HSN 1Kor: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Erklärung)
Zeile 40: Zeile 40:
  
  
==Erklärung==
+
==Erläuterungen==
 
[[HSN NT|Zurück zur Übersicht]] <br />
 
[[HSN NT|Zurück zur Übersicht]] <br />
  

Version vom 5. Juni 2019, 18:03 Uhr

Der 1. Korintherbrief
übersetzt und erklärt von Heinz Schumacher
Zurück zur Übersicht

1K 1 1K 2 1K 3 1K 4 1K 5
1K 6 1K 7 1K 8 1K 9 1K 10
1K 11 1K 12 1K 13 1K 14 1K 15
1K 16

Hinweis: Bei diesem Buch hat das Korrekturlesen noch nicht stattgefunden. Darum können diese Texte noch mehrere Fehler aufweisen!


Erläuterungen

Zurück zur Übersicht

1Kor 1

Zurück zur Übersicht

1Kor 1:1 - Paulus, ein berufener Apostel Christi Jesu (1*) durch den Willen Gottes, und Sostenes, der Bruder (2*),
"1* Christus Jesus = der Messias Jesus 2* vielleicht der in Apg 18:17 genannte frühere Synagogenvorsteher in Korinth"
1Kor 1:2 - [wenden sich] an die Gemeinde Gottes, die in Korinth besteht, an die Geheiligten in Christus Jesus (3*), die berufenen Heiligen (4*), und weiter an alle jene (5*), die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort bei ihnen und bei uns (6*).
"3* „in Christus Jesus“ = in der Lebensgemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn (vgl. Röm 8:1 mit Anm. 2) 4* vgl. Röm 15:15 mit Anm. 34 5* w. mit allen 6* o. sowohl ihres als auch unseres (Herrn)"
1Kor 1:3 - Gnade [sei mit] euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1Kor 1:4 - Ich danke meinem Gott allezeit im Blick auf euch (7*) für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus (3*) zuteil geworden ist;
7* Allen Missständen zum Trotz beginnt Paulus seinen Brief mit Dank (V.4) und Zuversicht (V.8.9).
1Kor 1:5 - seid ihr doch in ihm in allem reich geworden, in allem Wort (8*) und aller Erkenntnis (9*) .
"8* o. Belehrung 9* o. Wissen („gnosis“). - Drückt ""gnosis"" nur eine mindere Stufe der (Gottes-)Erkenntnis aus und erst ""epignosis"" die tiefe Erkenntnis (des Wesens Gottes)? Eine solche scharfe Trennung ist nach den Wortvorkommen im NT nicht möglich. So steht ""gnosis"" z.B. in Röm 11:33 - 2Kor 4:6 - Phil 3:8 - Kol 2:3."
1Kor 1:6 - wie [denn auch] das Zeugnis des Christus unter euch (10*) befestigt worden ist,
10* o. in euch, bei euch
1Kor 1:7 - sodass ihr keinen Mangel habt an irgendeiner Gnadengabe (11*), die ihr das Offenbarwerden (12*) unseres Herrn Jesus Christus erwartet;
"11* griech. Charisma (Röm 12:6 - 1Kor 7:7 - 1Kor 12:4 - 1Kor 12:9 - 1Kor 12:28,30 - 1Petr 4:10) 12* o. die Enthüllung („apokalypsis“) (auch Gal 1:12 - Gal 2:2 - 2Thes 1:7 - 1Petr 1:7 - 1Petr 4:13 - Offb 1:1 u.a)"
1Kor 1:8 - er wird euch auch Festigkeit verleihen bis zum Endziel hin (13*), [um] untadelig (14*) [dazustehen] am Tag unseres Herrn Jesus Christus (15*).
"13* o. bis ans Ende (Endpunkt Abschluss) 14* o. unanklagbar, fehlerlos (Röm 8:33,34) 15* vgl. Röm 13:12 - 1Kor 3:13-15 - Phil 1:6 -Phil 1:10 - 2Tim 4:8."
1Kor 1:9 - Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.

1Kor 1:10 - Mit allem Ernst, Brüder, bitte ich euch (16*) kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus (17*), dass ihr alle einerlei Rede führt und nicht Spaltungen unter euch seien; seid vielmehr wohl zubereitet (18*) in derselben Gesinnung und derselben Überzeugung!
"16* „parakaleo“ = ermahnen, ermuntern, (ernsthaft) bitten (Röm. 12,1) 17* Der Name ist Symbol für Person, Wesen, Charakter, Beruf 18* o. in Ordnung gebracht, wieder zurechtgebracht, gehörig eingerichtet (eingerenkt)"
1Kor 1:11 - Es wurde mir nämlich über euch berichtet, meine Brüder, von den [Leuten] der Chloe, dass Streitigkeiten unter euch bestehen.

1Kor 1:12 - Ich meine aber dies, dass jeder von euch [etwas anderes] sagt (19*) : „Ich gehöre zu Paulus“ (20*), „Ich aber zu Apollos“, „Ich aber zu Kephas“ (21*) , „Ich aber zu Christus“.
"19* seine spezielle Zugehörigkeit betont 20* w. Ich bin des Paulus 21* aramäische Form von Petrus (Joh 1:42 - 1Kor 3:22 - 1Kor 9:5 - 1Kor 15:5 - Gal 1:8 - Gal 2:9,11 - Gal 2:14)"
1Kor 1:13 - Ist [denn] der Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?

1Kor 1:14 - Ich danke Gott, dass ich außer Krispus und Gajus (22*) keinen von euch getauft habe,
22* damit nicht jemand sagen [kann], ihr wäret auf meinen Namen getauft worden.
1Kor 1:15 - nicht jemand sagen [kann], ihr wäret auf meinen Namen getauft worden.

1Kor 1:16 - Ich habe aber auch das Haus des Stephanus getauft; im Übrigen weiß ich nicht, ob ich [noch] irgendeinen anderen getauft habe.

1Kor 1:17 - Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium (23*) zu verkündigen – nicht in Weisheit der Rede (24*), damit das Kreuz des Christus nicht seine Kraft und Bedeutung verliere (25*).
"23* o. die Heilsbotschaft, Frohbotschaft 24* o. in kunstvoller Rede menschlicher Weisheit (1Kor 2:4 - 1Kor 2:13) 25* o. leer, hohl, inhaltslos, wirkungslos, sinnlos werde"
1Kor 1:18 - Denn das Wort vom Kreuz (26*) ist zwar denen, die verloren gehen (27*), Torheit, uns aber, die wir gerettet werden, Gotteskraft (28*).
"26* w. das Wort des Kreuzes. - „Es ist das Kreuz selber, das gleichsam zu den Herzen der Menschen redet. Evangelium verkündigen ist im Grunde nichts anderes, als das Kreuz des Christus reden machen“ (H. Langenberg). 27* o. ins Verderben kommen (2Kor 2:15 - 2Kor 4:3 - 2Thes 2:10 - 2Petr 3:9) 28* vgl. Röm 1:16 - 1Kor 1:24 - 1Kor 2:4,5"
1Kor 1:19 - Denn es steht geschrieben (29*): „Ich werde die Weisheit der Weisen zunichte machen und den Verstand der Verständigen verwerfen.“
29* Jes 29:14
1Kor 1:20 - Wo [ist] ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein wortgewaltiger Streiter (30*) dieser Weltzeit (31*)? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht (32*)?
"30* o. ein Disputant, Redekünstler 31* o. dieses Zeitalters (Äons) 32* Indem Gott durch scheinbare Torheit – die Dahingabe seines Sohnes ans Kreuz – einen ganz neuen und allein wirksamen Heilsweg eröffnete, hat er alle anderen Versuche (jüdischer Gesetzeslehrer wie griechischer Philosophen), Menschen zum Heil zu führen, als Irrwege und Torheit entlarvt."
1Kor 1:21 - Nachdem nämlich die Welt – in der Weisheit Gottes [lebend] (33*) - [dennoch] Gott durch die Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die „Torheit“ der Predigt die Glaubenden zu retten.
33* die sich den Menschen in Gottes Schöpfung offenbart (Röm 1:20)
1Kor 1:22 - Denn während Juden Zeichen fordern und Griechen Weisheit suchen,

1Kor 1:23 - machen wir dagegen Christus, den Gekreuzigten, öffentlich bekannt (34*) - Juden ein Ärgernis und [Menschen aus den] Nationen eine Torheit;
34* „kärysso“ = öffentlich (als Herold) ausrufen, predigen, verkündigen
1Kor 1:24 - den Berufenen selbst aber, Juden wie Griechen, [verkündigen wir] Christus [als] Gottes Kraft und Gottes Weisheit.

1Kor 1:25 - Denn [gerade] das „Törichte“ Gottes ist weiser als die Menschen und das „Schwache“ Gottes ist stärker als die Menschen.

1Kor 1:26 - Seht doch [nur] eure Berufung an, Brüder: [Da gibt es] nicht viele Weise nach dem Fleisch (35*), nicht viele Mächtige (36*), nicht viele Edle (37*),
"35* d.h. nach den Maßstäben dieser Welt 36* o. Starke Leistungsfähige 37* o. Vornehme (Edelgeborene, Hochgeborene"
1Kor 1:27 - sondern das Törichte der Welt hat sich Gott auserwählt, um die Weisen zu beschämen, und das Schwache der Welt hat sich Gott auserwählt, um das Starke zu beschämen,

1Kor 1:28 - und das Unedle der Welt und das Verachtete hat sich Gott auserwählt, das [also], was [für die Welt] gar nicht da ist, um zunichte zu machen, was [etwas] ist (38*).
38* w. das Nichtseiende (Röm 4:17), damit er das Seiende zunichte mache.
1Kor 1:29 - damit sich kein Mensch (39*) vor Gott rühme.
39* w. kein Fleisch (kein Sterblicher)
1Kor 1:30 - Aus ihm seid ihr in Christus Jesus (40*), der uns von Gott her zur Weisheit wurde und zur Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung,
40* o. „Seine Tat ist es, dass ihr nun in Christus Jesus seid“ (W. Michaelis)
1Kor 1:31 - damit, wie geschrieben steht, „wer sich rühmt, im Herrn (41*) sich rühme“.
41* o. des Herrn (Jer 9:23)

1Kor 2

Zurück zur Übersicht

1Kor 2:1 - So bin auch ich, als ich zu euch kam, Brüder, nicht mit hervorragend hohen Worten oder hoher Weisheit aufgetreten (42*), als ich euch das Geheimnis Gottes (43*) verkündigte.
"42* o. nicht mit einem Übermaß an Rede(kunst) oder Weisheit gekommen 43* vgl. 1Kor 2:7 - Kol 2:2 - Offb 10:7"
1Kor 2:2 - Denn ich hatte beschlossen (44*), in euer Mitte nichts anderes zu wissen (45*), als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten (46*).
"44* o. mich dafür entschieden, geurteilt 45* Menge: kein anderes Wissen bei euch zu zeigen 46* Christus ist auch als Auferstandener und Erhöhter immer zugleich das auf Erden „geschlachtete Lamm“ (Offb 5:6 - Offb 6:1 - Offb 17:14 - Offb 19:7 - Offb 22:13)."
1Kor 2:3 - Und ich bin in Schwachheit und in Furcht und [sogar] mit Zittern und Zagen (47*) bei euch aufgetreten
47* w. mit vielem Zittern
1Kor 2:4 - und mein Wort und meine Predigt [bestanden] nicht in überragenden Weisheitsworten, sondern in der Erweisung von Geist und Kraft,

1Kor 2:5 - damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.

1Kor 2:6 - Weisheit aber verkünden wir unter denen, die erwachsen und reif [dafür] sind – nicht jedoch eine Weisheit dieser Weltzeit (48*) noch der Herrscher (49*) dieser Weltzeit (48*), die vergehen (50*);
"48* o. dieses Zeitalters (Äons) (Gal 1:4) 49* o. Machthaber (vgl. Joh 14:30 - Eph 6:12) 50* o. zunichte werden (außer Kraft, Wirksamkeit, Geltung gesetzt werden)"
1Kor 2:7 - vielmehr verkünden wir Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene [Weisheit], die Gott [schon] vor den Weltzeiten zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat,

1Kor 2:8 - die keiner von den Herrschern dieser Weltzeit (48*) erkannt hat; denn wenn sie [diese] erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.

1Kor 2:9 - [Wir verkünden] vielmehr, wie geschrieben steht, „was kein Auge [je] gesehen und kein Ohr [je] gehört hat“ (51*) und in keines Menschen Herz [je] aufgestiegen ist – was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.
51* vgl. Jes 64:4
1Kor 2:10 - Uns aber hat es Gott durch den Geist geoffenbart (52*); denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen (53*) Gottes.
"52* In auffallender Häufigkeit spricht Paulus in den Versen 10-15 vom Geist (Gottesgeist, Menschengeist, Weltgeist); achtmal kommt „Geist“ und viermal „geistlich“ vor. 53* vgl. Röm 11:33 - Eph 3:18 - Hi 11:7"
1Kor 2:11 - Wer von den Menschen weiß denn, was im Menschen ist (54*), als nur der Geist des Menschen, der in ihm [ist]? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist (55*), als nur der Geist Gottes (56*).
"54* o. Kennt denn die (Dinge) des Menschen, das (Wesen) des Menschen, das (Innere) des Menschen 55* o. hat auch niemand Kenntnis von den (Dingen) Gottes, dem (Wesen) Gottes, dem (Inneren) Gottes. 56* Das innere Wesen kann nur von Wesensgleichen erkannt und verstanden werden."
1Kor 2:12 - Wir aber haben nicht den Geist der Welt, sondern den Geist, der aus Gott [ist] empfangen, damit wir wissen [können], was uns von Gott aus Gnaden geschenkt worden ist.

1Kor 2:13 - Davon reden wir auch, nicht in Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern wie der Geist sie lehrt (57*), indem wir Geistliches mit geistlichen [Worten] auslegen (58*).
"57* w. nicht in von menschlicher Weisheit gelehrten Worten, sondern in vom Geist gelehrten 58* o. Geistliches mit Geistlichem erläutern, geistlichen Inhalt mit geistgewirkter Sprache verbinden, geistlichen (Menschen) Geistliches erklären"
1Kor 2:14 - Ein seelischer (59*) Mensch aber nimmt nicht [in sich] auf (60*),was vom Geiste Gottes [kommt]; es ist ihm [geradezu] eine Torheit und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden [muss].
"59* o. natürlicher, naturhafter, irdisch gesinnter (griech. psychikos wie in 1Kor 15:44 - Jud 1:19 60* o. nimmt nicht an (vermag nicht zu fassen)"
1Kor 2:15 - Der geistliche [Mensch] jedoch beurteilt alles (61*), [kann] selbst aber von niemandem (62*) [recht] beurteilt werden.
"61* Das heißt nicht, das er ein „Alleswisser“ wäre, sondern dass er alles, was ihm begegnet, ins Licht des Wortes Gottes rücken und von da aus bewerten und beurteilen kann. 62* der den Geist nicht hat."
1Kor 2:16 - Denn „wer hat des Herrn Sinn (63*) erkannt, dass er ihn belehren [könnte]“ (64*)? Wir aber haben Christi Sinn (63*).
"63* o. Denken (Röm 11:34) 64* vgl. Jes 40:13"

1Kor 3

Zurück zur Übersicht

1Kor 3:1 - Und ich, Brüder, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen [Menschen], sondern [nur] wie zu fleischlichen (65*), wie zu unmündigen Kindlein (66*) in Christus.
"65* griech. sarkinos. Ursprünglich bedeutet „sarkinos“ (auch Röm 7:14 - 2Kor 3:3 - Hebr 7:16) aus Fleisch bestehend, fleischern, „sarkikos“ dagegen fleischlich, nach Fleischesart (Röm 15:27 - 1Kor 3:3 - 1Kor 9:11 - 2Kor 1:12 - 2Kor 10:4 - 1Petr 2:11). Doch ist eine scharfe Trennung nicht möglich, die Bedeutungen gehen ineinander über. 66* vgl. 1Kor 13:11 - Gal 4:1,2 - Eph 4:14 - Hebr 5:13"
1Kor 3:2 - Milch gab ich euch zu trinken, nicht [feste] Speise; denn ihr konntet [sie] noch nicht [vertragen], ja, ihr könnt [sie] auch jetzt noch nicht [vertragen],

1Kor 3:3 - denn ihr seid noch fleischlich [gesinnt]. Denn wo Eifersucht und Streit [herrschen], seid ihr da nicht fleischlich gesinnt und verhaltet euch nach Menschen[weise]?

1Kor 3:4 - Denn wenn einer sagt: „Ich gehöre zu Paulus“, ein anderer (67*) aber: „Ich zu Appolos“ (68*), seid ihr da nicht [fleischliche] Menschen?
"67* o. andersartiger 68* vgl. 1Kor 1:12"
1Kor 3:5 - Was ist denn Apollos und was ist Paulus? Diener (69*) [sind sie], durch die ihr gläubig wurdet, und zwar [dienen sie so], wie es der Herr einem jeden gegeben hat.
69* griech. diakonos = einer, der bedient, Dienstleistungen verrichtet, Diakon ist (Mk 9:35 - Mk 10:43 - Eph 3:7 - Eph 6:21 - Phil 1:1)
1Kor 3:6 - Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat es wachsen lassen.

