Kann ein an Christus gläubiger Mensch die Erlösung wieder verlieren?

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Von Daniel Muhl

📓 Hier als PDF-Dokument
🔲 Hier als E-Book

Einführung

Rote fragezeichen 400x300.png
Es gibt wohl kaum einen Gläubigen, den diese Frage nicht schon einmal beschäftigt hätte. So unterschiedlich wie dies beantwortet werden kann, so verschieden sind auch die Auswirkungen auf die Seele eines Gläubigen. Selbstverständlich soll sich die Beantwortung dieser Frage nicht nach den möglichen Auswirkungen auf die Seele richten, sondern allein nach den Aussagen des Wortes Gottes. Letztlich weiß nur Gott allein, was für unseren Geist und unsere Seele wirklich gesund ist. Trotzdem ist es nicht uninteressant diese Frage zu stellen. Nachfolgend möchte ich zwei Meinungen und ihre möglichen Auswirkungen gegenüberstellen:

Meinung A:
Wenn Menschen davon ausgehen, dass sie ihre Erlösung und Befreiung von Gericht (Joh 5:24) wieder verlieren können, dann kann sich das - je nach Typ - wie folgt auswirken:

  • Ich muss mich immer wieder aufs Neue bemühen, Gott zu gefallen, indem ich ein Hörer und Täter Seines Wortes bin (Jak 1:22).
  • Wenn ich im Glauben nachlässig werde, verliere ich mein Heil in Christus. Deshalb ist die Ansicht, dass ich meine Erlösung verlieren kann, auch ein Schutz für mich.
  • Solange ich auf dieser Erde bin, kann ich deswegen nie eine absolute Heilsgewissheit haben.
  • Da ich aus Erfahrung weiß, dass ich meinem Gott nie genügen kann, habe ich auch große Angst, mein Heil in Christus zu verlieren.
  • Da ich nie weiß, ob ich die Erlösung "behalten" kann, lebe ich in ständiger Angst und mich überfallen deswegen immer wieder Depressionen.

Meinung B:
Wenn Menschen davon ausgehen, dass sie ihre Erlösung und Befreiung von Gericht (Joh 5:24) nie wieder verlieren können, dann kann sich das - je nach Typ - wie folgt auswirken:

Auf den ersten Blick haben beide Meinungen ihre Vor- und Nachteile. In der Bibel finden wir auch etliche Stellen, die bei oberflächlicher Betrachtung, sowohl die eine, als auch die andere Meinung bestärken. Deshalb müssen diese Abschnitte näher beleuchtet werden.

Aussagen, die uns eine absolute Heilsgewissheit vermitteln

Wer glaubt, geht nicht verloren

Jesus Christus machte unmissverständliche Aussagen, in Bezug auf die Verlorenheit:

  • HSN Joh 3:16 - Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er den einziggezeugten Sohn [für sie] dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.

Der Glaube an den Sohn Gottes hat zur Folge, dass ein Mensch nicht verloren geht, sondern ewiges (äonisches) Leben hat. Man kann diese Stelle auch wie folgt übersetzen: "jeder, der in ihn (hinein) vertraut, geht nicht verloren". Der echte und göttliche Glaube hat also eine Zielrichtung! Das biblische Vertrauen führt in den Sohn Gottes hinein und somit in den besten "Ort", den man sich vorstellen kann. Wer in Christus ist, ist vollständig geborgen und deshalb auch am sichersten Platz im ganzen Universum. In dieser Stellung gibt es weder Verdammnis noch Verurteilung! Deshalb schreibt Paulus:

  • ELB Röm 8:1 - Also gibt es jetzt keine Verdammnis (o. Verurteilung) für die, die in Christus Jesus sind.

Alle, die diesen echten Glauben bewahren (2Tim 4:8), können nicht verloren gehen und sie werden auch nicht verurteilt. Wer ein Leben lang sein Vertrauen auf den Herrn setzt und darauf vertraut, was Er getan hat, wird nicht zuschanden. Aus dieser Tatsache heraus, darf jeder Christus-Gläubige eine feste Heilsgewissheit haben.
Wir finden in der Bibel aber auch Hinweise auf einen unechten Glauben und es werden Fälle beschrieben, wo der Glaube nicht mehr festgehalten wird. Wer das Fundament des Glaubens verlässt und wem das Vertrauen auf Gott und die Liebe zu Jesus Christus im Herzen nicht mehr wichtig ist, der hat sich selbst vom Leben und von der Erlösung abgeschnitten. Der echte und der unechte Glaube müssen dabei unterschieden werden, denn der unechte Glaube - dem die Liebe zum Bruder fehlt - kann nicht erretten (Jak 2:14-19). Wer den Bruder nicht liebt, liebt auch Gott nicht (1Jo 4:20). Wer Gott nicht liebt, hat auch keine Vertrauensbeziehung zu Ihm (sprich: keinen echten Glaube).

