Kommt, Kinder lasst uns (Lied): Unterschied zwischen den Versionen

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Melodie: Zeuch ein zu deinen Toren
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Melodie: <br />
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Zeuch ein zu deinen Toren <br />
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oder <br />
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Ich will, solang ich lebe
  
# Kommt, Kinder laßt uns gehen der Abend kommt herbei <br />es ist gefährlich stehen in dieser Wüstenei <br />Kommt, stärket euren Mut zur Ewigkeit zu wandern  <br />von einer Kraft zu andern es ist das Ende gut.
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# Kommt, Kinder, laßt uns gehen der Abend kommt herbei <br />es ist gefährlich stehen in dieser Wüstenei <br />Kommt, stärket euren Mut zur Ewigkeit zu wandern  <br />von einer Kraft zu andern es ist das Ende gut.
 
# Es soll uns nicht gereuen der schmale Pilgerpfad <br />Wir kennen ja den Treuen der uns gerufen hat <br />Kommt, folgt und trauet dem ein jeder sein Gesichte <br />mit ganzer Wendung richte Richtung Jerusalem.
 
# Es soll uns nicht gereuen der schmale Pilgerpfad <br />Wir kennen ja den Treuen der uns gerufen hat <br />Kommt, folgt und trauet dem ein jeder sein Gesichte <br />mit ganzer Wendung richte Richtung Jerusalem.
 
#  Der Ausgang der geschehen  ist uns fürwahr nicht leid <br />es soll noch besser gehen zur stillen Ewigkeit<br /> Ihr Lieben seid nicht bang verachtet tausend Welten<br /> ihr Locken und ihr Schelten und geht nur euren Gang.
 
#  Der Ausgang der geschehen  ist uns fürwahr nicht leid <br />es soll noch besser gehen zur stillen Ewigkeit<br /> Ihr Lieben seid nicht bang verachtet tausend Welten<br /> ihr Locken und ihr Schelten und geht nur euren Gang.
# Geht’s der Natur entgegen so geht’s gerad und fein;<br />Die Fleisch und Sinnen pflegen noch schlechte<br />
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# Geht’s der Natur entgegen so geht’s gerad und fein;<br />Die Fleisch und Sinnen pflegen noch schlechte Pilger sein. <br />Verlasst die Kreatur und was euch sonst will binden<br /> lasst gar euch selbst dahinten es geht durch Sterben nur.
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# Man muss wie Pilger wandern frei, bloß und wahrlich leer<br /> viel sammeln, halten, handeln macht unsren Gang nur schwer<br /> Wer will der trag sich tot wir reisen abgeschieden <br />mit wenigem zufrieden wir brauchens nur zur Not.
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# Schmückt euer Herz aufs beste weit mehr als Leib und Haus <br />wir sind hier fremde Gäste und ziehen bald hinaus <br />Gemach bringt Ungemach ein Pilger muss sich schicken <br />sich dulden und sich bücken den kurzen Pilgertag.
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# Ist gleich der Weg gar enge so einsam, krumm und schlecht <br />der Dornen rings in Menge und manches Kreuze trägt: <br />es ist doch nur ein Weg lass sein! wir gehen weiter <br />und folgen unserm Leiter und brechen durchs Geheg.
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# Kommt, Kinder, lasst uns gehen der Vater gehet mit <br />er selbst will bei uns stehen bei jedem sauren Tritt; <br />er will uns machen Mut mit süßenSonnenblicken<br />uns locken und erquicken ach ja, wir habens gut.
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# Kommt, Kinder, lasst uns wandern wir gehen Hand in Hand <br />eins freuet sich am andern in diesem wilden Land<br /> Kommt, lasst uns kindlich sein uns auf dem Weg nicht streiten<br /> die Engel selbst begleiten als Brüder unsre Reihn.
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# Sollt wo ein Schwacher fallen so greif der Stärkre zu<br /> man trag, man helfe allen man pflanze Lieb und Ruh.<br /> Kommt, schließt euch fester an ein jeder sei der Kleinste<br /> doch auch wohl gern der Reinste auf unsrer Liebesbahn.
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# Kommt, lasst uns munter wandern der Weg kürzt immer ab<br /> ein Tag der folgt dem andern bald fällt das Fleisch ins Grab.<br /> Nur noch ein wenig Mut nur noch ein wenig treuer<br /> von allen Dingen freier gewandt zum höchsten Gut.
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# Es wird nicht lang mehr währen halt` noch ein wenig aus<br /> es wird nicht lang mehr währen so kommen wir nach Haus:<br /> da wird man ewig ruhn wenn wir mit allen Frommen <br />daheim zum Vater kommen wie wohl, wie wohl wirds tun!
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# Drauf wollen wirs denn wagen es ist wohl wagenswert <br />und gründlich dem absagen was aufhält und beschwert<br /> Welt, du bist uns zu klein wir gehn durch Jesu Leiten <br />hin in die Ewigkeiten: es soll nur Jesus sein.
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Gerhard Tersteegen 1697-1769

