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Im Danken kommt Neues ins Leben hinein!
 
Im Danken kommt Neues ins Leben hinein!

Version vom 19. Januar 2017, 12:52 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Früchte 800x600.png
Von Daniel Muhl

Im Danken kommt Neues ins Leben hinein! Wann haben Sie das letzte Mal gedankt, ...

... für die Farbenpracht einer Blüte?
... für den einmaligen Glanz des Sonnenlichtes?
... dafür, dass Ihr Herz bis zum heutigen Zeitpunkt geschlagen hat?
... für Ihre warmen Schuhe, die noch keine Löcher haben?
... für das Trinkwasser aus dem Wasserhahn?
... für den Spiegel im Badezimmer?
... dafür, dass Sie ein WC haben und dass das tägliche „Geschäft“ auf der Toilette immer noch funktioniert?
... dafür, dass Sie Gottes Wort noch ungestört lesen und studieren können?
... dafür, dass Sie sich (noch) frei bewegen, ihre Meinung äußern und die Obrigkeit wählen dürfen?
... dafür, dass Gott in Seiner unfassbaren Liebe Seinen Sohn auf die Erde gesandt hat, um unsere Sünden zu tragen und uns mit Seinem göttlichen Leben zu beschenken?

Wann haben Sie das letzte Mal für Ihre Finger, Ihre Augen und Ohren, sowie für Ihre Füsse gedankt?
Und so könnte ich die Liste endlos fortsetzen! Auf den ersten Blick erscheint dieses ständige Danken eher etwas eintönig zu sein. Eine fortwährende Dankbarkeit macht natürlich nur dann Sinn, wenn sie von Herzen kommt. Die Dankbarkeit ist der ultimative Schlüssel für ein glückliches Leben! Das heisst aber nicht, dass ein solches Leben problemlos und schmerzfrei verlaufen würde! Je dankbarer wir werden, desto reicher sind wir; ganz unabhängig von unserem Kontostand!
Seltsamerweise jagen fast alle dem Glück nach, aber nur ganz wenige Menschen jagen der Dankbarkeit nach! Dabei ist sie ein Tor zur Freude! Theoretisch wissen das viele Menschen und theoretisch müssten es alle gläubigen Christen wissen, aber mit der Umsetzung dieses Wissens scheint es schwierig zu sein! Daher möchte ich eine Frage etwas umfassender beleuchten!

Wie kommen wir zur Dankbarkeit?

Das scheint doch hier die alles entscheidende Frage zu sein. Bevor ich näher auf diese Frage eingehe, will ich zuerst einmal begreifen, weshalb wir zur Undankbarkeit neigen.

Warum werden die Menschen mehrheitlich von der Undankbarkeit bestimmt?

Zu dieser sehr interessanten Frage könnte man eine riesige psychologische Abhandlung schreiben, die ein großes Buch füllen könnte, aber ich versuche nur ganz kurz einige wesentliche Punkte zu erwähnen.
Der Ursprung der Undankbarkeit liegt in der „Gier nach mehr!“ Die Geschöpfe sind nicht mit dem zufrieden, was Gott ihnen zugeteilt hat! Die Bibel erzählt uns dazu zwei, bzw. drei Ereignisse, die uns indirekt eine Undankbarkeit aufzeigen, weil man mit dem von Gott gegebenen nicht zufrieden war:

