Liebe Gott aus deinem ganzen Herzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. April 2015, 14:02 Uhr

Von Daniel Muhl

Als MP3-Vorträge:
- Liebe Gott aus ganzem Herzen (Teil 1)
- Liebe Gott aus ganzem Herzen (Teil 2)

Das Größte

Meine liebe Tochter Mirjam äußerte einmal den Wunsch, ich solle doch über das Thema liebe Gott mit deinem ganzen Herzen ...“ sprechen. Da dachte ich sofort: „Ja! Das ist das wichtigste und zentralste Thema des Glaubens und man hört nicht so oft eine Predigt über dieses Thema! Es wird für mich höchste Zeit, dieses Thema einmal näher zu studieren.
Jesus benennt zwei Gebote, die über allen anderen Geboten stehen. Es sind zwei Gebote, die absolut höchste Priorität haben.

  • Mt 22:37-39 - Er aber sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.» 38 Dies ist das größte und erste Gebot. 39 Das zweite aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»

Nichts ist befriedigender, erfüllender und zielführender, als diese beiden Gebote. Wer diese beiden Gebote als Lebensinhalt hat und sie über alles andere stellt, hat den besten Weg eingeschlagen.
Diese Ausrichtung und Grundhaltung wirkt sich nicht nur optimal und heilend auf unsere Mitmenschen aus, sie lässt auch das eigene Herz und die eigene Seele völlig zur Ruhe kommen. Der Friede, die Ruhe und die Angstlosigkeit, die aus dieser Grundhaltung resultieren, kann mit keiner anderen Freude und keinem anderen Genuss auch nur annähernd verglichen werden. Der Geist, das Herz und die Seele entdecken plötzlich einen Pol der Kraft und Festigkeit, die selbst in Schmerz, Verzweiflung und Tod nicht verloren gehen, denn die Liebe ist stark wie der Tod (Hl 8:6).
Wer nach der göttlichen Liebe eifert, investiert in die Ewigkeit, er sammelt Schätze im Himmel (Mt 6:20) und er hat immer das Endziel vor Augen.
Die Liebe wäre aber nicht Liebe, wenn sie nicht auch Mitleiden könnte, den Schmerz von anderen spüren könnte und sie wäre auch nicht Liebe, wenn sie nicht in der Lage wäre, für andere Opfer zu bringen und in der vollendeten Form, sogar sich selbst zu opfern. Die vollkommene Liebe kann alles loslassen, wenn sie dadurch für den anderen ein Segen werden kann.

Du wirst Gott lieben

Die Aufforderung “du sollst Gott lieben” wird von jedem Menschen anders empfunden. Für die einen ist es eine mühsame Pflicht, für die anderen ein Vorrecht. Wieder andere können gar nichts damit anfangen, einen unsichtbaren Gott zu lieben, von dem sie nicht einmal wissen, ob er überhaupt existiert. Für etliche ist Gott ein strafender und rächender Gott, den zu lieben, unmöglich erscheint.
Einige haben Gott ganz persönlich als einen gnädigen, barmherzigen und sanften Gott erlebt! Für sie ist es ein Vorrecht diesen Gott zu lieben! Sie können gar nicht anders, als diesen Gott von ganzem Herzen zu lieben!
Die Übersetzungen geben diesen Vers unterschiedlich wieder:

  • ELB Mt 22:37 - Er aber sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.»
  • DBR Mt 22:37 - Er aber erklärte ihm: Du wirst lieben den Herrn, deinen Gott, in deinem ganzen Herzen und in deiner ganzen Seele und in deinem ganzen Durchdenken.

Bei den meisten Übersetzungen wird es als eine Aufforderung, als einen Befehl wiedergegeben, indem hier steht „du sollst ...“. Die DBR und die KK übersetzen diese Stelle mit „du wirst lieben den Herrn“. Was aber ist richtig? Das griechische Wort ἀγαπήσεις ist der Indikativ Futur von “du liebst”. Somit ist diese Stelle viel mehr eine Prophezeiung und eine Verheißung. Im AT werden diese Stellen in der DBR wie folgt übersetzt:

Diese Abfolge ist sehr aufschlussreich! Zuerst einmal heißt es einfach “und du liebst ...” was ebenfalls mehr eine Prophezeiung, als eine Aufforderung ist. Bei der zweiten Stelle geht aus der wörtlichen Übersetzung Folgendes hervor: Hier fragt Gott an, ihn zu lieben! Hier handelt es sich mehr um eine Bitte. Bei der dritten Stelle gebietet nicht Gott, sondern Mose, Gott zu lieben.
Ich habe vorhin darauf hingewiesen, dass etliche Menschen aufgrund ihres bisherigen Lebens und ihren Erfahrungen, Mühe damit haben, diesen unsichtbaren und für sie unbekannten Gott zu lieben, weil für sie dieser Gott entweder nicht existiert oder weil er ihnen suspekt oder unheimlich erscheint. Andere sind in ihrer Liebe zu Gott völlig entbrannt, so sehr, dass sie sogar für ihn sterben würden.
Die Letztgenannten, haben Gott und seine Liebe ganz persönlich erfahren und erlebt! Sie haben die wunderbare und bedingungslose Liebe Gottes gesehen und deshalb können sie nicht anders, als diesen Gott zu lieben! Denken wir an die stadtbekannte Sünderin, der viele Sünden (w. Verfehlungen) vergeben wurden (Lk 7:37-47). Denken wir daran, wie Zachäus der Betrüger, Jesus zu Gast hatte und so von der Liebe Jesu überwältigt war, dass er sein Leben radikal änderte und gar nicht mehr anders konnte, als diesen Jesus zu lieben (Lk 19:8).
Ohne diesen Gott zu kennen, ohne ihn persönlich erlebt zu haben, dürfte es wohl kaum möglich sein, diesen Gott auch zu lieben! Allerdings tut jeder Mensch gut daran, diesen Gott kennenlernen zu wollen; er tut gut daran, sich diesem Gott zu nahen (Jak 4:8). Wer Sehnsucht nach diesem Gott der Liebe hat und ihn in seinem Wort kennenlernen möchte, der wird Gott auch früher oder später ganz persönlich erleben dürfen!
Erst das Einwirken Gottes macht es einem Menschen richtig möglich, ihn lieben zu wollen, ohne dies aus einem Pflichtgefühl heraus tun zu müssen. Auch die nächste Stelle zeigt uns, dass die Liebe zu Gott auf ein Einwirken von Seiten Gottes zurückgeht:

  • ELB 5Mo 30:6 - Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, dass du am Leben bleibst.

Wenn Gott das Herz der Menschen beschnitten hat, dann werden sie Gott mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Seele lieben!
Warum aber braucht es diese „Herzensbeschneidung“ und was geschieht dabei? Eine Beschneidung ist grundsätzlich eine schmerzhafte Prozedur. Im buchstäblichen Geschehen wird die Vorhaut entfernt und dadurch die Eichel „freigelegt“. Die Eichel ist der intimste Bereich des Mannes, der durch die Beschneidung sichtbar wird.
Durch die Beschneidung des Herzens, wird ebenfalls das Intimste des geistlich-seelischen Bereiches offenbar. Ein beschnittenes Herz lebt nicht mehr in der Finsternis, indem es die Begierden des Fleisches praktiziert und sie verbirgt. Ein beschnittenes Herz bekennt die Sünde, bringt sie ans Licht und meidet sie, indem es ganz ehrlich liebt! Ein beschnittenes Herz ist ans Licht getreten und dadurch auch offen und authentisch geworden. Es hört nicht nur auf, seine Verfehlungen zu verbergen und sie in der Finsternis zu halten, sondern es lässt auch die tiefste und verborgenste Sehnsucht offenbar werden; nämlich die Sehnsucht, nach einer tiefen und bedingungslosen Liebe.
Das beschnittene Herz ist frei von Zwängen und offen für die überwältigende Liebe Gottes. Durch den Heiligen Geist wird die Liebe Gottes in das Herz ausgegossen (Röm 5:5). Nebenbei bemerkt: Beim Liebesakt zwischen Mann und Frau wird in der Regel die Vorhaut nach hinten gestreift, so dass die Eichel ebenfalls „freigelegt“ wird. Echte erlebte Liebe, bedingt auch immer ein offen gelegtes und verletzliches Herz. Viele Menschen werden nicht offen, aus Angst vor einer Verletzung. Doch die Offenheit gegenüber Freunden und echten Brüdern (nicht gegenüber Feinden) gehört zur echten Liebe! Dass wir dann verletzlich werden, ist eine Nebenwirkung der Liebe, die aber zur Liebe gehört. Die Liebe Gottes hat sich auf Golgatha grausam verletzen lassen, aber sie hat es ertragen, weil sie alles ertragen kann (1Kor 13:7).
Ein beschnittenes Herz hat die Liebe Gottes ganz persönlich erlebt. Ein solches Herz kann und will nicht anders, als ebenfalls zu lieben. Hier geht die Verheißung „du wirst lieben ...“ in Erfüllung! Die persönlich erlebte und erfahrene Liebe Gottes muss letztlich immer die Grundlage dafür sein, Gott aus ganzem Herzen zu lieben.