Aktuelle Version vom 28. März 2020, 19:04 Uhr

Melodie:
Zeuch ein zu deinen Toren
oder
Ich will, solang ich lebe

  1. Kommt, Kinder, laßt uns gehen der Abend kommt herbei
    es ist gefährlich stehen in dieser Wüstenei
    Kommt, stärket euren Mut zur Ewigkeit zu wandern
    von einer Kraft zu andern es ist das Ende gut.
  2. Es soll uns nicht gereuen der schmale Pilgerpfad
    Wir kennen ja den Treuen der uns gerufen hat
    Kommt, folgt und trauet dem ein jeder sein Gesichte
    mit ganzer Wendung richte Richtung Jerusalem.
  3. Der Ausgang der geschehen ist uns fürwahr nicht leid
    es soll noch besser gehen zur stillen Ewigkeit
    Ihr Lieben seid nicht bang verachtet tausend Welten
    ihr Locken und ihr Schelten und geht nur euren Gang.
  4. Geht’s der Natur entgegen so geht’s gerad und fein;
    Die Fleisch und Sinnen pflegen noch schlechte Pilger sein.
    Verlasst die Kreatur und was euch sonst will binden
    lasst gar euch selbst dahinten es geht durch Sterben nur.
  5. Man muss wie Pilger wandern frei, bloß und wahrlich leer
    viel sammeln, halten, handeln macht unsren Gang nur schwer
    Wer will der trag sich tot wir reisen abgeschieden
    mit wenigem zufrieden wir brauchens nur zur Not.
  6. Schmückt euer Herz aufs beste weit mehr als Leib und Haus
    wir sind hier fremde Gäste und ziehen bald hinaus
    Gemach bringt Ungemach ein Pilger muss sich schicken
    sich dulden und sich bücken den kurzen Pilgertag.
  7. Ist gleich der Weg gar enge so einsam, krumm und schlecht
    der Dornen rings in Menge und manches Kreuze trägt:
    es ist doch nur ein Weg lass sein! wir gehen weiter
    und folgen unserm Leiter und brechen durchs Geheg.
  8. Kommt, Kinder, lasst uns gehen der Vater gehet mit
    er selbst will bei uns stehen bei jedem sauren Tritt;
    er will uns machen Mut mit süßenSonnenblicken
    uns locken und erquicken ach ja, wir habens gut.
  9. Kommt, Kinder, lasst uns wandern wir gehen Hand in Hand
    eins freuet sich am andern in diesem wilden Land
    Kommt, lasst uns kindlich sein uns auf dem Weg nicht streiten
    die Engel selbst begleiten als Brüder unsre Reihn.
  10. Sollt wo ein Schwacher fallen so greif der Stärkre zu
    man trag, man helfe allen man pflanze Lieb und Ruh.
    Kommt, schließt euch fester an ein jeder sei der Kleinste
    doch auch wohl gern der Reinste auf unsrer Liebesbahn.
  11. Kommt, lasst uns munter wandern der Weg kürzt immer ab
    ein Tag der folgt dem andern bald fällt das Fleisch ins Grab.
    Nur noch ein wenig Mut nur noch ein wenig treuer
    von allen Dingen freier gewandt zum höchsten Gut.
  12. Es wird nicht lang mehr währen halt` noch ein wenig aus
    es wird nicht lang mehr währen so kommen wir nach Haus:
    da wird man ewig ruhn wenn wir mit allen Frommen
    daheim zum Vater kommen wie wohl, wie wohl wirds tun!
  13. Drauf wollen wirs denn wagen es ist wohl wagenswert
    und gründlich dem absagen was aufhält und beschwert
    Welt, du bist uns zu klein wir gehn durch Jesu Leiten
    hin in die Ewigkeiten: es soll nur Jesus sein.


Gerhard Tersteegen 1697-1769