römerfreunde 21* o. nach niemand fragst, dich um niemand kümmerst 22* o. Gesicht, Antlitz, Aussehen, Ansehen, Person"
Mt 22:17 - Sag uns also, was du meinst (23*): Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer (24*) zu zahlen, oder nicht?
"23* o. was dir gut erscheint 24* w. Zensus, Kopfsteuer. Die radikalen jüdischen Eiferer verlangten, die Steuerzahlung zu verweigern."
Mt 22:18 - Jesus aber, der ihre Bosheit erkannte, sprach: Was stellt ihr mich auf die Probe, scheinheilige Heuchler?

Mt 22:19 - Zeigt mir die Steuermünze! Sie reichten ihm einen Denar (25*).
25* vgl. Mt 18:28 - Mt 20:2
Mt 22:20 - Da spricht er zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

Mt 22:21 - Sie sagen zu ihm: Des Kaisers! Darauf sagt er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist (26*)!
26* Was gehört dem Kaiser, also der irdischen Obrigkeit? Unterordnung, soweit sie nicht gegen Gottes Gebote verstößt (Röm 13:1 - Dan 3 und Dan 6 - Offb 14:9,10 - Apg 5:29). - Was gehört Gott? Das Herz, die ganze Person.
Mt 22:22 - Als sie [das] hörten, wunderten sie sich (27*) und verließen ihn und gingen weg.
27* wie geschickt und weise er ihrer Schlinge entgangen war
Mt 22:23 - An jenem Tage traten Sadduzäer an ihn heran, die da sagen, es gebe keine Auferstehung, und sie fragten ihn:

Mt 22:24 - Lehrer, Mose hat geboten (28*): „Wenn einer stirbt, ohne Kinder zu haben, so soll sein Bruder dessen Frau [als Schwager] heiraten und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken (29*).“
"28* w. gesagt (5Mo 25:5,6 - vgl. 1Mo 38:8) 29* w. Samen erstehen lassen (die sog. Leviratsche)"
Mt 22:25 - Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste starb, nachdem er geheiratet hatte, und weil er keine Nachkommen besaß, hinterließ er seine Frau seinem Bruder;

Mt 22:26 - ebenso auch der zweite und der dritte – und schließlich [alle] sieben.

Mt 22:27 - Als letzte von allen starb die Frau.

Mt 22:28 - Wessen Frau – von den sieben – wird sie nun in der Auferstehung sein? Alle hatten sie ja [zur Frau] gehabt.

Mt 22:29 - Jesus antwortete ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften kennt noch die Kraft Gottes!

Mt 22:30 - In der Auferstehung nämlich heiraten sie nicht noch werden sie verheiratet, sondern sie sind [diesbezüglich] wie Engel im Himmel.

Mt 22:31 - Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt wurde, da er sprach:

Mt 22:32 - „Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“ (30*)? Er ist [aber] nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden (31*).
"30* vgl. 2Mo 3:6 31* Lukas ergänzt dazu (Lk 20:38): „denn ihm leben alle“."
Mt 22:33 - Als die Volksmengen [das] hörten, gerieten sie außer sich (32*) über seine Lehre.
32* o. erfasste sie Entsetzen und Bestürzung (Mt 7:28)
Mt 22:34 - Als nun die Pharisäer vernahmen, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander (33*)
333 Der Ausdruck „epi to auto“ (w. „auf dasselbe hin“) wird verschieden gedeutet: „an demselben (Ort)“ o. „auf dasselbe (Anliegen) hin ausgerichtet“ o. beieinander, miteinander.
Mt 22:35 - und einer aus ihren [Reihen], ein Gesetzeskundiger, fragte ihn, um ihn auf die Probe zu stellen (34*):
34* o. fragte ihn versuchend (ausforschend, prüfend)
Mt 22:36 - Lehrer, welches Gebot ist das größte (35*) im Gesetz?
35* o. das Hauptgebot (w. das große)
Mt 22:37 - Er aber sprach zu ihm: “Du sollst den Herrn (36*), deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele (37*) und mit deinem ganzen Denken (38*)“.
"36* Herr (kyrios) steht hier für JAHWE (der Ewigseiende, Unwandelbare). Jesus beantwortet die Frage, indem er auf 5Mo 6:5 und 3Mo 19:18 hinweist. 37* d.h. mit der ganzen Kraft deines Fühlens und Wollens 38* o. Verstand"
Mt 22:38 - Dies ist das größte (35*) und erste Gebot.
35* o. das Hauptgebot (w. das große)
Mt 22:39 - Das zweite aber ist ihm gleich: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Mt 22:40 - In diesen zwei Geboten hängt (39*) das ganze Gesetz und die Propheten.
39* „wie eine Tür in den Angeln“ (W. Bauer)
Mt 22:41 - Als nun die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus:

Mt 22:42 - Was ist eure Meinung (40*) über den Christus (41*)? Wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids (42*)!
"40* o. was erscheint euch gut, was ist eure Überzeugung 41* den Gesalbten (Gottes), den Messias 42* vgl. Jes 11:1 - Jer 23:5 - Mt 1:1 - Röm 1:3"
Mt 22:43 - Er spricht zu ihnen: Wie [kann] ihn dann [aber] David im Geist als „Herrn“ bezeichnen, indem er sagt:

Mt 22:44 - „Es sprach der Herr zu meinem Herrn (43*): Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege“ (44*)?
"43* nämlich JAHWE zu seinem Sohn (Ps 110:1 - Ps 2:7), dem Messias o. Christus 44* vgl. Mt 26:64 - Apg 2:34-36 - 1Kor 15:25 - Hebr 1:13"
Mt 22:45 - Wenn also David ihn als „Herrn“ bezeichnet, inwiefern ist er sein Sohn?

Mt 22:46 - Und keiner vermochte ihm ein Wort zu antworten (45*); auch wagte es von jenem Tage an keiner mehr, ihn weiter zu befragen.
45* Weil die Pharisäer nicht wahrhaben wollten, dass der Messias zugleich Sohn Davids und Sohn Gottes ist, dass der Messias „Fleisch wurde“ (Joh 1:14) und infolgedessen sowohl menschliche Niedrigkeit als auch göttliche Herrlichkeit besitzt. Im Grunde geht es hier um Jesu Messianität. In Mt 26:64 bekennt er sich offen zu ihr.

Mt 23

Zurück zur Übersicht

Mt 23:1 - Darauf redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Schülern,

Mt 23:2 - er sagte: Auf den Lehrstuhl Moses haben sich die Schriftgelehrten und Pharisäer gesetzt.

Mt 23:3 - Alles nun, was sie euch sagen, [das] tut und haltet (1*); nach ihren Werken jedoch tut nicht; denn sie reden und tun nicht [danach].
1* o. beobachtet, bewahrt
Mt 23:4 - Sie binden schwer drückende und kaum zu ertragende Lasten zusammen und legen [sie] auf die Schultern der Menschen, wollen sie selbst aber nicht [einmal] mit ihrem Finger bewegen.

Mt 23:5 - Alle ihre Werke aber tun sie [nur], um von den Menschen [mit Bewunderung] angeschaut zu werden. Ihre Gebetsriemen machen sie breit und die Quasten [ihrer Gewänder] groß (2*).
2* vgl. Mt 9:20 mit Anm. 22!
Mt 23:6 - Sie lieben den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen

Mt 23:7 - und die Begrüßungen auf den Märkten; auch [lieben sie es], von den Menschen „Rabbi“ (3*) genannt zu werden. -
3* d. h. Meister, Lehrer (Joh 1:38; Joh 13:13,14)
Mt 23:8 - Ihr aber, lasst euch nicht „Rabbi“ nennen; denn Einer ist euer Lehrer; ihr alle aber seid Brüder.

Mt 23:9 - Auch sollt ihr niemanden von euch Vater nennen auf Erden (4*); denn Einer ist euer Vater, der himmlische (5*).
"4* Nicht das natürliche Vater-Sein ist gemeint, sondern „Vater“ als Ehrentitel 5* vgl. Mt 5:16 - Mt 5:45 - Mt 5:48 - Mt 6:1 - Mt 6:9 - Mt 7:11 - Mt 11:25"
Mt 23:10 - Lasst euch auch nicht „Führer“ (6*) nennen; denn Einer ist euer Führer, der Christus!
6* o. Wegweiser, Leiter, Erzieher
Mt 23:11 - Vielmehr soll der Größte (7*) unter euch euer Diener (8*) sein.
"7* w. der Größere (Komperativ mit Superlativ-Bedeutung) 8* o. Gehilfe, „Diakon“ (Mt 20:26)"
Mt 23:12 - Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Mt 23:13 - Doch wehe euch (9*), Schriftgelehrte (10*) und Pharisäer, Heuchler (11*)! Denn ihr schließt das Königreich der Himmel vor den Menschen zu (12*). Ihr selbst kommt nicht hinein und die hineingehen [wollen], lasst ihr nicht hineinkommen.
"9* Jesu Evangeliumsverkündigung (die bei Mt. mit einem neunfachen „Glückselig“ beginnt: Mt 5:3-11) hat sich zur Gerichtspredigt gewandelt (mit einem sieben- bzw. achtfachen „Wehe“). Prophetische Weherufe finden sich auch im „Buch der Wehe“ (Jes 28-33), ferner in Jes 5:8-22 - Hab 2:6-19 - Mt 11:21 - Mt 18:7 - Mt 24:19 und Offb 8:13 - Offb 9:12 - Offb 11:14 - Offb 12:12 - Offb 18:10 - Offb 16:19. Entweder wird ein Verhalten angeprangert, das in Gottes Augen böse ist, oder göttliches Zorngericht angekündigt. 10* Das Wort „grammateus“ kommt von „gramma“ = Buchstabe; es bezeichnet ursprünglich den Schreiber, Sekretär, später den Schriftgelehrten – einen Menschen, dessen Treue dem Buchstaben gilt (vgl. 2Kor 3:6). 11* o. Schauspieler, Scheinheilige. Es ist allerdings weniger eine bewusste Verstellung gemeint als vielmehr ein „objektiver Selbstwiderspruch“, indem man „Gott zu dienen vorgibt und ihn dennoch umgeht“ (J. Schniewind). 12* vgl. Mt 16:19. Petrus öffnete (durch seine Evangeliumsverkündigung) den Zugang, die Pharisäer verschließen ihn (durch ihre harte Gesetzespredigt und ihr unglaubwürdiges Verhalten)."
Mt 23:14 - Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschlingt der Witwen Häuser und verrichtet zum Schein (13*) lange Gebete. Darum werdet ihr ein besonders schweres (14*) Gerichtsurteil [von Gott] empfangen (15*).
"13* o. als Vorwand, Ausrede, Ausflucht 14* o. über das übliche Maß hinausgehendes, um so strengeres 15* Vers 14 stand wohl nicht im ursprünglichen Text des Mt. Es handelt sich um ein Jesuswort, das erst in späteren Handschriften erscheint (vgl. Mk 12:40 - Lk 20:47)"
Mt 23:15 - Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr zieht umher über das Meer und das trockene Land, um einen Proselyten (16*) zu gewinnen, und wenn er es geworden ist, macht ihr ihn zu einem Sohn der Gehenna (17*), doppelt [so schlimm] als ihr.
"16* d.h. einen durch Annahme von Gesetz und Beschneidung zum Judentum übergetretenen Heiden 17* Ort göttlichen Feuergerichts (Mt 5:22 - Mt 10:28 - Mt 18:9)"
Mt 23:16 - Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, das ist nichts; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist verpflichtet [den Eid zu halten].