  1. Das erste Wesen, das Gott erschuf, war ein Engelfürst, der überaus herrlich war (Hes 28:12ff)! Er war größer, schöner und weisheitsvoller als alle anderen. Er stand über allen anderen und er wurde wegen seiner Schönheit hochmütig. Weil aber noch einer über ihm stand, nämlich der Schöpfer, regte sich in ihm das Bedürfnis, genauso wie Gott zu sein. Dieser Vorgang wird auch in (Jes 14:13-13) beschrieben. Es entstand zuerst der Wunsch „mehr“ zu sein und das war die erste Gier! Aus dieser Gier entstand dann die Feindschaft gegen Gott und somit das Böse! Es war nicht genug, das größte und schönste Geschöpf im Universum zu sein! Nein, es musste noch mehr sein! So wurde die Undankbarkeit geboren.
  2. Beim „zweiten Sündenfall“ flösste der Satan diese Unzufriedenheit und Undankbarkeit der Eva ein: „Gott hat euch nur deshalb verboten, von dieser Frucht zu essen, weil Er weiß, dass ihr danach auch wie Gott sein werdet (1Mo 3:5)!“ Eva will mehr! Das Paradies, der Garten Eden ist nicht genug! Wieder wurde die Gier angestachelt, die eine Unzufriedenheit und Undankbarkeit erzeugte!

Und bei uns? Leider definieren wir unseren Wert vielfach immer noch über unsere Leistung und das wiederum erzeugt automatisch ein Vergleichen! Geleistetes erkennen wir scheinbar oft an dem, was wir haben. Daher vergleichen wir Besitz, Fähigkeiten und Titel! Währenddem wir vergleichen, bemüht sich der Feind Gottes ständig darum, dass wir diejenigen anschauen, die mehr als wir haben und er setzt alles daran, dass wir das anschauen, was wir nicht haben. Wieder wird unsere Gier nach mehr und somit auch unsere Undankbarkeit geweckt! Immer wieder glauben wir dieser einen Lüge: „Mir fehlt noch das und jenes, damit ich ganz glücklich sein kann!“ Durch den Sündenfall sind wir heute leider nicht mehr im Paradies. Trotzdem sollten wir zurück auf „Feld 1“. Was heisst „zurück auf Feld 1“? Es heisst, dass wir endlich lernen, für das dankbar zu sein, was Gott uns gegeben hat. Lassen wir uns mit dem begnügen, was wir haben und lernen wir wieder ganz neu die Dankbarkeit für alles! Danken wir auch für die Situation, in die Gott uns hineingestellt hat und lernen wir dem Willen Gottes zu gehorchen.

Dankbarkeit - der Wille Gottes

Wenn wir Gott gehorchen wollen, dann müssen wir auch wissen, was Er will. Paulus schreibt uns dies ganz klar:

  • 1Thes 5:18 - Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. 

Es ist also der Wille Gottes, dass wir in allem Danke sagen! Das ist zunächst einmal Sein Wille, weil uns das wirklich guttut. Gott will hier nicht etwas, das uns schaden würde; Er fordert hier nicht etwas, das uns das Leben vermiesen oder erschweren würde, sondern ganz im Gegenteil: Unser Leben nimmt sehr an Qualität zu, auch dann, wenn uns Dankbarkeit nicht vor Schmerzen bewahren wird!
Wie aber kommen wir in die Dankbarkeit hinein? Ganz ähnlich wie bei der Liebe ist die Dankbarkeit immer wieder eine ganz bewusste Entscheidung! Ich will mich für die Dankbarkeit entscheiden. Ich will die Dankbarkeit üben. Ich möchte mir immer wieder ganz bewusst vornehmen, für alles zu danken; auch für die kleinen sogenannt „unbedeutenden Dinge des Alltags“, wie z. B. das Trinkwasser aus dem Wasserhahn!
Wagen wir doch immer wieder einen ganz besonderen Tag des Dankes, indem wir vom Aufwachen bis zum Schlafen jedes Detail des Alltags mit einem Dank verbinden. Versuchen wir einmal alles was wir erleben, sehen, hören, reden und tun, mit der Dankbarkeit Gott gegenüber in Verbindung zu bringen. Das wär’ doch einmal ein Tagesprojekt der ganz anderen Art! Ich bin überzeugt, dass jeder der dies von ganzem Herzen versucht, erleben wird, wie ganz Neues ins Leben hineinkommt.
Selbstverständlich werden wir dann auch mit Problemen konfrontiert, bei denen wir erkennen, dass es alles andere als einfach ist, auch dafür zu danken. Aber davon später! Zuerst möchte ich noch einmal auf die Auswirkungen der Dankbarkeit zurückkommen.

