Jesu Wandel auf dem Meer: Unterschied zwischen den Versionen

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=='''14. Jesu Wandel auf dem Meer'''==
 
=='''14. Jesu Wandel auf dem Meer'''==
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===Ein Bild des gegenwärtigen Zeitalters===
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Mt 14:22-23 Die Geschichten des Matthäus-Evangeliums - vorwiegend an und für Israel geschrieben, gleichen einer Goldader. Nach einiger Mühe entdeckt man das köstliche Gold und freut sich über diesen herrlichen Fund. Jedes Wort in der vorliegenden Geschichte ich bedeutungsvoll. Jesus zwingt die Jünger, in das Schiff zu gehen, während Er unterdessen das Volk entlässt. Dann steigt der Herr auf den Berg, um zu beten. Die ganze Nacht verweilt er dort oben, in der Gegenwart seines Vaters. In dieser Zeit ist abwesend vom Volk und von den Jüngern. Während sich die Volksmenge verläuft und sich der Herr auf dem Berge im Gebet befindet, werden die Jünger auf dem Meer von Wind und Wellen hin und her geworfen. - Im Propheten Hosea (Hos 5:15) lesen wir: "Ich will wiederum an meinen Ort gehen." In dem Hinaufgehen auf den Berg erblicken wir sein sich Zurückziehen, und in dem betenden Herrn oben auf dem Berg erblicken wir den betenden Fürsprecher. Dann die stürmische Nacht, die im Schifflein hin und her geworfenen Jünger - das Kommen des Herrn am anbrechenden Morgen, in der vierten Nachtwache - das Wandeln auf dem Meer - Petri Heraustreten aus dem Schiff, um dem Herrn entgegen zu eilen - endlich mit dem zurückgekehrten Herrn der anbrechende Morgen, der Stille, Friede brachte.
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Alle diese Züge enthalten '''köstliche Vorbilder,''' ja prophetische Wahrheiten, wie wir gleich sehen werden. Zum Beispiel  bildet die Nacht das gegenwärtige böse Zeitalter ab, die Zeit, in der wir leben und zwar während der Abwesenheit des Herr, der in dieser Zeit sich dort oben befindet. Jesu Herabsteigen vom Berg am Morgen schattet sein zweites Kommen ab, und endlich die Stille, nachdem der Herr am Morgen erschienen ist, schatte den Anbruch des neuen Morgens ab, in welchem Friede und Stille herrschen wir. Lasst uns sehen, was sich in der Abwesenheit des Herrn ereignete.
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===Die Abwesenheit des Herrn===
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Wir lesen: Und das Schiff war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen zuwider (Mt 14:24). Während der Abwesenheit des Herrn herrschten Nacht und Stürme und die Seinen befinden sin in Not, denn der Wind ist ihnen zuwider. Können wir eine bessere Beschreibung des gegenwärtigen Zeitalters finden als ein stürmisches Meer, eine dunkle Nacht, in welcher die Seinen mit den widrigen Winden zu kämpfen haben? Ja, Stürme, Nacht und Gefahren, das ist die wundervolle, genaue Photographie, die der Herr Jesus von diesem Zeitalter entwirft; genau das Gegenteil von dem, was heute so viele lehren. Sie phantasieren von diesem Zeitalter als von einem Zeitalter des Friedens, des Lichtes und des Fortschritts, und dass es immer besser werde, bis wir im tausendjährigen Reich ankommen. Jedoch die Schrift lehrt das Gegenteil. Sie lehrt sehr klar, dass der Satan der Gott dieser Welt und dieses Zeitalters ist, und dass unter seinem Regiment die Nacht zunimmt und dass Friede unmöglich ist, genau nun, wie Eva, dem Teufel lieber glaubt, der mag es tun; ich für mein Teil glaube voll und ganz dem Herrn, der hier mit wenigen Zügen die Nacht dieses Zeitalters während seiner Abwesenheit sehr klar und genau beschreibt.
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====Das Schifflein auf dem Meer====
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Doch wenn die Nacht, die brausenden Wellen und die widrigen Winde unser Zeitalter darstellen, was bedeutet dann das Schifflein, das auf dem Meer fährt?
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Die Bedeutung des Schiffleins ist eine mehrfache:
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Das Schifflein stellt in erster Linie Israel dar. Wir dürfen nie vergessen, dass wir uns in dieser Geschichte nicht auf Gemeindeboden, sondern auf Reichsboden also auf israelitischem Boden befinden. Diejenigen, die den Herrn verworfen haben und für die er kam, befinden sich während der Abwesenheit des Herrn auf dem Meer. Das Meer repräsentiert in der Schrift immer Nationen, Völker. Und auf und im Meer der Nationen befindet sich Israel. Die Wellen und der Wind der Verfolgungen und der Not kamen über Israel bis auf den heutigen Tag. Wir haben hier eine genaue Beschreibung der Geschichte des alten Bundesvolkes von der Zeit an, da es seinen König verwarf, bis zu dessen Wiederkehr, wenn es Ihn empfangen und aufnehmen wird.  Das Schiff mit flatternden Segeln, zerbrochenen Masten, das von den Wellen hin und her geworfene, scheinbar unkontrolierbar und doch unsichtbar  in Kontrolle gehaltene Schifflein, das immer in Gefahr ist unterzugehen und doch nicht untergehen darf, dieses Schifflein ist - Israel.; es ist noch immer im stürmischen Meer der Völkerwelt. Die Winde sind heute noch mehr als je ihm zuwider und zwar mehr oder weniger in aller Welt. Es sucht einen Hafen, es will am Ufer seines eigenen Landes Anker werfen, doch die stürmischen Winde verhindern das. Das Schifflein, Israel, wird keinen Hafen des Friedens finden, bis der wiederkehrt, der ihr König und Sohn Davids ist.
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====Die Insassen des Schiffleins====
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Wir haben von dem Schifflein gesprochen, aber noch nicht von denen, die im Schifflein waren, von seinen Jüngern. Diese Jünger hier schatten den Überrest Israels ab. In Mt 19. sehen wir, wie der Herr die Zwölf auswählte und aussandte, die den Überrest Israels repräsentieren. Als der Herr Jesus die Erde verließ und in des Vaters Haus zurückkehrte, um den Seinen eine Stätte zu bereiten, da ließ er keine Gemeinde zurück - die wurde erst an Pfingsten gegründet -  sondern Repräsentanten des Volkes Israel - ein heiliger Same, der Überrest. Und wenn der Herr Jesus wiederkommen wird, da wird er wieder keine Gemeinde vorfinden - die wird dann längst entrückt sein -, sondern wieder einen Überrest aus Israel.
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Doch dürfen wir diese köstlichen Züge hier auch in zweiter Linie auf die Gemeinde anwenden. - Die Gemeinde, die damals, als der Herr Jesus diese Worte sprach, noch nicht gegründet. jedoch in Sicht war - "ich will bauen" - , lesen wir zwei Kapitel weiter (Mt 16:18). Ja, auch über das kleine Schifflein der Gemeinde sind von Anfang an so manche Stürme der Feindschaft, des Hasses und der Verfolgung dahin gebraust bis auf den heutigen Tag; jedoch hat der Herr verheißen; dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden. Gott sein Dank alle Zeit für diese köstliche Verheißung. Von diesem sich auf dem stürmischen Meer befindenden Gemeindeschifflein singt der Dichter so köstlich:
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::Ein kleines Schiff war auf der See, und glitt ganz still dahin;
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::Die Segel glänzten weiß wie Schnee, ein edle Volk saß drin.
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::Doch plötzlich kam ein Sturm daher, der brauste mächtiglich;
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::Da schäumte wild das toben Meer, das Schifflein bäumte sich.
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::O Kirche Christi, edles Schiff, wie herrlich ist dein Lauf!
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::Wohl droht im Sturm dir manches Riff, wohl zischt manch Welle auf.
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::Doch "Gott mit dir", sei nur getrost, der Herr führt dich ans Ziel.
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::Wie sehr das Meer auch wogt und tost, wenn Er gebeut, wird's still!
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::Wohl dem, der sich im Gemeindeschifflein befindet! -
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===Die Wiederkunft Jesu===
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Lassat uns nun ferner sehen was sich ereignete, als der Herr Jesus wiederkam.

