Letzte Botschaften dieses Buches

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Auszüge aus dem Buch: Licht aus Seinem Licht von Pastor A. Fünning
erschienen 1948 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
25b. Das himmlische Jerusalem

25c. Letzte Botschaften dieses Buches

Der prophetische Teil des Buches ist beendet, nun folgen noch eine Anzahl Schlussbetrachtungen mit sehr wichtigen Ermahnungen. Zuerst erfolgt:

Die Botschaft des Engels

1. "Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig (Offb 22:6). Hier, am Schluss des Buches wird Johannes, in Bezug auf den Gesamtinhalt des Buches, ausdrücklich gesagt: "Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig". Dreimal wird dies feierlich bestätigt (Offb 19:6; Offb 21:5 und Offb 22:6) und zweimal wird versichert, dass diese hier gezeigten Begebenheiten von Gott kommen.

Am Anfang dieses Buches (Offb 1:1) heißt es, dass Jesus seinem Knecht Johannes seinen Engel sandte, um ihm diese Offenbarungen mitzuteilen, und hier am Schluss haben wir die wiederholte Versicherung, dass "der Herr, der Gott der Geister der Propheten, seinen Engel gesandt hat, seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss." Ja, noch mehr, Christus selbst bezeugt aus der Herrlichkeit: "Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, solches euch zu bezeugen an die Gemeinden". (Offb 22:16).

"Selig (genauer: glückselig) ist, der da hält die Worte der Weissagung in diesem Buch". Das Krönungsbuch des Neuen Testaments verheißt am Anfang desselben (Offb 1:3) eine besondere Glückseligkeit denen die es lesen, hören und bewahren und am Schluss wird diese Glückseligkeit wiederholt. Es gibt kein Buch in der ganzen Heiligen Schrift, das der Herr Jesus so sehr als sein Wort bezeugt und das so feierlich gelesen und bewahrt werden soll, und dessen aufrichtiges Studium und Bewahren er eine solche Glückseligkeit verheißt, wie das Buch der Offenbarung. Und doch gibt es kein Buch, das so wenig gelesen und gelehrt wird wie die Offenbarung und dann die Bücher der Propheten. Mit Donnerstimme sollte der Christenheit zugerufen werden:

"Wer Ohren hat, der höre was der Geist den Gemeinden sagt!"

Der Ansporn zum Halten der Weissagung in diesem Buch ist:

"Siehe ich komme bald!" (Offb 22:7).

Weil Er bald kommen wird, sollen die Seinen das Wort der Weissagung fleißig betrachten, studieren, hören und halten oder bewahren. Immer wieder wird in diesem Buch den Seinen zugerufen, dass Er bald kommen werde so auch in diesem Kapitel dreimal. Einmal (Offb 22:7) durch den Engel, dann zum zweiten Mal vom Herrn (Offb 22:12) und zuletzt von Johannes (Offb 22:20) "Unsere ganze Zukunft steht also deutlich in den vier Worten "Siehe ich komme bald!" vor uns. Wenn dieser Zuruf: "Siehe, ich komme bald", nicht so schrecklich vernachlässigt worden wäre von der Kirche und ihren Dienern, dann stünde es heute wahrlich besser um die Kirche, überhaupt um die Christenheit. Dann hätten wir vielleicht auch nicht die beiden schrecklichen Weltkriege gehabt. Möchten wir alle kluge Jungfrauen werden, die sich ganz entschieden auf diesen feierlichen Augenblick vor- und zubereiten lassen und dann bereit sind, wenn Er kommt!

"Und ich bin Johannes, der solches gesehen und gehört hat. Und da ich's gesehen und gehört, fiel ich nieder, anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir solches zeigte. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht, denn ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die da halten die Worte dieses Buches; bete Gott an" (Offb 22:8.9). Dieser Vorfall zeigt uns, dass weder Heiligen- noch Engelverehrung vom Herrn gutgeheißen werden. Wenn es daher ein Unrecht war, diesen herrlichen Himmelsboten anbeten zu wollen, in und durch welchen sich die Stimme Jesu selbst kund tat, wie kann es recht vor Gott sein, die Jungfrau Maria anzubeten und zu ihr zu flehen, welcher die Würde und das Amt auch eines Engels nicht zuteil wurde?" Bete Gott an, denn nur Ihm allein gebührt alle Anbetung. Er will Seine Ehre keinem andern geben, noch Seinen Ruhm den Götzen.