Die Auswirkungen der Dankbarkeit

Die Dankbarkeit hat viel mehr Auswirkungen, als wir wahrscheinlich vermuten. Wer sich den Segen der Dankbarkeit vor Augen malt und sich immer mehr bewusstmacht, was die Auswirkungen der Dankbarkeit beinhalten, der möchte sie immer mehr in die Tat umsetzen.
Ich behaupte, dass eine umfassende Dankbarkeit weit mehr wert ist, als wenn wir 100 Mio. Euro im Lotto gewinnen würden. Der Lottogewinn erzeugt zuerst einmal eine große Freude, dann zu hohe Erwartungen an das Leben sowie Stress und am Ende die Enttäuschung, dass das Leben nicht wirklich besser geworden ist. Wer sich aber zur Dankbarkeit entschlossen hat und sich darin übt, der hat den Schlüssel zur Zufriedenheit und zur Freude gefunden.

Die Dankbarkeit verändert unser Bewusstsein

Danke sagen wir normalerweise immer dann, wenn wir etwas bekommen haben. Manchmal sagen wir auch danke, wenn wir etwas verdient haben, aber das ist doch weniger der Fall. Die meisten Arbeitnehmer bedanken sich beim Arbeitgeber nicht, wenn sie ihr Gehalt Ende Monat auf ihr Konto gutschrieben bekommen.
Wenn ich ganz bewusst und von Herzen Danke sage, dann wird mir bewusst, dass ich ein Beschenkter bin. Das ist ein Grund dafür, dass Paulus immer wieder zur Dankbarkeit aufruft:

  • Eph 5:20 - Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! 

Wir sollen dem Gott und Vater u. a. deshalb für alles danken, weil Er uns gemacht hat, weil Er uns alles gegeben hat und weil Er uns unendlich liebt. Gott hat uns einen Leib bereitet, der aus tausenden von Wundern besteht; Er hat uns alle Gaben und Fähigkeiten geschenkt; Er gibt uns die Kraft zum Arbeiten; Er lässt es regnen und Er lässt die Früchte des Feldes wachsen. Gott hat Menschen befähigt zu ernten, zu verarbeiten und zu verteilen, so dass wir alles haben, was wir brauchen. Der Vater hat uns Mitmenschen und Beziehungen gegeben, die unserem Leben einen Sinn geben.
Letztlich hat Gott uns alles geschenkt. Wenn ich aus dem Bewusstsein lebe, in allem ein Beschenkter zu sein, dann fühle ich mich unsagbar reich, dann wächst mein Vertrauen zu Gott und dann entsteht immer mehr auch die Überzeugung, dass ich immer das bekomme, was ich benötige! Das heißt natürlich nicht, dass ich immer das bekomme, was ich will. Durch das Bewusstsein, in allem ein Beschenkter zu sein, verlieren die Sorgen an Bedeutung. Auch fällt es uns immer leichter, andere höher als uns selbst zu achten.
Wenn ich allezeit und für alles Danke sage, schenke ich meinem Gott auch das Vertrauen, dass alles, was Er in mein Leben stellt, auch gut für mich ist! Weil ich weiß, dass mein Vater im Himmel mir alles gibt, wird mir dadurch auch bewusst, ganz von Ihm abhängig zu sein. Die Abhängigkeit von Gott, der die Liebe in Person ist, ist die schönste und erfüllendste Abhängigkeit, die es gibt! Wer von Gott nicht abhängig sein will, ist vom Egoismus und dadurch von der Sünde abhängig! Das ist die Abhängigkeit, die zum Tod führt! Die Abhängigkeit von Gott kann zwar auch dazu führen, dass man leiblich stirbt, aber danach kommt man nicht in den Tod, sondern ins Leben (Joh 11:25).

Die Dankbarkeit macht reich

Es sagte mal jemand:

„Dankbarkeit ist eine Kostbarkeit, die nichts kostet und doch reich macht."