Version vom 13. Juli 2019, 16:45 Uhr

Auszüge aus dem Buch: Licht aus Seinem Licht von Pastor A. Fünning
erschienen 1948 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

in Bearbeitung

Inhaltsübersicht
13. Leben und volle Genüge

14. Jesu Wandel auf dem Meer

Ein Bild des gegenwärtigen Zeitalters

Mt 14:22-23 Die Geschichten des Matthäus-Evangeliums - vorwiegend an und für Israel geschrieben, gleichen einer Goldader. Nach einiger Mühe entdeckt man das köstliche Gold und freut sich über diesen herrlichen Fund. Jedes Wort in der vorliegenden Geschichte ich bedeutungsvoll. Jesus zwingt die Jünger, in das Schiff zu gehen, während Er unterdessen das Volk entlässt. Dann steigt der Herr auf den Berg, um zu beten. Die ganze Nacht verweilt er dort oben, in der Gegenwart seines Vaters. In dieser Zeit ist abwesend vom Volk und von den Jüngern. Während sich die Volksmenge verläuft und sich der Herr auf dem Berge im Gebet befindet, werden die Jünger auf dem Meer von Wind und Wellen hin und her geworfen. - Im Propheten Hosea (Hos 5:15) lesen wir: "Ich will wiederum an meinen Ort gehen." In dem Hinaufgehen auf den Berg erblicken wir sein sich Zurückziehen, und in dem betenden Herrn oben auf dem Berg erblicken wir den betenden Fürsprecher. Dann die stürmische Nacht, die im Schifflein hin und her geworfenen Jünger - das Kommen des Herrn am anbrechenden Morgen, in der vierten Nachtwache - das Wandeln auf dem Meer - Petri Heraustreten aus dem Schiff, um dem Herrn entgegen zu eilen - endlich mit dem zurückgekehrten Herrn der anbrechende Morgen, der Stille, Friede brachte.

Alle diese Züge enthalten köstliche Vorbilder, ja prophetische Wahrheiten, wie wir gleich sehen werden. Zum Beispiel bildet die Nacht das gegenwärtige böse Zeitalter ab, die Zeit, in der wir leben und zwar während der Abwesenheit des Herr, der in dieser Zeit sich dort oben befindet. Jesu Herabsteigen vom Berg am Morgen schattet sein zweites Kommen ab, und endlich die Stille, nachdem der Herr am Morgen erschienen ist, schatte den Anbruch des neuen Morgens ab, in welchem Friede und Stille herrschen wir. Lasst uns sehen, was sich in der Abwesenheit des Herrn ereignete.

Die Abwesenheit des Herrn

Wir lesen: Und das Schiff war schon mitten auf dem Meer und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen zuwider (Mt 14:24). Während der Abwesenheit des Herrn herrschten Nacht und Stürme und die Seinen befinden sin in Not, denn der Wind ist ihnen zuwider. Können wir eine bessere Beschreibung des gegenwärtigen Zeitalters finden als ein stürmisches Meer, eine dunkle Nacht, in welcher die Seinen mit den widrigen Winden zu kämpfen haben? Ja, Stürme, Nacht und Gefahren, das ist die wundervolle, genaue Photographie, die der Herr Jesus von diesem Zeitalter entwirft; genau das Gegenteil von dem, was heute so viele lehren. Sie phantasieren von diesem Zeitalter als von einem Zeitalter des Friedens, des Lichtes und des Fortschritts, und dass es immer besser werde, bis wir im tausendjährigen Reich ankommen. Jedoch die Schrift lehrt das Gegenteil. Sie lehrt sehr klar, dass der Satan der Gott dieser Welt und dieses Zeitalters ist, und dass unter seinem Regiment die Nacht zunimmt und dass Friede unmöglich ist, genau nun, wie Eva, dem Teufel lieber glaubt, der mag es tun; ich für mein Teil glaube voll und ganz dem Herrn, der hier mit wenigen Zügen die Nacht dieses Zeitalters während seiner Abwesenheit sehr klar und genau beschreibt.

