Kol 2-

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Kommentar zu Kolosser 2

Von Daniel Muhl

IN BEARBEITUNG !

Inhaltsverzeichnis

Kampf um Trost und dass das Geheimnis Gottes erkannt wird

Verse 1-3

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Bedeutung der Markierungen (§fm) 🖌️
Wichtig, grundlegend, zentral (§rt)
Mensch, Seele, Sünde, Blut (§ro)
Gericht, Leid, Feuer, (§or)
Gott, Geist, Liebe, Licht, Öl (§ge)
Leben, Neues, Pflanzen (§hg)
Weisheit, Verständnis, Erkenntnis (§gt)
Verheißung, Prophetie, Auferstehung (§gr)
Treue, Glauben, Vertrauen, Himmel (§hb)
Rat, Weisung, Gebot, Wasser (§bl)
Gnade, Güte, Barmherzigkeit, Herrlichkeit (§vi)
Freude, Ruhe, Stille, Gottesfurcht, Wein (§vt)
Ermunterung, Zuspruch, Ermahnung, Trost (§pi)
Boshaftigkeit, Gesetzlosigkeit, Verführung (§sw)
Hervorhebung 1 (§f)
Hervorhebung 2 (§l)

ELB Kol 2:1 Denn ich will, daß ihr wißt, welch großen Kampf ich habe um euch und die in Laodizea und alle, die mein leibliches Angesicht nicht gesehen haben,
ELB Kol 2:2 damit ihre Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewißheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, [das ist] Christus,
ELB Kol 2:3 in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind.

Kampf, Trost und Liebe

Wer die hingebende und kämpfende Liebe des Apostels Paulus erkennen durfte, kann in seinem Herzen getröstet werden! Warum? Weil man dadurch indirekt auch die große Liebe des Christus und unseres himmlischen Vaters erkennen kann. Die Erkenntnis der Liebe Gottes und die Freude darüber bilden die Basis für eine gegenseitige Liebe, die uns vereinigt! Wir können nicht losgelöst von unseren Geschwistern denken und leben, weil wir mit ihnen einen Leib bilden! Durch Christus und durch die Liebe gehören wir untrennbar zusammen!

Der Reichtum an Gewissheit

Wir sind beschenkt mit dem ganzen Reichtum der vollen Gewissheit des Verständnisses! Was aber bedeutet die "volle Gewissheit des Verständnisses"? Das griech. Wort für Gewissheit lautet plero-phoría (+4136‭ ‭πληροφορία) und beinhaltet ein tiefes Verstehen und ein völliges Tragen. Gemeint ist nach W. Einert:

"Wir haben keine unsichere Meinung, sondern völlige, tragfähige Gewissheit [Vollgewissheit], dass Gott alle Seine Verheißungen erfüllt."

Das Geheimnis Gottes

Hier offenbart Gott durch Paulus, was das Geheimnis Gottes ist: Der Christus! Das beinhaltet nicht nur den auferstandenen Jesus, sondern auch seinen ganzen Leib, und das ist die herausgerufene Gemeinde. Das Geheimnis Gottes wird erst beim "Blasen der 7. Posaune" vollendet (Offb 10:7). Das dürfte nach der Entrückung des männlichen Sohnes sein, der ebenfalls zum Leib Jesu gehört (Offb 12:5). Haupt und Glieder bilden also das Geheimnis Gottes! Wenn Christus und Seine Gemeinde vollendet sind, beginnt in der Heilsgeschichte Gottes eine ganz neue Epoche!

Alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis

Vergleicht man die Menge aller philosophischen Bücher und religiösen Schriften der Welt mit der Bibel, dann erstaunt die Aussage des Apostels vielleicht, weil die Bibel mit ihren knapp 5 Megabyte eine verschwindend kleine Menge darstellt, gegenüber tausenden philosophischen und religiösen Büchern dieser Welt! Das Problem ist aber, dass alle anderen Bücher nicht aus der reinen göttlichen Quelle stammen und dadurch - aus der Sicht der Ewigkeit - Fehler aufweisen. Alle philosophischen und religiösen Schriften dieser Welt sind entweder von einer menschlich beschränkten Erfahrung geprägt oder sie wurden durch Geisteswesen inspiriert, die nicht das wahre Leben und die wahre Liebe sind!

Ich bin zwar kein Physiker, aber ich gehe davon aus, dass die Spezielle Relativitätstheorie von Albert Einstein zutreffend ist, obwohl mein IQ auch nicht ausreicht, um diese Theorie vollständig zu begreifen. Die Formel klingt ganz einfach: E=mc²! Über diese 5 Zeichen werden ganze Bücher geschrieben! Warum? Weil diese Formel unglaublich vieles beinhaltet!

So erscheint für manche Philosophen der Inhalt der Bibel (die Gute Botschaft Jesu Christi) viel zu einfach, um der absoluten Wahrheit zu entsprechen. Für viele Menschen gibt es auch gar keine absolute Wahrheit! Aber wenn es einen Erschaffer des Universums gibt, dann gibt es auch eine absolute Wahrheit, und die ist nur beim Schöpfer zu finden!

Warnung vor Verführung und Motivation für einen Wandel in Christus

Verse 4-8

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ELB Kol 2:4 Dies sage ich aber, damit niemand euch verführe durch überredende Worte.
ELB Kol 2:5 Denn wenn ich auch dem Leib nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch, freue mich und sehe eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus.
ELB Kol 2:6 Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm,
ELB Kol 2:7 gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, indem ihr überreich seid in Danksagung!
ELB Kol 2:8 Seht zu, daß niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!

Reich beschenkt!