Eine vierfache Liebe

Die Liebe zu Gott beinhaltet nicht nur einen Bereich, sondern deren vier. Die Liebe zu Gott ist also nicht nur eine verstandesmäßige Angelegenheit, sondern und vor allem, eine Herzensangelegenheit, wo auch die Seele und die ganze Kraft ihren Anteil haben.
Jeder Gläubige liebt Gott auf seine Weise. Ein Mensch, der von Gott in seinem Intellekt angesprochen wurde, liebt ihn oft auch auf der Verstandesebene. Wenn er dann Brüder oder Schwestern sieht, die Gott sehr stark auf der seelischen Ebene lieben, dann hat er meist nur ein mitleidiges Lächeln übrig. Vermutlich hat jeder Gläubige in seiner Liebe zu Gott einen etwas anderen Schwerpunkt. Keiner sollte seinen Nächsten gering achten, weil er Gott auf eine andere Art und Weise liebt, aber jeder Gläubige sollte danach streben, Gott auf allen vier Ebenen zu lieben. Wenn ich Gott mit meinem Denken liebe, aber kaum mit meinem Herzen, dann fehlt mir noch etwas Entscheidendes! Es ist zwar schön, wenn ich Gott mit meinem Verstand (w. Durchdenken) liebe, aber das Herz sollte daran auch voll und ganz beteiligt sein. Es ist sogar so, dass das Herz die erste Priorität hat!
Ein Mensch, der Gott schwerpunktsmäßig mit dem Verstand liebt, denkt vermutlich von sich, dass er Gott auch aus ganzem Herzen liebt. Doch das muss nicht unbedingt der Fall sein. Gott aus ganzem Herzen zu lieben, beinhaltet weit mehr, als ihn „nur in seinem Denken zu lieben“!
Deshalb lohnt es sich, einmal alle vier Bereiche etwas genauer unter die Lupe zu nehmen!

I. Mit, in und aus deinem ganzen Herzen

Die Liebe zu Gott, erfreut einerseits unseren himmlischen Vater und andererseits erfüllt und beglückt sie auch uns selbst, weil sich in uns immer mehr auch die Liebe Gottes ausbreitet und unser ganzes Wesen erfüllt. Durch die Liebe finden wir unsere wahre göttliche Identität, eine Identität, die jede andere Identität in dieser Welt bei weitem übertrifft.
„Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen“ beinhaltet noch mehr, als nur dieser eine Satz! Schauen wir die verschiedenen Stellen in einigen Übersetzungen noch einmal genauer an:

Wenn wir Gott in richtiger Weise lieben, dann tun wir das „mit“, „in“ und „aus“ ganzem Herzen. In den wörtlichen Übersetzungen finden wir das „mit ganzem Herzen“ nicht. Wenn man unter „mit ganzem Herzen“ nur versteht, dass das Herz wie eine Art „Mitläufer“ ist, dann wäre diese Aussage falsch verstanden. Wenn man darunter jedoch versteht, dass das ganze Herz (mit allem was zum Herzen gehört) an dieser Liebe zu Gott beteiligt ist, dann ist das auch durchaus im Sinne Gottes!
Das „In-deinem-Herzen“ und „Aus-deinem-Herzen“ zeigt an, dass die Liebe zu Gott aus dem Innersten des Herzens fließt! Die Liebe zu Gott ist dann das Zentrum des Herzens und sie fließt dann auch sichtbar aus dem Herzen heraus. Dieser Zustand ist nur dann möglich, wenn Gott zuvor selbst seine Liebe in das Herz ausgegossen hat. Das bildet sozusagen die Grundlage.
Die Liebe Gottes erfüllt uns vollständig, aber sie erfüllt nur die „leergeräumten“ Kammern unseres Herzens. Das Herz kann man durchaus mit einem Haus vergleichen, das über viele Zimmer verfügt. Jeder Raum, den wir unserem Herrn Jesus übergeben, wird auch mit ihm und seiner Liebe erfüllt. Wenn wir Jesus das Zimmer der „beruflichen Karriere“ übergeben haben, dann erfüllt er dieses Zimmer und macht hier das Beste draus, wobei zu sagen ist, dass weltlicher Erfolg und irdischer Reichtum in seinen Augen nicht unbedingt das Beste ist. Die Gefahr der Geldliebe, welche die Wurzel alles Bösen ist, wird dadurch erheblich grösser (1Tim 6:10). Wenn wir dem Herrn den Raum „Familie“ übergeben, aber das Zimmer der „Finanzen“ nicht, dann haben wir ein geteiltes Herz und im Zimmer der Finanzen wächst z. B. die Pflanze „Geiz“, die sehr gut mit Sparsamkeit getarnt werden kann. An dieser Stelle dürfen wir uns fragen, ob wir Jesus die Herrschaft über alle unsere Herzenskammern übergeben haben, wie z. B. Familie, Gemeinde, Freundschaften, Beruf, Freizeit, Urlaub, Finanzen, Sexualität, Körper, Konsum (Produkte, aber insbesondere auch die Medien), Besitztum usw.
Die Liebe zu Gott soll das Zentrum des Herzens beherrschen und jeden Raum des Herzens erfüllen, damit wir ein ungeteiltes Herz haben. Das ungeteilte Herz ist eine große Kostbarkeit, weil es sich in allen Teilen der Liebe Gottes öffnet und mit Liebe erfüllt wird. Das Einmalige an David war die Tatsache, dass er ein ungeteiltes Herz hatte. So lesen wir in 1Kö 15:3:

  • Und er lebte in allen Sünden seines Vaters, die der vor ihm getan hatte; und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.

Obwohl auch David sündigte, so hatte er doch ein ungeteiltes Herz! Wer ein ungeteiltes Herz hat, steht trotzdem noch in der Gefahr zu sündigen, aber das ungeteilte Herz liebt in allen Bereichen seines Lebens Gott und will in allen Bereichen dem Herrn dienen, auch wenn es oft nicht so richtig gelingt. Paulus liebte Gott mit ungeteiltem Herzen und doch machte auch er die Erfahrung:

  • Röm 7:19 - Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.

“Aus ganzem Herzen” bedeutet einerseits, dass Gott in allen Bereichen unseres Lebens höchste Priorität hat, andererseits aber auch, dass man sich über Gott freut und ihn gerne in jeden Lebensbereich miteinbezieht, weil man weiß, dass er das Beste für uns bereithält. Ich liebe Gott aus ganzem Herzen, wenn ich aus dem tiefsten Grund meines Wesens Gott ersehne und ihm ganz zugeneigt bin.
Der Gott Liebende sucht wie Jesus die Ehre und Verherrlichung des himmlischen Vaters. Wer Gott aus ganzem Herzen liebt, wünscht sich nichts mehr, als ganz in Gott und ganz durch Gott leben zu können. Wer Gott mit ganzem Herzen liebt sucht seinen Willen und ist bestrebt seinen Willen zu tun. Ich kann nicht sagen „ich liebe Gott und Jesus, wenn ich gleichzeitig nicht danach strebe, seinen Willen zu tun. Deshalb sagt Jesus auch:

  • Joh 14:21 - Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren. (ELB)

Seinen Willen können wir nur durch den Glauben - das ganz tiefe Vertrauen zu ihm - auch wirklich tun. Wir brauchen durch den Glauben die Gewissheit, dass der Wille Gottes für uns immer das Beste ist, denn nur so können wir auch seinen Willen tun!
Gott aus ganzem Herzen zu lieben ist nicht eine mühsame Pflicht, sondern ein unbeschreibliches Vorrecht und das Erfüllendste was es überhaupt gibt. Nichts anderes befriedigt den Menschen auch wirklich ganz und bleibend.