Der Dankbare sieht, was er alles hat und viel weniger das, was er nicht hat. Der selbstsüchtige Mensch giert ständig nach dem, was er nicht hat und er sieht immer auf die Menschen, die scheinbar mehr haben, als er selbst. Es gibt kaum zählbare Gründe, für die wir dankbar sein dürfen. Nebst den vielen äußeren Dingen, für die wir Danke sagen dürfen, haben alle Christen noch unzählig andere Dinge, für die sie von ganzem Herzen dankbar sein dürfen. Eine kleine Auswahl soll hier erwähnt werden:

  1. Durch Jesus Christus darf ich Gott, den Vater sehen (Joh 14:9).
  2. Gott hat mir durch Seinen Sohn, Seine Liebe gezeigt (Joh 3:16).
  3. Der allmächtige Gott ist kein unnahbarer Gott, sondern mein Vater, der mich unendlich liebt (Joh 16:27).
  4. Gott hat uns mit Seiner reichen Gnade beschenkt (Röm 5:15).
  5. Gott hat uns das Vertrauen und den Glauben geschenkt (Eph 2:8).
  6. Durch diesen Glauben haben wir ewiges Leben (1Tim 1:16).
  7. Gott hat uns Seinen Heiligen Geist geschenkt (1Kor 2:12).
  8. Wir als Kinder Gottes sind mit jedem geistlichen Segen aus der Himmelswelt gesegnet (Eph 1:3).
  9. In Christus hat uns Gott alles geschenkt (nichts ist ausgeschlossen; Röm 8:32)!

Eine eingeübte Dankbarkeit verändert unser Denken radikal. Unser Leben wird durch ein gutes Denken gefüllt. Zu diesem guten Denken gehören auch gute Worte, die besonders dann ausgesprochen werden, wenn wir segnen! Das griechische Wort für Segnen lautet eulogeō und kann wörtlich auch mit „gute Worte sagen“ übersetzt werden. Der segnende Mensch spricht über andere das göttlich Gute aus!
Wenn ich für „10'000 Dinge“ gedankt habe, dann merke ich plötzlich, wie reich ich bin, obwohl ich nicht reicher geworden bin!
Manchmal sprechen wir von einem Teufelskreis und meinen damit ein Vorgang, in dem das Schlechte immer noch mehr Schlechtigkeit erzeugt. Es ist wie Spirale, bzw. ein Sog nach unten! Die Dankbarkeit ist eine Spirale nach oben. Ein Herr oder Frau Fliedner sagte einmal:

  • „Je mehr man dankt, umso mehr bekommt man zum Danken!“

Die Dankbarkeit vermittelt Freude

Stellen wir uns vor, wir müssten zwischen den folgenden Zuständen auswählen: Entweder

„Gesund und freudlos“

oder

„Krank und mit Freude erfüllt“

Zuerst wären wir vielleicht etwas überfordert, weil wir auf jeden Fall gesund sein möchten. Aber bei genauerem Nachdenken würden wir wahrscheinlich „Krank und mit Freude erfüllt“ als das einfachere Schicksal einstufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir irgendwann einmal krank werden, an Krebs oder an sonst etwas leiden ist relativ hoch. Es gibt sehr wenige Menschen, die bis ins hohe Alter gesund bleiben. Letztlich ist das in Gottes Hand.
Leider ist auch die statistische Wahrscheinlichkeit, mehr oder weniger freudlos durch das Leben gehen zu müssen, relativ hoch! Aber diesbezüglich kann ich allen die gute Botschaft sagen, dass ...

  1. ... der auf Gott Vertrauende von Gott eine bleibende Freude geschenkt bekommt

und

  1. ... der sich in der Dankbarkeit Übende immer mehr Freude erleben darf!