1Kor 3:7 - So kommt es [letzten Endes] weder auf den Pflanzenden noch auf den Begießenden an, sondern auf Gott, der es wachsen lässt (70*).
70* w. So ist weder der Pflanzende etwas noch der Begießende, sondern Gott....
1Kor 3:8 - Der aber pflanzt und der begießt, sind eins (71*), doch wird ein jeder [seinen] besonderen Lohn empfangen gemäß [seiner] aufgewendeten Mühe.
71* d.h. sie wirken zusammen und bilden eine Einheit im Dienst.
1Kor 3:9 - Wir sind ja Gottes Mitarbeiter; Gottes Ackerland [und] Gottes Bau [aber] seid ihr.

1Kor 3:10 - Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben worden ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund (72*) gelegt; ein anderer aber baut darauf auf; möge jeder zusehen, wie er darauf weiterbaut (73*)!
"72* o. das Fundament 73* o. darauf aufbaut"
1Kor 3:11 - Denn einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt worden ist, [und] der ist Jesus Christus.

1Kor 3:12 - Wenn aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen weiterbaut [oder aber] mit Holz, Heu, Stroh,

1Kor 3:13 - so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der [kommende] Tag (74*) wird es sichtbar machen (75*), weil er sich mit Feuer offenbart (76*), und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer erproben (77*),
"74* d.h. der Tag des Herrn Jesus Christus (Röm 13:12 - 1Kor 1:8 - 1Kor 5:5 - 2Kor 1:14 - Phil 1:6 - Phil 1:10 - Phil 2:16 - 2Tim 4:8 75* o. kundtun, zeigen, erweisen 76* o. in Feuer enthüllt, oder aber: weil es im Feuer geoffenbart wird 77* o. (hinsichtlich der Echtheit, Tauglichkeit, Bewährung) prüfen. - Die Verse 12-15 gelten zunächst den Arbeitern im Werk des Herrn, dann aber auch allen Glaubenden (vgl. 2Kor 5:10). Was „bauen“ sie auf den gelegten Grund – Ichhaftes, Brennbares oder Geistgewirktes, das sich im Feuer Gottes als echt erweist? Hier geht es nicht um Rettung und Verlorengehen (wobei es auf die Werke nicht ankommt, sondern allein auf Gnade und Glauben), sondern um Lohn, Lob, Preis für treuen Dienst (1Kor 3:8 - 1Kor 3:14 - 1Kor 4:5 - 1Kor 9:24) oder aber um „Schaden leiden“ und „Rettung durch Feuer“."
1Kor 3:14 - Wird jemandes Werk bleiben (78*), das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen;
78* bei der Prüfung durch Feuer unversehrt bleiben
1Kor 3:15 - wird [aber] jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden (79*); er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch (80*).
"79* d.h. des Lohnes verlustig gehen, Siegeskranz und Herrscherwürde nicht empfangen (1Kor 9:24,25 - 2Tim 2:12 - 2Tim 4:8 - Offb 3:21) 80* vgl. Am 4:11 - Sach 3:2 - Sach 13:9}"
1Kor 3:16 - Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid (81*) und der Geist Gottes in euch wohnt?
81* vgl. 1Kor 6:19 - 2Kor 6:16 - Eph 2:21 - Offb 3:12
1Kor 3:17 - Wenn einer den Tempel Gottes verdirbt, über den wird Gott Verderben bringen; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.

1Kor 3:18 - Keiner betrüge sich selbst (82*)! Meint jemand unter euch, ein Weiser zu sein in dieser Weltzeit (83*), so werde er ein Tor, damit er [wirklich] weise werde!
"82* o. Keiner mache sich selbst etwas vor 83* o. in diesem (gegenwärtigen) Zeitalter (Äon)"
1Kor 3:19 - Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Es steht ja geschrieben (84*): „Er fängt die Weisen in ihrer List (85*)“
"84* Hi 5:13 - Ps 94:11 85* o. Verschlagenheit, Schlauheit (geschickt eingefädelten Betrügerei)"
1Kor 3:20 - Und weiter: „Der Herr weiß, dass die Gedanken der Weisen nichtig sind (86*).“
86* o. unnütz, vergeblich, unsinnig
1Kor 3:21 - Darum rühme sich niemand [bestimmter] Menschen! Euch gehört ja alles -

1Kor 3:22 - es sei Paulus oder Apollos oder Kephas (68*), es sei die Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Kommendes (87*): alles [ist] euer,
"68* vgl. 1Kor 1:12 87* o. Bevorstehendes, Zukünftiges (Röm 8:38)"
1Kor 3:23 - ihr aber [seid] Christi, Christus aber [ist] Gottes.

1Kor 4

Zurück zur Übersicht

1Kor 4:1 - So soll man (1*) uns ansehen (2*) : als Diener (3*) Christi und Verwalter (4*) der Geheimnisse Gottes.
"1* w. So soll ein Mensch 2* o. bewerten, betrachten 3* o. Gehilfen („hypäretäs“, w. Ruderknecht) 4* griech. oikonomos = Hausverwalter, Haushalter (Lk 12:42 - Tit 1:7 1Petr 4:10)"
1Kor 4:2 - Hierbei erwartet man nun von den Verwaltern (4*), dass ein [jeder] treu erfunden wird.

1Kor 4:3 - Mir aber macht es wenig aus (5*), von euch oder einem menschlichen [Gerichts-]Tag beurteilt (6*) zu werden; ja ich beurteile (6*) mich auch selbst nicht.
"5* w. Mir aber ist es ein Geringes 6* griech. anakrino = untersuchen, verhören, beurteilen (1Kor 2:14,15)"
1Kor 4:4 - Denn ich bin mir keiner [Sache] bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerecht gesprochen; der mich aber beurteilt (6*), ist der Herr.

1Kor 4:5 - Darum richtet nicht [über] etwas vor der bestimmten Zeit, bis der Herr kommt, der auch die verborgenen [Dinge] der Finsternis ans Licht bringen und die [geheimsten] Absichten (7*) der Herzen offenbar machen wird; dann wird einem jeden das [ihm gebührende] Lob von Gott [zuteil] werden (8*).
"7* o. Ratschläge, Pläne, Motive, Beweggründe 8* vgl. die Sendschreiben in Offb 2:1ff und Offb 3:1ff! Sie zeigen Lob und Tadel des Herrn."
1Kor 4:6 - Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen (9*), [und zwar] um euretwillen, damit ihr an uns lernt, was [die Mahnung bedeutet], „nicht über das hinaus [zu gehen] was geschrieben steht“ (10*), damit keiner sich wichtig mache (11*) für den einen gegen den andern.
"9* o. umgestaltend, angewandt (gedeutet) 10* Dies war wohl eine den Korinthern bekannte Regel. Paulus warnt vor geistlicher Überheblichkeit und falscher „Freiheit“, sei es gegenüber den Aposteln o. gegenüber der Schriftoffenbarung. 11* o. sich im Hochmut ereifere (w. sich aufblähe)"
1Kor 4:7 - Denn wer gibt dir einen Vorrang? Und was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen (12*)?
12* als hättest du es selber hervorgebracht
1Kor 4:8 - Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr seid ohne uns zu königlicher Herrschaft gelangt (13*)! O würdet ihr doch [schon] königlich herrschen, damit auch wir mit euch zusammen die Königsherrschaft antreten könnten!
13* Ihr verhaltet euch in eurem Hochmut so, als wäre die Zeit der königlichen Herrschaft mit Christus (2Tim 2:12) schon da, und habt vergessen, dass es durch Sterben zum Leben, durch Kreuz zur Krone geht.
1Kor 4:9 - Denn mir scheint, Gott habe uns, die Apostel, zu den Niedrigsten und Letzten gemacht (14*) gleichsam zum Tode bestimmt. Denn wir sind ein Schauspiel für die Welt geworden, für Engel und Menschen (15*).
"14* o. auch den letzten Platz verwiesen 15* vgl. Eph 3:10"
1Kor 4:10 - Wir [sind] Toren um Christi willen, ihr aber Verständige für Christus; wir [sind] schwach, ihr aber stark, ihr herrlich, wir aber ehrlos (16*).
16* Mit feiner Ironie macht Paulus deutlich, wie völlig verkehrt und selbstherrlich die Korinthergemeinde, die keine verfolgte Gemeinde war, ihre Lage einschätzte Vgl. Offb 2:17,18!
1Kor 4:11 - Bis zur gegenwärtigen Stunde haben wir Hunger und Durst und Mangel an Kleidung; wir werden geschlagen und irren unstet umher.

1Kor 4:12 - und mit [unserer] eigenen Hände Arbeit mühen wir uns ab. Geschmäht, segnen wir; verfolgt, dulden wir;

1Kor 4:13 - wenn man uns lästert, antworten wir mit freundlichem Zuspruch. Wie der ausgekehrte Schmutz (17*) der Welt sind wir geworden, der Abschaum aller bis jetzt.
17* „das, was bei einer Generalreinigung entfernt wird“ (W. Bauer)
1Kor 4:14 - Ich schreibe das nicht, um euch zu beschämen, sondern um euch als meine geliebten Kinder zurechtzuweisen (18*).
18* o. zu warnen, das Denken zurechtzusetzen (Apg 20:31 - Röm 15:14)
1Kor 4:15 - Denn wenn ihr [auch] viele tausend Aufseher (19*) in Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn ich habe euch in Christus Jesus (20*) durch das Evangelium (21*) [ins Leben] gezeugt.
"19* o. Erzieher, Zuchtmeister, Schulmeister (w. „Knabenführer“) „paidagogos“ 20* vgl. Röm 8:1 mit Anm. 2 21* o. die Heilsbotschaft, frohe Botschaft"
1Kor 4:16 - So ermahne und ermuntere ich euch nun (22*): Werdet meine Nachahmer (23*)!
"22* vgl. Röm 12:1 - 1Kor 1:10 23* d.h.: Folgt meinem Beispiel und Vorbild (1Kor 11:1 - Eph 5:1 - 1Thes 1:6 - 1Thes 2:14 - Hebr 6:12)"
1Kor 4:17 - Eben deswegen habe ich [auch] Timotheus zu euch geschickt, mein geliebtes und treues (24*) Kind im Herrn; er wird euch erinnern an meine Weisungen (25*) in Christus Jesus, wie ich [sie] überall in jeder Gemeinde lehre.
"24* o. zuverlässiges, vertrauenswürdiges 24* w. Wege"
1Kor 4:18 - Einige [von euch] aber haben sich wichtig gemacht (26*), als würde ich nicht zu euch kommen;
26* o. haben den Mund voll genommen (w. sich aufgebläht, V.6)
1Kor 4:19 - ich werde aber [schon] bald (27*) zu euch kommen, wenn der Herr will, und mir Kenntnis verschaffen nicht über das Wort der Wichtigtuer, sondern über [deren] Kraft.
27* w. schnell
1Kor 4:20 - Denn die Königsherrschaft Gottes [besteht] nicht im [bloßen] Wort, sondern in Kraft.

1Kor 4:21 - Was wollt ihr [nun]? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder mit Liebe und im Geist der Sanftmut?

1Kor 5

Zurück zur Übersicht

1Kor 5:1 - Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar solcher Art, wie sie nicht einmal bei den Heiden [vorkommt] (28*), dass [nämlich] jemand [seines] Vaters Frau hat.
28* o. unter den Nationen (geduldet würde)
1Kor 5:2 - Und da tut ihr noch so hoch erhaben (29*) und seid nicht vielmehr traurig [darüber und darauf bedacht], den aus eurer Mitte zu entfernen, der diese Tat begangen hat!
29* o. Und da macht ihr euch noch so wichtig (mit eurer „Freiheit“), w. Und ihr seid aufgebläht (vgl. 1Kor 4:6 - 1Kor 4:18,19)
1Kor 5:3 - Was mich betrifft, so habe ich schon – leiblich abwesend, aber anwesend im Geist – über den, der sich so vergangen hat, das Urteil gefällt, als wäre ich anwesend:

1Kor 5:4 - den Betreffenden im Namen unseres Herrn Jesus – wenn ihr versammelt seid und mein Geist zusammen mit der Kraft unseres Herrn Jesus -

1Kor 5:5 - dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn (30*).
30* Paulus urteilt nicht leichtfertig, er braucht zu dieser ungewöhnlichen Strafaktion die Kraft Jesu (V.4). Der Sünder soll offenbar eines vorzeitigen Todes sterben. Der Satan soll dabei als Verderber tätig werden (vgl. 1Kor 10:10), was aber erst geschehen kann, nachdem der Fleischleib des Sünders – eines Christen! - ihm im Rahmen einer Gemeindeversammlung „übergeben“ wurde (vgl. 1Tim 1:20). Es findet so der Auschluss aus dem Bereich des göttlichen Segens statt und eine nach Umfang und Zeit begrenzte Auslieferung an den Satan. Am Ende aber steht aufgrund der Treue Gottes die Rettung des Geistes (vgl. 1Kor 3:13)
1Kor 5:6 - Euer Rühmen [ist] nicht schön (31*). Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
31* o. gut, recht, geziemend
1Kor 5:7 - Schafft den alten Sauerteig durch gründliche Reinigung weg (32*), damit ihr ein neuer (33*) Teig seid, wie ihr [ja bereits] „Ungesäuerte seid“ (34*). Auch unser Passah[lamm] ist ja geschlachtet worden: Christus (35*).
"32* vgl. 2Mo 12:15 - 2Mo 12:19,20 - 2Mo 13:7. Sauerteig ist ein Bild für Unreinheit, heimliche Bosheit, falsche Lehre (Mt 16:6-12) 33* o. frischer 34* Insofern Christen „aus Christus“ stammen und „in Christus“ leben (1Kor 1:30 - 2Kor 5:17), sind sie bereit, dem „Sauerteig“ der Sünde entnommen (Röm 5:21 - Röm 6:14). Durch Reinigung sollen sie nun in der Praxis das werden, was sie „in Christus“ schon sind. 35* vgl. Mk 14:12 - Mt 26:26 mit Anm. 21; Joh 1:29 - Apg 8:32-35 - 1Petr 1:18,19 - Offb 5:6"
1Kor 5:8 - Darum lasst uns das Fest begehen (36*) - nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Schlechtigkeit und Bosheit, sondern im ungesäuerten [Wesen] (37*) der [in der Sonne geprüften] Reinheit und der Wahrheit.
"36* Man vermutet, Paulus habe den 1.Korintherbrief in der Passah- und Osterzeit 55 geschrieben. 37* o. mit ungesäuerten (Broten)"
1Kor 5:9 - Ich habe euch in dem Brief angewiesen (38*), keinen Umgang mit Unzüchtigen zu haben (39*).
"38* in einem früheren, nicht erhaltenen Brief des Paulus an die Korinther, den man auch “Vorbrief“ nennt. 39* o. euch nicht mit unter die Unzüchtigen zu mischen."
1Kor 5:10 - [Ich meinte damit] nicht überhaupt die Unzüchtigen dieser Welt oder die Habgierigen und Räuber oder Götzendiener, da ihr ja sonst aus der Welt ausziehen müsstet,

1Kor 5:11 - sondern ich habe euch angewiesen (40*), keinen Umgang mit jemand zu haben, der sich „Bruder“ nennen lässt [und dabei] ein Unzüchtiger oder Habgieriger oder Lästerer oder Trinker oder Räuber ist; mit einem solchen sollt ihr auch nicht zusammen essen.
40* w. nun aber habe ich euch geschrieben. Manche beziehen dies auf den vorliegenden 1.Korintherbrief: „jetzt aber schreibe ich euch“, d.h. hiermit stelle ich nun klar.
1Kor 5:12 - Denn was habe ich [die] zu richten, die draußen [sind]? Habt ihr nicht, die drinnen sind, zu richten?