II. Mit, in und aus deiner ganzen Seele

Wer Gott aus ganzem Herzen liebt, liebt Gott in der Regel auch mit seiner Seele. Trotzdem kann es sein, dass wir Gott noch nicht aus ganzer Seele lieben. Bevor ich näher auf diesen Aspekt eingehen werde, möchte ich noch etwas über die Zusammenhänge sagen.
Wenn wir Gott mit unserem Herzen und mit unserem Verstand lieben, aber kaum mit unserer Seele, dann fehlt uns noch etwas! Die Seele will geliebt sein, aber damit sie das Ziel erreicht, muss auch sie lernen, zu lieben. Man kann ganz trocken, nüchtern und emotionslos sagen, „Gott, ich liebe Dich!“ Wenn die Seele dabei keine Gefühle und Emotionen verspürt, dann wurde die Seele von der Liebe zu Gott noch kaum erfasst. Die Seele mit all ihren Gefühlen und Emotionen und all ihren Gemütsbewegungen, soll ebenfalls von der Liebe zu Gott erfasst werden! Wenn ich über meinen wunderbaren Herrn Jesus nachdenke, dann spürt meine Seele eine erfüllende Freude und der Friede Gottes beruhigt meine aufgewühlte Seele!
Was passiert mit deiner Seele, wenn du Gott sagst, dass du ihn von ganzem Herzen liebst? Wird dann deine Seele von Freude, Jubel und Fröhlichkeit erfasst oder spürt deine Seele eher ein schlechtes Gewissen und vielleicht sogar eine diffuse Angst? Gleichzeitig schaust du vielleicht etwas neidisch auf andere Gläubige, die sich mit ausgelassener Fröhlichkeit an Gott erfreuen. Man kann sich dann selbst beruhigen, indem man sagt: „Das sind halt die seelischen Christen, währenddem wir zu den geistlichen Christen gehören!“ Doch solange man noch Neid und Missgunst im Herzen verspürt, ist man noch weit davon entfernt, ein geistlicher Christ zu sein.
Die Seele kann zwar, wie auch beim Apostel Paulus, traurig und verzweifelt sein (Phil 2:27/ 2Kor 1:8), aber wenn sie an ihren wunderbaren Herrn denkt, dann verspürt sie trotzdem Freude (Phil 4:4). Wenn dies nicht der Fall ist, dann hat man entweder eine Depression, ein falsches Gottesbild, Bitterkeit oder Missgunst im Herzen.
Leider ist es normal, dass man sich in einer Depression an kaum etwas freuen kann. In diesem Krankheitszustand kann man nur darauf warten, bis Gott wieder Heilung schenkt (oft auch mit Hilfe von Ärzten). Erst nach der Heilung kann ein solcher Mensch wieder Freude verspüren.
Ein falsches Gottesbild entsteht durch Irrlehre, beispielsweise durch die Lehre von einem endlos quälenden Gott oder durch die Vorstellung, eine Leistung erbringen zu müssen, um errettet zu werden. Wer die gesunde Lehre des Wortes Gottes studiert und um die Erkenntnis Gottes bittet, bekommt früher oder später ein Gottesbild, das immer mehr dem biblischen Gottesbild entspricht.
Bitterkeit und Missgunst entstehen durch mangelnde Liebe zum Bruder und zur Schwester. Wer richtig liebt, gönnt seinem Nächsten das Gute und die Freude. Es freut ihn sogar, wenn es dem Nächsten „vermeintlich besser“ geht als ihm selbst. Die Missgunst und die mangelnde Liebe zum Nächsten entstehen auch dadurch, dass man etwas Besseres sein will! Letztlich fehlt es an der Demut! Wer demütig ist und liebt, der freut sich auch dann, wenn sein Bruder fünfmal mehr bekommt, als er selbst (1Mo 43:34).
Auch hier gilt: „Man kann seinen Bruder nur dann im richtigen Sinne lieben, wenn man selbst die bedingungslose Liebe Gottes erfahren durfte!“ Jeder Sünder, der die überwältigende Gnade Gottes erlebt hat, liebt Gott „ganz automatisch“ mit ganzer Seele!

Die Bereiche der Seele

Die Seele besteht aus mehreren Bereichen. Die Seele existiert nicht nur aus Gefühlen und Emotionen! Auch die Seele hat einen Verstand und ein Denken. Hier handelt es sich jedoch um das natürliche Denken und um den natürlichen Verstand. Diese sind nicht in der Lage, die unsichtbare Realität Gottes in richtiger Weise zu erfassen. Das Denken des Geistes kann das sehr wohl und ist somit vom seelischen Denken zu unterscheiden. Die Seele hat auch ein Gewissen, ein Bewusstsein und ein Unterbewusstsein! Die Seele wird von Erinnerungen, Erfahrungen, Empfindungen und Bedürfnissen beeinflusst! Der Leib spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle!
Wenn Gott sich wünscht, das wir ihn aus ganzer Seele lieben, dann sollten wir bestrebt sein, Gott in jeden Bereich der Seele hineinzulassen. Zwei junge Menschen, die ineinander verliebt sind, besprechen ganz automatisch fast alles, was sie bewegt und wenn wir unseren Herrn aus ganzer Seele lieben, dann besprechen wir mit ihm ebenfalls alles, was uns bewegt! Wenn wir unseren Herrn auch in unsere Gefühle hineinlassen, dann macht sich das z. B. wie folgt bemerkbar:

  • Hat die Seele etwas Erfreuliches erlebt, dann dankt die Seele dem Herrn und freut sich über seine Wohltaten (Ps 103:2). Das kann ein einfaches Dankgebet sein oder ein freudiges Jubeln. Manchmal preist man Gott mit Lobliedern und ein andermal tanzt man sogar für seinen Gott, so wie auch David (2Sam 6:5).
  • Spürt unsere Seele Ärger und Zorn, dann teilt sie Gott diese Emotionen mit, so wie das ein Prophet Jeremia oder auch Jona gemacht haben (Jer 20:7-10/ Jon 4:9). Das entlastet und beruhigt die Seele und sie kommt in weiterführende Lernprozesse hinein.
  • Hat die Seele ein schlechtes Gewissen, dann bespricht sie das mit dem Herrn. Sie breitet ihm alle Gefühle aus und spricht mit Gott im Gebet darüber. Manchmal haben wir ein schwaches Gewissen (1Kor 8:10), das gestärkt werden muss. Ein andermal ist das Gewissen befleckt (1Kor 8:6).
  • Wenn die Seele mit der Not von anderen Menschen konfrontiert wird, dann fleht sie für diese Menschen und tut Fürbitte; sie spricht mit Gott über die Situation (1Tim 2:1).
  • Manchmal spüren wir in unserer Seele, wie andere Menschen einen Segen brauchen und dann dürfen wir sie ganz spontan auch im Geist segnen, denn wir sind zum Segnen berufen (1Petr 3:9).