Die positiven Auswirkungen der Dankbarkeit durfte ich bereits als Teenager erleben. Damals besuchte ich ab und zu einen alten Bruder im Altenheim. Dieser Mann war für alle Handreichungen des Personals äußerst dankbar. Er bedankte sich herzlich, wenn das die Pflegenden ihm einen Kaffee brachten. Er bedankte sich für das Putzen seines Zimmers usw. usf. Das hatte zur Folge, dass das Personal ihn sehr gerne bediente und der Mann empfand alle sehr freundlich und hilfsbereit! Im gleichen Altenheim gab es aber auch unzufriedene Teilnehmer, die ständig etwas zu beanstanden hatten. Das Pflegepersonal verhielt sich dann auch entsprechend zurückhaltend. Die undankbaren Leute empfanden das gleiche Personal nicht unbedingt positiv. Der angenehme, bzw. unangenehme Aufenthalt in diesem Altenheim hing also ganz stark von der Dankbarkeit der Bewohner ab.
Ob wir Freude im Leben empfinden oder nicht, hängt also hauptsächlich davon ab, wie dankbar wir sind. Wer Gott alles zutraut und sich in allem von Gott beschenkt weiß, der wird auch immer mehr mit Dankbarkeit gegenüber Gott erfüllt. Man lernt dann sogar schon für Dinge zu danken, von denen wir noch nicht wissen, wozu sie gut sind. Darum schreibt auch Bruder von Bodelschwingh:

„Das Reifwerden eines Christen ist im tiefsten Grund ein Dankbarwerden!“

Soll ich auch für Schweres und Unangenehmes danken?

In unserem Leben geschehen viele schwere und unverständliche Dinge. Es gibt Ereignisse, die wir gar nicht mit unserem Gott und Vater der Liebe in Verbindung bringen können. Sie lassen dann auch Zweifel daran aufkommen, ob Gott es auch wirklich gut mit uns meint. Wie sollen wir mit solchen Situationen umgehen?
Zuerst muss einmal gesagt werden: „Wenn wir Gott mit unserem „Spatzenhirn“ in allen Punkten verstehen würden, wäre Er nicht Gott! In diesem Fall hätte Gott in unserem kleinen Hirn Platz! Wenn ich als sterblicher Mensch, Gott in all Seinem Tun begreifen könnte, dann hätte ich Zweifel daran, ob es diesen allmächtigen Gott überhaupt gibt!
Wenn ein dreijähriges Kind alle Erziehungsmaßnahmen seiner Mutter verstehen könnte, dann wäre der Erziehungsstil dieser Mutter denkbar schlecht.
Als Joseph von seinen Brüdern als Sklave verkauft wurde, verstand er Gott vmtl. nicht! Als er treu seinem Herrn diente und ihn nicht betrog, indem er mit seiner Frau ins Bett gegangen wäre, kam er unschuldig und jahrelang in den Kerker. Vielleicht dachte er: „Gott! Ist das der Dank dafür, dass ich mich nicht auf einen Ehebruch einliess! Warum lässt Du es zu, dass man für die Treue bestraft wird?“ Wir wissen nicht genau, was Joseph im Gefängnis dachte, aber er hat wohl kaum verstanden, warum Gott ihn jahrelang im Kerker schmoren ließ. Aber sein – für uns – unmögliches Schicksal hat ihn verändert, indem er ganz entscheidende Reifeprozesse durchlief. Sein Schicksal diente aber auch dazu, dass eine ganze damalige Welt vor dem Hungertod bewahrt blieb und es hatte auch die Wiedervereinigung mit seiner Familie zur Folge. Nach seinem schweren Leben konnte Joseph seinen Brüdern bezeugen:

  • „Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott [aber] hatte beabsichtigt, es zum Guten [zu wenden], damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein großes Volk am Leben zu erhalten (1Mo 50:20)“. 

Letztlich kann uns nur der Glaube und das Vertrauen auf Gott die Gewissheit geben, dass Gott es immer gut mit uns meint; auch dann, wenn Er uns unverständliche Wege führt! Paulus durfte das glauben und erfahren, als er schrieb:

  • Röm 8:28 - Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach [seinem] Vorsatz berufen sind. 