In Vers 6 machte der Apostel Paulus die Gemeinde in Kolossä darauf aufmerksam, was den gläubigen Christen von Gott geschenkt wurde und auf welchem Fundament ihr neues Leben jetzt stehen darf. Menschen, die ihr Leben Gott anvertraut haben, empfingen nicht irgendeinen Fürsten, König oder Kaiser, sondern sie durften den Herrscher über das ganze Universum empfangen! Auch trat der König der Könige nicht einfach ins Wohnzimmer der Christen und machte einem befristeten Besuch! Nein, der HERR über alle Herren kam durch den Heiligen Geist in die Herzen der Gläubigen, um dort für immer zu wohnen.

Was für ein ultimatives Vorrecht und was für ein großes und unfassbares Gnadengeschenk. Das Empfangen von Jesus Christus ist das größte Geschenk, das ein Mensch erhalten kann! Es gibt nichts Schöneres oder Kostbareres, als wenn der König der Liebe für immer in uns lebt! Wie schön ist es doch, wenn dieses Bewusstsein unser Leben prägen darf. Mit dem Wissen - durch Jesus Christus überreich beschenkt zu sein - dürfen wir voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Wir sind nicht deshalb zuversichtlich, weil wir aus einer Blauäugigkeit heraus in eine problemlose Zukunft blicken, sondern weil wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken müssen. - So schreibt es uns der Apostel Paulus in Röm 8:28, obwohl er selbst etliche schmerzhafte Erfahrungen machen musste.

Wer am Glauben Jesu Christi festhält, darf immer wieder den wunderbaren Trost Gottes erfahren; nicht zuletzt auch deshalb, weil er im Geist in das Reich des Sohnes Seiner Liebe versetzt sein darf (Kol 1:13). Der himmlische Vater hat uns das Geschenk Seines Sohnes gemacht, und dieses Geschenk ist mit keinem anderen Geschenk auch nur annähernd vergleichbar! Der Apostel Paulus macht uns an einer anderen Stelle darauf aufmerksam - in Röm 8:32 schreibt er: "Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat - wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?" Wer den Sohn Gottes hat, der hat alles! Kann uns jemand noch mehr bieten? Gibt es einen noch größeren Reichtum? Alles gehört denen, die zu Jesus Christus gehören! Paulus präzisiert das noch genauer in 1Kor 3:21-23! Hier zeigt er auf, dass uns sowohl die ganze Welt als auch das Leben und der Tod sowie Gegenwärtiges und Zukünftiges gehört!

Warum werden Menschen, die zu Jesus gehören, so reich beschenkt? Weil sie etwas Besseres sind oder weil sie sich mehr Mühe gegeben haben als andere Menschen? Nein, und nochmal nein! Christen gehören von Natur aus, in der Regel zu den unedleren Menschen. Das bringt Paulus in 1Kor 1:25-27 unmissverständlich zum Ausdruck, und nur da, wo Gläubige sich vom Heiligen Geist verändern ließen, wurden sie zu Menschen, die lieben und ihren Mitmenschen Wertschätzung geben! Wer weiß, dass er aus lauter Gnade den Herrn Jesus empfangen durfte, der darf auch voller Freude in ihm wandeln!

In Vers 6 macht Paulus auch darauf aufmerksam, welche Auswirkungen es hat, wenn man den Herrn Jesus empfangen durfte. Durch die Annahme des Herrn Jesus Christus kommt es zu einer grundlegenden Veränderung des Lebenswandels. Der Begriff "Wandel" wird im modernen Sprachgebrauch eher selten verwendet, und es ist gut möglich, dass junge Leute gar nicht mehr richtig wissen, was damit gemeint ist. Die NGÜ übersetzt diese Stelle wie folgt: "Darum richtet nun euer ganzes Verhalten an ihm aus!" Unsere Verhaltensweisen haben große Auswirkungen auf uns und unsere Umwelt. Alle diejenigen, die sich immer wieder bewusst machen, dass sie durch Jesus Christus unfassbar reich beschenkt sind, denken, reden und handeln anders als diejenigen, die meinen, sie hätten sich ihre Identität selbst erarbeitet! Die einen sehen sich als Begnadigte, und die anderen sind einfach stolz auf ihre erreichte Stellung! Die einen geben ihren Mitmenschen größte Wertschätzung, indem sie ihre Nächsten höher achten als sich selbst, und die anderen sind froh, wenn sie auf ihre Zeitgenossen herunterschauen können!

Durch das Geschenk des Gottessohnes weiß sich der Gläubige unendlich und bedingungslos geliebt! Deshalb will jeder echte Christ auch aus dieser Gottesliebe leben! Leider gelingt es ihm nicht immer; aber der Wille ist da und auch das Vertrauen, dass Gott diese Liebe in uns bewirken kann! Letztlich ist das eben Erwähnte, das Entscheidende (Röm 7:16-21)! Ein Lebenswandel bzw. eine Verhaltensweise, die von der Liebe und Wertschätzung geprägt ist, wirkt auch anziehend. In Vers 7 finden wir vier sehr wichtige Dinge:

  1. Das Verwurzelt-sein
  2. Das Auferbaut-werden
  3. Das Gefestigt-sein im Glauben
  4. Die Dankbarkeit.

1. Das "Verwurzelt-sein" in Christus

Es hält uns am Leben; auch dann, wenn unser Leib sterben muss. Jesus sagte zu Marta:

  • "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist!" (Joh 11:25)

Ein Baum mit tiefen Wurzeln ist standhafter und lebt wesentlich länger, als wenn ihm solche Wurzeln fehlen. Durch einen Bericht habe ich mitbekommen, wie man in einer trockenen Wüste - wo es seit Jahren nicht mehr regnete - einen einzigen Baum entdeckte, der noch Leben in sich hatte. Zuerst konnte man sich das nicht erklären, bis man herausfand, dass der Baum Wurzeln hatte, die dutzende Meter in die Tiefe hinabreichten. In früheren Zeiten war das Grundwasser weiter oben; dann aber senkte sich der Grundwasserspiegel immer mehr, und parallel dazu verlängerte der Baum stetig seine Wurzeln. Das war für mich das eindrücklichste Bild für eine "tiefe Verwurzelung". Wer tief in Christus verwurzelt ist, überlebt auch die langen Dürrezeiten seines Lebens!