Mt 23:17 - Ihr Toren und Blinde, was ist denn größer: das Gold oder der Tempel, der das Gold [erst] heilig gemacht hat?

Mt 23:18 - Weiter [sagt ihr]: Wenn einer beim Opferaltar schwört, das ist nichts; wer aber bei der Opfergabe schwört, die darauf [liegt], der ist verpflichtet [den Eid zu halten].

Mt 23:19 - Ihr Blinden, was ist denn größer: die Opfergabe oder der Opferaltar, der die Gabe [erst] heilig macht?

Mt 23:20 - Wer also beim Opferaltar schwört, der schwört bei ihm und allem, was darauf [liegt],

Mt 23:21 - und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der ihn bewohnt (18*),
18* vgl. 1Kö 8:13
Mt 23:22 - und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt (19*).
19* vgl. Offb 4:2-5
Mt 23:23 - Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr zahlt den Zehnten (20*) von Gartenminze, Dill und Kümmel und habt [dabei] das Schwerwiegende des Gesetzes [außer Acht] gelassen (21*): das Recht schaffende Gericht, das liebende Erbarmen und den vertrauenden Glauben (22*). Dieses hätte man tun und jenes nicht lassen sollen.
"20* w. ihr verzehntet (3Mo 27:30 - Lk 18:12) 21* o. das Gewichtigere des Gesetzes vernachlässigt 22* o. die Treue (Beständigkeit)"
Mt 23:24 - Ihr blinden Führer, die ihr [das Getränk wegen einer] Mücke durch ein Sieb gießt, aber ein Kamel hinunterschluckt (23*)!
23* Die selbstgerechten frommen Pedanten nehmen es mit Kleinigkeiten ganz genau und vergessen darüber das viel Wichtigere, nämlich Gottes heilige Grundsätze und Wesenszüge.
Mt 23:25 - Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reinigt [zwar] Becher und Schüssel von außen, von innen aber sind sie voll von Raub und zügelloser Gier.

Mt 23:26 - Blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit [dann] auch sein Äußeres rein werde!

Mt 23:27 - Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleicht [den] weiß getünchten Gräbern, die von außen zwar schön erscheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinheit sind.

Mt 23:28 - So erscheint auch ihr von außen den Menschen als Gerechte, inwendig aber seid ihr voll von Heuchelei und Gesetzlosigkeit (24*).
24* Jesus macht in den Versen 25-28, vom Sachlichen ausgehend, bildliche Anwendungen: Euer Herz ist voller Unrat und muss gereinigt werden (Mt 15:19,20 - Apg 15:9 - Ps 51:12), dann können Leben und Gottesdienst Gott wieder gefallen.
Mt 23:29 - Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr baut die Grabstätten der Propheten und schmückt die Grabmäler der Gerechten

Mt 23:30 - und sprecht: Wären wir in den Tagen unsrer Väter [schon] dagewesen, wir hätten nicht [am Vergießen] des Blutes der Propheten als ihre Genossen teilgenommen.

Mt 23:31 - Damit stellt ihr euch selbst das Zeugnis aus, dass ihr Söhne der Prophetenmörder seid.

Mt 23:32 - So macht den ihr das Maß eurer Väter voll!

Mt 23:33 - Ihr Schlangen, Brut von Nattern (25*), wie wollt ihr dem Gericht der Gehenna (17*) entfliehen?
"17* Ort göttlichen Feuergerichts (Mt 5:22 - Mt 10:28 - Mt 18:9) 25* o. Ottern, Giftschlangen (vgl. Mt 3:7)"
Mt 23:34 - Darum siehe, ich sende Propheten und Weise und Schriftgelehrte zu euch; von ihnen werdet ihr [einige] töten und kreuzigen und [andere] in euren Synagogen geißeln und verfolgen von Stadt zu Stadt,

Mt 23:35 - damit alles gerechte Blut über euch komme (26*), das auf Erden vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Sacharjas (27*), des Sohnes Berechjas, den ihr getötet habt zwischen Tempel und Opferaltar.
"26* vgl. Lk 11:50 - Mt 27:25 - Apg 5:28 - Apg 18:6 27* o. Zacharias. Man denkt hier an 2Chr 24:20-22, obwohl der dort genannte Sacharja ein Sohn Jojadas war. Der Prophet Sacharja hingegen war ein Sohn Berechjas (Sach 1:1)."
Mt 23:36 - Wahrlich (28*), ich sage euch: Dies alles wird über dieses Geschlecht (29*) kommen.
"28* w. Amen 29* o. dieses Volk, diese Generation"
Mt 23:37 - Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen in der Weise, wie eine Henne ihre Küchlein zusammen unter die Flügel nimmt, und ihr habt nicht gewollt.

Mt 23:38 - Sieh, wüst und leer wird euer Haus euch überlassen (30*);
30* Der Tempel ist nicht mehr Gottes Haus (Mt 21:12,13), sondern „euer Haus“. Jesus wendet sich von ihm ab. Etwa 40 Jahre später, im Jahre 70, kommt es zur Zerstörung Jerusalems und des Tempels (vgl. Jes 30:15-18).
Mt 23:39 - denn ich sage euch: Von nun an werdet ihr mich nicht [mehr] sehen, bis ihr sprecht: “Gesegnet (31*), der da kommt im Namen des Herrn.“ (32*)
"31* o. Gepriesen, gelobt (vgl. Mt 21:9 - Ps 118:26) 32* Auf die Abwendung Jesu folgt eine neue Zuwendung, auf das Gericht neue Gnade für Jerusalem und ganz Israel (vgl. Sach 12:10 - Mt 24:30 - Röm 11:25-29). Jesus wird als Messias erkannt und angenommen werden."

Mt 24

Zurück zur Übersicht

Mt 24:1 - Dann kam Jesus aus dem Tempel heraus und ging fort. Und seine Schüler traten [an ihn] heran, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen (1*).
1* vgl. Mk 13:1
Mt 24:2 - Er aber antwortete ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich (2*), ich sage euch: Hier wird gewiss kein Stein auf dem andern gelassen werden (3*), der nicht niedergerissen wird (4*)!
"2* w. Amen 3* w. Hier wird keinesfalls Stein auf Stein gelassen werden (wie in Mt 23:38 ein Hinweis auf die Zerstörung des Tempels im Jahre 70) 4* o. abgebrochen, (vom Bauwerk) abgelöst wird"
Mt 24:3 - Als er sich dann auf dem Ölberg (5*) niedergesetzt hatte (6*), traten die Schüler abseits [von der Menge] an ihn heran und sprachen: Sag uns, wann wird dies sein? Und was ist das Zeichen deiner Ankunft (7*) und der Vollendung der [gegenwärtigen] Weltzeit (8*)?
"5* w. Berg der Ölbäume o. der Oliven 6* Jesus hat den Tempel verlassen, um ihn nicht mehr zu betreten. Er lässt sich dem Tempel gegenüber auf dem Ölberg nieder, dem Ort, wohin der HERR nach Sach 14:4 wiederkommen wird (vgl. Hes 11:23). 7* griech. parousia = Ankunft, Kommen, Wiederkunft, Anwesenheit 8* o. der Vollendung des Zeitalters, des Endes (Zieles, Abschlusses) des Äons"
Mt 24:4 - Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen (9*): Seht zu (10*), dass euch nicht jemand verführe!
"9* Jesu Antwort führt über die nahe Zukunft hinaus in die ferne Zukunft – in kommende Jahrhunderte bis zu seiner Wiederkunft. Es geht um Verführung, Kriege, Drangsal, Evangeliumsverkündigung in Israel und aller Welt sowie um besondere Drangsale und Verführungen zur „Zeit des Endes“ (Dan 8:17). Die Verse 15-25 betreffen speziell Israel in der Endzeit. 10* o. Gebt Acht (Seid auf der Hut)"
Mt 24:5 - Denn viele werden auftreten unter Verwendung meines Namens (11*) und sagen: „Ich bin der Christus“ und werden viele in die Irre führen.
11* o. aufgrund meines Namens, sich berufend auf meinen Namen
Mt 24:6 - Ihr werdet [ferner] von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; gebt Acht [und] lasst euch nicht in Schrecken versetzen! Es muss (12*) nämlich geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.
12* Dieses „muss“ bezeichnet an mehreren Stellen eine im Plan Gottes fest verankerte Notwendigkeit: Mt 16:21 - Mt 26:54 - Mk 13:10 - Lk 24:44 - Joh 3:7 - Joh 3:14 - Apg 3:21.
Mt 24:7 - Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben (13*) und Königreich gegen Königreich; auch werden Hungersnöte eintreten und Erdbeben an diesem und jenem Ort (14*).
"13* w. erweckt werden 14* o. an (verschiedenen) Stellen"
Mt 24:8 - Dies alles aber ist [erst] der Anfang der Geburtswehen (15*).
15* die das messianische Zeitalter und die Neugeburt Israels und der Welt einleiten (Mt 19:28 - Röm 8:22)
Mt 24:9 - Dann werden sie euch (16*) in Drangsal überliefern (17*) und euch töten und ihr werdet von allen Nationen gehasst sein um meines Namens willen.
"16* Wen meint Jesus mit „euch“? Zunächst seine Schüler aus Israel, darüber hinaus die Christen aller Völker und Jahrhunderte; man denke an die Christenverfolgungen! 17* o. der Bedrängnis (Einengung, Druck) preisgeben"
Mt 24:10 - Und dann werden viele zu Fall kommen (18*) und einander ausliefern (19*) und hassen
"18* o. Anstoß nehmen, sich ärgern, irre werden 19* o. überliefern, preisgeben, verraten"
Mt 24:11 - und viele falsche Propheten werden aufstehen (20*) und viele in die Irre führen,
20* w. viele Pseudo-Propheten werden erweckt werden
Mt 24:12 - und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt (21*), wird die Liebe der Vielen erkalten;
21* o. das gesetzwidrige Wesen mehr und mehr zunimmt
Mt 24:13 - wer aber geduldig ausharrt bis zum Ende hin (22*), der wird gerettet werden (23*).
"22* o. bis zum Abschluss, Ziel, Endpunkt (dieses Zeitalters) 23* Es ist nicht die Rettung des Sünders durch den Glauben gemeint (Eph 2:8), die zu jeder Zeit geschehen kann, sondern Erlösung aus irdischer Drangsal (vgl. Mt 24:22)."
Mt 24:14 - Und dieses Evangelium des Königreichs wird auf dem ganzen bewohnten Erdkreis allen Nationen zum Zeugnis ausgerufen werden, und dann wird das Ende kommen (24*).
24* Das Evangelium vom nahe gekommenen Königreich der Himmel, das Jesus verkündigte (Mt 4:23 - Mt 9:35), wird vor seiner Wiederkunft nochmals weltweit verbreitet werden.
Mt 24:15 - Wenn ihr nun den „Gräuel der Verwüstung“, von dem der Prophet Daniel gesprochen hat (25*), an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, denke [darüber] nach -,
25* Gemeint ist wohl ein entweihendes Götzenbild, vom Antichristen im verwüsteten o. verödeten Tempel aufgestellt (Dan 9:26,27 - Dan 11:31 - Dan 12:11). Einen Vorgeschmack davon gab nach 1Makkabäer 1:57 Antiochus IV. Epiphanes.
Mt 24:16 - dann sollen, die in Judäa sind, in die Berge fliehen;

Mt 24:17 - wer auf dem Dach ist, steige nicht hinab, um die [Sachen] aus seinem Hause zu holen,

Mt 24:18 - und wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück (26*), um seinen Mantel zu holen.
26* o. wende sich nicht nach hinten
Mt 24:19 - Wehe aber den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen!