Niemand kann Jesus Sein Eigentum entreißen

Die Schafe des Herrn, diejenigen, die auf Seine Stimme hören, können nicht aus der Hand Jesu gerissen werden:

  • Joh 10:27-29 - Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. 29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.

Seine Schafe sind Sein Eigentum! Die Schafe, die auf die Stimme des Herrn hören, können das nur, weil sie von Neuem geboren wurden (Joh 3:3). Paulus schreibt dazu:

  • 1Kor 2:14-15 - Der seelische Mensch aber nimmt nichts von den Tiefen des Geistes Gottes an; denn sie sind ihm Torheit. Und er kann sie nicht erkennen, da sie nur geistlich erforscht werden können. 15 Der geistlich gesinnte Mensch erforscht zwar alles, er selbst aber wird von keinem seelisch gesinnten erforscht (Konkordante Übersetzung).

Der geistlich gesinnte Mensch (w. der Begeistete; gr. pneumatikos) und somit der von Gott geborene Mensch, ist ein Eigentum Gottes und kann somit nicht aus der Hand Jesu gerissen werden. Wer aus Gott geboren und gezeugt ist, liebt Gott. Einem solchen Menschen wäre die Liebe zu Gott und zum Bruder niemals gleichgültig. Weder der Satan, noch der Tod oder irgendwelche Dämonen sind in der Lage, die Schafe Jesu aus Seiner Hand zu reißen! Sollte der brüllende Löwe (1Petr 5:8) doch ein Schaf von der Herde entreißen, so würde der gute Hirte, wie das auch David tat, dem Löwen die Beute wieder entwenden (1Sam 17:34-35).

Keine Verdammnis, für die, welche "in Christus" sind

Das wunderbare Kapitel 8 des Römerbriefes beginnt mit einer beglückenden Feststellung:

  • Röm 8:1 - Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Was aber bedeutet das "In-Christus-Sein"? Es bedeutet sehr viel und man könnte über dieses Thema ganze Bücher schreiben. Aber ich will mich hier auf einige wenige Punkte beschränken:

  1. Durch Glauben Jesu Christi und durch die Gnade Gottes wurde unser Geist in den Christus versetzt. Durch den Einfluss des Geistes wird auch die Seele Schritt für Schritt in den Christus hineinversetzt.
  2. Da die Gläubigen in Christus sein dürfen, sind sie auch vollständig von Ihm eingehüllt, wie das David in Ps 139 beschreibt.
  3. Durch das "Umhüllt-sein", kommt gar nichts an uns heran, das zuvor nicht am Herrn vorbei musste. Man könnte sagen: Alles was uns begegnet, muss zuvor den Herrn "durchdringen".
  4. Wenn unser Denken in Jesus Christus ist, dann versuchen wir, aus dieser Person heraus zu denken und im Blick auf Christus unsere Entscheidungen zu fällen.
  5. Wenn wir in Christus sind, dann ist unser Leben mit Christus in Gott verborgen (Kol 3:3).
  6. Der Gläubige weiß, dass er in Gott geborgen ist. Dieses Wissen gründet sich nicht auf Gefühle, sondern auf dem Vertrauen in die göttlich biblischen Verheissungen.
  7. Weil wir Glieder Seines Leibes sein dürfen, gehören wir untrennbar zu Ihm und sind somit auch in Ihm.

Solche, die in Christus sind, können nicht mehr angeklagt werden. Sie können nicht vom Herrn getrennt werden und somit auch nicht verloren gehen.
Sollte jemand bewusst und freiwillig diese wunderbare Stellung verlassen, dann hat er sich selbst ausgesperrt und würde somit verloren gehen! Dies würde jedoch nur geschehen, wenn der Herr diese Person nicht wieder zurückführen würde. Ob eine solche verlorene Person wirklich von Gott gezeugt und geboren war, möchte ich jedoch sehr stark bezweifeln. Nicht alle, die von Jesus reden, sind auch automatisch von Gott gezeugt!

Wer auserwählt und vorherbestimmt ist, kann nicht verloren gehen

Paulus redet immer wieder von Vorherbestimmung. So lesen wir:

  • Röm 8:29-30 - Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.