1Kor 5:13 - Die aber draußen [sind], wird Gott richten (41*). Entfernt den Bösen aus eurer Mitte!
41* „Draußen“ oder „drinnen“ = außerhalb oder innerhalb der Gemeinde (und der Gemeinschaft mit Jesus Christus), vgl. Mk 4:11 - Offb 22:15

1Kor 6

Zurück zur Übersicht

1Kor 6:1 - Wagt es [wohl] einer von euch (42*), der eine [Streit-]Sache mit dem anderen [auszutragen] hat, bei den Ungerechten (43*) sein Recht zu suchen und nicht bei den Heiligen (44*)?
"42* Der Satz ist als Frage, vielleicht aber auch als vorwurfsvolle Feststellung zu verstehen: „Da wagt es also einer von euch....“ 43* d.h. bei weltlichen Richtern. - Paulus meint nicht, die heidnischen Richter urteilten in jedem Fall „ungerecht“; gerade das römische Recht war ja als strenges und unparteiisches Recht in der ganzen Welt bekannt. Doch für die Schüler Jesu gelten noch andere, höhere Rechtsnormen. Hier stehen die Tugenden der Demut, Liebe, Vergebung über dem bloßen „Rechthaben“ (vgl. Mt 5:38-45 - Mt 6:14,15 - Mt 20:26 - Joh 13:12-17 - Kol 3:13). Dieses Recht kennen die heidnischen Richter nicht und deshalb sind sie, was das Zusammenleben der Christen angeht, unzuständig und „ungerecht“. 44* vgl. Röm 15:25 mit Anm. 34"
1Kor 6:2 - Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden (45*)? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr [dann] unwürdig, die geringfügigsten Rechtssachen [zu beurteilen]?
45* Sie sind also beim Weltgericht Mitrichter des Christus (Offb 20:11-15 - Dan 7:22)
1Kor 6:3 - Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden (46*)? Erst recht also [Dinge des] alltäglichen Lebens (47*) !
"46* Heilige (d.h. gerettete und dem Herrn geweihte Sünder) stehen als Gottes Kinder und Erben ihm näher als die Engel (vgl. Röm 8:17 - Eph 3:10 - 1Petr 1:12 - Hebr 1:14). 47* o. geschweige denn Alltägliches (zum irdischen Leben Gehöriges)"
1Kor 6:4 - Wenn ihr nun [über] alltägliche Rechtssachen [zu entscheiden] habt, so setzt ihr die [als Richter] ein, die [sonst] in der Gemeinde nichts gelten (48*)!
48* nämlich die „ungerechten“ heidnischen Richter. Andere verstehen den Satz als ironisch gemeint (etwa in den Sinn): So lasst doch (einmal) die verachteten Gemeindeglieder entscheiden!
1Kor 6:5 - Um euch zu beschämen, sage ich [das]. So gibt es also unter euch gar keinen Verständigen (49*), der imstande wäre, zwischen Brüdern zu entscheiden (50*).
"49* o. Weisen 50* o. ein Urteil zu sprechen, einen Schiedsspruch zu fällen."
1Kor 6:6 - Stattdessen steht Bruder gegen Bruder vor Gericht, und das vor Ungläubigen!

1Kor 6:7 - Es ist überhaupt schon ein schlimmes Versagen (51*) eurerseits, dass ihr Rechtsstreitigkeiten miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen (52*)?
"51* o. eine Niederlage, ein Unterliegen, Zurückbleiben, Tiefstand, Schaden, Mangel 52* o. berauben, um etwas zu bringen"
1Kor 6:8 - Nein, ihr selbst tut Unrecht und beraubt [einander] – und das als Brüder!

1Kor 6:9 - Wisst ihr denn nicht, dass [jene] die Unrecht tun (53*) Gottes Königsherrschaft (54*) nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen: Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher, weder Lustknaben noch Knabenschänder,
"53* o. gesetzwidrig handeln, freveln 54* o. Königreich"
1Kor 6:10 - weder Diebe noch Habgierige, [auch] keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden Gottes Königsherrschaft (54*) ererben (55*).
"54* o. Königreich 55* vgl. die „Lasterkataloge“ in Mk 7:21,22 - Röm 1:26-32 - 1Kor 5:9-11 - Gal 5:9-22 - 2Tim 3:1-5 - Offb 21:8 - Offb 22:15. Es geht um die Frage: Wer hat Anteil an Gottes Königreich bzw. Königsherrschaft? Die Antwort lautet: Keiner, der in den Sünden, die diese „Lasterkataloge“ aufzählen, lebt und bleibt. (Man kann daraus errettet werden, wie es der folgende 11. Vers bezeugt) – Vgl. zu Königreich (Königsherrschaft): Mt 5:20 - Mt 7:21 - Mt 18:1-4 - Röm 8:17 - Kol 1:12,13 - 2Tim 2:11,12 - Offb 3:21"
1Kor 6:11 - Und solche [Leute] wart ihr zum Teil (56*); aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerecht gesprochen worden in dem Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes (57*).
"56* o. und das sind einige (o. manche) von euch gewesen 57* In diesem dreifachen „Aber“ zeigt sich der Triumph der göttlichen Rettermacht über Schuld und Macht der Sünde: Ihr habt aufgrund des Glaubens die Abwaschung von den Sünden durch Christi Blut (Offb 7:14) sowie die Gabe des Heiligen Geistes (Eph 1:13) und das Geschenk der Rechtfertigung empfangen (Röm 5:1)."
1Kor 6:12 - nicht alles fördert [mich]. Alles ist mir erlaubt – ich aber will mich nicht von irgend etwas beherrschen lassen (58*)!
58* Die Losung „Alles ist mir erlaubt“ (die in 1Kor 10:23 wiederkehrt) benutzen wohl jene korinthischen Christen gern, die dazu neigten, aus der von Paulus verkündigten „Freiheit vom Gesetz“ (Röm 7:4 - Gal 5:1) eine schrankenlose Freiheit – auch im Umgang mit der Welt und ihren Lüsten – herauszuhören. Doch wer unter Freiheit versteht: „Ich will tun und lassen können, was ich will und wozu ich Lust habe“, verrät gerade damit seine Bindungen: an sein Ich, seinen Eigenwillen, seine Lust.
1Kor 6:13 - Die Speisen [sind da] für den Bauch und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird diesen wie auch jene beseitigen (59*). Der Leib aber [ist] nicht für die Unzucht [da], sondern für den Herrn und der Herr für den Leib (60*).
"59* o. unwirksam machen, abtun, wegtun 60* Paulus unterscheidet „Bauch“ und „Leib“. Essen im irdischen Sinn sowie Verdauung und Geschlechtlichkeit werden aufhören, unsere Leiblichkeit aber ist ein Tempel des Heiligen Geistes und soll nach Gottes Willen als Auferstehungsleiblichkeit fortbestehen (1Kor 15:42-44)"
1Kor 6:14 - Gott aber hat den Herrn auferweckt und so wird er auch uns auferwecken (61*) durch seine Kraft.
61* w. ausauferwecken. Christusgläubige müssen nicht auf die letzte Auferstehung (Offb 20:13) warten, sondern dürfen schon früher – aus der Mitte der Toten heraus -auferstehen (vgl. Phil 3:11 - 1Thes 4:16 - Offb 20:4).- Paulus zählt sich in 1Thes 4:17 zu denen, die bei Christi Wiederkunft „leben und übrig bleiben“, hier aber und in 2Kor 4:14 zu denen, die gestorben sind und auferweckt werden. Dies ist aber kein Widerspruch. Paulus weiß sich mit allen Heiligen eng verbunden, ob er nun „übrig bleibt“ oder stirbt und auferweckt wird.
1Kor 6:15 - Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich nun die Glieder des Christus nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne (62*)
62* o. Nur nicht! Nimmermehr! (Röm 3:4 - Röm 9:14)
1Kor 6:16 - Oder wisst ihr nicht, dass wer der Hure anhängt, ein Leib [mit ihr] ist? Es heißt ja (63*): „Die zwei werden zu einem Fleisch werden.“
63* vgl. 1Mo 2:24 - Mt 19:5
1Kor 6:17 - Wer dagegen dem Herrn anhängt, ist ein Geist [mit ihm].

1Kor 6:18 - Flieht der Hurerei (64*)! Jede Sünde, die [sonst] ein Mensch begehen mag, [bleibt] außerhalb des Leibes (65*); wer aber Hurerei treibt, sündigt gegen den eigenen Leib.
"64* „Hier gilt nicht zuerst der Ruf: 'Kämpfet' oder: 'Widerstehet!', sondern kompromisslose Flucht, Absage und Entfernung... Flucht ist hier nicht Feigheit, sondern höchster Mut“ (H. Krimmer). 65* L.van Eß: „Die übrigen treffen nicht so unmittelbar den Körper.“"
1Kor 6:19 - Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch [wohnenden] Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott [empfangen] habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

1Kor 6:20 - Ihr wurdet ja teuer erkauft (66*); verherrlicht darum Gott mit eurem Leibe!
66* o. um einen (hohen) Preis, gegen Barzahlung freigekauft und zum Eigentum erworben (1Kor 7:23 - Apg 20:28 - 1Petr 1:18,19)

1Kor 7

Zurück zur Übersicht

1Kor 7:1 - Was aber das betrifft, wovon ihr [mir] geschrieben habt [so antworte ich]: [es ist zwar] gut für einen Mann (1*), keine Frau zu berühren,
1* w. Menschen
1Kor 7:2 - doch wegen der Unzuchtsünden habe ein jeder seine eigene Frau und jede [Frau] ihren eigenen Mann.

1Kor 7:3 - Der Mann gebe der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen aber auch die Frau dem Mann (2*).
2* Gemeint ist der eheliche Verkehr. Diese Mahnung war nötig, weil eine schwärmerische Richtung in Korinth die christlichen Eheleute zu völliger Enthaltsamkeit im Sinne höherer „Heiligkeit“ aufforderte.
1Kor 7:4 - Die Frau verfügt nicht frei über ihren eigenen Körper, sondern der Mann; desgleichen verfügt auch der Mann nicht frei über seinen eigenen Körper, sondern die Frau (3*).
3* Während Paulus einerseits dem Mann als Haupt der Frau (1Kor 11:3 - Eph 5:23) gewisse Vorzüge zuordnet (1Kor 11:7-9), betont er doch andererseits die Gleichstellung und Gegenseitigkeit im Verhältnis der Eheleute zueinander (1Kor 7:3-5 - 1Kor 7:12-16 - 1Kor 11:11 - Gal 3:28) Man beachte die gleiche Wortwahl (jeweils für Mann und Frau) in 1Kor 7:3,4 - 1Kor 7:12-14 - 1Kor 11:4,5!
1Kor 7:5 - Entzieht euch einander nicht (4*) - es sei denn im gegenseitigen Einverständnis für eine bestimmte Zeit, damit ihr euch [ungestört] dem Gebet widmen könnt (5*) -, und kommt [dann] wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche, weil ihr euch nicht beherrschen könnt (6*).
"4* o. Beraubt einander nicht (Enthaltet einander nicht vor, was ihr euch schuldet) 5* o. damit ihr Zeit (Muße, Ruhe) habt zum Gebet. 6* o. wegen eurer Unenthaltsamkeit (weil ihr euch nicht in der Gewalt habt)"
1Kor 7:6 - Das aber sage ich aus Nachsicht, nicht als Anordnung.

1Kor 7:7 - Ich wollte aber, alle Menschen wären wie ich (7*); doch jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so (8*).
"7* nämlich fähig zur Enthaltsamkeit 8* Jeder möge in der Frage „Ehe oder Ehelosigkeit?“ die ihm gegebene Gnadengabe (charisma) bedenken: Kann ich enthaltsam leben oder sollte ich besser heiraten? Beides kann Gnadengabe sein, wobei aber zu beachten ist: „Zum Wesen einer Gnadengabe gehört nach Kap. 12.-14 die Funktion der dienenden Liebe“ (F.Lang)."
1Kor 7:8 - Den Unverheirateten und den Witwen aber sage ich: [Es ist] gut für sie, wenn sie [ehelos] bleiben wie auch ich;

1Kor 7:9 - wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, so mögen sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten, als von brennendem Verlangen verzehrt zu werden (9*).
9* w. zu brennen (in Brand zu geraten, vom Feuer verzehrt zu werden)
1Kor 7:10 - Den Verheirateten aber gebiete ich – [vielmehr] nicht ich, sondern der Herr -, dass sich eine Frau von [ihrem] Mann nicht trennen soll;

1Kor 7:11 - hat sie sich aber getrennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann; und dass ein Mann [seine] Frau nicht verstoßen soll (10*).
10* o. entlassen, wegschicken soll (vgl. Mt 5:31,32 - Mt 19:3-9 - Mal 2:16). Dass die Frau von sich aus die Trennung (oder Scheidung) in die Wege leitete, war nach griechischem und römischem Recht möglich, nach jüdischem Recht in der Regel aber nicht (5Mo 24:1-4).
1Kor 7:12 - Den Übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und es gefällt ihr (11*), bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht wegschicken (12*);
"11* o. sie willigt (mit) ein, ist einverstanden 12* o. entlassen, gehen lassen, verstoßen"
1Kor 7:13 - und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und es gefällt ihm (13*), bei ihr zu wohnen, so soll sie den Mann nicht wegschicken (12*).
"12* o. entlassen, gehen lassen, verstoßen 13* o. er willigt (mit) ein, ist einverstanden"
1Kor 7:14 - Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder. Sonst wären eure Kinder ja unrein, nun aber sind sie heilig (14*).
14* „Heilig“ und „geheiligt“ hat hier einen besonderen Sinn: zwar noch nicht gerettet, aber im Heiligtumsbereich, in einer heiligen Atmosphäre (des Glaubens, des Gebetes, des Wortes Gottes).
1Kor 7:15 - Wenn aber der ungläubige [Teil] sich trennen [will), so trenne er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in derartigen [Fällen] nicht gebunden (15*). Im Frieden [zu leben] hat euch Gott ja doch berufen.
15* w. versklavt, sklavisch gebunden
1Kor 7:16 - Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann zum Heil führen (16*) wirst? Oder woher weißt du, Mann, ob du die Frau zum Heil führen (16*) wirst?
16* o. retten
1Kor 7:17 - Doch wie der Herr es einem jeden zugeteilt hat, wie Gott einen jeden berufen hat, so führe er seinen Lebenswandel. So ordne ich es in allen Gemeinden an.

1Kor 7:18 - Wurde jemand als Beschnittener berufen? Er soll beschnitten bleiben (17*). Wurde jemand als Unbeschnittener berufen? Er lasse sich nicht beschneiden.
17* o. Er versuche nicht, die Beschneidung rückgängig zu machen
1Kor 7:19 - Die Beschneidung [an sich] hat keinen Wert (18*) und das Unbeschnittensein [an sich] hat keinen Wert (18*), sondern [nur] das Halten der Gebote Gottes.
18* w. ist nichts (vgl. Röm 2:28,29 - Gal 5:6 - Gal 6:15)
1Kor 7:20 - Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen worden ist (19*).
19* in dem Beruf o. Stand, in dem er berufen wurde.
1Kor 7:21 - Wurdest du als Sklave berufen? Sei nicht besorgt und bekümmert! Kannst du jedoch auch frei werden, so mache [davon] umso lieber Gebrauch (20*)!
20* Die von manchen bevorzugte Übersetzung: „so bleibe lieber dabei“ (bleibe lieber Sklave) ist sprachlich wie sachlich nicht wirklich überzeugend. Allerdings findet sie in den Versen 20 und 24 eine gewisse Stütze.
1Kor 7:22 - Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen, wer als Freier berufen wurde, ist ein Sklave Christi.

1Kor 7:23 - Ihr wurdet teuer erkauft (21*); so werdet nicht Sklaven der Menschen (22*)!
"21* vgl. 1Kor 6:20 mit Anm. 66 22* o. werdet nicht der Menschen Knechte! Gerade als „Sklaven Christi“ könnt ihr innerlich frei sein (gegenüber Menschen, Sünde Gesetz), was immer euer irdischer Stand auch sei (vgl. Joh 8:36 - Joh 19:10,11 - Röm 6:18 - Röm 8:2 - Gal 5:1)"
1Kor 7:24 - Worin ein jeder berufen wurde, Brüder, darin bleibe er vor Gott!