Mt 24:20 - Betet, dass eure Flucht nicht im Winter noch am Sabbat geschehe!

Mt 24:21 - Denn dann wird eine große Drangsal sein (27*), wie sie derart [noch] nicht dagewesen ist von Anfang der Welt an bis jetzt und auch keinesfalls [mehr] sein wird.
27* vgl. Dan 12:1 - Joe 1:2,3 - Joe 1:15 - Offb 7:14
Mt 24:22 - Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden (28*), so würde kein Fleisch [aus dieser Not heraus] gerettet werden (29*); doch um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.
"28* o. abgehauen, verstümmelt würden. Nach Offb 11:2,3 - Offb 12:6 - Offb 12:14 - Offb 13:5 - Dan 7:25 - Dan 9:27 - Dan 12:7 - Dan 12:11 scheint die Endzeit im engeren Sinn nur wenige Jahre zu umfassen; dies ist Gnade im Gericht. 29* d.h. so käme kein Mensch lebend durch diese Zeit hindurch; vgl. Mt 24:13 mit Anm. 23! - Andere verstehen den Vers so: so würden alle der Versuchung erliegen."
Mt 24:23 - Wenn dann jemand zu euch sagt: „Sieh, hier ist der Christus – oder da!“, so glaubt es nicht!

Mt 24:24 - Denn falsche Messiasse und falsche Propheten werden sich erheben (30*) und große Zeichen und Wunder tun (31*), um womöglich auch die Auserwählten zu verführen.
"30* w. Pseudo-Christusse und Pseudo-Propheten werden erweckt werden 31* w. geben (vgl. 2Thes 2:9 - Offb 13:11-15)"
Mt 24:25 - Sieh, ich habe es euch zuvor gesagt.

Mt 24:26 - Wenn sie nun zu euch sagen: „Sieh, er ist in der Wüste“, so geht nicht hinaus; [oder] „Sieh, er hält sich in einem der inneren Räume [des Hauses] auf“, so glaubt es nicht!

Mt 24:27 - Denn wie der Blitz ausfährt vom Osten und leuchtet bis zum Westen (32*), so wird die Ankunft (7*) des Menschensohnes sein (33*).
"7* griech. parousia = Ankunft, Kommen, Wiederkunft, Anwesenheit 32* w. vom (Sonnen-)Aufgang und leuchtet bis zum (Sonnen-)Untergang 33* Sie wird ebenso plötzlich und weithin erschreckend sichtbar sein (vgl. 1Thes 5:1-5). Wehen, Blitz, Dieb veranschaulichen das Plötzliche seines Kommens (Mt 24:8 - Mt 24:27 - Mt 24:43)."
Mt 24:28 - Wo das Aas (34*) ist, dort versammeln sich die Raubvögel (35*). -
"34* o. das Gefallene, der Leichnam, der Kadaver 35* w. Adler oder Geier. „Es scheint uns schrecklich, wenn das Kommen des Christus mit dem Aufschwärmen der Raubvögel verglichen wird. Aber man wird die Furchtbarkeit dieses Bildes nicht mildern dürfen“ (J. Schniewind). Über das Faulende und Verwesende der Welt ergeht Gottes Gericht. Christi Kommen ist unabwendbar wie Blitz o. Raubvögel (vgl. Lk 17:24 - Lk 17:37 - Offb 19:17,18)."
Mt 24:29 - Sogleich aber nach der Drangsal jener Tage (36*) wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird seinen Schein nicht geben und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden in Erschütterung geraten (37*).
"36* vgl. Mt 24:15-22! 37* ins Wanken o. Schwanken kommen (Jes 13:10 - Jes 34:4 - Joe 3:3,4 - Offb 6:12-14)"
Mt 24:30 - Und dann wird das Zeichen des Menschensohns am Himmel zu sehen sein (38*) und dann werden alle Stämme des Landes (39*) heftig trauern und wehklagen (40*) und sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen (41*).
"38* o. im Himmel. Ist Gottes Lichtwolke das Zeichen (Mt 17:5) o. feuriger Glanz (Hab 3:4)? Manche halten Christus selbst für das Zeichen (wie in Lk 11:30) 39* Es geht in Mt 24 vorrangig um Israel (vgl. Mt 24:16!), daher „Stämme des Landes (Israel)“ (Sach 12:10-14). 40* w. in der Trauer sich an Brust o. Haupt schlagen. Es ist eine heilsame Buße gemeint, die Israels völkische Rettung einleitet (Röm 11:26 - Sach 12:10). 41* vgl. Dan 7:13,14 - Lk 21:27 - Offb 1:7"
Mt 24:31 - Und er wird seine Engel aussenden mit lautem Posaunenschall (42*) und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her zusammenführen, von einem Ende der Himmel bis zum anderen (43*).
"42* w. mit einer grossen Posaune 43* w. von den Enden der Himmel bis zu ihren Enden. In Mk 13:27 lautet der Text: „vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels“."
Mt 24:32 - Vom Feigenbaum aber lernt das [folgende] Gleichnis (44*): Sobald sein Zweig saftig (45*) wird und Blätter austreibt (46*), so erkennt ihr [daran], dass die sommerliche Erntezeit nahe ist.
"44* „Der Feigenbaum ist ein Bild für Israel. Mit der dreifachen Erwähnung des Feigenbaumes in den Evangelien und dessen beispielhafter Verwendung zeichnet Jesus in seiner Lehrtätigkeit (Unfruchtbarkeit, Verfluchung, Wiedererwachen) ein Stück Geschichte Israels“ (K. Layer). Vgl. Lk 13:6 - Mt 21:19 - Mt 24:32. 45* o. weich, zart (von jungen, frischen Trieben) 46* o. hervorsprossen lässt, erzeugt"
Mt 24:33 - So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, wissen: Er (47*) ist nahe vor der Tür!
47* Er (der wiederkommende Herr) o. Sie (die Erntezeit) o. Es (das Ende des Äons)
Mt 24:34 - Wahrlich (48*), ich sage euch: Dieses Volk (49*) wird keinesfalls vergehen, bis alles dies geschieht!
"48* w. Amen 49* o. Geschlecht, Stamm, Rasse, Nation, Generation (genea) (vgl. Mt 1:17 - Mt 11:16 - Mt 12:39 - Mt 12:41 - Mt 16:4 - Mt 17:17 - Mt 23:36 - Apg 2:40 - Phil 2:15). Hier dürfte die Übersetzung „Volk“ vorzuziehen sein: Israel wird trotz zeitweiliger Verfluchung und unerhörter Drangsal nicht untergehen."
Mt 24:35 - Der Himmel und die Erde werden vergehen (50*), meine Worte aber werden nimmermehr vergehen.
50* vgl. Hebr 1:10-12 - 2Petr 3:10-12 - Offb 21:1
Mt 24:36 - Über jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand [etwas], nicht einmal die Engel der Himmel [und] nicht einmal der Sohn, sondern der Vater allein (51*).
51* sodass Vorausberechnungen und Datierungen unnütz sind; wohl aber sind die Zeichen endzeitlicher Ausreife in Israel und der Welt zu beachten (vgl. Apg 1:7)
Mt 24:37 - Denn wie die Tage Noahs [waren], so wird [es bei der] Ankunft (7*) des Menschensohnes sein.
7* griech. parousia = Ankunft, Kommen, Wiederkunft, Anwesenheit
Mt 24:38 - Denn wie sie sich in jenen Tagen vor der großen Flut verhielten: sie aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging,

Mt 24:39 - und bemerkten nichts (52*), bis die große Flut kam und alle wegraffte, so wird es auch [bei der] Ankunft (7*) des Menschensohnes sein.
"7* griech. parousia = Ankunft, Kommen, Wiederkunft, Anwesenheit 52* weil sie, ohne nach Gott zu fragen, im Irdischen völlig aufgingen (1Mo 6-7; 2Petr 2:5)"
Mt 24:40 - Dann werden zwei [Männer zusammen] auf dem Felde sein; einer wird mitgenommen und einer zurückgelassen werden (53*);
53* bei der Sammlung der Auserwählten durch die Engel
Mt 24:41 - zwei [Frauen] werden mit der Mühle mahlen; eine wird mitgenommen und eine zurückgelassen werden.

Mt 24:42 - Seid daher wachsam, weil ihr nicht wisst, an welchem Tag euer Herr kommt!

Mt 24:43 - Das aber bedenkt (54*): Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde (55*) der Dieb kommt, würde er wachen und nicht zulassen, dass sein Haus durchwühlt wird (56*).
"54* o. erkennt, seht ein, begreift 55* w. Nachtwache (vgl. Mt 14:25) 56* o. seine Hauswand durchgraben o. durchbrochen wird"
Mt 24:44 - Darum seid auch ihr bereit, denn zu einer Stunde, da ihr's nicht vermutet (57*), kommt der Menschensohn.
57* nicht meint o. denkt
Mt 24:45 - Wer also ist der treue (58*) und kluge (59*) Knecht (60*), den der Herr über die Dienerschaft seines Hauses gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe?
"58* o. vertrauenswürdige, zuverlässige 59* o. verständige, einsichtsvolle 60* w. Sklave (so auch Mt 24:46-50). Sklave Christi zu sein, ist nicht erniedrigend, sondern ehrend (Röm 1:1)."
Mt 24:46 - Glückselig [ist] der Knecht, den sein Herr bei seinem Kommen in dieser Weise tätig findet!

Mt 24:47 - Wahrlich (48*), ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter (61*) setzen.
"48* w. Amen 61* o. über all seinen Besitz, alle seine Habe"
Mt 24:48 - Wenn aber jener als böser Knecht in seinem Herzen spricht: „Mein Herr kommt lange nicht“ (62*)
62* o. bleibt lange aus, verzögert o. versäumt (sein Kommen), lässt sich Zeit, lässt auf sich warten (Äußerungen der Enttäuschung und des Misstrauens, weil den eigenen Erwartungen nicht entsprochen wird)
Mt 24:49 - und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und mit den Trunkenen isst und trinkt (63*),
63* o. schmaust und zecht. Die fehlende Erwartung des wiederkommenden Herrn führt zu Streit und Rausch.
Mt 24:50 - so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, da er's nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht kennt (64*),
64* vgl. Mt 24:36 - Mt 25:13
Mt 24:51 - und wird ihn in zwei Stücke zerhauen [lassen] und ihm sein [gebührendes] Teil bei den Heuchlern geben (65*); dort wird Weinen und Zähneknirschen sein (66*).
"65* vgl. Mt 23:29 - Mt 23:33 66* vgl. Mt 8:12 - Mt 13:42 - Mt 13:50 - Mt 22:13 - Mt 25:30. - Was ist der Sinn dieses Gleichnisses? Es zeigt, wie ein mächtiger Hausherr damals im Extremfall mit seinen Sklaven umgehen mochte. Keinesfalls darf jeder einzelne Zug auf Jesus übertragen werden, so als würde er Menschen im Gericht „zweiteilen“. Der Sinn ist: Jesus wird Treue belohnen und Untreue bestrafen."