2. Das "Auferbaut-werden"

Das Auferbaut-werden spielt in unserem Leben eine ganz entscheidende Rolle. Die Kirchgemeinden bzw. die Gemeinschaften sollten stetig aufgebaut und gestärkt werden. Jede Gemeinde ist auch eine Gemeinschaft, und die kleinste Zelle einer Gemeinschaft ist eine Ehe oder Familie. Eine eheliche Gemeinschaft - wie auch jede andere Gemeinschaft - kann aufgebaut oder abgebrochen werden. Wer gebaut hat, hat auch Wohnraum geschaffen, wo andere sich zuhause und wohl fühlen dürfen. Dort, wo eine Gemeinschaft abgebrochen wurde, fühlt sich auch niemand mehr zuhause. An einer Gemeinschaft darf und soll ständig gebaut werden; sie muss gepflegt werden und in sie muss immer wieder neu investiert werden! Das gilt gleichermaßen für Ehe, Familie und Gemeinde. Wer in Christus aufbaut, der baut auf dem Fundament der göttlichen Liebe. Diese selbstlose Liebe ist von Demut und größter Wertschätzung geprägt. Sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl seines Nächsten (1Kor 13)!

3. Das "Gefestigt-sein im Glauben"

Das "Gefestigt-sein im Glauben" vermittelt uns den notwendigen Halt! Ohne dieses Gottvertrauen kommen wir Menschen sehr schnell an unsere Grenzen! Allein das Vertrauen auf den allmächtigen Gott, der auch die Liebe in Person ist, vermittelt uns erst die Möglichkeit, bedingungslos lieben zu können. Nur durch den Glauben können Jesusleute daran festhalten, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken müssen (Röm 8:28)! Nur das Vertrauen auf das Wort Gottes bewirkt in uns die Erkenntnis, dass wir in den Augen Gottes überaus wertvoll sind, obwohl wir alle vor Ihm schuldig wurden. Wer der Bibel glaubt, weiß um die unendliche Liebe Gottes, die absolut treu ist, alles trägt und das Böse nicht zurechnet (1Kor 13)! Allein diese Erkenntnis gibt uns die Festigkeit, die wir brauchen! Dieses Wissen und die Kraft des Heiligen Geistes ermöglichen es uns, auch in unseren unterschiedlichen Beziehungen bedingungslos zu lieben! Das Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus schenkt uns den nötigen Halt und die Festigkeit, die wir so dringend brauchen!

4. Die Dankbarkeit

Sie ist der absolute Schlüssel für ein Leben, das von einer großen Zufriedenheit geprägt ist. Selbst bedürftige Menschen werden durch eine bleibende Dankbarkeit reich und glücklich. Dankbarkeit ist keine Garantie für ein problemloses und schmerzfreies Leben, aber sie verstärkt das Bewusstsein, "ein reich Beschenkter" zu sein. Je dankbarer wir gegenüber dem himmlischen Vater sind, desto mehr sehen wir Seine Güte und Gnade. Durch die Dankbarkeit sehen wir Seine große Vergebung und Fürsorge, und das vermittelt uns das Bewusstsein, ganz in Gott geborgen zu sein! Die gegenseitige Dankbarkeit ist natürlich auch ein Geheimtipp für jede menschliche Beziehung! Wenn unsere Mitmenschen spüren dürfen, dass wir dankbar für sie sind, motiviert sie das und sie fühlen sich geliebt! Sie merken auch, dass sie wertgeschätzt und respektiert werden! Das Wissen, ein Geliebter zu sein, erfüllt uns mit Freude und Zufriedenheit. Eine große Dankbarkeit gegenüber dem Herrn Jesus Christus bewirkt eine Freude am Herrn, und in der Freude am Herrn liegt eine große Kraft (Neh 8:10)! Die Dankbarkeit füreinander schenkt uns Freude, und mit ihr können wir einander auch in richtiger Weise dienen!

Vers 8

Den Vers 8 habe ich selbst wie folgt übersetzt:

  • "Gebt Acht, dass euch niemand für sich in Anspruch nimmt und euch durch Philosophie und leere Täuschungen [von der Fülle in Christus] wegführt, denn dies sind nur Überlieferungen von Menschen [und nicht das Wort Gottes], [sie beinhalten lediglich] Grundregeln dieser Welt und [entsprechen] nicht dem [Denken des] Christus!"

Die Gefahr der Täuschung und Verführung

Wenn Menschen uns für ihre Ideologie in Anspruch nehmen, führen sie uns auch in eine Gebundenheit, die uns von Christus wegreißt! Philosophie heißt übersetzt "Liebhaber von {weltlichen, kosmischen} Weisheiten".

Menschliche Überlieferungen basieren auf einem menschlichen Erfahrungsschatz und auf Traditionen, die zwar manchmal einen Schein von göttlicher Weisheit besitzen, aber letztendlich doch keinen Ewigkeitswert haben. Sie führen uns in eine Gesetzlichkeit, in ein starres Denken und nicht in ein Leben aus der Liebesbeziehung zu Gott!

Die Elemente (oder Grundregeln) dieser Welt beinhalten das kosmische Denksystem. Das ist vor allem ein "horizontales Denken", das auf das Sichtbare fokussiert und vom gegenseitigen Vergleichen geprägt ist. Das göttliche Denksystem ist ein "vertikales Denken", das auf den Unsichtbaren schaut und auf einem uneingeschränkten Vertrauen auf den himmlischen Vater basiert! Jesus war der Einzige, der jederzeit und zu 100% dieses "vertikale Denken" praktizierte!