Die Liebe zu Gott aus ganzer Seele hat zur Folge, dass alle Bereiche der Seele auf Gott ausgerichtet sind und von ihm den göttlichen Zufluss erwarten. Die Liebe zu Gott hat aber auch immer die Bruderliebe zur Folge, denn Johannes schreibt:

  • 1Jo 4:20 - Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann nicht Gott lieben, den er nicht gesehen hat.

III. In und aus deinem ganzen Denken

Gott im ganzen Denken und aus ganzem Denken zu lieben ist vor allem eine Sache des Bewusstseins. Das Denken ist in der Bibel viel wichtiger als viele vermuten. Wenn sich jemand bekehrt hat, dann hat eine Buße stattgefunden. Das, was die meisten Übersetzungen mit Buße wiedergeben lautet im Griechischen „metanoia“ (+3341) und müsste eigentlich mit „Mitdenken“ übersetzt werden. Bei der Buße findet zuerst ein Umdenken, eine Umkehr statt und anschließend lernt man das Mitdenken, d. h. man kommt immer mehr in das Denken Gottes hinein. Wir denken mit Gottes Gedanken mit.
Wenn wir Gott mit unserem ganzen Verstand lieben, dann lieben wir ihn in unserem „Durchdenken“. Was die ELB mit Verstand wiedergibt, lautet im Griechischen „dianoia“ (+1271), was wörtlich mit „Durchdenken“ übersetzt werden müsste. In und aus diesem Denken heraus, dürfen wir Gott lieben!
Wenn wir jemanden lieben, dann denken wir über ihn nach, dann interessiert uns sein Wesen und dann wollen wir wissen, wie er denkt und was er tut. Wer Gott in und aus seinem Denken liebt, macht genau das! Wenn wir Gott mit unserem „Durchdenken“ lieben, dann denken wir über folgende Dinge nach:

  1. Wir denken über das Wort Gottes nach.
  2. Wir denken über das Wesen und die Eigenschaften Gottes nach.
  3. Man studiert die Motive und Absichten Gottes.
  4. Man denkt über die Wege Gottes nach.
  5. Und man beschäftigt sich mit den Zielen Gottes.

Das Denken über sein Wort

Wie können wir Gott in unserem Denken lieben, wenn wir uns nicht für sein Wort interessieren? Gibt es etwas Interessanteres zu hören, als das, was unser Schöpfer uns zu sagen hat? Gibt es etwas Wichtigeres als seine Botschaft an uns? Wer Gott in seinem Durchdenken liebt, will alles wissen, was er uns zu sagen hat!
Trotzdem lassen wir uns immer wieder davon abhalten, weil uns die Welt so viele Alternativen anbietet, die auf den ersten Blick reizvoller und genussvoller ausschauen. Wenn wir Gott mit unserem Denken lieben wollen, dann sollten wir uns auch für seine Gedanken interessieren und darüber nachdenken, was er im Sinn hat.
Durch das Studieren des Wortes Gottes erkennen wir unsere wahre Identität und unsere Bestimmung, wir erkennen den Sinn des Lebens. Durch das Hören der Worte Gottes realisieren wir, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Nur der Hersteller einer Sache kann auch die richtige Anleitung schreiben. Gott ist unser Schöpfer und unser „Hersteller“ und durch sein Wort hat er uns auch eine Lebensanleitung gegeben. Wer Gott liebt, liebt sein Wort und freut sich über sein Wort, wie der Psalmist sagt:

  • Ps 119:162 - Ich freue mich über dein Wort wie einer der große Beute macht.

Das Denken über das Wesen Gottes

Zwei Verliebte wollen das Wesen ihres Gegenübers immer genauer und besser kennenlernen. Sie wollen wissen, wie der Andere ist. Wer Gott in seinem Denken liebt, will unbedingt wissen, wie Gott ist! Nur so bekommen wir auch ein Gottesbild, das dem biblischen Gottesbild immer näher kommt! Unser Gottesbild prägt auch unser Sein, Denken und Handeln.

„Was wir anschauen, formt uns!“

Diese Weisheit gilt gerade auch in besonderer Weise in Bezug auf das Anschauen unseres Gottes. Deshalb schreibt Paulus auch:

  • 2Kor 3:18 - Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden [so] verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie [es] vom Herrn, dem Geist, [geschieht].