1Kor 7:25 - Was aber die Unverheirateten (23*) betrifft, so habe ich [diesbezüglich] kein Gebot des Herrn; ich tue aber [meine] Meinung kund als einer, der aufgrund der Barmherzigkeit des Herrn Vertrauen verdient (24*).
"23* w. die jungfräulich Lebenden („parthenos“). Wegen V.26/27 ist hier nicht nur an Mädchen („Jungfrauen“) zu denken. 24* o. treu (vertrauenswürdig) sein darf."
1Kor 7:26 - Ich meine nun, dass dieser [Zustand] nützlich sei (25*) angesichts der bevorstehenden Not (26*), [ja] dass es einen Menschen nützlich sei, so zu sein (27*).
"25* o gut, zweckmäßig, passend, angemessen sei 26* Mit dieser „Not“ könnte Paulus die sich schon anbahnende Gesetzlosigkeit und Bedrängnis der Endzeit dieses Äons gemeint haben (vgl. 1Kor 7:29 - 2Tim 3:1-5). - Die auch mögliche Übersetzung „wegen der gegenwärtigen Notzeit“ passt nicht zur Situation der Korinther, die in der wohlhabenden Metropole weder Verfolgung noch außergewöhnliche Armut und Hunger zu erdulden hatten. 27* nämlich unverheiratet, jungfräulich"
1Kor 7:27 - Bist du an eine Frau gebunden, so suche keine Lösung; bist du frei (28*) von einer Frau, so suche keine Frau!
28* o. gelöst
1Kor 7:28 - Wenn du aber doch heiratest, so hast du keine Sünde begangen, und wenn die jungfräulich Lebende heiratet, so hat sie keine Sünde begangen. Allerdings werden die Betreffenden Bedrängnis am Fleisch (29*) erleiden; ich aber möchte euch schonen (30*).
"29* o. Druck (Drangsal) im irdischen Leben. Paulus mag hier an die „bevorstehende“ Not (1Kor 7:26) gedacht haben o. an die Nöte im Dienst für den Herrn. „Wir brauchen uns nur einmal auszumalen, was Frau und Kinder eines Apostels Paulus durchzumachen gehabt hätten“ (de Boor).} 30* konatives Präsens (den Willen, die Absicht ausdrückend)"
1Kor 7:29 - Das aber sage ich [euch], Brüder: Die [von Gott] bestimmte Zeit ist kurz bemessen (31*); so sollen künftig die, die Frauen haben, so sein, als hätten sie [sie] nicht (32*),
"31* w. zusammengedrängt, -gezogen, -geschrumpft (o. auch: verkürzt, Mk 13:20) 32* „Das bedeutet nicht Kälte und Lieblosigkeit in der Ehe, sondern Unterordnung der Ehe unter den Dienst der Gemeinde, unter die Gemeinschaft mit Christus“ (H. Langenberg)"
1Kor 7:30 - und die weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die [etwas] kaufen, als behielten sie es nicht (33*);
33* o. als besäßen sie es nicht (auf die Dauer) (w. wie nicht Festhaltende)
1Kor 7:31 - und die die Welt benutzen [seien] wie [solche, die sie] nicht völlig ausnutzen (34*); denn die Gestalt dieser Welt vergeht (35*).
"34* d.h. die nicht völlig darin aufgehen. Das zweite Zeitwort ist eine Verstärkung des ersten: benutzen - ausnutzen, oder: gebrauchen – aufbrauchen. Es geht um das innere Gelöstsein angesichts des kommenden Tages Christi (Röm 13:11-14). 35* o. ist im Hinschwinden begriffen"
1Kor 7:32 - Ich will aber, dass ihr frei von Sorgen [leben könnt]. Der Unverheiratete sorgt sich um die [Dinge] des Herrn, wie er dem Herrn gefalle;

1Kor 7:33 - der Verheiratete aber sorgt sich um die [Dinge] der Welt, wie er der Frau gefalle,

1Kor 7:34 - und so wird er hin und her gezogen (36*). Und die unverheiratete Frau wie auch das Mädchen (37*) sorgt sich um die [Dinge] des Herrn, dass sie heilig sei an Leib und Geist; die Verheiratete aber sorgt sich um die [Dinge] der Welt, wie sie ihrem Mann gefalle.
"36* w. und er ist zerteilt (gespalten) 37* o. Jungfrau („parthenos“)"
1Kor 7:35 - Dies aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen, nicht um euch eine Schlinge überzuwerfen, sondern damit ihr wohlanständig und beharrlich beim Herrn [bleibt], ohne euch [von ihm] wegreißen (38*) zu lassen.-
38* o. ringsum wegziehen, ablenken
1Kor 7:36 - Wenn aber jemand meint, er handle unrecht gegen sein Mädchen (37*), wenn er die Jugendblüte überschreitet (39*) und es so geschehen muss, dann tue er, was er will: Er sündigt nicht – sie mögen heiraten!
39* w. überreif wird
1Kor 7:37 - Wer dagegen in seinem Herzen fest dasteht und keine Not leidet (40*), vielmehr seinen Willen in der Gewalt hat und in seinem Herzen den Entschluss gefasst hat, sein Mädchen (37*) [jungfräulich] zu bewahren, der wird gut daran tun.
40* o. ohne sich in einem Zwang (einer Zwangslage) zu befinden
1Kor 7:38 - Wer demnach sein Mädchen (37*) verheiratet, handelt recht, und wer es nicht verheiratet, handelt [noch] besser (41*).
41* Zwei Auslegungen stehen sich in V. 36-38 gegenüber: In Anbetracht bevorstehender Notzeiten (1Kor 7:26) und der erwarteten Wiederkunft Christi überlegt a) ein Vater, ob er seine Tochter (nach damaliger Gepflogenheit) „verheiraten“ soll, b) ein Bräutigam, ob er seine Braut unter diesen Umständen heiraten soll. - Im letzteren Fall muss in V.38 zweimal „heiratet“ statt „verheiratet“ übersetzt werden („gamizo“ muss wie „gameo“ verstanden werden).
1Kor 7:39 - Eine Frau ist gebunden, solange (42*) ihr Mann lebt; ist aber der Mann entschlafen, so ist sie frei, sich zu verheiraten, mit wem sie will – nur im Herrn [soll es geschehen].
42* w. so lange Zeit
1Kor 7:40 - Glücklicher aber ist sie nach meiner Meinung, wenn sie unverheiratet bleibt (43*), ich meine aber, dass auch ich Gottes Geist habe.
43* w. wenn sie so bleibt

1Kor 8

Zurück zur Übersicht

1Kor 8:1 - Was aber die Götzenopfer (44*) betrifft, so wissen wir, dass wir alle [wie ihr sagt] „Erkenntnis besitzen“ (45*). Die Erkenntnis (46*) macht [allerdings] überheblich (47*), die Liebe dagegen erbaut.
"44* w. das den Götzen Geopferte (Geschlachtete) = Götzenopferfleisch 45* Wieder antwortet Paulus auf eine Anfrage der Korinther in ihrem Brief (vgl. 1Kor 7:1). Dürfen Christen – so mag die Frage gelautet haben – Fleisch von Tieren kaufen und verzehren, die Götzen geweiht worden waren? Die „Starken“ und „Freien“ in der Gemeinde behaupteten, diesbezüglich „Erkenntnis zu besitzen“, andere aber waren tief verunsichert. 46* o. die Kenntnis, das Wissen. „Sehr bewusst setzt (Paulus) für „Wissen“ den Begriff „gnosis“. Die Gnosis, die Erkenntnis, das Wissen, galt in der griechischen Kultur als Höchstwert“ (H. Krimmer) vgl. 1Tim 6:20! 47* o. bläht auf, bringt Wichtigtuer hervor (1Kor 4:6 - 1Kor 4:18,19)"
1Kor 8:2 - Wenn jemand meint, etwas erkannt zu haben, so hat er noch nicht [so] erkannt, wie man erkennen muss;

1Kor 8:3 - wer aber Gott liebt, der ist von ihm erkannt worden (48*).
48* Die Liebe zu Gott ist der Schlüssel zu rechter Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis
1Kor 8:4 - Was nun das Essen der Götzenopfer (44*) betrifft, so wissen wir, dass [für uns] kein Götze in der Welt [existiert] und dass kein Gott [existiert] außer Einem (49*).
49* vgl. 5Mo 4:35,39 - 5Mo 6:4. Paulus macht sofort deutlich, dass der Satz nur mit Einschränkungen gilt, nämlich „für uns“ (1Kor 8:6) (vgl. Auch Ps 82:6 - Joh 10:34-36 - 2Kor 4:4 - 1Jo 5:20).
1Kor 8:5 - Denn wenn es auch im Himmel oder auf Erden so genannte Götter gibt – wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -

1Kor 8:6 - so [existiert] doch für uns [nur] ein Gott, der Vater, aus dem das All [ist] und wir für ihn (50*), und ein Herr, Jesus Christus, durch den das All [ist] und wir durch ihn.
50* o. zu ihm hin
1Kor 8:7 - Doch nicht alle haben diese Erkenntnis (51*); vielmehr essen einige, weil [ihre] Gewöhnung an den Götzen[dienst] bis jetzt [fortwirkt], [das Fleisch] als Götzenopfer, und ihr Gewissen, das schwach ist, wird befleckt.
51* w. Doch nicht in allen (ist) die Erkenntnis (o. das Wissen)
1Kor 8:8 - Eine Speise aber bestimmt nicht unsre Stellung vor Gott (52*); weder leiden wir Mangel (53*), wenn wir nicht essen, noch haben wir Überfluss (54*), wenn wir essen.
"52* o. kann uns Gott nicht nahe bringen, (vielleicht auch im Sinne der Gerichtssprache:) bringt uns nicht vor Gottes Gericht 53* o. haben wir einen Nachteil 54* o. haben wir einen Vorteil"
1Kor 8:9 - Seht aber zu (55*), dass diese eure Freiheit (56*) nicht etwa den Schwachen zum Anstoß wird (57*)!
"55* sagt Paulus den ""Freien"" und ""Starken"" (vgl. Röm 14:1ff) 56* o. Recht, Autorität, Vollmacht 57* Die „Schwachen“ sind ehemalige Heiden oder auch ängstliche Judenchristen"
1Kor 8:10 - Denn wenn einer dich, der du „Erkenntnis besitzt“ (58*), im Götzentempel zu Tisch liegen sieht, wird da nicht sein Gewissen, weil er schwach ist, dazu verleitet (59*), Götzenopferfleisch zu essen?
"58* vgl. 1Kor 1:7 59* w. erbaut (wohl ironisch gemeint)"
1Kor 8:11 - Und so geht der Schwache an deiner Erkenntnis zugrunde – der Bruder, für den Christus gestorben ist (60*)!
60* vgl. Röm 14:13-15 - Röm 14:20
1Kor 8:12 - Indem ihr so gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verwundet, sündigt ihr gegen Christus!

1Kor 8:13 - Darum, wenn eine Speise deinem Bruder zum Anstoß wird (61*), so will ich in Ewigkeit (62*) nimmermehr Fleisch essen, damit ich meinem Bruder kein Ärgernis bereite.
"61* o. ihn zur Sünde verführt, zu Fall bringt („skandalizo“) 62* o. in die (kommende) Weltzeit hinein (w.in den Äon)"

1Kor 9

Zurück zur Übersicht

1Kor 9:1 - Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht Jesus, unsern Herrn, gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn?

1Kor 9:2 - Bin ich [auch] für andere kein Apostel, so bin ich's doch für euch; denn das Siegel (63*) meines Apostelamts seid ihr im Herrn.
63* d.h. die rechtskräftige Beglaubigung
1Kor 9:3 - Meine Verteidigung gegenüber denen, die über mich zu Gericht sitzen, besteht in Folgendem (64*):
64* o. auf 1Kor 1:1,2 zurückblickend: Dies ist meine Verteidigung gegenüber denen, die über mich urteilen (mich zur Rede stellen wollen).
1Kor 9:4 - Haben wir etwa nicht das Recht (65*), zu essen und zu trinken?
65* o. Macht, (Vollmacht, Freiheit, Autorität)
1Kor 9:5 - Haben wir etwa nicht das Recht (65*), eine Schwester aus Frau mitzuführen (66*), wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn (67*) und Kephas (68*) [es tun]?
"66* d.h. eine gläubige Christin als Ehefrau auf unseren Reisen bei uns zu haben (w. herumzuführen) 67* vgl. Mk 6:3 - Apg 1:14. Zu diesem gehörten, wie man annimmt, auch die Verfasser des Jakobus- und Judasbriefes. 68* aramäische Form von Petrus (Joh 1:42 - 1Kor 1:12)"
1Kor 9:6 - Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht (65*), von der Erwerbsarbeit freigestellt zu sein (69*)?
69* w. nicht zu arbeiten
1Kor 9:7 - Wer tut jemals Kriegsdienst und zahlt sich selbst den Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde?

1Kor 9:8 - Rede ich das etwa nach Menschen[weise] oder sagt das nicht auch das Gesetz?

1Kor 9:9 - Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben (70*): Du sollst dem Ochsen, der drischt, das Maul nicht zubinden.“ Sorgt sich etwa Gott um die Ochsen (71*)?
"70* vgl. 5Mo 25:4 - 1Tim 5:18 71* Es wäre verkehrt, aus diesem Satz eine Gleichgültigkeit Gottes gegenüber der Tierwelt herauszuhören (vgl. Jon 4:11). Paulus will nur (wie Jesus in Mt 10:29-31) den Vorrang des Menschen betonen."
1Kor 9:10 - Redet er nicht in jedem Fall um unsertwillen? Ja, um unsertwillen steht es geschrieben, dass der Pflügende auf Hoffnung pflügen soll und der Dreschende in der Hoffnung [dreschen soll], [am Ertrag] teilzuhaben.

1Kor 9:11 - Wenn wir euch die geistlichen [Gaben] ausgesät haben, [ist es dann] etwas Großes, wenn wir eure fleischlichen [Güter] ernten?

1Kor 9:12 - Wenn andere an dem Recht (65*) über euch teilhaben (72*), nicht vielmehr wir? Doch wir haben von diesem Recht (65*) keinen Gebrauch gemacht, sondern ertragen [lieber] alles, um nicht dem Evangelium des Christus (73*) irgendein Hindernis zu bereiten.
"72* nämlich die zum Lebensunterhalt notwendigen irdischen Güter zu empfangen (Röm 15:27 - Gal 6:6) 73* o. der Heilsbotschaft (Frohbotschaft) vom Messias"
1Kor 9:13 - Wisst ihr nicht, dass die, die den Tempeldienst verrichten, sich von dem [was] aus dem Tempel [kommt], ernähren [und das] die, die am Altar beschäftigt sind, vom Altar ihren Anteil erhalten (74*)?
74* o. sich mit dem Altar (die Gaben) teilen
1Kor 9:14 - So hat auch der Herr angeordnet, dass die Verkündiger des Evangeliums vom Evangelium leben [sollen].

1Kor 9:15 - Ich aber habe von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich habe dies aber nicht geschrieben, damit [künftig] so mit mir verfahren werde (75*); denn es wäre besser für mich zu sterben [als zu erleben], dass [mir] jemand meinen Ruhm zunichte macht (76*).
"75* d.h. damit mir künftig ein Unterhalt gewährt werde (w. damit es so geschehe mit mir) 76* w. es wäre besser für mich zu sterben als – meinen Ruhm soll niemand entleeren! Es war der „Ruhm“ des Paulus, allein vom Herrn abhängig das Evangelium unentgeltlich zu verkündigen."
1Kor 9:16 - Denn wenn ich das Evangelium (77*) verkündige, so ist [das] kein Ruhm für mich; denn [es ist] eine mir auferlegte Notwendigkeit, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte!
77* o. die Heilsbotschaft (Frohbotschaft) vom Messias
1Kor 9:17 - Tue ich dies nämlich aus eigenem Antrieb, so habe ich Lohn [zu erwarten]; [tue ich's] aber nicht von mir selbst aus (78*), so bin ich (79*) mit einer Verwaltung (80*) betraut.
"78* sondern auf göttliches Geheiß (Apg 26:15-18) 79* wie ein Sklave (Röm 1:1) ohne Lohnanspruch 80* o. einem (göttlichen) Haushalteramt („Ökonomie“) (1Kor 4:1 - Eph 3:2 - Eph 3:9 - Kol 1:25)"
1Kor 9:18 - Was ist [also] nun mein Lohn (81*)? Dass ich bei meiner Verkündigung das Evangelium (77*) kostenlos darbiete, sodass ich von meinem Recht (65*) am Evangelium (82*) überhaupt keinen Gebrauch mache.
"81* Die Bedeutungen von „Ruhm“ (1Kor 9:15,16) und „Lohn“ (1Kor 9:17,18) gehen hier ineinander über. 82* d.h. dem in 1Kor 9:12 - 1Kor 9:14 genannten Recht, vom Evangelium zu leben"
1Kor 9:19 - Obwohl ich also frei bin von allen, habe ich mich allen zum Knecht gemacht (83*), um recht viele [für Christus] zu gewinnen.
83* w. habe ich mich selbst allen zum Sklaven gemacht
1Kor 9:20 - Und so bin ich den Juden wie ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen, denen unter dem Gesetz wie einer unter dem Gesetz – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz [stehe]-, um die unter dem Gesetz zu gewinnen.