Das Schifflein auf dem Meer

Doch wenn die Nacht, die brausenden Wellen und die widrigen Winde unser Zeitalter darstellen, was bedeutet dann das Schifflein, das auf dem Meer fährt? Die Bedeutung des Schiffleins ist eine mehrfache:

Das Schifflein stellt in erster Linie Israel dar. Wir dürfen nie vergessen, dass wir uns in dieser Geschichte nicht auf Gemeindeboden, sondern auf Reichsboden also auf israelitischem Boden befinden. Diejenigen, die den Herrn verworfen haben und für die er kam, befinden sich während der Abwesenheit des Herrn auf dem Meer. Das Meer repräsentiert in der Schrift immer Nationen, Völker. Und auf und im Meer der Nationen befindet sich Israel. Die Wellen und der Wind der Verfolgungen und der Not kamen über Israel bis auf den heutigen Tag. Wir haben hier eine genaue Beschreibung der Geschichte des alten Bundesvolkes von der Zeit an, da es seinen König verwarf, bis zu dessen Wiederkehr, wenn es Ihn empfangen und aufnehmen wird. Das Schiff mit flatternden Segeln, zerbrochenen Masten, das von den Wellen hin und her geworfene, scheinbar unkontrolierbar und doch unsichtbar in Kontrolle gehaltene Schifflein, das immer in Gefahr ist unterzugehen und doch nicht untergehen darf, dieses Schifflein ist - Israel.; es ist noch immer im stürmischen Meer der Völkerwelt. Die Winde sind heute noch mehr als je ihm zuwider und zwar mehr oder weniger in aller Welt. Es sucht einen Hafen, es will am Ufer seines eigenen Landes Anker werfen, doch die stürmischen Winde verhindern das. Das Schifflein, Israel, wird keinen Hafen des Friedens finden, bis der wiederkehrt, der ihr König und Sohn Davids ist.

Die Insassen des Schiffleins

Wir haben von dem Schifflein gesprochen, aber noch nicht von denen, die im Schifflein waren, von seinen Jüngern. Diese Jünger hier schatten den Überrest Israels ab. In Mt 19. sehen wir, wie der Herr die Zwölf auswählte und aussandte, die den Überrest Israels repräsentieren. Als der Herr Jesus die Erde verließ und in des Vaters Haus zurückkehrte, um den Seinen eine Stätte zu bereiten, da ließ er keine Gemeinde zurück - die wurde erst an Pfingsten gegründet - sondern Repräsentanten des Volkes Israel - ein heiliger Same, der Überrest. Und wenn der Herr Jesus wiederkommen wird, da wird er wieder keine Gemeinde vorfinden - die wird dann längst entrückt sein -, sondern wieder einen Überrest aus Israel.

Doch dürfen wir diese köstlichen Züge hier auch in zweiter Linie auf die Gemeinde anwenden. - Die Gemeinde, die damals, als der Herr Jesus diese Worte sprach, noch nicht gegründet. jedoch in Sicht war - "ich will bauen" - , lesen wir zwei Kapitel weiter (Mt 16:18). Ja, auch über das kleine Schifflein der Gemeinde sind von Anfang an so manche Stürme der Feindschaft, des Hasses und der Verfolgung dahin gebraust bis auf den heutigen Tag; jedoch hat der Herr verheißen; dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden. Gott sein Dank alle Zeit für diese köstliche Verheißung. Von diesem sich auf dem stürmischen Meer befindenden Gemeindeschifflein singt der Dichter so köstlich:

Ein kleines Schiff war auf der See, und glitt ganz still dahin;
Die Segel glänzten weiß wie Schnee, ein edle Volk saß drin.
Doch plötzlich kam ein Sturm daher, der brauste mächtiglich;
Da schäumte wild das toben Meer, das Schifflein bäumte sich.
O Kirche Christi, edles Schiff, wie herrlich ist dein Lauf!
Wohl droht im Sturm dir manches Riff, wohl zischt manch Welle auf.
Doch "Gott mit dir", sei nur getrost, der Herr führt dich ans Ziel.
Wie sehr das Meer auch wogt und tost, wenn Er gebeut, wird's still!
Wohl dem, der sich im Gemeindeschifflein befindet! -

Die Wiederkunft Jesu

Lassat uns nun ferner sehen was sich ereignete, als der Herr Jesus wiederkam.