Mt 25

Zurück zur Übersicht

Mt 25:1 - Dann wird das Königreich der Himmel zehn Jungfrauen gleich geworden sein, die ihre Lampen nahmen und auszogen, dem Bräutigam entgegen (1*).
1* w. zur Begegnung mit dem Bräutigam (vgl. Joh 3:29 - Offb 19:7). Zusammen mit der Braut erwarten die Brautjungfern den Bräutigam, der (spätabends) kommt, um die Braut in sein Haus „heimzuholen“. Sie haben die Aufgabe, ihm entgegenzugehen, sobald er sich nähert.
Mt 25:2 - Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug.

Mt 25:3 - Die törichten nämlich nahmen [zwar] ihre Lampen, [aber] kein Öl mit sich;

Mt 25:4 - die klugen (2*) aber nahmen [zugleich] mit ihren Lampen [auch] Öl in den Gefäßen mit.
2* o. verständigen, einsichtsvollen
Mt 25:5 - Als nun der Bräutigam lange Zeit ausblieb (3*), waren [schließlich] alle eingenickt und schliefen.
3* o. verzog, auf sich warten ließ, sich Zeit ließ (vgl. Mt 24:48). Man kann bei der Erwartung der Wiederkunft Jesu Christi zwei Fehler machen: ihn in weiter Ferne o. gar nicht mehr erwarten (Mt 24:48) o. ihn zu bald, zu einer von uns Menschen gewünschten Zeit erwarten (Mt 25:5). Jesus hat mehrfach voreilige Erwartungen zurückgewiesen (Mt 24:36 - Mt 25:5 - Mt 13:19 - Lk 19:11,12 - Apg 1:6,7).
Mt 25:6 - Mitten in der Nacht aber entstand ein Geschrei: Sieh da, der Bräutigam! Geht aus (4*), ihm zu begegnen!
4* o. Kommt heraus (sie waren wohl unterwegs eingekehrt)
Mt 25:7 - Da wurden alle jene Jungfrauen wach [und standen auf] und brachten ihre Lampen in Ordnung (5*).
5* o. schmückten, putzten, rüsteten ihre Lampen
Mt 25:8 - Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen gehen aus!

Mt 25:9 - Die klugen aber entgegneten: Niemals! Es würde für uns und euch nicht reichen! Geht vielmehr zu den Verkäufern und kauft euch [welches]!

Mt 25:10 - Als sie nun fortgingen zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zu den Hochzeitsfeierlichkeiten, und die Tür wurde verschlossen.

Mt 25:11 - Später kommen auch die übrigen Jungfrauen und rufen: Herr, Herr, mach uns auf!

Mt 25:12 - Er aber antwortete: Wahrlich (6*), ich sage euch: Ich kenne euch nicht (7*)!
"6* w. Amen 7* vgl. Mt 7:22,23"
Mt 25:13 - Darum wacht, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde (8*)!
8* Das Gleichnis spricht nicht von der „Braut“ o. dem „Leib“ Christi; beides wird nicht erwähnt. Daher betrifft die Auslegung nicht die Gemeinde Jesu (als würde ein Teil von ihr, weil unwachsam, verdammt). Es ist nur von Gefährtinnen der Braut die Rede. Doch ist eine Anwendung auf die Gemeinde Jesu – nämlich die Mahnung, bereit zu sein – geboten (1Thes 5:1-9).
Mt 25:14 - [Es wird so sein] wie bei einem Menschen, der vor Antritt einer Auslandsreise (9*) die ihm gehörigen Knechte (10*) [zusammen]rief und ihnen sein Vermögen (11*) [zur Verwaltung] übergab,
"9* o. im Begriff, außer Landes zu reisen 10* w. Sklaven (so auch Mt 25:19 - Mt 25:21 - Mt 25:23 - Mt 25:26 - Mt 25:30) 11* o. seine Habe, seine Güter (w. das Vorhandene)"
Mt 25:15 - und zwar gab er einem fünf Talente (12*), einem andern zwei, einem andern eins, jedem nach der ihm eigenen Fähigkeit (13*); dann reiste er außer Landes.
"12* Gewichts- und Münzeinheit (ca. 4'000-7'000 Goldmark) 13* o. Tüchtigkeit (w. Kraft)"
Mt 25:16 - Sogleich machte er sich auf den Weg, der die fünf Talente empfangen hatte; er arbeitete mit ihnen und gewann fünf andere [hinzu];

Mt 25:17 - ebenso gewann, der die zwei [empfangen hatte], zwei andere [hinzu].

Mt 25:18 - Der aber das eine [Talent] empfangen hatte, ging fort, grub die Erde auf und versteckte das Geld seines Herrn. -

Mt 25:19 - Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und hält Abrechnung mit ihnen.

Mt 25:20 - Da trat der herzu, der die fünf Talente empfangen hatte; er brachte [noch] fünf andere Talente und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; sieh, fünf weitere (14*) Talente habe ich [dazu]gewonnen.
14* w. andere
Mt 25:21 - Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so (15*), du guter und treuer Knecht! Über wenigem bist du treu gewesen, über viel will ich dich setzen (16*); geh hinein zur Freude (17*) deines Herrn!
"15* o. Schön, vortrefflich, wohl (dir) 16* bestellen o. einsetzen (vgl. Lk 19:17 - Lk 19:19 - Lk 16:10) 17* Gemeint ist wohl: zum Freudenmahl, Freudenfest"
Mt 25:22 - Da trat auch der herzu, der die zwei Talente [empfangen hatte], und sagte: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; sieh zwei weitere (14*) Talente habe ich [dazu]gewonnen.
14* w. andere
Mt 25:23 - Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so (15*), du guter und treuer Knecht! Über wenigem bist du treu gewesen, über viel will ich dich setzen (16*); geh hinein zur Freude (17*) deines Herrn! -
"15* o. Schön, vortrefflich, wohl (dir) 16* bestellen o. einsetzen (vgl. Lk 19:17 - Lk 19:19 - Lk 16:10) 17* Gemeint ist wohl: zum Freudenmahl, Freudenfest"
Mt 25:24 - Da trat auch der herzu, der das eine Talent empfangen hatte; er sagte: Herr, mir war von dir bekannt, dass du ein harter Mensch bist (18*); du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast.
18* o. ein rauer, strenger, grausamer Mensch bist. Die Wortfamilie kennzeichnet im NT auch Herzensverhärtung (Röm 2:5 - Hebr 3:8 - Hebr 3:15 - Hebr 4:7).
Mt 25:25 - So bin ich aus Angst fortgegangen und habe dein Talent in der Erde versteckt; sieh, [hier] hast du, was dein ist!

Mt 25:26 - Sein Herr aber entgegnete ihm: Du böser und träger Knecht (19*)! Wusstest du [wirklich], dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe?
19* o. Du böser und fauler (immerfort Bedenken tragender) Knecht! Seine größte Sünde ist sein Misstrauen.
Mt 25:27 - Dann hättest du mein Geld [wenigstens] auf die Bank (20*) bringen sollen, und nach meinem Kommen hätte ich das Meinige mit Zins zurückerhalten.
20* w. den Bankleuten, Geldwechslern
Mt 25:28 - Nehmt ihm nun das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!

Mt 25:29 - Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; von dem aber, der nicht hat, wird auch [das], was er hat, weggenommen werden (21*).
21* Eine völlig ungerechte und unsoziale Handlungsweise? Nicht wenn man bedenkt, was „haben“ und „nicht haben“ hier bedeuten: Gottes Gaben treu verwalten (1Kor 4:1 - 2Kor 9:8 - Eph 1:7,8) o. aber gering schätzen, für nichts achten (Hebr 2:1).
Mt 25:30 - Den unbrauchbaren (22*) Knecht aber werft hinaus in die außerhalb befindliche Finsternis (23*); dort wird Weinen und Zähneknirschen sein (24*).
"22* o. unnützen, untauglichen 23* o. in die Finsternis draußen (Mt 8:12 - Mt 22:13) 24* vgl. Mt 8:12 - Mt 13:42 - Mt 13:50 - Mt 22:13 - Mt 24:51 - Lk 13:28"
Mt 25:31 - Wenn aber der Menschensohn (25*) in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm (26*), dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen
"25* vgl. Mt 8:20 mit Anm. 17! 26* Alle heiligen Engel bilden Jesu Geleit (vgl. Mt 16:27)."
Mt 25:32 - und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden (27*), wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet (28*).
"27* o. absondern, abgrenzen, trennen 28* Jesus Christus ist vom Vater zum Richter über Lebende und Tote bestimmt worden. Unser Text zeigt sein Gericht über die auf Erden Lebenden bei seinem Kommen (vgl. Joe 4; Offb. 6), dagegen Offb 20:11-15 das Gericht über die Toten. Jesus ist guter Hirte (Hes 34:11-16 - Joh 10:11 - Joh 16:27-29) und strenger Richter (Hes 34:17-22 - Offb 19:11-16) in einer Person."
Mt 25:33 - Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.

Mt 25:34 - Dann wird der König (29*) zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt, Gesegnete meines Vaters! Nehmt das Königreich als Erbe in Besitz, das euch von Grundlegung der Welt an (30*) bereitet ist!
"29* Jesus ist König (Ps 2:6 - Jes 33:17 - Sach 9:9 - Sach 14:9 - Mt 2:2 - Mt 21:5 - Kol 1:13 - Offb 3:21 - Offb 17:14 - Offb 19:6). 30* seit das Fundament des Kosmos gelegt wurde"
Mt 25:35 - Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich gastlich aufgenommen (31*);
31* o. mich (mit den Eurigen) zusammengebracht, vereint
Mt 25:36 - [ich war] nackt und ihr habt mich bekleidet; ich war krank und ihr habt mich besucht (32*); ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.
32* o. nach mir gesehen
Mt 25:37 - Dann werden ihm die Gerechten entgegnen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben [dich] gespeist oder durstig und haben [dir] zu trinken gegeben?

Mt 25:38 - Wann haben wir dich als Fremden gesehen und [dich] gastlich aufgenommen oder nackt und haben [dich] bekleidet?