Menschen, die von Gott erkannt und vorherbestimmt wurden, haben die untrügliche Verheißung dem Bilde Seines Sohnes gleichförmig zu sein. Gläubige, die diese Vorherbestimmung haben, können unmöglich verloren gehen, weil Verlorene nicht vorherbestimmt sind, dem Bilde Seines Sohnes gleichförmig zu sein.
Daraus ergibt sich natürlich die brennende Frage: "Wie kann ich feststellen, ob ich von Gott vorherbestimmt bin?" Als Paulus den Ephesern schrieb, formulierte er folgende Feststellung:

  • Eph 1:5 - und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, ...

An dieser Stelle bezieht Paulus die Epheser in die Vorherbestimmung mit ein. Aus der weiteren Entwicklung der Ephesergemeinde wissen wir, dass sich dort falsche und somit auch nicht vorherbestimmte Männer eingeschlichen haben.

  • Apg 20:28-30 - Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher eingesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu hüten, die er sich erworben hat durch das Blut seines eigenen Sohnes! 29 Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen. 30 Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.

Aus der eigenen Mitte gingen also falsche Brüder (Gal 2:4) aus, die vmtl. von sich auch sagten, sie seien vorherbestimmt. Ein wesentliches Merkmal dieser Männer ist die Tatsache, dass sie Aussagen des Wortes Gottes verkehren, umdrehen, verdrehen usw. (Gal 1:6-7). Diese "Wölfe" wollen Macht über andere gewinnen, indem sie die Gläubigen in eine Abhängigkeit von ihrer Person bringen. Sie wollen die Jünger abziehen, hinter sich her.
Somit kann jeder Gläubige, der von ganzem Herzen dem Herrn Jesus gehören möchte, der Ihm gehorchen möchte, der das Wort Gottes ernst nimmt und es nicht verdreht und der aus der Abhängigkeit von Jesus Christus lebt, davon ausgehen, dass er vorherbestimmt ist. Wer bis an sein Lebensende auf den Herrn Jesus vertraut und weiß, dass er allein aus Gnade, durch das Wirken Gottes, in den "Sohnesstand" versetzt wurde, darf sich als Vorherbestimmter sehen. Wer seine Vorherbestimmung mit seiner Leistung oder mit seinem Wissen in Zusammenhang bringt, verdreht das Wort Gottes.
Somit ist nur der Glaube, dass Gott selbst alles in uns bewirkt was Ewigkeitswert hat (Pred 3:14), ein wichtiges Merkmal für die Vorherbestimmung!

Jesus vollendet das angefangene Werk in den Gläubigen

Im Philipperbrief lesen wir:

  • Phil 1:6 - Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.

Paulus spricht von einem Werk Gottes in den Gläubigen. Gott hat also in den Gläubigen ein Werk angefangen, das Er auch vollenden wird. Daraus ergeben sich folgende Fakten:

  1. Das Neue und das Entscheidende in uns, ist nicht unser Werk und wurde auch nicht durch unsere Anstrengung bewirkt, sondern, es ist einzig und allein ein Werk Gottes!
  2. Dieses Werk Gottes wird auf den Tag Christi Jesu vollendet. Er bringt es zur Vollendung. Er schließt es ab und nicht wir! Das ist eine Verheißung Gottes, und Seine Verheißungen sind absolut zuverlässig (Hebr 10:23 / Hebr 11:11).

Was Gott beginnt, das führt Er immer zu Ende; manchmal über "Umwege", die wir nicht verstehen. Ohne Zweifel wird Gott ganz Israel erretten (Röm 11:26), doch bis es soweit ist, durchläuft Sein Volk schwerste Gerichte (Verschleppung, Zerstreuung, Verfolgung, Fremdlingschaft usw.).
Wenn Gott in uns das Werk des Glaubens begonnen hat, dann wird Er dieses Werk auch vollenden und somit vollkommen machen. Dies geschieht bei denen, die von Neuem, durch den Geist geboren wurden (Joh 3:3 / Gal 4:29).
Persönlich gehe ich davon aus, dass Menschen, die von Neuem durch das Wort der Wahrheit geboren wurden und in denen Gott Sein Werk angefangen hat, nicht verloren gehen können. Die Bibel berichtet aber auch von Menschen die für den Glauben offen sind, sich vielleicht auch für den christlichen Glauben entscheiden, dann aber trotzdem vom Glauben abfallen. Eine solche Entscheidung, die aber nicht von Dauer ist, wurde vielfach aus einer falschen Erwartungshaltung heraus getroffen. Nicht wenige hatten oder haben die Erwartung, dass sich die Lebensumstände in jeder Hinsicht verbessern werden, wenn sie sich für den christlichen Glauben entscheiden. Wenn sich dann diese Erwartung nicht erfüllt, neigt der natürliche Mensch dazu, sich vom christlichen Glauben abzuwenden, weil sich das Erhoffte nicht einstellte. Vielleicht denken dann etliche: "Ich dachte, ein Leben mit Jesus sei immer 'cool' und würde mich von allen meinen Problemen befreien; doch ich habe mich getäuscht! Mit Jesus wird das Leben nicht einfacher und deshalb 'bringt' es auch nichts." Menschen, die solches denken und in ihrem Leben nie mehr umkehren, gehen verloren und ich bezweifle, dass sie je von Neuem geboren wurden.
Ich glaube, dass jemand, der von Neuem geboren wurde den gerade erwähnten Satz nicht sagen würde - und wenn doch - Gott ihn wieder zurückführen würde! Der aus Gott geborene Mensch kann nicht verloren gehen! Doch wie kann ein Mensch wissen, ob er von Neuem geboren wurde? Denn erst dieses Wissen vermittelt eine absolute Heilsgewissheit! Wer folgende Fragen von ganzem Herzen mit "Ja" beantworten kann, darf auch die Gewissheit haben, von Neuem geboren zu sein:

  1. Glaube ich allem, was im Worte Gottes (in der Bibel) steht?
  2. Habe ich Jesus mein Herz und mein ganzes Leben geschenkt? Ist Er mein Herr und Gebieter? Will ich Ihm gehorchen?
  3. Will ich mich immer wieder neu vom Wort Gottes korrigieren lassen?
  4. Möchte ich Jesus und den himmlischen Vater auch dann noch lieben, wenn Er mich schwere Wege führt und mir vielleicht vieles wegnimmt, was mir jetzt lieb und teuer ist?
  5. Liebe ich meine Brüder und Schwestern (solche, die diese Fragen ebenfalls mit Ja beantworten können)?

Aussagen, wo Erhaltenes wieder verloren geht

Der Same, der auf unterschiedlichen Boden fällt

Jesus erzählte ein Gleichnis über unterschiedliche Böden:

  • Mt 13:18-23 - Hört ihr nun das Gleichnis vom Sämann: 19 Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, bei dem an den Weg gesät ist. 20 Bei dem aber auf das Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt; 21 er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur ein Mensch des Augenblicks; und wenn Bedrängnis entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nimmt er sogleich Anstoß. 22 Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. 23 Bei dem aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach.

Das gesäte Wort wird weggenommen

Das Wort Gottes wird nicht verstanden! Warum? Weil der Böse (Satan) das Wort wegreißt. In diesem Fall kommt es gar nicht zu einer Bekehrung! Vermutlich hat jenes Herz gar nicht die Möglichkeit, das Wort Gottes zu verstehen, doch es hätte vermutlich die Möglichkeit, zu erkennen, dass es einen Gott gibt, denn Paulus schreibt:

  • Röm 1:20 - Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;

Das Wort kann keine Wurzeln bilden

Damit ein Mensch in der Bedrängnis oder in der Verfolgung weiter am Glauben festhalten kann, muss das Wort Gottes zuvor im Herzen Wurzeln bilden. Dort, wo das Wort im Herzen keine Wurzeln bilden konnte, nimmt der Mensch an der Bedrängnis oder Verfolgung Anstoß! Er sagt vielleicht: "Nein! So habe ich mir das nicht vorgestellt! Ich will mir mein Leben nicht infolge des Glaubens an Jesus Christus vermiesen lassen!" Das Wort Gottes hatte in diesem Fall keine Wurzeln schlagen können. Was war die Ursache? Zu wenig Interesse und Zeit für das Wort Gottes? Dies mag der Grund dafür sein. Es wäre für mich aber auch denkbar, dass er sich das Wort Gottes zu wenig zu Herzen genommen hat (trotz intensivem Bibelstudium). Er hat das biblische Wissen nicht mit seinem praktischen Leben verbunden.
Meistens ist es aber so: Die betroffenen Menschen entwickeln beim Hören des Evangeliums die Vorstellung, dass ein Leben im Glauben, ein genussvolleres Leben sein wird. Das hat dann u. U. sehr schnell eine Enttäuschung zur Folge, die zu einer Abkehr vom Glauben führen kann. Dadurch trennt man sich bewusst von Jesus! Ich bezweifle allerdings, dass hier eine göttliche Neugeburt stattgefunden hat.

Die Sorge und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort

In diesem Fall haben die Sorgen des gegenwärtigen Lebens im Herzen einen viel zu großen Raum! Nicht zuletzt deshalb, weil man sich den Reichtum und den Wohlstand unter allen Umständen erhalten will oder besser noch, vergrößern will. Der Betrug des Reichtums besteht unter anderem darin, dass man der Überzeugung ist, nur ein gewisses Maß an Reichtum garantiert eine einigermaßen befriedigende Lebensqualität. Diese Überzeugung hat dann im Leben eines Menschen die oberste Priorität. Doch im Leben eines Gläubigen sollte Jesus die oberste Priorität haben. Wenn dies der Fall ist, dann macht sich der Gläubige auch keine übermäßigen Sorgen, weil er weiß, dass Jesus ihm immer das gibt, was er braucht; wenn auch nicht immer das, was er sich wünscht!

