Gottes Kraft aus der Stille geboren

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Von Daniel Muhl

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Der Prophet Jesaja überliefert uns ein ganz großes Geheimnis Gottes:

Praktisch jeder Mensch wünscht sich möglichst viel Stärke und Kraft, um das zu bewältigen, was er tun will oder meint, tun zu müssen. Wir sehnen uns nach Kraft und sind von jenen Menschen beeindruckt, die eine große Kraft haben. Wir jagen der Kraft nach, aber kaum der Stille. Dabei ist gerade die Stille vor Gott eine Quelle der Kraft. Wer vor Gott still wird, ist empfangsausgerichtet auf Gott und will sich alles von Gott schenken lassen! Er öffnet sich dem Zufluss der Energie Gottes, so wie ein Elektromotor, der an die Steckdose angeschlossen wurde!
Eine der entscheidenden Fragen in diesem Zusammenhang ist, wie wir in diese Stille hineinkommen, in der wir die göttliche Kraft empfangen können. Es lohnt sich deshalb, mehr über diese Stille nachzudenken.

Was wir und was Gott unter Kraft verstehen

Was bedeutet für uns die Kraft?

Kraft und Stärke empfinden wir dann, wenn wir uns körperlich und seelisch fit fühlen. Wir fühlen uns auch dann stark, wenn wir die innere Zuversicht spüren, die vor uns liegenden Aufgaben mit unseren Fähigkeiten bewältigen zu können. Dieses Gefühl, alle Aufgaben bewältigen zu können, vermittelt uns ein Selbstvertrauen, das wir als äußerst angenehm empfinden. In unserem Sprachgebrauch reden wir oft von einem großen Selbstvertrauen oder von einem mangelnden Selbstvertrauen. Gerade in der Psychologie ist das Selbstvertrauen ein ganz großes Thema, weil man aus Erfahrung weiß, dass man ohne Selbstvertrauen zu wenig Mut hat, anstehende Aufgaben in Angriff zu nehmen. Viele psychisch erkrankte Menschen verfügen nur über ein geringes Selbstvertrauen. Ein großes Selbstvertrauen ist ein ganz großer Motivator und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken. Fast jeder Psychiater und Seelsorger möchte den Menschen ein gutes und gesundes Selbstvertrauen vermitteln. Ohne Selbstvertrauen können wir unsere Aufgaben nicht mehr wahrnehmen! Alle denken, dass wir dieses Selbstvertrauen unbedingt benötigen, und unsere menschlichen Erfahrungen bestätigen dies!
Uns Gläubigen ist manchmal viel zu wenig bewusst, dass wir die göttliche Alternative zum Selbstvertrauen anstreben sollten. In den christlichen Seelsorgekursen ist man nicht selten bemüht, das Selbstvertrauen zu stärken, und man redet dann auch von einem „gesunden Selbstvertrauen“. Für den natürlichen Menschen gibt es zum „gesunden Selbstvertrauen“ kaum eine Alternative. Aber gilt das auch für einen Christen?
Eigentlich ist aus biblischer Sicht das Wort als solches schon eine Katastrophe: „Man vertraut in erster Linie auf sich selbst!“ Dieser Satz macht deutlich, wie weit wir mit dem hochgelobten Selbstvertrauen vom göttlichen Weg entfernt sind. Eigentlich ist das Unglaube pur! Hören wir, was Jesus und was Paulus zum Selbstvertrauen sagten:

  • Lk 18:9–14 – Er sprach aber auch zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien, und die Übrigen verachteten, dieses Gleichnis: 10 Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. 12 Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe. 13 Der Zöllner aber stand weitab und wollte sogar die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig! 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus im Gegensatz zu jenem; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Paulus, als der ehemalige Pharisäer, lernte, nicht mehr auf sich selbst zu vertrauen:

  • 2Kor 1:9 – Wir selbst aber hatten in uns selbst [schon] das Urteil des Todes erhalten, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.