Mt 25:39 - Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

Mt 25:40 - Dann wird der König ihnen antworten: Wahrlich (6*), ich sage euch: Was immer ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, [das] habt ihr mir getan (33*).
33* Gute Werke der Barmherzigkeit sind ausschlaggebend für den Eingang ins Königreich der Himmel, das Jesus nach seiner Wiederkunft auf Erden errichtet. Die Gottesfürchtigen, Barmherzigen, Demütigen aus allen Völkern finden Einlass (vgl. Mt 5:3-9). Dagegen wird man Glied der Gemeinde Jesu nur aus Gnade durch Glauben (vgl. Röm 3:21-26 - Eph 2:8-10).
Mt 25:41 - Dann wird er auch zu denen zur Linken sprechen: Geht weg von mir, Verfluchte (34*), in das ewige (35*) Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!
"34* dem Fluch der Gottesferne Verfallene 35* „aionios“ = Weltzeiten hindurch während o. der zukünftigen Weltzeit (der messianischen Weltperiode) zugehörig (vgl. Mt 5:22 - Mt 10:28 - Mt 13:42 - Mt 13:50 - Mt 18:8 - Jud 1:7 - Offb 19:20 - Offb 20:10 - Offb 20:14,15)"
Mt 25:42 - Denn ich war hungrig und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben;

Mt 25:43 - ich war fremd und ihr habt mich nicht gastlich aufgenommen; [ich war] nackt und ihr habt mich nicht bekleidet, krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht (32*).
32* o. nach mir gesehen
Mt 25:44 - Dann werden auch sie erwidern: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

Mt 25:45 - Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich (6*), ich sage euch: Was immer ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, [das] habt ihr auch mir nicht getan.
6* w. Amen
Mt 25:46 - Und diese werden weggehen (36*) in die Züchtigung der [kommenden] Weltzeit (37*), die Gerechten dagegen in das Leben der [kommenden] Weltzeit (38*).
"36* weg vom Angesicht des Herrn (vgl. 2Thes 1:9) 37* Andere übersetzen: in die ewige Pein. Doch bedeutet „kolasis aionios“ soviel wie Züchtigung (Bändigung, Zurechtweisung, Erziehung, Strafe zur Besserung) in kommenden Weltzeiten (Äonen). 38* o. in das „ewige Leben“ („zoä aionios“). An dieser Stelle dürfte damit das Leben im messianischen Königreich gemeint sein (vgl. Mt 25:34 und Mk 10:30), während dieser Begriff vor allem bei Joh. das unvergängliche Gottesleben bezeichnet (vgl. Joh 3:15,16 - Joh 3:36 - Joh 5:24 - Joh 6:40 - Joh 6:47 - Joh 6:68 - Joh 10:28 - Joh 17:2,3 - 1Jo 1:2 - 1Jo 5:11 - 1Jo 5:20)."

Mt 26

Zurück zur Übersicht

Mt 26:1 - Und es geschah: Als Jesus alle diese Reden (1*) vollendet hatte, sprach er zu seinen Schülern:
1* w. alle diese Worte (vgl. Mt 7:28 - Mt 13:53)
Mt 26:2 - Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passah[fest] ist (2*); da wird der Menschensohn überliefert (3*), um gekreuzigt zu werden.
"2* d.h. Übermorgen beginnt das siebentägige Azyma-Fest (das Fest der ungesäuerten Brote) (Mk 14:1 - Lk 22:1) 3* o. ausgeliefert, übergeben, überantwortet"
Mt 26:3 - Damals begaben sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes miteinander zum Palast (4*) des Hohenpriesters namens Kaiphas
4* o. Hof, Wohnung, Residenz
Mt 26:4 - und fassten nach gemeinsamer Beratung den Beschluss, Jesus mit List zu ergreifen und zu töten.

Mt 26:5 - Sie sagten aber: Nur nicht am Fest, damit nicht ein Aufruhr (5*) im Volk entsteht!
5* o. eine Unruhe, ein Tumult. Vgl. Joh 11:57 mit Anm. 47!
Mt 26:6 - Als nun Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen,

Mt 26:7 - trat eine Frau an ihn heran, die ein Alabastergefäß mit sehr kostbarem Salböl [bei sich] hatte; [das] goss sie auf sein Haupt herab, während er zu Tische lag (6*).
6* vgl. Mk 14:3-9 - Joh 12:1-8
Mt 26:8 - Als [das] die Schüler sahen, ärgerten sie sich (7*) und sprachen: Wozu diese Verschwendung (8*)?
"7* o. wurden sie unwillig, zornig, erregt (Mt 21:15) 8* o. Vergeudung, Verderben"
Mt 26:9 - Dies hätte man doch um viel [Geld] verkaufen und [den Erlös] den Armen geben können (9*)!
9* So entrüstet sich vor allem Judas (Joh 12:4-6)!
Mt 26:10 - Jesus aber, der es bemerkt hatte, sprach zu ihnen: Was macht ihr der Frau Schwierigkeiten (10*)? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan!
10* o. Mühe, Mühsal, belastende Vorwürfe
Mt 26:11 - Zu allen Zeiten habt ihr ja die Armen bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.

Mt 26:12 - Denn dass sie dieses Salböl auf meinen Leib gegossen hat, [das] hat sie für mein Begräbnis getan.

Mt 26:13 - Wahrlich (11*), ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium in der ganzen Welt verkündigt wird, da wird auch geredet werden [von dem], was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis (12*).
"11* w. Amen 12* Das Liebeswerk der Frau nimmt gleichsam Jesu Bestattung vorweg. Andere deuten es als ein Bekenntnis zu Jesus als dem König; denn kostbares Myrrenöl fand bei dem Amtsantritt des Königs und bei seiner Beisetzung Verwendung."
Mt 26:14 - Dann ging einer von den Zwölfen, Judas Iskariot genannt, zu den Hohenpriestern

Mt 26:15 - und sprach: Was wollt ihr mir geben, dass ich ihn euch ausliefere (13*)? Sie aber bestimmten ihm (14*) 30 Silberstücke.
"13* o. in die Hände liefere, übergebe, verrate 14* o. wogen ihm dar, zahlten ihm (Sach 11:12)"
Mt 26:16 - Von da an suchte er eine günstige Gelegenheit, um ihn auszuliefern (15*).
15* o. zu übergeben, zu überantworten, zu verraten
Mt 26:17 - Am ersten [Tag] der ungesäuerten Brote (16*) aber traten die Schüler zu Jesus und sagten: Wo willst du, dass wir dir [alles] vorbereiten, um das Passah[mahl] zu essen?
16* d.h. am ersten Tag des siebentägigen Azyma-Festes = 14. Nisan, wozu die Abendzeit des 13. Nisan als Rüstzeit gehört. Nach K. Bornhäuser hat Jesus am 12. Nisan (Mittwoch) aufgehört zu lehren, er ist am 13. (Donnerstag) wieder in die Stadt (Jerusalem) gekommen und hat am Abend ein Mahl zur Eröffnung des Azyma-Festes gehalten, und am 14. Nisan (Freitag) ist er getötet worden (vgl. 2Mo 12:18-20 - 1Kor 5:6-8).
Mt 26:18 - Er aber sprach: Geht hin in die Stadt zu dem und dem und sagt ihm: Der Lehrer spricht: Meine festgesetzte Zeit ist nahe; bei dir will ich mit meinen Schülern das Passah halten.

Mt 26:19 - Da taten die Schüler, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Passah.

Mt 26:20 - Als es dann Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tisch (17*),
17* vgl. Mk 14:17-21 - Lk 22:14 - Lk 22:21-23 - Joh 13:21-30
Mt 26:21 - und als sie aßen, sprach er: Wahrlich (11*), ich sage euch: Einer aus eurer [Mitte] wird mich ausliefern (18*)!
"11* w. Amen 18* o. übergeben, verraten"
Mt 26:22 - Da begannen sie, tief betrübt, einer nach dem andern zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht etwa, Herr?

Mt 26:23 - Er aber antwortete: Der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, der wird mich ausliefern (18*).
18* o. übergeben, verraten
Mt 26:24 - Der Menschensohn geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht (19*); wehe aber jenem Menschen, durch den der Menschensohn ausgeliefert (18*) wird; gut wäre ihm, wenn er [überhaupt] nicht gezeugt und geboren worden wäre, jener Mensch!
"18* o. übergeben, verraten 19* vgl. Mt 26:54 - Lk 24:26,27"
Mt 26:25 - Da entgegnete Judas, der ihn auslieferte (20*): Ich bin's doch nicht etwa, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du selbst hast es gesagt!
20* o. übergab, überlieferte, verriet
Mt 26:26 - Als sie aber aßen (21*), nahm Jesus Brot und sprach den Segen, brach es und gab es den Schülern mit den Worten: Nehmt, esst, dies ist mein Leib!
21* Jesus feierte zunächst mit seinen Schülern ein Passahmahl (Mt 26:17,18), und zwar ohne Passahlamm. (Er selbst würde am folgenden Tag als „Lamm Gottes“ geschlachtet werden.) Man verzehrte ungesäuertes Brot mit Bitterkraut. Auch Judas bekommt den Bissen, ehe er hinausgeht in die Nacht (Joh 13:21-30). Dann, nach dem Mahl (1Kor 11:25), setzt Jesus als besondere, selbstständige Handlung das Herrenmahl ein.
Mt 26:27 - Und er nahm einen Kelch und sprach das Dankgebet und gab ihnen [diesen] mit den Worten: Trinkt alle daraus!

Mt 26:28 - Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden (22*)!
22* Man vgl. Mt 14:19 - Mk 14:22-25 - Lk 22:19,20 - Lk 24:30-35 - Joh 6:32-35 - Joh 6:47-58 - 1Kor 10:16,17 - 1Kor 11:23-28 - 2Mo 24:8 - Jer 31:31 - Hebr 9:11-26 - Eph 1:7
Mt 26:29 - Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an gewiss nicht [mehr] von diesem Gewächs (23*) des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, da ich neu davon trinke zusammen mit euch in meines Vaters Königreich.
23* o. Erzeugnis, Ertrag, Hervorgebrachtes
Mt 26:30 - Nachdem sie dann den Lobpreis gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Mt 26:31 - Dann spricht Jesus zu ihnen: In dieser [kommenden] Nacht werdet ihr euch alle an mir stoßen und irre werden (24*); denn es steht geschrieben: „Ich werde den Hirten schlagen und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen“ (25*).
"24* o. werdet ihr alle im Ärger an mir Anstoß nehmen (Mt 11:6) 25* Sach 13:7 - vgl. Mt 26:56!"
Mt 26:32 - Nach meiner Auferweckung aber werde ich euch vorangehen nach Galiläa.

Mt 26:33 - Da entgegnete ihm Petrus: Mögen sich auch alle an dir stoßen und irre werden – ich [aber] werde niemals Anstoß nehmen!

Mt 26:34 - Jesus sprach zu ihm: Wahrlich (11*), ich sage dir: In dieser [kommenden] Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
11* w. Amen
Mt 26:35 - Petrus sagt zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich [doch] nimmermehr verleugnen! Ebenso sprachen auch alle [seine] Schüler.

Mt 26:36 - Dann kommt Jesus mit ihnen zu einem Grundstück (26*), Gethsemane genannt, und er sagt den Schülern: Setzt euch hier [so lange] nieder, bis ich dorthin gegangen bin und gebetet habe!
26* o. Landgut, Gehöft, Gelände
Mt 26:37 - Und nachdem er Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus (27*) mit sich genommen hatte, erfassten ihn Traurigkeit und Grauen (28*).
"27* Jakobus und Johannes (Mt 4:21 - Mt 17:1 - Mt 20:20 - Mk 5:37) 28* o. Betrübnis und innere Unruhe (Hebr %:7)"
Mt 26:38 - Dann sagt er zu ihnen: Tief betrübt (29*) ist meine Seele bis zum Tode; bleibt hier und wacht mit mir!
29* w. Ringsum von Traurigkeit umgeben (Ps 42:6 - Ps 88)
Mt 26:39 - Und nachdem er ein wenig weitergegangen war, fiel er auf sein Angesicht nieder und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber (30*); doch nicht wie ich will, sondern wie du [willst]!
30* w. von mir weg vorüber
Mt 26:40 - Dann kommt er zu den [drei] Schülern und findet sie schlafend und er spricht zu Petrus: So vermochtet ihr nicht [einmal] eine Stunde mit mir zu wachen?