Das Wort wird gehört und verstanden und bringt Frucht

Bei der letzten Begebenheit konnte das Wort Gottes im Herzen so viele Wurzeln schlagen, dass die "neue Pflanze" sämtliche Stürme des Lebens übersteht. Das Wort wird in richtiger Weise verstanden und angewendet. Es wird im Leben des Gläubigen umgesetzt und mit dem praktischen Alltag in Verbindung gebracht. Weil das Wort im Leben umgesetzt wird, kommt es durch das wirkende Wort Gottes automatisch zu einer geistlichen und bleibenden Frucht. Hier fand meiner Ansicht nach eine Neugeburt statt und hier gibt es auch keine Verlorenheit.

Demas, der sich wieder der Welt zuwendet

Paulus hatte einen Mitarbeiter, der über eine gewisse Zeit für die Sache des Herrn kämpfte, sich dann aber vom Glauben wieder entfernte:

  • Kol 4:14 - Es grüßt euch Lukas, der geliebte Arzt, und Demas.
  • Phim 1:23-24 - Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, 24 Markus, Aristarch, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter.
  • 2Tim 4:9-10 - Beeile dich, bald zu mir zu kommen! 10 Denn Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gegangen, Kreszenz nach Galatien, Titus nach Dalmatien.

In seinem letzten Brief musste der Apostel Paulus berichten, dass Demas ihn verlassen hatte, weil er den jetzigen Äon liebgewonnen hat. Die Vergnügungen und die so genannte Freiheit, machen zu können was man will, haben ihn vermutlich dazu gebracht, nicht mehr an den Strapazen eines Dieners Jesu Christi teilzunehmen. Der Glaube an das Wort Gottes und die Liebe zu Jesus, war in seinem Fall zeitlich beschränkt. Sollte bei ihm eine Neugeburt stattgefunden haben, so hat Gott in ihm später bestimmt wieder eine Umkehr bewirkt. Doch es ist auch möglich, dass es sich hier um einen Menschen handelt, in dessen Herz die Sorge und der Betrug des Reichtums, das Wort Gottes erstickt haben (siehe oben).

Der Abfall vom Glauben

Im Neuen Testament gibt es einige Stellen, die uns etwas über das Abfallen sagen:

  • ELB 2Thes 2:3 - Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens;

Doch was müssen wir uns unter dem "Abfall" vorstellen? Was heißt hier Abfall? Das griechische Wort apostasia bedeutet so viel wie „abstehen“, „wegstehen“, „sich entfernen“, „einen anderen Standpunkt einnehmen“, „eine Position verlassen“. Hier wird klar, dass der Abfall nur von solchen geschehen kann, die zuvor einmal „dabei“ waren, die sich für zugehörig hielten. Menschen, die „dabei“ waren, werden also die Position des Glaubens, des absoluten Vertrauens auf das Wort Gottes verlassen, bevor der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart werden wird.
Folgende Stellen, in denen wir das gleiche Grundtextwort finden, machen deutlich, dass die Abgefallenen zuvor beim Glauben und beim Wort standen:

  • ELB Lk 8:13 - Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab (w. stehen sie ab).

Hier sehen wir solche, die das Wort mit Freuden aufnehmen und dem christlichen Glauben zugewandt sind! Allerdings fehlt ihnen die „Wurzel“. Ihr Glaube beruht auf der momentanen Gefühlslage der Freude, aber wenn der Glaube kein „freudiges Gefühl“ mehr bringt, dann ist dieser auch "nicht mehr zu gebrauchen" und eine Abwendung ist die Folge! Als „ehemalige Christen“ wissen sie über die Verheißungen Seiner Wiederkunft Bescheid und sie werden sehr schnell zum Spott verleitet, den der Apostel Petrus in seinem 2. Brief beschreibt:

  • 2Petr 3:4 - Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.

Eine weitere Aussage des Apostels Paulus bestätigt diese Sichtweise:

  • ELO 1Tim 4:1 - Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten (w. in hysterischen Fristen) etliche von dem Glauben abfallen (w. abstehen) werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen, ...