Die absolute Fülle ist in dem triumphierenden Christus

Verse 9-15

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ELB Kol 2:9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig;
ELB Kol 2:10 und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.
ELB Kol 2:11 In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschehen ist, [sondern] im Ausziehen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung des Christus,
ELB Kol 2:12 mit ihm begraben in der Taufe, in ihm auch mit auferweckt durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.
ELB Kol 2:13 Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat.
ELB Kol 2:14 Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, [den] in Satzungen [bestehenden], der gegen uns war, und ihn auch aus [unserer] Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte;
ELB Kol 2:15 er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten.

Verse 9-10

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54* vgl. Kol 1:19 - Joh 1:1 - Joh 1:14 - Joh 10:30 - Joh 20:28 - 1Jo 5:20
55* o. habt teil an dieser Fülle in ihm, habt die Fülle in der Gemeinschaft mit ihm. Paulus spricht gern von "Fülle" und "Erfülltwerden", vgl. Röm 13:10 - Röm 15:13,14 - Röm 15:29 - 2Kor 7:4 - Eph 1:23 - Eph 3:19 - Eph 4:10 - Eph 4:13 - Eph 5:18 - Phil 1:11 - Phil 2:2 - Kol 1:9 - Kol 1:19 - Kol 1:25 - 2Tim 1:4.
56* vgl. Eph 1:21 mit Anm. 30

HSN Kol 2:9 - Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (54*)
HSN Kol 2:10 - und ihr seid in ihm zur Fülle gelangt (55*), der das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt ist (56*).

Die ganze Fülle der Gottheit

Vers 9 ist eine Art Wiederholung von dem, was Paulus in Kap. 1:19 schrieb. Dort lesen wir:

  • HSN Kol 1:19 - Es war ja das Wohlgefallen der ganzen Fülle [Gottes], in ihm Wohnung zu nehmen.

Gerade in der heutigen Zeit, in der wir immer wieder mit einer "Ökumene der Religionen" konfrontiert werden, ist diese Aussage fundamental wichtig! Der himmlische Vater und der allmächtige Gott über alles offenbart sich nicht ein wenig im Islam, ein wenig im Buddhismus und ein wenig im Hinduismus, sondern nur in Seinem Sohn, und zwar vollständig!

In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit, und somit auch das ganze Wesen Gottes! Ohne Jesus Christus könnten wir die unendliche Liebe des Vaters nicht erkennen. Ohne die Fleischwerdung des Sohnes gäbe es keine wirkliche Heilsgewissheit, weil dann bis zum Lebensende immer wieder die Frage auftauchen würde: "Reicht es? Habe ich genug getan, um von Gott angenommen zu werden? Zähle ich wirklich zu den Gerechten, die in den Himmel kommen, oder bilde ich mir das nur ein?"

Wer sein Vertrauen bleibend auf Jesus setzt, gehört als Glied zu Seinem Leib und hat deshalb an allem Anteil, was Jesus Christus zugesagt ist. Jeder schwache und minderbemittelte Mensch, der eine Liebesbeziehung zum HERRN hat, gehört zum König des Himmels, und darum ist er auch mit jedem geistlichen Segen aus den himmlischen Welten gesegnet (Eph 1:3). In Christus ist den Gläubigen alles geschenkt (Röm 8:32 / 1Kor 3:21-23).

Würde in Christus nicht die ganze Fülle der Gottheit wohnen, ...

  • ... wüssten wir nicht, wie wir vervollständigt werden könnten.
  • ... wüssten wir auch nicht, wo wir überall nach der Wahrheit suchen müssten, um zum ewigen Leben und ans Ziel zu gelangen.
  • ... müssten wir wie "Irrsterne" in einem orientierungslosen Nichts umherstreifen und einfach warten, bis wir ans Ende unserer irdischen Existenz gelangt sind.

In Ihm zur Fülle gelangt

Wie oft gebraucht Paulus die Wortkombination "in Christus" (77x), "in Ihm" (29x) und "in Jesus" (1x)! Wenn ich richtig gezählt habe, sind es 107 Mal. Wie Paulus, so freue auch ich mich über diese "Standortbestimmung" außerordentlich. Natürlich ist Jesus auch mit uns, aber die Tatsache, dass "wir in Christus sind" und "Christus in uns ist", ist einfach nicht zu toppen! Warum?

  1. Weil ich dadurch ein untrennbarer Bestandteil von Ihm bin!
  2. Weil ich in Ihm so wunderbar geborgen bin, wie sonst nirgends!
  3. Weil gar nichts an mich herankommen kann, das nicht zuvor an Ihm vorbei musste! Alles, was mich betrifft, betrifft auch Ihn (Apg 9:4 / Mt 25:40).
  4. Weil ich dann im Raum bzw. im Körper der Liebe wohnen darf!
  5. Weil ich von Ihm umgeben bin!
  6. Weil ich an allem partizipiere, was Ihn betrifft!

Das Haupt über alle

In Christus sind wir zur ganzen Fülle gelangt, weil Er das Haupt über alle Herrscher (w. Anfängliche = von Gott geschaffene Geistes- bzw. Engelmächte) und jede Gewalt (o. Autorität) ist. In der Unsichtbarkeit befinden sich gewaltige, starke und überaus intelligente Geisteswesen, die uns um Welten überlegen sind. Aber sie alle sind unserem HERRN untergeordnet, und weil wir zu unserem HERRN gehören, sind sie uns in Christus ebenfalls untergeordnet! In unserer irdischen Existenz sind sie uns jedoch total überlegen. Doch wir gehören "in Christus" zum Haupt dieser Wesen, und deshalb kann Paulus in 1Kor 6:3 auch schreiben:

  • "Wißt ihr nicht, daß wir Engel richten werden, wieviel mehr [über] Alltägliches?"