Mt 26:41 - Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung (31*) kommt; der Geist ist zwar willig (32*), das Fleisch aber schwach.
"31* o. in Verlockung zur Sünde, in Anfechtung (Mt 6:13) 32* o. geneigt, bereitwillig (vgl. Röm 7:18,19 - Röm 7:21-23)"
Mt 26:42 - Wiederum ging er zum zweiten Mal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser [Kelch] nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

Mt 26:43 - Als er dann [zurück]kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren [ihnen] schwer geworden (33*).
33* sie fielen ihnen vor Müdigkeit zu
Mt 26:44 - Und er ließ sie und ging wieder weg und betete zum dritten Mal, wobei er wieder dasselbe Wort sprach.

Mt 26:45 - Dann kommt er zu den Schülern und sagt zu ihnen: Ihr schlaft weiter und ruht euch aus, [doch] sieh (34*), die Stunde ist nahe gekommen, da der Menschensohn in der Sünder Hände ausgeliefert (35*) wird.
"34* o. Wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Sieh ... (oder) Schlaft ein andermal und ruht euch aus; sieh ... 35* o. übergeben, überantwortet"
Mt 26:46 - Steht auf (36*), lasst uns gehen! Sieh, mein Verräter ist nahe (37*)!
"36* o. Werdet wach 37* o. der mich ausliefert, ist nahe gekommen"
Mt 26:47 - Und noch während er redete, sieh, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Volksmenge, mit Schwertern und Stöcken [bewaffnet], von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her.

Mt 26:48 - Sein Verräter aber hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet (38*) und gesagt: Derjenige, den ich küssen werde, der ist's, den nehmt fest (39*)!
"38* w. Der ihn auslieferte aber hatte ihnen ein Zeichen gegeben 39* o. ihn ergreift"
Mt 26:49 - Und sofort ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! und küsste ihn heftig (40*).
40* o. wiederholt, herzlich, zärtlich (Lk 15:20)
Mt 26:50 - Jesus aber sprach zu ihm: Freund (41*), wozu bist du hier (42*)? Da traten sie herzu, legten die Hände an Jesus und nahmen ihn fest (43*).
"41* o. Gefährte, Genosse, Kamerad (du mein Weggefährte) 42* o. (tue das) wozu du gekommen bist 43* o. bemächtigten sich seiner, ergriffen ihn"
Mt 26:51 - Und sieh, einer von denen, die mit Jesus waren (44*), streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht (45*) des Hohenpriesters und hieb [ihm] sein [rechtes] Ohr ab (46*).
"44* o. einer der Begleiter Jesu 45* w. Sklaven 46* Es war Petrus (vgl. Joh 18:10)."
Mt 26:52 - Da sagt Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert weg an seinen Platz! Denn alle, die zum Schwert greifen, sollen durchs Schwert umkommen.

Mt 26:53 - Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, er möge mir sofort (47*) mehr als 12 Legionen Engel zur Verfügung stellen?
47* w. und er wird mir sofort
Mt 26:54 - Wie sollten dann [aber] die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss (48*)?
48* vgl. Mt 16:21 - Mt 24:6 - Mt 26:24 - Mt 26:56 - Lk 22:37 - Lk 24:44
Mt 26:55 - In jener Stunde sagte Jesus den Volksmengen (49*): Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen, mit Schwertern und Stöcken [bewaffnet], um mich gemeinsam zu fassen (50*). Jeden Tag saß ich lehrend im Tempel und ihr habt mich nicht festgenommen!
"49* o. Scharen, Massen 50* o. gefangen zu nehmen"
Mt 26:56 - Dies alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle [seine] Schüler und flohen.

Mt 26:57 - Jene aber, die Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kaiphas, wo sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten.

Mt 26:58 - Petrus aber folgte ihm von ferne (51*) bis zum Palast (52*) des Hohenpriesters und er ging ins Innere (53*) hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie es enden würde (54*).
"51* von weitem, mit Abstand 52* o. Hof, Gehöft, Wohnung (Mt 26:3) 53* d.h. in den Innenhof des Palastes 54* o. um den Ausgang [der Sache] abzuwarten (w. um das Ende zu sehen). („Telos“ = Ende, Ausgang, Ziel)"
Mt 26:59 - Die Hohenpriester aber und der gesamte Hohe Rat (55*) suchten nach einer falschen Zeugenaussage gegen Jesus, um ihn töten [zu können],
55* das oberste Richterkollegium der Juden („Synedrium“), bestehend aus 71 Mitgliedern
Mt 26:60 - doch sie fanden keine, obwohl viele lügnerische Zeugen auftraten. Zuletzt traten zwei auf,

Mt 26:61 - die behaupteten: Dieser hat gesagt: „Ich kann den Tempel Gottes niederreißen (56*) und innerhalb von drei Tagen [wieder] aufbauen“ (57*).
"56* o. abbrechen, zerstören 57* vgl. Mk 14:58,59 - Mt 27:40 - Joh 2:19-22"
Mt 26:62 - Da erhob sich der Hohepriester und sprach zu ihm: Antwortest du nichts [auf das], was diese gegen dich bezeugen?

Mt 26:63 - Jesus aber schwieg. Da sprach der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei Gott, dem Lebendigen (58*), dass du uns sagst: Bist du der Christus (59*), der Sohn Gottes?
"58* „Der Lebendige“ (V.63) wie auch „die Kraft“ (V.64) sind Ersatznamen für JAHWE, den Ewigseienden. 59* d.h. der verheißene MESSIAS, der Gesalbte"
Mt 26:64 - Jesus spricht zu ihm: Du selbst hast es gesagt (60*). Im Übrigen sage ich euch: Von nun an (61*) werdet ihr den Menschensohn sehen “sitzend zur Rechten der Kraft“ (58*) und “kommend auf den Wolken des Himmels“ (62*).
"60* d.h. Ja, ich bin es (vgl. Mk 14:62) 61* d.h. schon sehr bald: Am dritten Tag erfolgte Jesu Auferstehung und nach weiteren 40 Tagen seine Erhöhung zur Rechten Gottes. 62* Damit nimmt Jesus Ps 110:1 und Dan 7:13,14 für sich in Anspruch (vgl. Mt 24:30 - Apg 7:55,56 - Offb 1:7 - Offb 3:21). Er ist Throngenosse Jahwes in der Höhe."
Mt 26:65 - Daraufhin zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat [Gott] gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Sieh, soeben habt ihr die Lästerung gehört!

Mt 26:66 - Was meint ihr [dazu] (63*)? Sie aber antworteten: Er ist des Todes schuldig (64*)!
"63* o. was erscheint euch gut? Was ist euer Urteil? 64* Nun ist Jesus nach dieser nächtlichen Verhandlung vor dem Hohen Rat nach dem jüdischen Gesetz dem Tode verfallen, bevor ihm bei Tagesanbruch nach römischen Recht der Prozess gemacht wird (Joh 18:28-40 - Joh 19:1-16)."
Mt 26:67 - Darauf spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten; einige aber schlugen ihn (65*)
65* mit Rute, Stock, Peitsche o. Hand
Mt 26:68 - und sprachen [höhnend]: Weissage uns, Christus, wer ist's, der dich geschlagen hat?

Mt 26:69 - Petrus aber saß draußen im Palasthof (66*). Da kam eine Magd auf ihn zu und sagte: Auch du warst mit Jesus (67*), dem Galiläer, [zusammen]!
"66* Er befand sich im Innenhof des Palastes (Mt 26:58); vom Gebäudeinnern aus gesehen aber war er „draußen“. 67* „Mit Jesus (“meta Jesu“) sein“ ist nach Mt 26:51 - Mt 26:69 - Mt 26:71 das Erkennungszeichen seiner echten Jünger (Schüler); es wird bei Paulus vertieft zum „mit Christus („syn Christo“) sein“ (Röm 6:8 - Phil 1:23 - Kol 2:20 - Kol 3:3)."
Mt 26:70 - Er aber leugnete es vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst (68*)!
68* o. wovon du redest
Mt 26:71 - Als er dann in das Torgebäude (69*) hinausgegangen war, sah ihn eine andere [Magd] und sie sagt zu den [Leuten] dort: Der da war [auch] mit Jesus, dem Nazoräer (70*), [zusammen]!
"69* o. in die Toreingangshalle (die vom inneren Hof nach draußen führte) 70* Nazoräer = Nazarener (vgl. Mt 2:23)"
Mt 26:72 - Und er leugnete wiederum, [sogar] mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht (71*)!
71* o. Ich weiß von jenem Menschen nicht (habe keinerlei Beziehung zu ihm)
Mt 26:73 - Kurz darauf kamen die Umstehenden herbei und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist [einer] von ihnen; deine Mundart verrät dich ja (72*)!
72* o. dein Dialekt macht dich (als Galiläer) offenbar
Mt 26:74 - Daraufhin fing er an, zu fluchen (73*) und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht (71*)! Und sogleich krähte ein Hahn.
"71* o. Ich weiß von jenem Menschen nicht (habe keinerlei Beziehung zu ihm) 73* den Bannfluch herabzuwünschen, Verwünschungen auszustoßen. Die Verleugnung wird jedes Mal heftiger. Der dreimaligen Verleugnung entspricht später die dreimalige Frage Jesu in Joh 21:15-17. S.a. Mk 14:71 mit Anm. 71!"
Mt 26:75 - Da erinnerte sich Petrus an den Ausspruch Jesu, der gesagt hatte: „Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!“ Und er ging hinaus, nach draußen, und weinte bitterlich.

Mt 27

Zurück zur Übersicht

Mt 27:1 - Als es aber früher Morgen geworden war, fassten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes (1*) als Ratsversammlung einen [förmlichen] Beschluss gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen (2*).
"1* die Gesamtältestenschaft des Volkes (Mk 15:1) 2* o. um ihn hinrichten zu lassen"
Mt 27:2 - Und sie fesselten ihn und führten ihn ab und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus (3*).
3* Der Prozess vor Pilatus findet am frühen Morgen statt, um die sechste Stunde römischer Zeit (vgl. Joh 19:14). K. Bornhäuser sieht in der Übergabe Jesu an den römischen Statthalter Pilatus den „Ausschluss Jesu aus Israel“. „Die Judäer gönnen Jesus den Tod durch Steinigung nicht. Jesus soll nicht als Glied Israels am Steinigungshügel, sondern als ein Ausgestoßener am Schandpfahl enden.“ Der Weltmacht ausgeliefert, wird er für die Welt sterben (Joh 3:16 - 1Jo 2:2).
Mt 27:3 - Als nun Judas, der ihn ausgeliefert (4*) hatte, sah, dass er verurteilt worden war, empfand er Reue und brachte die 30 Silberstücke den Hohenpriestern und Ältesten zurück
4* o. überantwortet, verraten
Mt 27:4 - und sprach: Ich habe gesündigt, als ich unschuldiges Blut verriet (5*)! Sie aber erwiderten: Was [hat das] mit uns [zu tun]? Sieh du selbst zu!
5* o. überantwortete, auslieferte (vgl. Mt 26:14-16)
Mt 27:5 - Da warf er die Silberstücke in den Tempel, zog sich zurück und ging hin und erhängte sich.