Wenn wir glauben, dass Gott denen, die Ihn lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken lässt, dann können wir auch lernen, für Dinge zu danken, die nicht angenehm sind und bei denen wir nicht verstehen, weshalb sie geschehen sind.
Wer für Schweres dankt, macht das, was wir in Ps 50:23 lesen:

  • Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.

Wer ein Opfer darbringt, muss etwas geben, dass er normalerweise gerne behalten würde. Wer einen Dank opfert, bedankt sich für etwas, bei dem es ihm schwerfällt. Es ist ein Dank für eine Situation oder einen Zustand, den man lieber nicht hätte und den man kaum verstehen kann. Wer das aber trotzdem machen kann, gibt Gott damit sein Vertrauen zum Ausdruck. Er sagt sinngemäß: „Mein Gott, ich weiß nicht, warum Du das in meinem Leben zugelassen hast und es bereitet mir so viel Mühe, aber ich glaube, dass Du damit etwas Gutes beabsichtigst!“
Genauso verherrlichen wir Gott! Vielmehr, als wenn es uns gut geht und wir Ihn dafür loben und preisen (was wir natürlich sowieso tun sollten)! Wollen wir Gott auch in unverständlichen Wegen danken und Ihn so verherrlichen?
Dieses Verhalten macht nicht nur Gott groß; es hat auch eine Verheißung! Durch dieses Verhalten bahnen wir uns einen Weg! Wer Gott im Leiden Danke sagt, der erlebt, wie Gott ihm einen Weg bahnt, wie Er in ausweglosen Situationen einen Ausweg schafft. Wer Gott in Nöten dankt, erlebt, wie der Herr das „Meer teilt“, wie Er uns Mauern überspringen lässt und wie uns mitten in der Traurigkeit eine große Freude erfüllt!
Üben wir uns täglich neu in der Dankbarkeit und wir werden reich und froh, weil wir Gott auf unserer Seite haben!

Zitate zur Dankbarkeit

  • „Dankbarkeit macht das Leben erst reich.“

(Dietrich Bonhoeffer)

  • „Dankbarkeit ist eine Kostbarkeit, die nichts kostet und doch reich macht." (unbekannt)
  • „Die glücklichsten Menschen sind nicht die, die am meisten haben, sondern die, die am meisten danken." (Bacon)
  • „Dankbarkeit ist die Anerkennung der Liebe Gottes." (Gillen)
  • „Je mehr man dankt, umso mehr bekommt man zum Danken.“ (Th. Fliedner)
  • „Wer für alles dankt, wird auch durch alles Gott näher gebracht." (R. Spaemann)
  • „Eine große Kraft im Leben ist der Dank.“ (P. Rosegger)
  • „Nicht nur, wer glücklich ist, kann danken, wer dankt, wird glücklich!“
  • „Reife ist die Verarbeitung meines Lebens unter dem Aspekt der Dankbarkeit." (Weldin)
  • „Das Reifwerden eines Christen ist im tiefsten Grund ein Dankbarwerden!“ (F. von Bodelschwingh)

Lied

Vergiß nicht zu danken

1. Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn,
er hat dir viel Gutes getan.
Bedenke, in Jesus vergibt er dir gern.
Du darfst ihm, so wie du bist, nahn.

Ref.: Barmherzig, geduldig und gnädig ist er,
vielmehr als ein Vater es kann.
Er warf unsre Sünden ins äußerste Meer,
kommt betet den Ewigen an.

2. Du kannst ihm vertrauen in dunkelster Nacht,
wenn alles verloren erscheint.
Er liebt dich, auch wenn du ihm Kummer gemacht,
ist näher als du je gemeint.

3. Im Danken kommt Neues ins Leben hinein,
ein Wünschen, dass nie du erkannt;
Dass jeder wie du Gottes Kind möchte sein,
vom Vater zum Erben ernannt.

4. In Jesus gehörst du zur ewigen Welt,
zum Glaubensgehorsam befreit.
Er hat dich in seine Gemeinde gestellt
und macht dich zum Dienen beriet.