1Kor 9:21 - Denen ohne Gesetz (84*) [wurde ich] wie einer ohne Gesetz – obwohl ich nicht ohne Gottes Gesetz [lebe], sondern im Gesetz Christi [stehe] (85*).
"84* d.h. den Nichtjuden o. Heiden 85* o. obwohl ich nicht ein „Gesetzloser vor Gott, sondern ein „Gesetzmäßiger Christi“ bin; vgl. Gal 6:2 - Röm 8:2"
1Kor 9:22 - Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um den Schwachen zu gewinnen. Ich bin [somit] allen alles geworden, um unter allen Umständen einige zum Heil zu führen (86*).
86* o. zu retten. - „Keine charakterlose Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit, sondern in harter Selbstzucht (1Kor 9:24-27) errungene Fähigkeit, auf andere ernsthaft einzugehen“ und „ohne Preisgabe der Substanz des Evangeliums auf den jeweiligen Hörerkreis die schuldige Rücksicht zu nehmen“ (W. Michaelis)
1Kor 9:23 - Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, damit ich Teilhaber an ihm werde (87*).
87* w. Mitteilhaber (an seinen Gütern, Verheißungen, Segnungen) werde
1Kor 9:24 - Wisst ihr nicht, dass die Läufer in der Rennbahn (88*) zwar alle laufen, aber [nur] einer den Kampfpreis erlangt? So lauft [nun], um ihn zu gewinnen!
88* griech. Stadion. Die Istmischen Spiele in den Stadien von Korinth waren damals weltberühmt. Paulus benutzt die Wettkämpfe als Bild für das „Laufen“ und „Kämpfen“ des Christen.
1Kor 9:25 - Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam – jene nun, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz erlangen, wir aber einen unvergänglichen (89*).
89* vgl. zu Kampfpreis („brabeion“) Phil 3:14; zu - Offb 3:11. Es geht dabei nicht um Rettung und Rechtfertigung aus dem Glauben, die von Werken und Leistung unabhängig sind (Röm 3:24 - Röm 5:1 - Eph 2:8,9), sondern um Berufung und Dienst. Da gibt es einen Preis für Sieger, Überwinder, Bewährte, nämlich das königliche Herrschen mit Christus (2Tim 2:3-5 - 2Tim 2:12 - Offb 3:21).
1Kor 9:26 - So laufe ich nun, nicht wie ins Ungewisse (90*), [und] so bin ich Faustkämpfer, nicht wie [einer], der in die Luft schlägt (91*),
"90* o. Dunkle, Unklare, Ziellose 91* der mangels Treffsicherheit Luftstreiche führt"
1Kor 9:27 - sondern ich führe Schläge gegen meinen Leib und mache ihn [mir] wie einen Sklaven dienstbar (92*), damit ich nicht andere zum Kampf aufrufe (93*) und selbst als unbewährt dastehe (94*).
"92* Trotz der gewählten Bilder ist nicht Leibfeindlichkeit gemeint, sondern ein Bezwingen, Bezähmen, Beherrschen des Leibes. 93* o. andern predige 94* o. als untauglich verworfen o. disqualifiziert werde (als untüchtig den Preis verfehle)"

1Kor 10

Zurück zur Übersicht

1Kor 10:1 - Ich will aber nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder (1*), dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgezogen sind
1* Die gleiche Ausdrucksweise benutzt Paulus auch in Röm 1:13 - Röm 11:25 - 1Kor 12:1 - 2Kor 1:8 - 1Thes 4:13 (w. Ich will nicht, dass ihr nicht wisst = Ihr sollt wissen).
1Kor 10:2 - und alle auf Mose getauft worden sind in der Wolke und im Meer

1Kor 10:3 - und alle dieselbe geistliche (2*) Speise gegessen

1Kor 10:4 - und alle denselben geistlichen (2*) Trank getrunken haben; sie tranken nämlich aus einem geistlichen Felsen, der [ihnen] folgte; der Fels aber war der Christus (3*).
"2* „geistlich“ = vom Geiste Gottes) gewirkt 3* vgl. 2Mo 13:21 - 2Mo 14:19-22 - 2Mo 16:4 - 2Mo 16:15 - 2Mo 16:35 - 2Mo 17:6 - Ps 78:15 - Ps 105:39. - Paulus will das Natürliche, Geschichtliche nicht in Frage stellen, sondern zeigen, dass hinter den Wundern, die Israel im Sichtbaren erlebte, eine unsichtbare geistlich-göttliche Realität stand: Christus selbst zog im Geist mit Israel durch die Wüste."
1Kor 10:5 - Doch an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen [und so] wurden sie denn in der Wüste niedergestreckt (4*).-
4* vgl. 4Mo 14:28-33 - 4Mo 26:64,65
1Kor 10:6 - Diese [Geschehnisse] aber sind [warnende] Vorbilder (5*) für uns, damit wir nicht begierig seien nach Bösem (6*), so wie jene [danach] begehrten.
"5* o. Beispiele, Modelle (Mehrzahl von „typos“ = charakteristisches Gepräge) 6* o. Lust haben am Bösen"
1Kor 10:7 - Werdet auch nicht Götzendiener, wie einige von ihnen, wie geschrieben steht (7*): „Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um sich [zügellos] zu vergnügen.“
7* vgl. 2Mo 32:6
1Kor 10:8 - Lasst uns auch nicht Unzucht treiben, so wie einige von ihnen Unzucht trieben, und es kamen an einem Tag 23 000 ums Leben (8*).
8* vgl. 4Mo 25:1 - 4Mo 25:9 (V.9 spricht allerdings von 24 000 an einer Plage Gestorbenen)
1Kor 10:9 - Lasst uns auch den Christus nicht herausfordernd auf die Probe stellen, so wie einige von ihnen [ihn] versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden (9*).
9* Sie forderten Christus heraus, der sie ja als Fels unsichtbar begleitete (1Kor 10:4) - (4Mo 21:5,6)
1Kor 10:10 - Murrt auch nicht, so wie einige von ihnen murrten und vom Verderber umgebracht wurden (10*).
10* vgl. 4Mo 14:2 - 4Mo 14:27 - 4Mo 14:35-37
1Kor 10:11 - Dies aber widerfuhr jenen beispielhaft (11*) und wurde aufgeschrieben zu unsrer Zurechtweisung, zu denen die Enden (12*) der Weltzeiten gelangt sind (13*).
"11* o. als warnendes Vorbild (für uns) (1Kor 10:6) 12* o. Endziele 13* Das heißt nicht, das Ende aller Zeiten sei schon da! Das Wort mag bedeuten: Die Enden o. Zielpunkte der Äonen (die es mit Gottesherrschaft und Neuschöpfung zu tun haben) sind der Gemeinde bekannt gemacht worden (vgl. 1Kor 15:24-28 - Offb 21:1ff und Offb 21:22ff) und werden in ihr schon heute anbruchhaft verwirklicht. (Kol 1:12,13 - Kol 3:9-11)."
1Kor 10:12 - Wer daher zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle!

1Kor 10:13 - [Bis jetzt] hat euch nur menschliche Versuchung betroffen (14*); Gott aber ist treu, er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen hinaus versucht werdet, sondern wird mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, dass ihr's ertragen könnt (15*).
"14* d.h.: Die denkbar schlimmsten Attacken der Feindmächte (Eph 6:12) haben sich noch nicht gegen euch gerichtet 15* Bei allem Ernst der ausgesprochenen Warnungen fehlt nicht der für Paulus typische Ausblick auf Gottes durchtragende und zurechtbringende Treue (vgl. 1Kor 1:7,8 - 1Kor 3:14,15 - 1Kor 5:5 - Phil 1:6 - 1Thes 5:23,24)."
1Kor 10:14 - Darum, meine Geliebten, flieht dem Götzendienst (16*)!
16* o. ergreift die Flucht – weg vom Götzendienst
1Kor 10:15 - Ich rede wie zu verständigen [Leuten]; beurteilt selber, was ich sage!

1Kor 10:16 - Ist der Kelch des Segens, den wir segnen, nicht Gemeinschaft des Blutes des Christus (17*)? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Gemeinschaft des Leibes des Christus (18*)?
"17* Bedeutet es nicht, gemeinsam Anteil zu haben am Blut des Christus? 18* Bedeutet es nicht, gemeinsam Anteil zu haben an dem (am Kreuz „gebrochenen“) Leib des Christus? - Der Ausdruck „Gemeinschaft des Leibes des Christus“ ist hier doppeldeutig, er weist hin a) auf den am Kreuz getöteten Leib des Messias b) nach dem folgenden V.17 und der paulinischen Lehre vom „Leib des Christus“ auf die Gemeinde (Röm 12:5 - 1Kor 12:12,13 - Eph 1:23 - Kol 1:24) und die Gemeinschaft ihrer Glieder beim Mahl des Herrn."
1Kor 10:17 - Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die Vielen (19*), denn wir alle haben Anteil an dem einen Brot. -
19* o. Weil es ein Brot (ist), so sind wir, die Vielen, ein Leib.
1Kor 10:18 - Seht auf das Israel nach dem Fleisch! Stehen nicht jene, die die Opfer verzehren, in Gemeinschaft mit dem Altar?

1Kor 10:19 - Was will ich nun [damit] sagen? Dass ein Götzenopfer etwas sei? Oder dass ein Götze etwas sei?

1Kor 10:20 - Nein, aber [ich behaupte]: Was [die Nationen] opfern (20*), [das] opfern sie den Dämonen und nicht Gott, ich will aber nicht, dass ihr in Gemeinschaft mit den Dämonen geratet (21*).
"20* w. Was sie opfern. In späteren Handschriften heißt es erklärend: „Was die Nationen (o. Heiden) opfern.“ 21* Nicht die selbstgemachten Götzen stellen eine Macht dar, wohl aber die hinter dem Götzendienst stehenden Dämonen (5Mo 32:17)"
1Kor 10:21 - Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und [daneben] (22*) den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilhaben und [daneben] am Tisch der Dämonen (23*).
"22* bei einer heidnischen Opfermahlzeit im Götzentempel (1Kor 8:10) 23* Die Argumentation des Apostels geht hier über 1Kor 8:7-13 hinaus: Nicht nur aus Rücksicht auf die „Schwachen“ soll man heidnische Opfermahlzeiten meiden, sondern weil man in den Einflussbereich dämonischer Mächte geraten könnte. Diese Warnung betrifft nicht den Fleischeinkauf im Allgemeinen (1Kor 10:25)"
1Kor 10:22 - Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen? Sind wir etwa stärker als er?

1Kor 10:23 - Alles ist erlaubt – doch nicht alles fördert [mich] (24*). Alles ist erlaubt – doch nicht alles baut auf.
24* o. nützt, ist hilfreich (vgl. 1.Kor. 6,12 mit Anm. 58!)
1Kor 10:24 - Niemand suche das Seine, sondern das, was dem andern [dient] (25*).
25* vgl. Röm 15:2 - Phil 2:4
1Kor 10:25 - Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, esst, ohne aus Gewissensgründen nachzufragen (26*);
26* o. Nachforschungen anzustellen
1Kor 10:26 - denn „dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt“ (27*).
27* Ps 24:1
1Kor 10:27 - Lädt euch einer von den Ungläubigen [zu Tisch] und ihr wollt hingehen, so esst alles, was euch vorgesetzt wird, ohne aus Gewissensgründen nachzufragen (26*).

1Kor 10:28 - Sagt aber jemand zu euch: „Dies ist [den Göttern] geweihtes Opferfleisch!“ so esst nicht [davon] – um jenes [Menschen] willen, der den Hinweis gab, und um des Gewissens willen;

1Kor 10:29 - ich meine aber nicht das eigene Gewissen, sondern das des anderen. Denn warum sollte ich meine Freiheit von dem Gewissen eines andern richten lassen (28*)?
28* o. schuldig sprechen lassen (abhängig machen)
1Kor 10:30 - Wenn ich mit Danksagung [etwas] genieße (29*), warum soll ich mich [dann] schmähen lassen über dem, wofür ich selber danke (30*)?
"29* o. (an einem Essen) teilnehme 30* Zur „Freiheit“ des Paulus gehört sowohl die Festigkeit gegenüber den Überängstlichen (Unfreien, Schwachen) als auch in bestimmten Situationen der Verzicht auf Erlaubtes aus Liebe."
1Kor 10:31 - Ob ihr nun esst oder trinkt oder [sonst] etwas tut, tut alles zur Ehre (31*) Gottes!
31* o. Verherrlichung
1Kor 10:32 - Werdet [Menschen], die keinen Anstoß geben – weder Juden noch Griechen noch der Gemeinde Gottes-,

1Kor 10:33 - wie auch ich mich in allem allen gefällig erweise, indem ich nicht meinen Vorteil suche, sondern den der Vielen, damit sie das Heil erlangen (32*).
32* o. gerettet werden (vgl. 1Kor 9:22)}

1Kor 11

Zurück zur Übersicht

1Kor 11:1 - Werdet meine Nachahmer (33*) wie auch ich Christi!
33* freier: Folgt meinem Beispiel und Vorbild (1Kor 4:16). Der Vers 1Kor 11:1 ist wohl Abschluss des Vorhergehenden.
1Kor 11:2 - Ich lobe euch aber, weil ihr in allem meiner gedenkt und an den Überlieferungen, wie ich [sie] euch überliefert habe, festhaltet.

1Kor 11:3 - Ich will aber, dass ihr wisst, dass jedes Mannes Haupt der Christus ist, Haupt der Frau aber der Mann, Haupt des Christus aber Gott (34*).
34* vgl. 1Kor 7:4 mit Anm. 3; Eph 5:21-25
1Kor 11:4 - Jeder Mann, der bei Gebet oder prophetischer Rede [etwas] auf dem Haupte [trägt], entehrt sein Haupt -

1Kor 11:5 - Jede Frau aber, die bei Gebet oder prophetischer Rede mit unverhülltem Haupt [auftritt], entehrt ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, als wäre sie [kahl] geschoren.

1Kor 11:6 - Denn wenn eine Frau sich nicht verhüllen [will], so mag sie sich auch das Haar abschneiden lassen! Ist es aber für eine Frau eine Unehre (35*), sich das Haar abschneiden oder sich [kahl] scheren zu lassen, so soll sie sich verhüllen.
35* o. schändlich, hässlich, schmachvoll, unsittlich
1Kor 11:7 - Der Mann freilich ist nicht verpflichtet, das Haupt zu verhüllen, da er Abbild der Herrlichkeit (36*) Gottes ist; die Frau aber ist des Mannes Herrlichkeit (36*).
36* o. Abglanz, Pracht, Ruhm, Ehre
1Kor 11:8 - Der Mann [stammt] ja nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann (37*)
37* w. denn nicht ist der Mann aus der Frau, sondern die Frau aus dem Mann (vgl. 1Mo 2:21-23 - 1Tim 2:13).
1Kor 11:9 - und es wurde ja auch nicht der Mann um der Frau willen erschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen (38*).
38* vgl. 1Mo 2:18
1Kor 11:10 - Darum ist die Frau verpflichtet [ein Zeichen der] Vollmacht (39*) auf dem Haupt zu haben um der Engel willen (40*).
"39* o. der Freiheit, Autorität. - Wessen Autorität ist hier gemeint? Die Vollmacht der Frau, prophetisch redend aufzutreten? - In den Textzusammenhang passt am besten die Deutung „ein Zeichen der von der Frau anerkannten Vollmacht des Mannes“. 40* Die guten Engel Gottes sind „Wächter der Schöpfungsordnung“ (Michaelis); sie sind ferner der Gemeinde gegenüber Schauende (1Kor 4:9), Lernende (Eph 3:10), Dienende (Hebr 1:14)."
1Kor 11:11 - Doch [ist] im Herrn weder die Frau ohne den Mann (etwas] noch der Mann [etwas] ohne die Frau (41*)
41* Dies bedeutet „die völlige Gleichwertigkeit beider und ihre Bestimmung im christlichen Lebensbereich sich gegenseitig zu ergänzen“ (H.Langenberg).
1Kor 11:12 - denn so, wie die Frau vom Mann [stammt] (42*), so [wird] doch auch der Mann durch die Frau [geboren]; alles aber [kommt] aus Gott (43*). -
"42* w. aus dem Manne (ist) (1Kor 11:8) 43* Die Verse 1Kor 11:11-12 sollen das in 1Kor 11:7-9 Gesagte ergänzen, damit nicht ein einseitiges Bild von der Überlegenheit des Mannes entsteht (vgl. 1Kor 7:4 mit Anm.3)."
1Kor 11:13 - Bildet euch selbst ein Urteil: Ist es in Ordnung (44*), wenn eine Frau unverhüllt zu Gott betet?
44* o. geziemend, anständig, angemessen
1Kor 11:14 - Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für den Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,

1Kor 11:15 - dass es aber für die Frau eine Ehre (45*) ist, wenn sie langes Haar trägt? Denn das lange Haar ist ihr [gleichsam] als Schleier (46*) gegeben.
"45* o. Herrlichkeit, Pracht 46* anstelle eines Umwurfs (Umhangs)"
1Kor 11:16 - Wenn aber jemand Lust hat zu streiten (47*) [so bedenke er]: Wir haben eine derartige Sitte nicht (48*), [und] auch nicht die Gemeinden Gottes.
"47* o. wenn jemand meint, rechthaberisch sein zu müssen 48* dass Frauen im Gottesdienst unverhüllt auftreten."
1Kor 11:17 - Indem ich aber dies anordne, [muss] ich tadelnd darauf hinweisen (49*), dass ihr nicht zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden (50*) zusammenkommt.
"49* w. lobe ich nicht 50* o. nicht zur Förderung, sondern zur Schädigung (w. nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren)"
1Kor 11:18 - Denn erstens höre ich, [dass] Spaltungen unter euch bestehen, wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, und zum Teil glaube ich's (51*).
51* vgl. 1Kor 1:10-12 - 1Kor 3:3
1Kor 11:19 - Es muss ja auch Parteiungen unter euch geben, damit die Bewährten unter euch offenbar werden.

1Kor 11:20 - Wenn ihr nun an demselben Ort (52*) zusammenkommt, so ist [das] nicht ein [wirkliches] Essen des Herrenmahls;
52* griech. epi to auto (vgl. Apg 2:1 - Apg 2:44 - Apg 2:47 - Mt 22:34 mit Anm. 33)
1Kor 11:21 - denn jeder nimmt beim Essen [seine] eigene Mahlzeit vorweg und der eine hungert, [während] der andere betrunken ist (53*).
53* Dem eigentlichen „Herrenmahl“ ging eine gemeinsame Mahlzeit voraus („Sättigungsmahlzeit“ o. „Liebesmahl“). Dabei scheinen die früher Gekommenen auf die später Eintreffenden und die Reichen auf die Armen keine Rücksicht genommen zu haben, wodurch der Gemeinschaftscharakter völlig verloren ging.
1Kor 11:22 - Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und [wollt] die Unbemittelten beschämen? Was soll ich euch [nun] sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich [euch] nicht.