"Und er spricht zu mir: "Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe" (Offb 22:10). Johannes wurde befohlen, die ihm zuteil gewordenen Offenbarungen nicht zu versiegeln, im Gegensatz zu Daniel, der den Auftrag zu versiegeln erhielt (Dan 12:4). Alttestamentliche Weissagungen sprachen von prophetischen Begebenheiten in weiter Ferne, die damals noch nicht verstanden werden konnten. Aber seitdem Christus gekommen und die vollen Offenbarung gegeben ist, ist keine Versiegelung mehr nötig, denn sein Kommen ist nahe. Die Tatsache, dass Gott in letzter Zeit so viel prophetisches Licht geschenkt hat, zeigt uns auch, wie nahe sein Kommen ist.

"Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; wer aber fromm ist, der sei fernerhin fromm; und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig" (Offb 22:11).

Die Verkündigung des Wortes Gottes, ganz besonders des soeben erwähnten prophetischen Wortes, hat eine doppelte Wirkung. Es ist lebendig und kräftig und scheidet; es lässt die Menschen nicht in demselben Zustand, in dem es sie findet. Entweder werden sie besser oder schlechter. Wenn es sie nicht retten kann, so verdammt es sie um so mehr. Wird ihr Herz nicht zur Buße erweicht, dann verhärtet es mehr, zur weiteren, ja zur größeren Gottlosigkeit. Entweder ist es ein Geruch des Lebens zum Leben, oder ein Geruch des Todes zum Tode. Die gleiche Sonne, die in den Morasten die Zerstörung und Fäulnis aller leblosen und faulen Dinge, Pest und Tod ausbrütet, ist eine herrliche Lebensspenderin den Lebenden. Wer durch den Geist Gottes wiedergeboren ist und treu dem Herrn anhängt, wird durch sein teures, ganz besonders durch sein prophetisches Wort besser, frömmer, heiliger und glückseliger, wer aber nicht wiedergeboren ist, dessen Herz durch Gottes Wort nicht zur Buße erweicht, und nicht zu Christo gebracht wurde, der beharrt in seinem unbekehrten, verirrten Zustand, ja, je länger er sein Herz verschließt und verhärtet, desto ärger wird es mit ihm. Die beiden Schächer auf Golgatha sind Vertreter der soeben erwähnten sehr ernsten Wahrheit.

Wo stehst du, lieber Leser? Bist du durch den Geist Gottes wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung, oder noch tot in Sünden und Übertretungen trotz aller Kirchlichkeit?

Die Botschaft des Herrn

"Siehe ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden" (Offb 22:12).

2. Immer wieder, auch ganz besonders in diesem Buch, ist von seinem Kommen die Rede. Hier jedoch ist noch der Lohn erwähnt, den er mitbringt, von dem schon Jesaja (Jes 40:10) weissagt: "Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung ist vor ihm". Und hier spricht der Herr selbst: "zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden". Das ist sehr ernst, denn nicht nach den frommen Worten, sondern nach den frommen Werken wird der Mensch gerichtet und Lohn erhalten, oder des Lohnes verlustig gehen, auch das Volk Gottes. Sehr viele aus demselben haben die merkwürdige, unbiblische Meinung, dass, wenn sie sich recht viel erbauen, also viel zusammen kommen und Singen und Beten und Gottes Wort betrachten, so sei das alles, was der Herr von seinem Volk verlangt. Für den Herrn arbeiten, handeln (Lk 19:13) und besonders sein kostbares Evangelium helfen hinauszutragen bis an die Enden der Erde, wie der Herr befohlen hat (Mk 16:15; Apg 1:8), davon wollen die allermeisten, auch aus dem Volk Gottes, nichts wissen, das können andere tun. Jakobus sagt: (Jak 2:17), dass der Glaube, der keine Werke hat, tot sei. Das ist genau der Fall bei solchen Gläubigen, die nur singen und beten, aber für die Millionen ungeretteter Seele kein Herz, keine Zeit kein Opfer, kein Gold und auch keine Lust haben - da ist der Tod im Topf.