Das Denken über Absichten Gottes

Als Gott den Menschen schuf, sprach er: „Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich“ (1Mo 1:26)! Somit wurden wir mit der Bestimmung geschaffen, Gott ähnlich zu sein. Da Gott die Liebe ist (1Jo 4:8), haben auch wir die Bestimmung, Wesen der Liebe zu werden. Wenn ich Gott liebe, dann will ich wissen, welche Pläne er hat und welche Absichten er verfolgt. Oft verstehen wir die schweren Wege Gottes nicht und so war es auch für manche Juden kaum nachvollziehbar, warum Gott es zuließ, dass sie aus ihrer Heimat verschleppt wurden. In diese Situation sagte Gott durch den Propheten Jeremia:

  • Jer 29:11 - Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.

und

  • Jer 30:24 - Nicht wendet sich die Glut des Zornes des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Pläne seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das verstehen.

Gott hat gute Absichten, auch wenn wir es in den entsprechenden Lebenssituationen oft nicht verstehen und erkennen können. Der Glaube und das Vertrauen halten an den Zusagen Gottes fest. Doch dieser Glaube entsteht dadurch, dass wir über seine Absichten nachdenken. Gerade durch dieses Nachdenken bekommen wir eine wunderbare Zuversicht, die unsere Liebe zu Gott immer mehr wachsen lässt.

Das Sinnen über die Wege Gottes

Wer die Wege Gottes mit seinen Geschöpfen näher anschaut und sie in seinem Wort verfolgt, kann erkennen, dass seine Wege auch Gerichtswege sind, die seine Geschöpfe in einen wunderbaren Veränderungsprozess hineinführen. So bezeugt Paulus:

  • Röm 11:33 - O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!

Seine Wege sind vom Ziel her gesehen herrlich und allesamt zielführend. Darum schreibt Paulus einen Vers davor:

  • Röm 11:32 - Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt.

Das Erkennen der Wege Gottes benötigt aber auch eine Offenbarung von Seiten Gottes. Durch den eigenen Verstand kann man seine Wege unmöglich verstehen und erfassen. Wenn wir den Sinn der Wege Gottes erkennen können, kommen wir immer mehr in das Staunen hinein und dadurch wächst auch unsere Liebe zu Gott.

Das Nachdenken über Gottes Ziele

Das Nachdenken über die Ziele Gottes offenbart, dass uns die endgültigen Pläne Gottes zutiefst interessieren, weil sie auch das Wesen unseres Gottes offenbaren und wer Gott aus ganzem Herzen und in seinem ganzen Denken liebt, will auch das wissen! Wenn wir das Ziel Gottes in seinem Wort erkannt haben, dann kommen wir in eine ganz tiefe Anbetung hinein, die uns einen tiefen Frieden vermittelt und in uns eine tiefe, nie endende Glückseligkeit auslöst. Paulus durfte diese Ziele wunderbar zum Ausdruck bringen:

  • Röm 11:36 - Denn aus ihm und durch ihn und „zu ihm hin“ sind alle Dinge!
  • Röm 8:20 - Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden- nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat- auf Hoffnung hin, 21 dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

Das Ziel der ganzen Schöpfung ist somit freigemacht zu werden, zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes! Was für einen Ausblick! Wer kann mehr bieten?