Die göttliche Alternative zum Selbstvertrauen bewirkt keinesfalls eine Mutlosigkeit oder Apathie in der man sich selbst sagt: „Da ich selbst sowieso nichts Göttliches bewirken kann, wage ich auch nichts mehr und werde deshalb völlig inaktiv!“ Paulus war alles andere als inaktiv oder apathisch! Er hat das Geheimnis entdeckt, sein Selbstvertrauen zu verlieren, um gleichzeitig im Vertrauen auf Gott zu wachsen. Nur so konnte er optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Mangelndes Selbstvertrauen ohne Vertrauen auf Gott lässt uns völlig zusammensinken. Ein großes Selbstvertrauen bewirkt im Moment eine große Kraft und Motivation, aber längerfristig ist man zum Scheitern verurteilt, weil man vor Gott damit nicht bestehen kann. Der Abbau unseres Selbstvertrauens muss parallel mit einem Wachstum an Gottvertrauen einhergehen, ansonsten kann man die Situation nicht ertragen. Es geschieht etwas Ähnliches wie das, was Johannes der Täufer einmal in Bezug auf Jesus sagte:

  • Joh 3:30Er muss wachsen, ich aber abnehmen.

Je mehr wir unser Selbstvertrauen verlieren, desto mehr muss unser Gottvertrauen wachsen! Wo dies nicht geschieht, fehlt der Ausgleich und wir werden mutlos! Wer jungen Menschen das Selbstvertrauen nimmt, ohne dass vorher ein gesundes Gottvertrauen gewachsen ist, zerstört sie. (Siehe dazu auch Grafik).

Was sagt die Bibel über die Kraft?

Das hebräische Wort koach (+03581) hat etwas mit Festigkeit und Stärke zu tun. Aus der Bibel wissen wir, dass es unterschiedliche Arten der Kraft gibt. Als Kind erkennt man zuerst einmal die körperliche Kraft. Ein Kind erlebt z. B., wie sein Papa es hochwerfen kann und dann wieder sicher auffangen kann, es sieht, wie die Eltern schwere Gepäckstücke tragen können usw. Als junger Mensch realisiert man dann plötzlich, dass es auch eine seelische Kraft gibt. Junge Menschen beobachten eine Zielstrebigkeit, eine Durchsetzungsfähigkeit sowie eine natürliche Autorität. Da kann es dann vorkommen, dass junge große und kräftige Studenten viel Respekt vor einer kleinen, zierlichen Lehrerin haben. Sie lassen sich etwas von ihr sagen, obwohl sie diese Frau ignorieren oder körperlich „plattmachen“ könnten. Ich habe einmal mit einer kleinen, zierlichen Gefängnisseelsorgerin gesprochen, die eine sehr wertvolle Arbeit an männlichen Gefangenen tat. Fast alle Gefangenen respektierten diese kleine Frau und hatten auch Hochachtung vor ihr. Diese Frau hatte allerdings nicht nur eine seelische Kraft, sondern auch noch ein geistliches Vermögen.
Damit komme ich auf das neutestamentliche Wort, das oft mit Kraft übersetzt wird: Das griech. Wort dynamis (+1411) ist den meisten geläufig. In den Begriffserklärungen der DBR finden wir folgende Erklärung:

Zum Begriffsinhalt von [DY´NAMIS] gehören „Kraft, Macht und Vermögen“. Wie man aus der Wortfamilie, zu der [DY´NAMIS] gehört, ersehen kann, ist der weiteste und damit passendste Begriff für die Übersetzung das Wort Vermögen. Kraft ist eine besondere Art des Vermögens, die aber die Ausführung eines Vorhabens nicht immer möglich macht.

Die Dynamis Gottes kann jedes Vorhaben ausführen. Für die Dynamis Gottes (das Vermögen Gottes) existieren keine Grenzen. Sie allein war in der Lage, die scheinbar unüberwindbare Kraft des Todes zu überwinden:

  • 1Kor 6:14 – Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Macht.