1Kor 11:23 - Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch überliefert habe: dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er ausgeliefert (54*) wurde, Brot nahm,
54* o. überantwortete, übergeben, preisgegeben, verraten (vgl. Mt 26:26-28 - Mk 14:22-24 - Lk 22:19,20)
1Kor 11:24 - und nachdem er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch [gebrochen wird]; tut dies zu meinem Gedächtnis!

1Kor 11:25 - Ebenso [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis!

1Kor 11:26 - Denn sooft ihr dieses Brot esst und [aus] dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

1Kor 11:27 - Wer daher in unwürdiger Weise das Brot isst oder [aus] dem Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und des Blutes des Herrn schuldig sein (55*).
55* o. wird Leib und Blut des Herrn schuldhaft verfallen sein. „enochos“ bezeichnet eine Verstrickung in Schuld, Sünde, Strafe, Gericht (Mt 5:21,22 - Mt 26:66 - Jak 2:10). - Das „Unwürdigsein“ der Korinther bestand darin, zwischen gewöhnlichem Essen und dem heiligen Mahl keinen Unterschied mehr zu machen (1Kor 11:21 - 1Kor 11:29). Kein Sünder ist „unwürdig“, der glaubend und heilsverlangend zu Jesu kommt; er darf vielmehr 1Kor 6:11 erleben.
1Kor 11:28 - Der Mensch prüfe aber sich selbst – und so esse er von dem Brot und trinke er aus dem Kelch.

1Kor 11:29 - Denn wer isst und trinkt, ohne den Leib [des Herrn] richtig zu beurteilen (56*), der zieht sich selbst durch sein Essen und Trinken ein [Straf-]Gericht [Gottes] zu (57*).
"56* o. ohne einen Unterschied zu machen zwischen „Leib des Herrn“ (1Kor 11:24) und gewöhnlicher Speise (d.h. ohne das Opfer Jesu zu achten) 57* w. der isst und trinkt sich selbst Gericht („krima“ = Urteil, Gericht, Verurteilung, es steht in V.29 u. 1Kor 11:34)"
1Kor 11:30 - Deswegen [gibt es] unter euch [so] viele Schwache und Kranke und nicht wenige sind entschlafen.

1Kor 11:31 - Gingen wir aber mit uns selbst ins Gericht (58*), so würden wir nicht gerichtet werden.
58* o. Wenn wir aber uns selbst richtig beurteilten („diakrino“ = unterscheiden, richtig beurteilen, es steht in 1Kor 11:29 und 31)
1Kor 11:32 - Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, so werden wir in [seine heilsame] Zucht genommen, damit wir nicht zusammen mit der Welt verurteilt werden (59*).
59* vgl. Joh 5:24 - Röm 8:1 - Offb 20:11-15
1Kor 11:33 - Daher, meine Brüder, wenn ihr zum Essen zusammenkommt, so wartet aufeinander!

1Kor 11:34 - Hat einer Hunger, so esse er [vorher] zu Hause, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. - Das Übrige werde ich anordnen, sobald ich komme.

1Kor 12

Zurück zur Übersicht

1Kor 12:1 - Was aber die geistlichen [Gaben] betrifft, Brüder, so will ich euch [darüber] nicht in Unkenntnis lassen (60*).
60* w. so will ich nicht, dass ihr unwissend seid (1Kor 10:1)
1Kor 12:2 - Ihr wisst [ja]: Als ihr [noch] Heiden (61*) wart, wurdet ihr zu den stummen Götzen wie Getriebene fortgerissen (62*).
"61* w. Nationen 62* vgl. Hab 2:18,19 - Jes 44:9-20"
1Kor 12:3 - Darum tue ich euch kund, dass kein im Geiste Gottes redender [jemals] sagt: „Verflucht [sei] Jesus!“, und keiner vermag zu sagen: „Herr [ist] Jesus!“, außer im Heiligen Geist.

1Kor 12:4 - Es gibt [nun] aber verschiedene (63*) Gnadengaben (64*) doch [es wirkt] derselbe Geist;
"63* o. Verschiedenheiten (von), unterschiedliche Zuteilungen (von) 64* griech. Charisma = aus Huld, Gunst, Gnade gespendete Gabe (Gnadengeschenk, Gnadengabe)"
1Kor 12:5 - und es gibt verschiedene (63*) Dienste (65*), doch [es wirkt] derselbe Herr;
65* o. Dienstleistungen („diakonia“)
1Kor 12:6 - und es gibt verschiedene (63*) Kraftwirkungen, doch [es ist] derselbe Gott, der alles in allen [durch seine Kraft] bewirkt (66*).
66* vgl. 1Kor 8:6 - 2Kor 13:13 - Eph 4:4-6
1Kor 12:7 - Einem jeden aber wird die Offenbarung (67*) des Geistes zum [allgemeinen] Nutzen zuteil:
67* o. das Sichkundmachen, Hervortreten („phanerosis“)
1Kor 12:8 - Dem einen nämlich wird durch den Geist Wort der Weisheit verliehen, einem andern aber Wort der Erkenntnis nach demselben Geist,

1Kor 12:9 - einem andern (68*) Glaube in demselben Geist, einem andern aber Heilungsgaben (69*) in dem einen Geist,
"68* o. andersartigen 69* o. Gnadengaben, um Heilungen zu vollbringen"
1Kor 12:10 - einem andern Wirkungen [göttlicher] Kräfte (70*), einem andern aber prophetische Rede, einem andern [die Gabe], die Geister zu unterscheiden (71*), einem andern (68*) Arten von Zungenreden (72*).
"70* o. Kraftwirkungen zum Vollbringen (göttlicher) Machttaten (vgl. Apg 9:36-41 - Apg 13:6-12). 71* w. Unterscheidungen der Geister (die Fähigkeit, Geisteskundgebungen recht zu beurteilen, vgl. 1Jo 4:1) 72* o. Sprachen"
1Kor 12:11 - Alles das aber bewirkt ein und derselbe Geist, jedem persönlich (73*) zuteilend, wie er will (74*).
"73* o. individuell, auf eigene Weise, nach seiner Eigenart 74* Weitere Gnadengaben nennt Paulus in Röm 12:4-8 und 1Kor 7:7 - 1Kor 12:28."
1Kor 12:12 - Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat – alle Glieder des Leibes aber, [obwohl] viele, einen Leib bilden-, so auch der Christus (75*).
75* Die Gemeinde (zusammen mit ihrem himmlischen Haupt) bekommt hier wie in 1Kor 1:13 die ehrenvolle Bezeichnung „der Christus“.
1Kor 12:13 - Wir alle wurden ja durch einen Geist (76*) zu einem Leibe getauft (77*) - seien wir Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie – und alle mit einem Geist getränkt (78*).
"76* o. In einem Geist 77* vgl. Mt 3:11 - Lk 3:16 - Apg 1:5 - Apg 11:16 - Eph 4:4-6 78* Von der Gemeinde als dem Leib Christi spricht Paulus auch in Röm 12:4,5 - 1Kor 10:17 - 1Kor 12:27 - Eph 1:23 - Eph 4:12,16 - Eph 5:30 - Kol 1:18,24 - Kol 3:15"
1Kor 12:14 - Auch der Leib besteht ja nicht aus einem Glied, sondern aus vielen.

1Kor 12:15 - Wenn der Fuß spräche: „Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib“, so gehört er deswegen doch zum Leib (79*).
79* o. als Frage verstanden: gehörte er deswegen nicht zum Leib?
1Kor 12:16 - Und wenn das Ohr spräche: „Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib“, so gehört es deswegen doch zum Leib (80*).
80* o. als Frage verstanden: gehörte er deswegen nicht zum Leib?
1Kor 12:17 - Wäre der ganze Leib [nur] Auge, wo [bliebe] das Gehör? Wäre er ganz Gehör, wo [bliebe] der Geruch?

1Kor 12:18 - Nun aber hat Gott die Glieder am Leib [so] eingesetzt - jedes einzelne von ihnen -, wie es seinem Willen entsprach.

1Kor 12:19 - Wäre aber alles [nur] ein einziges Glied, wo [bliebe da] der Leib?

1Kor 12:20 - Nun aber [gibt es] zwar viele Glieder, doch [nur] einen Leib.

1Kor 12:21 - Das Auge aber kann nicht zur Hand sagen: „Ich brauche dich nicht“, oder wiederum das Haupt zu den Füßen: „Ich brauche euch nicht“;

1Kor 12:22 - vielmehr sind [gerade] die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, notwendig,

1Kor 12:23 - und [die Glieder] des Leibes, die wir für weniger ehrbar halten, [gerade] die umgeben wir mit besonderer Ehre, und unsere weniger anständigen [Teile des Leibes] umhüllen wir mit besonderem Anstand (81*);
81* o. erhalten umso größere Wohlanständigkeit
1Kor 12:24 - unsre edlen (82*) [Glieder] aber haben das nicht nötig. - Gott aber hat den Leib so zusammengefügt (83*), dass er dem Benachteiligten (84*) besondere Ehre erwies,
"82* o. würdigen (w. wohlanständigen) 83* w. zusammengemischt (vgl. 1Kor 1:26-29 - Eph 2:10) 84* o. Zurückstehenden, Zurückgesetzten (dem, was Mangel leidet o. zu kurz kommt)"
1Kor 12:25 - damit es keine Spaltung im Leibe gebe (85*), sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander Sorge tragen.
85* keine Aufspaltung in Arm und Reich, Bedeutend und Unbedeutend
1Kor 12:26 - Und wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt (86*) wird, freuen sich alle Glieder mit.
86* o. verherrlicht
1Kor 12:27 - Ihr aber seid Christi Leib und [im Einzelnen] Glieder, [jedes] an seinem Teil.

1Kor 12:28 - Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer; ferner [schenkte er] Wunderkräfte, dann Heilungsgaben (69*), Hilfeleistungen, Leitungsgaben [und] Arten von Zungenreden (72*).
"69* o. Gnadengaben, um Heilungen zu vollbringen 72* o. Sprachen"
1Kor 12:29 - [Sind] etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? [Verfügen] etwa alle [über] Wunderkräfte?

1Kor 12:30 - Besitzen etwa alle Heilungsgaben (69*)? Reden etwa alle in Zungen (72*)? Legen alle [Zungenrede] aus?-
69* o. Gnadengaben, um Heilungen zu vollbringen
1Kor 12:31 - Strebt aber nach den größeren Gnadengaben (87*)! Und einen noch weit darüber hinaus führenden Weg (88*) will ich euch [nun] zeigen!
"87* Was Paulus für größer und geringer, wichtiger und unwichtiger hält, entfaltet er im 14. Kapitel. Zuvor aber kommt er auf dass Allergrößte, die Liebe, zu sprechen (Kap. 13) 88* o. einen überschwänglichen (überragenden, ausgezeichneteren) Weg"

1Kor 13

Zurück zur Übersicht

1Kor 13:1 - Wenn ich mit Menschen- und [sogar] Engelzungen redete (1*), [göttliche] Liebe aber nicht besäße, so wäre ich [nur] ein tönendes Erz (2*) oder eine gellende Zimbel (3*).
"1* Die Verse (1-3) - 1Kor 13:2,3 beschreiben die Nichtigkeit aller Gnadengaben ohne die Liebe, 1Kor 13:4-7 Wesen und Handeln der Liebe, 1Kor 13:8-13 die Unvergänglichkeit der Liebe 2* z.B. ein Becken o. Gong, wovon ein Schall (Getöse, „Echo“) ausgeht 3* ein beim Zusammenschlagen dröhnendes metallenes Handbecken."
1Kor 13:2 - Und wenn ich [die Gabe der] prophetischen Rede besäße und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis (4*) [hätte] und wenn ich allen Glauben besäße, sodass ich Berge versetzte (5*) [göttliche] Liebe aber nicht hätte, so wäre ich nichts.
"4* o. Kenntnis, Wissen (vgl. 1Kor 8:1 mit Anm. 46) 5* vgl. Mt 17:20"
1Kor 13:3 - Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung [der Armen] austeilte (6*) und wenn ich meinen Leib hingäbe, um Ruhm zu gewinnen (7*), [göttliche] Liebe aber nicht hätte, so würde mir [das alles] nichts nützen.
"6* w. brockenweise verfütterte 7* nach anderer Lesart: dass ich verbrannt würde (o. um den Feuertod zu erleiden)"
1Kor 13:4 - Die Liebe ist geduldig (8*) [und] gütig, die Liebe ist frei von Neid und Eifersucht, die Liebe prahlt nicht, sie ist nicht überheblich (9*),
"8* o. langmütig (fähig zum geduldigen Warten) 9* o. macht sich nicht wichtig (bläht sich nicht auf; 1Kor 4:6 - 1Kor 8:1)"
1Kor 13:5 - sie handelt nicht unanständig (10*), sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern (11*), sie rechnet das Böse nicht zu (12*).
"10* o. taktlos, schamlos, rücksichtslos 11* o. zum Zorn reizen 12* vgl. 2Kor 5:19"
1Kor 13:6 - Sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich vielmehr mit der Wahrheit.

1Kor 13:7 - Alles erträgt sie (13*), alles glaubt sie, alles hofft sie, alles erduldet sie.
13* o. hält sie (schweigend) aus, deckt sie schützend zu, umschließt sie (wie ein Hausdach), beschirmt sie.
1Kor 13:8 - Die Liebe hört niemals auf (14*). Seien es aber prophetische Reden – sie werden abgetan werden; seien es Zungenreden – sie werden aufhören; sei es Erkenntnis (15*) - sie wird abgetan werden.
"14* w. wird niemals hinfällig 15* o. Kenntnis, Wissen (1Kor 8:1 - 1Kor 13:2)"
1Kor 13:9 - Denn stückweise (16*) [nur] erkennen wir und stückweise (16*) äußern wir prophetische Rede;
16* o. teilweise (jedes Glied nach seinem Teil: 1Kor 12:27). Ein verächtlicher Unterton („bruchstückhaft, Stückwerk“) liegt nicht in diesen Worten.
1Kor 13:10 - wenn aber das Endgültige (17*) kommt, wird das Stückweise abgetan werden.
17* o. das Vollkommene (die volle Erfüllung)
1Kor 13:11 - Als ich ein unmündiges Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte ich wie ein Kind, urteilte ich wie ein Kind; als ich [aber] ein Mann geworden war, tat ich das kindliche Wesen (18*) ab.
18* o. das Wesen des unmündigen Kindes
1Kor 13:12 - Wir sehen nämlich jetzt durch einen Spiegel [nur] ein undeutliches Bild (19*), dann aber [schauen wir] von Angesicht zu Angesicht (20*); jetzt erkenne ich stückweise (16*), dann aber werde ich völlig erkennen, so wie auch ich erkannt worden bin (21*).
"19* o. ein Rätsel. - Paulus will nicht sagen, alle biblische Lehre sei nur undeutlich o. rätselhaft. „Vergleichspunkt ist nicht die Trübung des Bildes oder die Verwischung der Umrisse“ (bei antiken Spiegeln), „sondern einfach die Mittelbarkeit der Erkenntnis, selbst beim Wort Christi! (Rienecker). Wir schauen die himmlischen Dinge nicht direkt, sondern nur indirekt, mittelbar (4Mo 12:6-8). Und so bleibt auch dem treusten Bibelleser noch mancher Vers „rätselhaft“; noch ist nicht alles „sonnenklar“, was auch die vielen unterschiedlichen Auffassungen der Bibelausleger beweisen. 20* vgl. 1Jo 3:2 - Offb 22:4 21* Nach „ginosko“ = erkennen steht zweimal die Verstärkung „epiginosko“ = ganz o. völlig erkennen."
1Kor 13:13 - Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte unter ihnen aber ist die Liebe (22*).
22* Paulus stellt in mehrfacher Weise die zukünftige Vollendung der Gegenwart gegenüber: völliges Erkennen statt teilweisem Erkennen, volle Reife statt heranwachsen, eine direkte Schau statt der mittelbaren Schau, Bleibendes und Endgültiges anstelle des Vergänglichen und Vorläufigen.

1Kor 14

Zurück zur Übersicht

1Kor 14:1 - Jagt der Liebe nach, strebt aber [auch] eifrig nach den geistlichen [Gaben], am meisten nach [der Gabe] der prophetischen Rede (23*)!
23* Wer diese Gabe besitzt, erkennt und verkündet durch den Geist Gottes sonst verborgene Dinge. Da es auch „falsche Propheten“ gibt, soll die prophetische Rede immer geprüft werden (1Jo 4:1 - 1Kor 14:29 - 1Thes 5:20,21)
1Kor 14:2 - Denn wer in eine [anderen] Zunge (24*) redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; es versteht (25*) [ihn] ja keiner; im Geist aber redet er Geheimnisse.
"24* o. Sprache (vgl. Apg 2:4 - Apg 10:46 - 1Kor 12:10) 25* w. hört"
1Kor 14:3 - Wer aber prophetisch redet, redet zu Menschen – zu [ihrer] Erbauung und Ermahnung (26*) und Tröstung.
26* o. Ermunterung, Ermutigung, Zuspruch
1Kor 14:4 - Wer in einer [anderen] Zunge (24*) redet, erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, erbaut die Gemeinde.