IV. Aus deiner ganzen Stärke und Kraft

Die Liebe zu Gott ist zuerst einmal eine Herzensangelegenheit, dann ist es aber auch etwas, wo die Seele ganz involviert sein darf! Nachdem ich aufzeigen durfte, dass auch das Denken von entscheidender Bedeutung ist, möchte ich nun den letzten Punkt noch erläutern.
Die Liebe zu Gott ist auch ein „Kraftakt“, sie benötigt unsere ganze Stärke. Tatsache ist jedoch, dass unsere eigene Kraft und Stärke nicht weit reicht. Sehr schnell sind wir am Ende unserer Kraft! Aus dem Wort Gottes wissen wir, dass die Kraft Gottes in besonderer Weise in den Schwachen mächtig ist (2Kor 12:9). Ist es nun die Kraft Gottes selbst, die in uns diese Liebe zu ihm bewirkt? Das mag sicher auch eine Rolle spielen. Doch die Formulierung „aus deiner ganzen Stärke“, deutet auf „unsere Stärke“ hin. Das mag zuerst einmal erschrecken, vor allem weil wir wissen, dass unsere Kraft und Stärke nicht weit reichen! Doch man kann das auch anders interpretieren!
Gott interessiert nicht, wie viel Kraft wir haben, denn er weiß das sowieso und er ist es auch, der uns unterschiedlich stark gemacht hat. Gott geht es nicht darum, dass jeder von uns mit der gleichen Kraft - wie sie z. B. der Apostel Paulus hatte - Gott liebt, sondern es geht ihm darum, dass wir ihn mit unserer ganzen Kraft, die uns gegeben ist, lieben. Dabei spielt es keine Rolle ob wir eine große oder eine kleine Kraft haben. Er will nur „unsere“ ganze Kraft, egal ob klein oder groß!
Wenn ein reicher Mann sein ganzes Vermögen Gott zur Verfügung stellt, z. B. 10 Mio Euro, dann ist das für Gott nicht mehr, als wenn der arme Mann der ebenfalls alles was er hat, Gott gibt und wenn es nur 50 Euro sind. Es ist etwas Wunderbares, wenn Menschen mit ihrer ganzen Energie Gott lieben, wenn sie sich mit ihrer ganzen Kraft hingeben. Wer dies tut, ist auch willig, sich für Gott zu opfern. Er tut das, was auch schon Oswald Chambers schrieb: „Mein Äußerstes für sein Höchstes!“
Gott führt uns manchmal in Situationen, die unsere ganze Kraft erfordern. In diesen Situationen müssen wir uns mit allen unseren Sinnen und Kräften auf Gott konzentrieren. Jesus hat dies vmtl. während der Versuchung in der Wüste, im Garten Gethsemane und während seines Sterbens auf Golgatha erfahren. Diese Ereignisse kosteten ihn sehr wahrscheinlich seine ganze Kraft! Solche Situationen erfordern eine totale Hingabe und die ganze Kraft!
Wenn wir die Aufforderung „liebe Gott mit deiner ganzen Stärke“ hören, dann kann das auch falsch interpretiert werden. Nicht wenige Gläubige haben dann bis zum „Umfallen“ gearbeitet oder solange bis sie ein Burnout hatten. Wer Gott mit seiner ganzen Stärke liebt, der nimmt sich auch Zeit für die Ruhe. Ein Ruhetag in der Woche ist nach wie vor eine gute Sache! Der Sabbat wurde für den Menschen zur Erholung und Besinnung geschaffen.
Wer für den Herrn arbeitet darf auch nicht außer Acht lassen, was Paulus geschrieben hat:

  • Phil 2:12-13 - Daher, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht nur wie in meiner Gegenwart, sondern jetzt [noch] viel mehr in meiner Abwesenheit, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! 13 Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu [seinem] Wohlgefallen.

Dadurch lernt man auch, Gott in sich wirken zu lassen! Man arbeitet dann nicht aus sich selbst, sondern aus der Abhängigkeit von Gott! Wer aus sich selbst arbeitet, brennt aus! Wer aber die Werke Gottes wirkt, lebt aus der Kraft Gottes! Darum schreibt auch Paulus:

  • Eph 2:10 - Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

Möge Gott uns schenken, dass wir Gott mit unserer ganzen Stärke lieben können!

Zusammenfassende Gedanken

Vermutlich hat jeder Gläubige einen etwas anderen Schwerpunkt, in seiner Liebe zu Gott! Die einen lieben ihn stärker auf der seelischen Ebene und andere mehr auf der Gedankenebene! Wichtig ist aber, dass keiner den anderen in seiner Art Gott zu lieben gering achtet, sondern dass wir einander als Vorbilder nehmen. Der im Denken Gott Liebende darf sich von der seelischen sowie freudigen und ausdruckstarken Liebe des anderen inspirieren lassen, damit auch seine Liebe zu Gott, aus ganzer Seele, wachsen darf. Wenn wir Gott nur auf der seelischen Ebene lieben, dann ist diese Liebe sehr brüchig! Wenn wir Gott nur auf der Verstandesebene lieben, dann fehlt uns auch noch etwas!
Die Liebe zu Gott aus ganzem Herzen bildet aber auf jeden Fall die Grundlage in der Liebe zu Gott! Das Herz ist das Zentrum des Menschen und wenn dieses Zentrum nicht Gott gehört, dann hält auf Dauer weder die seelische, noch die verstandesmäßige Liebe zu Gott. Streben wir danach unseren wunderbaren Gott auf allen vier Ebenen zu lieben!
Vielleicht denken wir jetzt: „Das werde ich nie schaffen!“ Dann möchte ich noch einmal daran erinnern, dass diese vierfache Liebe zu Gott verheißen ist, d. h. Gott selbst bewirkt dies durch sein Eingreifen und durch sein Führen. Deshalb möchte ich zum Schluss noch einmal die Bibelstelle als Verheißung zitieren:

  • Mt 22:37 - Du wirst lieben den Herrn, deinen Gott, in deinem ganzen Herzen und in deiner ganzen Seele und in deinem ganzen Durchdenken.

Einmal werden wir alle dies in vollkommener Art und Weise tun können und das wird eine nie endende Glückseligkeit zur Folge haben!