Als künftige Richter über die Engel und über die Welt haben wir von Gott höchste Vollmachten bekommen! Ausgerechnet wir schwache und elende Menschen! Ausgerechnet diejenigen, die sich in dieser Welt nicht so wirklich zurechtfinden! Auch das ist ein Wunder Gottes!

Gott macht mit den "Nichtsen" dieser Welt Heilsgeschichte!

Das kann man aber nicht sehen, das kann man nur glauben!

Verse 11-12

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57* Nicht die im AT geforderte Beschneidung (1Mo 17:10-14) ist für die Christen verpflichtend, sondern eine höhere und bessere: das Ablegen des unerlösten "alten Menschen" (Eph 4:22 - Kol 3:9), insbesondere der bösen Herzensgedanken (Mt 15:19 - 5Mo 30:6 - Röm 2:28,29). Christi Tod am Kreuz stellte dieses Ablegen in radikaler Weise dar. Dort geschah die "Beschneidung des Christus". Sie ermöglicht auch den an ihn Glaubenden das "Ablegen".
58* vgl. Röm 6:3,4
59* o. durch den von Gott (in euch) gewirkten Glauben

HSN Kol 2:11 - In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, [die] nicht mit Händen gemacht, [sondern] im Ablegen des Fleischesleibes [vollzogen wurde], in der Beschneidung des Christus (57*).
HSN Kol 2:12 - In der Taufe mit ihm begraben (58*), seid ihr in ihm auch mit auferweckt worden, [und zwar] durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes (59*), der ihn aus [den] Toten auferweckt hat.

Beschnitten

Innerlich beschnitten (und dadurch auch befreit) von der leiblichen, bzw. fleischlichen (Begierde)!

Der Fleischesleibes

Der Fleischesleibes ist gesteuert von der Begierde und deshalb auch "geistlich tot" (V. 13)! Dabei handelt es sich nicht nur um eine widergöttliche Lustbefriedigung, sondern auch um jegliche Art egoistischer Selbstverwirklichung! Diese kann auch sehr fromm oder religiös ausschauen.

Begraben in der Taufe

  • Die "Taufe auf Mose" bedeutete, dass Israel aus der ägyptischen Sklaverei befreit und unter die geistliche Führung des Mose sowie unter das "mosaische Gesetz" gestellt wurde (1Kor 10:1-2).
  • Die "Taufe des Johannes" war eine Taufe zur Buße (zur Umkehr, zum Umdenken) und zur Vergebung der Sünden (Mk 1:4), um für den Messias den Weg zu bereiten (Joh 1:23).
  • Jesus tauft mit Heiligem Geist und mit Feuer (Lk 3:16). Damit sind wir aus der Sklaverei der Sünde befreit, der Sünde gestorben (Röm 6:11) und dürfen durch das Geschenk des Heiligen Geistes in ein neues Denken hineinkommen (Röm 12:2), das in uns eine "feurige Liebe" entfacht (Hl 8:6 / Röm 5:5)!

Der Glaube an die Kraft Gottes

Durch den Glauben sind wir mit Jesus auferweckt (Glauben = eine vertrauensvolle Liebesbeziehung zu Gott; V. 12). Das ist eine geistliche Tatsache, die wir mit unseren natürlichen Augen noch nicht sehen können, so wie wir auch die Auferstehung Jesu nicht sehen konnten.

Verse 13-15

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60* vgl. Eph 2:1 - Eph 2:5,6 - Kol 3:1
61* w. Handschrift
62* d.h. Gesetzesforderungen
63* und dadurch die Trennung zwischen Gott und uns vollgültig beseitigt
64* vgl. Eph 1:21 - Eph 3:10 - Eph 6:12 - Kol 1:16 - Kol 2:10
65* Was am Kreuz Christi geschah, ist in göttlicher Schau (im Gegensatz zur irdischen) aktives Handeln, Sieg und Triumph: Gott hat angenagelt, entkleidet, triumphiert!

HSN Kol 2:13 - Auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und in dem unbeschnittenen Wesen eures Fleisches, hat er mit ihm zusammen lebendig gemacht und uns alle Übertretungen in [seiner] Gnade vergeben (60*).
HSN Kol 2:14 - Er hat den gegen uns [vorliegenden] Schuldschein (61*) ausgelöscht, der mit [seinen] Vorschriften (62*) gegen uns war; er hat ihn aus der Mitte weggenommen (63*) und am Kreuz [des Christus] angenagelt;
HSN Kol 2:15 - er hat die Herrschaften und Gewalten (64*) [ihrer Macht] entkleidet und [sie] öffentlich zur Schau gestellt, indem er in ihm über sie triumphierte (65*).

Tot gewesen und lebendig gemacht

Ohne Christus ist man tot aufgrund der Verfehlungen und der Unbeschnittenheit des "Fleisches". Siehe dazu auch V. 11. In Christus sind wir lebendig gemacht (das ist ein Faktum) und Gott hat uns alle Vergehungen vergeben!

Der Schuldschein

Durch unsere Sünden (indem wir die Gebote nicht einhielten und ohne göttliche Liebe lebten) kam es zu einem Schuldschein, der uns belastete und dem Tod weihte. Durch das Kreuz ist dieser Schuldschein ausgelöscht (V. 14)!

Die entwaffneten Mächte

Als Schuldige und Todgeweihte waren wir in den "Klauen" von finsteren Mächten (w. Anfängliche und Autoritäten). Diejenigen, die unseren Schuldschein in Händen hielten, konnten die Bezahlung der Schuld geltend machen. Der "Ankläger der Brüder" (Offb 12:10 / Sach 3:1) forderte die Bezahlung der Schuld! Am Kreuz bezahlte Jesus die gesamte Schuld und als Lamm Gottes beseitigte Er die Sünde der Welt (Joh 1:29). Dadurch wurde der Schuldschein vernichtet (V. 14)! Mit der Vernichtung des Schuldscheins wurden die Mächte und Gewalten völlig entwaffnet (w. entkleidet; V. 15)! Jesus hat sie dadurch öffentlich zur Schau gestellt und über sie triumphiert.