"Der Herr wird geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden". Vielen wird es ergehen wie dem Lot, dem nicht die Ehre und Verherrlichung des Herrn, sondern seine Gewinnsucht am Herzen lag. Wie ein Brand aus dem Feuer wurde er schließlich mit knapper Not gerettet, aber seine selbstsüchtig zusammengekratzten Schätze sind im Feuer- und Schwefelregen verbrannt. Anderen aber wird es ergehen wie dem Abraham, der überall, wo er hinkam, Altäre baute und den Namen des Herrn anrief. Die Verherrlichung seines Herrn lag ihm am Herzen und so wird er unter den gottlosen Heiden ein hellscheinendes Licht für den Herrn. Der Segen den Abraham erhielt, war ein großer und herrlicher. Ja, der Herr wird geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden. Wie sollte dieser Vers Offb 22:20 das Volk Gottes ganz besonders anspornen, nicht nur fromme Blätter, wie Israel und heute viel aus dem Volke Gottes, zu bringen, sondern ihr tiefster Verlangen sollte es ein, Ihm, der uns bis in den Tod geliebt und ein Blut für uns vergossen hat, viel Frucht, ja bleibende Frucht zu bringen (Joh 15.). Die Größe und Majestät dieses unseres Hern zeigt uns der nächste Vers: Offb 22:13

"Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte"

"Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Todschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge" (Offb 22:15). Was über Offb 21:8 gesagt worden ist, das gilt auch hier. Möge der Leser nicht mit der Sünde und mit seiner Errettung spielen und diese vor allen Dingen nicht aufschieben, denn es wird schrecklich sein, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Wir betrachten weiter:

Jesu Selbstzeugnis

3. Das letzte Zeugnis Jesu über sich selbst: "Ich Jesus, habe gesandt meinen Engel, solches euch zu bezeugen an die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht (oder Sprössling) Davids, der helle (oder strahlende) Morgenstern" (Offb 22:16). Am Anfang dieses Buches, in den 7 Sendschreiben (Offb 2:3) hören wir Jesu Zeugnis über sich selbst und am Schluss desselben Buches hören wir noch einmal sein Selbstzeugnis. Wie majestätisch sind seine Worte: Zuerst

a) "Ich Jesus". Das ist der Name, den er für seine Erniedrigung erhielt, und in dessen Namen Menschen errettet werden: "Du sollst seinen Namen Jesus heißen, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden". (Mt 1:21). Das ist auch der Name, der über alle Namen ist (Phil 2:10). Diesen Namen trägt er noch im Himmel. Und dieser Name wird heute in aller Welt verkündet und gepriesen., in diesem Namen versammeln wir uns zum Gebet und genießen seine heilige Nähe (Mt 18:20). Ja, "der Name Jesus ist so süß, daran kann das Herz sich weiden, er beut ein ganzes Paradies der höchsten Seligkeiten". Und Teerstegen singt andachtsvoll:

"Jesu Nam, du höchster Nam, dem sich Erd und Himmel beugt.
Der aus Gottes Herz uns kam, und zu Gottes Herzen zeucht.
Ich versink in Demut hier; innigst beug ich meine Knie;
Ich will mit der Engel Chören, diesen großen Namen ehren."

Ja, lasst uns das auch tun.
Unter den vielen Titeln, welche die Schrift dem Herrn Jesus beilegt wie: Arzt, Manna vom Himmel, Bräutigam, Weinstock, Sämann, Licht der Welt, Wasser des Lebens, Hohepriester, Prophet, König, Lamm Gottes, Guter Hirte und viele andere (es sollen gegen 100 Namen sein), finden wir hier, am Schluss des letzten Buches der Offenbarung noch einige:

b) "Ich bin die Wurzel... Davids". Das bedeutet seine Gottheit. Als Gott ist Jesus die Wurzel oder der Grundstamm Davids, er hat dem David Leben, Wesen und Stellung verliehen. Er ist somit Davids Herr. Jesus ist aber auch