1Kor 14:5 - Ich wollte, ihr alle redetet in Zungen (27*); mehr jedoch [wünschte ich mir], ihr (könntet] prophetisch reden. Wichtiger (28*) [für die Gemeinde ist] der prophetisch Redende als der in Zungen (27*) Redende, es sei denn, er legt [es auch] aus, sodass die Gemeinde Erbauung empfängt (29*).
"27* o. Sprachen 28* w. Größer 29* Die Erbauung der Gemeinde (ihre Förderung, ihr Wachstum – dem Erbauen eines Hauses vergleichbar) ist Paulus ein entscheidend wichtiges Anliegen (1Kor 14:3.5 - 1Kor 14:12 - 1Kor 14:26 - Eph 2:21 - Eph 4:12.16 - Eph 4:29)"
1Kor 14:6 - Nun aber, Brüder, wenn ich in Zungen (27*) redend zu euch käme, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch zu reden [wüsste] in [Form einer] Offenbarung (30*) oder Erkenntnis oder prophetischen Rede oder Lehre?
30* o. Enthüllung („apopkalypsis“)
1Kor 14:7 - Ebenso [ist es] bei den leblosen (31*) [Instrumenten], die Töne von sich geben, sei es Flöte oder Zither: Wenn sie nicht unterschiedliche Klänge von sich geben, wie soll man [dann] erkennen, was auf der Flöte oder Zither gespielt wird?
31* w. unbeseelten
1Kor 14:8 - Und wenn eine Posaune undeutliche Töne von sich gibt, wer wird sich [dann] zur Schlacht rüsten?

1Kor 14:9 - So auch ihr: Wenn ihr durch die Zungenrede (24*) keine deutlichen (32*) Worte von euch gebt, wie soll man [dann] verstehen (33*), was gesagt wird? Ihr werdet in den Wind (34*) reden.
"32* o. leicht erkennbaren, verständlichen 33* o. erkennen 34* w. in die Luft"
1Kor 14:10 - Es gibt wer weiß wie viele Arten von Sprachen (35*) in der Welt und nichts ist ohne Sprache (36*).
"35* o. Stimmen, Tönen 36* o. und keine (davon ist) ohne einen bestimmten Klang"
1Kor 14:11 - Wenn ich nun die Bedeutung (37*) des Gesprochenen nicht kenne, so werde ich für den Redenden ein Fremder (38*) sein und der Redende für mich ein Fremder (38*).
"37* o. den Sinn (w. die Macht) 38* o. ein Ausländer, Fremdsprachiger („Barbar“)"
1Kor 14:12 - auch ihr: Da ihr ja eifrig nach Geistesgaben (39*) strebt, so seid mit Eifer darauf bedacht, [sie] zur Erbauung (29*) der Gemeinde in überströmender Fülle zu besitzen.-
39* o. Geisteswirkungen (w. Geistern)
1Kor 14:13 - Darum: Wer in einer [anderen] Zunge redet, der bete, dass er's [auch] auslegen [kann].

1Kor 14:14 - Wenn ich nämlich in einer [anderen] Zunge (24*) bete, so betet mein Geist, mein Verstand aber bleibt unfruchtbar (40*).
40* o. die Fähigkeit meines Denkens aber ist unbeteiligt (fruchtleer)
1Kor 14:15 - Was folgt daraus? Ich will beten mit dem Geist, ich will aber auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen (41*) mit dem Geist, ich will aber auch lobsingen mit dem Verstand (42*).
"41* o. Psalmen singen („psallo“, im Nt auch Röm 15:9 - Eph 5:19 - Jak 5:13) 42* Auch der Verstand (die Fähigkeit des Denkens) hat im Raum des Glaubens eine wichtige Funktion; nicht als Herr über Gottes Wort und Gottes Geist, sondern als deren Instrument und Diener."
1Kor 14:16 - Denn wenn du [allein] im Geist [Gott] lobst (43*), wie soll einer, der als Unkundiger anwesend ist (44*), zu deinem Dankgebet das „Amen“ sprechen? Er versteht ja nicht, was du sagst!
"43* o. preist, rühmst, segnest (Mt 21:9 - Eph 1:3) 44* w. der den Platz des Unkundigen (Uneingeweihten) ausfüllt"
1Kor 14:17 - Du magst zwar ein gutes Dankgebet sprechen, aber der andere (45*) wird nicht [dadurch] erbaut.
45* o. andersartige
1Kor 14:18 - Ich danke Gott, [dass] ich mehr in Zungen (27*) rede als ihr alle,

1Kor 14:19 - doch in einer Gemeinde[versammlung] will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in einer [anderen] Zunge (24*).

1Kor 14:20 - Brüder, werdet nicht Kinder im verständigen Denken; seid vielmehr unmündige Kinder, wenn es um Bosheit und Schlechtigkeit geht; im verständigen Denken aber werdet erwachsen!

1Kor 14:21 - Im Gesetz steht geschrieben (46*): „In andersartigen Zungen (27*) und mit fremden Lippen (46*) will ich zu diesem Volke reden, doch auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.“
"27* o. Sprachen 46* Jes 28:11,12 47* w. und durch Lippen andersartiger"
1Kor 14:22 - Also dienen die Zungen (27*) nicht den Gläubigen, sondern den Ungläubigen zum Zeichen, die prophetische Rede aber [ist] nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen [bestimmt].

1Kor 14:23 - Wenn nun die ganze Gemeinde an demselben Ort (48*) zusammenkäme und alle redeten in Zungen (27*), es kämen aber Unkundige (49*) oder Ungläubige herein, würden sie nicht sagen, ihr wäret von Sinnen?
"48* giech. epi to auto (vgl. Apg 2:1 - Apg 2:44 - Apg 2:47 - Mt 22:34 mit Anm. 33) 49* o. Uneingeweihte"
1Kor 14:24 - Wenn aber alle prophetisch redeten und es käme irgendein Ungläubiger oder Unkundiger herein, so würde er von allen überführt werden, von allen beurteilt werden (50*);
50* o. so fühlte er sich von allen im Gewissen getroffen, von allen ins Gericht genommen
1Kor 14:25 - das Verborgene seines Herzens würde offenbar werden, und so würde er auf [sein] Angesicht niederfallen und bekennen: Gott ist wirklich unter euch (51*)!
51* o. wahrhaftig in euch
1Kor 14:26 - Was folgt daraus, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder [etwas beizutragen]: einen Psalm (52*), eine Lehre, eine Offenbarung (30*), eine Zungenrede (24*) [oder] eine Auslegung [der Zungenrede]. Alles soll zur Erbauung geschehen (29*).
52* o. ein Loblied
1Kor 14:27 - Will man in Zungen reden (53*), so immer nur zwei oder höchstens drei, und zwar der Reihe nach, und einer lege aus.
53* w. wenn jemand in einer (anderen) Zunge (o. Sprache) redet
1Kor 14:28 - Ist aber kein Ausleger da, so schweige [der Zungenredner] in der Gemeinde; er mag aber reden zu sich selbst (54*) und zu Gott.
54* d.h. zur eigenen Erbauung (1Kor 14:4)
1Kor 14:29 - [Auch von den] Propheten sollen [nur] zwei oder drei reden und die andern sollen es beurteilen.

1Kor 14:30 - Wird aber einem andern, der dasitzt, eine Offenbarung zuteil, so soll der erste schweigen.

1Kor 14:31 - Ihr könnt ja alle – einer nach dem andern – prophetisch reden, damit alle Belehrung und Zuspruch empfangen (55*).
55* o. damit alle belehrt und alle ermuntert werden
1Kor 14:32 - Es sind ja die Geister der Propheten den Propheten untertan (56*);
56* o. untergeordnet. - Die Gabe der prophetischen Rede soll keineswegs die Selbstbeherrschung außer Kraft setzen noch das demütige Sicheinfügen in den geordneten Ablauf einer Versammlung.
1Kor 14:33 - denn Gott ist nicht [ein Gott] der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen

1Kor 14:34 - sollen die Frauen in den Gemeindeversammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden; vielmehr sollen sie sich unterordnen, wie auch das Gesetz es gebietet (57*).
57* vgl. 1Mo 3:16 - Eph 5:22-24 - 1Tim 2:11,12
1Kor 14:35 - Wollen sie aber etwas lernen, so mögen sie zu Hause ihre Männer (58*) fragen; denn es gehört sich nicht (59*) für eine Frau in einer Gemeindeversammlung zu reden (60*).
"58* w. die eigenen Männer 59* o. denn es ist hässlich, schändlich, unpassend, eine Unehre 60* Hier geht es wohl nicht um ein allgemeines Schweigegebot – das auch 1Kor 11:5 widersprechen würde - , sondern nach dem Zusammenhang um das Verbot eines störenden Dazwischenfragens und Diskutierens in den Versammlungen, wozu es in Korinth offensichtlich gekommen war."
1Kor 14:36 - Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen oder zu euch allein gelangt (61*)? -
61* d.h.: Ihr Korinther könnt doch keine neuen Sitten einführen
1Kor 14:37 - Wenn einer meint, ein Prophet zu sein oder [sonst] ein Geistbegabter (62*), so erkenne er, dass, was ich heute schreibe, des Herrn Gebot ist.
62* o. Geistesmensch (w. Geistlicher)
1Kor 14:38 - Wenn es aber jemand nicht anerkennt, so wird [auch] er nicht anerkannt.

1Kor 14:39 - Strebt also eifrig nach [der Gabe] der prophetischen Rede, meine Brüder, und verhindert das Reden in [andern] Zungen (27*) nicht!

1Kor 14:40 - Alles aber geschehe würdig und geordnet (63*)!
63* o. mit Anstand und nach einer (gewissen) Ordnung

1Kor 15

Zurück zur Übersicht

1Kor 15:1 - Ich weise euch [nunmehr], Brüder, auf das Evangelium hin, das ich euch als frohe Botschaft verkündigt habe (1*), das ihr auch angenommen habt [und] in dem ihr auch feststeht
1* w. das ich euch evangelisiert habe
1Kor 15:2 - [und] durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, [in der] ich's euch als frohe Botschaft verkündigt habe (2*) - es sei denn, ihr wäret umsonst (3*) gläubig geworden.
"2* w. wenn ihr's festhaltet, mit welchem Wort (Wortlaut) ich's euch evangelisiert habe 3* o. vergeblich"
1Kor 15:3 - Ich habe euch nämlich als Erstes (4*) überliefert, was ich auch empfangen habe (5*), dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach den Schriften
"4* o. in erster Linie, vor allem (als Grundlegendes) 5* vgl. 1Kor 11:23"
1Kor 15:4 - und dass er begraben worden ist und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag (6*) nach den Schriften (7*)
"6* vgl. Mk 9:31 mit Anm. 78 7* vgl. 5Mo 18:15 - Sach 12:10 - Sach 13:7 - Jes 53:7,8 - Jes 53:12 - Ps 16:8-11 - Ps 18:5-18 - Ps 22:2-32 - Ps 40:7-9 - Ps 110:1 - Ps 118:22 - Mt 21:42 - Apg 2:24-28 - Apg 3:22 - Apg 8:32,33 - Apg 13:32-35 - Hebr 10:5-10"
1Kor 15:5 - und dass er erschienen ist (8*). [Er erschien] dem Kephas (9*), dann den Zwölfen;
"8* vgl. Mk 9:4 mit Anm. 48 9* aramäische Form von Petrus (Joh 1:42 - 1Kor 1:12 - 1Kor 3:22 - 1Kor 9:5 - Gal 1:18 - Gal 2:9 - Gal 2:11 - Gal 2:14)"
1Kor 15:6 - danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt [am Leben] geblieben, einige aber entschlafen sind;

1Kor 15:7 - danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen;

1Kor 15:8 - als Letztem von allen aber (10*) erschien er auch mir (11*) - gleichsam der „Frühgeburt“ (12*).
"10* w. zuletzt aber von allen 11* vgl. Apg 1:3,4 - Apg 22:18 - Apg 26:13 - 1Kor 9:1. - Paulus legt in 1Kor 15:5-9 bei seiner Aufzählung der Erscheinungen des Auferstandenen keinen Wert auf Vollständigkeit (vgl. Mt 28:9,10 - Lk 24:13-32 - Joh 20:11-17 - Joh 20:24-29 - Joh 21:1-23 - Apg 1:3), sondern hebt einiges ihm besonders Bedeutsame hervor. 12* Es ist hier nicht „Fehlgeburt“ gemeint (im Sinne von etwas Missratenem), sondern „Frühgeburt“. Paulus ist in seiner ganzen Haltung dem Herrn gegenüber ein Repräsentant seines Volkes. Nach seinem Damaskuserlebnis wird er (vorab als „Frühgeburt“), was sein ganzes Volk einmal werden soll: ein Lichtträger für die Völkerwelt (vgl. Jes 60:1-3)"
1Kor 15:9 - Denn ich bin der geringste der Apostel, nicht wert (13*), ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
13* o. tüchtig, tauglich, gut genug
1Kor 15:10 - Durch Gottes Gnade aber bin ich, was ich bin, und seine Gnade mir gegenüber blieb nicht ohne Wirkung (14*), sondern mehr als sie alle (15*) habe ich mich abgemüht – nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir [war] (16*).
"14* o. erwies sich nicht als erfolglos, vergeblich, ohne Ertrag (w.leer) 15* nämlich die anderen Apostel 16* Gnade und Arbeit, göttliches und menschliches Wirken (im Dienste Gottes) gehören für Paulus zusammen"
1Kor 15:11 - Ob nun ich [es bin] oder jene: So (17*) lautet unsre Verkündigung und so habt ihr es glaubend angenommen.
17* wie eben dargelegt (1Kor 15:3-8)
1Kor 15:12 - Wenn nun [durch uns] öffentlich verkündigt wird, Christus sei aus [den] Toten auferweckt worden, wieso behaupten [dann] einige unter euch: „Eine Auferstehung Toter gibt es nicht“ (18*)?
18* Paulus erklärt den Korinthern, was diese Behauptung, wenn sie stimmen würde, bedeutete (1Kor 15:13-19 - 1Kor 15:29-34): Unser Hoffen auf Christus und unser Dienst für Christus wären sinnlos!
1Kor 15:13 - Wenn es aber eine Auferstehung Toter nicht gibt, [dann] ist auch Christus nicht auferweckt worden.

1Kor 15:14 - Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so [ist] damit unsre Verkündigung ihres Inhalts beraubt [und ebenso] auch euer Glaube (19*).
19* Predigt und Glaube wären inhaltslos, sinnlos (w. leer)
1Kor 15:15 - Wir stehen auch als falsche Zeugen Gottes da (20*), weil wir im Widerspruch zu Gott bezeugt haben, er habe den Christus (21*) auferweckt, den er [aber] nicht auferweckt hat, wenn wirklich [wie man bei euch behauptet] Tote nicht auferweckt werden.
"20* o. Wir werden auch als lügnerische Zeugen (Mt 26:60) in Gottes Sache erfunden 21* o. den Messias, den Gesalbten (Gottes)"
1Kor 15:16 - Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, [dann] ist auch Christus nicht auferweckt worden.

1Kor 15:17 - Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so [ist] euer Glaube eitler Wahn (22*) [und] ihr seid noch in euren Sünden (23*),
"22* o. nichtig, wertlos, gehaltlos 23* Christi Kreuz hätte keine Heilsbedeutung, der Gekreuzigte wäre kein Erlöser von Sünden, denn Kreuz und Auferstehung gehören zusammen wie Frage und Antwort, wie verborgenes und offenbares Heil, wie Gericht und Freispruch"
1Kor 15:18 - ja, es sind auch die in Christus Entschlafenen verloren (24*).
24* Sogar die in der Gemeinschaft mit Christus Gestorbenen würden dann dem Verderben anheim fallen.
1Kor 15:19 - Haben wir nur in diesem Leben unsere Hoffnung auf Christus gesetzt (25*), so sind wir die elendesten (26*) von allen Menschen.
"25* ohne dass es ein Auferstehungsleben gibt 26* o. bemitleidenswertesten, jämmerlichsten"
1Kor 15:20 - Nun aber ist Christus aus [den] Toten auferweckt worden, [und zwar] als Erstling der Entschlafenen.