Die Wertlosigkeit der dogmatischen Regeln und die Freiheit durch Christus

Verse 16-23

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ELB Kol 2:16 So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats,
ELB Kol 2:17 die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper [selbst] aber ist des Christus.
ELB Kol 2:18 Um den Kampfpreis soll euch niemand bringen, der seinen eigenen Willen tut in [scheinbarer] Demut und Anbetung der Engel, der auf das eingeht, was er [in Visionen] gesehen hat, grundlos aufgeblasen von der Gesinnung seines Fleisches,
ELB Kol 2:19 und nicht festhält das Haupt, von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst.
ELB Kol 2:20 Wenn ihr mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid, was unterwerft ihr euch Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt :
ELB Kol 2:21 Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht!
ELB Kol 2:22 - was [doch] alles zur Vernichtung durch den Gebrauch bestimmt ist - nach den Geboten und Lehren der Menschen ?
ELB Kol 2:23 Das [alles] hat zwar einen Anschein von Weisheit, in eigenwilligem Gottesdienst und in Demut und im Nichtverschonen des Leibes - [also] nicht in einer gewissen Wertschätzung - [dient aber] zur Befriedigung des Fleisches.

Verse 16-17

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66* vgl. Hebr 8:5 - Hebr 10:1
67* o. Leib (der den Schatten wirft)
68* d.h.: Das wahre Wesen (Substanz, Urbild, volle Wirklichkeit) ist in Christus vorhanden.

HSN Kol 2:16 - So soll denn keiner euch richten in Bezug auf Essen und Trinken oder wegen eines Festes, sei es Neumond oder Sabbat.
HSN Kol 2:17 - Das ist [ja nur] ein Schatten der zukünftigen [Güter] (66*), der Körper (67*) aber [ist] des Christus (68*).

Die Bedeutung der alttestamentlichen Vorschriften

Weil Jesus uns völlig befreit hat und uns alles geschenkt hat – nämlich Sein göttliches Leben, Seine Gerechtigkeit, Seine Vollkommenheit und Vieles mehr – können wir in den "Himmel" und für alle Zeiten im Haus des Vaters wohnen! Aus diesem Grund müssen wir uns das ewige Leben nicht "verdienen", indem wir alttestamentliche Speisevorschriften oder Festordnungen umsetzen! Ebenso wenig sollten wir versuchen, die 10 Gebote und die 613 Gebote der Tora (5 Bücher Mose) durch unsere eigene Kraft einzuhalten.

Weil uns in Christus alles aus Gnade geschenkt wurde, dürfen wir jetzt aus Liebe zu Gott und den Menschen leben! Dadurch sind die Gebote der Bibel keine untragbare und nicht zu erfüllende Last, sondern ein "Leitfaden", wie man aus der Liebe leben kann!

Speisevorschriften

Betrügerische Geister und Lehren von Dämonen gebieten, sich von Speisen zu enthalten (1Tim 4:1-3), indem sie z. B. Folgendes vermitteln:

  • Du wirst "kultisch" unrein, wenn du Fleisch isst oder Wein trinkst.
  • Nur mit den richtigen Speisevorschriften bist du vor Gott angenehm und kannst ein geistliches Leben führen. Sie sagen: "Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht!" (V. 21)
  • Weil für Gott deine körperliche Gesundheit das Wichtigste ist, brauchst du genaue Speisevorschriften (Fremde Geister wollen deine körperliche Gesundheit über deine Beziehung zu Gott stellen und sie damit zu einem Götzen machen).

Die NGÜ übersetzt diese Stelle wie folgt:

  • "Niemand soll euch also Vorhaltungen machen wegen dem, was ihr esst oder trinkt".

Jesus sagt: "Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund ausgeht, das verunreinigt den Menschen" (Mt 15:11). Weder das "Essen" noch das "Nicht-essen" macht uns angenehm oder besser vor Gott (1Kor 8:8). - Trotzdem sollten wir nicht zu jeder Zeit immer alles essen und trinken, sondern uns fragen, ob wir es "im Glauben" tun können (Röm 14:23). Wenn meine Geschwister sich daran stoßen, dass ich Fleisch esse oder Wein trinke, dann sollte ich aus Liebe zu ihnen darauf verzichten, obwohl ich dazu die Freiheit hätte (Röm 14:21).

Festvorschriften

Im AT bekam das Volk Israel die Anweisung, während eines Jahres, unterschiedliche "Feste Gottes" zu feiern (3Mo 23). Weil Gott diese Feste im AT anordnete, dachten nichtjüdische Christen, sie müssten diese Feste ebenfalls einhalten. Für die Einhaltung dieser Feste spielten der Neumond, bzw. der Vollmond und der Sabbat eine wesentliche Rolle. Warum aber verlangte Paulus nicht, dass die nichtjüdischen Christen diese Feste einhielten?

  1. Es waren Feste für das Volk Israel.
  2. Für die Christen aus aller Welt wäre es kaum möglich gewesen, zwei- oder dreimal im Jahr nach Jerusalem zu pilgern.
  3. Der Hauptgrund liegt in V. 17.

Die Christen in Galatien bemühten sich, auf Tage, Monate und Jahre zu achten (um das Gesetz zu erfüllen und dadurch von Gott angenommen zu werden; Gal 4:9-10). Durch die äußere Einhaltung dieser Ordnungen wollten sie vor Gott gerecht werden und sie haben nicht verstanden, dass Jesus dies alles für sie erfüllt hat, damit sie davon befreit sind, ihre Kraft in die Einhaltung der Speise- und Festverordnungen zu investieren. Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht (Gal 5:1), damit wir ganz aus der Liebe leben können (Gal 5:22-23)!