c) "das Geschlecht (oder der Sprössling) Davids". Das bezeichnet seine Menschheit. Als Mensch ist Jesus Davids Sohn, ein aus dem Haus und Geschlecht Davids Geborener. Jesus ist Davids Herr und Sohn (Mt 22:43ff; Ps 110.) Jesus ist die Quelle und Blüte der Gottesherrschaft und der Gotttesverehrung; er ist die Hoffnung und die Herrlichkeit Israels (Lk 2:32). In ihm werden alle Verheißungen, die David gegeben, sich erfüllen. Das wird geschehen, wenn Er wiederkommen und regieren wird in großer Kraft und Herrlichkeit . - Dann nennt sich Jesus:

d) "der heille (oder glänzende, strahlende) Morgenstern" Hinsichtlich seiner Wiederkunft legt der Herr Jesus sich 2 Sinnbilder bei; Sonne der Gerechtigkeit für Israel und die Völkerwelt wird Jesus, wenn er wiederkommen wird in großer Kraft und Herrlichkeit, die "Sonne der Gerechtigkeit", welche mit ihrer Hitze einmal das gottlose Wesen von Jakob beseitigen, (Röm 11:26) aber auch die Völker richten wird (Mt 25:31-46 und viele andere Stellen). Aber nach den schrecklichen Gerichten erfolgt dann auch "Heil unter ihren Flügeln" (Mal 3:19). Für seine Gemeinde erscheint er aber nicht mit der versengenden Gerichtshitze der Sonne, sondern als der strahlende, funkelnde Morgenstern, ohne begleitende Gerichtsszenen wie bei Israel und der Völkerwelt, sondern wie ein lachender Sonnenschein (siehe die Bibelstellen, die von diesem lieblichem Kommen des Herrn für die Seinen reden Joh 14:1-3; 1Thes 4:13-18; 1Kor 15:51.52; Tit 2:13.14 und 1Jo 3:1.2).

Doch wer geht zuerst in der Natur auf, der Morgenstern oder die Sonne? Jedermann wird sagen, selbstverständlich der Morgenstern. Stimmt. Denn der Morgenstern verkündet, dass der Tag am Kommen ist. So wird auch Jesus zuerst als Morgenstern für die Seinen kommen. Dieses Kommen zeigt an, dass der Tag, der große und schreckliche Tag des Herrn im Kommen ist, an dem der Herr als "Sonne der Gerechtigkeit" für Israel und für die Völker erscheinen wird. Jesu Kommen als Morgenstern für die Seinen kann jeden Augenblick erfolgen. Wohl dem, der sich nun fertig macht und Ihm begegnen will.

Die Antwort des Geistes und der Braut

4. "Und der Geist und die Braut sprechen: "Komm! Und wer es hört, der spreche Komm!" (Offb 22:17a). Sobald der Herr sich als Morgenstern bezeichnet hatte, ertönte eine Antwort von der Erde. Der Geist, der an Pfingsten hernieder kam, und die Braut rufen: Komm!" Beide schauen sehnsüchtig nach seinem Kommen aus. Und jeder wahre Gläubige, der es hört, der spreche: Komm! Die Apostel und die ersten Christen glühten für die Wiederkunft des Herrn. Es ist keine Lehre in der Schrift, die so viel behandelt wird wie die Lehre der Wiederkunft Christi. Sie kommt 518 mal in der Schrift vor, jeder 25. Vers im Neuen Testament handelt von derselben. Die Wiederkunft Christi war den Aposteln und den ersten Christen der Polarstern. Durch ihre glühende Liebe zum Herrn und durch ihre glückselige Hoffnung zeichneten sie sich vor allen anderen Menschen aus in ihrem Geisteswesen. Wenn das heutzutage bei sehr vielen Christen nicht mehr der Fall ist, so ist das ein sehr deutliches Zeichen, wie tief sie gefallen sind und dass diese jedenfalls nicht zu der herrlichen Körperschaft "Braut" gehören. Denn die wahre Braut sehnt sich nach dem Bräutigam, tut sie das nicht, dann hört sie auf, eine treue und liebende Braut zu sein. Dennoch finden wir heute eine Schar wahrer Christen, die mit bräutlich verlangendem Herzen ruft: Komm! Der traurige Zustand der Welt mit der zunehmenden Zerrüttung auf allen Gebieten, Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit, steigert dieses Verlangen und den Ruf: Komm! Und eines Tages, plötzlich, wie ein Dieb in der Nacht, wird ihr königlicher Bräutigam, den ihre Seele liebt, erscheinen und ihr Verlangen stillen.- Dann erfolgt eine nochmalige und letzte Einladung: "Wen dürstet, der komme; und wer das will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Offb 22:17b) Nochmals bietet der Gott der Liebe das Lebenswasser in Christo allen Dürstenden umsonst an; es ist das letzte "wer da will" der Schrift. Ja,

"Wen dürstet, der komme und trinke sich satt,
so rufet der Geist und die Braut.
Nur wer im Strome gewaschen sich hat,
das Angesicht Gottes einst schaut!"