Wer sich dem Vermögen Gottes öffnet und sich mit diesem Vermögen füllen lässt, dem sind alle Dinge möglich! Allerdings können wir nur dann mit der Dynamis Gottes erfüllt sein, wenn wir uns auch mit Seinem Willen eins machen. Die Dynamis Gottes vermag aber nicht nur die spektakulären Dinge auszuführen, sondern auch schwere Dinge, die auf den ersten Blick nicht so spektakulär aussehen. So schreibt Paulus:

  • Phil 4:11 – Nicht, dass ich es des Mangels wegen sage, denn ich habe gelernt, mich [darin] zu begnügen, worin ich bin. 12 Sowohl erniedrigt zu sein, weiß ich, als auch Überfluss zu haben, weiß ich; in jedes und in alles bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. 13 Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.

Gott, der uns kräftigt (ἐνδυναμόω; +1743), bewirkt in uns auch die Fähigkeit, Mangel zu leiden, ohne dabei bitter zu werden. Hier ist nicht nur materieller Mangel, wie Hunger und Armut, gemeint, sondern auch Mangel an Ehre, Wertschätzung sowie ein Mangel an körperlicher Kraft, der ja im Alter stetig zunimmt. Durch Gottes Kräftigung (w. Gott, der innenvermögend macht) können wir alles tun.
Wer wünscht sich nicht diese Kraft, mit der man alles vermag, mit der man sowohl Überfluss als auch Mangel leiden kann. Es ist eine Kraft resp. ein Vermögen, das in unserem Leben in allen Teilen den Ausgleich schaffen kann. Durch die Dynamis Gottes werden wir nicht hochmütig oder übermütig, wenn wir im Überfluss leben, sondern bleiben in der Demut und Wertschätzung anderen Menschen gegenüber. Durch die Dynamis Gottes werden wir nicht bitter und hoffnungslos, wenn wir in irgendeinem Bereich einen Mangel verspüren. Nebenbei bemerkt, jeder Mensch hat an verschiedenen Stellen seines Lebens einen Mangel. Starke und selbstbewusste Menschen haben oft einen Mangel an Feingefühl und Barmherzigkeit.
Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang ist: „Wie kommt die Dynamis Gottes in unser Leben hinein?“ Wie der Titel schon deutlich macht, hat dabei die Stille eine große Bedeutung!

Das Geheimnis der Stille

Die Kraft der Ruhe

Ich möchte noch einmal die eingangs zitierte Stelle erwähnen:

  • ELB Jes 30:15 – Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt.
  • DBR Jes 30:15 – Denn so spricht JHWH, mein Herr, der Heilige JiSsRaELs: In Umkehr und Ruhen werdet ihr gerettet, im Mußegeben und im Sich-Sichern wird eure Ermächtigung, aber ihr wolltet nicht.

In diesem einen Vers dürfen wir zwei Auswirkungen erkennen, die je zwei Voraussetzungen benötigen. Die Ziele sind einerseits „errettet“ und andererseits „gestärkt“ zu werden.
Die Voraussetzungen dazu sind:

  1. Umkehr (shuwbah; +07729) und Ruhe (Nachath; +05183) = Rettung (yasha; +03467)
  2. Stillsein (shaqat; +08252) und Vertrauen / Sich-Sichern (bitchah; +0985) = Stärke (a. Ermächtigung; gĕbuwrah; +01369)

Die Umkehr

Für die Rettung braucht es also die Umkehr und die Ruhe.
Das hebr. Wort für Umkehr beinhaltet auch ein „Zurückgehen“. Damit kann z. B. die Beendigung oder der Abbruch eines selbst gewählten Weges gemeint sein. Vom NT her wissen wir auch, dass es sich dabei auch um eine Buße (w. Mitdenken) handelt. Dabei geht es nicht mehr um die Denkausrichtung „ich und nochmal ich“, sondern um die Gesinnung „Liebe Gott aus ganzem Herzen, suche Seine Ehre und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Der Kontext zu Jes 30:15 zeigt uns die Bemühungen des Volkes Israel, beim Pharao Schutz vor ihren Feinden zu finden. Jerusalem wurde durch Assur mit einer drohenden Gefahr konfrontiert und das machte vielen Juden Angst. Schnell denkt man daran, sich mit anderen Nachbarn zu verbünden, um dieser Übermacht standhalten zu können. Vielleicht dachten sie, dass sich auch der südliche Nachbar Ägypten bedroht fühlt, sodass ein Bündnis jedem etwas bringen würde. Es wäre auch denkbar, dass sich die Gesandten und Obersten Jerusalems von den schmeichelhaften Reden eines Pharao beeindrucken ließen und dachten, hier läge die Lösung des Problems. Die Obersten Jerusalems hatten nach Lösungen gesucht, ohne ihren Gott zu fragen, und sie dachten, den einzig denkbaren Weg aus dieser Situation gefunden zu haben.