Speise- und Festvorschriften sind ein Abbild oder Schatten der künftigen Dinge (V. 17)! Beispiele:

  • Manna = Jesus, als das Brot des Lebens (Joh 6:33-35)
  • Wasser aus dem Felsen = Jesus als das Wasser des Lebens (Joh 4:10)
  • Weinkelch = Jesu Blut: der neue Bund zur Vergebung der Sünden (Mt 26:28)
  • Passahfeier = Bild auf das geschlachtete Lamm Gottes am Kreuz (1Kor 5:7)
  • Fest der Erstlingsfrüchte = Bild für die Auferstehung (1Kor 15:20-23)
  • Wochenfest, Pfingstfest
    • Bei Israel: Empfang des Gesetzes
    • Bei der Gemeinde Jesu: Empfang des Heiligen Geistes (Apg 2).
  • usw.

👉 Siehe auch:
Biblische Feste und ihren möglichen Bezug zur Heilsgeschichte

Verse 18-19

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69* o. den Siegespreis aberkennen (1Kor 9:24 - Phil 3:14)
70* o. der in Demut und Engelverehrung seinen eigenen Willen tut
71* o. der in das Gebiet der Gesichte (Visionen) einzudringen sucht
72* Ein solcher vernachlässigt, abgelenkt durch Engeldienst und Visionen, die Hauptsache: die Beziehung zu Christus.
73* o. das von Gott gewirkte Wachstum vollzieht, vgl. Eph 1:22,23 - Eph 4:15,16

HSN Kol 2:18 - Keiner soll euch um den Kampfpreis bringen (69*), der sich in demütigem Auftreten und Verehrung der Engel gefällt (70*), der sich wichtig macht mit dem, was er gesehen hat (71*), ohne Grund hochmütig infolge seiner fleischlichen Gesinnung,
HSN Kol 2:19 - und der [dabei] am Haupt nicht festhält (72*), von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder versorgt und zusammengehalten, das Wachstum Gottes wächst (73*).

Der Siegespreis

Wer sich in Jesus Christus birgt und aus dem Vertrauen zu Ihm und Seinem Wort lebt, der kann nicht disqualifiziert oder abgeurteilt werden (man kann ihm das Heil, die Rettung, den Kampfpreis nicht absprechen; V. 18)

Demut und Verehrung der Engel

Das selbstgefällige (eigenwillige) Tun, in scheinbarer Demut (V. 18) hängt zutiefst auch mit der Selbstgefälligkeit zusammen. Bei Jesus ist das ganz anders: Obwohl Jesus ohne Sünde war, kannte er keine Selbstgefälligkeit (Röm 15:3). Der Selbstgefällige fühlt sich besser als andere und ist daher ein Hochmütiger im "Sonntagsgewand". Nach Außen wirkt er vielleicht demütig und fromm, indem er andächtig dafür dankt, nicht so schlimm wie andere zu sein (Lk 18:11ff).

Was wir in Bezug auf die Engel wissen müssen:

  • Engel sind geschaffene Wesen (Kol 1:16 / Hes 28:14), die zwar nicht gelästert (Jud 1:9), aber auch nicht angebetet werden dürfen (Offb 22:8-9). Engel sind dienstbare Geister (Hebr 1:14), zu denen wir keinen Kontakt suchen sollten. Praktisch alle Religionen und jeder Götzendienst haben etwas mit der Verehrung und Anbetung der Engel, bzw. Dämonen zu tun (1Kor 10:20 / 5Mo 17:3 / 1Kö 22:19).
  • Sowohl Mohammed als auch Joseph Smith (Gründer der Mormonen), und etliche andere, beriefen sich auf Engelerscheinungen, um den Menschen deutlich zu machen, dass sie "göttliche Botschaften" überbringen.

Durch den Glauben haben wir direkten Zugang zum höchsten Gott. Unsere unsichtbaren Ansprechpartner sind nur der himmlische Vater und Jesus Christus! Das ist ein unübertreffliches Vorrecht und deshalb brauchen wir keine Engel als Mittler zu Gott! Wir brauchen auch keine Botschaften von Engel! Schon gar nicht, wenn sie dem Evangelium widersprechen. Paulus schreibt dazu:

  • "Wer euch aber einen anderen Weg zum Heil zeigen will als die rettende Botschaft, die wir euch verkündet haben, den wird Gottes Urteil treffen – auch wenn wir selbst das tun würden oder gar ein Engel vom Himmel." (HFAGal 1:8)

Visionen

Mit Visionen kann man nicht selten Menschen beeindrucken. Visionen können auch Botschaften von Geisteswesen sein, die uns geistlich versklaven, indem sie uns vom wahren Evangelium ablenken (Gal 1). Visionen können den betroffenen Menschen das Gefühl vermitteln, ein elitärer Auserwählter zu sein. Damit kann er sich von den anderen abheben, sodass er dem Hochmut verfällt.

In Ausnahmefällen redet Gott und der Heilige Geist durch Visionen (Jes 1:1 / Hes 1:1 / Dan 7:2 / Apg 9:12 / Apg 10:10 / Apg 16:9 / Offb 9:17)! Dabei ging es aber vor allem darum, den Schreibern der Bibel die Worte Gottes zu vermitteln. In Bezug auf "christliche Visionen" sollten wir generell sehr skeptisch sein und wenn sie dem Wort Gottes widersprechen; ganz ablehnen.