Mt 27:6 - Die Hohenpriester aber nahmen das Silbergeld [an sich] und sprachen: Es geht nicht an, dass wir's in den Tempelschatz legen, da es Blutgeld ist.

Mt 27:7 - Nachdem sie sich dann beraten und einen Beschluss gefasst hatten, kauften sie davon den Acker des Töpfers als Begräbnis[stätte] für Fremde.

Mt 27:8 - Daher heißt jener Acker „Blutacker“ bis auf den heutigen Tag.

Mt 27:9 - Da erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt ist, da er spricht: „Und sie nahmen die 30 Silberstücke, den Preis für den so Eingeschätzten (6*), den man so bewertet hatte vonseiten der Söhne Israels,
6* o. den Wert für den so Bewerteten
Mt 27:10 - und gaben sie [aus] für den Acker des Töpfers, wie der Herr es mir aufgetragen hat.“ (7*)
7* vgl. Mt 2:17 - Jer 18:2-6 - Jer 32:6-15 - Sach 11:12,13 - Apg 1:16-19. Obwohl das Zitat dem Wortlaut nach eher an Sach 11:12,13 erinnert, hängt es doch thematisch auch mit Jer 18 und Jer 19 zusammen.
Mt 27:11 - Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt (8*) und der Statthalter fragte ihn: Bist du der König der Juden (9*)? Jesus aber sprach: Du selbst sagst es (10*)!
"8* o. vor den Statthalter gestellt 9* vgl. Joh 18:33-38 - (Mk 15:2 - Lk 23:1-5) 10* d.h. Ja, ich bin es (vgl. Mt 26:64)"
Mt 27:12 - Als er dann von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts.

Mt 27:13 - Da sagt Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie alles gegen dich bezeugen (11*)?
11* o. als Zeugenaussage gegen dich vorbringen
Mt 27:14 - Doch er antwortete ihm auch nicht auf eine einzige Äußerung, sodass der Statthalter sich sehr wunderte.

Mt 27:15 - Jeweils zum Fest aber hatte der Statthalter die Gewohnheit, der Volksmenge einen Gefangenen, den sie wollten, freizugeben.

Mt 27:16 - Sie hatten aber damals einen berüchtigten (12*) Gefangenen [in Haft], namens Jesus Barabbas (13*).
"12* o. wohl bekannten, auffälligen, hervorstechenden 13* Nach anderen Handschriften hieß er nur Barabbas. Er gehörte wohl zu den Zeloten (Eiferern gegen Rom)."
Mt 27:17 - Als sie nun versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: (Was) wollt ihr? Wen soll ich euch freigeben (14*) - Jesus Barabbas oder Jesus, den man Christus nennt?
14* o. loslassen, freilassen
Mt 27:18 - Denn er wusste [wohl], dass sie (15*) ihn aus Eifersucht (16*) übergeben hatten (17*).
"15* die Hohenpriester und Ältesten 16* o. Neid, Missgunst, Übelwollen 17* o. ausgeliefert, überantwortet hatten"
Mt 27:19 - Als er dann auf dem Richterstuhl (18*) saß, schickte seine Frau [eine Nachricht] an ihn; sie ließ ihm sagen: Habe du nichts [zu tun] mir jenem Gerechten (19*)! Denn ich habe heute [Nacht] im Traum seinetwegen viel gelitten (20*).
"18* griech. bäma (Tribüne, Richterstuhl) (Joh 19:13 - Apg 12:21 - Apg 18:12 - Apg 18:16,17 - Röm 14:10 - 2Kor 5:10) 19* d.h. Lass die Hände von jenem Unschuldigen 20* o. ausgestanden, durchgemacht, erdulden müssen"
Mt 27:20 - Die Hohenpriester und die Ältesten aber überredeten die Volksmengen [dazu, um die Freilassung] des Barabbas zu bitten, Jesus aber umbringen [zu lassen].

Mt 27:21 - Da ergriff der Statthalter das Wort und sprach [nochmals] zu ihnen: [Was] wollt ihr? Welchen von den beiden soll ich euch freigeben (14*)? Sie aber sprachen: Den Barabbas!
14 o. loslassen, freilassen
Mt 27:22 - Pilatus sagt zu ihnen: Was soll ich denn machen mit Jesus, den man Christus nennt? Sie alle sagen: Lass ihn kreuzigen (21*)!
21* w. Gekreuzigt werde er!
Mt 27:23 - Er aber sprach: Was hat er denn Böses getan? Da schrien sie über die Maßen (22*): Lass ihn kreuzigen (21*)!
"21* w. Gekreuzigt werde er! 22* o. noch mehr, in außergewöhnlicher Weise"
Mt 27:24 - Da aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete (23*), sondern noch mehr Unruhe (24*) entstand, nahm er Wasser, wusch sich angesichts der Volksmenge die Hände (25*) und sprach: Ich bin unschuldig an diesem Blut (26*); seht ihr selbst zu (27*)!
"23* o. dass er nichts nützte, förderte, erreichte (o. dass es nichts nützte, nichts half) 24* o. ein noch größerer Tumult, Lärm, Aufruhr 25* vgl. 5Mo 21:1-7 26* d.h. an der gewaltsamen Tötung Jesu 27* wie ihr das verantworten könnt"
Mt 27:25 - Und das ganze Volk antwortete mit dem Ruf: Sein Blut [komme] über uns und unsere Kinder (28*)!
28* vgl. Apg 5:28 - Apg 18:6 - Mt 23:29-36 - 1Thes 2:15,16
Mt 27:26 - Da gab er ihnen den Barabbas frei, Jesus aber ließ er auspeitschen und übergab ihn [dann den Soldaten] zur Kreuzigung (29*).
29* Aus diesem Text darf keine Alleinschuld der Juden am Tode Jesu herausgelesen werden. Pilatus und damit die Weltmacht war keineswegs schuldlos, im Gegenteil: Zum jüdischen Hass gesellte sich heidnische Ungerechtigkeit und falsche Nachgiebigkeit, die wider besseres Wissen einen Unschuldigen zum Kreuzestod verurteilte.
Mt 27:27 - Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich in das Prätorium (30*) und versammelten die ganze Kohorte (31*) um ihn.
"30* die Amtswohnung des Statthalters (Mk 15:16) 31* der zehnte Teil einer Legion (etwa 600-1000 Mann)"
Mt 27:28 - Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen scharlachroten [Soldaten-]Mantel um,

Mt 27:29 - flochten eine Dornenkrone (32*) und setzten [sie] auf sein Haupt und [gaben] einen Rohrstab in seine rechte Hand (33*) und sie fielen vor ihm auf die Knie, verspotteten ihn und sagten: „Sei gegrüßt (34*), König der Juden!“
"32* o. einen Kranz aus Dornen 33* Königsmantel, Siegeskranz und Zepter (Ps 2:9) werden zur Verhöhnung Jesu nachgeahmt. 34* o. Heil dir (Leb wohl)"
Mt 27:30 - und sie spuckten ihn an und nahmen den Rohrstab und schlugen [damit] auf sein Haupt (35*).
35* Gleichsam atemlos vor Erregung reit Matthäus hier eine Handlung an die andere (Mt 27:28-30)
Mt 27:31 - Und nachdem sie [so] ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den Mantel [wieder] aus und zogen ihm seine Kleider an und führten ihn ab zur Kreuzigung.

Mt 27:32 - Beim Hinausgehen [aus der Stadt] trafen sie auf einen Menschen (36*) aus Cyrene (37*) mit Namen Simon; diesen zwangen sie (38*), sein Kreuz zu tragen.
"36* w. fanden sie einen Menschen 37* Hauptstadt der nordafrikanischen Landschaft Cyrenaica 38* o. requirierten sie zu dem Dienst"
Mt 27:33 - Und als sie an einen Ort namens Golgatha gekommen waren – das heißt Schädelstätte (39*) -,
39* Man erklärt den Namen entweder dadurch, dass es sich um eine Hinrichtungsstätte handelte, oder dadurch, dass es eine schädelförmige Anhöhe war.
Mt 27:34 - gaben sie ihm mit Galle vermischten Wein zu trinken, und als er [davon] gekostet hatte, wollte er nicht trinken (40*).
40* „Das Angebot ist gut gemeint. Der Mischtrank ist ein Betäubungstrank. Jesus will aber mit klarem Bewusstsein durchleben, durchleiden, was auf ihn wartet“ (K. Bornhäuser)
Mt 27:35 - Nachdem sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie, das Los werfend, seine Kleider [unter sich]

Mt 27:36 - und sie setzten sich und bewachten (41*) ihn dort.
41* o. beobachteten
Mt 27:37 - Und sie brachten oben über seinem Haupt eine Inschrift an [mit Angabe] seiner Schuld (42*): „Dies ist Jesus, der König der Juden!"
42* mit der Begründung o. Ursache (seiner Verurteilung)
Mt 27:38 - Dann werden zusammen mit ihm zwei Räuber (43*) gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.
43* o. Plünderer, Aufrührer. - Außer diesen gab es noch eine unzählbare Schar geistlicherweise mit Christus “Mitgekreuzigter“ (Röm 6:6 - Röm 6:8 - Gal 2:19 - 2Tim 2:11).
Mt 27:39 - Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten ihre Köpfe

Mt 27:40 - und riefen (44*): Der du den Tempel abbrechen und in drei Tagen [wieder] aufbauen [kannst] (45*), rette dich selbst, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz!
"44* w. sagten 45* vgl. Mt 26:61"
Mt 27:41 - Ebenso spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

Mt 27:42 - Andern hat er zum Heil geholfen (46*), sich selbst kann er nicht helfen! Ist er der König Israels (47*), so steige er jetzt vom Kreuz herab und wir werden an ihn glauben!
"46* o. Andere hat er gerettet (gesund gemacht). Dies können selbst Jesu Feinde nicht leugnen. 47* wie er behauptet"
Mt 27:43 - Er hat auf Gott vertraut; der befreie (48*) [ihn] jetzt, wenn er ihn will (49*)! Er hat ja von sich behauptet (50*): Ich bin Gottes Sohn!
"48* o. erlöse, errette, schütze, beschirme 49* o. begehrt, Gefallen an ihm hat, ihm wohl will 50* w. Er hat ja gesagt"
Mt 27:44 - In derselben Weise schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm zusammen gekreuzigt waren.

Mt 27:45 - Von der sechsten Stunde an aber entstand eine Finsternis, [die sich] über das ganze Land [ausbreitete], bis zur neunten Stunde (51*).
51* von 12 Uhr mittags bis 3 Uhr nachmittags
Mt 27:46 - Um die neunte Stunde aber schrie Jesus auf und rief mit lauter Stimme (52*): „Eli, Eli, lema sabachtani?“ das heißt: “Mein Gott, mein Gott, wozu hast du mich verlassen?“ (53*)
"52* o. laut sprechend, laut betend 53* o. Mit welcher Absicht hast du mich verlassen, im Stich gelassen, (im Leiden) allein zurückgelassen (Ps 22:2). S.a. Lk 23:34 mit Anm. 36!"
Mt 27:47 - Einige von den Dabeistehenden aber sagten, als sie es hörten: Der ruft den Elia!