1Kor 15:21 - Weil nämlich der Tod durch einen Menschen [kam], so [kommt] auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen (27*).
27* In Röm 5:12-19 wie auch in 1Kor 15:22 - 1Kor 15:45-49 stellt Paulus Adam und Christus in ihrer Bedeutung für alle Menschen einander gegenüber.
1Kor 15:22 - Denn wie in dem Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden (28*).
28* Das zweimalige „in“ bedeutet hier: Zusammengehörigkeit, Verbundensein
1Kor 15:23 - Ein jeder aber in [seiner] Ordnung (29*): als Erstling Christus, danach die zu Christus gehören, bei seiner Wiederkunft (30*),
"29* d.h.: Es werden nicht alle Toten gleichzeitig lebendig gemacht, sondern nach und nach in Abteilungen, Gruppen, Ordnungen („tagma“), vgl. 1Thes 4:16 - Offb 20:4-6 - Offb 20:11-13 30* w. die in Christus (sind), bei seiner Ankunft (= parousia) (vgl. Mt 24:3 - Mt 24:27 - Mt 24:37 - Mt 24:39 - 1Thes 2:19 - 1Thes 3:13 - 1Thes 4:15 - 1Thes 5:23 - 2Thes 2:2 - 2Thes 2:8)"
1Kor 15:24 - dann der Abschluss (31*), wenn er die Königsherrschaft (32*) dem Gott und Vater übergibt, nachdem er jede [andere] Herrschaft und jede [andere] Gewalt (33*) und Kraft beseitigt (34*) hat.
"31* o. der Rest, das Ende 32* o. das Königreich, Königtum 33* vgl. Eph 1:21 - Eph 3:10 - Eph 6:12 - Kol 1:16 - Kol 2:10 - Kol 2:15 34* o. abgeschafft, unwirksam gemacht, zunichte gemacht"
1Kor 15:25 - Denn er muss (35*) [so lange] königlich herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat (36*).
"35* vgl. Mt 16:21 - Mt 24:6 36* vgl. Ps 8:7 - Ps 110:1"
1Kor 15:26 - Als letzter Feind wird der Tod (37*) entmachtet (34*).
37* vgl. Jes 25:8 - Offb 20:14 - Offb 21:4
1Kor 15:27 - Denn alles hat er seinen Füßen untergeordnet. Wenn es aber heißt: „Alles ist untergeordnet“ (38*), so ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles (39*) untergeordnet hat.
"38* Menge: Wenn er dann aber aussprechen wird: „Alles ist unterworfen!“ 39* o. das All"
1Kor 15:28 - Wenn ihm aber alles (39*) untergeordnet ist, dann wird auch der Sohn selbst sich dem (40*) unterordnen, der ihm alles (39*) untergeordnet hat, damit Gott alles in allen (41*) sei.
"40* freiwillig aufs Neue 41* o. allem"
1Kor 15:29 - Was wollen denn sonst die tun, die sich für die Toten taufen lassen? Wenn Tote überhaupt nicht auferweckt werden, warum lassen sie sich dann noch für sie taufen (42*)
42* In Korinth gab es wohl einige, die eine „stellvertretende Taufe (Vikariatstaufe)“ praktizierten. Paulus vertritt diese Sitte nicht, er zieht sie lediglich als Beispiel heran. - Andere denken hier an den Tod als Märtyrer, die „Leidenstaufe“ (Lk 12:50).
1Kor 15:30 - Warum begeben auch wir uns stündlich in Gefahr?

1Kor 15:31 - Ich sterbe täglich [das versichere ich euch], so wahr ihr mein Ruhm seid, Brüder (43*), den ich habe in Christus Jesus, unserm Herrn.
43* w. bei eurem Ruhm, Brüder
1Kor 15:32 - Wenn ich nach Menschen[weise] in Ephesus mit wilden Tieren gekämpft habe (44*), was nützt es mir? Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann „lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot“ (45*).
"44* Fachausdruck für den Tierkampf in der Arena. Da von Paulus sonst nirgends erwähnt (auch nicht in 2Kor 11:23-30), fassen manche das Wort als bildliche Rede auf (er vergleiche seine Feinde mit wilden Tieren). 45* o. morgen sterben wir (Jes 22:13)"
1Kor 15:33 - Lasst euch nicht irreführen! „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten“ (46*).
46* ein auf den griechischen Dichter Menander zurückgehendes Sprichwort
1Kor 15:34 - Werdet in rechter Weise [wieder] nüchtern (47*) und sündigt nicht! Denn einige [von euch] kennen Gott nicht [wirklich] (48*), euch zur Beschämung sage ich [das].
"47* o. Kommt (wieder) heraus zu rechtschaffener Nüchternheit 48* w. haben Unkenntnis Gottes"
1Kor 15:35 - Aber – so mag jemand fragen – wie werden die Toten auferweckt (49*)? Und wie beschaffen [ist] der Leib, [in dem] sie kommen?
49* Nach dem „Dass“ der Auferstehung geht es jetzt und das „Wie“.
1Kor 15:36 - Du Unvernünftiger [bedenke doch]: [Auch] was du aussäst, wird nicht lebendig, ohne dass es gestorben ist!

1Kor 15:37 - Und was du [auch] säen magst – du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Samenkorn, etwa von Weizen oder einem der übrigen [Gewächse].

1Kor 15:38 - Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, und jedem der Samen einen besonderen Leib.

1Kor 15:39 - Nicht alles Fleisch [ist] dasselbe Fleisch, sondern verschieden von den anderen Arten (50*) [ist das] der Menschen; ein anderes [ist] das Fleisch der Herdentiere, ein anderes das Fleisch der Vögel, ein anderes [das] der Fische.
50* w. ein anderes.
1Kor 15:40 - Und [es gibt] himmlische Leiber (51*) und irdische Leiber (51*); doch andersartig [ist] die Herrlichkeit (52*) der himmlischen und andersartig die der irdischen.
"51* o. Körper o. der Glanz 52* o. der Glanz"
1Kor 15:41 - Eine andere [ist] die Herrlichkeit (52*) der Sonne und eine andere die Herrlichkeit (52*) des Mondes und eine andere die Herrlichkeit (52*) der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit (53*).
53* o. Glanz
1Kor 15:42 - So auch die Auferstehung der Toten: Es wird gesät in Vergänglichkeit (54*), auferweckt in Unvergänglichkeit (55*);
"54* o. Verderblichkeit, Verweslichkeit 55* o. Unverderblichkeit, Unverweslichkeit"
1Kor 15:43 - es wird gesät in Unehre (56*), auferweckt in Herrlichkeit (57*); es wird gesät in Schwachheit, auferweckt in Kraft;
"56* o. Schmach 57* o. Pracht, Glanz, Ehre"
1Kor 15:44 - es wird gesät ein seelisch-natürlicher Leib, auferweckt ein geistlicher Leib (58*). Gibt es einen seelisch-natürlichen Leib, so auch einen geistlichen (Leib)
58* Der Erdenleib der Gegenwart hängt aufs Engste zusammen mit dem seelischen (natürlichen, irdischen) Wesen des Menschen, der künftige Auferstehungsleib der Gläubigen dagegen mit dem Geiste Gottes. Dem „soma psychikon“ folgt ein “soma pneumatikon“.
1Kor 15:45 - So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, „wurde zu einer lebendigen Seele“ (59*), der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist (60*).
"59* vgl. 1Mo 2:7 60* vgl. Joh 5:21 - Joh 6:63 - 2Kor 3:6 - 2Kor 3:17"
1Kor 15:46 - Aber das Geistliche [kommt] nicht zuerst, sondern das Seelisch-Natürliche, danach das Geistliche (61*)
61* w. Aber nicht zuerst das „Pneumatische“, sondern das „Psychische“, danach das „Pneumatische“.
1Kor 15:47 - Der erste Mensch [ist] von Erde [und somit] irdisch (59*), der zweite Mensch [ist] vom Himmel (27*).

1Kor 15:48 - Wie der Irdische beschaffen [war] so [sind es] auch die Irdischen, und wie der Himmlische beschaffen [ist], so [sind es] auch die Himmlischen (62*).
62* Die Gläubigen, in denen Christus lebt (Gal 2:20) haben wie er Ursprung und Heimat im Himmel (Joh 3:3 - Joh 3:31 - Joh 17:16 - Phil 3:20 - 1Jo 5:1) und sie werden der göttlichen Natur teilhaftig (2Petr 1:4)
1Kor 15:49 - und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen (63*).
63* vgl. Röm 8:29 - 2Kor 3:18 - 1Jo 3:2
1Kor 15:50 - Das aber versichere ich [euch], Brüder: Fleisch und Blut können Gottes Königreich (64*) nicht ererben noch kann die Vergänglichkeit (54*) Erbe der Unvergänglichkeit (55*) sein.
64* o. Königsherrschaft (vgl. 1Kor 6:9 - 1Kor 6:10) (hier: die Dimension des Göttlichen, Himmlischen, Ewigseienden)
1Kor 15:51 - Seht, ich sage euch ein Geheimnis (65*): Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden (66*),
"65* vgl. Mt 13:11 - Röm 11:25 - Röm 16:25 - 1Kor 2:7 - 1Kor 4:1 - Eph 1:9 - Eph 3:3,4 - Eph 3:9 - Eph 5:32 - Eph 6:19 - Kol 1:26,27 - Kol 2:2 - Kol 4:3 - 2Thes 2:7 - 1Tim 3:9 - 1Tim 3:16 66* Diejenigen Glieder der Gemeinde Jesu, die zu ihren irdischen Lebzeiten Christi Wiederkunft erleben, müssen nicht sterben („entschlafen“), sondern werden dann verwandelt (Phil 3:21) bzw. „überkleidet“ werden (2Kor 5:4). Paulus ist hier Prophet und hat wohl die Gesamtgemeinde vor Augen."
1Kor 15:52 - [und zwar) in einem Nu (67*), einem Augenblick, bei [dem Schall] der letzten Posaune. Denn die Posaune wird ertönen und die Toten werden unverweslich (68*) auferweckt werden und wir werden verwandelt werden.
"67* griech. atomos = unzerschnitten, unteilbar wegen seiner Kleinheit o. Kürze 68* o. unvergänglich"
1Kor 15:53 - Denn es muss (35*) ja dieses Vergängliche (69*) Unvergänglichkeit (55*) anziehen und diese Sterbliche Unsterblichkeit anziehen (70*).
"69* o. Verderbliche, Zerstörbare, Verwesliche = unser irdisches Leibesleben 70* „Anziehen“ heißt hier: eine neue Leiblichkeit gewinnen"
1Kor 15:54 - Wenn aber dieses Vergängliche (69*) Unvergänglichkeit (55*) angezogen hat und dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen hat, dann wird das Wort verwirklicht werden, das geschrieben steht (71*): „Verschlungen ist der Tod in Sieg.
71* Jes 25:8 - Hos 13:14 (vgl. 1Kor 15:26 - Offb 20:14 - Offb 21:4)
1Kor 15:55 - Wo [ist] o Tod, dein Sieg? Wo [ist] o Tod, dein Stachel?“

1Kor 15:56 - Der Stachel des Todes aber ist die Sünde (72*), die Kraft der Sünde aber das Gesetz.
72* ein Treiberstachel o. Giftstachel (Jes 9:3 - Offb 9:10 - Röm 5:20 - Röm 6:23 - Röm 7:13)
1Kor 15:57 - Gott aber [sei] Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! -

1Kor 15:58 - Darum, meine geliebten Brüder, werdet fest [und] unerschütterlich (73*), überfließend reich im Werk des Herrn allezeit, wisst ihr doch, dass eure mühevolle Arbeit nicht vergeblich (74*) ist im Herrn.
"73* o. seid standhaft (und) bewegt euch nicht von der Stelle 74* o. nicht ohne Ertrag (w. leer)"

1Kor 16

Zurück zur Übersicht

1Kor 16:1 - Was aber die Geldsammlung für die Heiligen [in Jerusalem] betrifft, so sollt auch ihr so verfahren,wie ich es für die Gemeinden Galatiens angeordnet habe:

1Kor 16:2 - An jedem ersten [Tag] der Woche lege jeder von euch bei sich [daheim etwas] zurück und sammle an, was immer er vermag (75*), damit die Geldsammlungen nicht [erst] dann geschehen, wenn ich komme.
75* o. je nachdem er guten Fortgang, guten Erfolg, gutes Gelingen hat (w. einen guten Weg geführt wird)
1Kor 16:3 - Wenn ich aber angekommen bin, will ich solche, die ihr für bewährt (76*) haltet, mit Briefen entsenden, um eure Gabe (77*) nach Jerusalem zu bringen.
"76* o. erprobt, geeignet, tauglich 77* o. Liebesgabe, Gunsterweis (w. Gnade, Gunst, Huld)"
1Kor 16:4 - Ist es aber [er Mühe] wert, dass auch ich hinreise, so mögen sie mit mir zusammen reisen.

1Kor 16:5 - Ich werde aber zu euch kommen, wenn ich durch Mazedonien gereist bin; denn Mazedonien durchreise ich [nur],

1Kor 16:6 - bei euch aber will ich, wenn möglich (78*), bleiben oder auch überwintern, damit ihr mir das Geleit geben [könnt], wohin auch immer ich reise (79*).
"78* o. wenn es sich trifft 79* vgl. Apg 19:21 - Apg 20:2,3 - 1Kor 4:18 - 1Kor 11:34"
1Kor 16:7 - Denn ich möchte euch nicht [nur] jetzt auf der Durchreise (80*) sehen; ich hoffe nämlich, einige Zeit bei euch verweilen [zu können], wenn der Herr erlaubt.
80* o. im Vorbeigehen, Vorübergehen
1Kor 16:8 - [Hier] in Ephesus werde ich bis zum Pfingstfest bleiben;

1Kor 16:9 - denn eine Tür hat sich mir aufgetan [zu] großer und wirksamer [Arbeit], doch auch viele Widersacher [sind da] (81*). -
81* o. Und (es gibt] viele, die entgegengesetzt sind und widersprechen
1Kor 16:10 - Wenn aber Timotheus kommt, so sorgt dafür (82*), dass er ohne Furcht bei euch sein [kann], denn er arbeitet im Werk des Herrn (83*), wie auch ich;
"82* o. seid darauf bedacht, seht zu, richtet euer Augenmerk darauf 83* w. er wirkt das Werk des Herrn"
1Kor 16:11 - es verachte ihn also niemand (84*); gebt ihm vielmehr in Frieden das Geleit, dass er [wieder] zu mir komme, denn ich erwarte ihn mit den Brüdern.
84* vgl. 1Tim 4:12 - Tit 2:15
1Kor 16:12 - Was aber den Bruder Apollos betrifft, so habe ich ihn oftmals gebeten (85*), sich mit den Brüdern zu euch zu begeben; doch er war durchaus nicht willens, (86*) jetzt zu kommen; er wird aber kommen, sobald er die passende Zeit (87*) [dazu] findet.
"85* o. ermuntert, ermahnt, ihm zugeredet 86* w. doch es war durchaus nicht der Wille da (sein Wille o. auch Gottes Wille) 87* o. ein gute, günstige Gelegenheit (den richtigen Zeitpunkt)"
1Kor 16:13 - Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid mannhaft, werdet stark!

1Kor 16:14 - Alles bei euch geschehe in [göttlicher] Liebe (88*)!
88* vgl. 1Jo 4:7-12
1Kor 16:15 - Ich ermahne euch aber, Brüder: Ihr wisst, dass das Haus des Stephanas die Erstlingsfrucht der [Provinz] Achaja ist (89*) und dass sie sich selbst in den Dienst für die Heiligen gestellt haben. (90*)
"89* Sie waren als Erstlinge Achajas (Südgriechenlands) zum Glauben an Jesus Christus gekommen (vgl. 1Kor 1:16) 90* o. zum Dienst ... verordnet (bestimmt, bereitgestellt) haben"
1Kor 16:16 - so ordnet auch ihr euch solchen [Leuten] unter und [überhaupt] einem jeden, der mitarbeitet und sich abmüht! -

1Kor 16:17 - Ich freue mich über die Ankunft (91*) des Stephanas und Fortunatus und Achaikus, weil dies [mir] eure Abwesenheit ersetzt haben; (92*)
"91* o. Anwesenheit (griech. parousia) 92* o. die durch euer Fehlen (w. euren Mangel) entstandene Lücke ausgefüllt haben."
1Kor 16:18 - sie haben meinen und auch euren Geist zur Ruhe gebracht und erquickt. Erkennt solche [Leute] an! -

1Kor 16:19 - Es grüßen euch die Gemeinden der [Provinz] Asia. Es grüßen euch im Herrn vielmals Aquilla und Priska zusammen mit der Gemeinde in ihrem Hause. (93*)
93* vgl. Apg 18:2 - Apg 18:18,19 - Apg 18:26 - Röm 16:3-5 - 2Tim 4:19
1Kor 16:20 - Es grüßen euch die Brüder alle. Grüßt einander mit dem heiligen Kuss!

1Kor 16:21 - [Hier ist] der Gruß von meiner, des Paulus, Hand.

1Kor 16:22 - Wer den Herrn nicht liebt, den treffe sein Fluch! (94*) Maranatha! (95*)
"94* w. der sei „anathema“ (vgl. Röm 9:3 - Gal 1:8,9). - Wer die Liebe zum Herrn, obwohl er ihn kennen lernte, bewusst verweigert, stellt sich außerhalb seiner Gemeinschaft auf sie Seite seiner Feinde und fällt Gottes Zorngericht anheim. 95* Das aramäische Wort bedeutet: „Unser Herr kommt“ o. „Herr, komm!“"
1Kor 16:23 - Die Gnade des Herrn Jesus [sei] mit euch!

1Kor 16:24 - Meine Liebe [ist] mit euch allen in Christus Jesus.


Zurück zur Übersicht