Etliche sind also "gläubig" und fallen ab, indem sie auf betrügerische Geister achten. Diese Geister kommen sehr fromm daher und werden den Menschen ein neues, angenehmes religiöses Gefühl vermitteln!
Zum Schluss noch eine Stelle aus Hebr 3:12:

  • Seht zu, Brüder, dass nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei im Abfall vom lebendigen Gott

Das böse Herz des Unglaubens, das nur noch „mit dem Strom schwimmt“ (mehr auf den Zeitgeist, statt auf Gottes Wort, achtet) und das nur dann glaubt, wenn es „im Leben stimmt“, wird vom lebendigen Gott abfallen! Alles, was aus Gott geboren ist, wird Gott auch in schweren Zeiten treu ergeben sein! Denken wir an Hiob, Jeremia, David, Paulus usw. Der Herr möge uns Gnade schenken, dass wir am Glauben festhalten dürfen. Vertrauen wir auf unseren HERRN, dass Er uns zur rechten Zeit „Recht verschafft“, auch dann, wenn wir als Auserwählte zuvor Tag und Nacht zu Ihm schreien müssen oder dürfen (Lk 18:7)!

Denn es ist unmöglich, diejenigen ...

Menschen, die sich auf mehreren Ebenen ganz bewusst von Gott abgewandt haben, verlieren die Möglichkeit wieder umzukehren. Von ihnen schreibt der Hebräerbriefschreiber Folgendes:

  • Hebr 6:4-8 - Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind 5 und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben 6 und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. 7 Denn ein Land, das den häufig darauf kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, um derentwillen es auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott; 8 wenn es aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbrauchbar und dem Fluch nahe, der am Ende zur Verbrennung führt.

Das Wort Buße (gr. metanoia) ist eigentlich ein Umdenken (oder Mitdenken), also ein völlig neues Denken gegenüber dem bisherigen Denken. Buße ist mehr als nur Reue, es ist ein auf Gott ausgerichtetes Denken.
Bedingungen, die eine Umkehr unmöglich machen:

  1. einmal erleuchtet worden zu sein
  2. die himmlische Gabe geschmeckt zu haben
  3. dem Heiligen Geist teilhaftig geworden zu sein
  4. das gute Wort Gottes geschmeckt zu haben
  5. die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt zu haben
  6. schon einmal Buße getan zu haben (beachte: „wieder zur Buße“)
  7. und abgefallen sind.

Damit ist aber klar, dass diese Aussage kaum solche betreffen kann, bei denen die aufgezeigten Merkmale fehlen. Dieser ganze Abschnitt ist somit nicht auf Ungläubige zu beziehen, die die Liebe zur Wahrheit nicht empfangen haben und deshalb der Kraft des Irrtums verfallen sind (2Thes 2:10-11). Es handelt sich vmtl. um dieselben wie in Hebr 10:26-27:

  • Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird.

Das Mutwillig-Sündigen beinhaltet ein bewusstes Verachten und Schmähen des Blutes des Bundes und ein mit Füßen-Treten des Sohnes Gottes (Hebr 10:29). Es hat auch mit der Sünde wider den Heiligen Geist eine gewisse Ähnlichkeit, bei welcher es keine Vergebung gibt; weder in diesem noch im künftigen Äon (Mt 12:31-32). Es sind auch solche, die für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen (Hebr 6:6). Nicht nur weil die Gnade abgelehnt, sondern als bewusst empfangen verworfen wurde, gibt es keine Möglichkeit mehr, die ein Umdenken bewirkt. Dieser Frevel lässt eine weitere Gnade nicht zu, sondern erfordert Gericht. Es ist eine Sünde zum Tod (1Jo 5:16). Grund dieser Unmöglichkeit, ein Umdenken zu bewirken, liegt also in der Sünde, bei der der Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes als gemein eingestuft wird. Das Opfer kann somit seine Wirkung nicht entfalten, so dass ein Gnadenerweis ungerecht wäre.
Ob für Gott auch keine Möglichkeit vorhanden ist, und ob dies für alle Zeiten gilt, beantwortet der Text nicht direkt. Jesus stellt in Mt 19:24 fest, dass ein Kamel leichter durch ein Nadelöhr eingeht, als ein Reicher in das Reich Gottes. Er ergänzt seine Bemerkung mit den Worten:

  • „Bei Menschen ist dies unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“

Da Hebr 6:1-3 das „wir“ (wir Gläubige) betont, bezieht sich diese Unmöglichkeit auf uns Menschen! In Bezug auf das Retten hat Gott in jedem Falle alle Möglichkeiten ohne Einschränkung (Mt 19:26). Hier ist allerdings eine Rettung durch Gnadenerweis unmöglich, da sie jetzt nur über Gericht erfolgen kann. Die Gerichte Gottes jedoch haben das Ziel zu reinigen, zu läutern, zu richtigen, herzurichten, zuzurichten, aufzurichten und zu retten (Jes 4:4 / 2Mo 6:6 / Jes 1:27 / Hes 16:46-63 / Ps 107:10-13).
Das weitere Geschehen der Abgefallenen in Hebr 6:4-6 wird anschließend mit einem unfruchtbaren Land, das Dornen und Disteln hervorbringt, verglichen:

  • Hebr 6:8 - „...wenn es (das Land) aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbrauchbar und dem Fluch nahe, der am Ende zur Verbrennung führt“.