Die letzte Warnung

5. "Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und so jemand davon tut von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist". (Offb 22:18.19) Welch feierliche und ernste Worte! In gewissem Sinne gilt diese Warnung von der ganzen Schrift. Schon zu Moses Zeiten befahl Gott der Herr dem Volke Israel: "Ihr sollt nichts dazu tun, das ich euch gebiete und sollt auch nichts davon tun!" (5Mo 4:2) und später sagt Salomo: "Alle Worte Gottes sind durchläutert; Er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen. Tue nichts zu seinen Worten, dass Er dich nicht strafe und du werdest lügenhaft erfunden". (Spr 30:5.6). Doch wie haben die sogenannten Kritiker das Wort Gottes verdreht und verstümmelt?! Sie erklären, dieses Buch sein nicht echt, auch jenes nicht; und Personen, wie Abraham, Moses, Samuel, David und andere, haben nie gelebt, das sind lauter Fabeln. Luther sagt sehr derb von solchen: "Sie gehen mit der Schrift um, wie die Sau mit dem Habersack!" Doch hier ist von Weissagung die Rede, welche Menschen verwerfen oder dazutun, oder verdrehen, also auch verstümmeln. (Offb 22:18.19). Hier nehmen wir eine doppelt traurige Tatsache wahr. Die alttestamentlichen Weissagungen werden vergeistigt, d.h. man muss ihnen den rechten Sinn geben. Die meisten von ihnen sind nicht buchstäblich zu nehmen, z.B. die Segensverheißungen gelten nicht Israel, sondern der christlichen Kirche; die Strafandrohungen aber gelten natürlich buchstäblich Israel. Auch viele neutestamentliche Weissagungen werden so vergeistigt. Das ist Schriftverdrehung.

Die andere traurige Tatsache ist die, dass heute mitten in der Kirche, sehr viele Prediger überhaupt nicht über Weissagungen predigen, weder so, noch so, sie werden vollständig ignoriert. Wieder andere machen sich lustig über dieselben, ja verspotten solche, die das prophetische Wort predigen und lehren. Das ist Falschmünzerei und Hochverrat. Die Strafen solcher Fälscher sind Plagen und Abtun von dem Holz des Lebens und von der heiligen Stadt. Wie kostbar muss gerade dieses Buch der Offenbarung dem Herrn sein, dass solch schwere Strafen auf Verstümmelung desselben ausgesprochen werden, was bei keinem anderen Buch geschieht. Es ist, als wäre dieses Buch selbst der Baum des Lebens, um den sich Cherubim mit flammendem, gezückten Schwert lagern, um denselben zu bewahren und zu schützen.

Die letzte Botschaft Jesu

6. "Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald!" (Offb 22:20). Wir kommen zu der letzten Botschaft dieses großen Buches. Zum dritten mal in diesem Schlusskapitel spricht Jesus von seinem Kommen: "Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald!" Es ist das letzte Mal, dass unser Herr vom Himmel herab spricht. Das nächste Mal werden die Seinen Ihn hören, wenn er mit einem Kommandoruf hernieder steigen wird (1Thes 4:13-18).