Die Ruhe

Genau in diese Begebenheit spricht Gott durch Jesaja: „Kehrt um und tretet von eurem eingeschlagenen Weg zurück!“ Und weiter sagt er: „Kommt zur Ruhe!“ Dieses „Ruhen“ beinhaltet auch ein Sich-Erniedrigen oder ein Sich-Hinlegen. Wie sooft, wenn der Glaube gefordert wird, zeigt uns der Geist Gottes einen Weg auf, der gegen jede menschliche Vernunft spricht. Keine Bündnisse, keine Verhandlungen, kein Aufrüsten, keine Vorkehrungen, sondern die Verhandlungen abbrechen, sich erniedrigen und in dieser Sache nichts tun. Der Aufruf Jesajas ist keine Ermunterung zur Faulheit, sondern ein Hinweis darauf, dass die Juden zu ihrer Rettung vor Assur gar nichts dazutun können.
So wie der Hebräerbrief die Gläubigen dazu aufruft, in die Ruhe Gottes einzugehen, indem sie von ihren „eigenen Werken“ zur Ruhe kommen, so sagt hier Gott durch Jesaja einfach: „Beendet euren eingeschlagenen Weg und versucht nicht, euch selbst zu retten, sondern lasst euch von mir retten! Eure Rettung ist ganz alleine meine Sache!“ Dieses Wissen sollten wir uns immer wieder in Erinnerung rufen. Zu unserer Rettung können wir gar nichts beitragen. Wer sich selbst retten will, vertraut mehr auf sich selbst als auf Gott! Er gleicht einem Mann, der sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen will. So wie das Volk Israel von den giftigen Schlangen gebissen wurde und sich vor deren tödlichen Gift nicht retten konnte, so kann kein Mensch das Gift des Todes aus sich selbst unwirksam machen. So wie die Israeliten die erhöhte Schlange anschauen mussten, um überleben zu können, so müssen auch wir den zur Sünde gemachten Sohn Gottes auf Golgatha anschauen, damit wir nicht in den Tod kommen (4Mo 21:4–9 / Joh 3:14–16).

Das Stillsein

Auch die zweite Voraussetzung geht in diese Richtung. Wenn man die alttestamentlichen Stellen über das Wort Stillsein (shaqat; +08252) etwas näher anschaut, dann fällt auf, dass es auch im Zusammenhang mit „Aufhören“ und „Ruhen“ steht. So lesen wir z. B. in Jos 11:23, dass der Krieg aufhörte oder dass das Land 40 Jahre Ruhe hatte (Ri 3:11) oder „still war“ (Ri 5:31). Beim Stillsein geht es darum, vor Gott ganz still zu werden, damit wir Sein sanftes Führen und Leiten erkennen können und dadurch auch wissen, wie wir uns zu verhalten haben.
Beim Stillwerden vor Gott sind folgende Aspekte sehr wichtig:

  1. Alle Sorgen und Lasten dürfen wir vor Ihm ablegen und sie Ihm überlassen.
  2. Wir dürfen aufhören, unsere Gedanken mit einer „verbissenen Lösungssuche“ zu belasten, und einfach mal nur auf Ihn schauen. Dabei können wir uns darüber freuen, was Er für uns getan hat und noch tun wird. Wir dürfen uns neu daran erinnern, dass Er uns alle Dinge zum Guten zusammenwirken lässt, wenn wir Ihn lieben (Röm 8:28).
  3. Durch den Blick auf Ihn bekommen wir eine gesunde Distanz zu unseren Problemen. Plötzlich können wir unsere Situation etwas von außen betrachten. Als Asaph sein Leben aus dem Heiligtum (aus der Gegenwart Gottes) betrachten konnte, bekam er eine andere Sichtweise in Bezug auf seine oft so schwierige Situation (Ps 73). Das Schauen auf den Herrn macht uns ruhig und vermittelt uns eine große Kraft, weil wir um die unbeschränkten Möglichkeiten unseres Gottes wissen.
  4. In der DBR finden wir hier folgende Wiedergabe: „Muße-gebe n-Lassen“. Wer sich von Gott Muße schenken lässt, kann plötzlich mit einer großen Gelassenheit in die Zukunft blicken. Wenn wir alle anstehenden Probleme selber lösen wollen, dann haben wir immer mehr Stress und können dabei nicht mehr zur Ruhe kommen. Als Folge brennt man immer mehr aus.

Durch das Stillsein bekomme ich die nötige Distanz und nicht selten erlebe ich dann auch, wie ich ganz neue Ideen bekomme. Die Auswirkungen des Stillseins vor Gott könnte man mit einem guten Unternehmensberater vergleichen, der mein „Unternehmen“ von außen beurteilt und meine Schwachpunkte besser erkennt als ich selbst, da ich in einer gewissen Weise „betriebsblind“ bin.
Etliche Männer und Frauen Gottes haben das Geheimnis entdeckt, sich in Gott zu stärken. Von David lesen wir:

  • 1Sam 30:6 – Und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen. Denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, jeder [war erbittert] wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. Aber David stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.

Große Teile des Volkes waren gegen David und wollten ihn steinigen. Viele Menschen würden in einer solchen Situation kapitulieren und resignieren! David jedoch stärkte sich in Gott! Zwei Möglichkeiten kommen mir dazu in den Sinn:

  1. David betete zu Gott und fasste das Vertrauen ganz neu. Dieses erneute Vertrauen bewirkte eine Stärkung.
  2. Die Stärkung Davids kam durch das Gott-Fragen und Seine Zusage zustande. Als David von Gott die Zusage erhielt, dass er für die Befreiung der Gefangenen Gelingen haben würde, fasste David neuen Mut und erkannte den Ausweg! Durch die Zusage Gottes wusste er auch, dass das Volk ihn nicht steinigen würde. Auch hier kam es zu einer Stärkung, weil David sich auf Gott ausrichtete, auf Ihn vertraute und Ihn zu seiner Situation befragte.

Das Vertrauen

An dieser Stelle könnte man das Wort bitchah (+0985), das die ELB mit „Vertrauen“ übersetzt, auch mit „Sich-Sichern“ wiedergeben. Wer umkehrt und zur Ruhe kommt sowie still geworden ist, darf sich jetzt auch noch sichern. Aber wie und wo? Die Antwort ist naheliegend und wir finden sie auch in einer Aussage von David:

  • Ps 4:9 – In Frieden werde ich, sobald ich liege, schlafen; denn du, HERR, lässt mich, [obschon] allein, in Sicherheit wohnen.

Wer sich im Herrn birgt, indem er sich Ihm in allen Teilen anvertraut, ist gesichert! Diese Sicherheit ist unübertrefflich. Sie bedeutet kein schmerzfreies Leben, aber sie ist so umfassend, dass gar nichts an uns herankommen kann, was uns nicht zum Guten zusammenwirken müsste.
Wer sich im Herrn sichert, schöpft aus der Stille Kraft, Zuversicht und neue Ideen sowie göttliche Lebensimpulse.

Stille bewirkt Gelassenheit

Stille bewirkt auch eine Gelassenheit, die ausgesprochen wohltuend ist.

  • Spr 15:4 – Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes.
  • Pred 10:4 – Wenn der Zorn des Herrschers gegen dich aufsteigt, so verlass deinen Platz nicht! Denn Gelassenheit verhindert große Sünden.

Siehe auch Wie kommen wir zur Ruhe und Gelassenheit?