Die Vernichtung der Dornen und Disteln durch Verbrennung soll der Unbrauchbarkeit ein Ende setzen. Der Fluch hat ein Ende, welches die Verbrennung ist (man beachte: „der am Ende ...“). Die Verbrennung ist demzufolge der Fluchabschluss des Unbewährten.
Ein Acker, auf dem Dornen und Disteln völlig verbrannt werden, ist aber zur Wiederverwendung bestimmt; andernfalls wäre das Verbrennen eine unnötige Arbeit. Das in Hebr 6:7-8 als Beispiel für ein Verfahren mit unbewährtem genannte Land ist keineswegs unaufhörlich dem Brand ausgesetzt, sondern wird nur bis zur völligen Beseitigung des Unkrauts und der Ursache der Unbewährtheit der Feuerglut überlassen. Das Feuer, das die Widersacher verzehren wird, steht in Zusammenhang mit:

  • Hebr 10:30-31 - Denn wir kennen den, der gesagt hat: «Mein ist die Rache, ich will vergelten»; und wiederum: «Der Herr wird sein Volk richten.» 31 Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Es ist auch furchtbar für das Volk des Herrn, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Jedoch hat unser Gott verheißen, dass sein ganzes Volk errettet wird (Röm 11:26).
Ähnlich wie bei der „Sünde wider den Heiligen Geist“, könnte es auch hier weder in diesem, noch in dem künftigen Äon eine Vergebung geben. Das Gericht bei der Sünde wider den Heiligen Geist dauert mindestens 1‘000 Jahre, da der kommende Äon das 1‘000-jährige Reich sein dürfte. Dass es aber noch mehr als nur einen künftigen Äon gibt, beweist Eph 2:7.
Gott will, daß alle Menschen gerettet werden (1Tim 2:4). Was Gott will, das tut er auch (Jes 46:10 / Eph 1:11 / Ps 135:6). Würde aber dem Gottlosen Gnade zuteil, lernt er keine Gerechtigkeit. Er soll aber Gerechtigkeit lernen, was aber nur durch Gericht und ein verzehrendes Feuer geschehen kann (Jes 26:10-11).

(Anmerkung: Die Argumente in diesem Abschnitt stammen teilweise aus dem Buch „Die Richtigungen und das Erbarmen Gottes“ von F. H. Baader)

Die Sünde wider den Heiligen Geist

Was beinhaltet die Sünde wider den Heiligen Geist

In den Evangelien finden wir dreimal die ernste Aussage Jesu, wonach die Sünde wider den Heiligen Geist nicht vergeben wird:

  • Mt 12:31-32 - Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. 32 Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter (gr. Äon) noch in dem zukünftigen.
  • Mk 3:29-30 - wer aber gegen den Heiligen Geist lästern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit (w. bis hinein in den Äon), sondern ist ewiger Sünde (w. äonischer Verfehlung) schuldig; 30 weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
  • Lk 12:10 - Und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der gegen den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden (o. dem wird es nicht erlassen werden).

Hier ist es von großer Bedeutung, in welchem Zusammenhang Jesus diese Aussage macht. Jesus trieb, wie so oft, einen Dämon aus und viele wunderten sich darüber. Als die Pharisäer dieses Geschehen sahen, wussten sie keine andere Erklärung, als dass Jesus die Dämonen mit dem Obersten der Dämonen, mit dem Beelzebul, austrieb. Damit haben die Pharisäer das wunderbare und heilende Wirken des Heiligen Geistes, als das Wirken des Beelzebul bezeichnet. Daraus ergeben sich folgende Fakten:

  1. Obwohl die Schriftgelehrten und Pharisäer das befreiende Wirken Jesu erkannt haben, stellen sie Seine göttliche Vollmacht in Abrede.
  2. Aus persönlichen Gründen wollten die Pharisäer Jesus des Okkultismus oder der weißen Magie bezichtigen.
  3. Damit haben sie das offensichtliche Wirken des Heiligen Geistes, als Wirken des Beelzebul bezeichnet. Das ist eine "grobfahrlässige" Lästerung des Heiligen Geistes und somit die Sünde wider den Heiligen Geist.