Das letzte Gebet der Seinen

7. "Amen, ja komm, Herr Jesu!" (Offb 22:20b). Das ist das letzte Wort, das in der Schrift von sterblichen Lippen berichtet wird. Das erste Wort des Menschen in der Schrift war: "Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich nackt, darum verstecke ich mich." (1Mo 3:10). Das letzte Wort der Erlösten lautet jedoch: "Ja, komm, Herr Jesu!" (Offb 22:20b) Und zwischen diesen beiden Aussprüchen, einesteils der Schuldbewussten Furcht und andernteils der durch Jesu Blut erzeugte, freudig jubelnde Zuruf: "Ja, komm, Herr Jesu!" befindet sich die Geschichte der herrlichen und wunderbaren Erlösung durch Jesum Christum. "Ja, komm, Herr Jesu!" Man könnte dies letzte Gebet der Bibel "das vergessene Gebet der Bibel" nennen. Millionen, die sich Christen nennen, beten dieses Gebet nicht, weil sie die Erlösung in Christo nicht erfahren haben und nicht bereit sind, auf den Herrn zu warten, genau wie Israel (Mt 2.)

Der letzte Segenswunsch

8. "Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit allen Heiligen" (Offb 22:21). Die Lesart "sei mit allen Heiligen", ist die bessere, alle genaueren Übersetzungen haben sie. "Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi". Das Alte Testament schließt mit einen Fluch, das Neue Testament schließt dagegen mit der Gnade, und zwar die unseres Herrn Jesu, der voller Gnade und Wahrheit ist (Joh 1:17). Das Gesetz konnte nur verdammen, die Gnade aber in Christo vergibt uns unsere Sünden, reinigt und heiligt uns durch und durch (1Thes 5:23), gibt uns ewiges Leben, Friede und Freude im heiligen Geist, macht aus verdammten Sündenknechten reine und heilige Gotteskinder und bringt uns, wenn wir Jesus treu bleiben bis in den Tod, bis in die heilige Stadt mit den goldenen Gassen. Unaussprechliche Seligkeiten der wunderbaren Gnade in Christo Jesu!

Zeigte uns das Buch der Offenbarung, wie Gott der Herr die furchtbare Rebellion derer, die Jesu Gnade verwerfen, durch schreckliche Gerichte niederwerfen und beseitigen musste, so zeigt uns der liebende Schluss dieses Buches, wie seine Gnade auf denjenigen, die Jesu Gnade angenommen haben, und Heilige geworden sind, ruht. Wie Er in Bethanien bei seiner Himmelfahrt seine Hände ausbreitete und die Seinen segnete, so befinden sich alle Heiligen unter den durchbohrten, aufgehoben Segenshänden Jesu. Diesen Jesus, der durch sein großes Opfer auf Golgatha die gewaltige, Himmel und Hölle, das ganze Universum umschließende Erlösung zustande gebracht hat, und der die Seinen bis in die Stadt mit den goldenen Gassen bringt., lasst uns Ihn, ihr teuren Gotteskinder, mit allen Kräften, mit allem, was wir sind und haben, verherrlichen und Ihm Seelen zuführen bis an die Enden der Erde. Wenn durch vorstehende Arbeiten , die unter viel Gebet ausgearbeitet worden sind, die Heiligen angespornt werden, das Lob des erwürgten Lammes, durch Rettung unsterblicher Seelen in aller Welt, zu mehren, ganz anderes als bisher, dann ist der Zweck dieser Arbeiten erreicht. Gott wolle es geben, Ihm, dem Lamm, sei Lob und Dank in alle Ewigkeit, zur Verherrlichung Gottes des Vaters.

"Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär in dir!
Mein sehnend Herz so groß Verlangen hat und reißt sich los von hier.
Weit über Tal und Hügel, weit über Flur und Feld,
Schwingt es die Glaubensflügel, und eilt aus dieser Welt.
Was für ein Volk, welch eine edle Schar, kommt dort gezogen schon?
Was in der Welt von Auserwählten war, trägt nun die Ehrenkron.
Die wird auch mir gespendet, aus meines Jesu Hand,
Wenn treu ich hab' vollendet, den Lauf im Tränenland.
Und lang ich an im schönen Paradies, im Heiligtum des Herrn,
Dann schaut mein Geist, was er einst glaubend pries,
was er gesehn von fern. Anbetungsjubel schallet, in reiner Heiligkeit
Das Halleluja hallet, ohn End' in Ewigkeit".

Herr Jesu, Dir leb' ich, Herr Jesu, Dir sterb' ich, Herr Jesu, Dein bin ich, im Leben und im Tode. Mach mich, o Jesu, heilig, fruchtbar und Dir ähnlich. Zur Verherrlichung Gottes des Vaters.

A m e n .