Der Denksinn des Fleisches

Zum Denksinn des Fleisches gehört u.a. die Selbstverwirklichung, indem man die eigene Ehre sucht. Man strebt nach der Anerkennung von Menschen. Meist werden dabei auch Einfluss, Macht und Genuss angestrebt. Es sind Menschen, die zu wissen meinen, was das Richtige sei, die ihren eigenen Willen tun, die unabhängig von Jesus Entscheidungen fällen, die nicht im Gebet nach Seinem Willen fragen und die ohne Gott leben und es auch nicht für nötig erachten, Sein Wort zu befragen. Sie begnügen sich mit kosmischen Weisheiten und mit der Philosophie, die sie kennengelernt haben.

Der Denksinn Jesu

Wer den Denksinn Jesu hat, sucht die Ehre Gottes, er kann in den Hintergrund treten und er sucht das Wohl seiner Nächsten, indem er u.a. zur Stärkung des Glaubens beiträgt und die Liebe zur höchsten Priorität erklärt.

Sich an Christus halten, der das Haupt der Gemeinde ist

Wie macht man das?

  • Auf Jesus schauen.
  • Auf Jesus vertrauen (in allen Dingen).
  • Sich Jesus unterordnen.
  • Auf das Wort Gottes hören und Jesus gehorsam sein.

Der Leib Jesu Christi funktioniert nur dann, wenn sich jedes Glied (jeder gläubige Christ) Jesus unterordnet! Dann wächst der Leib Jesu das Wachstum Gottes!

Verse 20-23

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53* Der Ausdruck kann Anfangsgründe der Erkenntnis, Grundlehren der Wissenschaft, den jüdischen o. heidnischen Kultus oder auch Grundstoffe, Gestirne, Geistermächte bezeichnen (vgl. Gal 4:3 mit Anm. 2).
74* vgl. Röm 7:4 - Gal 2:19,20 - Gal 4:9,10 - Kol 3:3 - 2Tim 2:11
75* w. weg von
76* d. h. im Bereich der "Weltelemente"
77* o. Ruf, Gerücht
78* o. selbstgemachter Religion, willkürlichem Gottesdienst, selbst erwählter Frömmigkeit
79* w. nicht in irgendeiner Ehre

HSN Kol 2:20 - Wenn ihr [nun] mit Christus gestorben seid (74*) - entnommen (75*) den Elementen der Welt (53*) - , warum lasst ihr euch [dann] Satzungen auferlegen, als lebtet ihr [noch] in der Welt (76*)?
HSN Kol 2:21 -"Fass nicht an, koste nicht, berühre nicht!"
HSN Kol 2:22 - [Dabei] soll das alles [doch] vergehen, indem es verbraucht wird. [Solche Vorschriften] entsprechen den Geboten und Lehren der Menschen.
HSN Kol 2:23 - Diese haben zwar einen Schein (77*) von Weisheit in eigenwilligem Gottesdienst (78*) und demütigem Auftreten und schonungsloser Härte gegen den Leib – statt in einer gewissen Wertschätzung (79*) –, [doch alles geschieht] zur Befriedigung des fleischlichen Sinnes.

Mit Christus gestorben

Wir sind mit Christus gestorben:

  • Dadurch ist auch unser "alter Mensch" gestorben (mein ICH sitzt nicht mehr auf dem Thron meines Herzens, sondern JESUS).
  • Durch dieses Mitgestorben-sein befinden wir uns auch nicht mehr unter dem weltlichen Denksystem, das unseren Wert über unsere Leistung definiert.

Die Elemente dieser Welt

Was ist damit gemeint? Es handelt sich dabei um "kosmische Grundregeln" oder "Grundsätze", die auch das weltliche Bewusstsein und Denksystem beinhaltet:

  • Ich muss für mich selbst schauen und kann niemandem vertrauen; schon gar nicht einem Gott, den man nicht sieht!
  • Ich bin so viel wert, wie ich leiste und je höher mein Ansehen ist, desto wertvoller bin ich.
  • Gesundheit, Genuss, Reichtum, Ansehen und Erfolg ist das Wichtigste!

Christen sollten sich nicht diesem System unterwerfen, auch dann nicht, wenn es fromm eingepackt ist! Das weltliche Denksystem sagt: "Rette dich selbst, in dem du fromme und religiöse Leistungen vollbringst!"

Berühre nicht, koste nicht!

Alle diejenigen, die dadurch "selig" werden wollen, indem sie auf Regeln achten, wie z. B. "du darfst dieses nicht anfassen, jenes nicht essen und musst dich von ganz bestimmten Dingen fernhalten", sind immer noch im weltlichen Denksystem verhaftet (V. 21-22)! In Christus gilt:

  • " ... Speisen, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, die glauben und die Wahrheit erkennen. Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch Gebet." (1Tim 4:3b-5).

Der Anschein von Weisheit

Alle diese Regeln und Verhaltensweisen haben zwar den Anschein von Weisheit, aber sie beinhalten eine eigenwillige Gottesverehrung! Wenn wir unseren Körper kasteien, dann befriedigen wir letztlich nur unsere Selbstgefälligkeit und erzeugen das Gefühl, Gott müsse auf uns ganz besonders stolz sein (V. 23)!

Christus genügt!

Wer Christus hat, hat auch die göttliche Weisheit (1Kor 1:30). Wer Jesus Christus angehört, der freut sich über das allumfassende Heilswirken Gottes; er freut sich über die wunderbare Liebe Gottes und über die Verheißung, dass der HERR das Werk, das Er in uns begonnen hat, auch vollenden, bzw. zum Abschluss bringen wird (Phil 1:6)! Es führt in eine tiefe Dankbarkeit und Anbetung hinein! Allein die Anbetung, die Freude über Gottes Wirken und die Liebe zu Gott, die sich auch in einer großen Dankbarkeit äußert, bilden die Grundlage für ein geisterfülltes Leben in Christus!


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