Mt 27:48 - Und sogleich lief einer von ihnen hin, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn ringsherum auf einen Rohrstab (54*) und gab ihm zu trinken (55*).
"54* o. ein Schilfrohr, einen Stock 55* Der Gekreuzigte durchlebt, was Ps 22 und Ps 69 voraussagen: Mt 27:34 - Mt 27:48 = Ps 69:22 - Mt 27:35 = Ps 22:19 - Mt 27:39 = Ps 22:8 - Mt 27:43 = Ps 22:9 - Mt 27:46 = Ps 22:2 - ferner Joh 19:28 = Ps 22:16 - Joh 19:30 = Ps 22:32 - Joh 19:37 = Ps 22:17."
Mt 27:49 - Die Übrigen aber sprachen: Lass, wir wollen sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!

Mt 27:50 - Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und entließ den Geist [an Gott] (56*).
56* o. überließ seinen Geist (dem Vater) (Lk 23:46)
Mt 27:51 - Und sieh, der Vorhang des Tempels wurde von oben bis unten in zwei [Teile] zerrissen (57*) und die Erde wurde erschüttert (58*) und die Felsen spalteten sich (59*)
"57* Dadurch wurde dargestellt: Alle Glaubenden haben nun freien Zugang zur Gemeinschaft mit Gott im Allerheiligsten (Hebr 9:2-7 - Hebr 10:19-22 - 1Jo 1:3). Doch s.a. Lk 23:45 mit Anm. 53! 58* o. zum Beben gebrach 59* o. wurden zerrissen, zerbarsten, zersprangen"
Mt 27:52 - und die Grabstätten wurden geöffnet. Und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt

Mt 27:53 - und kamen nach seiner Auferweckung (60*) aus den Grabstätten hervor und gingen in die heilige Stadt (61*) hinein und erschienen vielen (62*).
"60* Jesus war der Erstling aller zu bleibendem Leben Auferweckten (1Kor 15:20 - Kol 1:18 - Apg 26:23). 61* Jerusalem (Mt 4:5) 62* Das Wort „erschienen“ weist (wie bei den Zeugnissen von den Erscheinungen des auferstandenen Herrn) auf Geistleiblichkeit hin (auch wenn hier „emphanizein“, in 1Kor 15:5-8 - Lk 24:34 - Apg 9:17 - Apg 13:31 - Apg 26:16 jedoch „ophthänai“ gebraucht ist)."
Mt 27:54 - Da aber der Hauptmann (63*) und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, gerieten sie in sehr große Furcht und sagten: Wahrhaftig, der war Gottes Sohn!
63* ein Anführer von 100 Mann (vgl. Mt 8:5)
Mt 27:55 - Es waren aber dort [auch] viele Frauen, die von ferne zuschauten, die Jesus von Galiläa her gefolgt waren und ihm gedient hatten;

Mt 27:56 - unter ihnen befanden sich Maria aus Magdala (64*) und Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter Söhne des Zebedäus.
64* am Westufer des Sees Genezareth gelegener Ort
Mt 27:57 - Als es dann Abend geworden war, kam ein reicher Mann (65*) von Arimathäa mit Namen Josef, der selbst auch Schüler Jesu geworden war.
65* w. Mensch
Mt 27:58 - Der wandte sich an Pilatus und bat [ihn] um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, [ihn] herauszugeben.

Mt 27:59 - Und Josef nahm den Leib und hüllte ihn in ein reines Leinentuch

Mt 27:60 - und legte ihn in seine [eigene] neue Grabkammer, die er im Felsen hatte aushauen lassen, und nachdem er einen großen Stein vor die Tür der Grabkammer gewälzt hatte, ging er fort.

Mt 27:61 - Es waren aber dort Maria aus Magdala und die andere Maria; sie saßen dem Grab gegenüber.

Mt 27:62 - Am nächsten Tag aber, der auf den Rüsttag folgte (66*), kamen die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus zusammen
66* der auf den Freitag folgte (d.h. am Sabbat)
Mt 27:63 - und sprachen: Herr, uns ist eingefallen (67*), dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt.
67* o. wir haben uns erinnert
Mt 27:64 - Gib darum Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird (68*), damit nicht etwa seine Schüler kommen, ihn stehlen und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden! Dann würde der letzte Betrug schlimmer sein als der erste (69*)!
"68* o. gut gesichert und geschützt wird 69* Sie fürchten: Dann könnte von dem toten Jesus mehr Unruhe ausgehen als zuvor von dem lebenden."
Mt 27:65 - Pilatus sprach zu ihnen: Ihr sollt eine Wachmannschaft haben. Geht hin und sichert [das Grab], so gut ihr es versteht!

Mt 27:66 - Da gingen sie hin und sicherten das Grab zusammen mit der Wachmannschaft, nachdem sie den Stein mit einem Siegel versehen hatten.

Mt 28

Zurück zur Übersicht

Mt 28:1 - Spät nach dem Sabbat aber, beim Aufleuchten des ersten Tages der Woche (1*), kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um das Grab anzuschaun (2*).
"1* o. beim Aufstrahlen (Anbrechen) des ersten Tags nach dem Sabbat, o. in der Dämmerung zum ersten Tag der Woche, o. als es zum ersten Wochentag hin schon hell werden (wollte) 2* o. zu betrachten, zu beobachten, zu inspizieren (o. um nach dem Grab zu sehen)"
Mt 28:2 - Und sieh, ein großes Erdbeben geschah (3*); denn ein Engel des Herrn (4*), der vom Himmel herabgestiegen und herzugetreten war, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.
"3* o. entstand (vgl. Mt 8:24) 4* vgl. 2Kö 19:35 - Mt 1:20 - Lk 1:11 - Apg 5:19 - Apg 8:26"
Mt 28:3 - Sein Aussehen war wie der Blitz und sein Gewand leuchtend weiß wie Schnee.

Mt 28:4 - Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und wurden, als [wären sie] tot.

Mt 28:5 - Der Engel aber wandte sich an die Frauen und sprach: Fürchtet ihr euch nicht! Denn ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht;

Mt 28:6 - er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden (5*), wie er [es zuvor] gesagt hat! Kommt, seht euch den Platz an (6*), wo er lag!
"5* o. auferstanden 6* o. den Ort, die Stätte, die Stelle an"
Mt 28:7 - Und geht schnell (7*) hin und sagt seinen Schülern: Er ist von den Toten auferweckt worden (5*), und sieh, er geht euch voran nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Sieh, ich habe es euch gesagt (8*).
"7* o. rasch, geschwind, schleunigst, ohne Verzug 8* d.h. auf diese Worte ist Verlass (Hebr 2:2)"
Mt 28:8 - Und sie begaben sich eilends (7*) von der Grabstätte hinweg, mit Furcht und großer Freude, und liefen, es seinen Schülern zu verkünden (9*).
"7* o. rasch, geschwind, schleunigst, ohne Verzug 9* o. zu berichten, zu melden, kundzutun"
Mt 28:9 - Und sieh, da kam ihnen Jesus entgegen und er sprach: Seid gegrüßt (10*)! Sie aber traten herzu, umfassten seine Füße und beteten ihn an (11*).
"10* o. Freuet euch! (Freude, Gnade, Heil sei mit euch!) 11* o. fielen huldigend vor ihm nieder. Von Huldigung bzw. Anbetung Jesu (griech. proskynein) spricht Mt. in Mt 2:2 - Mt 2:11 - Mt 8:2 - Mt 9:18 - Mt 14:33 - Mt 15:25 - Mt 20:20 - Mt 28:9 - Mt 28:17."
Mt 28:10 - Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin [und] verkündet meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen; dort werden sie mich dann sehen.

Mt 28:11 - Als sie aber [noch] unterwegs waren (12*), sieh, da verkündeten einige von der Wachmannschaft, die in die Stadt gekommen waren, den Hohenpriestern alles, was geschehen war.
12* o. Während sie aber hingingen
Mt 28:12 - Und sie versammelten sich mit den Ältesten und beschlossen nach [eingehender] Beratung [Folgendes zu tun]: Sie gaben den Soldaten reichlich Silbergeld (13*).
13* w. hinlänglich (genügend) Silberstücke
Mt 28:13 - und wiesen sie an zu sagen (14*): „Seine Schüler kamen des Nachts und stahlen ihn, während wir schliefen.“
14* w. und sprachen: Sagt
Mt 28:14 - Und sollte dies dem Statthalter zu Ohren kommen (15*), so werden wir ihm gut zureden (16*) und machen, dass ihr ohne Sorge sein [könnt].
"15* w. vor dem Statthalter gehört werden 16* o. ihn überreden, geneigt machen, beruhigen"
Mt 28:15 - Da nahmen sie das Silbergeld und taten, wie sie belehrt worden waren. Und so wurde diese Rede bei den Juden als Gerücht verbreitet bis auf den heutigen Tag.

Mt 28:16 - Die elf Schüler aber begaben sich nach Galiläa, zu dem Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte.

Mt 28:17 - Als sie ihn dann sahen, fielen sie anbetend [vor ihm] nieder; einige aber zweifelten.

Mt 28:18 - Da trat Jesus herzu, sprach sie an und sagte: Mir ist [nun] alle Vollmacht und Gewalt (17*) im Himmel und auf Erden gegeben worden.
17* Dazu gehört die Vollmacht des Königs, des Richters, des Retters, des Lehrers, des Hohenpriesters (usw.).
Mt 28:19 - So geht nun hin und belehrt (18*) alle Nationen, indem ihr sie (19*) tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
"18* o. unterrichtet als Schüler 19* nämlich die einzelnen Schüler"
Mt 28:20 - [und] indem ihr sie (19*) lehrt, alles zu befolgen (20*), was ich euch geboten habe (21*). Und sieh, ich selbst bin mit euch alle Tage bis zur Vollendung [dieses] Zeitalters (22*).
"19* nämlich die einzelnen Schüler 20* o. zu bewahren, zu beobachten, zu halten 21* Später war es dann vor allen anderen der Apostel Paulus, der zum „Lehrer der Nationen“ (1Tim 2:7 - 2Tim 1:11) wurde, und immer deutlicher trat die Gemeinde Gottes hervor. Sie, die Auswahl aus den Völkern (Apg 15:14), soll im jetzigen Heilszeitalter Gottes gerufen, zubereitet und vollendet werden. - Der Auftrag, die Völker zu missionieren, wird auf andere Weise auch für künftige Zeitalter Gottes Geltung haben (Jes 2:2-4 - Offb 21:24). - Heute und immer aber gilt die Anweisung Jesu, seine Lehre zu verbreiten und möglichst viele Menschen damit zu erreichen. 22* o. bis zum Abschluss der gegenwärtigen Weltzeit, bis zum Ende des Äons (vgl. Mt 13:39,40 - Mt 13:49 - Mt 24:3)"


Zurück zur Übersicht