Daraus ergeben sich für die Sünde wider den Heiligen Geist folgende Voraussetzungen:

  1. Das positive Wirken des Heiligen Geistes kann nicht abgestritten werden. Der Sünder wider den Heiligen Geist war selbst Zeuge dieses wunderbaren Wirkens.
  2. Trotz dieses Beweises und dieses Erkennens, verbreitet er eine Lüge, um seine persönliche Machtstellung nicht zu verlieren.
  3. Weil man das positive Wirken des Heiligen Geistes nicht abstreiten kann, behauptet man, es sei das Wirken des Beelzebul. Das Wirken des Geistes Gottes wird dadurch in den größten Schmutz gezogen.

Diese böse Mutwilligkeit löst eine "Vergebungsblockade" aus und führt dazu, dass der Betroffene in schwerste und lang andauernde Gerichte hineingeführt wird. Menschen, die den guten Geist Gottes als einen bösen Geist bezeichnen - obwohl sie den Beweis für das Wirken des guten Heiligen Geistes in Händen halten - haben sich in gravierender Weise vor Gott schuldig gemacht. Es ist so ähnlich, wie wir im Hebräerbrief lesen:

  • Hebr 10:26-27 - Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, 27 sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird.

Aus diesen Begebenheiten wird deutlich, dass bei Menschen, die befürchten, die Sünde wider den Heiligen Geist begangen zu haben, diese „bösartige Mutwilligkeit“ gar nicht vorhanden ist. Diese Mutwilligkeit äußert sich in einem ganz bewussten Verunglimpfen der Wirkung des Heiligen Geistes!

Keine Vergebung - weder in diesem noch in dem zukünftigen Äon

Die meisten Ausleger sind sich darin einig, dass der zukünftige Äon (o. Zeitalter) das 1'000-jährige Reich ist. Am Ende oder nach diesem Zeitalter wird der Satan in den Feuersee geworfen, wo er mit dem Tier und dem falschen Propheten gequält wird, hinein in die Äonen der Äonen (Offb 20:10). Mit anderen Worten:
Nach dem 1'000-jährigen Reich gibt es noch mindestens zwei, wenn nicht mehr Äonen. Wenn nun die Vergebung der Sünde wider den Heiligen Geist, weder in diesem, noch in dem zukünftigen Äon möglich ist, dann wäre eine Vergebung dieser Sünde frühestens nach dem künftigen Äon möglich. In Mk 3:29 wird diese Sache wie folgt beschrieben:

  • Mk 3:29 – wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit (w. bis hinein in den Äon), sondern ist ewiger (äonischer) Sünde schuldig.

Das "hinein in den Äon", zeigt eine "Nicht-Vergebung" und eine Bestrafung an, die bis in ein ganz bestimmtes Zeitalter hineinwirkt. Während oder nach diesem Äon wäre eine Vergebung wieder möglich, jedoch spätestens dann, wenn jede Zunge und somit jedes Geschöpf von ganzem Herzen bezeugen wird: „Nur in dem HERRN ist Gerechtigkeit und Stärke!“ (Jes 45:24) und wenn „Gott alles in allem“ sein wird (1Kor 15:28).

Warum wird die Sünde gegen den Sohn des Menschen vergeben?

Die Sünde wider den Sohn des Menschen dürfte vmtl. die Kreuzigung des Gottessohnes sein. Letztlich hat jede Sünde in diesem Kosmos zu dieser Kreuzigung beigetragen. Durch die Kreuzigung des Sohnes Gottes wurde Er auch zum Lamm Gottes, das die Sünde des Kosmos hinweggetragen hat (Joh 1:29). Diese Sünde gegen den Gottessohn wurde nicht zuletzt auch deshalb vergeben, weil Er am Kreuz bat:

  • Lk 23:34 - Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Schlussfolgerung

Wer am Vertrauen auf das allumfassende Wirken Gottes auf Golgatha festhält, wer daran glaubt, dass Jesus alles für die Rechtfertigung der Glaubenden getan hat, und wer an diesem Glauben bis ans Lebensende festhält, indem er den Glauben bewahrt, der ist aus Gott geboren und kann die Erlösung nicht verlieren. Wer sich aber von diesem Glauben bewusst und bleibend abwendet, war vmtl. auch nie von Neuem geboren und geht auch verloren, wobei die Verlorenheit kein endloser Zustand ist, wie das die drei Gleichnisse über die Verlorenheit deutlich machen (Lk 15).
Paulus hat am Glauben festgehalten. Deshalb kann er am Ende seines Lebens schreiben:

  • 2Tim 4:7-8 - Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; 8 fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag: nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen lieb gewonnen haben.

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks